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Gute fachliche Praxis fischereilicher Besatzmaßnahmen, 2007, Heft 14

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Einige ausgewählte Eckpunkte dieser IUCN-Richtlinie sind:<br />

Besatzleitlinien<br />

• Das Ziel einer Wiedereinbürgerung muss immer die Etablierung<br />

einer selbst reproduzierenden Wildpopulation sein. Das<br />

Ausbringen von Tieren muss zeitlich befristet sein (Initialphase).<br />

• Die Aussetzung / Auswilderung muss im ursprünglichen, historischen<br />

Verbreitungsgebiet der Art stattfinden.<br />

• Aussetzungen / Auswilderungen sollen nur stattfinden, wenn<br />

es definitiv keine Möglichkeiten einer bestandsbildenden natürlichen<br />

Zuwanderung mehr gibt (nicht gemeint sind rein zufällig<br />

einwandernde einzelne Fische).<br />

• Wiedereinbürgerungen sind nur sinnvoll, wenn alle wesentlichen<br />

Ursachen, die zum Aussterben der Art geführt haben,<br />

beseitigt sind oder in absehbarer Zeit sicher beseitigt sein<br />

werden. Das Projektgebiet muss langfristig im Sinne des Ziels<br />

gesichert sein. Ansonsten ist das Ausbringen der Tiere zurück<br />

zu stellen und zunächst dem Habitatschutz verstärkte Aufmerksamkeit<br />

zu schenken.<br />

• Wiedereinbürgerungsprojekte sind in der Regel nur sinnvoll,<br />

wenn sie einen wesentlichen Beitrag zum Schutz der Art insgesamt<br />

leisten.<br />

• Wiedereinbürgerungsprojekte sind in der Regel langfristig angelegt<br />

und haben immer auch eine sozioökonomische Komponente,<br />

die beachtet werden muss. Daher müssen sorgfältige<br />

Kosten-/Nutzen-Analysen vorgeschaltet werden und die Interessen<br />

aller „Betroffenen“ gewürdigt werden.<br />

• Wiedereinbürgerungsprojekte sind meist komplex und bedürfen<br />

der Betreuung durch Experten bzw. interdisziplinäre Arbeitsgruppen.<br />

• Wiedereinbürgerungsprojekte bedürfen immer einer Erfolgskontrolle.<br />

Viele dieser Grundsätze scheinen selbstverständlich und werden<br />

doch häufig missachtet. So kommt es z. B. regelmäßig vor, dass<br />

„Wiederansiedlungen“ in Gewässern oder Flusseinzugsgebieten<br />

geplant und durchgeführt wurden oder werden, in denen die Art ursprünglich<br />

gar nicht heimisch war. Zu stark ist wohl der Wunsch<br />

mancher Gewässerbewirtschafter, dass „ihre“ Gewässer auch<br />

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