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Gute fachliche Praxis fischereilicher Besatzmaßnahmen, 2007, Heft 14

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Anhang<br />

Neben der Bewertung des betreffenden Besatzgewässers nach den<br />

obigen Kriterien sollten vor einem geplanten Besatz wiederum auch<br />

ausreichende Kenntnisse und Informationen zum aktuellen Fischbestand<br />

des Gewässers sowie des näheren Einzugsgebietes vorliegen.<br />

Äußerst hilfreich sind zur Begründung und <strong>fachliche</strong>n Unterstützung<br />

bestimmter <strong>Besatzmaßnahmen</strong> historische Fischbestandsangaben,<br />

die für die großen deutschen Flüsse i.d.R. vorhanden<br />

sind.<br />

Künstlich entstandene Gewässer<br />

Die künstlich, von Menschenhand entstandenen Gewässer kann<br />

man ebenfalls in Gewässer mit stehenden oder fließenden Charakter<br />

unterteilen. Hierbei tragen Talsperren, Staubecken, Teiche sowie<br />

Restgewässer (z.B. Kiesgruben bzw. Baggerseen, Steinbrüche,<br />

Bergbaurestgewässer) eher den Charakter von Standgewässern<br />

und Quellgräben (< 1 m breit), Gräben (bis 5 m breit) bzw. Kanäle<br />

(> 5 m breit) den von Fließgewässern.<br />

Obwohl in diesen Gewässern ähnliche Prozesse ablaufen und Beziehungen<br />

in den trophischen Ebenen existieren wie bei natürlichen<br />

Gewässern, ist ihre eindeutige Typisierung schwer.<br />

In vielen dieser Gewässer treten, bedingt durch das menschliche<br />

Wirken, Eigenarten auf, die eine eindeutige Zuordnung unmöglich<br />

machen. So gibt es Talsperren und Staubecken, die im Betriebsablauf<br />

durch hohe Zuflüsse zeitweise den Charakter von Fließgewässern<br />

bekommen oder aber durch Fließgewässerarten besiedelt<br />

werden. Oder sie variieren innerhalb kurzer Zeiträume extrem in<br />

Größe, Tiefe und Trophie. Teiche unterliegen durch ihre zielbezogene<br />

Bewirtschaftung ständigen Veränderungen. Selbst Restgewässer<br />

weisen durch massive Grundwasserzuströme, den Einbruch<br />

von Salzwasser, durch die Flutung über Fließgewässer oder saure<br />

Milieubedingungen stark variierende und spezifische Eigenschaften<br />

auf, die oft keine Anwendung der Typisierung natürlicher Gewässer<br />

ermöglichen.<br />

Gleiches gilt für die „künstlichen Fließgewässer“. In Abhängigkeit<br />

von den jeweiligen Bedingungen (Stau- / Bewirtschaftungsregime,<br />

Tiefe, Fließgeschwindigkeiten, Untergrund, angrenzende Gewässer)<br />

können sie sowohl den Charakter von Standgewässern als auch<br />

den Typus von strukturarmen Bächen der Forellenregion bis hin zu<br />

Flüssen der Bleiregion annehmen. LAßLEBEN (1967) ordnete ihnen<br />

in Abhängigkeit von der Staubedienung zwar häufig den Gewässer-<br />

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