12.12.2012 Aufrufe

Gute fachliche Praxis fischereilicher Besatzmaßnahmen, 2007, Heft 14

Gute fachliche Praxis fischereilicher Besatzmaßnahmen, 2007, Heft 14

Gute fachliche Praxis fischereilicher Besatzmaßnahmen, 2007, Heft 14

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Genetik<br />

umfasst das Gebiet von Deutschland oder geht noch darüber<br />

hinaus.<br />

2. Die „Evolutionäre Großraumgruppe“: Diese Gruppe enthält<br />

Arten, die unterschiedliche monophyletische Linien ausgeprägt<br />

haben und innerhalb Deutschlands in unterschiedliche GMEs<br />

eingeteilt werden müssen. Diese Arten besiedeln vergleichsweise<br />

große Areale, die GME beziehen sich in der Regel auf<br />

große Stromeinzugsgebiete.<br />

3. Die „Evolutionäre Kleinraumgruppe“: Zu dieser Gruppe<br />

zählen Arten, die auf geographisch engstem Raume monophyletische<br />

Linien ausgeprägt haben. Des Weiteren werden aus<br />

Vorsorgegründen zu dieser Gruppe die Arten gezählt, deren<br />

Genetik nur unzureichend verstanden ist und für die eine Einteilung<br />

in GMEs daher gegenwärtig unmöglich erscheint.<br />

Die nun folgende Artenzuteilung wurde nach dem aktuellen Stand<br />

des Wissens getätigt. Vielfach fehlen, zumindest für den deutschen,<br />

oftmals aber auch für den europäischen Raum, genaue phylogeographische<br />

Studien. Ein zukünftiger Wissenszuwachs kann daher<br />

eine Änderung in der Zuordnung bei der einen oder anderen Art bedingen.<br />

Arten der „Evolutionären Gesamtgruppe“ sind aus genetischer<br />

Sicht „leicht“ zu managen, da die Gesamtpopulation über ein großes<br />

Areal gestreut vorkommt bzw. in Deutschland von nur einer evolutionären<br />

Linie abstammt. Ist ein Besatz erforderlich, kann daher auf<br />

einen weit verbreiteten Genpool zurückgegriffen werden. Nach dem<br />

Gebot der Vorsorge und aus seuchenbiologischen Gründen sollte<br />

dennoch vorrangig Besatzmaterial des jeweiligen Einzugsgebietes<br />

genutzt werden. Ist dies aber unmöglich, kann auch auf Material<br />

benachbarter oder sogar weiter entfernter Einzugsgebiete zurückgegriffen<br />

werden.<br />

Zu dieser Gruppe zählt der Europäische Aal (Anguilla anguilla), da<br />

man nach den neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen von einer<br />

panmiktischen, aus nur einem großen Genpool rekrutieren Population<br />

ausgeht, deren genetische Variation hauptsächlich zeitlich und<br />

nicht räumlich zu begründen ist (Dannewitz et al. 2005; Maes et al.<br />

2006). Genetische Untereinheiten sind daher nicht zu beachten.<br />

Aber auch Wels (Silurus glanis), Karpfen (Cypinus carpio) und<br />

Zander (Sander lucioperca) zählen nach gegenwärtigem Kenntnis-<br />

49

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!