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Gute fachliche Praxis fischereilicher Besatzmaßnahmen, 2007, Heft 14

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Ökologische Voraussetzungen<br />

4. Voraussetzungen und Auswirkungen<br />

4.1 Ökologische Voraussetzungen<br />

Für die Entscheidung zur Durchführung von <strong>Besatzmaßnahmen</strong><br />

sowie für deren konkrete Planung ist es unerlässlich, den Typ und<br />

Zustand des betreffenden Gewässers sowie den darin enthaltenen<br />

Fischbestand in seiner Qualität und Quantität möglichst genau zu<br />

erfassen und zu bewerten.<br />

Von grundsätzlicher Bedeutung ist dabei, ob es sich um ein Stand-<br />

oder Fließgewässer bzw. ein künstlich entstandenes Gewässer<br />

handelt.<br />

Die Gewässer werden v.a. durch folgende Aspekte geprägt: Zeitpunkt<br />

und Ursache der Entstehung (Genese), geografische und<br />

Höhenlage, geologischer Hintergrund und Zusammensetzung der<br />

Sohlsubstrate, Morphologie (Fläche, Tiefe, Uferneigung, Becken-<br />

und Buchtenbildung), Gefälle und Strömung, Einzugsgebietsgröße<br />

und –strukturierung sowie Nutzungsverhältnisse im Gewässer und<br />

Umland. Abhängig von den sich daraus ergebenden Bedingungen<br />

verfügen die Gewässer über entsprechende chemisch-physikalische<br />

Eigenschaften (v.a. Temperatur, Sauerstoffgehalt, pH-Wert, Leitfähigkeit,<br />

Karbonatgehalt) sowie Nährstoffgehalte (Trophie).<br />

Diese spezifischen Eigenschaften prägen das Maß der Bioproduktion<br />

sowie die Ausbildung spezieller Gesellschaften von Phytoplankton,<br />

submerser und emerser Vegetation, Zooplankton, Makrozoobenthos<br />

und Fischen, welche über sehr enge ökologische Beziehungen<br />

miteinander verflochten sind (z.B. Nahrungsketten, Symbiosen).<br />

Finden innerhalb des jeweiligen Gewässersystems Veränderungen<br />

statt oder werden Eingriffe vorgenommen, dann haben diese<br />

direkt oder indirekt Auswirkung auf alle trophischen Bereiche und<br />

so auch auf die Fischfauna.<br />

In künstlich entstandenen Gewässern laufen ähnliche Prozesse ab.<br />

Ihre Typisierung ist jedoch sehr schwer, weil durch das menschliche<br />

Wirken oft stark variierende Bedingungen auftreten (z.B. kurzfristige<br />

Wechsel in Größe, Tiefe, Trophie oder Strömung, Eindrift oder Zuwanderung<br />

rheophiler oder limnischer Arten). Jedes künstlich entstandene<br />

Gewässer sollte daher unter Berücksichtigung des jeweiligen<br />

Bewirtschaftungszwecks gesondert betrachtet werden.<br />

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