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Gute fachliche Praxis fischereilicher Besatzmaßnahmen, 2007, Heft 14

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Zusammenfassung, Fazit und Ausblick<br />

ment-Einheiten“ (GME) verwendet werden. Es werden hier<br />

drei übergeordnete Gruppen von GME unterschieden, bei denen<br />

unterschiedliche Anforderungen an Besatzfische zu beachten<br />

sind:<br />

a. die „evolutionäre Gesamtgruppe“ mit Arten, deren genetisch<br />

einheitliche Populationen sehr große Gebiete besiedeln<br />

(Deutschland und darüber hinaus) und damit geringe<br />

Anforderungen an die regionale Herkunft des Besatzmaterials<br />

stellen (Aal, Karpfen, Zander, Wels),<br />

b. die „evolutionäre Großraumgruppe“ mit Arten, die innerhalb<br />

Deutschlands mehrere genetische Linien ausgebildet<br />

haben; Besatz sollte daher mindestens aus dem gleichen<br />

Einzugsgebiet stammen (z. B. Bachforelle, Hecht, Äsche,<br />

Lachs, Quappe u. a.),<br />

c. die „evolutionäre Kleinraumgruppe“, die Arten mit verschiedenen<br />

monophyletischen Linien auf engstem Raum<br />

(benachbarte Seen oder Bäche, z. B. Groppe, endemische<br />

Kleine Maränen) sowie Arten, die aufgrund von Datenmangel<br />

aus Vorsorge in diese Gruppe eingeordnet werden,<br />

umfasst. Besatz darf, wenn überhaupt, nur unter Nutzung<br />

von Material gleichen Ursprungs und in der Regel<br />

nur unter wissenschaftlicher Begleitung erfolgen.<br />

9. Die konkrete Planung zur praktischen Durchführung einer<br />

Besatzmaßnahme muss mindestes folgende Punkte umfassen:<br />

Festlegung von Herkunft und Menge des Besatzmaterials,<br />

Entscheidung über die zu besetzende Alters- und Größengruppe,<br />

Festlegung von Besatztermin und Besatzort sowie<br />

der Ausbringungsmethode. Aufmerksamkeit ist weiterhin dem<br />

Handling der Besatzfische zu widmen.<br />

10. Grundsätzlich bedürfen Besatzmaßnahme einer Erfolgskontrolle.<br />

Ihr Umfang ist hängt vom festgestellten Defizit im<br />

Fischbestand sowie – daraus resultierend - von der Zielstellung<br />

des Besatzes ab. Ein einfaches Mittel ist z. B. immer die<br />

Auswertung von Fangstatistiken. Genauere Möglichkeiten bestehen<br />

in der Durchführung von Probebefischungen oder in<br />

der Anwendung von Markierungsverfahren.<br />

Höchste Anforderungen ergeben sich an die Kontrolle des Erfolgs<br />

von Wiedereinbürgerungsvorhaben; diesbezügliche Ar-<br />

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