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Staeck/Volland<br />

»Kunst und Politik<br />

– Arbeiten aus vier<br />

Jahrzehnten«<br />

Zwei renommierte politische Künstler<br />

der Republik finden zusammen: Klaus<br />

Staeck und Ernst Volland stellen zum<br />

ersten Mal gemeinsam Arbeiten aus<br />

vier Jahrzehnten im Willy-Brandt-Haus<br />

aus. Beide Künstler arbeiten seit Ende<br />

der 1960er Jahre mit den Mitteln der<br />

politischen Satire, Fotomontage und<br />

kritischen Grafik. Im Laufe der Jahre<br />

riefen ihre Arbeiten unterschiedlichste<br />

Reaktionen hervor. Ihr künstlerisches<br />

Eingreifen reagierte auf Tagespolitik<br />

und das hatte Folgen. Sie wurden als<br />

Argument im alltäglichen engagierten<br />

Betrieb eingesetzt, aber auch oft zensiert.<br />

Die Einschüchterungen reichten bis zu<br />

juristischen Auseinandersetzungen.<br />

Die Ausstellung zeigt die Gemeinsamkeiten<br />

und Unterschiede beider Künstler bis hin<br />

zu ihren aktuellen Produktionen. Sie fragt<br />

nach dem Stellenwert kritischer Kunst in<br />

der Gegenwart. In der Ausstellung werden<br />

zwei Künstler präsentiert, die jenseits<br />

von Kunstbetrieb und Kunstmarkt<br />

neue Wege subjektiver Kunstvermittlung<br />

gefunden haben.<br />

Der preisgekrönte Plakatkünstler Klaus<br />

Staeck (geboren 1938) und amtierende<br />

Präsident der Akademie der Künste,<br />

fertigte seit Anfang der 1970er Jahre<br />

mehr als 300 satirische Plakate, zahlreiche<br />

Postkarten und Aufkleber in<br />

der Tradition der Fotomontage von<br />

John Heartfield. Sie führten zu vielen<br />

gesellschaftlichen Konflikten und juristischen<br />

Auseinandersetzungen. Seit<br />

1965 betreibt er eine <strong>Edition</strong>, die Werke<br />

bekannter Künstler wie Joseph Beuys<br />

und Gerhard Richter verlegt. Seine grafischen<br />

Arbeiten haben oft auf provokante<br />

Weise die Zerstörung der Umwelt<br />

zum Gegenstand. Parallel zu seiner<br />

Plakatproduktion fotografierte Staeck<br />

unter dem Motto Deutschlandbilder<br />

Alltagsszenen in Ost und West vor und<br />

nach der Wende. Seine Kamera fing<br />

hierbei auf poetisch-melancholische<br />

Weise Spuren der Alltagskomik verfallender<br />

und verlassener Orte ein.<br />

© Klaus Staeck, »Prora«, 2005<br />

© Ernst Volland, »Eingebrannte Bilder«,1999<br />

Der renommierte Künstler und Autor<br />

Ernst Volland (geboren 1946) begann<br />

Mitte der 1960er Jahre mit surrealistischen<br />

Zeichnungen. Angeregt durch die<br />

68er Bewegung zeichnete er Karikaturen<br />

und produzierte im Eigenvertrieb bis zum<br />

Ende der 1980er Jahre kritische Plakate.<br />

Seitdem entwirft er großformatige<br />

Werke, deren erste Serie er Eingebrannte<br />

Bilder betitelte. Volland arbeitet mit historischem<br />

Bildmaterial, das vornehmlich<br />

der deutschen Geschichte des 20.<br />

Jahrhunderts entstammt. In einer zweiten<br />

Serie, die seit 2005 entstanden ist, arbeitet<br />

er mit Buntstiften. Auch hier handelt<br />

es sich vorwiegend um Historienbilder,<br />

die er mittels Ästhetisierung durch<br />

Buntstifte aktualisiert. Volland gründete<br />

1987 eine Fotoagentur und entdeckte<br />

und publizierte den bedeutenden russischen<br />

Fotografen Jewgeni Chaldej.<br />

<strong>brennpunkt</strong> 4/<strong>2012</strong><br />

Galerien<br />

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im<br />

Anabas Verlag, Wetzlar:<br />

Klaus Staeck, Ernst Volland: Kunst und<br />

Politik – Arbeiten aus vier Jahrzehnten<br />

Broschur, ca. 128 Seiten, ISBN 978-<br />

3-87038-401-2, 15,00 EURO (in der<br />

Ausstellung)<br />

Am 9. November <strong>2012</strong> ist die<br />

Ausstellung (Klaus Staeck) nur im Atrium<br />

zugänglich.<br />

Donnerstag, 25. Oktober <strong>2012</strong>, um<br />

19.00 Uhr, Vortrag Ernst Volland:<br />

»Die kritischen Momente eines<br />

Künstlers«.<br />

bis 11. November <strong>2012</strong><br />

Freundeskreis Willy-Brandt-Haus<br />

Willy-Brandt-Haus<br />

Stresemannstraße 28<br />

10963 Berlin-Kreuzberg<br />

Di – So 12 – 18 Uhr<br />

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