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Gute fachliche Praxis fischereilicher Besatzmaßnahmen, 2007, Heft 14

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<strong>Gute</strong> <strong>fachliche</strong> <strong>Praxis</strong> <strong>fischereilicher</strong> <strong>Besatzmaßnahmen</strong><br />

fische schlechter Qualität (mit z.B. degradierten Flossen oder verkrüppelten<br />

Kiemendeckeln) und somit unter dem Strich letztlich wieder<br />

die preiswerteren sind.<br />

Hemmend wirkt hier allerdings auch ein Mangel an Vertrauen und<br />

Transparenz. Es ist für den Kunden nicht immer verlässlich nachzuvollziehen,<br />

woher die Fische stammen, wie sie aufgewachsen sind<br />

und ob die Angaben des Lieferanten auch wirklich stimmen. Deshalb<br />

empfiehlt es sich, eine vertrauensvolle und vor allem kontinuierliche<br />

Zusammenarbeit mit ambitionierten Züchtern aus der Region<br />

aufzubauen. Auf diese Weise kann der Kunde Einblicke gewinnen,<br />

die er bei Händlern bzw. Züchtern, die weiter entfernt liegen,<br />

nicht erhält. Er sollte vor dem Züchter klar aussprechen, worauf es<br />

ihm ankommt. Im Gegenzug muss er sich bei Planung und Bestellung<br />

jedoch möglicherweise auf deutlich längere Vorlaufzeiten als<br />

gewöhnlich einstellen und er muss flexibel und verständnisvoll bleiben,<br />

wenn ein seit langem bestellter Posten dennoch nur zum Teil<br />

oder einmal gar nicht geliefert werden kann.<br />

Wenn der Kunde bereit ist, für ein qualitativ hochwertiges Produkt<br />

deutlich mehr zu bezahlen und bei Zufriedenheit selbstlos dafür<br />

wirbt, wird der Teichwirt sicher auch Verständnis dafür aufbringen,<br />

wenn Fische mit offensichtlichen Fehlern einmal nicht abgenommen<br />

werden.<br />

Als letzte Kontrolle der Fischqualität vor dem Besatz bietet sich an,<br />

eine repräsentative Anzahl (z.B. 50 Fische) unselektiv aus dem<br />

Transportbehälter zu entnehmen und auf äußere Auffälligkeiten hin<br />

zu untersuchen. Festgestellte Mängel sind sorgfältig zu notieren.<br />

Typische Fische sollten fotografiert werden. Man kann vor Ort<br />

schnell feststellen, zu welchem Prozentsatz die Fische z.B. haltungsbedingte<br />

Schäden (Flossenschäden u.a.) aufweisen. Es empfiehlt<br />

sich, den Lieferanten schon bei der Bestellung der Ware über<br />

das geplante Kontrollverfahren zu informieren. Jeder seriöse Züchter<br />

wird alles daran setzen, den Kunden nicht zu verlieren und sich<br />

eine Blamage zu ersparen. Zuchtbedingte Nachteile der Fische<br />

(siehe oben) kann man so natürlich dennoch nicht erkennen. Daher<br />

kann diese vor Ort Kontrolle nicht die sorgfältige Auswahl des Lieferanten<br />

ersetzen, sondern eher ergänzen.<br />

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