12.12.2012 Aufrufe

Gute fachliche Praxis fischereilicher Besatzmaßnahmen, 2007, Heft 14

Gute fachliche Praxis fischereilicher Besatzmaßnahmen, 2007, Heft 14

Gute fachliche Praxis fischereilicher Besatzmaßnahmen, 2007, Heft 14

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Gute</strong> <strong>fachliche</strong> <strong>Praxis</strong> <strong>fischereilicher</strong> <strong>Besatzmaßnahmen</strong><br />

Standgewässer<br />

Bei den stehenden Gewässern unterscheidet man natürlich entstandene<br />

Seen, Weiher und Tümpel. Weiher und Tümpel sind im<br />

Vergleich zu Seen sehr klein und flach, wobei Tümpel sogar zeitweise<br />

austrocknen können. Talsperren, Staubecken, Teiche sowie<br />

Restgewässer (z.B. Kiesgruben bzw. Baggerseen, Steinbrüche,<br />

Bergbaurestgewässer) sind künstlich entstanden und tragen ebenfalls<br />

meist den Charakter von Standgewässern.<br />

Auf Grundlage festgestellter Ähnlichkeiten der Gewässer wurden<br />

bereits frühzeitig fischereibiologische sowie hydrobiologische Seentypen<br />

klassifiziert, die im wesentlichen noch heute Gültigkeit haben<br />

(u.a. Bauch 1954; Müller 1963; Müller 1987; Schäperclaus 1927;<br />

Seligo 1926; Struck 1915; Thienemann 1921; Wundsch 1927).<br />

Die fischereibiologischen Typisierungen basieren unter Berücksichtigung<br />

der Ökoregion (z.B. Hochgebirge, Gebirge, Vorgebirge, Tiefland<br />

oder Küste) auf der jeweiligen Gewässermorphologie und<br />

Hauptfischart, wobei auch wesentliche Begleitarten Beachtung finden<br />

(Tab. 1).<br />

Der Charakter jedes Gewässers wird über seine maximale Tiefe<br />

sowie Fläche, Form und Anbindung geprägt. Insbesondere die Tiefe<br />

bestimmt in Relation zur Fläche über die Häufigkeit der Durchmischung<br />

(mono-, di- bzw. polymiktisch) bzw. die Ausbildung der<br />

Temperatursprungschicht (Ventz 1974). Durch die Schärfe der<br />

Schichtung bzw. Intensität der Durchmischung wird die biologische<br />

Produktivität des Gewässers geprägt (Barthelmes 1981).<br />

Aktuelle Typisierungen weisen verschiedene Arten geschichteter<br />

und ungeschichteter Seen aus, die auf den Ökoregionen, dem<br />

Kalkgehalt sowie der Größe des Einzugsgebiets basieren und durch<br />

entsprechend spezifische Fischgemeinschaften geprägt werden<br />

(Mathes et al. 2002; Mehner et al. 2004b).<br />

Weitere Faktoren, die auf die Fischartengemeinschaften der Gewässer<br />

wirken können, sind u.a. Uferstruktur, Röhrichtausbildung,<br />

Untergrund, Umlandsituation und Nutzungskonflikte, welche bei<br />

entsprechender Kenntnis für Besatzentscheidungen unbedingt zu<br />

berücksichtigen sind.<br />

Neben den strukturellen und lagebezogenen Voraussetzungen hat<br />

der jeweilige Nährstoffgehalt (Trophie) maßgeblichen Einfluss auf<br />

die Nahrungskettenbeziehungen und die biologische Produktion des<br />

Gewässers. Über die Trophie und den mit ihr einhergehenden Gewässerbedingungen<br />

wird zum einen bestimmt, welche Arten im<br />

30

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!