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Gute fachliche Praxis fischereilicher Besatzmaßnahmen, 2007, Heft 14

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<strong>Gute</strong> <strong>fachliche</strong> <strong>Praxis</strong> <strong>fischereilicher</strong> <strong>Besatzmaßnahmen</strong><br />

sollte für spätere Nachfragen oder Dokumentationen mit vollständiger<br />

Adresse aufgeführt werden.<br />

Die Besatzmengen richten sich unter Beachtung der Alters- bzw.<br />

Größengruppen allgemein nach dem Gewässertyp, der verfügbaren<br />

Einstands-, Laich- oder Jungfischhabitatfläche, der Gewässergröße<br />

und manchmal auch nach dem verfügbaren produktiven Gewässervolumen.<br />

Es sollte grundsätzlich nicht nach dem Prinzip „Viel bringt<br />

viel“ besetzt werden. Das vorab ermittelte Ertragspotenzial oder real<br />

erzielbare Erträge (Fangstatistik!) sollten als Richtwerte herangezogen<br />

werden. Ein zu hoher Besatz ist ökonomisch sinnlos! Er kann<br />

sich negativ auf den Fischbestand (z.B. Artenverdrängung) und das<br />

Gewässer auswirken (u.a. zusätzlicher Nährstoffeintrag). Empfehlungen<br />

zu den Besatzmengen enthält Anhang Nr. 4.<br />

6.2 Festlegung der zu besetzenden Alters- bzw. Größengruppe<br />

Unabhängig vom Gewässercharakter sollte aus fisch- und gewässerökologischer<br />

Sicht jede Besatzmaßnahme auf einen natürlichen,<br />

generativen Aufbau der jeweiligen Population ausgerichtet sein<br />

(Abb. 3).<br />

Zum Besatz sollten grundsätzlich junge Altersstadien (schwimm-<br />

und fressfähige Brut bis maximal einsömmrige Jungfische) verwendet<br />

werden. Diese können sich länger und besser an die Gewässerbedingungen<br />

anpassen, sich sowohl in ihrem Verhalten (Ernährungsweise,<br />

Intra- und interspezifische Konkurrenz, Revierbildung)<br />

als auch im Bezug zum biologischen Produktionspotenzial des Gewässers<br />

besser in bestehende Ökosysteme einfügen und bei Berücksichtigung<br />

aller anderen Grundsätze zum Besatzmaterial den<br />

Aufbau einer gesunden Population fördern. Anders als beim Besatz<br />

von älteren bzw. größeren Tieren kann sich der bereits existierende<br />

Fischbestand bei einem Jungfischbesatz besser, d.h. über den<br />

Fraßdruck regulierend, auf das Besatzmaterial einstellen. In Ausnahmefällen<br />

kann aber auch ein Besatz größerer Fische sinnvoll<br />

sein (z.B. bei Mangel an Jungfischhabitaten, bei starkem Fraßdruck<br />

durch Kormorane). Grundsatz sollte daher sein: „So jung wie möglich,<br />

so groß wie nötig“.<br />

Liegt im betreffenden Gewässer ein ausreichendes Angebot an<br />

Laichplätzen, Jungfischlebensräumen sowie Einstands- bzw. Nahrungsfläche<br />

für größere Individuen vor, kann unter Beachtung der<br />

Gewässerbedingungen und des jeweiligen artspezifischen Fort-<br />

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