Gute fachliche Praxis fischereilicher Besatzmaßnahmen, 2007, Heft 14
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Anhang<br />
senbestände ausbilden zu können oder Reviere bildet, kann es<br />
entweder zu einer unmittelbaren Beeinträchtigung des Besatzmaterials<br />
(Wachstumsdepressionen, Krankheiten, direkte Verluste, Abwanderung)<br />
oder aber auch zur Verdrängung anderer Arten kommen.<br />
Setzt man zu einem „ausbalancierten“ Fischbestand Arten<br />
hinzu, dann übernehmen sie zwangsläufig bestimmte ökologische<br />
Funktionen, wobei sie direkt oder indirekt auf andere Arten oder die<br />
Gewässer einwirken können (z.B. Besatz von Graskarpfen in pflanzenreichen<br />
Gewässern, starker Karpfenbesatz in nährstoffarmen<br />
bzw. pflanzenreichen Gewässern, Einschleppung des Blaubandbärblings<br />
im Zuge von Fischbesatzmaßnahmen).<br />
Hat man den Charakter seines Gewässers bewertet, so bedarf es<br />
vor der Inangriffnahme von <strong>Besatzmaßnahmen</strong> somit über hinreichende<br />
Kenntnisse zum aktuellen Arteninventar (Lebensraum- und<br />
Laichplatzansprüche, arttypisches Verhalten, Schutzstatus), zur<br />
mengenmäßigen Verteilung der Arten (Räuber-Beute-Verhältnis,<br />
Wachstumsverhältnisse) sowie zu deren Möglichkeiten für eine natürliche<br />
Fortpflanzung innerhalb des Gewässers bzw. zur Erreichbarkeit<br />
von anderweitigen Laichplätzen. Verfügt man über derartige<br />
Informationen nicht oder nur unzureichend, so sollten durch fachkundige<br />
Personen vor den <strong>Besatzmaßnahmen</strong> unbedingt Bestandserfassungen<br />
und Bestandsbewertungen durchgeführt werden,<br />
auf deren Grundlage dann die weiteren Planungen erfolgen<br />
können.<br />
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