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Gute fachliche Praxis fischereilicher Besatzmaßnahmen, 2007, Heft 14

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<strong>Gute</strong> <strong>fachliche</strong> <strong>Praxis</strong> <strong>fischereilicher</strong> <strong>Besatzmaßnahmen</strong><br />

der Schonmaßnahmen innerhalb der Fischerei und Revitalisierung<br />

der Zuflüsse) zu einem Anstieg der Population (Ruhlé et al. 2005).<br />

In den norddeutschen Küstenländern Niedersachsen, Schleswig-<br />

Holstein und Mecklenburg-Vorpommern belegen die zunehmenden<br />

Zahlen an rückkehrenden Meerforellen, dass diverse Kompensationsbesatzmaßnahmen<br />

fruchten (z. B. Schulz 2000).<br />

Beispiele für die erfolgreiche Stützung und berufsfischereiliche Nutzung<br />

von Fischen durch Kompensationsbesatz gibt es in vielen Teilen<br />

Deutschlands. Ein gutes Beispiel stellt die praktizierte Bewirtschaftung<br />

der Aalbestände dar. Selbst Kritiker jeglicher <strong>Besatzmaßnahmen</strong><br />

müssen eingestehen, dass der europäische Aal (Anguilla<br />

anguilla) heute ohne <strong>Besatzmaßnahmen</strong> aufgrund diverser<br />

Wanderhindernisse und der extrem zurück gegangenen natürlichen<br />

Zuwanderung in zahlreichen Gewässern ausgestorben wäre (z. B.<br />

Weibel & Wolf 2002). Des Weiteren verhilft ein Aal-<br />

Kompensationsbesatz der Berufsfischerei zu ausreichendem Einkommen.<br />

Eine Überfischung der Bestände kann unter dem aktuell<br />

sehr geringen Befischungsdruck der Binnenfischerei ausgeschlossen<br />

werden. So wurden nach Brämick (2004) in Deutschlands Binnengewässer<br />

im Jahre 2003 lediglich 170 t Aal angelandet. Dennoch<br />

stellen die Aalfänge für viele Fischer heute eine Haupteinnahmequelle<br />

dar. Der Aalbesatz durch Berufs- und Angelfischerei<br />

bildet damit letztlich eine Voraussetzung dafür, dass immer noch<br />

substantielle Mengen an Blankaalen aus unseren Binnengewässern<br />

abwandern und den Bestand des Europäischen Aals stützen bzw.<br />

erhalten. Ähnliches gilt für die fischereiliche Bewirtschaftung diverser<br />

Schnäpel- (Jennerich & Mohr 2002; Jennerich & Schulz 1998)<br />

oder Maränenbestände in Norddeutschland (Müller 1997) sowie der<br />

Felchenbestände in Süddeutschland (Eckmann et al. 1988;<br />

Eckmann et al. 2005; Hartmann 1988): <strong>Besatzmaßnahmen</strong> aus<br />

staatlichen oder privaten Fischbrutanstalten helfen, habitatbedingte<br />

Defizite im Bestand auszugleichen und gleichzeitig die Erträge der<br />

Berufsfischerei zu stabilisieren.<br />

2.2 Bestandsrestaurierung<br />

Eine Bestandsrestaurierung durch Besatz ist dann sinnvoll, wenn<br />

Faktoren, die kurzfristig einen negativen Einfluss auf einen Fischbestand<br />

hatten, beseitigt oder zumindest verringert wurden und eine<br />

rasche Wiederbesiedlung aus natürlichen Quellen (z. B aus ein-<br />

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