Bedeutung schulischer Rahmenbedingungen - Gute Schulen ...

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HELMUT LEHNER: AUSWIRKUNGEN VON ERZIEHUNGSTHEORIEN Abb: Schematische Darstellung schulischer und schulpolitischer Rahmenbedingungen in ihren Wirkungen auf den Unterricht 4. Schulpolitische Bedingungen 4.1 Zentrale Lenkung vs. Autonomie Objektivistisches Denken zeichnet sich auf schulpolitischer Ebene durch die Überzeugung aus, das Schulsystem als Ganzes zielbewußt lenken und fortentwickeln zu können oder zu müssen. Die Konsequenz ist eine zentrale Verwaltung, die alle wesentlichen Entscheidungen trifft. Dadurch wird die Zahl der Versuche stark eingeengt, auf verschiedene Auffassungen gegründete Arten von Schule und Unterricht und entsprechende Methoden zu realisieren und schrittweise zu verbessern. 14
HELMUT LEHNER: AUSWIRKUNGEN VON ERZIEHUNGSTHEORIEN Wenn Lehrer sich nach vorliegenden Befunden für die Entwicklung der Organisation ihrer Schule „nicht zuständig“ fühlen und für Zusammenarbeit mit Kollegen kaum Anlaß sehen, dürfte das nicht zuletzt an diesem Mangel an Gestaltungsmöglichkeiten liegen. Es ist wohl kein Wunder, wenn sie sich stattdessen lieber auf den eigenen Unterricht konzentrieren, der ihnen mehr Handlungsmacht bietet (Eckerle / Kraak 1993, 148 ff.). Zentrale Lenkung läßt nur eine begrenzte Nutzung der Kompetenzen von Lehrern zu und dämpft ihre Bereitschaft, sich zu engagieren. Wird der einzelnen Schule dagegen ein größeres Maß an Autonomie gewährt, können Lehrer und Schüler, Eltern und hinzugezogene Berater ihre Auffassungen, Erfahrungen und Kenntnisse zur Gestaltung von Schule und Unterricht einbringen. Autonomie bedeutet die freie Erfüllung von Aufgaben in einem Rahmen von Grundpflichten, der Spielräume für selbst zu verantwortendes Gestalten schafft. Durch eine Rechenschaftspflicht gegenüber Schulträger, Schülern, Eltern läßt sich willkürliches bzw. nicht zu begründendes Handeln einschränken. Wenn z.B. ein Grundkanon an Lehrinhalten und -zielen vorgegeben ist, kann die Schule selbst über die programmatischen Schwerpunkte des Unterrichts und die Lehrmethoden entscheiden. Ob man die Grenzen weiter oder enger zieht, hängt vor allem davon ab, welche Unterschiede zwischen Schulen man tolerieren möchte. Denn größere Spielräume werden auch größere Unterschiede zur Folge haben. Je nach sozialem Umfeld könnte es dann deutlich besser und schlechter ausgestattete Schulen geben. Denn Freiräume können verschieden genutzt und auch ausgenutzt werden. Es ist deshalb auch nicht zu erwarten, daß alle autonomen Schulen eine verstärkte Orientierung am Individuum favorisieren. Ein anderes Problem ist der Übergang von abhängigen Schulen in die Autonomie, der von den Betroffenen nicht immer positiv aufgenommen werden muß. Denn neue Spielräume und Anforderungen können wegen der nicht abzuschätzenden Folgen Angst und Ablehnung hervorrufen. Gestufte Übergänge unter Begleitung von Beratern können hier zur Entlastung beitragen 4 . 4 Zu Problemen und Möglichkeiten der Autonomie vgl. Daschner / Rolff/ Stryk 1995. 15
Seite 1 und 2: Helmut Lehner: Selbständiges lerne
Seite 3 und 4: HELMUT LEHNER: AUSWIRKUNGEN VON ERZ
Seite 13: HELMUT LEHNER: AUSWIRKUNGEN VON ERZ
Seite 19: HELMUT LEHNER: AUSWIRKUNGEN VON ERZ

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