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Gute fachliche Praxis fischereilicher Besatzmaßnahmen, 2007, Heft 14

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Erfolgskontrolle<br />

7. Erfolgskontrolle<br />

Die Beantwortung der Frage, inwieweit eine Besatzmaßnahme Erfolg<br />

hatte, ist in der Regel nicht einfach. Um deren Erfolg beurteilen<br />

zu können, muss man zunächst klären, aus welchem Grund <strong>Besatzmaßnahmen</strong><br />

getätigt werden und welches Ziel sie in erster Linie<br />

verfolgen (siehe Kapitel 2).<br />

Von einem Erfolg von <strong>Besatzmaßnahmen</strong> wird im Allgemeinen dann<br />

ausgegangen, wenn bestimmte Altersklassen der besetzten Fischarten<br />

längerfristig auf einem mittleren bis hohen Niveau zu einem<br />

erheblichen Anteil durch Besatzfische repräsentiert werden, und<br />

sich dadurch der Bestand erhöht. Jens (1980) geht bei Forellengewässern<br />

z. B. davon aus, dass 1/3 des Bestands durch Besatz erhalten<br />

werden kann. In dieser Größenordnung dürfte somit auch ein<br />

erfolgreicher Besatz liegen. Nach Kohl (2000) ist Besatz erfolgreich,<br />

sofern ein erheblicher Teil der besetzten Fische im Gewässer abwächst<br />

und später gleiche Fortpflanzungschancen hat wie die Wildfische.<br />

Diese Beispiele können jedoch eine auf den Einzelfall abgestimmte<br />

Definition des Erfolgs nicht ersetzen. So müssen z.B. bei<br />

Wiedereinbürgerungen andere Maßstäbe angelegt werden, als bei<br />

der Bestandsstützung genutzter Arten.<br />

Allein der regelmäßige Fang einer Art muss noch lange nicht auf<br />

zuvor erfolgten Besatz zurückgehen. Bewirtschafter machen oft den<br />

Fehler, dass Sie das Vorkommen von adulten Fischen einer Art<br />

dem Besatz vergangener Jahre zuordnen. Man will sich nicht eingestehen,<br />

dass getätigter Besatz erfolglos geblieben sein könnte. Das<br />

würde bedeuten, dass in der Vergangenheit Fehler gemacht wurden.<br />

Fehler sind allerdings dazu da, um aus ihnen zu lernen. Man<br />

sollte neue Erkenntnisse nützen und den Mitteleinsatz beim Besatz<br />

optimieren.<br />

Vor der Erfolgskontrolle steht die Formulierung möglichst realistischer<br />

Ziele. Bei der Durchführung von Erfolgskontrollen muss man<br />

berücksichtigen, dass die Kosten-Nutzen-Relation im Rahmen<br />

bleibt. Für die Erfolgskontrolle von <strong>Besatzmaßnahmen</strong> kann natürlich<br />

nur ein gewisser Teil der Gesamtkosten aufgewendet werden.<br />

Es ist zu beachten, dass man für die Beurteilung des Erfolgs langfristige<br />

Zeiträume betrachten sollte.<br />

Besatz muss sich nicht immer wirtschaftlich rechnen und kann dennoch<br />

erfolgreich sein. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn eine be-<br />

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