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Bedeutung schulischer Rahmenbedingungen - Gute Schulen ...

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HELMUT LEHNER: AUSWIRKUNGEN VON ERZIEHUNGSTHEORIEN<br />

Eine solche Organisation hat auch Auswirkungen auf das Lehrerverhalten.<br />

Denn unter individualisierenden Bedingungen – beispielsweise wenn die Schüler<br />

selbständig mit vorbereiteten Materialien arbeiten – wird vor allem der<br />

einzelne der Bezugspunkt für den Lehrer sein, und zwar einfach deshalb, weil<br />

er gar nicht anders kann, wenn die Schüler Verschiedenes tun, verschieden<br />

vorgehen, verschieden fortgeschritten sind usw. Innerhalb dieses schulischen<br />

Rahmens kommt dem Lehrer die Rolle eines Beraters und Organisators von<br />

Lernbedingungen zu. Die beobachtenden, beratenden Aufgaben begünstigen<br />

eine aktivere Haltung des Lehrers z.B. gegenüber Schwierigkeiten lernschwacher<br />

Schüler. Statt die Anforderungen zu senken, können diese Schüler<br />

durch angemessene Herausforderungen gefördert werden. Die <strong>Rahmenbedingungen</strong><br />

begünstigen also die Entstehung einer „Mentalität“, die auch in der<br />

Schuleffektivitätsforschung als günstig für die Erzielung guter Leistungen<br />

betrachtet wird (Mortimore 1994, S.125 f.).<br />

Was die Schüler betrifft, so fördert eine überschaubare, geordnete und eigenes<br />

Handeln ermutigende Umgebung selbstverantwortliches Lernen. Das ist von<br />

großer <strong>Bedeutung</strong> für ihre Anstrengungsbereitschaft, die durch „das Gefühl der<br />

Zugehörigkeit zur Schule und Verantwortung für ihr eigenes Lernen“<br />

gesteigert werden kann (Mortimore 1994, 126).<br />

3.2 Die Organisation zur Sicherung von Leistung<br />

3.2.1 Selektion von Individuen<br />

Wenn vor allem Anforderungen von außen die Schule bestimmen, werden gute<br />

Leistungen in erster Linie durch Prüfungen zu erreichen versucht. Diese<br />

Ausrichtung auf Prüfungen gibt dem Unterricht letztlich das Erscheinungsbild<br />

eines Wettbewerbs. Aus objektivistischer Sicht gilt Wettbewerb als leistungsförderndes<br />

Merkmal des Unterrichts, weil die Schüler dadurch zu hohen<br />

Leistungen angespornt werden sollen.<br />

Insgesamt beeinflußt die Koppelung von Unterricht und Berechtigungswesen<br />

schulische Lehr-/ Lernprozesse nicht unwesentlich. Zunächst und vor allem<br />

scheint die Annahme, die Schüler würden durch häufige Leistungsvergleiche<br />

zu verstärkten Anstrengungen angestachelt, nur sehr begrenzt zuzutreffen. Da<br />

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