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Gute fachliche Praxis fischereilicher Besatzmaßnahmen, 2007, Heft 14

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<strong>Gute</strong> <strong>fachliche</strong> <strong>Praxis</strong> <strong>fischereilicher</strong> <strong>Besatzmaßnahmen</strong><br />

In der Quellregion sind die Wassertemperatur und der Nährstoffeintrag<br />

in Fließgewässern zunächst gering sowie das Wasser klar und<br />

sauerstoffreich. Im weiteren Verlauf nehmen das Gefälle und damit<br />

die Schleppkraft des Wassers ab. Beginnend mit grobem Geröll<br />

wird das transportierbare Sohlmaterial zunehmend kleiner bis im<br />

Unterlauf die Sohle nur noch von Feinsedimenten geprägt wird. Mit<br />

der Lauflänge nehmen der Eintrag von Nährstoffen, der Transport<br />

feiner Sedimente sowie die strukturbildende Kraft des immer größer<br />

werdenden Wasserkörpers zu und die Fließdynamik ab. Das Wasser<br />

wird trüber und kann sich stärker erwärmen. Es bildet sich eine<br />

Vielzahl unterschiedlicher Strukturen und Lebensräume aus. Entsprechend<br />

der natürlichen Abfolge der Fließgewässerausbildung<br />

und den sich daraus ergebenden Bedingungen haben sich ebenfalls<br />

spezifische Artengemeinschaften, so auch bei den Fischen (Fischregionen),<br />

ausgeprägt. Diese Fischregionen weisen, bedingt durch<br />

die typspezifischen Verhältnisse, ein unterschiedliches Ertragspotenzial<br />

auf, das mit zunehmender Lauflänge bzw. Gewässergröße<br />

meist zunimmt. Von der Quelle zur Mündung gewinnt dabei die<br />

Flussaue eine zunehmende Bedeutung für den Stoffumsatz und die<br />

Biomasseproduktion. Die zahlreichen Auengewässer unterschiedlichen<br />

Anbindungsgrades (räumlich, zeitlich) und unterschiedlicher<br />

Sukzessionsstadien stellen wichtige Lebensräume für Fische dar<br />

und sind vielfach von typischen Fischgemeinschaften besiedelt, die<br />

sich deutlich von der Fischgemeinschaft im Hauptstrom unterscheiden.<br />

Von besonderer Bedeutung ist bei Fließgewässern und deren<br />

Fischzönosen vor allem die Anbindung im Gewässersystem (ökologische<br />

Durchgängigkeit bzw. Durchwanderbarkeit = Vorkommenspotenzial<br />

von Arten), die Wasserqualität, die gewässerprägende<br />

Sohlstruktur (Steine, Kies, Sand, Schlamm) sowie das Angebot an<br />

Struktur- bzw. Versteckvielfalt.<br />

Die Sohlsubstrate (v.a. Steine, Kies, Detritusansammlungen) entscheiden<br />

in Verbindung mit entsprechender Tiefen- und Strömungsvarianz<br />

über die Existenz verschiedener Fließgewässerarten<br />

(z.B. Kieslaicher), wobei hier insbesondere auch die Wasserqualität,<br />

wie z.B. der Sauerstoffgehalt im Lückensystem der Gewässersohle,<br />

den Fortpflanzungserfolg bestimmt (Ingendahl 1999). Will man kieslaichende<br />

Arten wie Lachs oder Meerforelle wieder ansiedeln, so<br />

sollte man vorab Informationen zur verfügbaren Laich- und Jung-<br />

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