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nights to meet you jonathan meese colorblind +plus - proud magazine

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openlate nigthfi ght<br />

Alle kennen sie. Alle lieben sie. Und<br />

irgendwie braucht man sie auch.<br />

Spätverkäufe sind aus dem Berliner<br />

Nachtleben nicht wegzudenken.<br />

Sie sind essentiell und manchmal<br />

überlebenswichtig. Auf einen Club<br />

kommen in Berlin fünf Shops, liebevoll<br />

Spätis genannt. Obwohl sie in ihrer<br />

geballten Präsenz erst seit einigen<br />

Jahren existieren, sind sie zum<br />

authentischsten Schauplatz nächtlicher<br />

Eskapaden geworden. Der Späti<br />

bedeutet Vorglühen und Afterhour<br />

zugleich. Der Späti ist die Party neben<br />

der Party.<br />

Betritt man in der Nacht einen<br />

Späti, verschmilzt man für kurze<br />

Zeit mit anderen Szenen, Kulturen<br />

und Schicksalen. Schnatternde,<br />

euphorische Touristen treffen auf<br />

robustes, resigniertes Berliner<br />

Urgestein. Ja. Ich weiß. Berlin is so<br />

amazing.<br />

Man steht in der Schlange zwischen<br />

Hippieschwaben und Pfandsammlern.<br />

Punks treffen auf szeniges Partyvolk.<br />

Und alle wollen nur das eine! Konsum!<br />

Wie es tatsächlich ist, nachts in einem<br />

Späti zu arbeiten und was man neben<br />

Tabak und Alkohol kaufen kann und<br />

30 feature<br />

ob sie wirklich alle gleich sind, hat<br />

für Euch in langen Überstunden<br />

recherchiert. Direkt vor Ort und aus<br />

dem Leben heraus.<br />

Nummer 1: Spätkauf am Rosa-<br />

Luxemburg- Platz- Der Krisenberater<br />

Der kleine, aber gut besuchte<br />

Spätkauf in der Torstrasse gehört<br />

zu den wenigen, die von einem<br />

waschechten Berliner betrieben<br />

werden. Der Verkäufer ist s<strong>to</strong>lz auf<br />

die Verschiedenheiten in seiner Stadt<br />

und ihrer Bewohner. Er selber macht<br />

aber keine Unterschiede. Ob es die<br />

geplagten Schauspieler der Volksbühne<br />

sind, die sich in seinen Laden verirren<br />

oder ob sich die Bewohner der<br />

Sozialstation von gegenüber etwas<br />

gönnen; er hat für alle ein Ohr. Er kennt<br />

die Schicksale seiner Mitmenschen<br />

und hat immer ein besänftigendes,<br />

erheiterndes oder mitfühlendes Wort.<br />

Was das Sortiment angeht, so sagt<br />

er, ist es wie überall! Ein paar Sorten<br />

Bier, ein paar Snacks und auch ein<br />

paar “harte” Sachen! Das brauchen<br />

alle irgendwann mal. Aber so etwas wie<br />

Kondome, Milch oder Kaffee, nein, das<br />

führe er nicht. Dafür gibt es bei ihm<br />

Kopfschmerztabletten, die allerdings<br />

nur seinen Stammkunden vorbehalten<br />

sind.<br />

Billigstes Bier: Sterni: 0,70€. Teuerstes<br />

Bier: Desperados: 2,50€. Vodka:<br />

10,99€.<br />

Nummer 2: “Depot” - Die<br />

Luxusopenairausrüstung<br />

Das Depot in der Eberswalder Straße<br />

in Prenzlauer Berg, gleich neben<br />

dem Mauerpark, existiert erst seit<br />

einem Jahr. Ein gemütlicher und<br />

aufgeschlossener Verkäufer türkischer<br />

Abstammung, der früher Staplerfahrer<br />

war, arbeitet hier unter dem Regime<br />

seiner Frau.<br />

Solltet ihr in Prenzlauer Berg unterwegs<br />

sein und noch spät in der Nacht

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