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Gute fachliche Praxis fischereilicher Besatzmaßnahmen, 2007, Heft 14

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Anhang<br />

gehalt (Trophie) und somit über das biologische Produktionspotenzial<br />

des Gewässers. Diese Information lässt sich in der Regel über<br />

die zuständigen Wasserwirtschaftsämter einholen oder sollte mit<br />

entsprechenden Untersuchungen vorab gewonnen werden. Anhand<br />

des Gewässertyps und des aktuellen Trophiezustandes können wesentliche<br />

Rückschlüsse auf das zu erwartende Fischartenspektrum<br />

sowie fischereiliche Ertragspotenzial gezogen werden, das bei der<br />

Besatzplanung (Arten, Mengen) unbedingt berücksichtigt werden<br />

sollte, um unnötige Kosten zu vermeiden.<br />

Unter biologischer Produktion ist der Zuwachs an Biomasse pro<br />

Zeiteinheit zu verstehen (BARTHELMES 1981). Dieser beträgt etwa<br />

1/3 der Biomasse. Eine fischereiliche Nutzung ist nachhaltig, so<br />

lange sie die Produktion nicht übersteigt. Somit stellt dieser Zuwachs<br />

zugleich das maximale fischereiliche Ertragspotenzial dar.<br />

Beim fischereilichen Ertrag handelt es sich hingegen um die real erzielten<br />

Fänge im Rahmen der landesüblichen fischereilichen Nutzung<br />

abzüglich der Aufwendungen für Besatz. Er erreicht i.d.R. nur<br />

selten das Ertragspotenzial.<br />

Ein hohes Ertragspotenzial zeigt nicht an, dass man starken Besatz<br />

tätigen kann, sondern wie hoch der fischereiliche Gesamtertrag, bezogen<br />

auf die Gewässerfläche, theoretisch sein kann. Die vorherige<br />

gewässerspezifische Bestimmung des Ertragspotenzials (Bonitierung)<br />

ist daher stets zu empfehlen. Oft hilfreich und daher auch immer<br />

wieder von der Fischereiwissenschaft und Fischereiverwaltung<br />

angemahnt, ist außerdem die Führung und Hinzuziehung von Fang-<br />

bzw. Ertragsstatistiken!<br />

Über die Trophie und den mit ihr einhergehenden Gewässerbedingungen<br />

wird zum einen bestimmt, welche Arten im betreffenden<br />

Gewässer ihr Fortkommen nachhaltig sichern können. Zum anderen<br />

sind natürliche Ökosysteme darauf ausgerichtet, die Stoffströme<br />

möglichst vollständig auszunutzen (ökologisches Gleichgewicht). So<br />

bilden sich auch mengenmäßig Fischbestände heraus, die i.d.R.<br />

das biologische Produktionspotenzial des Gewässers ausschöpfen.<br />

Aus den vorgenannten Gründen kommen kälteliebende und sauerstoffbedürftige<br />

Arten wie Forelle, Saibling oder Maräne vor allem in<br />

den lage- oder tiefenbedingt kühlen, klaren und nährstoffarmen (oligo-<br />

bis mesotrophen) Seen der Hochgebirge bis Gebirgsvorländer<br />

vor. Aber auch einige eiszeitlich entstandene große, tiefe und nährstoffarme<br />

Seen des Tieflandes bieten besonders den Maränen Lebensräume.<br />

Bedingt durch die vorherrschende Nährstoffarmut die-<br />

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