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Gospel - Song - Stadt Oberhausen

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Ausgabe 49 • Kostenlos • Dezember 2008<br />

WIR FÜR EUCH<br />

FORUM FÜR JUNGGEBLIEBENE


INHALTSVERZEICHNIS:<br />

Redaktionshinweis ..........................2<br />

Das Kommissariat<br />

Vorbeugung warnt............................3<br />

Hinweis der Polizei ..........................3<br />

Advent..............................................4<br />

Weihnachtsgeschenke ....................4<br />

<strong>Gospel</strong>-<strong>Song</strong> ....................................5<br />

Übrigens ..........................................5<br />

Der reiche Mann und das...<br />

„Mehr, immer mehr, immer mehr“ ....6<br />

Kindermund......................................7<br />

Schnee von gestern ........................7<br />

Weihnachten ....................................7<br />

Gruß der Redaktion ........................7<br />

Sudoku ............................................8<br />

Heute schon gelacht ........................8<br />

Rezept:<br />

Brownies ..........................................8<br />

Ingwer-Knusperle ............................8<br />

Da kann man nur staunen ..............9<br />

Der Einsatz für die Familie lohnt sich:<br />

Pflege erhöht die eigene Rente ......9<br />

Weihnachten 1944 ........................10<br />

Jahreswechsel ..............................10<br />

Holten ............................................11<br />

Buchbesprechung:<br />

Zusammen ist man weniger allein 12<br />

Lange Nacht ..................................12<br />

Umbruch ........................................12<br />

Figuren und Ikonen........................13<br />

Redaktionshinweis ........................13<br />

Schlechte Zeiten ............................13<br />

Bewerbung ....................................14<br />

Ein Wintermärchen ........................14<br />

Die älteren Frauen ........................15<br />

Besorgungen..................................15<br />

Eugen Roth....................................15<br />

Bildbeschreibung:<br />

Ein Leben für die Kunst ................16<br />

„Wir für Euch“ liegt in verschiedenen Institutionen im gesamten <strong>Stadt</strong>gebiet<br />

aus.<br />

Sie können uns in unserem Redaktionsbüro - persönlich oder telefonisch<br />

- zu folgender Zeit erreichen:<br />

donnerstags 15.00 Uhr - 17.00 Uhr<br />

Unsere Anschrift:<br />

„Wir für Euch“ - Redaktion -<br />

Langemarkstr. 19-21<br />

46042 <strong>Oberhausen</strong><br />

Tel.: 02 08 / 8 25 27 24<br />

E-mail Adresse: wfe@oberhausen.de<br />

Homepage: http://www.bibliothek.oberhausen.de/seniorenzeitung/<br />

2 Wir für Euch 4/2008<br />

Redaktionshinweis<br />

Ein „Wir für Euch“-Redaktionsmitglied<br />

durfte einen<br />

runden Geburtstag feiern!<br />

Dr. Elisabeth Bonmann-<br />

Fabry ( EBF ) wurde 80.<br />

Seit Frühjahr 2002 ist Frau<br />

Dr. Elisabeth Bonmann-Fabry<br />

Redaktionsmitglied. Sie<br />

hat unserer Zeitung neben<br />

einigen interessanten, gut<br />

fundierten wissenschaftlichen<br />

Berichten manch nachdenkenswerten<br />

Artikel eingereicht.<br />

Außerdem ist sie mitverantwortlich<br />

für die korrekte<br />

Ausdrucksform und<br />

Schreibweise unserer Gedichte<br />

und Geschichten. Im<br />

September feierte sie ihren<br />

80. Geburtstag. Wir wünschen<br />

ihr für die Zukunft<br />

weiterhin alles Gute, Glück<br />

und Gesundheit und hoffen,<br />

dass sie noch lange für uns<br />

und unsere Leser tätig sein<br />

kann.<br />

IMPRESSUM<br />

Wir für Euch<br />

überparteilich - überkonfessionell<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Oberhausen</strong><br />

Der Oberbürgermeister<br />

Seniorenbeirat der <strong>Stadt</strong> <strong>Oberhausen</strong><br />

Fachbereich Neue Medien<br />

Langemarkstr. 19-21<br />

46042 <strong>Oberhausen</strong><br />

Internet-Adresse:<br />

http://www.bibliothek.oberhausen.de/seniorenzeitung<br />

Leitung:<br />

V.i.S.d.P. Rita Weller (RW)<br />

Stellvertreter:<br />

Marlies Gummersbach (MG), Katharina Ombeck<br />

(KO), Marlies Wolterhoff-Lümmen (MW-L)<br />

Redaktionsteam:<br />

Eva Maria Bauer (EMB), Dr. Elisabeth Bonmann-<br />

Fabry (EBF), Jürgen Böttcher (JüB), Elke<br />

Heinrichs (EH), Rüttger Heinzen (RH), Renate<br />

Helten (ReH), Gisela Michel (GM), Renate Ponten<br />

(RP), Maria Riemert (MR), Marianne Schmeier<br />

(MS)<br />

Satz, Layout und Druck:<br />

OGM GmbH,<br />

Infrastrukturelles Gebäudemanagement<br />

Druck & Grafik<br />

Titelfoto: Barocke Großkrippe der Sammlung<br />

Ludwig im Kleinen Schloss in<br />

<strong>Oberhausen</strong> 2007<br />

Foto: Thomas Wolf<br />

Auflage:<br />

10 000 Exemplare<br />

Für unverlangt eingesandte Beiträge keine Abdruckgarantie.<br />

Eine Rücksendung erfolgt nicht.<br />

Die Verantwortung für namentlich gekennzeichnete<br />

Beiträge und deren Inhalt - in Wort und Schrift -<br />

liegt bei dem Verfasser. Anonyme Zuschriften können<br />

nicht veröffentlicht werden.<br />

„Wir für Euch“ erscheint vierteljährlich kostenlos.<br />

Nachdruck - auch auszugsweise - nur mit<br />

Genehmigung der Herausgeber.<br />

Termine für<br />

Seniorenbeiratssitzungen 2008<br />

Seniorenbeiratssitzungen sind öffentlich,<br />

d.h. sie sind für alle interessierten<br />

Bürgerinnen und Bürger zugänglich.<br />

Sie finden an unterschiedlichen Orten<br />

innerhalb des <strong>Stadt</strong>gebietes statt.<br />

Die jeweiligen Veranstaltungstermine<br />

und -orte werden auch in der<br />

Tagespresse und im Wochenanzeiger<br />

bekanntgegeben:<br />

18. Sitzung 18.03.2009<br />

19. Sitzung 10.06.2009<br />

*. Sitzung 23.09.2009<br />

*. Sitzung 25.11.2009


Polizei<br />

Das Kommissariat Vorbeugung warnt:<br />

„Am Ende fehlt mehr als nur das Geld!“<br />

So lautete die Schlagzeile am<br />

02.10.08 in den <strong>Oberhausen</strong>er<br />

Tageszeitungen. Ein Redakteur<br />

hat es nach einem Pressegespräch<br />

im Polizeipräsidium,<br />

zu dem die <strong>Oberhausen</strong>er Medien<br />

eingeladen waren, auf den<br />

Punkt gebracht. Der Hintergrund<br />

ist, dass die betrügerischen<br />

Haustürgeschäfte wieder<br />

zunehmen. Hier geht es inzwischen<br />

nicht mehr „nur“ um<br />

Zeitungsbestellungen, nein, inzwischen<br />

werden Dienstleistungen<br />

von sogenannten Drückern<br />

angeboten.<br />

Ein Beispiel:<br />

Unseriöse Handwerksbetriebe<br />

kommen unaufgefordert und<br />

wollen Hausbesitzer überreden<br />

die Abwässerkanäle überprüfen<br />

und sofort sanieren zu lassen.<br />

Ihr Vorwand ist eine<br />

Verordnung der<br />

Landesregierung, in der ausdrücklich<br />

bestimmt wird, dass<br />

bis zum Jahre 2015 alle<br />

Hausbesitzer ihre Abwässerkanäle<br />

auf Schäden überprüfen<br />

lassen müssen. Das genaue<br />

Prozedere steht aber noch<br />

nicht fest.<br />

Viele Hausbesitzer reagieren<br />

abweisend, aber leider gelingt<br />

es immer wieder, insbesondere<br />

ältere Hausbesitzer so unter<br />

Druck zu setzen, dass sie die<br />

angebotenen und völlig überteuerten<br />

Arbeiten in Anspruch<br />

nehmen.<br />

Da werden Summen in bar verlangt,<br />

die locker die 10.000,- €<br />

Grenze übersteigen. Zudem<br />

werden die Arbeiten von einem<br />

Subunternehmen durchgeführt.<br />

Dabei kann es später zu Problemen<br />

kommen, wenn aufgrund<br />

von Beanstandungen<br />

nachgebessert werden muss.<br />

Keiner ist dann zuständig.<br />

Die normalen Kosten für eine<br />

vergleichbare Leistung von hiesigen<br />

Unternehmen bewegen<br />

sich zwischen 1500,- bis 2000,- €<br />

Deshalb hier einige Vorbeugungstipps:<br />

• Beauftragen Sie hiesige Unternehmen.<br />

• Stellen Sie den Kontakt selbst<br />

her, weil das Unternehmen<br />

nicht bei Ihnen anfragt.<br />

• Lassen Sie sich einen Kostenvoranschlag<br />

erstellen, den<br />

Sie mit einem zweiten Kostenvoranschlag<br />

vergleichen<br />

können.<br />

• Erst nach einer vereinbarten<br />

Leistung wird aufgrund der<br />

gestellten Rechnung bezahlt.<br />

Auf eine Rückfrage beim Innungsmeister<br />

und dem Justiziar<br />

der Branche wurde mir versichert,<br />

dass keine seriöse Firma<br />

Bargeld einfordert und auch<br />

keine hohen Rabatte bei Barzahlungen<br />

einräumt, weil das<br />

unter Umständen nicht zulässig<br />

ist.<br />

Gegen die unseriösen Anbieter<br />

wird ermittelt, aber leider nur in<br />

einigen Fällen, da vermutlich<br />

viele Betrogene bisher keine<br />

Anzeige erstattet haben.<br />

Bitte bei Haustürgeschäften,<br />

egal, ob es um Rohrleitungen,<br />

Dachrinnen, Blindenware usw.<br />

geht.<br />

Alle wollen nur das eine:<br />

Ihr Geld!!!<br />

Seien Sie vorsichtig!!!<br />

Vorbeugen heißt Lebensqualität<br />

In diesem Sinn<br />

Johannes Paus<br />

Hinweis<br />

der Polizei<br />

Um den Missbrauch Ihrer<br />

Karten wirksam verhindern<br />

zu können, sollten Sie Ihre<br />

gestohlenen oder auf sonstige<br />

Weise abhanden gekommenen<br />

Zahlungskarten und<br />

andere elektronische Berechtigungen<br />

(z.B. Mitarbeiterausweise,<br />

etc.) schnellstmöglich<br />

sperren lassen.<br />

Der Sperr-Notruf 116 116 ist<br />

rund um die Uhr gebührenfrei<br />

zu erreichen. Der Bürger<br />

kann mit nur einem Anruf<br />

Karten unterschiedlicher<br />

Herausgeber sperren. Darüber<br />

hinaus ist der Sperr-<br />

Notruf 116 116 auch für<br />

Sprach- und hörgeschädigte<br />

Menschen unter der Nummer<br />

116 116 per Telefax erreichbar.<br />

Wir für Euch 4/2008 3


Unterhaltung<br />

Tante Lie saß am ersten Adventssonntag<br />

bei Kerzenschein in ihrem<br />

großen Sessel. Bratäpfel dufteten<br />

und schon stürmen zwei Nichten<br />

ins Zimmer: „Hier ist es wie früher“<br />

, und schon geht das Erzählen los.<br />

„Wisst ihr noch, wie die Großeltern<br />

mal 14 Gäste zu Weihnachten hatten<br />

und wir für alle Geschenke<br />

basteln wollten oder sollten? Du<br />

hattest gerade neue Gardinen bekommen<br />

und in der Küche lagen<br />

noch die hölzernen Gardinenringe.<br />

Da holtest du Pappe, Krepppapier,<br />

Zucker und Nudeln. Wir haben 14<br />

Bilder gemacht. Die Pappe wurde<br />

so groß wie die Gardinenringe<br />

ausgeschnitten, das Krepppapier<br />

darauf geklebt, Makkaroni waren<br />

die Baumstämme, Sternnudeln die<br />

Baumkrone, Zucker die Erde und<br />

auch die Wolken. Alles wurde mit<br />

Goldspray besprüht (aber auf dem<br />

Balkon) die Gardinenringe aufgeklebt,<br />

und wir hatten die schönsten<br />

Bilder für alle.“<br />

„Ja“, sagte Motte, so wurde sie<br />

immer von der Tante genannt, „ich<br />

hatte einen Gast vergessen. Am<br />

Weihnachtsmorgen, noch im Nachthemd,<br />

bin ich zu dir rüber gerannt<br />

und habe noch ein Bild angefertigt.<br />

In der Kirche hatte ich dann noch<br />

Goldspray in den Haaren.“<br />

„Und ich habe jetzt Teedurst“ sagte<br />

Tante Lie. Den jungen Menschen<br />

fiel immer wieder etwas ein. „Einmal<br />

haben wir Seidentücher bemalt,<br />

zum Trocknen auf die Platten<br />

4 Wir für Euch 4/2008<br />

Advent<br />

deines Küchenbodens gelegt und<br />

du konntest nicht in deine Küche.“<br />

„Ja, und ich hatte mal mit goldener<br />

Konturenfarbe Bärchen auf ein<br />

Tuch gemalt. Als wir dann das<br />

Tuch auf deinem Bügelbrett glatt<br />

bügelten, waren die Bärchen auf<br />

dem Bügeltuch verewigt.“ Tante<br />

Lie musste Lachen. „Ihr habt mir<br />

später ein neues Tuch geschenkt,<br />

aber lustig haben mich die kleinen<br />

Bären beim Bügeln immer angelacht.“<br />

Tante Lie erzählte, dass sie an<br />

einem Weihnachtsabend über<br />

Motte sehr geschmunzelt habe.<br />

Die Eltern hatten ihr nämlich einen<br />

Reisewecker geschenkt, und<br />

Motte hatte im Nebenzimmer leise<br />

ge-sagt, dass der Papa erzählt, er<br />

habe für die Tante einen idiotensicheren<br />

Wecker ausgesucht. Technik<br />

war ja nicht ihre Stärke. Beide<br />

kramten noch allerlei Schönes aus<br />

der Vergangenheit hervor. „Einmal<br />

haben wir Glühwürmchen an der<br />

Mosel gefangen und dir eins ans<br />

Fenster gelegt. Du warst ganz begeistert<br />

und später bist du immer<br />

noch nach dem Lichtschein gucken<br />

gegangen.“<br />

Nun waren die Bratäpfel fertig. Sie<br />

schmeckten wunderbar und Motte<br />

fragte ganz leise, ob sie jetzt auch<br />

einen Wunschzettel auf die Fensterbank<br />

legen dürfe.<br />

MR<br />

Weinachtsgeschenke<br />

Von meinem Arbeitsplatz, direkt an<br />

der Einkaufsmeile, beobachtete<br />

ich, dass die Geschäfte nach dem<br />

Fest beinah genauso voll waren<br />

wie vor dem Fest. Auf Nachfrage<br />

erklärte mir eine Verkäuferin: Das<br />

liegt nicht am Umtausch, sondern<br />

am Renner der Saison, 10-, 20oder50-Euro-Geschenk-Gutscheine.<br />

Ich empfinde eine Verachtung<br />

für diese Kulturlosigkeit.<br />

Wirkliches Schenken heißt wählen,<br />

Zeit aufwenden, sich in den Beschenkten<br />

hineinzuversetzen. Mit<br />

einem Gutschein kauft man sich<br />

frei.<br />

In meiner Familie soll es anders<br />

sein. Für dieses Weihnachten haben<br />

wir eine Vereinbarung getroffen.<br />

Wir wollen auf Geschenke verzichten.<br />

Es gab eine kurze, aber<br />

heftige Diskussion. Nicolas polterte<br />

gleich los. „Das ist ja cool, du<br />

willst also eine Familienweltmeisterschaft<br />

im Basteln ausrufen?<br />

Ich weigere mich, deshalb einen<br />

Töpferkurs zu belegen!“ Dann<br />

wandte er sich seiner Schwester<br />

zu: „Frederike kann ja dieses<br />

schwere Stück von Chopin auf<br />

dem Klavier vortragen.“<br />

- „Oma, hab ich extra für dich<br />

geübt.“ - „Das ist ja wie im Kindergarten“!<br />

„Überhaupt nicht,“<br />

konterte Frederika. „Lass doch<br />

mal deine Phantasie spielen. Du<br />

könntest ja statt deiner neuen<br />

Flamme mal Oma im Cabrio mitnehmen<br />

und gepflegt mit ihr essen<br />

gehen.“ Mit einem Mal standen<br />

Vorschläge für Geschenke im<br />

Raum, die alle nicht zu kaufen<br />

sind. Sie haben zu tun mit unseren<br />

Interessen, mit dem, wofür unser<br />

Herz schlägt, und sie schlagen<br />

eine Brücke zu den Ge-schenkempfängern.<br />

Lebenszeit-Geschenk mit persönlichem<br />

Geschmack. Die Verabredung<br />

muss nur noch erfüllt werden.<br />

Rolf-Dieter Seemann


Kultur/Gesellschaft<br />

<strong>Gospel</strong> - <strong>Song</strong><br />

Ich bin dein Bruder: „Geh ein<br />

Stück mit meinen Gedanken,<br />

bevor du misshandelst,<br />

kritisierst und anklagst,<br />

geh ein Stück mit<br />

meinen Gedanken!“<br />

Das Gesetz sagt: Du erntest nur,<br />

was du gesät hast…<br />

Sei vorsichtig vor jedem Stein,<br />

den du wirfst!<br />

Und doch verbringen wir<br />

den Tag damit,<br />

dass jeder Steine auf jeden wirft -<br />

nur, weil einer nicht denkt wie du<br />

oder seine Haare anders trägt.<br />

Nun, ich mag ein durchschnittlicher<br />

Mensch sein,<br />

aber ich bin dein Bruder,<br />

und wenn du mich schlägst<br />

und versuchst, mich zu verletzen,<br />

verletzt du dich auch.<br />

<strong>Gospel</strong> ist das englische Wort für<br />

Evangelium. <strong>Gospel</strong>-Musik gehört<br />

zu den schönsten und interessantesten<br />

Klängen in der ganzen Welt.<br />

Die Wurzeln der Musik liegen im<br />

afrikanischen Raum. Sie half den<br />

Schwarzen, die als Sklaven nach<br />

Nordamerika - hauptsächlich in<br />

die Südstaaten der USA. - verschleppt<br />

wurden, ihre unmenschliche<br />

Lage zu ertragen. Die Texte<br />

drücken Hoffnung aus und Zuversicht,<br />

dass Hass und Diskriminierung<br />

in Zukunft kein Thema mehr<br />

sein könnten. Diese unendliche<br />

Sehnsucht schweißte die Betroffenen<br />

zusammen. Die Musik bedeutete<br />

ihnen sehr viel, sie versuchten,<br />

damit auch ein Stück ihrer<br />

Heimat zu erhalten. In Afrika musizierte<br />

man gemeinsam, feierte den<br />

ganz normalen Alltag, wie Geburt,<br />

Tod, Hochzeit, Arbeit, Krankenheilungen,<br />

ebenso, wenn man in den<br />

Krieg zog. Überlebt haben auch die<br />

Worksongs, Lieder, die während<br />

der Arbeit auf den<br />

Baumwollfeldern gesungen wurden.<br />

Sie bewirkten, dass man nicht<br />

so leicht ermüdete. Es war das<br />

„Response-Pattern“, „Ruf und<br />

Antwort - Schema.“<br />

Spätere Sklavengenerationen eigneten<br />

sich die Musik ihrer weißen<br />

Herren an und vermischten sie mit<br />

der Musik ihrer Väter. Fast unbemerkt<br />

entwickelte sich eine eigenständige<br />

afroamerikanische Musik-<br />

geschichte, die geprägt wurde<br />

durch Improvisation. Ende des 18.<br />

Jahrhunderts nahmen immer mehr<br />

Sklaven den christlichen Glauben<br />

an, so entstanden Lieder wie „Nobody<br />

knows“, die sich mit dem Tod<br />

beschäftigten und Ausdruck einer<br />

unbändigen Hoffnung auf Erlösung<br />

durch Christus waren. Die Kirche<br />

duldete, dass die Unterdrückten<br />

eine Religion ausübten mit Gesängen<br />

ihrer Heimat. Bei den <strong>Song</strong>s<br />

wechselte die Gemeinde mit „call“<br />

und „response“ (Ruf und Antwort)<br />

ab. Füßestampfen und Händeklatschen.<br />

Verbunden mit Trommelklängen<br />

steigerten die Gläubigen -<br />

durch Wiederholung ihrer Gesänge<br />

- in einen Zustand, in dem<br />

sie sich schließlich mit Gott verbunden<br />

fühlten. Die ekstatische<br />

Gemeinschaft der Gottesdienste<br />

verstärkte ihre Durchhaltekraft<br />

und gab ihnen immer wieder den<br />

Mut, für die Abschaffung der Rassentrennungsgesetze<br />

zu kämpfen.<br />

EBF, EMB<br />

Quelle: Internet<br />

……... erhalten zur Zeit alle Bundesbürger<br />

– vom Neugeborenen<br />

bis zum Hochbetagten – vom<br />

Bundeszentralamt für Steuern<br />

(BZST) eine Identifikationsnummer<br />

(IdNr). Sie ist eine elfstellige<br />

zufällige Zahlenkombination, die<br />

sich während des ganzen Lebens<br />

nicht ändert. Sie muss in Zukunft<br />

bei allen Anträgen, Erklärungen<br />

oder Mitteilungen zur Einkommensteuer<br />

gegenüber den Finanzbehörden<br />

zusammen mit der<br />

Steuernummer angegeben werden.<br />

Auf verschiedenen Formularen<br />

und bei der elektronischen<br />

Steuererklärung (ELSTER) befinden<br />

sich bereits entsprechende<br />

Felder. Für diesen Bereich entfällt<br />

irgendwann die alte Steuernummer.<br />

Für die Einführung der „elektronischen<br />

Lohnsteuerkarte“ ist<br />

die IdNr Voraussetzung. Ab 2011<br />

wird eine elektronische Lösung<br />

das papiergebundene Verfahren<br />

ersetzen, die alte Steuernummer<br />

entfällt irgendwann, was eine<br />

Vereinfachung bedeutet. Jeder –<br />

wenn auch nicht einkommenpflichtig<br />

– muss die neue IdNr<br />

unbedingt aufbewahren. Sie erlischt<br />

zwanzig Jahre nach dem<br />

Tod.<br />

ReH<br />

Quelle:<br />

Wochenanzeiger vom 13.09.2008<br />

Wir für Euch 4/2008 5


Unterhaltung<br />

Der reiche Mann und das …<br />

„Mehr, immer mehr, immer mehr“<br />

Es lebte vor nicht allzu langer<br />

Zeit ein sehr reicher Mann. Nun,<br />

daran allein ist sicher nichts<br />

Außergewöhnliches, denn Reiche<br />

und, wie sie heute heißen<br />

Superreiche, hat es schon<br />

immer gegeben. Aber bei diesem<br />

Mann ist seine Geschichte<br />

außergewöhnlich. Ihm wurde<br />

der Reichtum schon in die<br />

Wiege gelegt, doch aus den Erzählungen<br />

seiner Großeltern<br />

hatte er oft genug zu hören bekommen,<br />

dass diese noch bitterste<br />

Armut kannten. Und wäre<br />

da nicht eine große Portion<br />

Glück gewesen, hätten sie es<br />

trotz aller Entbehrungen und<br />

ihrer unermüdlichen Arbeitsleistung<br />

nicht zu dem gebracht,<br />

was dann der Grundstein für<br />

diesen immer mächtiger werdenden<br />

Familienkonzern wurde.<br />

Auch ihr Sohn, sein Vater,<br />

hatte nicht nur das Vermögen<br />

vermehrt, sondern auch die damit<br />

verbundene Macht weiter<br />

ausgeweitet. Es hatte zwar immer<br />

noch eine gewisse Portion<br />

Glück dazu gehört, aber der<br />

Anteil an gewissen Machenschaften<br />

war schon stärker vertreten<br />

gewesen.<br />

Von seinen Eltern hörte er nun<br />

wiederholt: Eine Generation erarbeitet<br />

das Vermögen, die<br />

nächste vermehrt es, und wiederum<br />

die nächste verschleudert<br />

alles. Doch ihm gefiel der<br />

Luxus viel zu gut, so dass er<br />

nur eines im Sinn hatte: Immer<br />

und immer reicher zu werden.<br />

Er verließ sich hierbei nicht auf<br />

das Glück, das war für ihn der<br />

Luxus der Dummen, ihm war jedes<br />

Mittel recht. Wer und wie<br />

viele dabei auf der Strecke blieben,<br />

auch das war ihm egal.<br />

Er besaß die größten Yachten,<br />

die teuersten Flugzeuge, die<br />

prächtigsten Häuser an den<br />

6 Wir für Euch 4/2008<br />

schönsten Stätten der Welt. Er<br />

umgab sich in seiner wenigen<br />

Freizeit, wenn er mal nicht dabei<br />

war, sein Vermögen zu<br />

mehren, mit den schönsten<br />

Frauen. Unter die 10 Reichsten<br />

der Welt hatte er es ja schon<br />

geschafft, nun wollte er auch<br />

bald die erste Stelle einnehmen.<br />

Doch immer öfter tauchte nun<br />

der Gedanke auf, was ist, wenn<br />

ich nicht mehr bin? Wer führt<br />

mein Imperium weiter?<br />

Also wurde nun die schönste<br />

und jüngste der Frauen seine<br />

Ehefrau, und sie bekamen einen<br />

gesunden und wunderschönen<br />

Sohn. Diesen umgab<br />

er von klein auf mit allem<br />

Luxus, Kindermädchen,<br />

Bodyguards, nur Kinder aus<br />

den reichsten Familien wurden<br />

als Spielge-fährten zugelassen,<br />

das Teuer-ste nur erschien ihm<br />

gut genug für ihn. Anfangs<br />

nahm er sich sogar viel Zeit für<br />

ihn. Sein Be-streben, Macht<br />

und Reichtum anzuhäufen, ließ<br />

sogar ein we-nig nach. Aber<br />

das hielt nicht lange an.<br />

Der Reichste der Welt, dieses<br />

Ziel reichte ihm nicht mehr, nun<br />

wollte er der Herrscher der Welt<br />

werden. Sein Sohn, seine Nachkommen<br />

sollten so reich und<br />

mächtig werden, dass über Generationen<br />

hinweg niemand anderes<br />

mehr diesen Platz einnehmen<br />

würde. Wieder einmal<br />

grübelte er darüber nach, wie<br />

das zu bewerkstelligen sei, da<br />

gab es einen Riesenknall, mitten<br />

vor seinem Schreibtisch<br />

flammte ein Blitz auf, ein Feuerwerk<br />

an Farben und Mustern<br />

ergoss sich in den Raum und<br />

vor ihm stand ein gut gekleideter<br />

Mann.<br />

„Ich beobachte dich schon so<br />

viele Jahre. In deinem Tun bist<br />

du mir oft ähnlich, das gefällt<br />

mir und darum biete ich dir an,<br />

dir die Herrschaft über die Welt<br />

zu ermöglichen!“ Dem Reichen<br />

war sehr wohl bewusst, mit<br />

wem er es da zu tun hatte. „Na<br />

ja, dein Angebot hört sich ja<br />

ganz gut an, aber gerade weil<br />

wir uns so ähnlich sind, sag,<br />

was sind deine Bedingungen?“<br />

„Nun, es ist nicht viel, was ich<br />

dafür von dir verlange. Dir wird<br />

schon was einfallen, damit du<br />

möglichst glimpflich davon<br />

kommst. Heute genau in einer<br />

Woche komme ich wieder, das<br />

Lebewesen, welches beim ersten<br />

Sonnenstrahl durch deine<br />

Haustür nach draußen tritt,<br />

nehme ich mit.“ Der Reiche<br />

überlegte einen Moment, dich,<br />

so dachte er, werde ich schon<br />

austricksen und antwortete: „ Also<br />

gut, es gilt.“ Der Teufel verneigte<br />

sich kurz. „In einer Woche<br />

bist du der Herrscher der<br />

Welt, und ich komme holen, was<br />

mir zusteht.“ Ein Blitz, ein Donner,<br />

und er war verschwunden.<br />

Der reiche Mann wusste schon,<br />

welches Lebewesen es sein<br />

sollte. Sein Jagdhund war alt<br />

und für die Jagd eh nicht mehr<br />

zu gebrauchen. Eigentlich wäre<br />

ihm ein schöner Lebensabend<br />

vergönnt gewesen, aber dem<br />

Teufel so ein Schnippchen zu<br />

schlagen, was zählt da schon<br />

Hundetreue?<br />

Täglich trafen jetzt Delegierte<br />

aus allen Ländern der Welt ein,<br />

unterschrieben Verträge und<br />

Vollmachten, übertrugen ihm<br />

alle Rechte, alle Vermögen, alle<br />

Macht.<br />

Am letzten Tag, stand kein<br />

Land mehr aus, der Reiche<br />

konnte sich beruhigt auf den<br />

nächsten Tag vorbereiten.<br />

Sein Butler war bereits angewiesen,<br />

ihn rechtzeitig zu we-


Unterhaltung/Kultur<br />

cken, der telefonische Weckdienst<br />

war beauftragt, mehrere<br />

Wecker waren gestellt, den<br />

Hund behielt er an seiner Seite.<br />

Es war alles getan. Nichts<br />

konnte mehr schiefgehen.<br />

Auch der Teufel machte sich mit<br />

seinem Gefolge schon am frühen<br />

Abend auf und bezog Stellung<br />

vor dem Anwesen des Reichen.<br />

Kaum, dass Mitternacht<br />

vorüber war, begannen sie in<br />

Windeseile riesige Fahrgeschäfte<br />

aufzubauen, die Betreiber<br />

der Sterkrader Kirmes<br />

wären vor Neid erblasst. Als der<br />

Morgen nahte, wurde alles in<br />

Betrieb gesetzt, mit Musik und<br />

Lichtern, die Geräuschkulisse<br />

der Karussells. Nur das Riesenrad<br />

stand still, in den Gondeln<br />

saßen der Teufel und sein Gefolge.<br />

Im Zimmer rasselten die Wecker,<br />

der Butler erfüllte seine<br />

Pflicht, das Telefon klingelte,<br />

der Reiche war aber bereits<br />

wach, geweckt von dem Lärm,<br />

der Musik, von dem, was sich<br />

da draußen so tat. Er trat auf<br />

den Balkon, erstaunt von dem<br />

was er sah, vergaß er kurz die<br />

Zeit ohne weiter darüber nachzudenken,<br />

wieso er das Geräusch<br />

eines Türschlosses vernahm.<br />

Unten lief gerade sein<br />

kleiner Sohn zur Tür hinaus,<br />

- ein Schrei drang aus seiner<br />

Kehle. - Das Kind drehte sich<br />

zu ihm um, zeigte auf diesen<br />

Rum-mel und rief: „Sieh` mal<br />

Papa, bist du auch davon wach<br />

ge-worden?“<br />

Die Sonne sandte ihre ersten<br />

Strahlen zur Erde, der Teufel<br />

aber lachte und lachte, ergriff<br />

das Kind, und von dem ganzen<br />

Geschehen war nichts mehr zu<br />

sehen.<br />

Und der reiche Mann, der nun<br />

alle Macht und allen Reichtum<br />

der Erde besaß, der Herrscher<br />

der Welt war arm wie nie ein<br />

Mensch zuvor.<br />

EH<br />

Kindermund<br />

Eine Großmutter bekommt<br />

Besuch von ihren zwei Enkeltöchtern.<br />

Leider hat sie<br />

nur ein Stück Kuchen da,<br />

daher sagt sie zu der Älteren:<br />

„Teile du den Kuchen<br />

und gib die Hälfte deiner<br />

Schwester.“ Die Teilung<br />

gelang nicht ganz genau,<br />

also überreichte sie das<br />

kleinere Stück ihrer Schwester.<br />

Da bemerkte die<br />

Großmutter vorwurfsvoll:<br />

„Du hast nicht ganz ehrlich<br />

geteilt.“ Die Große biss<br />

herzhaft ein Stück von<br />

ihrem Teil ab und stellte<br />

fest: „So, jetzt sind sie<br />

gleich groß!“ So schnell<br />

können Kinder ein Problem<br />

lösen.<br />

EMB<br />

Schnee von gestern<br />

Viel zu oft hast du gedacht,<br />

was so das Leben<br />

mit dir macht,<br />

ist nicht fair,<br />

nicht sehr bequem,<br />

nicht gerade angenehm.<br />

Drum, lass das<br />

viele Denken sein,<br />

sieh, deine Nöte<br />

werden klein,<br />

und das viele Ach und Weh<br />

bleibt dann von gestern<br />

„nur als Schnee.“<br />

EH<br />

Weihnachten<br />

von Hermann Hesse<br />

Ich sehn« mich so nach einem<br />

Land<br />

der Ruhe und Geborgenheit.<br />

Ich glaub«, ich hab«s einmal<br />

gekannt,<br />

als ich den Sternenhimmel weit<br />

und klar vor meinen Augen sah,<br />

unendlich gro§es Weltenall.<br />

Und etwas dann mit mir<br />

geschah:<br />

Ich ahnte, sp rte auf einmal,<br />

dass alles: Sterne, Berg und T<br />

ob ferne L nder, fremdes Volk,<br />

sei es der Mond, sei«s<br />

Sonnnenstrahl,<br />

dass Regen, Schnee und jede<br />

Wolk,<br />

dass all das in mir drin ich f<br />

verkleinert, einmalig und<br />

sch n.<br />

Ich muss gar nicht zu jedem<br />

hin,<br />

ich sp r das Schwingen, sp r<br />

die T n«<br />

ein«s jeden Dinges, nah und<br />

fern,<br />

wenn ich mich ffne und werd«<br />

still<br />

in Ehrfurcht vor dem gro§en<br />

Herrn,<br />

der all dies schuf und halten<br />

will.<br />

Ich glaube, dass war der<br />

Moment,<br />

den sicher jeder von euch<br />

kennt,<br />

in dem der Mensch zur Lieb«<br />

bereit:<br />

Ich glaub, da ist Weihnachten<br />

nicht weit!<br />

Ja, Weihnachten, ist nicht<br />

mehr weit ..<br />

und anstatt uns von all<br />

dem weihnachtlichen<br />

Rummel be-herrschen zu<br />

Wir für Euch 4/2008 7


Rätsel/Unterhaltung/Rezept<br />

8 Wir für Euch 4/2008<br />

SUDOKU<br />

Sudoku ist ein Zahlenpuzzle, bei dem logisches<br />

Denken gefragt ist, kein mathematisches Wissen.<br />

Sudoku ist ein japanisches Wort und bedeutet auf<br />

Deutsch Ziffer (su), die einzeln/allein (doku) steht.<br />

So wird’s gemacht: Füllen Sie die leeren Felder so<br />

aus, dass in jeder waagerechten Zeile und in jeder<br />

senkrechten Spalte immer alle Zahlen von 1-9 stehen.<br />

Dabei dürfen allerdings auch in jedem kleinen<br />

3x3 Quadrat (Grau unterlegt) die Zahlen 1-9 nur je<br />

einmal enthalten sein.<br />

Regel in Kürze: In jeder Zeile, in jeder Spalte und<br />

in jedem der neun Blöcke muss jede Zahl von 1-9<br />

genau einmal auftreten<br />

Heute schon gelacht?<br />

Ehefrau: „Willst Du mir nicht im Haushalt helfen, beim<br />

Fenster putzen, Staub saugen, und abspülen, jetzt wo Du in<br />

Rente bist??“<br />

Ehemann: „Ich dachte da eher an eine leitende Tätigkeit!“<br />

Verfasser unbekannt<br />

Brownies<br />

Leckeres für den Weihnachtsteller....<br />

... und schnell gemacht!<br />

Zutaten:<br />

500g Margarine erhitzen und wieder abkühlen<br />

lassen,<br />

1 Tasse Kakaopulver<br />

1 Tasse Kaba<br />

3 Tassen Zucker<br />

2 Päckchen Vanillezucker<br />

2 Tassen Mehl<br />

6 Eier<br />

1 Tasse Rosinen (evtl. einige Stunden in Rum<br />

einlegen)<br />

2 Tassen abgezogene ganze oder gehackte<br />

Mandeln<br />

Alle Zutaten zu einem Teig verrühren, auf ein<br />

Blech streichen (Backpapier unterlegen) und<br />

bei 170 o C 30 Minuten backen. Anschließend in<br />

fingerlange Stücke schneiden.<br />

RP<br />

Ingwer-Knusperle<br />

Zutaten:<br />

120 g Butter<br />

1 Tasse Zucker<br />

2 Päckchen Vanillezucker<br />

1 Ei<br />

1 /4 TL Ingwerpulver<br />

1 Tasse Mehl<br />

1 TL Backpulver<br />

1 Tasse „Blütenzarte Köllnflocken“<br />

1 Tasse „Kölln Vollkorn Haferkeks - Knusper<br />

Klassik“<br />

1 /2 Tasse Kokosraspeln<br />

60 g kandierter, kleingeschnittener Ingwer<br />

Zubereitung:<br />

Butter, Zucker und Ei schaumig schlagen, nach<br />

und nach die anderen Zutaten dazugeben.<br />

Kleine Kugeln auf ein mit Backpapier belegtes<br />

Blech setzen und abbacken.<br />

Backzeit:<br />

10-15 Min. bei 180 o C – mittlere Einschubleiste.<br />

MG


Gesellschaft<br />

Da kann man Der Einsatz für die Familie lohnt sich:<br />

nur staunen! Pflege erhöht die eigene Rente<br />

Die Pflege von Angehörigen ist<br />

In der vorigen Woche wurden<br />

nicht nur menschlich gesehen be-<br />

in unserer und einer weite -<br />

sonders wertvoll, sie lohnt sich<br />

ren Stra§e von der <strong>Stadt</strong><br />

auch für die eigene Altersvorsorge.<br />

Schilder aufgestellt, mit dem<br />

Die Pflegeversicherung zahlt Bei-<br />

Zeichen des absoluten<br />

träge zur Rentenversicherung für<br />

Halteverbots. Alle 20-30<br />

denjenigen, der ein pflegebedürfti-<br />

Meter stand solch ein Schild<br />

ges Familienmitglied zu Hause be-<br />

und darunter war ein Zettel<br />

treut. Vorausgesetzt, er arbeitet<br />

angebracht, mit der<br />

neben der Pflege nicht mehr als 30<br />

Aufforderung, vom 16.<br />

Stunden in der Woche. Pflegeper-<br />

September 6.00 Uhr mor -<br />

sonen sind in der gesetzlichen<br />

gens bis 30. Septem-ber<br />

Rentenversicherung versichert,<br />

jedes Fahrzeug von der<br />

wenn sie einen Pflegebedürftigen<br />

Stra§e zu entfernen. Wer von<br />

mindestens 14 Std. pro Woche in<br />

den Anwoh-nern keine<br />

häuslicher Umgebung pflegen und<br />

Garage besa§, musste also<br />

dafür kein Gehalt bekommen. Das<br />

sein Auto f r 14 Tage<br />

bedeutet, dass außer dem staat-<br />

irgendwo auf benachbarten<br />

lichen Pflegegeld kein Geld zu<br />

Stra§en parken.<br />

ihren Gunsten fließen darf. Es<br />

Rentenkonto gutgeschrieben wird,<br />

hängt von 2 Dingen ab:<br />

1. von der wöchentlichen Dauer<br />

der Pflege<br />

2. von der Pflegestufe des Pflegebedürftigen<br />

Mit Hilfe dieser beiden Werte<br />

errechnet sich die Höhe der Rentenbeiträge,<br />

welche die Pflegekasse<br />

zahlt.<br />

Wer als Pflegeperson versicherungspflichtig<br />

werden möchte,<br />

muss darauf achten, dass der<br />

Pflegebedürftige neben dem Antrag<br />

auf Pflegegeld auch einen Antrag<br />

für ihn stellt. Nur wenn der Antrag<br />

auf Pflegeleistungen rechtzeitig<br />

gestellt wird, genießt die Pflegeperson<br />

vom ersten Tag ihrer<br />

Pflegetätigkeit an die Vorteile der<br />

spielt keine Rolle, ob sie vom Pfle-<br />

Am 16. 09. waren die<br />

gebedürftigen eine finanzielle An-<br />

Andreas Ho-ferstra§e und<br />

erkennung bekommen, sofern die-<br />

Waldmannsfeld wie leerge -<br />

se die Höhe des Pflegegeldes<br />

fegt. Es sah richtig unheim -<br />

nicht übersteigt.<br />

lich aus. Nat rlich wollte es<br />

Zeit spielt bei der Einstufung der<br />

niemand riskieren abge -<br />

Pflegetätigkeit eine zentrale Rolle,<br />

schleppt zu werden.<br />

denn die Pflegestufe bemisst sich<br />

Gespannt warteten wir am<br />

nach dem Zeitaufwand für die Pfle-<br />

n chsten Tag darauf was,<br />

ge. Das Pflegegeld beträgt seit<br />

mit den Stra§en, die erst<br />

01.07.2008:<br />

k rzlich st ck-weise ausge -<br />

bessert worden waren, pas -<br />

Pflegestufe 1 - erheblich pflegedürftig:<br />

sieren w rde. Als sich zwei<br />

Zeitaufwand durchschnittlich min-<br />

Tage sp ter immer noch<br />

destens 90 Min. / Tag 215,00 €<br />

nichts getan hatte, rief mein<br />

Pflegestufe 2 - schwer pflegebedürftig:<br />

Nachbar bei der <strong>Stadt</strong> an und<br />

Zeitaufwand durchschnittlich min-<br />

erkundigte sich, was denn<br />

destens 3 Std. / Tag 420,00 €<br />

nun los sei. Antwort: Die<br />

Pflegestufe 3 - schwerst pflegebedürftig:<br />

Stra-§en sollen mit einem<br />

Zeitaufwand durchschnittlich min-<br />

Schotter ber-zug abgedeckt<br />

destens 5 Std. / Tag 675,00 €<br />

werden, aber die damit<br />

beauftragte Firma k nne<br />

Wie hoch der Pflegebedarf im Ein-<br />

keinen festen Termin ange -<br />

zelfall ist, entscheidet der medizini-<br />

ben. Ir-gendwann in der<br />

sche Dienst der Krankenkasse<br />

zweiten Septem-berh lfte<br />

oder ein beauftragter Arzt einer pri-<br />

w rde die Arbeit, f r welche<br />

vaten Pflegeversicherung.<br />

nur ein Tag n tig w re, - erle<br />

Ist die Pflegeperson versiche-<br />

digt.<br />

rungspflichtig, werden die Renten-<br />

Rentenversicherung. Die Rentenversicherungspflicht<br />

beginnt in der<br />

Regel mit dem Tag, an dem der<br />

Pflegebedürftige die Leistungen<br />

aus der Pflegeversicherung beantragt.<br />

Die Pflegeperson kann sich<br />

aber auch selbst an die Pflegekasse<br />

wenden.<br />

Rat und Hilfe bei der Frage, wie<br />

sich die Pflegetätigkeit auf die<br />

eigene Rente auswirkt, gibt es bei<br />

den Mitarbeitern eines Service-<br />

Zentrums der Deutschen Rentenversicherung<br />

Rheinland oder deren<br />

Versichertenältesten.<br />

Weitere Auskünfte erhalten Versicherte<br />

außerdem am kostenlosen<br />

Bürgertelefon unter 0800 / 10<br />

00 48 013 oder im Internet unter<br />

www.deutsche-rentenversicherung-rheinland.de.<br />

Beim Referat Presse und Information<br />

der Deutschen Rentenversicherung<br />

Rheinland, Königsallee<br />

71, 40215 Düsseldorf, kann – ebenfalls<br />

kostenfrei – die Broschüre<br />

„Rente für Pflegepersonen“ angefordert<br />

werden.<br />

beiträge von der Pflegeversiche-<br />

Was soll man dazu sagen?<br />

rung gezahlt. Wie viel auf dem<br />

Man k nnte doch einen Tag<br />

vorher Zettel herumbringen,<br />

Petra Weber<br />

Wir für Euch 4/2008 9


Unterhaltung/Kultur<br />

Es ist wohl das traurigste zw lfj hriger Bruder warweiter,<br />

und dann war<br />

Weihnachtsfest, an das ich in einem KLV Lager in der eines Tages der Krieg zu<br />

mich erinnere.<br />

Tschechoslowa-kei, und Ende. Endlich war Frieden<br />

die elf Jahre alte Li-sabeth Keine Angriffe mehr, wir<br />

Einige Wochen vorher war war in Bayern, w hrend brauchten nicht mehr zum<br />

unser Haus bei einem die kleine Erika, geradeBunker<br />

zu rennen, nur die<br />

Bom-benangriff so stark erst f nf Jahre alt, sich Angst bei um die<br />

besch digt worden, dass einem Bauern in der N heAngeh<br />

rigen blieb.<br />

es unbewohnbar war. von Bocholt befand. Die Anfang Mai stand pl tz -<br />

Meine Gro§-eltern wei- st ndige Sorge um ihre lich unser Vater vor der<br />

gerten sich, das Haus zuLieben<br />

muss schrecklich T r, mit Klein-Erika auf<br />

verlassen und be-wohn- f r unsere Mutter gewe - dem Gep cktr ger seines<br />

ten von da an den Luft- sen sein.<br />

Fahrrades. Er war von den<br />

schutzkeller. Mutter zog<br />

Amerikanern aus der Ge-<br />

mit mir und meinem klei - Wir berstanden auch -diefangenschaft<br />

entlassen<br />

nen Bruder zur<br />

ses armselige einsame worden und hatte meine<br />

Sch tzenstra§e, wo eine Weih-nachten. Einige kleine Schwester auf dem<br />

Tante uns zwei Zim-mer Tage danach, als wir -morHeimweg<br />

abgeholt.<br />

zur Verf gung stellte. gens nach einem n cht-<br />

Eigentlich brauchten wir lichen ja Angriff aus dem In den folgenden Wochen<br />

nur einen Raum, n mlich Bunker zu unserer begann Vater zun chst<br />

die Wohnk che, die<br />

N chte verbrachten wir<br />

Notunter-kunft zur ckka -<br />

men, fanden wir nur noch Jahreswechsel<br />

aus Angst vor den einen Tr mmer-haufen<br />

Fliegerangriffen im Bun- vor. Das Haus hatte einen Es entschwand das alte Jahr<br />

mit Freud und Leid und dem,<br />

ker an der Baustra§e. Volltreffer abbekommen.<br />

was war.<br />

Innerhalb von zwei Mo-<br />

Es grüßt uns müde und matt<br />

So war es auch<br />

naten waren wir zum<br />

das letzte Kalenderblatt.<br />

Weihnachten. Es gab kei - zweiten Mal obdachlos.<br />

nen Christbaum und keineDoch<br />

wenn die Not am Unaufhörlich tickt die Uhr,<br />

Geschenke. Fritzi, mein gr §ten, ist die Hilfe oft löscht aus des Jahres letzte<br />

damals fast dreij hrigesnahe.<br />

Schr g gegen ber, Spur;<br />

Br derchen, erfasste dasan<br />

der n chsten Ecke, wir gehen in Gedanken mit<br />

wohl noch nicht so richtig, stand das Haus des und wagen einen neuen Schritt.<br />

aber ich war doch sehr Lehrers S. leer. Die Familie<br />

traurig. Am traurigsten war evakuiert und der Wohin er führt, wir wissens<br />

war je-doch unsere Mann an der Front. Eine nicht,<br />

ob in die Dunkelheit, ins Licht?<br />

Mutter, sie hatte ja nicht Nachbarin gab uns den<br />

Das alte Jahr, es ist zerronnen,<br />

nur ihr Zuhause verloren, Haust rschl ssel, und wir<br />

ein neues Jahr, es ist gekommen.<br />

sondern lebte st ndig inbezogen<br />

unsere neue<br />

der Angst und Sorge um<br />

die abwesenden<br />

Mitglieder unserer<br />

Familie. Wie mochte es<br />

Unterkunft. Damals war Wir wünschen uns ein gut<br />

solch eine HausbesetzungGeleit;<br />

etwas ganz Normales, des Herzens stille Heiterkeit<br />

einer half dem anderen in mag uns im neuen Jahr begleiten<br />

ihnen gehen? Vater<br />

k mpfte irgendwo an der<br />

dieser schweren Zeit. und einen guten Weg bereiten<br />

Front im Westen, mein Die Fliegerangriffe gingen (Eleonore Wieprecht, Lauenau)<br />

10 Wir für Euch 3/2008<br />

Weihnachten 1944


Gesellschaft<br />

Holten<br />

Heute will ich mich mal mit<br />

einem <strong>Oberhausen</strong>er <strong>Stadt</strong>viertel<br />

beschäftigen, das meiner<br />

Ansicht nach, im Verhältnis<br />

zu den anderen Teilen unserer<br />

<strong>Stadt</strong>, stiefmütterlich<br />

behandelt wird. Dabei war<br />

Holten bereits „<strong>Stadt</strong>“ als<br />

noch niemand an <strong>Oberhausen</strong><br />

dachte. Auch die anderen<br />

<strong>Stadt</strong>teile, wie Osterfeld oder<br />

Sterkrade, bekamen erst viel<br />

später <strong>Stadt</strong>rechte. Schon im<br />

Jahre 1310 gründete Graf Engelbert<br />

von der Mark die<br />

<strong>Stadt</strong> Holten.<br />

Vorausgegangen waren ständige<br />

Streitigkeiten zwischen<br />

den Grafen von Kleve und<br />

den Kölner Erzbischöfen um<br />

das Gebiet zwischen Emscher<br />

und Lippe. Nach dem<br />

Sprichwort: Wenn zwei sich<br />

zanken, freut sich der Dritte,<br />

entschied Graf Engelbert den<br />

Streit für sich, indem er die<br />

Erbtochter Mechtild von<br />

Holten heiratete. So gelangte<br />

der Ort mit seiner Burg in<br />

Märkisches Eigentum. Heiraten<br />

waren zu jener Zeit eine<br />

beliebte Art, sich in den<br />

Besitz begehrter Objekte zu<br />

bringen. Engelbert baute zuerst<br />

die Holtener Burg aus,<br />

um sicher zu sein vor dem<br />

mächtigen Grafen von Kleve.<br />

Anschließend gründete er<br />

aus machtpolitischen Erwägungen<br />

die <strong>Stadt</strong> Holten, die<br />

er mit Gräben, Mauern und<br />

Türmen befestigte, und verlieh<br />

ihr 1310 die <strong>Stadt</strong>rechte.<br />

Die Bürger erhielten verschiedene<br />

Privilegien, wie<br />

Zollfreiheit im Klevischen<br />

Land, Marktrecht und Gewerbefreiheit.<br />

Holten war ein sehr winziges<br />

Städtchen. Die Durchgangstraße<br />

war gerade mal 300 m<br />

lang und an ihr lagen zirka<br />

150 Häuser.<br />

In den folgenden Jahrhunderten<br />

hatte die kleine Ortschaft<br />

viel zu erleiden.<br />

1598 wurde das Städtchen<br />

durch die Spanier erobert<br />

und geplündert. 12 Jahre später<br />

wütete die Pest unter den<br />

Einwohnern. Dann vernichtete<br />

ein großer Brand 1631 die<br />

Hälfte des Ortes.<br />

Im 30jährigen Krieg belagerte<br />

Pappenheim mit seinen Truppen<br />

die <strong>Stadt</strong> und im siebenjährigen<br />

Krieg besetzten die<br />

Franzosen lange Zeit das<br />

Gebiet. Die Bürger ernährten<br />

sich vor allem durch den<br />

kümmerlichen Ackerbau, der<br />

nur geringe Erträge auf den<br />

morastigen Feldern in der<br />

Bruchlandschaft einbrachte.<br />

Der <strong>Oberhausen</strong>er Norden<br />

gehört zur niederrheinischen<br />

Terrassenlandschaft und besteht<br />

aus drei Geländestufen.<br />

Während Königshardt auf<br />

der höchsten Ebene liegt und<br />

Schmachtendorf auf der mittleren,<br />

befindet Holten sich<br />

auf der untersten. Alle Niederschläge<br />

sammelten sich in<br />

der abflusslosen Niederung,<br />

wo sich große Bruch- und<br />

Moorgebiete bildeten. So<br />

blieb die <strong>Stadt</strong> durch Jahrhunderte<br />

hindurch von Armut<br />

geprägt. Erst nach 1860,<br />

als hier das industrielle Zeitalter<br />

mit Bergbau und Hüttenwerken<br />

anbrach, besserte<br />

sich die Lage der Einwohner.<br />

Als 1928, kurz vor der Eingemeindung<br />

nach <strong>Oberhausen</strong>,<br />

mit dem Bau der Ruhrchemie<br />

begonnen wurde, ging es<br />

dann für die Holtener wirklich<br />

aufwärts. Allerdings war<br />

der Ort gerade wegen des<br />

großen Chemiewerkes im<br />

Krieg 1939-1945 oft heftigen<br />

Bombenangriffen ausgesetzt.<br />

KO<br />

Wir für Euch 4/2008 11


Kultur/Unterhaltung<br />

Buchbesprechung Lange Nacht<br />

Anna Gavalda<br />

Zusammen ist man<br />

weniger allein<br />

Seit seinem Erscheinen 2004 hat<br />

Anna Gavaldas Buch durch<br />

großes Leserinteresse hohe Auflagen<br />

erreicht (allein in Frankreich<br />

550.000!) und das Drehbuch<br />

nach dem Roman ist<br />

auch in den Kinos ein Renner.<br />

Der Titel „Zusammen ist man<br />

weniger allein“ ist eine Binsenweisheit.<br />

Anna Gavalda, die<br />

französische Autorin, will damit<br />

auch nicht hoch hinaus. Vielleicht<br />

ist das einer der Gründe<br />

für die breite Zustimmung, die<br />

der Roman findet. Er ist poetisch,<br />

beinahe märchenhaft, jedenfalls<br />

außerhalb unserer rauen<br />

Wirklichkeit angesiedelt.<br />

Vier Menschen treffen aufeinander,<br />

die eigentlich alle Verlierertypen<br />

sind: Philibert, Marquis<br />

de la Dubellière, der gehemmt<br />

und stotternd nicht in den edlen<br />

Familienrahmen passt; der<br />

Chefkoch Franck, der vom Arbeitsdruck<br />

überfordert sich in<br />

hastige Abenteuer mit Frauen<br />

stürzt; die magere Malerin Camille,<br />

die den Weg aus einem<br />

seelischen Zusammenbruch<br />

sucht, und die pflegebedürftige<br />

alte Pauline, sie sehnt sich im<br />

Heim dem Montag entgegen,<br />

an dem sie für kurze Zeit ihren<br />

12 Wir für Euch 4/2008<br />

Enkel sieht, den einzigen Menschen,<br />

der zu ihr gehört. Ihnen<br />

allen ist bisher Zuwendung, Fürsorglichkeit<br />

und Anteilnahme<br />

versagt geblieben. Anna Gavalda<br />

macht aus diesen Schicksalsbildern<br />

lebendige Figuren,<br />

die sie liebevoll aufeinander<br />

zuführt. Die Handlung, in die sie<br />

verwoben werden, verfolgt der<br />

Leser fast nur durch die Dialoge,<br />

und das verlangt ihm, der<br />

Leichtigkeit der Geschichte zum<br />

Trotz, einige Aufmerksam-keit<br />

ab, und dann bereitet es Spaß,<br />

diesen Menschen zuzuhören,<br />

wie sie in ihrer Gemein-schaft<br />

selbstbewusster und le-bensbejahender<br />

werden. Anna<br />

Gavalda sagte im Interview mit<br />

dem „Büchermarkt“ des Deutschlandfunks<br />

(27.04.05) dazu:<br />

„Mit dem Buch habe ich mir<br />

selbst eine Freude gemacht. Ich<br />

habe mir die Menschen maßgeschneidert,<br />

wie ich sie gern<br />

zu Freunden hätte. Solche Leute<br />

trifft man im ganzen Leben<br />

nicht. Na ja, deshalb musste ich<br />

sie eben erfinden.“<br />

Und weil die Geschichte so liebenswürdig<br />

und wohltuend ist,<br />

macht sie besonders deutlich,<br />

wie brutal die Welt, in der wir<br />

leben, sein kann und wie groß<br />

der Wunsch ist, echtes Miteinander<br />

zu finden.<br />

ISBN 978-3-596-17303-7<br />

RP<br />

Vorbei ist nun die lange Nacht.<br />

Toll hat das Feuerwerk<br />

gekracht.<br />

Millionen in die Luft<br />

geschossen,<br />

reichlich Alkohol genossen.<br />

So steh’n wir da am<br />

Neujahrsmorgen<br />

mit einem Bündel voller Sorgen.<br />

Auch wenn die neue<br />

Zeit wir schreiben,<br />

wir werden doch die<br />

alten bleiben,<br />

wir werden weinen,<br />

werden lachen<br />

und versuchen,<br />

aus allem das Beste zu<br />

machen.<br />

Umbruch . . .. .<br />

Maria Bräulich<br />

„Mein Tiger“, hat sie<br />

ihn genannt,<br />

mit ihm für immer<br />

Hand in Hand,<br />

das war ihr Traum,<br />

das war ihr Ziel,<br />

bis „Bärchen“ kam.<br />

Vorbei, vorbei,<br />

war nur ein Spiel.<br />

EH<br />

-------------------------------------------<br />

Einst nannte er sie<br />

„Tausendschön“,<br />

heut` hofft er nur,<br />

sie wird bald gehen<br />

und zwar auf<br />

„Nimmerwiedersehn“.<br />

Lösung Soduko<br />

EH


Kultur/Redaktionshinweis/Gesellschaft<br />

Wir möchten auf die neue Ausstellung der Ludwig Galerie<br />

Schloss <strong>Oberhausen</strong> hinweisen, die vom 27. September<br />

2008 bis 04. Januar 2009 stattfindet.<br />

Figuren und Ikonen<br />

Grafiken von Munch bis Kirchner,<br />

von Picasso bis Warhol<br />

In der Ausstellung beschäftigt<br />

sich die Ludwig Galerie<br />

Schloss <strong>Oberhausen</strong> mit<br />

dem Bild des Menschen.<br />

Rund 150 meisterliche Grafiken<br />

spiegeln das Interesse<br />

an der Figur, die seit der<br />

Moderne eine grundlegende<br />

Wandlung erfahren hat. Beginnend<br />

mit Edvard Munchs<br />

Figur „Madonna“ lässt sich<br />

der Weg bis zu Andy<br />

Warhols Ikone „Marilyn“<br />

nachvollziehen. In teils großformatigen<br />

farbigen Drucken, Probedrucken und<br />

Unikaten treten die zentralen Positionen hervor. Pablo<br />

Picasso, dem wohl variantenreichsten Künstler des 20.<br />

Jahrhunderts, ist eine eigene Abteilung gewidmet. Die<br />

originalen Künstlerdrucke führen eindrucksvoll den<br />

ganzen Reichtum der grafischen Künste vor - vom<br />

Hochdruck, Tiefdruck und Flachdruck, von der<br />

Radierung bis hin zum Siebdruck.<br />

Öffnungszeiten:<br />

Di bis So 11-18 Uhr,<br />

Mo sowie am 24., 25., 31.12.08 geschlossen<br />

Eintritt:<br />

6,50 Euro, erm. 3,50 Euro,<br />

Familien (zwei Erwachsene plus Kinder) 10,50 Euro<br />

Kombiticket:<br />

mit dem Gasometer <strong>Oberhausen</strong> 7,50 Euro<br />

Öffentliche Führung:<br />

jeden Sonntag um 11.30 Uhr im Eintrittspreis enthalten<br />

Nach Voranmeldung kann man eine Führung durch die<br />

Ausstellung, die Druckwerkstatt der Ludwig Galerie<br />

besuchen. Dort kann man die einzelnen grafischen<br />

Herstellungsverfahren kennen lernen und am Ende<br />

eines 2 1 / 2 -stündigen Kurses ein eigenes Kunstwerk<br />

mit nach Hause nehmen.<br />

Der Kurs kostet für die gesamte Teilnehmerzahl 75,- €<br />

plus 3,50 € ermäßigter Eintritt pro Person.<br />

MW-L<br />

Redaktionshinweis!<br />

� Vielleicht von Interesse für Sie<br />

Winterzeit = Kohlzeit<br />

Nach der Euro-Einführung nicht mehr ganz so<br />

preiswert wie früher, aber immer noch erschwinglich,<br />

gehört er zu den wichtigen Wintergemüsen.<br />

Haltbar, reich an wertvollen Inhaltsstoffen, arm<br />

an Kalorien, vielseitig verwendbar und wohlschmeckend.<br />

Kohl in seinen verschiedenen Sorten ist besser<br />

als sein Ruf. Dieser Ruf galt vor allem dem<br />

Weißkohl, der lange Zeit als „Arme-Leute-Gemüse“<br />

galt und mit dem typischen Geruch, der<br />

bei der Zubereitung entsteht, nicht zur Beliebtheit<br />

beigetragen hat. Gegen den Geruch lässt sich<br />

was tun: einfach einige Brotscheiben oder<br />

Walnüsse mitkochen und schon lassen sich die<br />

leckersten Gerichte zubereiten.<br />

Schlechte Zeiten<br />

In Zeiten, wie diesen,<br />

wozu soll man da raten?<br />

Ruhe bewahren oder alles verbraten,<br />

was zurzeit noch vorhanden?<br />

Wie wird es enden,<br />

wo werden wir landen?<br />

EH<br />

Von denen, die l ngst abgehoben,<br />

wird t glich aufs Neue Geld verbrannt.<br />

Wir, die noch nie ?nen Euro gestohlen,<br />

werden nun zur Rettung verdammt.<br />

Doch den Verursachern ist das v llig gle<br />

Wie sollt es auch anders sein:<br />

ªDie fallen stets weich .<br />

Liebe Leser von „Wir für Euch!“<br />

Wir freuen uns über jeden Leserbrief, den wir erhalten,<br />

bitten aber um Verständnis, dass aus Platzmangel<br />

nicht jede Zuschrift abgedruckt werden<br />

kann.<br />

EH<br />

Ihr Redaktionsteam<br />

Wir für Euch 4/2008 13


Unterhaltung<br />

B e w e r b u n g<br />

Eine Arbeitslose bewirbt sich<br />

als Reinigungskraft bei der<br />

Firma IBM. Der Personalleiter<br />

lässt sie einen Test machen<br />

(den Boden reinigen),<br />

darauf folgt ein Interview und<br />

schließlich teilt er ihr mit: „Sie<br />

sind bei IBM eingestellt. Geben<br />

sie mir bitte ihre E-Mail-<br />

Adresse, dann schicke ich<br />

ihnen die nötigen Unterlagen.“<br />

Die Frau antwortet ihm,<br />

dass sie weder einen Computer<br />

besitzt, noch eine E-<br />

Mail-Adresse hat. Der Personalleiter<br />

antwortet ihr, dass<br />

sie ohne E-Mail-Adres-se virtuell<br />

nicht existiert und daher<br />

nicht eingestellt werden<br />

kann. Die Frau verlässt verzweifelt<br />

das Gebäude mit nur<br />

10 $ Reisekosten in der<br />

Tasche.<br />

Sie beschließt, in den nächsten<br />

Supermarkt zu gehen<br />

und 10 Kilo Tomaten zu kaufen.<br />

Dann verkauft sie die<br />

Tomaten von Tür zu Tür und<br />

innerhalb von zwei Stunden<br />

verdoppelt sie ihr Kapital. Sie<br />

wiederholt die Aktion drei<br />

Mal und hat am Ende 160 $.<br />

Sie realisiert, dass sie auf<br />

diese Art und Weise ihre<br />

Existenz bestreiten kann,<br />

also startet sie jeden Morgen<br />

und kehrt abends spät zurück.<br />

Jeden Tag verdoppelt<br />

oder verdreifacht sie ihr Kapital.<br />

In kurzer Zeit kauft sie<br />

sich einen kleinen Wagen,<br />

dann einen Lastwagen, und<br />

bald verfügt sie über einen<br />

kleinen Fuhrpark für ihre<br />

Lieferungen.<br />

Es geht rasant weiter und<br />

innerhalb von fünf Jahren<br />

be-sitzt sie eine der größten<br />

Le-bensmittelketten der<br />

USA. Sie beschließt, an ihre<br />

Zu-kunft zu denken und<br />

einen Finanzplan für sich<br />

14 Wir für Euch 4/2008<br />

und ihre Familie erstellen zu<br />

lassen. Sie setzt sich mit<br />

einem Be-rater in<br />

Verbindung, und er erarbeitet<br />

einen Vorsor-geplan. Am<br />

Ende des Ge-sprächs fragt<br />

der Vertreter sie nach ihrer<br />

E-Mail-Adres-se, um ihr die<br />

entsprechenden Unterlagen<br />

schicken zu können. Sie antwortet<br />

ihm, dass sie nach<br />

wie vor keinen Computer<br />

und somit auch keine E-Mail-<br />

Adresse be-sitzt. Der<br />

Versicherungsver-treter<br />

schmunzelt und be-merkt:<br />

„Kurios - sie haben ein<br />

Imperium aufgebaut und besitzen<br />

nicht mal eine E-Mail-<br />

Adresse. Stellen sie sich mal<br />

vor, was sie mit einem Computer<br />

alles erreicht hätten!<br />

Die Frau überlegt kurz und<br />

sagt: „Ich wäre Putzfrau bei<br />

IBM.“<br />

Lehre Nr. 1 Das Internet rettet<br />

nicht Dein Leben.<br />

Lehre Nr. 2 Wenn Du bei<br />

IBM arbeiten<br />

willst, brauchst<br />

Du eine E-Mail-<br />

Adresse<br />

Lehre Nr. 3 Wenn Du diese<br />

Geschichte per<br />

E-Mail erhalten<br />

hast, sind die<br />

Chancen Putzfrau<br />

zu werden<br />

größer als die<br />

Millionär zu werden.<br />

Na dann, frohes Schaffen!<br />

Ein Wintermärchen<br />

Endlich ist es soweit. Wie jedes<br />

Jahr wird eine Reise zum Enkel<br />

in den Süden unternommen.<br />

Vorfreude auf gemeinsame<br />

Stunden zum Knuddeln, Vorlesen,<br />

zum Spielplatz gehen,<br />

Englischunterricht nach Gehör.<br />

Dieses Jahr kommt noch Judotraining<br />

dazu. Die Fahrkarte<br />

wurde bereits einen Monat im<br />

Voraus gekauft.<br />

Aber dieses Jahr sollte der<br />

Insel-Puk sein Unwesen treiben.<br />

Er war über den frühen Wintereinbruch<br />

erbost. „Keine Urlauber<br />

kommen mehr auf die<br />

Insel, dann lasse ich auch keine<br />

Menschen runter!“ Er fand seinen<br />

Verbündeten in dem Bahnstreik.<br />

Beide gemeinsam verteilten<br />

sie Motzki-Westen an alle<br />

Lokführer und verriegelten die<br />

Lokomotiven dreifach. Immer<br />

wieder sangen sie: „Frust, Frust,<br />

Frust – geht doch alle zu Fuß,<br />

Fuß,“ …. Auf den Bahnhöfen<br />

erlosch alles Leben. Wer dem<br />

Dornröschenschlaf entkommen<br />

konnte, stieg in den Bus oder<br />

ging einfach wütend und enttäuscht<br />

nach Hause. Drei Tage<br />

lang trieben der Insel-Puk und<br />

sein Freund der Streik ihr Unwesen.<br />

Aber gegen die Macht<br />

der Wünsche vieler Enkel im<br />

ganzen Lande, ihre Großeltern<br />

am Bahnhof abzuholen, hatten<br />

sie keine Chance.<br />

Räder rattern wieder mit dem<br />

Ruf: Besuch, Besuch, nieder mit<br />

dem Fluch, GENUG !<br />

JuScha


Unterhaltung/Kultur<br />

Die älteren Frauen<br />

Ich schau aus dem Fenster, wer steht da am Zaun?<br />

Da klönt eine Gruppe älterer Frau‘ n.<br />

Wohin ich auch komme, wohin ich auch geh'.<br />

Was meint ihr da wohl, was ich da überall seh'?<br />

Was müssen meine Augen ständig schauen?<br />

Die Welt ist voll, voll älterer Frauen.<br />

Wen treff ich beim Wandern, beim flotten Bergauf?<br />

Wer macht um den Sportplatz dort Dauerlauf?<br />

Man glaubt, man könnt‘ seinen Blicken nicht trauen,<br />

es ist eine Gruppe älterer Frauen.<br />

Wen treff ich in der Früh´ beim Schwimmen,<br />

wer macht Gymnastik, mag sich trimmen?<br />

Kann nur bewundern das und staunen,<br />

es sind die zähen älteren Frauen.<br />

Wer liebt Theater, pflegt Kultur?<br />

Wen trifft man in Museen nur?<br />

Ich wüsste gern, was Männer schauen?<br />

Wo ich hin geh' treffe ich nur ältere Frauen.<br />

Sie haben Schmerzen oft im Rücken,<br />

können sich vor Rheuma kaum noch bücken,<br />

doch wollen sie noch die Welt anschauen,<br />

es gibt ganze Busladungen voll älterer Frauen.<br />

Ihre Enkelkinder lieben sie,<br />

die Kinderwagen schieben sie,<br />

scheint Ihnen vor gar nichts zu grauen,<br />

sie kriegen alles geregelt, die älteren Frauen.<br />

Wer strickt, wer näht, wer kocht noch ein?<br />

Wer gräbt den Garten um, macht sich auch fein?<br />

Wer lässt sich bewundernd gern anschauen?<br />

Das sind die flotten älteren Frauen.<br />

Fahr ich mit meiner Omi ins Cafe,<br />

nicht schwer zu erraten, wen ich da seh'?<br />

Wer sitzt genüsslich beim Tortekauen?<br />

Natürlich die schicken älteren Frauen.<br />

Die Lina, die Sigi, die Anni, die Kleine,<br />

sie pflegen die Mütter oft ganz alleine,<br />

müssen selber schon ihr Alter verdauen,<br />

und betreuen dennoch, die noch älteren Frauen.<br />

Einst waren sie schön, bezaubernd und jung,<br />

die Jugend ist fort, doch fort nicht der Schwung.<br />

Sie sind so erstaunlich beweglich geblieben,<br />

drum kann man die älteren Frauen nur lieben!<br />

Viele haben geschuftet, geboren, gegeben,<br />

sie nahmen kaum Rücksicht auf's eigene Leben.<br />

Sie schenkten uns Liebe, verdienen Vertrauen.<br />

Ein Hoch auf die älteren stets flotten Frauen.<br />

Verfasser unbekannt<br />

Besorgungen<br />

Eugen Roth (Ein Mensch)<br />

Ein Mensch geht eines Vormittages,<br />

gegenwärtig keines Schicksalsschlages,<br />

geschäftig durch die große <strong>Stadt</strong>,<br />

wo viel er zu besorgen hat.<br />

Doch schon trifft ihn der erste Streich:<br />

Ein Türschild tröstet: „Komme gleich!“<br />

Gleich ist ein sehr verschwommnes Wort,<br />

der Mensch geht deshalb wieder fort.<br />

Zum zweiten Ziele zu gelangen:<br />

„Vor fünf Minuten weggegangen…“<br />

Beim dritten hat er auch kein Glück:<br />

„Kommt in acht Tagen erst zurück!“<br />

Beim vierten heißt es, nach langem Lauern:<br />

„Der Direktor lässt bedauern…“<br />

Ein überfülltes Wartezimmer<br />

beim fünften raubt den Hoffnungsschimmer.<br />

Beim sechsten stellt es sich heraus:<br />

Er ließ ein Dokument zu Haus.<br />

Nun kommt der siebte an die Reih:<br />

„Geschlossen zwischen zwölf und zwei!“<br />

Der Mensch, von Wut erfüllt zum Bersten,<br />

beginnt nun noch einmal beim ersten.<br />

Da werden ihm die Kniee weich:<br />

Dort steht noch immer: „Komme gleich!“<br />

Eugen Roth (Schriftsteller 1895-1976)<br />

Der Schriftsteller Eugen Roth wurde am 24. Januar 1895 als<br />

Sohn des bekannten Journalisten Hermann Roth in München<br />

geboren. Er studierte Germanistik, Geschichte und<br />

Kunstgeschichte und arbeitete danach als Lokalredakteur<br />

der „Münchner Neuesten Nachrichten“. Als er im Jahre<br />

1933 von den Nationalsozialisten fristlos entlassen wurde,<br />

entschloss er sich zu einer unabhängigen Schriftstellerexistenz.<br />

Zuerst versuchte Eugen Roth sich in expressionistischer<br />

Lyrik, danach fand er seinen eigenen Schreibstil. Er<br />

verfasste - neben Novellen und Kinderbücher vor allem<br />

Versbücher, seine bekanntesten sind: „Ein Mensch“ (1935),<br />

„Mensch und Unmensch“ (1948), und „Der letzte<br />

Mensch“(1964).<br />

Eugen Roth hat dem Menschen tief ins Herz geschaut, eine<br />

große Menschenkenntnis und Lebensweisheit spricht aus<br />

seinen Versen, selbst Spießern und Griesgramen entlocken<br />

sie ein Lächeln, denn er schildert Alltagssituationen mit viel<br />

Witz, Humor und Ironie. Viele Menschen konnten sich in<br />

der Unvollkommenheit menschlichen Daseins und deren<br />

Tücken darin wieder erkennen.<br />

1952 erhielt Eugen Roth den Kunstpreis für Literatur seiner<br />

Heimatstadt München und 1960 den Bayerischen Verdienstorden.<br />

Am 28. April 1976 starb er in München.<br />

E.M.B.<br />

Quelle: Internet<br />

Wir für Euch 4/2008 15


Kultur<br />

wachsen war, setzte sich mit<br />

unerm dlicher Energie f r eine<br />

Fortf hrung dieser<br />

Gegenausstellung ein. Ihm<br />

selbst brachten sie bescheiden<br />

Anerkennung und kaum die<br />

finanziellen Mittel, die er zu<br />

Unterhalt seiner 7k pfigen<br />

Familie brauchte.<br />

Zu Beginn des Deutsch-<br />

Franz sischen Krieges 1870<br />

floh er mit ihr und dem Freund<br />

Claude Monet nach England.<br />

Als er ein Jahr sp ter nach<br />

Frankreich zur ckkehrte, war<br />

sein Haus von den Soldaten<br />

ausgeraubt und fast 1500<br />

Gem lde zerst rt. Trotz dieses<br />

Schick-salsschlags malte er<br />

unerm dlich weiter.<br />

Das Bild ªLouveciennes ent -<br />

stand 1782 in dem gleichnami -<br />

Camille Pissarro<br />

gen Dorf, in dem er 20 km<br />

Ein Leben f r die Kunst<br />

westlich von Paris wohnte und<br />

das sich in jenen Jahren zu<br />

Als der junge Camille Pissarro solide Ausbildung durchlief.<br />

einer K nstlerkolonie entwik -<br />

1855 nach Paris kam, wurde die<br />

kelt hatte. Unter dem Einfluss<br />

gro§e Pariser WeltausstellungCamille<br />

Pissarro war 25, als er<br />

seiner Malerfreunde C zanne<br />

er ffnet. Zum ersten Mal beisein<br />

Studium in Paris begann.<br />

und Monet und der Werke<br />

einer Weltausstellung wurde Sein Vorbild Corot wurde sein<br />

Turners in England hatte sich<br />

den K nstlern eine eigene Lehrer. Unter seinem Einfluss<br />

Pissarros Palette aufgehellt.<br />

internationale Abteilung mitentstanden<br />

Landschaften in<br />

geh rte inzwischen zu den - f h<br />

mehr als 5000 Gem lden ein- ged mpften Farben. Auch<br />

renden Malern des<br />

gerichtet. Pissarro interessierte anderen zeitgen ssischen<br />

Impressionismus. Sein Gem lde<br />

sich vor allem f r die Land- Malern begegnete er, die wie er<br />

ªLouveciennes (deutscher Tite<br />

schaften und war besonders nach einem eigenen Ausdruck<br />

- ªSchneelandschaft ) zeigt da<br />

beeindruckt von den Bildern in der Malerei suchten. Mit<br />

Es f ngt die Atmosph re eines<br />

Corots.<br />

C zanne und Monet verband<br />

Wintertages am Rand des<br />

ihn schon bald eine enge<br />

Dorfes stimmig ein. Die langen<br />

Jahrelange<br />

Freundschaft. Auch Renoir, Ma-<br />

Schatten der B ume deuten auf<br />

Auseinandersetzungen wa-ren net, Courbet, Gauguin geh rten<br />

die letzte Stunde vor<br />

diesem Erlebnis des jungen mit zu denen, die sich regelm -<br />

Sonnenuntergang. Blau sind<br />

Man-nes vorausgegangen. §ig in den Pariser Cafes trafen<br />

diese Schatten, man ahnt, dass<br />

Seine Eltern betrieben auf der und miteinander diskutierten.<br />

sich dieses Blau in kurzer Zei<br />

Antillen-Insel St. Thomas ein1863<br />

wurden viele ihrer Bilder<br />

ber die ganze Szene legen<br />

Handelskontor, in dem er nachvom<br />

Salon der gro§en, alle zwei<br />

wird. Noch aber sind die -win<br />

ihrem Willen als AngestellterJahre<br />

stattfindenden<br />

terlich stumpfen Far-ben der<br />

arbeitete. Sein Wunsch aber war Ausstellung ausgeschlossen,<br />

Geb ude und Pflanzen und ihre<br />

es, seiner Berufung zu folgenweil<br />

sie als zu neuartig galten.<br />

Formen zu erkennen. St mme<br />

und Maler zu werden. Als er Daraufhin gr ndeten die<br />

und Ge- st der B ume bilden<br />

sich eines Tages entschloss, Freun-de eine<br />

die lebhafte Struktur des Bild<br />

mit einem Freund durchzu - Gegenausstellung, den ªSalon<br />

ihre berwiegend senkrechte<br />

brennen, gaben die Eltern - enddes<br />

Refus s . Pissarro, der mit<br />

Bewegung wird durch die<br />

lich nach unter der Bedingung, seinen Ideen inzwischen ber<br />

Schr gen der H gel im<br />

dass er in Frank-reich eine seinen Lehrer Corot hinausge -<br />

Hintergrund geschnitten. Die<br />

16 Wir für Euch 4/2008

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