04.05.2017 Aufrufe

MANmagazin Ausgabe Lkw 1/2017

In dieser Ausgabe des MANmagazin stellen wir das breite Einsatzgebiet unserer Lkw-Familie vor, das die unterschiedlichsten Kundenbedürfnisse erfüllt. Wir begleiten einen TGM bei einer Feuerwehrwehrübung in Izmir, bringen mit einem TGS Treibstoff zu Tankstellen in Indonesien, liefern mit dem TGL „weiße Ware“ aus und transportieren mit dem TGX wertvolle Sportwagen zu den Rennstrecken. Zudem waren für Sie vor Ort im hochmodernen polnischen Werk in Września, wo mit dem TGE der Transporter aus dem Hause MAN gefertigt wird. Außerdem lesen Sie, wie die Plattform RIO dem Transportwesen neue Vorteile erschließen kann und warum man mit einem Lang-Lkw um Längen voraus sein kann.

In dieser Ausgabe des MANmagazin stellen wir das breite Einsatzgebiet unserer Lkw-Familie vor, das die unterschiedlichsten Kundenbedürfnisse erfüllt. Wir begleiten einen TGM bei einer Feuerwehrwehrübung in Izmir, bringen mit einem TGS Treibstoff zu Tankstellen in Indonesien, liefern mit dem TGL „weiße Ware“ aus und transportieren mit dem TGX wertvolle Sportwagen zu den Rennstrecken. Zudem waren für Sie vor Ort im hochmodernen polnischen Werk in Września, wo mit dem TGE der Transporter aus dem Hause MAN gefertigt wird.

Außerdem lesen Sie, wie die Plattform RIO dem Transportwesen neue Vorteile erschließen kann und warum man mit einem Lang-Lkw um Längen voraus sein kann.

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1/<strong>2017</strong><br />

Deutschland<br />

LEBENSRETTER<br />

Im türkischen Izmir sind Asli Oskay und ihre Feuerwehrkollegen<br />

dank hochmoderner Löschfahrzeuge schnell am Einsatzort


1/<strong>2017</strong><br />

Performance rauf. Verbrauch runter.<br />

Der neue MAN TGX. MAN kann.<br />

Wir präsentieren unser bestes Mittel gegen den Kostendruck auf der Straße: der neue MAN TGX. Mit seinem voll auf<br />

Effizienz und Performance getrimmten Antrieb holen Sie aus jedem Tropfen Kraftstoff noch mehr heraus: mehr Strecke,<br />

mehr Drehmoment und Power, mehr Reserven. Weil wir viel Know-how in ihn gesteckt haben. Und jede Menge<br />

Verbesserungen wie MAN EfficientCruise ® und MAN EfficientRoll, LED-Tagfahrlicht, Licht- und Regensensor sowie<br />

ein neues Infotainment-System. Erfahren Sie mehr über den besten MAN TGX aller Zeiten auf www.truck.man<br />

MAN kann.<br />

04<br />

40<br />

14<br />

10<br />

Allrounder:<br />

Mit seinem <strong>Lkw</strong>-Portfolio deckt MAN ein<br />

beeindruckendes Einsatzspektrum ab.<br />

TGX, TGS, TGM, TGL und TGE in Einzelporträts.<br />

INHALT<br />

04 Extremsportler<br />

Mit dem Allrad-<strong>Lkw</strong> zum Bungee-Jumping<br />

06 Wirtschaftswunder<br />

Gleich zwei MAN-Jubiläen bei Spedition Hillert<br />

08 Bus ahoi!<br />

Hamburg-Tour zu Lande und zu Wasser<br />

10 Fahrzeuge nach Maß<br />

Ein Blick ins Bildarchiv zeigt die Vielfalt von MAN.<br />

12 News<br />

Meldungen aus dem MAN-Kosmos<br />

14 Vorzeigefamilie<br />

Die fünf MAN-<strong>Lkw</strong>-Modelle im Überblick<br />

18 Poleposition<br />

Der TGX bringt DTM-Autos zu den Rennen.<br />

24 Ein Fall für zwei<br />

In Indonesien transportieren TGS und CLA Treibstoff.<br />

28 Lebensretter<br />

TGM helfen der Feuerwehr in der türkischen<br />

Hafenstadt Izmir, kostbare Zeit zu sparen.<br />

34 Bitte recht vorsichtig<br />

Eine Münchner Spedition liefert empfind liche<br />

Haushaltsgeräte mit dem TGL aus.<br />

40 Vom Kleinen zum Großen<br />

Zu Besuch im hochmodernen polnischen TGE-Werk<br />

44 Vor Ort<br />

Aktuelles aus dem deutschen MAN-Markt<br />

60 Um Längen voraus<br />

Lang-<strong>Lkw</strong> haben sich in der Praxis bewährt.<br />

Deutschland<br />

64 Sind Sie bereit für Logistik 4.0?<br />

Die Internetplattform RIO erschließt dem Transportwesen<br />

neue Vorteile der Digitalisierung.<br />

66 Götten-Funken<br />

Anton Götten Reisen ist dem NEOPLAN Skyliner treu.<br />

72 Gut Holz<br />

MAN ProfiDrive-Training für die Holzbranche<br />

IMPRESSUM<br />

Das <strong>MANmagazin</strong> erscheint zweimal jährlich in 16 Sprachen. HERAUSGEBER MAN Truck & Bus, Stefan Klatt (V.i.S.d.P.), Dachauer Straße 667, 80995 München CHEFREDAKTEUR & OBJEKTLEITER Joachim Kelz,<br />

Tel.: +49. 89. 1580-1175, magazin@man.eu, www.man.eu VERLAG C3 Creative Code and Content GmbH, Heiligegeistkirchplatz 1, 10178 Berlin, www.c3.co, Gesellschafter der C3 Creative Code and Content GmbH sind die Burda<br />

Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Offenburg, zu 85 % und die KB Holding GmbH, Berlin, zu 15 %. Alleinige Gesellschafterin der Burda Gesellschaft mit beschränkter Haftung ist die Hubert Burda Media Holding Kommanditgesellschaft,<br />

Offenburg. Gesellschafter der KB Holding GmbH sind die Herren Lukas Kircher (Geschäftsführer, Berlin) und Rainer Burkhardt (Geschäftsführer, Berlin) zu je 50 %. CONTENT DIRECTOR Klaus-Peter Hilger REDAKTION Yasmine<br />

Sailer (Ltg.), Lisa Bierbauer, Uli John-Ertle, Kirti Letsch, Jutta Schreiner; freie Autoren: Diana Gäntzle, Richard Kienberger, Philipp Mattheis, Marcus Schick, Heiko Wacker REDAKTION VOR ORT DEUTSCHLAND Alwin Berti (Ltg.);<br />

Autoren: Frank Hausmann, Claudia Michels, Sandra Moser, Oliver Willms PROJEKTMANAGEMENT Sara Austen-Schrick GRAFIK Igor Clukas, Michael Helble, Micheline Pollach BILDREDAKTION Elke Maria Latinovic, Samantha<br />

Taruvinga TITELBILD Monique Jaques LEKTORAT Dr. Michael Petrow (Ltg.), Jutta Schreiner PRODUKTION C3 Creative Code and Content GmbH DRUCK Gotteswinter und Aumaier GmbH, Joseph-Dollinger-Bogen 22,<br />

80807 München NACHDRUCK mit Quellenangabe gestattet. Änderungen sind mit der Redaktion abzustimmen. ABOSERVICE Thomas Mahler GmbH, Postfach 50 04 65, 80974 München, Tel.: +49. 89. 1580-3724,<br />

thomas.mahler-gmbh@t-online.de ANZEIGENVERTRIEB Zeitzeichen Vertriebs GmbH, Radka Neumann, Tel.: +49. 8323. 9984630, radkaneumann@zeitzeichen.de COPYRIGHT ©<strong>2017</strong> bei MAN und C3 Creative Code and Content GmbH<br />

03


1/<strong>2017</strong><br />

„Meine Passagiere sind<br />

abenteuerlustige Menschen<br />

aus aller Welt.“<br />

John Hughes, Busfahrer bei AJ Hackett<br />

Bus- und Truckfahrer in einem: Der 57-jährige<br />

John Hughes fährt seit 1996 <strong>Lkw</strong>. Derzeit<br />

transportiert er allerdings keine Waren,<br />

sondern befördert in seinem MAN Touristen.<br />

© Richard Kienberger<br />

John Hughes arbeitet für das neuseeländische<br />

Adventure-Unternehmen AJ Hackett und<br />

fährt Touristen von Queenstown zu Bungee-<br />

Jumping-Hotspots in der Umgebung. Da diese<br />

wegen der extremen Straßenverhältnisse mit<br />

Steigungen und Geröllpisten nicht von Bussen<br />

erreicht werden können, fährt John Hughes<br />

einen Allrad-MAN mit 44-sitzigem Omnibusaufbau.<br />

In vier Jahren kamen am Steuer seines<br />

<strong>Lkw</strong> rund 350 000 Kilometer zusammen.<br />

Mr Hughes, wie sind Sie <strong>Lkw</strong>-Fahrer geworden?<br />

Das ist eine kuriose Geschichte. Ich<br />

war lange Zeit Beifahrer in einem Kommunaltruck.<br />

Eines Tages hat sich mein Fahrer irgendwo<br />

im Outback den Knöchel gebrochen.<br />

Weil es keine Telefonverbindung gab, habe ich<br />

mich kurzerhand hinter das Steuer gesetzt<br />

und den verletzten Kollegen zurückgefahren.<br />

Als wir auf dem Betriebshof ankamen und<br />

mein Chef uns sah, sagte er nur: „Du kannst<br />

fahren? Na dann bist du ab sofort Fahrer.“ Die<br />

<strong>Lkw</strong>-Lizenz habe ich danach natürlich auch<br />

noch erworben.<br />

Wo kommen die Kunden her, die Sie mit<br />

Ihrem MAN befördern? Unsere Kunden sind<br />

vor allem junge, abenteuerlustige Menschen.<br />

Da überwiegen eindeutig die Backpacker.<br />

Ganz viele kommen aus Deutschland, aber<br />

auch aus Asien – vor allem aus Japan – haben<br />

wir viele Gäste.<br />

Können Sie auf der Rückfahrt nach dem<br />

Bungee-Jumping noch das Leuchten in den<br />

Augen der Passagiere sehen? Oh nein. Da<br />

sind die meisten völlig geschafft vom Adrenalinkick.<br />

Viele rufen zu Hause bei Mama oder<br />

Papa an. „Rate mal, was ich gerade gemacht<br />

habe?“ ist der übliche Spruch am Telefon.<br />

Gab es schon einmal einen besonderen<br />

Moment für Sie und Ihren MAN? Ja, den gab<br />

es erst kürzlich. Weil die Adventure-Aktivitäten<br />

hier rund um Queenstown so besonders<br />

sind, werden unsere Locations immer wieder<br />

für Werbeaufnahmen gebucht. Den letzten<br />

TV-Spot, bei dem mein Truck und ich mitwirken<br />

durften, haben vier Millionen Leute angeklickt.<br />

Nur meine Mama hat ihn noch nicht<br />

gesehen, die hat keinen Computer.<br />

Extremsportler<br />

Allradbus: Der umfunktionierte<br />

Truck bietet Platz für 44 Fahrgäste.<br />

Hart im Nehmen: Der MAN 15.290 4x4 meistert<br />

Steigungen und steinige Offroad-Pisten auf der<br />

Südinsel Neuseelands einwandfrei.<br />

MY MAN<br />

04<br />

05


1/<strong>2017</strong><br />

Die geschäftsführenden Gesellschafter Dirk Pelster (l.) und<br />

Klaus-Dieter Hillert (r.) nahmen im MAN Truck Forum nicht<br />

nur ihren 500. MAN-<strong>Lkw</strong> in Empfang, sondern auch das erste<br />

Fahrzeug der neuen TGX EfficientLine-Generation.<br />

Einen Film von der Fahrzeugübergabe im<br />

MAN Truck Forum sehen Sie auf<br />

> www.truck.man/tgxefficientline3<br />

© Stefan Hobmaier<br />

GLEICH ZWEI JUBILÄEN auf einmal feierte<br />

MAN Anfang des Jahres gemeinsam mit der<br />

Spedition Hillert. Der langjährige MAN-Kunde<br />

aus Bocholt nahm im MAN Truck Forum in<br />

München vier MAN TGX in Empfang, darunter<br />

seinen 500. MAN-<strong>Lkw</strong> und das erste Fahrzeug<br />

der neuen EfficientLine-Generation.<br />

„Unser Fuhrpark besteht zu drei Vierteln<br />

aus TGX EfficientLine der ersten und zweiten<br />

Generation, weil für uns Wirtschaftlichkeit an<br />

oberster Stelle steht“, erzählt Dennis Wirtz,<br />

Flottenmanager der Spedition Hillert. Und Geschäftsführer<br />

Dirk Pelster ergänzt: „Für uns ist<br />

der MAN TGX EfficientLine das wirtschaftlichste<br />

Fahrzeug am Markt.“ Wie seine Vorgänger ist<br />

der TGX EfficientLine 3 kon sequent auf Effizienz<br />

getrimmt, spart jedoch gegenüber der<br />

früheren Generation noch einmal 6,35 Prozent<br />

Kraftstoff ein. Zusätzlich lässt Hillert die<br />

Fahrer von MAN ProfiDrive und Connected<br />

CoDriver schulen. „Die Fahrtrainings bringen<br />

bei uns etwa fünf Prozent Kraftstoffersparnis.<br />

Zudem helfen Telematiklösungen von MAN,<br />

die Wirtschaftlichkeit zu bewerten, Berichte zu<br />

erstellen und die Fahrzeugflot te zu steuern“, so<br />

Wirtz. Die Spedition setzt seit der Ein führung<br />

2002 auf Telematiklösungen von MAN und hat<br />

den kompletten Fuhrpark mit aktuell 96 Fahrzeugen<br />

damit ausgestattet. Hillert besitzt seit<br />

Anfang der 1980er-Jahre einen reinen MAN-<br />

Fuhrpark, zuvor lieferte Büssing die Fahrzeuge.<br />

Wirtschaftswunder<br />

06<br />

07


1/<strong>2017</strong><br />

Perfekte Kombination: Das Fahrzeug<br />

vereint in sich Merkmale eines<br />

Schiffes und eines Stadtbusses.<br />

Stadtrundfahrt der besonderen Art: Die historische<br />

Speicherstadt und die HafenCity erleben die Passagiere<br />

des RiverBus zu Lande und zu Wasser.<br />

Kraftvolles Gefährt: Auf der Straße<br />

wird der RiverBus von einem<br />

280 PS starken MAN-Sechszylinder-Motor<br />

angetrieben.<br />

BUS AHOI!<br />

© Sven Mainzer/MAN<br />

„HAFENCITY RIVERBUS“ steht auf dem<br />

Haltestellenschild am Brooktorkai in Hamburg.<br />

Was sich hinter dem Namen verbirgt,<br />

wird klar, als sich ein ungewöhnliches Gefährt<br />

nähert: Unten hat es die Form eines<br />

Schiffes, oben die Gestalt eines Busses. Der<br />

HafenCity RiverBus ist ein Amphibienfahrzeug,<br />

das sich zu Lande und zu Wasser bewegt,<br />

gebaut auf einem <strong>Lkw</strong>-Chassis von MAN.<br />

Seine Erfinder Fred Franken und Peter „Fiete“<br />

Mahlstedt bieten seit Frühjahr 2016 kombinierte<br />

Stadt- und Hafenrundfahrten in Hamburg<br />

an – und leisten damit Pionierarbeit.<br />

„Über vier Jahre haben wir gebraucht: zwei<br />

Jahre Planungszeit, ein Jahr Bauzeit und ein<br />

Jahr Bemühen um die Genehmigungen“, erzählt<br />

Fred. Schon die Suche nach Fahrern beziehungsweise<br />

Kapitänen war eine Herausforderung:<br />

„Es ist nicht leicht, Leute zu finden,<br />

die einen Bus und ein Schiff steuern dürfen.<br />

Inzwischen haben wir aber genug Fahrer gefunden“,<br />

sagt Fiete.<br />

Bisher ist der HafenCity RiverBus der erste<br />

und einzige seiner Art in Deutschland. Das<br />

soll aber nicht so bleiben: „Wir wollen die<br />

Kooperation mit MAN ausbauen“, sagt Fred.<br />

08<br />

09


1/<strong>2017</strong><br />

Fahrzeuge<br />

nach Maß<br />

Von Bau- und Kommunalfahrzeugen<br />

über<br />

Holztransporter, Stadtund<br />

Überlandbusse bis<br />

hin zu Feuerwehrwagen:<br />

MAN überzeugt seit jeher<br />

mit den richtigen Fahrzeugen<br />

für jede Branche.<br />

STADT- UND ÜBERLANDBUSSE<br />

Weit verbreitet waren die Überlandbusse (u.), die<br />

neben Reisenden auch die Post transportierten.<br />

Anfang der 1920er-Jahre kamen dann die ersten<br />

Cabriobusse (r.), die für Ausflüge in der Region<br />

stark gefragt waren.<br />

SEIT 1915 baut MAN Nutzfahrzeuge.<br />

Die ersten <strong>Lkw</strong> und Omnibusse wurden<br />

in Lindau im Rahmen einer Kooperation<br />

mit dem Schweizer Hersteller Saurer<br />

produziert, bevor die Fertigung 1916<br />

nach Nürnberg verlegt wurde. In den ersten<br />

Jahren bestand zwischen MAN und<br />

Saurer noch ein stark reglementiertes<br />

Produktionsabkommen. MAN durfte<br />

nicht selbst Konstruktionsänderungen<br />

vornehmen und konzentrierte sich deshalb<br />

auf die Herstellung der Fahrzeugaufbauten.<br />

Damit erwarb sich MAN sehr<br />

früh eine hohe Branchenkompetenz, die<br />

sich bis heute in einer Vielzahl an Fahrzeugen<br />

widerspiegelt.<br />

1951: F8 Kipper beim Wiederaufbau<br />

© MAN Werksarchiv<br />

1921: Postbus 1922: Cabriobus<br />

LANGHOLZTRANSPORTER<br />

Zu den allerersten Kunden von MAN gehörte die Baufirma Stöhr aus München.<br />

In engen Kurven musste auch der Beifahrer mit aller Kraft am Lenkrad mitdrehen.<br />

Auf dem separaten Fahrzeugteil am Ende – dem Nachläufer – saß manchmal<br />

noch ein weiterer Beifahrer als Bremser.<br />

1916: Langholztransporter<br />

1922: Sattelschlepper<br />

SATTELZUGMASCHINEN<br />

Schon ab 1921/22 baute MAN die ersten<br />

<strong>Lkw</strong>-Sattelzugmaschinen.<br />

1921: Drehkipper 2016: TGS<br />

KOMMUNALFAHRZEUGE<br />

Bereits 1915 lieferte MAN einen Fäkalienwagen<br />

an die Stadt Nürnberg aus. Es handelte sich<br />

um einen 4-Tonner mit 30 PS. Später folgten<br />

zahlreiche Nachbestellungen, vor allem<br />

Müllfahrzeuge und Straßensprengwagen, die<br />

Vorläufer heutiger Kehrmaschinen (u.).<br />

FEUERWEHRWAGEN<br />

MAN lieferte bereits ab 1916 Feuerwehrfahrzeuge<br />

aus. Unter anderem gingen acht Löschfahrzeuge<br />

an die Berufsfeuerwehr München und<br />

sechs an die freiwillige Feuerwehr München.<br />

1915: Brauereiwagen<br />

BAUFAHRZEUGE<br />

Den ersten Drehkipper präsentierten die MAN-<br />

Lastwagenwerke bereits 1921 (o.). Der Fahrer<br />

konnte den Kipper bedienen, ohne seinen Sitz<br />

zu verlassen – eine echte Innovation. Heute<br />

bietet MAN mit TGE, TGL, TGM, TGS (r.) und TGX<br />

ein komplettes Fahrzeugprogramm für den Bau.<br />

1918: Straßensprengwagen<br />

1921: Feuerwehrwagen<br />

BIERTRANSPORTER<br />

Brauereien gehörten zu den Ersten, die vom<br />

Pferdewagen auf <strong>Lkw</strong> umstiegen. Nur dadurch wurde<br />

es ihnen möglich, überregional zu liefern. Namhafte<br />

Unternehmen wie Augustiner (o.), Paulaner oder<br />

Löwenbräu waren unter den ersten MAN-Kunden.<br />

10<br />

11


1/<strong>2017</strong><br />

Bald auf den<br />

Straßen im Einsatz:<br />

emissionsarme<br />

E-Trucks von MAN<br />

Polizeibusse: Die<br />

österreichische<br />

Polizei fährt nun mit<br />

MAN Lion’s Regio.<br />

Am Steuer: Österreichs<br />

Bundeskanzler<br />

Christian Kern (r.) und<br />

MAN-Vorstandsvorsitzender<br />

Joachim Drees<br />

10 %<br />

Kraftstoff<br />

Unter<br />

ELEKTRISCH<br />

Strom<br />

Hochwertig: Mannschaftsbusse von MAN beförderten die Fußballer während des Africa Cups.<br />

Afrikas Fußballstars fahren MAN<br />

BEIM AFRICA CUP, der vom 14. Januar bis<br />

zum 5. Februar in Gabun ausgetragen wurde,<br />

waren insgesamt 16 MAN-Mannschaftsbusse<br />

im Einsatz, um die Fußballer zu den Stadien<br />

BETRIEBENE LKW im täglichen Einsatz sind nicht mehr nur eine<br />

Wunschvorstellung, sondern werden bald Realität. MAN hat dazu mit dem österreichischen<br />

Council für nachhaltige Logistik (CNL) eine Entwicklungspartnerschaft geschlossen.<br />

Ende dieses Jahres stellt MAN den CNL-Mitgliedsunternehmen die ersten<br />

Elektro-Riesen für Praxistests im städtischen Verteilerverkehr zur Verfügung. Für<br />

2018 ist dann die Fertigung von Elektroversionen der MAN TGM-Baureihe am Standort<br />

Steyr geplant – ein wichtiger Schritt in Richtung emissionsfreie Zukunft.<br />

und zurück zu ihren Unterkünften zu chauffieren.<br />

Und das so komfortabel wie sicher: Die<br />

zwölf Meter langen Busse verfügen über zahlreiche<br />

Assistenzsysteme wie EBS und ESP.<br />

Verlängerte<br />

Gewährleistung<br />

MAN-Kunden profitieren jetzt von der<br />

doppelten Gewährleistung: Statt bisher ein<br />

Jahr erhalten sie zwei Jahre Gewährleistung.<br />

Die zweijährige Gewährleistung gilt<br />

für alle ab <strong>2017</strong> in MAN-Servicestützpunkten<br />

durchgeführten Reparaturen inklusive<br />

der im Zuge der Reparatur verbauten<br />

MAN Original Teile, MAN Original Teile ecoline<br />

sowie MAN Original Zubehör. Im Rahmen<br />

der Gewährleistung werden von MAN die<br />

Kosten für Arbeitszeit und Ersatzteile übernommen.<br />

MAN ist mit dieser zweijährigen<br />

Gewährleistung auf Service und Teile der<br />

einzige Nutzfahrzeughersteller, der dies<br />

aktuell über alle Serviceleistungen und<br />

Teile familien weltweit bietet.<br />

© MAN<br />

einzusparen – das versprechen sich<br />

MAN und DB Schenker von ihrem<br />

gemeinsamen Platooning-Projekt. Es ist<br />

das erste Mal, dass ein Logistikkonzern<br />

und ein Fahrzeughersteller ein Vorhaben<br />

dieser Art zusammen entwickeln und<br />

umsetzen. Ab 2018 sollen die vernetzten<br />

<strong>Lkw</strong> testweise auf der A9 zwischen<br />

München und Nürnberg im Einsatz sein.<br />

Unter Platooning versteht man einen<br />

Fahrzeugverbund, bei dem mindestens<br />

zwei <strong>Lkw</strong> mittels Fahrassistenz- und<br />

Steuersystem in einem geringen Abstand<br />

von nur etwa zehn Metern hintereinander<br />

fahren können. Die elektronische<br />

Kopplung reduziert dabei die Gefahr<br />

eines Auffahrunfalls, weil die Fahrzeuge<br />

wie eine Einheit agieren. Durch das<br />

Platooning wird ein Fahren im Windschatten<br />

ermöglicht, das bis zu zehn<br />

Prozent Kraftstoff einsparen und damit<br />

einhergehend die CO 2 -Emissionen<br />

reduzieren kann.<br />

MAN Lion’s Regio im Polizei-Einsatz<br />

ACHT NEUE MAN LION’S REGIO haben Ende letzten Jahres ihren Dienst bei der österreichischen<br />

Polizei angetreten. Die fahrbaren Multitalente sollen jeweils bis zu 46 Polizisten künftig<br />

zügig zu Schulungen, Demonstrationen oder Großveranstaltungen bringen. Zahlreiche<br />

Assistenzsysteme unterstützen zudem die Sicherheit auf der Fahrt: Neben ABS und ESP<br />

verfügen alle Busse über einen Notbremsassistenten sowie einen Spurverlassenswarner.<br />

Blaulicht, Xenon-Scheinwerfer, 400 PS sowie schnell schaltende, automatisierte 12-Gang-<br />

Getriebe sorgen für hohe Fahrfreude. Selbstverständlich kommt auch der Komfort nicht zu<br />

kurz – ebenfalls zur Ausstattung gehören ein beruhigend wirkendes Lichtkonzept im Innenraum<br />

und getönte Seitenscheiben.<br />

Tour durch<br />

Europa<br />

Vorstellungsrunde:<br />

Mit seinen neuen<br />

TG-Baureihen war MAN<br />

in Europa unterwegs.<br />

SEINE NEUEN TG-BAUREIHEN führte MAN<br />

in ganz Europa vor. Kurz nachdem die Fahrzeuge<br />

auf der IAA in Hannover Weltpremiere<br />

gefeiert hatten, startete die 9 800 Kilometer<br />

lange Tour. Im Rahmen von elf großen Präsenta<br />

tionen in neun europäischen Ländern<br />

überzeugten sich 4 600 Besucher selbst von<br />

den Fahrzeugen. Sie konnten die <strong>Lkw</strong> nicht<br />

nur begutachten, sondern während einer Probefahrt<br />

auch ausgiebig testen. Am Ende der<br />

Tour waren 170 000 Kilometer zurückgelegt,<br />

unter anderem bei 3 300 Testfahrten.<br />

Die neuen Trucks sind noch leistungsfähiger,<br />

effizienter und umweltschonender<br />

als ihre Vorgänger. Auch das überarbeitete<br />

Design der <strong>Lkw</strong> überzeugt – etwa mit dynamischen<br />

Kühllufteinlässen und einem neuen<br />

Farbkonzept im Inneren. Der Löwe als Markenzeichen<br />

präsentiert sich auf der Chromspange<br />

oberhalb des Kühlergrills auf hochglanzschwarzem<br />

Hintergrund.<br />

12<br />

13


1/<strong>2017</strong><br />

Vorzeigefamilie<br />

41<br />

Tonnen<br />

zulässiges Gesamtgewicht bringen<br />

der MAN TGX und der MAN TGS auf<br />

die Räder. Sie decken die schwerste<br />

Transport klasse ab.<br />

Es gibt kaum ein Gebiet,<br />

auf dem Nutzfahrzeuge von<br />

MAN nicht zum Einsatz<br />

kommen. In Konstruktion,<br />

Technik und Ausstattung<br />

ist die <strong>Lkw</strong>-Familie so<br />

flexibel, dass sie die unterschiedlichsten<br />

Kundenbedürfnisse<br />

erfüllt.<br />

Ein Überblick.<br />

Die ganze MAN-<strong>Lkw</strong>-Familie auf einen Blick<br />

finden Sie auf<br />

> www.truck.man/baureihen<br />

Mit der Einführung des MAN TGE<br />

zur IAA 2016 hat MAN seine<br />

Produktpalette erweitert und<br />

wurde damit zum Full-Range-<br />

Anbieter für Nutzfahrzeuge. So<br />

deckt MAN nun als Vollsortimenter alle Gewichtsklassen<br />

ab. Es beginnt bei leichten Nutzfahrzeugen<br />

mit 3,0 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht<br />

und reicht bis zu 41-Tonnern für<br />

den Einsatz im Schwertransportbereich. Dies<br />

ermöglicht, je nach Konfiguration und Einsatz,<br />

Gesamtzuggewichte bis zu 250 Tonnen. Das<br />

eröffnet den MAN-<strong>Lkw</strong> die vielfältigsten Einsatzgebiete<br />

– im Fernverkehr ebenso wie im<br />

Bauwesen, im Verteilerverkehr und dort, wo<br />

Sonderfahrzeuge gefragt sind.<br />

Der Performancekünstler:<br />

MAN TGX<br />

Sein Antrieb ist voll und ganz auf Effizienz<br />

und Performance getrimmt, denn der TGX<br />

verrichtet täglich Schwerstarbeit. Der Transportprofi<br />

empfiehlt sich vor allem für den<br />

Fern ver kehr, meistert Steigungen spielend<br />

und erreicht selbst auf schweren Routen<br />

hohe Transportgeschwindigkeiten. Dafür<br />

sorgt das sich ergänzende Angebot an Sechszylinder-Common-Rail-Motoren,<br />

wahlweise<br />

verfügbar von 360 bis 640 PS. Neben Leichtbaukomponenten<br />

und Aerodynamiklösungen<br />

minimieren Assistenzsysteme gleichzeitig<br />

den Kraftstoffverbrauch. 2016 legte der<br />

TGX EfficientLine 3 hier erneut vor: Der vorausschauende<br />

GPS-Tempomat EfficientCruise<br />

steuert in der jüngsten Modellgeneration<br />

auch den Segelmodus EfficentRoll und spart<br />

dadurch zusätzlich Kraftstoff. So setzt der<br />

neue MAN TGX die Benchmark für höchste<br />

Transporteffizienz, Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit.<br />

Darüber hinaus bieten die<br />

neuen TG-Baureihen von MAN beste Ergonomie<br />

für den Fahrer. Die Fernverkehrsfahrerhäuser<br />

punkten zum Beispiel mit perfektem<br />

Wohn- und Schlafkomfort.<br />

Ein breites Spektrum an Konfigurationen<br />

mit unterschiedlichen Radständen sowie<br />

verschiedenen Aufsattelhöhen für variable<br />

Euro- und Volumenauflieger lässt den Performancekünstler<br />

jede Transportaufgabe flexibel<br />

bewältigen. Wie er DTM-Rennwagen mitsamt<br />

kompletter Werkstätten zu den Austragungsorten<br />

der Sportevents bringt, lesen Sie ab Seite 18.<br />

© Ben Poser<br />

Der Leistungsträger: MAN TGS<br />

Der MAN TGS schultert so einiges: Im schweren<br />

Verteiler-, Kommunal- und Bauverkehr ist Wechselbrücken-<strong>Lkw</strong> oder Holztransporter<br />

Fahrzeuge mit hohem Schwerpunkt wie<br />

er ebenso im Dauereinsatz wie im nationalen steht auch die aktive Wankstabilisierung Continuous<br />

Damping Control zur Verfügung.<br />

und grenznahen Fernverkehr. Der Transportbereich<br />

vertraut auf den MAN TGS, wenn es<br />

gilt, große Lasten wie Holz, Ziegelsteine und<br />

vieles mehr zuverlässig ans Ziel zu bringen. In<br />

Indonesien etwa setzt das staatliche Mineralöl<br />

unternehmen Pertamina TGS-Sattelzüge<br />

ein, um Tankstellen mit Treibstoff zu beliefern<br />

(ab Seite 24). Der effiziente Antriebsstrang<br />

mit den neuen Sechszylinder-Common-Rail-Dieselmotoren<br />

mit bis zu 500 PS<br />

ermöglicht dabei maximale Kraftstoffersparnis.<br />

Transportsicherheit spielt beim MAN TGS<br />

ebenfalls eine wichtige Rolle: Er ist erhältlich<br />

mit elektronischem Stabilitätsprogramm (ESP),<br />

abstandsgeregeltem Tempomaten (ACC), Lane<br />

Guard System (LGS) und dem Notbremsassistenten<br />

Emergency Brake Assist (EBA). Für<br />

14<br />

15


1/<strong>2017</strong><br />

Das Kraftpaket:<br />

MAN TGM<br />

Im mittelschweren Traktions- und Verteilerverkehr<br />

ist der MAN TGM dank seiner<br />

erstklassigen Nutzlast, Wirtschaftlichkeit<br />

und Zuverlässigkeit eine feste Größe. Der<br />

Common Rail D08-Motor mit hoher Leistungsdichte,<br />

der in den Fahrzeugen dieser<br />

Klasse steckt, ist je nach Fahrzeuggewichtsklasse<br />

mit 250 bis 340 PS ausgeführt. Überall<br />

dort, wo besondere Geländegängigkeit<br />

erforderlich ist, spielen die TGM-Zweiachser<br />

mit 13 und 18 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht<br />

ihre Vorzüge aus: Dank Allradantrieb<br />

nehmen sie es mit nahezu jedem<br />

Untergrund auf. Im Baustelleneinsatz, etwa<br />

als Dreiseiten- oder Absetzkipper, ausgerüstet<br />

mit einem Ladekran oder als Beton-<br />

Fahrmischer, kommt ihnen auch ihre<br />

Rahmenkonstruk tion zu gute, die bei maximalem<br />

Leichtbau extrem stabil und tragfähig<br />

ist. Kein Wunder, dass TGM-Fahrzeuge<br />

auch in Diensten so mancher Feuerwehr stehen.<br />

Wie in der türkischen Hafenstadt Izmir,<br />

wo die Löschtrupps in zwei mit modernster<br />

Technik ausgestatteten TGM zu ihren Einsätzen<br />

aus rücken (ab Seite 28).<br />

Der Leichtathlet: MAN TGE<br />

Transporter für das leichte Nutzfahrzeugsegment<br />

fehlten noch im MAN-Portfolio – gewicht, drei unterschiedliche Antriebs-<br />

sowie, abhängig vom zulässigen Gesamt-<br />

bis Herbst 2016. Auf der letztjährigen IAA in arten: Front-, Allrad- und Heckantrieb. Hinzu<br />

Hannover wurde der TGE für die Gewichtsklasse<br />

von 3,0 bis 5,5 Tonnen vorgestellt, der drei Fahrzeuglängen und verschiedene<br />

kommen zwei Radstände, drei Dachhöhen,<br />

diese Lücke schließt und MAN somit zum Karosserie formen. Je nach Kombination ergibt<br />

sich beim Kastenwagen ein maximales<br />

Full-Range-Anbieter macht. Produziert wird<br />

der Neuzugang im polnischen Września, Laderaumvolumen von 18,3 Kubikmetern.<br />

in einem kürzlich errichteten hoch modernen<br />

Werk (ab Seite 40), das auf großen hohen Lastreserven. Damit kann der Trans-<br />

Viel Stauraum also, der begleitet wird von<br />

Variantenreichtum eingestellt ist. Zur Auswahl<br />

stehen beim TGE vier Dieselmotoren Bauhandwerk punkten, sondern auch im<br />

porter nicht nur im Verteilerverkehr und im<br />

mit Leistungen von 102, 122, 140 und 177 PS Handwerk und in der Personenbeförderung.<br />

3,0<br />

Tonnen<br />

zulässiges Gesamtgewicht deckt der<br />

leichte MAN TGE ab. Er ist das kleinste<br />

Mitglied der Fahrzeugfamilie.<br />

Der Wendige:<br />

MAN TGL<br />

Aufgrund ihrer kurzen Radstände sind die<br />

Fahrzeuge der TGL-Reihe ausgesprochen wendig<br />

und kommen in Innenstädten auch noch<br />

um die engsten Kurven. Zuverlässig erledigen<br />

die 7,5- bis 12-Tonner auch bei dichter Bebauung<br />

Transportaufgaben und haben sich deshalb<br />

einen Namen als Multitalente für den<br />

Einsatz in Kommunen, im Handwerk und Gewerbe,<br />

am Bau und vor allem im klassischen<br />

Verteiler verkehr gemacht. Sie lassen sich<br />

punktgenau auf ihr jeweiliges Einsatzgebiet<br />

konfigurieren, etwa als Streufahrzeug, Kühltransporter<br />

oder Getränke-<strong>Lkw</strong> mit niedriger<br />

Ladekante. Maximale Nutzlast verbinden sie<br />

mit hoher Ladekapazität, geringem Kraftstoffverbrauch<br />

und einfacher Handhabung. Dafür<br />

sorgen die kraftvollen D08-Motoren mit 150 bis<br />

250 PS. Die Vier- und Sechszylinder lassen<br />

sich optional mit dem komforta blen automatisierten<br />

TipMatic-Getriebe mit integrierter<br />

Anfahrhilfe EasyStart kombinieren. Wie der<br />

TGL im re gio nalen Verteilerverkehr einen zuverlässigen<br />

Dienst leistet, lesen Sie ab Seite 34.<br />

© Ben Poser<br />

16<br />

17


1/<strong>2017</strong><br />

Wie kommen DTM-Autos auf die Rennstrecke?<br />

Mit <strong>Lkw</strong> von MAN. Zumindest die<br />

Rennwagen des Allgäuer DTM-Rennstalls<br />

Audi Sport Team ABT Sportsline. Wir haben<br />

den Transport von der Werkshalle in Kempten<br />

nach Hockenheim begleitet.<br />

G<br />

leich wird es wieder ganz knapp.<br />

Der Mann am Steuer des Audi-<br />

Rennwagens ist hochkonzentriert<br />

– es geht um Zentimeter. Doch nicht Geschwindigkeit<br />

auf der Zielgeraden zählt heute,<br />

sondern allerhöchstes Fin gerspitzengefühl.<br />

Das DTM-Saisonfinale in Hockenheim steht<br />

kurz bevor, und in der gewaltigen Halle des<br />

Allgäuer Audi Sport Team ABT Sportsline laufen<br />

die Vorbereitungen auf Hochtouren. Von<br />

der Werkstatt in Kempten müssen die Wagen<br />

zum Austragungsort des Rennens gebracht<br />

werden. Weil Mattias Ekström, Audi-Legende<br />

in der DTM und Motorsport-Multi talent, fehlt,<br />

um an der Rallycross-Weltmeisterschaft teilzunehmen,<br />

werden diesmal nur vier auf Hochglanz<br />

polierte Wagen verladen: die Autos seiner<br />

Team kollegen Miguel Molina, Nico Müller,<br />

Edoardo Mortara und Mike Rockenfeller. Vier<br />

ebenso blitzblanke silberne TGX 18.480 mit<br />

speziellen Rennsport auf liegern erwarten mit<br />

POLE geöffneten Ladeklappen ihre wertvolle Fracht.<br />

18<br />

© Guenther Bayerl<br />

POLE POSITION<br />

19


1/<strong>2017</strong><br />

Maßarbeit: Der Auflieger<br />

des MAN TGX ist nur<br />

unwesentlich breiter als<br />

der Audi-Rennwagen.<br />

Endspurt: Mit seiner wertvollen<br />

Fracht steuert<br />

der TGX die Boxengasse<br />

am Hockenheimring an.<br />

Beste Aussichten: Die<br />

Fahrerkabine des<br />

TGX-Trucks ist mit allem<br />

Komfort ausgestattet.<br />

„ Wir transportieren kom plette Werkstätten<br />

– eine Mammutaufgabe.“<br />

Johannes Riedmüller, Fuhrpark- und Logistikchef Audi Sport Team ABT Sportsline<br />

genen Fuhrparkanbieter, den „Official Truck<br />

Supplier“. Die Manager des Audi Sport Team<br />

ABT Sportsline arbeiten mit MAN zusammen.<br />

In den Auflieger des TGX hat Riedmüllers<br />

zwölfköpfiges Team an diesem Vormittag<br />

Mitte Oktober bereits mächtige Flight-Cases<br />

und kühlschrankgroße Metallkästen geschoben.<br />

Hinterher Reifenstapel, die Motorroller<br />

und E-Bikes für die Fahrer, Ersatzteile, Felgen,<br />

Werkzeug, Leitern, Kabeltrommeln, Besen.<br />

Alles in allem sind 70 Kubikmeter Ladung in<br />

jedem der Trucks verschwunden.<br />

Jetzt ist der große Moment gekommen, es<br />

geht ans Verladen der Rennautos: Vier Mann<br />

rangieren einen Audi vor die mächtige Hebebühne<br />

hinter dem Auflieger. Der Mechaniker<br />

am Steuer lenkt und bremst, während die anderen<br />

vor- und zurückrangieren. Es sieht halsbrecherisch<br />

aus, wie der RS 5 mithilfe der starken<br />

Hydraulikanlage nach oben, quasi ins<br />

Obergeschoss des Anhängers, geliftet wird.<br />

Bei dieser Arbeit geht es um Millimeter. Die<br />

Fahrertür des Rennwagens ist ausgehängt,<br />

da der Auflieger nicht breit genug ist. Oben<br />

angelangt, wird der Wagen in die Enge des<br />

Frachtraums geschoben und mit Spanngurten<br />

festgezurrt. Insgesamt viermal wiederholt<br />

sich das Schauspiel, dann sind die Audis in<br />

den Trucks verstaut und bereit für die Reise<br />

zur Rennstrecke.<br />

Johannes Riedmüller – er ist auch einer<br />

der Fahrer der Trucks – hat sich in seinen TGX<br />

gesetzt und den Motor gestartet. Erstaunlich,<br />

dass die 480 PS starke Maschine in der Kabine<br />

kaum zu hören ist. Es ist überhaupt überraschend<br />

bequem, fast heimelig in der Kabine.<br />

Hinter dem Fahrer befindet sich eine komfortable<br />

Schlafliege, es sind ausreichend Stauraum<br />

und Leseleuchten für Fahrer und Beifahrer<br />

vorhanden. „Es gibt schlimmere<br />

Arbeitsplätze“, meint Riedmüller und lacht,<br />

SAUBERKEIT IST EIN WICHTIGER FAKTOR bei<br />

der DTM. „Kein Team würde je mit einem<br />

schmutzigen Auto, einem nicht gewaschenen<br />

Truck auftauchen“, erklärt Johannes Riedmüller,<br />

Fuhrpark- und Logistikchef des Audi Sport<br />

Team ABT Sportsline. Riedmüller ist dafür zuständig,<br />

dass das Material aus der Werkstatt<br />

in Kempten nicht nur sauber, sondern auch<br />

vollständig zur Rennstrecke kommt – vom<br />

Schraubenzieher über Ersatzteile und Reifen<br />

bis hin zu den Autos. „In der Boxengasse<br />

brauchen wir komplett ausgestattete Werkstätten“,<br />

erläutert er. Bei dieser logistischen<br />

Mammutaufgabe verlässt er sich auf seine<br />

Mitarbeiter, seine zehnjährige Erfahrung –<br />

und auf die <strong>Lkw</strong> von MAN.<br />

In der DTM, der Deutschen Tourenwagen<br />

Masters, kämpfen drei Automobilhersteller<br />

– Audi, BMW und Mercedes – mit insgesamt<br />

zehn Teams und 24 Fahrern um den Titel.<br />

Zwischen den neun Rennwochenenden der<br />

Saison werden die Autos in den Werkstätten<br />

der Teams gewartet und, falls nötig, repariert.<br />

Für den Transport hat jedes Team seinen ei-<br />

© Guenther Bayerl<br />

Boxenstopp: Auch beim<br />

Ausladen von Rennwagen<br />

und Equipment zählen<br />

Schnelligkeit und Präzision.<br />

20<br />

21


Die neue KMAX Serie.<br />

Mehr Kilometer pro Reifen.<br />

Verantwortungsvolle Aufgabe: Für den<br />

Transport der wertvollen Rennwagen setzt<br />

das Audi Sport Team ABT Sportsline auf<br />

die zuverlässigen MAN-<strong>Lkw</strong>.<br />

Erfolgstrio: Ekström,<br />

ABT und MAN<br />

bevor er sich mit seinem Truck auf den Weg<br />

macht. Knapp 300 Kilometer liegen zwischen<br />

dem Sitz von ABT in Kempten und dem Ziel,<br />

der Rennstrecke im baden-württembergischen<br />

Hockenheim.<br />

ÜBER DEM HOCKENHEIM-RING liegen an diesem<br />

Morgen Nebelschwaden. Auf einer großen<br />

Wiese nahe der Spitzkehre stehen die<br />

Lastwagen aller Teams, darunter die vier silbergrauen<br />

MAN-Trucks von ABT Sportsline.<br />

Punkt zehn Uhr beginnt die Arbeit. Die ersten<br />

<strong>Lkw</strong> fahren über die Zielgerade zur Ravenol-<br />

Kurve und biegen in die Boxengasse ab. Noch<br />

ist die Stimmung bei der Verlade-Crew gelöst,<br />

man flachst mit den Kollegen der anderen<br />

Teams. Dann geht es los. Johannes Riedmüller<br />

steht vor einer der beiden ABT-Boxen und erwartet<br />

den ersten Truck. Die Ladeklappen öff-<br />

nen sich, und in Windeseile bringen die<br />

Männer Hardboxen, Reifenstapel, Felgen,<br />

Werkzeug und Ersatzteile an die vorgesehenen<br />

Stellen. Die Autos sind mit einer Stoffabdeckung<br />

verhüllt. Kaum sind die Wagen<br />

von der Rampe des <strong>Lkw</strong> gerollt, werden sie in<br />

die Box geschoben. „Man will den anderen<br />

Teams so wenige Gelegenheiten wie möglich<br />

geben, die Besonderheiten des Wagens zu sehen“,<br />

erklärt Riedmüller. Schließlich hat das<br />

Audi Sport Team ABT Sportsline am letzten<br />

Renntag der DTM noch alle Chancen. Es dauert<br />

keine drei Stunden, dann sind die Trucks<br />

leer und die Werkstatt in der Audi-Box bereit.<br />

Johannes Riedmüller kann durchatmen.<br />

Er hat mit seiner Crew das perfekte Setting<br />

für ein erfolgreiches Rennwochenende aufgebaut.<br />

„Gewinnen müssen nun die anderen“,<br />

sagt er schmunzelnd.<br />

DER SCHWEDISCHE RENNFAHRER Mattias<br />

Ekström fährt seit 2001 für das Audi Sport<br />

Team ABT Sportsline in der Deutschen<br />

Tourenwagen Masters (DTM). Er zählt mit<br />

seinen beiden DTM-Titeln 2004 und 2007<br />

zu den weltbesten Tourenwagen-Rennfahrern<br />

und ist zudem der dienstälteste und<br />

erfolgreichste Audi-Fahrer in der DTM.<br />

Für den Transport der wertvollen Rennautos<br />

setzt das Audi Sport Team ABT<br />

Sportsline seit über 20 Jahren auf die<br />

zuverlässigen Trucks von MAN.<br />

Die neue KMAX Reifenserie liefert bis zu 35% mehr<br />

Kilometerleistung im Vergleich zur Vorgängerserie und<br />

bietet ausgezeichnete Ganzjahreseignung. *<br />

22<br />

Stück für Stück: Eine<br />

vollständige Werkstatt<br />

taucht in kurzer Zeit aus<br />

dem Auflieger auf.<br />

© Guenther Bayerl<br />

ALL-SEASON<br />

*<br />

Vergleichstests des Goodyear Innovation Center Luxembourg mit der Größe 315/80R22.5 von Juli 2011 bis Juni 2013 haben gezeigt, dass die neuen KMax S Lenkachs- und KMax D Antriebsachsreifen bis zu<br />

30 bzw. 35% höhere Laufl eistung aufweisen, als die Vorgängerserie Goodyear RHS II und RHD II+.


1/<strong>2017</strong><br />

Ein<br />

Fall<br />

Um Tankstellen zuverlässig<br />

mit Treibstoff zu beliefern,<br />

setzt das indonesische<br />

Mineralölunternehmen<br />

Pertamina gleich auf zwei<br />

MAN-Baureihen: den<br />

leistungsstarken TGS und<br />

den CLA mit seinem<br />

attraktiven Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis.<br />

für<br />

Für viele europäische Fahrer mag<br />

sich das ungewohnt anhören, beinahe<br />

märchenhaft. Doch beim<br />

staatlichen indonesischen Mineralölunternehmen<br />

Pertamina<br />

nimmt man die Berufsbezeichnung<br />

Fahrer noch wörtlich: Ein Fahrer ist ein<br />

Fahrer – und keine vielseitige Servicekraft, die<br />

sich auch um die Be- und Entladung oder sogar<br />

das Kommis sionieren kümmern muss.<br />

Wenn sich Nanang Sunarya also zum Schichtbeginn<br />

am Perta mina-Terminal im Norden<br />

der indonesischen Hauptstadt Jakarta einfindet,<br />

wartet dort immer schon ein Beifahrer auf<br />

ihn. Der ist für die Entladung des Trucks zuständig<br />

und für alles andere, was auf den Touren<br />

sonst noch anfallen könnte. Der Fahrer<br />

kann sich dadurch auf seine eigentliche Aufgabe<br />

konzentrieren. Zwölf Stunden, die übliche<br />

Schichtzeit, verbringen Nanang Sunarya und<br />

sein Helfer Suraji gemeinsam im Lastwagen<br />

oder an der Entladestelle.<br />

Wendig: Im dichten Stadtverkehr<br />

bewährt sich die<br />

CLA-Zugmaschine mit ihrem<br />

kompakten Auflieger.<br />

© Richard Kienberger<br />

zwei<br />

EINE CHARMANTE ARBEITSTEILUNG, die<br />

aber für die Fahrer nicht umsonst zu haben<br />

ist. Denn im Gegenzug achtet Pertamina sehr<br />

genau darauf, wie gut die Mitarbeiter hinter<br />

dem Lenkrad ihren Job machen. „Es gibt bei<br />

uns ein Incentive-Programm, bei dem die<br />

Leistung der Fahrer sowie wirtschaft liches<br />

Fahren bewertet werden“, sagt Albert Guruh<br />

Gunilar, in der Pertamina-Flotte zuständig<br />

für Performance-Support. Wer sein Arbeitsge-<br />

24<br />

25


1/<strong>2017</strong><br />

1<br />

4<br />

2<br />

3<br />

5<br />

© Richard Kienberger<br />

MAN CLA: Erfolgsmodell<br />

für Schwellenländer<br />

In Indonesien sind die beiden MAN-Baureihen<br />

TGS und CLA weit verbreitet. Welche<br />

Baureihe jeweils beschafft wird, hängt vor<br />

allem vom Einsatzprofil und der wirtschaftlichen<br />

Leistungsfähigkeit des Transportunternehmens<br />

ab. Die von MAN in Indien gefertigte<br />

CLA-Baureihe erfüllt die Ansprüche<br />

zahlreicher Kunden, die sich ein robustes<br />

Fahrzeug mit soliden Alltagsqualitäten wünschen.<br />

Fahrzeuge der MAN CLA Evolution-<br />

Serie sind für die harten Arbeitsbedingungen<br />

in Afrika, Asien und dem Nahen Osten ausgelegt.<br />

Das Fahrzeugkonzept umfasst Sattelzugmaschinen,<br />

Kipper und mobile Mischer<br />

mit zwei-, drei- oder vierachsigen Fahrgestellen.<br />

Die <strong>Lkw</strong> verfügen über bewährte<br />

MAN-Technologie zu wettbewerbsfähigen<br />

Preisen. Durch ihre On- und Offroadqualitäten<br />

sind sie vielseitig einsetzbar, egal ob auf<br />

Langstrecken, Baustellen oder im Verteilerverkehr.<br />

Attraktive Treibstoffverbrauchszahlen<br />

und ein geringer Verschleiß machen die<br />

Transporteffizienz des CLA komplett.<br />

Ein Arbeitstag beim MAN-Kunden Pertamina in<br />

Indonesien: 1 Ein MAN TGS unterwegs zu einer<br />

der etwa 800 Tankstellen, die Pertamina beliefert<br />

2 Nanang Sunarya (l.) und sein Beifahrer Suraji<br />

vor ihrem MAN CLA 3 Jakarta ist die Hauptstadt<br />

Indonesiens und die größte Metropole Südostasiens.<br />

4 Strenge Vorschriften gelten auf dem<br />

Gelände des Mineralölunter nehmens. 5 Solikhin<br />

fährt für Pertamina einen MAN TGS.<br />

rät nicht pfleglich behandelt, spürt das ebenfalls<br />

am Monatsende: „Unsere Fahrer müssen<br />

alle Schäden, die auf ihre Fehler zurückzuführen<br />

sind, selbst bezahlen. Vielleicht nicht immer<br />

zu 100 Prozent, aber zumindest teilweise.“<br />

Passiert das überdurchschnittlich häufig,<br />

muss sich der betreffende Mitarbeiter möglicherweise<br />

umorientieren und fortan auf der<br />

anderen Seite der Kabine einsteigen – als Beifahrer,<br />

der weniger verdient als der Fahrer.<br />

Für Nanang Sunarya und seinen Beifahrer<br />

Suraji ist dieser Deal trotzdem attraktiv. Sie<br />

sind glücklich, einen der begehrten Jobs bei<br />

Pertamina ergattert zu haben. Denn diese gelten<br />

als doppelt krisensicher, weil der Arbeitgeber<br />

einerseits ein staatliches Unternehmen<br />

ist und andererseits die Versorgung von Tankstellen<br />

mit Treibstoff ein Geschäft darstellt,<br />

das größtenteils unabhängig von ökonomischen<br />

Rahmenbedingungen funktioniert.<br />

Das 150 Hektar große Depot in Jakarta, von<br />

dem aus die Fahrer ihre Touren starten, versorgt<br />

rund 800 Tankstellen mit Kraftstoffen.<br />

Mit einer Liefermenge von 18 Millionen Litern<br />

am Tag ist es zudem das größte Depot in der<br />

asiatischen Inselrepublik.<br />

Für diese Mammutaufgabe vertraut Pertamina<br />

auf eine gemischte Fahrzeugflotte.<br />

Die Kombination ist in Indonesien häufiger<br />

zu sehen: Perta mina setzt sowohl den MAN<br />

TGS als auch Modelle der Baureihe CLA ein,<br />

die in Indien gefertigt werden. Die beiden unterschiedlichen<br />

Fahrzeugkonzepte treffen auf<br />

jeweils ideale Arbeits- und Einsatzbedingungen.<br />

Bei Pertamina werden die Tankzüge auf<br />

TGS-Basis für die Transporte auf längeren<br />

Strecken genutzt, bei denen meist auch höhere<br />

Nutzlasten gefordert sind. Die in dem Unternehmen<br />

übliche Konfiguration erlaubt bei<br />

TGS-Sattelzügen im Rahmen der gesetzlichen<br />

Vorschriften eine Zuladung von 32 000 Litern<br />

Treibstoff, die Kombinationen mit einer<br />

CLA-Zugmaschine und kürzerem Auflieger<br />

befördern mit maximal 24 000 Litern ein<br />

Viertel weniger. Albert Guruh Gunilar betont,<br />

mit der Beschaffung von MAN TGS verfolge<br />

Pertamina das Ziel, den Level der Flotte anzuheben.<br />

Andererseits gibt er unumwunden zu,<br />

dass bei der Beschaffung von <strong>Lkw</strong> in Indonesien<br />

in der Regel der Kaufpreis das ausschlaggebende<br />

Kriterium ist. Sein Unternehmen bil-<br />

de da keine Ausnahme. Insofern ist für viele<br />

Flottenchefs die CLA-Baureihe aus Indien eine<br />

attraktive Alterna tive: Bei günstigen Einstands<br />

preisen erhalten sie einen Truck, der<br />

rundum all tagstauglich, komfortabel und<br />

hart im Nehmen ist.<br />

DIE TOTAL COST OF OWNERSHIP wird in Indonesien<br />

noch nicht sehr ausgeprägt betrachtet,<br />

trotzdem registrieren die Kunden beispielsweise<br />

einen guten Aftersales-Service.<br />

Deshalb sorgt der MAN-Importeur auch dafür,<br />

dass ein qualifizierter Mitarbeiter die<br />

Mechaniker im Pertamina-Depot unterstützt,<br />

die für Wartung und Service der Flotte<br />

zuständig sind. Zusammen stellen sie sicher,<br />

dass Fahrer wie Solikhin rundum zufrieden<br />

sind. Der 52-Jährige arbeitet seit 20 Jahren als<br />

Fahrer und seit mittlerweile 13 Jahren bei Pertamina.<br />

Seinen MAN TGS 33.360 findet er<br />

sehr komfortabel. Solikhin sieht nur einen<br />

Nachteil: Der Truck ist ihm zu langsam. Was<br />

allerdings nur indirekt am Fahrzeug liegt.<br />

Denn Pertamina hat den Treibstofftransporter<br />

aus Sicherheitsgründen auf eine<br />

Höchstgeschwindigkeit von 70 Kilometern<br />

pro Stunde begrenzt. „Es könnte ein wenig<br />

mehr sein“, meint Solikhin und spricht damit<br />

vielen Kollegen aus der Seele. Weil sich die<br />

Höchstgeschwindigkeit bei den modernen<br />

Fahrzeugen vergleichsweise einfach und präzise<br />

limitieren lässt, schwanken die Fahrer in<br />

ihrem Urteil. Einerseits schätzen sie Ergonomie,<br />

Fahrkomfort und die Durchzugskraft<br />

der Motoren sowie die Klimaanlage, die bei<br />

MAN Standard ist. Anderseits beneiden sie<br />

die Kollegen, die in alten Fahrzeugen made in<br />

Asia sitzen und aufgrund fehlender Motorelektronik<br />

auf der Autobahn eine Spur<br />

schneller unterwegs sind. Doch spätestens<br />

wenn Solikhin in Ciawi, wo sich die Autobahn<br />

in Richtung Sukabumi auf zwei Fahrspuren<br />

verengt, wieder einmal im Stau feststeckt<br />

und der Asphalt förmlich glüht, lässt er nichts<br />

mehr auf seinen TGS kommen.<br />

Mehr Informationen über den MAN TGS im<br />

Verteilerverkehr und zum MAN CLA unter:<br />

> www.man.eu/schwerlast<br />

> www.truck.man/cla<br />

26<br />

27


1/<strong>2017</strong><br />

Starke Präsenz: Die beiden<br />

Löschfahrzeuge sind binnen<br />

kürzester Zeit zur Stelle,<br />

wenn sie gebraucht werden.<br />

Die Feuerwehr im türkischen Izmir erlebt einen Modernisierungsschub.<br />

Mit dabei: Rosenbauer-Löschfahrzeuge auf<br />

MAN-Fahrgestellen, ausgerüstet mit aktuellster Technik. Sie<br />

schenken den Einsatzleuten das bisweilen Entscheidende: Zeit.<br />

LEBENS RETTER29<br />

© Monique Jaques<br />

28


1/<strong>2017</strong><br />

Ganz nah dran: Bis zum historischen<br />

Uhrturm im Herzen der<br />

Stadt dringt die Feuerwehr vor.<br />

Kontrollgriff: Kansu Ozurtürk<br />

überprüft seine Ausrüstung,<br />

bevor er eine der Leitern besteigt.<br />

Am wichtigsten ist es, den Glauben<br />

nicht zu verlieren. „Ein<br />

Feu erwehrmann hofft bis zum<br />

Schluss“, sagt Serdar Yücel, Leiter<br />

der Feuerwehr von Izmir.<br />

130 Menschen arbeiten in der<br />

Feuerwache, 80 davon rücken zu Einsätzen aus,<br />

der Rest ist in der Verwaltung beschäftigt.<br />

Sirenen heulen. Volkan Salgut, Asli Oskay,<br />

Kansu Ozurtürk und vier weitere Einsatzkräfte<br />

laufen über den Hof zum Löschfahrzeug. Der<br />

MAN TGM 18.290 ist einer der modernsten<br />

seiner Art. Der 290 PS starke 18-Tonner ist für<br />

sechs Feuerwehrleute ausgelegt. Die Aufgaben<br />

sind klar verteilt: Salgut fährt und bedient am<br />

Einsatzort die Pumpe, damit die Schläuche mit<br />

Wasser und Schaummittel gefüllt werden.<br />

Teamleiter Ozurtürk koordiniert die Aufgaben.<br />

Die vier Leute im Mannschaftsraum sind die<br />

Löschtrupps, in ihren Rückenlehnen sind<br />

Atemschutzgeräte eingebaut und Atemluftflaschen.<br />

So können sie diese auf der Anfahrt<br />

rasch wie einen Rucksack anlegen – mit einem<br />

Atmungsgerät können die Männer durch<br />

Feuer gehen. Hinten im Wagen finden sich Behälter<br />

für Löschwasser und Schaummittel, ein<br />

Stromerzeuger und jede Menge Werkzeug: Kettensägen<br />

etwa, Strahlrohre und Schläuche.<br />

Ein zweiter Wagen befördert drei Feuerwehrleute<br />

und trägt auf dem Dach eine Drehleiter,<br />

die sich auf 32 Meter ausfahren lässt. So<br />

sind auch höher gelegene Wohnungen für das<br />

Löschteam erreichbar. Zusammen sind die<br />

beiden Fahrzeuge die perfekte Kombination<br />

für einen Einsatz. Salgut fährt los, der zweite<br />

Wagen folgt.<br />

IZMIR IST KEIN EINFACHER ORT für eine<br />

Feuerwehr. Die mit vier Millionen Einwohnern<br />

drittgrößte Stadt der Türkei ist um eine Bucht<br />

herumgebaut. Steil ziehen sich die Wohnhäuser<br />

vom Meer die Hänge hinauf. Die Straßen<br />

„<br />

sind eng und verwinkelt. Mit dem Wirtschaftsaufschwung<br />

der Nullerjahre haben sich die Autos<br />

vervielfacht. Stau ist die Folge, ein Durchkommen<br />

für die Feuerwehr oft nicht leicht.<br />

Trotzdem ist sie dank moderner Technik heute<br />

schneller am Einsatzort als früher – deutlich<br />

schneller. „15 Minuten brauchten wir früher<br />

von der Zentrale bis zum Einsatzort“, so Yücel.<br />

„Heute sind es zwischen sechs und acht Minuten.“<br />

Minuten können Leben bedeuten. Ziel ist<br />

es, in höchstens fünf Minuten da zu sein.<br />

Yücel, ehemals Abteilungsleiter für maritime<br />

Angelegenheiten in der Stadtverwaltung,<br />

übernahm die Stelle bei der Feuerwehr<br />

vor vier Jahren. Der Bürgermeister suchte damals<br />

einen Mann mit einer starken Vision, jemanden,<br />

dem er zutraute, die Feuerwehr von<br />

Izmir zu modernisieren. Yücel reiste zunächst<br />

nach Österreich, Deutschland und nach Finnland,<br />

um von den dortigen Kollegen zu lernen.<br />

Izmir<br />

Izmir<br />

Türkei<br />

Mit mehr als vier Millionen Einwohnern<br />

ist Izmir die drittgrößte Stadt der Türkei<br />

und Hauptstadt der gleichnamigen<br />

Provinz. Die Metropole an der Ägäisküste<br />

am Golf von Izmir beherbergt<br />

außerdem den zweitgrößten Hafen des<br />

Landes – nach Istanbul.<br />

Wir sind in sechs<br />

bis acht Minuten<br />

am Einsatzort.“<br />

Serdar Yücel, Leiter der Feuerwehr von Izmir<br />

© Monique Jaques<br />

30<br />

31


1/<strong>2017</strong><br />

Stadtverkehr: Nicht immer haben die<br />

Fahrzeuge so freie Fahrt. Oft müssen<br />

sie sich durch Stau kämpfen.<br />

„Ein Problem ist, dass es in der Türkei so gut<br />

wie keine freiwillige Feuerwehr gibt“, sagt der<br />

53-Jährige. „Und viele junge Leute schrecken<br />

die harten Arbeitszeiten und die verhältnismäßig<br />

geringe Bezahlung der Berufsfeuerwehr<br />

ab.“ In Izmir arbeitet das Team in Schich ten<br />

von 24 Stunden, auf die 48 Stunden Ruhe folgen.<br />

Langfristig sollen, wie in anderen Ländern,<br />

die Pausen 72 Stunden betragen. Dafür<br />

bekommt ein Mitarbeiter ein monatliches Gehalt<br />

von rund 1 000 Euro. Um für seinen Berufsstand<br />

zu werben, modernisierte Yücel den<br />

Internetauftritt der Feuerwehr. Jetzt begrüßt<br />

den virtuellen Besucher eine Gruppe von Frauen<br />

in Uniform. Das entspricht nicht ganz der<br />

Realität. Oskay ist die einzige Frau, die nicht in<br />

Ein Knopfdruck: Die eingebaute<br />

Pumpe lässt sich einfach bedienen. Sie<br />

fördert 3 500 Liter Wasser in der Minute.<br />

© Monique Jaques<br />

der Verwaltung arbeitet. „Aber es werden<br />

mehr“, sagt die 22-jährige Rettungssanitäterin.<br />

YÜCEL INVESTIERTE zudem in neues Equipment,<br />

darunter zwei MAN-<strong>Lkw</strong> der Baureihe<br />

TGM, die mit modernster Technik ausgestattet<br />

sind. „Gleichzeitig haben sie das beste<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis“, berichtet Feuerwehr-Einsatzleiter<br />

Bülent Tosun. Wichtig sind<br />

die 290 PS und die Automatikschaltung. „Das<br />

macht die Anfahrt schneller, und ich kann<br />

mich auf andere Sachen konzentrieren“, sagt<br />

Salgut. Eine elektronische Schalttafel neben<br />

dem Instrumententräger zeigt die Füll stände<br />

der Löschflüssigkeiten an, eine andere verknüpft<br />

das Fahrzeug mit dem Kommunikationssystem.<br />

Der Hersteller Rosenbauer ist für<br />

den Aufbau einschließlich der gesamten<br />

Löschtechnik zuständig. Stolz ist Yücel auch<br />

auf das Risikomanage ment system. Eine interaktive<br />

Karte zeigt die auf Erfahrungswerten<br />

basierende Einsatzwahrscheinlichkeit<br />

an. Darauf sieht er auch die beiden Wagen,<br />

die jetzt die Schnellstraße Richtung Küste<br />

erreicht haben und im Stau stehen. „Leider<br />

wird in der Türkei Autofahrern noch nicht<br />

beigebracht, eine Rettungsgasse zu bilden“,<br />

so Salgut. Das kostet Zeit. Nur mit der Sirene<br />

kann sich der Wagen mühsam den Weg bahnen.<br />

Kansu Ozurtürk, der mit 16 Berufsjahren<br />

am längsten dabei ist, betont, früher sei<br />

der Verkehr besser gewesen. Heute dafür die<br />

Wagen: „Mit moderner Technik können wir<br />

die Pumpen schneller benutzen, so sparen<br />

wir am Einsatzort wertvolle Minuten.“<br />

Etwa fünfmal am Tag rückt das Team aus.<br />

Die Hälfte der Einsätze entfällt auf Brandbekämpfung.<br />

„Die Bausubstanz in Izmir ist oft<br />

über 40 Jahre alt und überholt“, erklärt Yücel.<br />

„Das macht die Häuser anfällig für Brände.“<br />

Der Rest sind Verkehrsunfälle, Suizidversuche<br />

und verirrte Haustiere.<br />

Nach knapp sieben Minuten erreichen die<br />

beiden Fahrzeuge das Ziel der Übungsfahrt,<br />

den Uhrturm, ein Wahrzeichen Izmirs. Sofort<br />

umringen Kinder das Team, Eltern fotografieren.<br />

„Das Schönste an diesem Beruf ist, dass<br />

man so viel zurückbekommt“, sagt Yücel und<br />

erzählt die Geschichte zweier Brüder, die eines<br />

Tages auf die zweifelhafte Idee kamen, in<br />

einem alten Brunnen nach einem Schatz zu<br />

suchen. Als die beiden Mittdreißiger in zehn<br />

Metern Tiefe gruben, brachen plötzlich die<br />

Brunnenwände ein. Hunderte von Steinen begruben<br />

einen der Brüder unter sich. Zwei Tage<br />

lang trug die Feuerwehr Stein für Stein ab.<br />

Weinend, hoffend und zweifelnd stand die<br />

Familie des Mannes am Unglücksort. Nach<br />

48 Stunden hörten sie die brüchige Stimme<br />

des Verschütteten. Zwei weitere Tage später<br />

war er befreit. „Das war ein unbeschreibliches<br />

Gefühl“, erinnert sich Yücel.<br />

So dramatisch ist der Alltag aber nicht immer.<br />

„Oft befreien wir auch Katzen, die auf einen<br />

zu hohen Baum geklettert sind und sich<br />

nicht mehr heruntertrauen“, sagt Kansu. Aber<br />

auch hier darf ein Feuerwehrmann die Hoffnung<br />

nicht aufgeben.<br />

Pionierin: Rettungssanitäterin<br />

Asli Oskay ist die einzige Frau in der<br />

Feuerwehr von Izmir. Noch, denn<br />

auch hier findet ein Umbruch statt.<br />

„Mit moderner<br />

Technik sparen wir<br />

wertvolle Minuten.“<br />

Kansu Ozurtürk, Feuerwehrmann in Izmir<br />

Weltweit sind MAN-Feuerwehrfahrzeuge<br />

im Einsatz – etwa am Flughafen München:<br />

> www.truck.man/flughafen-feuerwehr<br />

32<br />

33


1/<strong>2017</strong><br />

Fahrer aus Leidenschaft:<br />

Stefan Hauf ist mit Gelassenheit<br />

und Spaß an der Freude<br />

in seinem TGL unterwegs.<br />

Mann fürs Zerbrechliche:<br />

Peter Unertl bringt mit<br />

seiner Spedition weiße<br />

Ware sicher zum Kunden.<br />

Bitte recht<br />

vorsichtig<br />

Die Spedition Unertl in München hat sich auf die<br />

Auslieferung empfindlicher Haushaltsgeräte spezialisiert.<br />

Der Chef führt das Familienunternehmen in dritter<br />

Generation und sitzt noch täglich selbst auf dem Gabelstapler.<br />

© Stefan Hobmaier<br />

34<br />

35


1/<strong>2017</strong><br />

Sehr früh am Morgen stehen auf<br />

dem Hof der Spedition Unertl<br />

die Laster aufgereiht an den<br />

Laderampen. Überdimensionale<br />

Geschirrspüler an den Seitenwänden<br />

der MAN-<strong>Lkw</strong> verraten,<br />

welche Fracht hier verladen wird. Viele Laster<br />

tragen den grünen Schriftzug des Hauptkunden<br />

Siemens. Ein Logo der Spedition Unertl<br />

hingegen sucht man vergeblich. „Wir brauchen<br />

keine Werbung, uns kennt jeder“, winkt<br />

Inhaber Peter Unertl gelassen ab. Sein Familienunternehmen<br />

hat sich in den fast 60 Jahren<br />

seit seiner Gründung einen Ruf als Spezialist<br />

für die Auslieferung von Elektrogeräten erworben.<br />

Kunden wie Bosch Siemens Hausgeräte<br />

wissen, dass ihre sensible Ware schnell, zuverlässig<br />

und vor allem unbeschädigt ankommt.<br />

Während Unertl selbst schon vor fünf Uhr<br />

morgens da ist und per Gabelstapler die Lieferungen<br />

ablädt, beginnt der Arbeitstag der<br />

Fahrer um kurz vor sechs. Stefan Hauf, drahtig,<br />

graue Brille, sortiert als Erstes die ihm zugeteilten<br />

Lieferscheine. „Ich zähle erst mal die<br />

Geräte durch“, sagt er. Heute soll er wieder die<br />

Fürstenfeldbruck-Route übernehmen. „Die<br />

Fahrer fahren ihre Tour jeden Tag“, erläutert<br />

Unertl. Daher wissen sie über Anfahrtswege,<br />

Haltemöglichkeiten und Öffnungszeiten bestens<br />

Bescheid.<br />

NEBENAN IM LAGER sorgt Musik aus dem<br />

Radio für gute Laune. Geschäftig und konzentriert<br />

laufen die Fahrer die Reihen mit den<br />

hoch gestapelten Geräten ab und suchen sich<br />

ihre Ware zusammen. Ein Scanner erfasst,<br />

was eingeladen wird – und piepst, wenn einer<br />

das falsche Kühlschrankmodell erwischt.<br />

„Es ist schon ein schwerer Job“, betont Unertl,<br />

„viel gehen, viel heben. Gerade das Einladen<br />

ist der anstrengendste Teil.“ Die Männer in<br />

neongelben Fleecejacken wuchten bis zu<br />

100 Kilogramm schwere Waschmaschinen<br />

oder schieben drei aufeinandergepackte Herde<br />

per Sackkarre in den <strong>Lkw</strong>. Dann beginnt<br />

das, was Unertl „Tetris“ nennt – nach dem<br />

Computerspiel, bei dem man verschiedene<br />

Formen möglichst lückenlos über- und nebeneinander<br />

stapeln muss. „Auf den <strong>Lkw</strong> passen<br />

54 Geräte drauf“, rechnet der Chef vor. Stefan<br />

Hauf fehlt demnach noch eine Spülmaschine.<br />

Mehrmals läuft er vergeblich durch die Reihen,<br />

fragt noch einmal beim Disponenten<br />

nach. Dann die Erleichterung: Das Teil ist da,<br />

Hauf räumt ein, kurz nach acht fährt er vom<br />

Hof, Richtung A 99, zum ersten Kunden in<br />

München-Neuaubing.<br />

AM LENKRAD SEINES MAN TGL fühlt sich<br />

der 37-Jährige wohl. „Ich sitze gerne hinterm<br />

Steuer“, sagt der Familienvater. „Schon als<br />

Führerscheinneuling habe ich mit dem Auto<br />

jede Minute geübt.“ Im Sommer kommt Hauf<br />

mit dem Motorrad zur Arbeit. In seinem <strong>Lkw</strong><br />

freut er sich über Automatikgetriebe, Navigationsgerät<br />

und Rückfahrkamera. „Ich bin zufrieden,<br />

ich bleib bei MAN“, sagt er. Der Großteil<br />

der 13 Firmen-<strong>Lkw</strong> stammen von dem<br />

Münchner Hersteller, fast alle entsprechen<br />

der Euro 6-Norm. Gute Dienste leistet auch<br />

die Standheizung. Etwa an jenem Morgen bei<br />

minus 14 Grad, als Hauf gerade voll beladen<br />

vom Hof fahren wollte und einen Platten entdeckte.<br />

„Ich hab mit einem Kollegen eine<br />

Stunde lang den Reifen gewechselt“, erinnert<br />

er sich. Bei der Eiseskälte stieg er danach<br />

umso lieber in seinen vorgewärmten Laster.<br />

Heute wird er beim ersten Kunden zwar<br />

gleich die Hälfte der Ladung los, muss aber<br />

warten. Die Abladerampe ist belegt. Hauf<br />

bleibt gelassen. „Wartezeiten sind normal. Ein<br />

gewisser Druck kommt aber von den Öffnungszeiten“,<br />

räumt er ein. Manche Warenannahmen<br />

schließen mittags. Die Wartezeit<br />

lässt sich mit einem Schwätzchen füllen. „Ich<br />

hab ein gutes Verhältnis zu den Kunden. Wir<br />

haben miteinander auch Spaß und Gaudi“,<br />

erzählt Hauf. Ein vertrauensvoller Umgang<br />

mit den Auftraggebern und Kunden gehört<br />

zur Firmenphilosophie. Manche Kunden<br />

überlassen der Spedition sogar ihren Schlüssel,<br />

damit der Fahrer jederzeit abladen kann.<br />

Nach einer guten halben Stunde fährt<br />

Hauf wieder vom Hof. An den nächsten zwei<br />

Stationen geht es schnell. Zwei Geräte bekommt<br />

ein kleiner Elektromarkt, eines ein<br />

Küchenstudio in Freiham. Dort muss Hauf<br />

zum Abladen auf der Straße anhalten. Eine<br />

Autofahrerin schimpft über die blockierte<br />

Fahrspur. Hauf ist das gewöhnt, ihn stresst<br />

das nicht. „Ich mach den Job gerne, sonst wäre<br />

ich nicht schon seit acht Jahren dabei“, sagt er.<br />

„Unsere Schadensquote<br />

liegt nahezu<br />

bei null.“<br />

Peter Unertl, Inhaber der Spedition Unertl<br />

© Stefan Hobmaier<br />

Morgens der Erste: Firmenchef<br />

Peter Unertl beginnt in<br />

aller Herrgottsfrühe mit dem<br />

Abladen der Lieferungen.<br />

Sorgfältige Vorbereitung:<br />

Mit großer Umsicht stellen<br />

die Fahrer die Ware<br />

für ihre Tour zusammen.<br />

Ohne Unterlass auf der Straße: Bis zu 1 600 Elektrogeräte<br />

liefert die Spedition täglich in München und Umgebung aus.<br />

36<br />

37


Goods<br />

Kontrolle: Gemeinsam mit dem Kunden geht<br />

Hauf die Lieferpapiere durch.<br />

Geschätzter Dienstleister:<br />

Unertl hat einen guten Ruf in der<br />

Elektrobranche, auch Siemens<br />

vertraut auf die Spedition.<br />

„Ich bin zufrieden<br />

mit meinem<br />

MAN-<strong>Lkw</strong>, ich<br />

bleibe dabei.“<br />

Stefan Hauf, Fahrer<br />

Er mag vor allem die familiäre Atmosphäre in<br />

der Firma. „Wir duzen uns alle. Es kann schon<br />

lustig sein bei uns.“ Chef Peter Unertl kann<br />

auf viele langjährige Kollegen zählen, manche<br />

sind seit Jahrzehnten dabei. „Das ist nicht<br />

mehr so ein Angstelltenverhältnis, das ist<br />

schon eher freundschaftlich – durch dick und<br />

dünn“, sagt der Inhaber, der die Geschäfte vor<br />

elf Jahren von seinen Eltern übernommen<br />

hat. Der 52-Jährige packt noch täglich mit an<br />

und weiß genau, was seine Männer leisten.<br />

„Ich bin kein Bürohengst“, erklärt Unertl. Seit<br />

seinem 18. Lebensjahr ist er selbst unterwegs,<br />

davon sechs Jahre lang in der Privatkundenauslieferung.<br />

Er hat so einiges erlebt. Kunden<br />

etwa, deren Kühlschrank dann doch nicht<br />

durch die Küchentür passte. „Dabei ist ein<br />

Meterstab eigentlich nicht so schwer zu bedienen“,<br />

merkt Unertl ein wenig amüsiert an.<br />

Besonders im Gedächtnis geblieben ist ihm<br />

ein Hausbesitzer, der partout eine Gefriertruhe<br />

im Keller haben wollte, die aber nicht<br />

durchs Treppenhaus passte. Energisch schlug<br />

der Mann schließlich mit Hammer und Meißel<br />

den Treppensturz so weit ab, dass die Spediteure<br />

die Truhe hinuntertragen konnten.<br />

AUF STEFAN HAUFS TOUR ist es später Vormittag<br />

geworden. Nach einem großen Elektromarkt<br />

in Germering geht es aufs Land. An<br />

einer winzigen Einfahrt zu einer Schreinerei in<br />

Gilching muss der <strong>Lkw</strong> auf der Bundesstraße<br />

rangieren. Hauf bringt einen Kühlschrank per<br />

Sackkarre in den Handwerksbetrieb, und weiter<br />

geht’s zum letzten Kunden. Noch vor Mittag<br />

biegt er wieder aufs Firmengelände und macht<br />

sich ans Einladen der zweiten Fuhre. Er wird<br />

noch den halben Nachmittag unterwegs sein.<br />

Pro Tag liefern die 28 Unertl-Beschäftigten bis<br />

zu 1 600 Elektrogeräte aus. Ein zweites, kleineres<br />

Standbein ist Salz – vom Streu- über Pökelbis<br />

hin zum Breznsalz für die Hofpfisterei.<br />

Die Geschäfte laufen gut, „wir wachsen<br />

weiter“, berichtet Unertl. Die Elektrogerätehersteller<br />

setzen zunehmend auf den Spezialisten.<br />

„Unsere Schadensquote liegt fast bei<br />

null“, sagt Unertl und ergänzt: „Wir haben<br />

sehr sensible Ware. So ein Elektroherd kostet<br />

schon mal 1 000 Euro, und wenn man den ein<br />

wenig härter absetzt, ist die Scheibe kaputt.“<br />

Die schweren Geräte wollen also nicht nur<br />

mit Kraft, sondern auch mit viel Fingerspitzengefühl<br />

behandelt werden. Für Stefan Hauf<br />

ist das kein Problem. In seinem vorherigen<br />

Job ist er auch <strong>Lkw</strong> gefahren, belieferte für<br />

eine Supermarktkette Privatkunden. Viele<br />

bestellten Getränke und ließen sie sich in die<br />

Wohnung hochtragen. Er weiß durchaus, was<br />

es heißt anzupacken. Und vorher zieht er<br />

dazu Samthandschuhe an.<br />

© Stefan Hobmaier<br />

Weniger Kraftstoffverbrauch,<br />

mehr Nachhaltigkeit:<br />

Conti EfficientPro<br />

Die neuen <strong>Lkw</strong>-Reifen für Lenk- und Antriebsachsen sind<br />

primär für den Langstreckentransport auf Autobahnen<br />

und Schnellstraßen entwickelt worden.<br />

Wesentliche Merkmale bilden spezielle Gummimischungen<br />

und ein konsequent weiter optimiertes Abrollverhalten.<br />

Damit lassen sich auf 100 km bis zu 0,64l Kraftstoff<br />

einsparen.*<br />

Weitere Informationen finden Sie unter<br />

www.continental-lkw-reifen.de<br />

Conti EfficientPro S<br />

A<br />

-0,64 l / 100 km*<br />

Conti EfficientPro D<br />

*vs. Conti EcoPlus HS3 / HD3 315/70 R 22.5; 40t Zug (Truck und Trailer,<br />

12-fach bereift); 120.000 km/Jahr: Autobahnfahrt<br />

38


1/<strong>2017</strong><br />

In der Fertigung: Eine Bodengruppe<br />

und zwei Seitenwände – so wird aus<br />

dem „Triple“ ein TGE.<br />

© MAN Truck & Bus<br />

Ein TGE besteht insgesamt aus rund<br />

3 000 Teilen“, überschlägt Cezary<br />

Tadej, der als Montageleiter den<br />

Überblick hat. „Aber so ganz genau<br />

kann man das gar nicht sagen, es<br />

kommt ja auch auf das jeweilige<br />

Modell an und wie weit man beim Zählen ins<br />

Detail und bis in die einzelne Schraube geht.“<br />

Letztlich ist das aber auch egal: Am Ende muss<br />

alles an seinem Platz sein. Doch Cezary lächelt<br />

bei dieser Bemerkung jovial, er weiß um die<br />

Qualität „seines“ TGE. Der durchläuft während<br />

der Produktion eine wahre Odyssee menschlicher<br />

und technischer Qualitätskontrollen.<br />

Denn zarte Frauenhände bürgen ebenso wie<br />

zackig getaktete Roboter für den hohen Qualitätsanspruch<br />

des „kleinen“ MAN, der bei einem<br />

zulässigen Gesamtgewicht von 3,0 Tonnen<br />

startet. Das ist allerdings nur der Anfang, in<br />

der 3,5-Tonnen-Version packt sich das Fahrzeug<br />

beispielsweise bis zu 1,5 Tonnen Zuladung<br />

auf die Rippen. Im Arbeitsalltag eröffnet<br />

das ganz neue Spielräume.<br />

IM WERK HINGEGEN geht es schon bei der<br />

Fertigung der Bodengruppe um Zehntelmillimeter,<br />

immer wieder nachgeprüft in den<br />

verschiedenen „Geometrie-Stationen“: Hier<br />

kontrollieren automatisierte Laser und Digitalkameras<br />

die exakte Ausrichtung und Position<br />

beispielsweise der Achsaufnahmen.<br />

„Schon während die Bodengruppe entsteht,<br />

durchläuft sie drei dieser Geo-Stationen, wie<br />

wir sie hier im Werk nennen“, erzählt Frank<br />

Schemmel, während im Hintergrund gerade<br />

das Fundament eines neuen TGE gecheckt<br />

wird. Begleitet vom typischen Surren der<br />

Industrieroboter tasten Laser und Kameras<br />

jedes Baumaß, jeden Winkel, jeden Radius<br />

ab – um sich selbst in regelmäßigen Abständen<br />

an fixierten Kugeln neben dem Band zu<br />

kalibrieren. „Während die Seitenwände entstehen,<br />

gibt es außerdem noch einmal je zwei<br />

Geometrie-Stationen, insgesamt sind es<br />

neun“, meint Frank, Produktionsleiter des<br />

Rohbaus. Unterdessen sind im Hintergrund<br />

schon wieder die Schweißroboter am Werk:<br />

heften, prüfen, schweißen.<br />

Auch Frauen sind im Rohbau zu finden,<br />

das ist in Września ganz normal – und doch in<br />

Polen eher ungewöhnlich, was vielleicht auch<br />

Vom<br />

Kleinen<br />

zum<br />

Großen<br />

Die ersten Teile eines MAN TGE sind zwangsläufig aus<br />

Metall: geprägt, geformt, gestanzt. Mit diesen Blechen<br />

beginnt der Bau des jüngsten Mitglieds der MAN-<br />

Familie. Der TGE läuft im polnischen Września vom<br />

Band, ein Besuch offenbart faszinierende Einblicke.<br />

MAN-Nachwuchs:<br />

Der 19-jährige<br />

Piotr baut Instrumententräger<br />

in<br />

die TGE ein.<br />

40<br />

41


1/<strong>2017</strong><br />

echte MAN-Urgesteine wie Robert Michalak<br />

und Marcin Roszyk, die schon seit 2001 beziehungsweise<br />

1998 bei MAN tätig sind und sehr<br />

gerne mit einem ganz neuen Auto mit dem<br />

charakteristischen Löwen auf der Front zu<br />

tun haben. „Es ist schon angenehm, unser altbekanntes<br />

Logo zu sehen“, meint Marcin.<br />

„Früher haben wir Busse gebaut, jetzt bauen<br />

wir den TGE. Das gehört alles zur Familie,<br />

oder?“ Die beiden waren in Września von der<br />

ersten Sekunde an dabei und brachten – mit<br />

vielen anderen – ihren Erfahrungsschatz ins<br />

Werk. Ein gutes Beispiel ist die „Quermontage“:<br />

Hier reihen sich die neuen TGE wie Patronen<br />

in einem Gürtel nebeneinander, sodass<br />

sich sperrige Teile wie Dachhimmel oder Innenverkleidungen<br />

leichter einbauen lassen.<br />

„Würden die Fahrzeuge hintereinander im<br />

Starthilfe für Września: Die beiden langjährigen<br />

MAN-Mitarbeiter Robert Michalak (l.) und Marcin<br />

Roszyk gaben ihren reichen Erfahrungsschatz weiter.<br />

Band hängen, wäre kaum Platz, um die Bauteile<br />

in den Laderaum zu bugsieren. So aber<br />

ist das kein Problem“, erklärt Marcin. Wie sehr<br />

es doch helfen kann, aus der Erfahrung heraus<br />

ein bisschen um die Ecke zu denken.<br />

„Hier habe ich eine Perspektive.<br />

Und Verantwortung!“<br />

Ewelina Gèodek, Endkontrolle Karosseriebau im MAN-Werk Września<br />

daran liegt, dass der „KaRoBau“, der „Karosseriebau“<br />

bei unseren Nachbarn als „Spawalnia“<br />

bezeichnet wird, als „Schweißerei“. Das hört<br />

sich nach Schwerindustrie an, nach Hochofen,<br />

Dreck und Lärm – doch das hat mit dem<br />

TGE im Rohzustand nichts zu tun, hier übernehmen<br />

Maschinen die Schwerstarbeit.<br />

Kurz darauf wird die Bodengruppe mit den<br />

beiden Seitenwänden zum „Triple“ vereint. „In<br />

dem Moment legen wir die Karosserieform<br />

fest“, erklärt Frank Schemmel. „Radstand,<br />

Fenster, Fahrzeuglänge – das ist jetzt fixiert,<br />

alle weiteren Schweißarbeiten komplettieren<br />

die Struktur nur noch.“ So kann man denn<br />

nun auch wirklich von einem „Nutzfahrzeug“<br />

reden – seine Identität indes bekam der in drei<br />

Längen und drei Höhen lieferbare TGE schon<br />

ganz zu Anfang, noch während die ersten<br />

Schweißpunkte gesetzt wurden.<br />

EINE GANZE WEILE SPÄTER, wenn die Rohkarosse<br />

ihrer Vollendung entgegenschwebt,<br />

kontrolliert Ewelina Gèodek mit den Augen<br />

© MAN Truck & Bus<br />

Glänzendes Produkt vieler fleißiger Hände: Im Werk<br />

Września entstehen rund 3 000 Jobs.<br />

3 000<br />

Einzelteile<br />

sind im MAN TGE verbaut. Jedes muss<br />

den hohen Qualitätsansprüchen im Werk<br />

Września genügen.<br />

und den Händen, dass auch alle Schweißpunkte<br />

korrekt sitzen. Sie ist seit Sommer 2016 im<br />

Werk tätig, zu dem sie vor allem wegen der<br />

Entwicklungsmöglichkeiten fand. „Hier habe<br />

ich eine Perspektive“, freut sie sich. „Und ich<br />

habe Verantwortung!“ Sieht man sie bei der<br />

Arbeit, glaubt man ihr aufs Wort. Stets zu dritt<br />

nimmt die Qualitätskontrolle einen TGE für<br />

rund drei Minuten in Augenschein: Professionelle<br />

Routine herrscht nun vor, das Team arbeitet<br />

zügig alle Bereiche ab, wobei Ewelina in<br />

Absprache mit dem Team die schlussendliche<br />

Freigabe für die Karosse erteilt, die erst jetzt in<br />

die Lackiererei darf. Vielleicht zeigt sich hier<br />

die im Werk vorherrschende Arbeitsharmonie<br />

besonders deutlich: Man verlässt sich aufeinander,<br />

man respektiert sich – Ewelina hat<br />

sichtlich Freude an ihrem Job. Auf die Frage,<br />

ob sie sich hier wohlfühlt, folgt ein grinsendes<br />

„Tak!“. Mehr Mimik geht fast nicht bei einem<br />

einfachen „Ja“.<br />

Wohl fühlen sich bei der TGE-Fertigung jedoch<br />

nicht nur „junge Küken“, sondern auch<br />

JUNGE LEUTE wie Piotr Gréskowiak wiederum<br />

lernen von den „alten Hasen“: Mit gerade<br />

einmal 19 Jahren baut Piotr Cockpits ein, es<br />

ist sein erster Job überhaupt. Und er ist stolz<br />

darauf – vor allem, weil er selbst aus Września<br />

stammt. „Wir reden in der Familie viel über<br />

das Werk und wie viele Impulse es der Stadt,<br />

der Region gibt.“ Unterstützt von einem per<br />

Joystick dirigierten Roboterarm schiebt er<br />

den nächsten Instrumententräger ins Innere<br />

des TGE. Auf den Millimeter genau wird<br />

dieser positioniert, den zugehörigen Kabelstrang<br />

verlegt derweil sein Kollege nach vorne<br />

in den Motorraum – in drei Minuten und<br />

25 Sekunden ist alles verschraubt. So sehr die<br />

Handgriffe für Piotr Routine sind, so bedeutend<br />

sind sie für ihn, der noch bei seinen<br />

Eltern lebt. „Für mich ist die Arbeit hier<br />

auch ein Schritt in die Selbstständigkeit. Und<br />

das macht mir Spaß“, meint er schüchtern<br />

lächelnd. Auch der TGE, der im Hintergrund<br />

steht, hat einmal mit kleinen Blechteilen angefangen.<br />

Das ist es wohl, was man Entwicklungsmöglichkeiten<br />

nennt ...<br />

42<br />

43


1/<strong>2017</strong><br />

Zufriedener Kunde: Fast die Hälfte<br />

des Tönsmeier-Fuhrparks stammt vom<br />

Münchner <strong>Lkw</strong>-Hersteller.<br />

Starkes Team: 3 500<br />

Tönsmeier-Mitarbeiter<br />

kümmern sich um die<br />

Entsorgung des Abfalls.<br />

Mehr<br />

44Wert<br />

© Tönsmeier, P. Wattendorff<br />

Der Umweltdienstleister<br />

Tönsmeier sammelt,<br />

sortiert und verwertet an<br />

inzwischen mehr als<br />

70 Standorten weltweit<br />

Abfälle und Wertstoffe.<br />

Dabei setzt der Entsorgungsprofi<br />

auf MAN – bei<br />

Fahrzeugen und Service.<br />

Manchmal lohnt sich Hartnäckigkeit,<br />

um jemanden<br />

vom Erfolg des eigenen Produkts<br />

zu überzeugen – vor<br />

allem im Vertrieb. So musste<br />

sich MAN-Verkäufer Günter<br />

Huwendieck von Firmeninhaber Jürgen Tönsmeier<br />

bei einem persönlichen Treffen vor etlichen<br />

Jahren anhören: „Ich werde nie einen<br />

MAN kaufen.“ Ein netter Kerl sei der MAN-Vertreter<br />

ja schon, er könne auch gerne gelegentlich<br />

vorbeischauen, sagte Tönsmeier damals.<br />

Aber bestellen werde er für seinen Entsorgungsbetrieb<br />

nichts. „Aber plötzlich“, erinnert sich<br />

Huwendiek, der mittlerweile im Ruhestand ist,<br />

„bei einem Besuch auf der Messe Entsorga in<br />

Essen, forderte Tönsmeier ein Angebot an.“<br />

Die Leistung der Trucks überzeugte ihn offenbar<br />

ebenso wie das konkrete Angebot und die<br />

Serviceverträge von MAN. Dies war der Beginn<br />

einer erfolgreichen, intensiven und eben auch<br />

ein wenig unverhofften Zusammenarbeit.<br />

IN DEN VERGANGENEN JAHREN ist der Betrieb<br />

Tönsmeier aus Porta Westfalica bei Minden<br />

zu einem großen Umweltdienstleister gewachsen,<br />

der an mehr als 70 Standorten in<br />

mehreren Ländern Wertstoffe und Abfallprodukte<br />

sammelt, sortiert, recycelt oder verbrennt.<br />

Mit dem Wachstum der Firma hat sich<br />

auch die Kooperation mit MAN gefestigt. Sie<br />

bekam vor vier Jahren einen deutlichen<br />

Schub, als in Polen die Aufträge für die Entsorgung<br />

neu ausgeschrieben wurden. Bereits<br />

im polnischen Markt vertreten, bewarb sich<br />

auch Tönsmeier und gewann einen Großteil<br />

der ausgeschriebenen Kommunen. Heute ist<br />

das Unternehmen zweitgrößter privater Entsorger<br />

in Polen. Die entsprechenden Fahrzeuge<br />

für den polnischen Markt orderte der<br />

Betrieb in München. Auch eine weitere Ausschreibung<br />

für einen Großauftrag über<br />

100 Fahrzeuge, auszuliefern in den Jahren<br />

2016 und <strong>2017</strong>, gewann MAN.<br />

Den Grund dafür kann Gregor Uebler gut<br />

auf den Punkt bringen. Der Mitarbeiter im<br />

Flottenmanagement bei Tönsmeier sagt:<br />

„MAN hat sich als Geschäftspartner einfach<br />

als ex trem flexibel erwiesen, und durch die<br />

erste Großbestellung für den polnischen<br />

Markt konnten wir eine sehr starke, vertrauensvolle<br />

Basis für unsere Zusammenarbeit<br />

schaffen.“ Das gegenseitige Vertrauen sei<br />

groß. So habe die Ausschreibung 100 Fahrzeuge<br />

umfasst, wovon im vergangenen Jahr<br />

39 ausgeliefert wurden, rechnet Uebler vor.<br />

„Für <strong>2017</strong> ist die Auslieferung von weiteren<br />

30 Trucks geplant, den Rest haben wir erst im<br />

Februar <strong>2017</strong> geordert. Aber von Beginn an hat<br />

MAN uns die Konditionen für die Auslieferung<br />

von 100 Fahrzeugen gegeben. Da gab es<br />

keine Staffelung, da haben wir als Geschäftspartner<br />

mit viel Wertschätzung und Vertrauen<br />

dem anderen gegenüber gearbeitet.“<br />

Auch für den <strong>Lkw</strong>-Hersteller bringt diese<br />

enge Zusammenarbeit Vorteile, wie Darko<br />

Simeunovic, Verkaufsleitung für die Region<br />

Mitte in Bielefeld, erläutert. „Wir von MAN<br />

45


1/<strong>2017</strong><br />

sind dafür über zwei Jahre Exklusivlieferant<br />

bei Tönsmeier und konnten unseren Geschäftspartnern<br />

noch ein ganz besonderes<br />

Bonbon anbieten.“ So wurden mit Beginn der<br />

Auslieferung im August 2016 bereits 17 Fahrzeuge<br />

mit der Abgasnorm Euro 6c übergeben,<br />

die erst ab Februar <strong>2017</strong> Gesetz wurde. „Da haben<br />

wir beide noch etwas für die Umwelt und<br />

das Image getan.“<br />

Das Unternehmen Tönsmeier ist inzwischen<br />

begeistert von den MAN-Fahrzeugen.<br />

„Wir setzen in unserem Fuhrpark mittlerweile<br />

massiv auf den MAN TGM, der, was den<br />

wichtigen Faktor Nutzlast angeht, einfach<br />

am meisten überzeugen kann“, sagt Uebler.<br />

Durch seine Bauweise mit dem etwas niedriger<br />

sitzenden Fahrerhaus bietet er außerdem<br />

vor allem im innerstädtischen Verkehr mehr<br />

Sicherheit, da der tote Winkel kleiner ist.<br />

Auch die Serviceverträge von MAN kommen<br />

dem Entsorger entgegen. „Für Tönsmeier<br />

konnten wir ein Full-Service-Gesamtpaket<br />

schnüren, das auch die diversen Aufbauten<br />

einbezieht“, erläutert Simeunovic. „Durch<br />

unser Service-Care-System übernehmen wir<br />

die technische Kontrolle der MAN-Fahrzeuge<br />

bei Tönsmeier und können so früh genug<br />

Werkstatttermine ansteuern, wenn beispielsweise<br />

bei einem Fahrzeug die Bremsen<br />

an der Verschleißgrenze sind oder einfach<br />

ein Serviceintervall ansteht.“ MAN Bielefeld<br />

übernimmt dann direkt die Koordination der<br />

Termine, allerdings kann selbstverständlich<br />

Wertstoff-Spezialist<br />

GEGRÜNDET WURDE TÖNSMEIER 1927<br />

als „bahnamtliche Spedition“. Nach den<br />

Wirren des Zweiten Weltkriegs arbeitete<br />

die Firma ab 1958 als sogenannte staubfreie<br />

Müllabfuhr. Mittlerweile ist sie zu einem<br />

Umweltdienstleister gewachsen, der<br />

Glas, Papier, Pappe und Karton, Schrott<br />

und Altmetall, Kunststoff, Holz, Sonderabfälle,<br />

Akten und Daten sammelt, sortiert,<br />

recycelt oder verbrennt. Das Firmennetzwerk<br />

umfasst mehr als 70 Standorte mit<br />

über 3 500 Mitarbeitern in verschiedenen<br />

Ländern. Der Entsorger mit Hauptsitz in<br />

Porta Westfalica bei Minden betreibt über<br />

30 Aufbereitungs-, Sortier- und Recyclinganlagen<br />

sowie seit dem Jahr 2010 eine<br />

eigene Anlage zur Energiegewinnung in<br />

Bernburg. Der Fuhrpark besteht aus mehr<br />

als 1 000 Fahrzeugen. Etwa 44 Prozent<br />

davon stammen von MAN. Die Aufbauten<br />

für den Geschäftsbereich Gewerbe und<br />

Industrie kommen primär von Meiller,<br />

die Aufbauten für den Kommunalbereich<br />

liefern diverse Hersteller.<br />

Spezialaufbauten: Die<br />

MAN-Fahrzeuge von<br />

Tönsmeier benötigen eine<br />

individuelle Ausstattung.<br />

das gesamte MAN-Servicenetz genutzt<br />

werden. Simeunovic räumt ein: „Müllfahrzeuge<br />

sind bei uns ein Nischengeschäft mit<br />

hohem Risiko und deshalb schwieriger<br />

Kal kulation.“ Das hänge mit der Einsatzart<br />

zusammen: viel Stop-and-go, eine geringe<br />

Kilometerleistung mit 15 000 bis 20 000 Kilometern<br />

pro Jahr und eine erwartete Lebensdauer<br />

von 15 bis 20 Jahren. „Für uns mit einem<br />

aufgrund des Einsatzgebiets sehr serviceintensiven<br />

Fuhrpark bedeutet ein solches<br />

System natürlich Sicherheit“, freut sich<br />

Uebler. „Wir benötigen eine hohe Auslastung<br />

und geringe Ausfallzeiten. Vom Service-Care-<br />

System erhoffen wir uns minimierte und<br />

gebündelte Werkstattaufenthalte.“ Bei einem<br />

Entsorgungsprofi mit seinen speziellen Aufbauten<br />

ist ein spontaner Ersatz schwierig.<br />

„Wir haben deshalb bereits eine interne Reserveflotte<br />

aus etwa 35 älteren Fahrzeugen<br />

gegründet, die aber wirklich nur noch im<br />

größten Notfall zum Einsatz kommen sollen“,<br />

betont Uebler.<br />

BEI MAN ARBEITEN DIE ENTWICKLER bereits<br />

an neuen Trends für die Entsorgungswirtschaft.<br />

„Elektromobilität wird natürlich<br />

gerade im innerstädtischen Verkehr ein ganz<br />

großes Thema werden“, kündigt Patrick Op de<br />

Beeck, MAN-Key-Account-Manager für Verteiler-<br />

und Langstreckenfahrzeuge, an. „MAN<br />

verfolgt eine klare Roadmap in puncto Elektromobilität<br />

– und zwar für <strong>Lkw</strong> und Busse.<br />

Den ersten E-Truck sehen wir Ende <strong>2017</strong> auf<br />

der Straße. Anfang 2021 kommt dann der Serien-E-Truck.<br />

Dabei nutzen wir einen modularen<br />

Baukasten von Antriebskomponenten,<br />

den wir flexibel für verschiedene Anwendungen<br />

einsetzen können.“<br />

Außerdem werden die Kunden Simeunovic<br />

zufolge zunehmend von der Zuge hörigkeit<br />

von MAN zum VW-Konzern pro fitieren, etwa<br />

durch das Angebot der Digitalplattform<br />

RIO für das Flottenmanagement. Tönsmeier<br />

könnte damit beispielsweise seine Disposition<br />

mit den Abfallcontainern von Gewerbekunden<br />

vernetzen. Sind die Tonnen voll, senden<br />

sie Signale an den Entsorger. „Die Dispo<br />

kann die Touren immer weiter optimieren,<br />

Fahrer und Fahrzeug viel effizienter disponieren“,<br />

erläutert Simeunovic.<br />

© Tönsmeier, P. Wattendorff<br />

© Lienert<br />

<strong>Lkw</strong>-Weltmeister<br />

fährt MAN TGX<br />

ES REICHT REINHARD KLUMPP nicht, dass er<br />

beruflich hinter dem Steuer eines MAN TGX<br />

bei der Acherner Firma Beton Müller sitzt. So<br />

geht der passionierte Brummifahrer in seiner<br />

Freizeit einem ausgefallenen Hobby nach: Er<br />

startet bei <strong>Lkw</strong>-Wettbewerben – mit großartigen<br />

Erfolgen. Von den <strong>Lkw</strong>-Weltmeisterschaften<br />

im finnischen Jyväskylä kehrte er mit<br />

Gold, Silber und Bronze zurück.<br />

Als Mitglied der deutschen Nationalmannschaft<br />

wurde Reinhard Klumpp Weltmeister<br />

in der Gesamtwertung von sieben<br />

Disziplinen, Vizeweltmeister in der Teamwertung<br />

A-Klasse und Dritter in der A-Klasse-<br />

Einzelwertung. In der Einzelwertung aller<br />

133 Teilnehmer erzielte er den 14. Platz.<br />

„DIE SCHWIERIGSTE PRÜFUNG auf dem<br />

Fahrparcours war, aus 200 Metern Entfernung<br />

die Höhe einer Unterführung abzuschätzen“,<br />

erzählt Klumpp. Er musste aus dem<br />

Fahrerhaus heraus die vorgeschriebene<br />

Durchfahrtshöhe für den <strong>Lkw</strong> von 3,60 Metern<br />

abschätzen. Gefühl und Erfahrung bewies<br />

Klumpp auch beim Seitwärts-rückwärts-<br />

Einparken mit exaktem Abstand zu einem<br />

Radfahrer und dem genauen Anfahren mit<br />

dem rechten Vorderrad auf Markierungen am<br />

Boden. Klumpp war bereits 2015 und 2016<br />

deutscher Vizemeister und daraufhin in das<br />

Nationalteam berufen worden.<br />

Neue „Wachs-Trucks“<br />

für deutsche Skiprofis<br />

DEUTSCHLANDS Biathlon- und Langlaufstars<br />

wie Laura Dahlmeier, Simon<br />

Schempp oder Arnd Peiffer reisen seit dieser<br />

Saison mit zwei neuen MAN TGX-Sattelzugmaschinen<br />

von Wettkampf zu<br />

Wettkampf. Zudem fungieren die MAN-<br />

<strong>Lkw</strong> als mobile Werkstätten, sogenannte<br />

„Wachs-Trucks“. Hier werden die Ski der<br />

Sportler vor den Weltcuprennen optimal<br />

vorbereitet.<br />

Bei der Veranstaltung zum offiziellen<br />

Saisonauftakt erhielt das Team des Deutschen<br />

Skiverbands die 500 PS starken Sattelzugmaschinen.<br />

Sie verfügen über die<br />

zur IAA 2016 neu vorgestellte Kombination<br />

aus automatisiertem MAN TipMatic-<br />

Getriebe und dem hydrostatischen Vorderradantrieb<br />

MAN HydroDrive. Dies<br />

garantiert auch auf rutschigem Untergrund<br />

größtmögliche Fahrsicherheit.<br />

Die beiden Biathlon-Bundestrainer<br />

Gerald Hönig und Mark Kirchner begutachteten<br />

die modernen Zugmaschinen noch<br />

bei der Fahrzeugübergabe. DSV-Marketing-<br />

Geschäftsführer Walter Vogel sagte: „Wir<br />

freuen uns, dass wir unsere erfolgreiche<br />

Partnerschaft mit MAN auch in den beiden<br />

kommenden Wintern fortsetzen können.“<br />

Die Zuverlässigkeit des MAN TGX schätzten<br />

nicht nur die Fahrer, sondern auch die<br />

Sportler. „Vor allem bei widrigen Witterungs-<br />

und Straßenverhältnissen ist das<br />

ein echter Wettbewerbsvorteil bei den<br />

teilweise doch recht langen Fahrten von<br />

einem Weltcuport zum nächsten.“ Die<br />

Biathlon- und Langlauf-Trucks seien stets<br />

pünktlich am Ziel.<br />

Da die voll ausgestatteten rollenden<br />

Werkstätten immer die gesamte Ausrüstung<br />

für das Präparieren der Ski dabeihaben,<br />

entfällt zeitaufwendiges Aus- und<br />

Umladen. Die Ausstattung der mobilen<br />

Werkstatt hat außerdem eine spezielle Absauganlage.<br />

Sie verhindert, dass die giftigen<br />

Gase, die beim Wachsen entstehen, in<br />

den Werkraum entweichen.<br />

Erfolgreiche Partnerschaft: Zusammen mit Athleten und Teammitgliedern des Deutschen Skiverbands<br />

nehmen Björn Weisheit (Bildmitte l.), Sportlicher Leiter Biathlon, und Andreas Schlütter (Bildmitte r.),<br />

Sportlicher Leiter Langlauf, bei einem symbolischen Akt einen überdimensionalen Fahrzeugschlüssel für<br />

die beiden neuen MAN TGX-Sattelzugmaschinen von Sascha Jennewein (Bildmitte), Vice President<br />

Marketing, MAN Truck & Bus, entgegen.<br />

46<br />

47


1/<strong>2017</strong><br />

Direkt<br />

vom<br />

Feld<br />

Nahrungskette: Die <strong>Lkw</strong> der Spedition<br />

Gersch holen die Produkte der<br />

Landwirte gleich bei der Ernte ab.<br />

Familienbetrieb: Martin Gersch,<br />

Prokurist, Andrea Gersch, Buchhaltung,<br />

Eberhard Gersch, Geschäftsführer, und<br />

Michael Gersch, Werkstatt (v. l.)<br />

Im fruchtbaren Bördekreis<br />

südlich von Magdeburg hat<br />

sich die Spedition Gersch<br />

bereits vor 40 Jahren auf<br />

die Landwirtschaft spezialisiert.<br />

Heute transportiert<br />

das Familienunternehmen<br />

mit zwei Dutzend MAN-<br />

<strong>Lkw</strong> Getreide, Kartoffeln,<br />

Futtermittel und Holz.<br />

Kein Logo, kein Schriftzug weist<br />

die grünen <strong>Lkw</strong> als Fahrzeuge<br />

der Spedition Eberhard Gersch<br />

aus. Dennoch weiß wohl jeder<br />

rund um Sülzetal-Altenweddingen<br />

südlich von Magdeburg,<br />

dass die Gespanne zu dem alteingesessenen<br />

Logistikunternehmen gehören. „Wir überzeugen<br />

durch zuverlässige und pünktliche Arbeit.<br />

Mit Werbung in eigener Sache halten<br />

wir uns zurück“, begründet Inhaber Eberhard<br />

Gersch das bewusste Understatement. Innerhalb<br />

der vergangenen 40 Jahre hat sich der<br />

Name Gersch im Bördekreis etabliert und ist<br />

eng mit dem Transport vor allem landwirtschaftlicher<br />

Produkte verbunden.<br />

DIE ERFOLGSGESCHICHTE begann 1978 in<br />

der ehemaligen DDR mit einem Traktor und<br />

zwei Anhängern. Durch einen geschickten<br />

Tausch kam Vater Herbert Gersch schnell zu<br />

einem <strong>Lkw</strong>: 15 Jahre lang hatte der Landwirt<br />

auf einen brandneuen Lada-Pkw gewartet. Als<br />

er ihn bekam, tauschte er ihn gegen einen gebrauchten<br />

IFA W50-Laster. Weil es im damaligen<br />

Altkreis Wanzleben keinen volkseigenen<br />

Kraftverkehr gab, hatte der junge Fuhrbetrieb<br />

schnell volle Auftragsbücher. Neben Getreide,<br />

Rüben und Kartoffeln fuhr Gersch Baustoffe<br />

und erledigte den Winterdienst. Als Sohn<br />

Eberhard mit seiner Kfz-Schlosserlehre fertig<br />

war, stieg er in den Betrieb ein. Zehn Jahre<br />

später wurde er Chef.<br />

Mit Einzug der Marktwirtschaft konnte<br />

der Betrieb wachsen, gebrauchte <strong>Lkw</strong> kamen<br />

hinzu und 1991 das erste Neufahrzeug: Die Sattelzugmaschine<br />

MAN 19.372 transportierte<br />

Baustoffe und landwirtschaftliche Güter auf<br />

einem Planensattelauflieger. Kippanhänger<br />

und Siloauflieger für Schüttgüter wurden angeschafft,<br />

dann weitere MAN-Trucks. Die Landwirtschaft<br />

wurde Kerngeschäft, ergänzt um<br />

Holztransporte, Container- und Winterdienst.<br />

„Nach der Wende habe ich mir Speditionen<br />

und Werkstätten im Westen angesehen“,<br />

erzählt der Seniorchef. „Ich wollte wissen, wie<br />

die funktionieren und wie die Fahrzeuge<br />

nach ein paar Jahren aussehen. Da sind für<br />

mich ganz schnell ein paar Marken herausgefallen.“<br />

MAN gehörte nicht dazu. „Der damalige<br />

MAN-Verkäufer hat sich mächtig ins Zeug<br />

gelegt und uns immer fair behandelt. Daran<br />

hat sich bis heute nichts geändert“, lobt der<br />

57-Jährige seinen aktuellen Verkaufsberater<br />

Ulrich Scheller von MAN in Magdeburg.<br />

34 <strong>Lkw</strong> zählt die Gersch-Flotte inzwischen,<br />

davon zwei Dutzend MAN-Trucks. Obwohl<br />

das Unternehmen 55 Beschäftigte hat,<br />

© QUATEX, Spedition Eberhard Gersch<br />

Am Steuer: Seit fast einem Jahr lenkt Tobias Konschak<br />

den MAN-Sattelzug mit Kippmulde.<br />

24<br />

MAN-<strong>Lkw</strong><br />

transportieren für die Spedition<br />

Gersch unter anderem Getreide,<br />

Kartoffeln, Futtermittel, Dünger und Holz<br />

im Nah- und Fernverkehr.<br />

ist es ein Familienbetrieb geblieben. Ehefrau<br />

Andrea macht die Buchhaltung, Bruder Harald<br />

und Sohn Michael arbeiten in der Werkstatt<br />

und Sohn Martin als Prokurist in der<br />

Geschäftsführung. Der Speditionskaufmann<br />

soll die Firma später führen. Sie macht gut<br />

80 Prozent ihres Umsatzes mit Transport und<br />

Lagerung landwirtschaftlicher Produkte.<br />

Je nach Saison bringen die 440 bis 500 PS<br />

starken Sattel- und Gliederzüge im Nah- und<br />

Fernverkehr Getreide, Kartoffeln, Rüben,<br />

Raps, Soja oder Futtermittel im Auftrag der<br />

Landwirte und Getreidehändler in Zwischenlager<br />

oder direkt zu Ölmühlen. In der Erntezeit<br />

werden Kartoffeln und Rüben teils auch<br />

per Überladestation am Feldrand geladen.<br />

Um viel Nutzlast zu ermöglichen, setzt der<br />

Firmenchef auf die MAN TGS-Baureihe mit<br />

LX-Hochdach-Fahrerhaus. Ein Teil der Sattelzugmaschinen<br />

und Motorwagen verfügt<br />

über HydroDrive und Kranaufbau. Für die<br />

Holztransporter im Waldeinsatz lässt Gersch<br />

einige 6x4-Versionen aufwendig mit einer<br />

lenkbaren Hinterachse ausstatten. Obwohl er<br />

bedauert, dass die Münchner die angetriebene<br />

Nachlaufachse nicht mehr ab Werk liefern,<br />

bleibt er der Marke treu. Für <strong>2017</strong> hat er bereits<br />

eine weitere, leichte MAN TGS 18.460-<br />

Sattelzugmaschine in Tank-/Siloausführung<br />

für den Kurzholztransport bestellt. Gersch ist<br />

hochzufrieden mit der MAN-Niederlassung<br />

in Magdeburg-Barleben. Sie funktioniere perfekt,<br />

leiste stets schnelle Hilfe und halte bei<br />

Bedarf ein Ersatzfahrzeug bereit, lobt er.<br />

DIE TRUCKS sind in der Regel pro Jahr zwischen<br />

100 000 und 120 000 Kilometer unterwegs.<br />

Damit sie acht bis neun Jahre im Einsatz<br />

bleiben können, ist eine gründliche<br />

Wartung wichtig. Darum kümmern sich drei<br />

Kfz-Schlosser in der firmeneigenen <strong>Lkw</strong>-<br />

Werkstatt. Auf dem zweieinhalb Hektar großen<br />

Firmengelände, das die Spedition im<br />

Jahr 2000 neu bezog, stehen außerdem eine<br />

eigene Betriebstankstelle, Garagen für einen<br />

Großteil der Lastzüge und zwei Lagerhallen<br />

für insgesamt 7 000 Tonnen Getreide. Im<br />

Laufe des Jahres soll noch eine <strong>Lkw</strong>-Waschanlage<br />

hinzukommen.<br />

Neue Pläne und Investitionen gehörten<br />

von Beginn an zur Firmenphilosophie. Eberhard<br />

Gersch will schon jetzt die Weichen<br />

dafür stellen, dass die Spedition auch nach<br />

seinem altersbedingten Ausscheiden in Familienhand<br />

bleibt, bei seinem Sohn Martin. Der<br />

32-Jährige möchte nicht nur der typischen<br />

grünen Farbe treu bleiben, sondern auch der<br />

Marke MAN.<br />

48<br />

49


1/<strong>2017</strong><br />

Fahrkomfort: Die<br />

Mitarbeiter freuen sich<br />

über die hochwertige<br />

Ausstattung der <strong>Lkw</strong>.<br />

Voll beladen: Schon ab zwei<br />

Uhr nachts machen sich die<br />

ersten <strong>Lkw</strong> auf den Weg vom<br />

Lager zu den Kunden.<br />

Rund 18 000 Kunden in ganz Deutschland beliefert die<br />

Aryzta Food Solutions GmbH täglich mit Frisch- und<br />

Tiefkühlware. Dabei ist Zuverlässigkeit oberste Pflicht.<br />

36 neue MAN-<strong>Lkw</strong> helfen dabei.<br />

Wenn Dennis Zimmermann<br />

manchmal schon<br />

um drei Uhr morgens<br />

seine Lieferung bei den<br />

Kunden in der engen Innenstadt<br />

von Stuttgart,<br />

Karlsruhe oder Ulm ausfährt, ist er bei jedem<br />

Stopp froh über die Wendigkeit und vor allem<br />

das Automatikgetriebe seines neuen <strong>Lkw</strong>. „Gerade<br />

im Stadtverkehr mit ständigem Halten<br />

und Anfahren, vor allem aber beim Rangieren<br />

und an den vielen kleineren Abladepunkten<br />

ist die Automatik eine immense Erleichterung“,<br />

sagt er. Früher schmerzten ihm nach Touren<br />

mit 25 Anlaufstellen seine Knie vom vielen<br />

Kuppeln. Das ist jetzt Vergangenheit – dank<br />

dem neuen MAN-18-Tonner, den Dennis Zimmermann<br />

bekommen hat. Damit ist er als Fah-<br />

GEHALT VOLL<br />

51<br />

rer für die Aryzta Food Solutions (AFS), ehemals<br />

Hiestand & Suhr Handels- und Logistik<br />

GmbH, unterwegs. Bislang brachte Zimmermann<br />

den Kunden hochwertige Tiefkühlbackwaren<br />

wie Fingerfood, Brötchen, Kuchen und<br />

Croissants. Nun erweiterte das Unternehmen<br />

sein Sortiment und mit ihm die Fahrzeugflotte<br />

für die Auslieferung um 36 neue MAN TGM<br />

18.290 Euro 6 mit Kühlkofferaufbau.<br />

„Seit Beginn dieses Jahres tragen wir nicht<br />

nur den Namen unseres Mutterkonzerns, der<br />

ARYZTA AG, sondern bieten unseren Kunden<br />

mit der Erweiterung um Frischeprodukte<br />

auch ein neues Konzept, mit dem sie alles,<br />

was sie brauchen, aus einer Hand beziehen<br />

können“, erklärt Andreas Bock, Standortmanager<br />

von AFS in Deizisau bei Stuttgart. „Wer<br />

bei uns ordert, erhält jetzt, wenn er möchte,<br />

nicht nur das tiefgekühlte Brötchen zum Aufbacken,<br />

sondern auch gleich den Salatkopf,<br />

die Tomate und den Käse oder die Wurst zum<br />

Belegen dazu. Tagesfrisch.“<br />

RUND 18 000 KUNDEN in ganz Deutschland<br />

bekommen ihre Bestellungen von der<br />

136 Fahrzeuge starken Aryzta Food Solutions-<br />

Flotte. Die neuen 18-Tonner ersetzen ältere<br />

12-Tonner und machen die 14 deutschlandweiten<br />

Standorte für das neue Geschäftsmodell<br />

bereit. „Wir setzen bereits seit 2006<br />

auf <strong>Lkw</strong> von MAN, diese Partnerschaft hat<br />

sich bewährt. Hier spielt auch der Bereich<br />

After Sales für uns eine große Rolle“, sagt<br />

50


1/<strong>2017</strong><br />

Starke Flotte: 36 neue MAN-<strong>Lkw</strong><br />

verstärken den Fuhrpark<br />

des Lebensmittellieferanten.<br />

-22<br />

Grad Celsius<br />

herrschen in der ersten Kühlkammer im<br />

Laderaum der MAN-<strong>Lkw</strong>. In der zweiten<br />

Kammer nebenan sind es bis zu plus<br />

acht Grad.<br />

Thomas Schneider, bei AFS Leiter Technik<br />

und Flottenmanagement. So passe nicht nur<br />

die Lage der MAN-Servicestützpunkte gut<br />

zur geografischen Struktur der AFS-Standorte,<br />

sondern auch deren Öffnungszeiten –<br />

teilweise rund um die Uhr und samstags. Die<br />

Kunden von AFS, die aus Hotellerie, Gastronomie,<br />

Catering und Lebensmitteleinzelhandel<br />

kommen und auch Bäckereien und<br />

Tankstellen umfassen, sind auf einen reibungslosen<br />

Lieferservice angewiesen.<br />

DIE 290 PS STARKEN MAN-LKW sind mit<br />

einem Kiesling-Kühlkofferaufbau versehen,<br />

der mit einem CoolSlide-System Ware und<br />

Temperatur sichert. Der Laderaum lässt sich<br />

mittels flexibler Trennwände in zwei Kammern<br />

teilen. Diese bieten etwa Platz für sechs<br />

Paletten Frischware und zwölf Tiefkühlpaletten.<br />

Für die richtige Temperatur sorgt<br />

ein Kühlaggregat von Thermo King mit drei<br />

Verdampfern. Sie ermöglichen, dass in der<br />

Kammer mit den Frischwaren zwischen plus<br />

zwei und plus acht Grad Celsius herrschen<br />

und zugleich nebenan im Tiefkühlabteil eisige<br />

minus 22 Grad. Der Fahrer kommt dank<br />

dreigeteiltem Heckportal mit ausziehbarer<br />

Treppe ganz fix an die Ladung. Das spart jede<br />

Menge Zeit, wenn ein Kunde nur einzelne<br />

Kartons und keine ganzen Paletten erhält.<br />

Zusätzlich haben die MAN TGM an der Beifahrerseite<br />

eine weitere Tür mit Treppe und<br />

Zugriff auf das Frischeabteil. Die <strong>Lkw</strong> verfügen<br />

außerdem über sämtliche Sicherheitsfeatures<br />

wie ABS, ASR, ESP, Spurhalte assistent,<br />

Emergency Brake Assist 2 (EBA 2) und<br />

das Notbremssi gnal ESS, das den nachfolgenden<br />

Verkehr warnt.<br />

Drei der 36 neuen MAN TGM sind im<br />

schwä bischen Deizisau stationiert und liefern<br />

in einem Umkreis von etwa 150 Kilometern<br />

um Stuttgart. Dennis Zimmermann und seine<br />

Kollegen sind nicht nur in Innenstädten<br />

und Randgebieten, sondern auch über Land<br />

bis in den Nordschwarzwald unterwegs. Die<br />

An forderungen an die <strong>Lkw</strong> sind also vielfältig.<br />

„Vorder- und Hinterachse mit Luftfederung<br />

sind natürlich für den Fahrkomfort eine feine<br />

Sache. Überhaupt, in der Gewichtsklasse ist<br />

für mich MAN einfach top“, findet Eberhard<br />

Fechter, der schon seit zwölf Jahren Tiefkühlwaren<br />

ausliefert und die Vorgängerfahrzeuge<br />

gut kennt. Außerdem überzeugt ihn die Ausstattung<br />

des C-Fahrerhauses, etwa mit dem<br />

Komfortsitz samt Sitzheizung und elektrisch<br />

verstellbaren Spiegeln. Der neue <strong>Lkw</strong> verhindert<br />

also nicht nur Knieschmerzen, sondern<br />

ist auch richtig gemütlich.<br />

© Thomas Küppers<br />

© Hans Seidl<br />

Von der saftigen Orange bis zur<br />

Krabbe, vom Rindersteak bis<br />

zur edlen Flasche Wein liefert<br />

die Rittner Food Service GmbH<br />

& Co. KG ein riesiges Sortiment<br />

an Lebensmitteln an Großbetriebe,<br />

Hotellerie und Gastronomie. Auch in<br />

der MAN-Werkskantine kommt das Essen mithilfe<br />

des Unternehmens aus Unterschleißheim<br />

bei München auf den Tisch. Damit die<br />

empfindliche Ware vom Kühllager bis zum<br />

Kunden frisch bleibt, wird sie mehrmals täglich<br />

in Kühllastern ausgeliefert. Nun sind die<br />

90 Mitarbeiter in neuen MAN-Fahrzeugen unterwegs:<br />

Im Rahmen einer feierlichen Übergabe<br />

im MAN Truck Forum erhielt Rittner sieben<br />

neue TGM 18.290 mit Kiesling-Kühlkofferaufbauten<br />

und Frigoblock-Kühlaggregaten.<br />

MIT MEHR ALS 8 000 PRODUKTEN auf Lager<br />

bietet Rittner ein Vollsortiment für jede Gastronomiesparte.<br />

Dazu gehören unter anderem<br />

Molkereiprodukte, Tiefkühlkost, Frischwaren<br />

wie Obst, Gemüse und Fleisch sowie<br />

Getränke. Auch sonst können die Kunden<br />

vom Spezialreiniger bis zur Serviette alles<br />

rund ums Essen und Trinken bestellen.<br />

Die neuen Fahrzeuge hat das Unternehmen<br />

für 60 Monate von MAN Financial Services<br />

– Rental angemietet.<br />

Qualitätsgaranten: Bei der Übergabe der MAN-Trucks<br />

wurde ein großer Fahrzeugschlüssel symbolisch überreicht.<br />

Mit dabei waren Michael Siersch, MAN-Verkaufsbeauftragter,<br />

Michael Schulze, Geschäftsführer Rittner Food Service, und<br />

Robert Hutterer, EURO-Leasing/MAN Financial Services (v. l.).<br />

Frisch<br />

geliefert<br />

Tausende Lebensmittel bietet die Rittner Food Service<br />

GmbH & Co. KG Großbetrieben und Gastronomie an.<br />

Dank sieben neuer MAN-Kühltrucks kommt die<br />

empfindliche Ware frisch bei den Kunden an.<br />

Empfindliche Ware:<br />

Die neuen MAN-<strong>Lkw</strong> sind<br />

mit Mehrkammer-Kühlkoffern<br />

ausgestattet, um<br />

die Lebensmittel frisch<br />

aus zuliefern.<br />

52<br />

53


1/<strong>2017</strong><br />

Das Rundumsorglos-Paket<br />

Als einer der Ersten vermietete KLVrent vor rund 25 Jahren<br />

Nutzfahrzeuge und gehört inzwischen zu den wichtigsten<br />

Anbietern im deutschsprachigen Raum. Ein großer Teil des<br />

Fuhrparks stammt von MAN.<br />

M<br />

ehr als 20 Jahre enger Zusammenarbeit<br />

verbinden<br />

MAN inzwischen mit dem<br />

Nutzfahrzeugvermieter KLVrent. Das Unternehmen<br />

mit Hauptsitz in Trostberg im<br />

Chiemgau setzte in diesen beiden Jahrzehnten<br />

in seinem Mietfuhrpark mehr als 2 000<br />

Fahrzeuge des Münchner <strong>Lkw</strong>-Herstellers ein.<br />

Allein in den Jahren 2015 und 2016 kamen<br />

rund 200 Trucks neu hinzu.<br />

KLVrent-Geschäftsführer Bernd Kaindlsdorfer<br />

überzeugen unter anderem die Akzeptanz<br />

von MAN-Fahrzeugen auf dem Markt,<br />

deren hohe Wertbeständigkeit und die gute<br />

Serviceabdeckung. Für das Geschäftsmodell<br />

von KLVrent sind Qualität und Einsatzsicherheit<br />

unerlässlich. „MAN als starke Marke erfüllt<br />

hier unsere Anforderungen im besonderen<br />

Maße“, betont er.<br />

Wichtigste Zielgruppe seines Unternehmens<br />

ist der Mittelstand, für den es als Dienstleister<br />

wesentliche Aufgaben und Risiken<br />

übernimmt, die mit dem Einsatz eines Fuhrparks<br />

verbunden sind. So können sich die<br />

Kunden etwa für die Wartung der Fahrzeuge<br />

einen Stützpunkt der europaweiten MAN-Serviceorganisation<br />

aussuchen, und KLVrent unterstützt<br />

sie bei Bedarf bei der Werkstattsuche<br />

und übernimmt die Kosten für etwaige Reparaturen.<br />

Das Mietangebot von KLVrent richtet<br />

sich überwiegend an Firmen in Deutschland<br />

und Österreich. Sie stammen aus allen<br />

Branchen, die schwere Nutzfahrzeuge einsetzen.<br />

Im Gebrauchtfahrzeugverkauf arbeitet<br />

man hingegen vor allem mit internationalen<br />

Kunden zusammen.<br />

IN DEUTSCHLAND deckt ein eigenes Vertriebsteam<br />

von KLVrent die Regionen rund<br />

um München, Stuttgart, Rhein-Main, Ruhrgebiet,<br />

Kassel, Gera und Nürnberg ab. In<br />

Österreich ist das Unternehmen mit einer<br />

rechtlich eigenständigen Organisation an<br />

Standorten in Wien, Graz, Wörgl/Tirol und<br />

mit der Zentrale in Wallern bei Linz vertreten.<br />

Weil die Niederlassungen in den beiden<br />

Kraftvoll: Der Großteil der 650 <strong>Lkw</strong> in der<br />

Mietfahrzeugflotte trägt das MAN-Logo.<br />

Allein 2015 und 2016 kamen rund 200 neu<br />

zum Einsatz.<br />

Flexibel: Die KLVrent-Standorte<br />

in Deutschland und Österreich<br />

halten eine große Auswahl an<br />

Fahrzeugen vor.<br />

© KLVrent, Alwin Berti<br />

54<br />

55


1/<strong>2017</strong><br />

Erfolgsgeschichte: Michael Schittenhelm,<br />

Leiter Vertrieb & Marketing (o.), und<br />

KLVrent-Geschäftsführer Bernd Kaindlsdorfer<br />

(u.) überzeugen ihre Kunden mit<br />

hoher Qualität und gutem Service.<br />

Ländern in der Struktur ihrer Fuhrparks sehr<br />

breit aufgestellt sind, können sie schnell auf<br />

Entwicklungen am Markt reagieren. Alles in<br />

allem halten sie rund 1 600 Fahrzeuge vor.<br />

Darunter befinden sich etwa 650 Sattelzugmaschinen<br />

und <strong>Lkw</strong> – den größten Anteil<br />

stellt MAN – sowie 950 Auflieger und Anhänger.<br />

Zum Angebot gehören neben Modellen<br />

für den Fernverkehr auch solche für Spezialzwecke,<br />

etwa Entsorgungsfahrzeuge.<br />

IM KERNGESCHÄFT mieten die Kunden die<br />

Fahrzeuge zwischen einem Monat und einem<br />

Jahr, wobei auch die Langzeitmiete mit bis<br />

zu zwei Jahren im Kommen ist. Hier bietet<br />

KLVrent individuell zugeschnittene Leistungen<br />

an. Die Kurzzeitmiete von wenigen Tagen<br />

oder Wochen wiederum hält Geschäftsführer<br />

Bernd Kaindlsdorfer für wichtig, um Kunden<br />

zu gewinnen und zu binden.<br />

Je nach Einsatzbedingungen und Fahrzeugtyp<br />

sind die Laufleistungen der vermieteten<br />

Trucks sehr unterschiedlich. Im normalen<br />

Fernverkehr packt eine Sattelzugmaschine<br />

meist um die 140 000 Kilometer pro Jahr auf<br />

den Kilometerstand. Die Ansprüche an die<br />

Fahrzeuge sind entsprechend hoch, wie<br />

Michael Schittenhelm, Leiter Vertrieb & Marketing<br />

bei KLVrent, erläutert. „Bei den ziehenden<br />

Fernverkehrsfahrzeugen legen wir unter<br />

anderem Wert auf das große XXL-Fahrerhaus<br />

von MAN, ein automatisiertes Getriebe, starke<br />

Zusatzbremsen, große Tankvolumen und<br />

den Fahrkomfort“, zählt er auf. Hier habe das<br />

Unternehmen nicht nur die steigenden Ansprüche<br />

während des Einsatzes als Mietfahrzeug<br />

im Blick, sondern „auch den späteren Gebrauchtfahrzeugkunden“.<br />

Weiterwachsen soll KLVrent nur, „wenn es<br />

die Marktbedingungen sinnvoll erscheinen<br />

lassen“, sagt Bernd Kaindlsdorfer. Er verfolge<br />

keine ausgeprägte Volumenstrategie. „Für uns<br />

als mittelständischer Vermieter schwerer<br />

Nutzfahrzeuge ist es wichtig, dass unser Geschäftsmodell<br />

über alle Bereiche profitabel<br />

ist.“ Aus diesem Grund wird das Unternehmen<br />

auch weiterhin eng mit MAN zusammenarbeiten.<br />

Allein durch den routinemäßigen<br />

Austausch der Trucks ordert KLVrent<br />

jährlich Nutzfahrzeuge im dreistelligen Umfang.<br />

Dabei wird MAN auch <strong>2017</strong> seinen Anteil<br />

im Fuhrpark ausbauen.<br />

Gute Fahrt: Mit den neu angeschafften<br />

MAN TGX bietet die Spedition Peters<br />

ihren Fahrern größtmöglichen Komfort<br />

im Fahrerhaus.<br />

Bewährter Partner: KLVrent<br />

brachte inzwischen mehr als<br />

2 000 MAN-Fahrzeuge in seinem<br />

Fuhrpark zum Einsatz.<br />

FORTSCHRITT<br />

AUS TRADITION<br />

© KLVrent, Alwin Berti<br />

© Oliver Willms, Spedition Peters<br />

Die Spedition Peters setzt beim Tank- und<br />

Silotransport auf Qualität bei Mann und Material.<br />

Deshalb kommen auf den deutschlandweiten<br />

Ferntouren modernste MAN-<strong>Lkw</strong> zum Einsatz.<br />

Andreas Krause gehört nicht<br />

zu den Geschäftsführern, die<br />

sich hinter dicken Bürotüren<br />

verstecken. Zusammen mit<br />

seiner Frau und Co-Geschäftsführerin<br />

Kerrin agiert der dynamische<br />

Unternehmer gern im Mittelpunkt<br />

des Tagesgeschäfts direkt im Büro des Familienunternehmens<br />

– dort, wo disponiert, kalkuliert<br />

und oft auch diskutiert wird.<br />

56<br />

57


1/<strong>2017</strong><br />

Vom Pferdefuhrwerk<br />

zum <strong>Lkw</strong>-Transport<br />

„Mit unseren MAN-<br />

<strong>Lkw</strong> sind wir<br />

verbrauchsmäßig<br />

richtig gut dabei.“<br />

Andreas Krause, Geschäftsführer der Spedition Peters<br />

© Oliver Willms, Spedition Peters<br />

Perfekt gewartet: In der<br />

firmeneigenen Werkstatt<br />

kümmern sich fünf Mitarbeiter<br />

um Fahrzeuge und Auflieger.<br />

Die Nähe zwischen Unternehmensleitung<br />

und Fahrpersonal ist bei dem Tank- und<br />

Silo spediteur im schleswig-holsteinischen<br />

Dithmarschen überall auf dem Firmengelände<br />

spürbar. Und das nicht nur, weil sowohl<br />

Se nior chef Rolf Peters wie auch das junge<br />

Geschäftsführerehepaar Krause ihre Wohnhäuser<br />

direkt auf dem Areal gebaut haben.<br />

OBERSTES ZIEL DER FIRMA ist die Qualität,<br />

welche die Krauses nicht nur zuverlässig am<br />

Abladeort gewährleisten. Nach Überzeugung<br />

von Andreas Krause ist auch der freundschaftlich<br />

geprägte Umgang mit seinen Mitarbeitern<br />

ein Schlüssel zum Unternehmenserfolg.<br />

Den in deutschen Spediteurskreisen<br />

gern beklagten Fahrermangel kennt man bei<br />

Peters deswegen auch nicht. Die Mitarbeiter<br />

sind in der Regel über viele Jahre in der Firma<br />

beschäftigt, Disponent Hauke Nagel führt<br />

mit über 31 Jahren Betriebszugehörigkeit die<br />

Treue-Liste an. „Als Mittelständler ist man gegenüber<br />

den anonymen Großunternehmen<br />

hier klar im Vorteil“, ist Andreas Krause über-<br />

zeugt. Die gute Arbeitsatmosphäre zeigt sich<br />

nicht allein bei gemeinsamen Grillfesten.<br />

Auch bei der Fahrzeugwahl berücksichtigt<br />

der Chef das Wohl seiner Fahrer. So hat er sich<br />

bei den kürzlich ausgelieferten vier MAN-Sattelzugmaschinen<br />

für das TGX-Modell anstelle<br />

der bislang eingesetzten TGS entschieden.<br />

Zwar ist der TGS mit schmalerem Fahrerhaus<br />

leichter als der TGX mit seiner komfortablen<br />

Fernverkehrskabine. Aber Krause ist es wichtig,<br />

dass seine Fahrer sich hinterm Steuer<br />

wohlfühlen. Klug kalkuliert er, dass die Mitarbeiter<br />

dadurch dauerhaft gut arbeiten.<br />

Freude am Fahren – das macht sich letztlich<br />

auch in der Wirtschaftlichkeit bemerkbar.<br />

„Mit unseren aktuellen 400-PS-MAN-<strong>Lkw</strong><br />

sind wir verbrauchsmäßig richtig gut dabei“,<br />

freut sich Volkswirt Andreas Krause beim<br />

Blick auf die Dieselbilanzen. In der flachen<br />

norddeutschen Tiefebene reichen den Fahrzeugen<br />

400 PS gut aus. Die neuen TGX mit<br />

Euro 6-C-Triebwerk bringen 420 PS auf die<br />

Kurbelwelle und sind bei hoher Transporteffizienz<br />

wirtschaftlich. Außerdem schickt<br />

Spezialtransporte:<br />

Spedition Peters<br />

liefert mit ihren<br />

Tank- und Silozügen<br />

etwa flüssige Hefe<br />

oder Sand.<br />

der Chef seine Fahrer regelmäßig zu Schulungen<br />

und Eco-Trainings. Im Einsatz sind die<br />

Mitarbeiter mit ihren Sattelzügen vor allem<br />

für langjährige Kunden, mit denen die Spedition<br />

Peters Festverträge verbinden. Seit vielen<br />

Jahren auf Tank- und Silotransporte spezialisiert,<br />

liefert sie etwa flüssige Kreide an Papierfabriken<br />

im ganzen Bundesgebiet. 15 Lebensmitteltanker<br />

bringen flüssige Hefe zu den<br />

großen Brotfabriken der Lebensmitteldiscounter,<br />

und die Silozüge versorgen regionale<br />

Baukunden etwa mit Sand und Mörtel.<br />

FÜR DEN SPEZIALISIERTEN FUHRPARK mit<br />

vergleichsweise teuren Anhängern ist eine<br />

optimale Wartung besonders wichtig. Bei<br />

Peters sind dafür fünf Mitarbeiter in der firmeneigenen<br />

Werkstatt zuständig. Sie erledigen<br />

auf vier Grubenstellplätzen für Sattelzüge<br />

und mit einem eigenen Ersatzteillager nicht<br />

nur Routinejobs, sondern unterziehen etwa<br />

die hochwertigen Feldbinder-Siloauflieger<br />

nach Langstreckeneinsätzen einer Rundumkur<br />

– bei Bedarf inklusive neuer Achsen,<br />

neuer Regeltechnik und frischer Lackierung.<br />

Die Werkstatt hat sich einen so guten Ruf<br />

erarbeitet, dass sie inzwischen nicht nur die<br />

eigenen MAN-Fahrzeuge wartet, sondern<br />

auch die der regionalen Feuerwehren.<br />

Bei aller Bodenständigkeit und allem Traditionsbewusstsein<br />

ist das Unternehmerpaar<br />

Krause stets offen für Innovationen. Dies<br />

zeigt sich etwa beim Thema Energie: Auf dem<br />

Firmengelände kommt der Strom von einem<br />

Windrad und einer Photovoltaikanlage, das<br />

Feuerholz schlägt der Chef eigenhändig im<br />

einheimischen Forst. Ebenso aufgeschlossen<br />

für neue Technologien ist er bei den Fahrzeugen.<br />

Zusammen mit dem MAN-Verkaufsexperten<br />

Michael Witt konfiguriert er seine<br />

Fahrzeuge stets passgenau für seine Einsätze.<br />

So ausgestattet, blickt Andreas Krause zuversichtlich<br />

in die Zukunft. „Man kann auch<br />

das Speditionsgeschäft erfolgreich betreiben“,<br />

ist er überzeugt. „Der gesunde Mittelstand hat<br />

die besten Chancen, den Herausforderungen<br />

des Marktes gerecht zu werden.“ Das Wachstum<br />

müsse aber zur Firmenstruktur passen.<br />

So gesehen, ist die norddeutsche Spedition<br />

trotz erfolgreicher Expansion ein Familienbetrieb<br />

im besten Sinne geblieben.<br />

Mit einer MAN-Wehrmachts-Zugmaschine,<br />

die die Kriegswirren überlebt hatte, wechselte<br />

Firmengründer Henning Peters vom<br />

Pferdefuhrwerk und Lanz-Bulldog im Nachkriegsdeutschland<br />

ins <strong>Lkw</strong>-Transportgeschäft.<br />

Das schnell wachsende Fuhrunternehmen<br />

setzte in den 1950er-Jahren<br />

Tankzüge für den Heizöltransport im überregionalen<br />

Verkehr ein – natürlich weiter<br />

mit MAN als der treibenden Kraft. Flüssigtransporte<br />

für die Papierindustrie, Lebensmitteltanker<br />

und Silotransporte für die<br />

Bau industrie sind seit Langem der Sockel,<br />

auf dem die norddeutsche Spedition kontinuierlich<br />

wuchs. Heute laufen 45 moderne<br />

Tank- und Silozüge mit dem charakteristischen<br />

rot-grünen Streifendekor für Henning<br />

Peters. Trotz steigender Herausforderungen<br />

durch europäischen Wettbewerb, strengere<br />

gesetzliche Vorgaben und sinkende Frachtraten<br />

bleibt die Traditionsspedition aus<br />

Rehm-Flehde-Bargen ihren Grundsätzen<br />

treu: Qualität als oberstes Gebot im<br />

Transport geschäft.<br />

45<br />

Sattelzüge<br />

mit Tank- und Siloaufliegern sind heute<br />

für die Traditionsspedition Peters in ganz<br />

Deutschland unterwegs.<br />

58<br />

59


1/<strong>2017</strong><br />

60UM LÄNG EN<br />

Lang-<strong>Lkw</strong> helfen, CO 2 -Emissionen zu verringern und<br />

Kraftstoff zu sparen. Mehr als vier Monate haben<br />

MAN und die Spedition Logistik in XXL eines dieser<br />

beeindruckenden Fahrzeuge getestet. Es hat die hochgesteckten<br />

Erwartungen sogar noch übertroffen.<br />

V ORAUS<br />

© Max KratzerLÄNG EN<br />

61


1/<strong>2017</strong><br />

E<br />

uroCombi, Lang-<strong>Lkw</strong>, Gigaliner,<br />

Riesen-Brummi – die neue Dimension<br />

des Straßentransports hat<br />

vie le Namen. Beachtliche 25,25 Meter kann so<br />

ein Großlastwagen messen. Da darf man schon<br />

mal staunen: Als Matthias „Matze“ Lesse an<br />

diesem Morgen am Osttor des MAN-Werks in<br />

München-Karlsfeld vorfährt, drehen sich die<br />

Leute nach seinem blau-weißen Gefährt um.<br />

„Logistik in XXL“ steht in großen Buchstaben<br />

auf dem zweiteiligen Gespann, das bei der<br />

Durchfahrt unter der Schranke gar nicht enden<br />

will. „Der Name unserer Firma passt gut,<br />

oder?“, meint Matze mit einem Schmunzeln.<br />

Als 2012 in Deutschland der Feldversuch mit<br />

den Lang-<strong>Lkw</strong> begann, hat te sich der Berufskraftfahrer<br />

sofort gemeldet. „Ich war total<br />

neugierig, wie es sich anfühlt, mit einem<br />

sechseinhalb Meter längeren Fahrzeug unterwegs<br />

zu sein“, sagt der Magdeburger.<br />

Seit 2016 begleitet auch MAN das Pilotprojekt,<br />

ebenfalls mit großem Interesse: Es<br />

gilt den Effizienzgewinnen, die sich mit den<br />

Lang-<strong>Lkw</strong> erzielen lassen. Und die sind beachtlich,<br />

wie Thomas Furtmair, Leiter Wareneingang<br />

und Versand bei MAN Truck & Bus,<br />

berichtet: „40 Prozent mehr Ladevolumen als<br />

ein konventioneller Sattelzug bringen einen<br />

offensichtlichen Vorteil. Zwei Lang-<strong>Lkw</strong> können<br />

dieselbe Menge transportieren wie drei<br />

herkömmliche. Das größere Transportvolumen<br />

führt zu einem deutlich reduzierten<br />

CO 2 -Ausstoß und bis zu 27 Prozent Kraftstoffeinsparung<br />

gegenüber einem Standardequipment.<br />

Das ist mehr, als wir erwartet hatten.“<br />

Hinzu kämen geringere Kosten für die Fahrer<br />

und die Maut.<br />

WER DEN ÜBERGRÖSSEN-LKW von Matze unter<br />

dem Vordach der Versandstelle ankommen<br />

sieht, kann die positive Bilanz sofort nachvollziehen:<br />

Wo sonst locker zwei <strong>Lkw</strong> stehen<br />

könnten, ist sein Fahrzeug beinahe komplett<br />

raumgreifend. „Wenn sich jemand jetzt noch<br />

dazustellen will, ragt er eben unterm Vordach<br />

hervor“, sagt er. Lacht, springt aus der Kabine,<br />

zieht die Planen des Aufliegers auf und bereitet<br />

ihn für die Beladung vor.<br />

60 Prozent mehr Ladung: Statt fünf<br />

Fahrerkabinen wie ein herkömmlicher<br />

Truck transportiert der Lang-<strong>Lkw</strong> acht.<br />

Der Stapler steht schon parat. Er bringt<br />

auf Holzpaletten montierte blütenweiße TGX-<br />

Fahrerkabinen herbei. Sie sind für den Transport<br />

in die MAN-Montagewerke in Übersee<br />

bestimmt. Mit dem Lang-<strong>Lkw</strong> geht es zu einer<br />

Spedition in Braunschweig, wo die Bauteile<br />

in Container verpackt und verschifft werden.<br />

„Statt fünf können wir nun acht Kabinen<br />

mit einer Fracht auf den Weg bringen“, sagt<br />

Thomas Furtmair. Dicht an dicht platziert sie<br />

der Stapler nacheinander auf der Ladefläche,<br />

Matze legt Hand an und sichert die wertvolle<br />

Fracht mit Gurten und Keilen.<br />

Und die Nachteile? Schließlich gab es zu<br />

Beginn des Feldversuchs mit Lang-<strong>Lkw</strong> große<br />

Vor behalte: „Anfangs geisterten viele Horrorgeschichten<br />

durch die Gazetten“, erinnert<br />

sich Furtmair. „Monstertrucks machten mit<br />

ihrem Gewicht die Straßen kaputt, sie kämen<br />

nicht vernünftig um die Kurve, könnten nicht<br />

überholt werden und seien überhaupt ein großes<br />

Sicherheitsrisiko im Straßenverkehr.“<br />

Nichts davon habe sich bestätigt.<br />

„Lang-<strong>Lkw</strong>? Für<br />

mich das Normalste<br />

der Welt.“<br />

Matthias „Matze“ Lesse, Fahrer bei Logistik in XXL<br />

© Max Kratzer<br />

Länge läuft:<br />

Fakten zum EuroCombi<br />

Das Bundesverkehrsministerium hat den<br />

EuroCombi oder Lang-<strong>Lkw</strong> seit 1.1.<strong>2017</strong> für<br />

den Regelbetrieb auf bestimmten Straßen<br />

zugelassen. Das Streckennetz umfasst derzeit<br />

insgesamt 11 600 Kilometer. Vorausgegangen<br />

war ein Feldversuch, der im Januar<br />

2012 gestartet und wissenschaftlich von der<br />

Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) begleitet<br />

worden war. Zuletzt beteiligten sich<br />

13 Bundesländer und 60 Unternehmen mit<br />

161 Lang-<strong>Lkw</strong> an dem Feldversuch.<br />

Während herkömmliche <strong>Lkw</strong> mit Anhänger<br />

eine Länge von bis zu 18,75 Metern haben<br />

dürfen, können Lang-<strong>Lkw</strong> 25,25 Meter erreichen.<br />

Das Höchstgewicht ist für beide<br />

gleich: 44 Tonnen im kombinierten Verkehr,<br />

ansonsten 40 Tonnen.<br />

Die Ergebnisse des BASt-Feldversuchs:<br />

• Zwei Lang-<strong>Lkw</strong>-Fahrten ersetzen drei<br />

Fahrten mit herkömmlichen <strong>Lkw</strong>.<br />

• Die Effizienzgewinne und Kraftstoffersparnisse<br />

liegen im Mittel bei 15 bis 25 Prozent.<br />

• Es entsteht kein erhöhter Erhaltungsaufwand<br />

für die Infrastruktur.<br />

• Es gab keine Verlagerungseffekte von der<br />

Schiene auf die Straße.<br />

• Bislang lassen sich keine Hinweise auf<br />

negative Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit<br />

erkennen.<br />

Das liegt auch an den Vorgaben des Gesetzgebers.<br />

Lang-<strong>Lkw</strong> dürfen bis zu 25,25 Meter<br />

messen – also sechseinhalb Meter länger<br />

sein als normale <strong>Lkw</strong>; ihr Gesamtgewicht ist<br />

allerdings auf 40 Tonnen begrenzt – wie bei<br />

den Pendants in Normallänge. Bei diesen verteilt<br />

sich das Gewicht in der Regel auf fünf, bei<br />

Lang-<strong>Lkw</strong> hingegen auf sechs bis acht Achsen.<br />

„Die Lastverteilung ist also im Verhältnis viel<br />

günstiger“, sagt Thomas Furtmair. Den Straßen<br />

kommt das zugute.<br />

ALS DER STAPLER die achte und letzte Fahrerkabine<br />

auf dem Hänger verstaut hat, die<br />

Ladung gesichert und die Planen verzurrt<br />

sind, holt Matze die Frachtpapiere und macht<br />

sich bereit für die Fahrt nach Braunschweig:<br />

600 Kilometer. Bis zur Autobahn ist es noch<br />

ein Stück. Die Wege durch das Werk und das<br />

Abbiegen auf die Hauptstraße sind für Matzes<br />

Gefährt kein Problem. Durch den Rückspiegel<br />

ist zu sehen, wie die erste Achse des hinteren<br />

Zugteils mitlenkt und Kurvenbewegungen aktiv<br />

unterstützt. „Das macht Dolly“, sagt Matze.<br />

So heißt die Sattelkupplung des Anhängers.<br />

„Sie lenkt mechanisch mit. Trotz der Überlänge<br />

hat mein Truck einen genau so großen<br />

Wendekreis wie ein normaler <strong>Lkw</strong>.“ Beim<br />

Rückwärtsfahren und bei Geschwindigkeiten<br />

Überlänge: Der Lang-<strong>Lkw</strong> misst<br />

stolze 25,25 Meter – was der Fahrer<br />

aufgrund der intelligenten Assistenzsysteme<br />

jedoch kaum merkt.<br />

über 60 Stundenkilometern sperre die Deichsel.<br />

„Dann fährt sich mein Truck wie mit einer<br />

Standardhängung.“ Eigentlich unterscheide<br />

sich der Fahrbetrieb nicht groß vom „normalen“<br />

Fahren. „Ich bekomme Unterstützung<br />

von verschiedenen Sicherheitssystemen.<br />

Dazu zählen der Spurhalteassistent, der Abstandsregeltempomat<br />

und Standards wie ESP,<br />

ABS und Antriebsschlupfregelung (ASR). Zum<br />

Rangieren ist eine Rückfahrkamera vorgeschrieben<br />

– „aber ich bin mittlerweile so mit<br />

dem Fahrzeug vertraut, dass ich die fast nie<br />

brauche“, meint Matze.<br />

Auf der A9 reiht sich Matze auf der rechten<br />

Spur ein. Ein Sattelzug macht für ihn an der<br />

Auffahrt die Spur frei. Der Fahrer lächelt und<br />

hebt den Daumen nach oben. Matze erwidert<br />

den Gruß. „Das ist mittlerweile eher die Ausnahme“,<br />

sagt er. „Vor vier Jahren war ich mit<br />

meinem Fahrzeug noch ein Exot, da haben andere<br />

Fahrer am Parkplatz sogar Fotos von meinem<br />

<strong>Lkw</strong> gemacht. Heute fällt den wenigsten<br />

überhaupt noch auf, dass sie gerade einen<br />

Lang-<strong>Lkw</strong> überholen. Das ist ja auch das Normalste<br />

der Welt.“ Wie die Zeiten sich ändern.<br />

Mehr Fotos von Matzes Fahrt mit dem<br />

Lang-<strong>Lkw</strong> gibt es auf<br />

> www.truck.man/lang-lkw<br />

62<br />

63


1/<strong>2017</strong><br />

SIND SIE BEREIT<br />

FÜR LOGISTIK 4.0?<br />

Eine Fahrt mit RIO<br />

2. RIO informiert den Disponenten über<br />

die Verringerung der Fracht.<br />

Mit RIO erreicht die Digitalisierung<br />

im Transportwesen<br />

eine neue Stufe. Die offene<br />

Internetplattform, die von<br />

MAN initiiert wurde,<br />

eröffnet handfeste Vorteile<br />

in puncto Profitabilität und<br />

Umweltfreundlichkeit.<br />

Mehr Informationen über die herstellerübergreifende<br />

Plattform RIO unter<br />

> www.truck.man/rio<br />

S<br />

tellen Sie sich vor: Jemand sagt<br />

Ihnen ganz konkret, was Sie tun<br />

müssen, um Ihren Fuhrpark und<br />

die gefahrenen Touren effizienter, profitabler<br />

und sauberer zu machen. Ein Zukunftsszenario?<br />

Mitnichten. Genau das liefert RIO.<br />

Die Cloud-basierte Plattform stellt erstmals<br />

unterschiedliche Daten aus dem gesamten<br />

Transport- und Logistik-Ökosystem in Echtzeit<br />

zentral bereit – herstellerunabhängig<br />

und mit Handlungsemp fehlungen verknüpft.<br />

RIO ist die neue Marke für den Bereich Digitalisierung<br />

der Volkswagen Truck & Bus GmbH.<br />

Mit der integrierten Plattform setzt MAN,<br />

Initiator von RIO, einen neuen Meilenstein<br />

in der Digitalisierung des Transport- und<br />

Logistikwesens.<br />

RIO ist eine offene Softwareplattform,<br />

auf der alle relevanten Daten und Dienste aus<br />

der Welt der Logistik gebündelt sind. Das<br />

Revolutionäre an ihr ist, dass sie alle Beteiligten<br />

im Transport- und Logistik-Ökosystem<br />

über ein einheitliches System miteinander<br />

vernetzt. So können Flottenkunden mit gemischten<br />

Fuhrparks auf einer einzigen Plattform<br />

auf digitale Services zurückgreifen.<br />

Auch kleine und mittlere Unternehmen können<br />

bisher ungenutzte Potenziale ausschöpfen,<br />

denn durch die Plattform erhalten sie<br />

erstmals zentral eine ganzheit liche Sicht auf<br />

ihr Geschäft. Die von RIO gesammelten Informationen<br />

münden in Handlungsempfehlungen,<br />

mit denen sich etwa effizientere Touren<br />

organisieren lassen. Ressourcen werden so<br />

optimal genutzt, Verkehrswege entlastet. Die<br />

Profitabilität verbessert sich, während der<br />

CO 2 -Ausstoß sinkt.<br />

Die Plattform bietet dabei nicht nur die<br />

Basis für nutzwertige Serviceangebote, sondern<br />

auch für völlig neue Geschäftsmodelle.<br />

Wie das konkret aussehen kann, zeigen beispielhaft<br />

drei erste Services, die auf RIO verfügbar<br />

sein werden:<br />

LOADFOX<br />

Im Güterverkehr bleiben heute noch 35 Prozent<br />

der Laderaumkapazitäten ungenutzt.<br />

Das Partnernetzwerk LoadFox will das ändern:<br />

Abhängig von der Nachfrage anderer<br />

Versender entlang einer Tour können <strong>Lkw</strong>,<br />

die nur teilweise beladen sind, unterwegs<br />

zusätzliche Ladung aufnehmen. In diesem<br />

Sinne kombiniert die Software die auf einer<br />

Strecke verfügbaren Teilladungen zu Vorschlägen<br />

für profitable Touren. Umgekehrt<br />

können die Netzwerkpartner eigene Teilladungen<br />

an andere Transportunternehmer<br />

abgeben, wenn sie dafür gerade keine eigenen<br />

Kapazitäten haben.<br />

RIO GEO<br />

Die Positionierungsfunktionen von RIO ermöglichen<br />

es, die Ankunftszeit einer <strong>Lkw</strong>-Lieferung<br />

am Zielort minutengenau vorherzubestimmen.<br />

Das sorgt nicht nur für Effizienz,<br />

sondern führt auch zu gesteigerter Kundenzufriedenheit<br />

und Kundenbindung. Zu jedem<br />

beliebigen Zeitpunkt wird durch intelligente<br />

Ortung festgestellt, wo sich ein Transport<br />

gerade befindet. Dadurch werden Warte- und<br />

Durchlaufzeiten im Warenverkehr deutlich<br />

reduziert, was Transporte nicht nur wirtschaftlicher,<br />

sondern auch umweltfreundlicher<br />

macht.<br />

© RIO<br />

1. Vor Beginn der Liefertour alarmiert RIO den<br />

Fuhrparkleiter, wenn Instandhaltungen nötig sind.<br />

RIO CONNECT<br />

Der Fahrer im Mittelpunkt: Maximale Unterstützung<br />

im Arbeitsalltag bietet RIO Connect.<br />

Über eine Chatfunktion kann sich der Fahrer<br />

mit dem Disponenten abstimmen und bekommt<br />

dann direkt im System Touren und<br />

Aufträge zugewiesen. Vor der Abfahrt kontrolliert<br />

er mit der App wichtige Fahrzeugfunktionen<br />

wie Beleuchtung, Reifen und<br />

Bremsanlage und startet mit einem Klick die<br />

Navigation direkt zur Abladestelle beim Kunden.<br />

Unterwegs wird RIO Connect den Fahrer<br />

zukünftig über Ruhepausen und die maximal<br />

zulässigen Restlenkzeiten informieren.<br />

Auf nutzerfreundliche Bedienung wird bei<br />

RIO großen Wert gelegt. Die Plattform ist intuitiv<br />

und über den Webbrowser zugänglich. Es<br />

werden RIO-eigene sowie herstellerspezifische<br />

Services angeboten. Zudem wird die Integration<br />

existierender Systeme, etwa eines Transportmanagementsystems,<br />

auf der Plattform<br />

möglich sein. Die Services sind einfach über<br />

den digitalen Marktplatz im Browser buchbar.<br />

4. LoadFox findet eine<br />

andere Fracht, die auf<br />

der Route liegt.<br />

Schon in diesem Jahr werden alle neuen<br />

MAN-<strong>Lkw</strong> serienmäßig mit der RIO-Konnektivität<br />

ausgestattet. Über die Schnittstelle<br />

zum Flottenmanagementsystem lässt sich<br />

außerdem jedes andere Fahrzeug mit der<br />

RIO-Box nachrüsten und in das Netzwerk integrieren<br />

– unabhängig von der Marke.<br />

Der offene und transparente Kundenaustausch<br />

ist Voraussetzung für die optimale<br />

Weiterentwicklung der RIO-Services. Damit<br />

wird sichergestellt, dass laufend effiziente<br />

Lösungen in die Plattform integriert werden,<br />

die den Bedürfnissen der Kunden zu jeder<br />

Zeit entsprechen und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit<br />

langfristig steigern.<br />

Mit RIO hat MAN Digital Solutions unter<br />

Leitung von Markus Lipinsky in Rekordzeit<br />

eine zukunftsweisende Marke entwickelt, die<br />

das Transport- und Logistik-Ökosystem transparenter<br />

sowie die Prozesse effizienter gestalten<br />

soll. Und zwar für alle: Ab dem Serieneinbau<br />

der RIO-Box in neue MAN-Fahrzeuge<br />

wird sich der Markteintritt von RIO auf den<br />

gesamten europäischen Markt erstrecken.<br />

5. Alle Beteiligten profitieren<br />

von den Effizienzvorteilen.<br />

3. Am Ablieferort leitet die<br />

RIO App auf seinem Handy<br />

den Fahrer zur richtigen<br />

Rampe.<br />

64<br />

65


1/<strong>2017</strong><br />

GÖTTEN-<br />

FUNKEN<br />

Zwei Generationen Busunternehmer:<br />

Erich Götten<br />

führt die Firma mit seinem<br />

Sohn Thomas.<br />

Den NEOPLAN Skyliner gibt es seit<br />

1967. Seitdem ist er das Flaggschiff<br />

der Götten’schen Busflotte.<br />

© Dominik Pietsch<br />

Vor genau 50 Jahren schuf NEOPLAN den Reisedoppeldecker<br />

als neues Busmodell. Seitdem begeistert der Skyliner<br />

Kunden weltweit. Einer der ersten war Anton Götten Reisen<br />

aus Saarbrücken. Der NEOPLAN Skyliner gehört seit<br />

seiner Markteinführung fest zur Flotte.<br />

66<br />

67


1/<strong>2017</strong><br />

W<br />

enn jemand eine Reise<br />

tut, so kann er was verzählen.“<br />

Recht hat Matthias<br />

Claudius mit seiner berühmten Gedichtzeile.<br />

Aber was heißt dies, wenn jemand 40 000 Gäste<br />

pro Jahr verreisen lässt? Und was, wenn diese<br />

Unternehmung schon bald 120 Jahre am Markt<br />

ist und gerade richtig große Zukunftspläne<br />

schmiedet? Das klingt nach viel Erzählstoff.<br />

Erich Götten ist 82 und Seniorchef des<br />

Reiseveranstalters Anton Götten Reisen aus<br />

Saarbrücken. Er sitzt im Obergeschoss des<br />

NEOPLAN Skyliner, des Flaggschiffs des aktuellen<br />

Fuhrparks. Durch die Panoramafenster<br />

ist das Saarbrücker Schloss zu sehen, eine barocke<br />

Anlage im Herzen der Landeshauptstadt.<br />

Die milde Frühlingssonne wirft von oben eine<br />

angenehme Wärme auf die Sitzreihen. Mit seinem<br />

Sohn Thomas blättert Erich Götten durch<br />

ein altes rotes Fotoalbum: Das diesjährige<br />

50-jährige Jubiläum des NEOPLAN Skyliner ist<br />

auch eine gute Gelegenheit, einmal auf die<br />

eigene Geschichte zurückzublicken. „Da ist ja<br />

das Schmuckstück“, sagt der Senior und zeigt<br />

auf ein mittlerweile schon etwas verblasstes<br />

Foto. „Unser erster Skyliner. Hier tauft unser<br />

damaliger Oberbürgermeister Fritz Schuster<br />

im Juni 1968 den Bus. Das war ein gesellschaftliches<br />

Ereignis“, erinnert sich der Senior.<br />

„DER SKYLINER galt von Anfang an als der<br />

Vornehmste und Stylischste unter den Omnibussen“,<br />

sagt Erich Götten. „Dass er zu einem<br />

international renommierten Flaggschiff der<br />

Busreise werden konnte, hat er auch ein bisschen<br />

mir zu verdanken“, sagt er und knufft<br />

den Sohn lächelnd mit dem Ellenbogen in die<br />

Seite. „1967 kam Albrecht Auwärter, der Sohn<br />

von NEOPLAN-Gründer Gottlob Auwärter, zu<br />

mir und meinte, ich sollte doch mal seinen<br />

neuen Doppeldecker-Linienbus Probe fahren.<br />

Das habe ich gemacht und war ganz begeistert<br />

von seinen Fahreigenschaften und seiner<br />

Straßenlage“, berichtet der Vater. Er habe Auwärter<br />

daraufhin gesagt, das könne doch ein<br />

Top-Reisebus sein. „‚Bist du verrückt‘, entgegnete<br />

Albrecht Auwärter, ‚mit einem Doppeldecker<br />

verreist doch kein Mensch!‘. Ein Jahr<br />

Blick zurück: 1968 bekam<br />

Erich Götten (o. l.) seinen<br />

ersten Skyliner. Getauft wurde<br />

dieser vom Saarbrücker<br />

Oberbürgermeister (u.).<br />

„Wir hatten einen der<br />

ersten Skyliner überhaupt<br />

im Fuhrpark.“<br />

Erich Götten, Seniorchef von Anton Götten Reisen<br />

© Dominik Pietsch<br />

später hatten wir einen der ersten Skyliner<br />

von NEOPLAN in unserem Fuhrpark.“<br />

Blättert man weiter durch das Familienalbum<br />

der Göttens, wird klar, dass es in<br />

dem Saarbrücker Traditionsunternehmen an<br />

Ideen noch nie gemangelt hat. 1898 hatte Urgroßvater<br />

Peter Götten mit Pferdedroschken<br />

die Personenbeförderung übernommen, es<br />

folgte bald ein Taxibetrieb. 1924 nahm das<br />

Unternehmen erstmals Busse in den Fuhrpark<br />

auf. Nach dem Zweiten Weltkrieg fuhr<br />

Götten Bergleute zu den Gruben in Saarlouis.<br />

„Mittwochs war dort Markt. Geld hatten die<br />

Leute damals nicht, aber essen musste jeder.<br />

Wir hatten deswegen zusätzlich zu unserem<br />

Arbeiterfahrdienst eine Marktlinie eröffnet“,<br />

sagt Erich Götten. Werbung habe dafür sonntags<br />

der Pfarrer von der Kanzel gemacht: Der<br />

Götten fährt für zwei Eier zum Markt. Die<br />

Menschen kamen so mit unserem Bus zum<br />

Einkaufen, und wir hatten nie Hunger“, erinnert<br />

sich Erich Götten.<br />

BUSREISEN GANZHEITLICH zu denken, liegt<br />

den Göttens augenscheinlich im Blut. Schon in<br />

den frühen 1960er-Jahren hatten die Brüder<br />

Erich und Kurt die Costa Brava als Reiseziel<br />

entdeckt. „Dort wollten wir die Urlauber nicht<br />

nur hinbringen, sondern auch gleich umfassend<br />

betreuen“, erzählt Erich Götten. 1962 eröffnete<br />

das Götten-Ferienzentrum mit Appartementwohnungen<br />

an den Pinienstränden der<br />

Playa de Aro. Mit ihren unschlagbar günstigen<br />

Angeboten zählten die Göttens zu den Pionieren<br />

der Pauschalreise. Dass das Götten-Ferienzentrum<br />

in Spanien bis heute ein Renner ist<br />

und vielen Saarbrückern als heimlicher<br />

17. Stadtteil der Saarmetropole gilt, ist auch ein<br />

Stück der 50-jährigen Skyliner-Geschichte.<br />

„Vom ersten bis zum aktuellen Modell dieser<br />

Buslegende haben wir alle in unserem Fuhrpark<br />

gehabt. Mit seinem Reisekomfort und seiner<br />

Zuverlässigkeit auf der Langstrecke ist der<br />

Skyliner für uns immer auch ein Teil unseres<br />

Qualitätsversprechens gewesen“, sagt Thomas<br />

Götten. In den ersten Prospekten wurde mit<br />

den bequemen Sitzen, der großzügigen Beinfreiheit,<br />

den sensationell guten Aussichten<br />

Top gepflegt: Zum Qualitätsversprechen<br />

von Götten gehört auch, dass die Fahrzeuge<br />

immer gewartet und gereinigt sind.<br />

und den erfahrenen Fahrern geworben. „Unsere<br />

Kilometer-Millionäre fahren Sie bequem<br />

und sicher zu Ihrem Reiseziel auf froher Fahrt<br />

durch ganz Europa“, heißt es da blumig. Damals<br />

gingen auch noch Stewardessen mit auf<br />

die Reise: „Fräulein Heide“ und „Fräulein Birgit“<br />

verwöhnten die Fahrgäste mit Köstlichkeiten<br />

aus der Bordküche.<br />

Heute haben die Kunden ganz andere Erwartungen<br />

an den Bordservice. „Sie wollen Entertainment,<br />

Filme, Musik, Hörbücher und vor<br />

allem WLAN-Zugang“, sagt Thomas Götten.<br />

„Wir haben dazu unseren Skyliner mit modernster<br />

Bordentertainment-Technik ausgerüstet.“<br />

Immer gleich geblieben sei der besondere<br />

Fahrkomfort des Skyliner. „Das von<br />

NEOPLAN erfundene Dreipunkt-Fahrwerk mit<br />

einem Dreipunkt-Fahrschemel und Luftfederung<br />

war für mich von Anfang an überzeugend“,<br />

sagt Erich Götten. Die Federung wurde<br />

mit den Jahren zur aktuellen Comfort Drive<br />

Suspension weiterentwickelt. Mehr und mehr<br />

20<br />

Skyliner<br />

hatten die Göttens bisher in ihrem<br />

Fuhrpark – vom ersten bis zum<br />

aktuellen Modell waren alle Fahrzeuggenerationen<br />

darunter.<br />

68<br />

69


1/<strong>2017</strong><br />

1<br />

2<br />

3<br />

1. Vorreiter: Götten zählte in den<br />

1960er-Jahren zu den Pionieren<br />

der Pauschalreise. 2. Nächste<br />

Generation: Thomas Götten hat<br />

das Familienunternehmen von<br />

seinem Vater Erich übernommen.<br />

3. Bereit für die Zukunft:<br />

Das neue Empfangsterminal ist<br />

der Dreh- und Angelpunkt für die<br />

Busreisenden.<br />

„Der Skyliner hat für uns<br />

schon immer einen<br />

besonderen Stellenwert.“<br />

Thomas Götten, Juniorchef von Anton Götten Reisen<br />

© Dominik Pietsch<br />

solcher stetiger Verbesserungen seien hinzugekommen,<br />

weiß der Seniorchef: „Angefangen<br />

vom 250-PS-Henschel-Motor bis zum<br />

505-PS-MAN-Aggregat von heute.“ Tempomat,<br />

ABS und EBS sowie Spur halteassistent haben<br />

darüber hinaus den Skyliner über all die Jahre<br />

aktiv in die Moderne begleitet, die von<br />

zahlreichen zusätzlichen Assistenzsystemen<br />

wie Attention Guard, EBA und EfficientCruise<br />

geprägt ist. Ein großer Meilenstein war in den<br />

1970er-Jahren die Einführung der Klimaanlage.<br />

Viele Gründe dafür, dass die Skyliner-<br />

Kette in 50 Jahren niemals abriss: Von der<br />

ersten bis zur aktuellen Generation besaßen<br />

die Göttens 20 Fahrzeuge dieses Modells.<br />

„Der Skyliner hatte schon immer seinen ganz<br />

eigenen, herausgehobenen Stellenwert in unserem<br />

Fuhrpark“, sagt Thomas Götten.<br />

EIN AUSGEPRÄGTES GESPÜR für Kunden<br />

und Marktbedürfnisse gehört zur DNA der Familie<br />

Götten. Den baulichen Ausdruck findet<br />

dies im „Haus der Reise“ in der Faktoreistraße<br />

im Zentrum von Saarbrücken, wo der Skyliner<br />

jetzt vorgefahren ist. Die Passanten drehen<br />

sich nach dem blauen Doppeldecker um. Er ist<br />

und bleibt ein Hingucker. Im Haus der Reise<br />

sind die Reisebüros und die Verwaltung des<br />

Familienunternehmens untergebracht. Obwohl<br />

sich Erich Götten weitestgehend aus<br />

dem Tagesgeschäft zurückgezogen hat,<br />

kommt er noch fast jeden Tag vorbei, schaut<br />

nach dem Rechten und plaudert mit den Angestellten.<br />

Auf der Treppe kommt ihm Tochter<br />

Susi entgegen. „Sie ist mich teuer zu stehen<br />

gekommen“, sagt er mit einem<br />

Augenzwinkern. „Er hat mich vor acht Jahren<br />

abgeworben“, erklärt sie. „Ich war damals Personalchefin<br />

bei einem großen Handelsunternehmen<br />

und wollte dort gar nicht weg. Er hat<br />

aber einfach nicht lockergelassen. Jetzt bin<br />

ich hier, und das ist gut so“, sagt sie. Heute leitet<br />

Susi Götten das Personalwesen und die Fi-<br />

nanzen und führt zudem noch ein Reisebüro.<br />

66 Mitarbeiter hat Anton Götten Reisen und<br />

verzeichnete zuletzt einen Umsatz von rund<br />

29 Millionen Euro. „Ich hatte anfangs befürchtet,<br />

dass mir nach der Konzernerfahrung<br />

langweilig werden würde. Das Gegenteil<br />

ist der Fall.“ Allerdings heiße das auch rund<br />

um die Uhr, an sieben Tagen die Woche, das<br />

ganze Jahr im Einsatz zu sein. „Aber das kenn<br />

ich ja, damit bin ich zu Hause groß geworden“,<br />

sagt Susi Götten.<br />

MIT DEM SKYLINER geht es kurz darauf<br />

weiter zum Gewerbepark Wiesenstraße – Saarterrassen.<br />

Hier baut das Unternehmen gerade<br />

ein neues Empfangsterminal. Die Kunden<br />

werden hier künftig ihre Reisen beginnen und<br />

beenden. Neben einem Empfangsgebäude<br />

und einer überdachten Abfahrtsstelle entstehen<br />

eine Werkstatt und ein Verwaltungstrakt.<br />

Für die Autos der Gäste sind 111 bewachte Kundenparkplätze<br />

vorgesehen. „Wir haben unser<br />

Angebot sehr weit ausgebaut“, erklärt Thomas<br />

Götten die Investition in die Zukunft. „Neben<br />

Städte-, Fern- und Wanderreisen gehören<br />

mitt lerweile auch Fluss- und Seekreuzfahrten<br />

zu unserem Programm. Hier zählen wir<br />

zu den größten Anbietern im Südwesten<br />

Deutschlands.“ Und was heißt das für die Busse,<br />

sind die damit möglicherweise ein Auslaufmodell?<br />

„Ganz im Gegenteil“, versichert Thomas<br />

Götten. Bus- und Schifffahrt gehörten im<br />

Unternehmen fast immer zusammen. Im Zubringerdienst,<br />

aber auch unterwegs, wenn bei<br />

Flusskreuzfahrten Station gemacht werde, dort<br />

bereits der eigene Bus auf die Gäste warte und<br />

sie zu ihren Ausflugszielen bringe. „Die Erfahrung<br />

zeigt: Die Gäste wissen den bekannten<br />

Komfort und die Betreuung durch ‚ihren‘ Fahrer<br />

sehr zu schätzen“, weiß Thomas Götten.<br />

Und die Göttens wissen ihren NEOPLAN<br />

Skyliner zu schätzen. Für sie ist das Busmodell<br />

einer der Gründe für den andauernden Erfolg<br />

des Unternehmens. Sein Fahrkomfort und<br />

seine Zuverlässigkeit passen zum Qualitätsanspruch<br />

des Saarbrücker Reiseveranstalters,<br />

und seine zeitgemäße Weiterentwicklung in<br />

Sachen Effizienz, Sicherheit und Infotainment<br />

macht ihn fit für die Zukunft. Die<br />

nächsten 50 Jahre – für die Göttens und den<br />

Skyliner können sie ruhig kommen.<br />

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1/<strong>2017</strong><br />

Im Holzsektor ist Fahrkönnen gefragt: Unwegsame Forstwege<br />

und eine schwer zu sichernde Ladung verlangen<br />

den Fahrern einiges ab. Im Training von MAN ProfiDrive<br />

lernen sie, wie sie ihre Aufgaben noch besser meistern.<br />

Gut Holz<br />

Konzentriert beobachtet Benedikt<br />

Fuchs den voll beladenen<br />

40-Tonner auf der MAN-Teststrecke<br />

in München-Karlsfeld,<br />

der das Anfahren auf einem<br />

steilen Hügel übt. Rückwärts<br />

schiebt sich der <strong>Lkw</strong> hoch auf die steinige Anhöhe.<br />

Unter den schweren Reifen spritzen Kiesel<br />

hervor, aber der Sattelzug gleitet ruhig hinauf<br />

– dank zugeschaltetem MAN HydroDrive®.<br />

„Bei MAN bringt der HydroDrive einfach<br />

100 Prozent Leistung“, kommentiert Fuchs<br />

anerkennend. „Die Mitbewerber steigen bei<br />

70 Prozent aus.“ Der Allgäuer kennt sich aus<br />

mit schwierigen Fahrmanövern im Gelände.<br />

Seit 35 Jahren ist er im Holzgeschäft, leitet inzwischen<br />

den Holzgroßhandel Schneider &<br />

Söhne in Isny. Nicht selten bleiben <strong>Lkw</strong> in den<br />

Allgäuer Bergwäldern hängen, vor allem im<br />

Winter. Fuchs zeigt auch Handybilder von<br />

umgekippten Lastern, bevor er die Fahrerkabine<br />

erklimmt und routiniert die Anfahrübung<br />

auf dem Offroad-Gelände meistert.<br />

Auf der Teerstrecke nebenan rauscht währenddessen<br />

ein randvoller Holz-<strong>Lkw</strong> durch<br />

eng gesetzte Pylonen. Fuchs ist an diesem Tag<br />

einer von zehn Fahrern, die mit ihren Sattelzügen<br />

am Pilottraining Kurzholztransport<br />

bei MAN ProfiDrive® auf der Teststrecke in<br />

München teilnehmen. „Das ist etwas ganz<br />

Spe zielles, wirklich nur für diese Branche“, erläutert<br />

Rolf Lechner, Teamleiter Training bei<br />

MAN ProfiDrive, der das neue Training mitentwickelt<br />

hat.<br />

Es dreht sich vor allem um Fahrsicherheit,<br />

Kraftfahrzeugtechnik und Ladungssicherung.<br />

Die Holzfahrer müssen Lechner zufolge<br />

eine „sehr komplexe Technik“ beherrschen.<br />

Daher geht es nicht nur um neueste Technologien<br />

bei MAN-Fahrzeugen. Zusätzlich informiert<br />

der Kundendienstleiter der Firma<br />

Palfinger Epsilon über Sicherheit beim Bedienen<br />

des Ladekrans, und ein Kollege von ExTe<br />

spricht über die Anwendung der Holztransportschemel<br />

und Ladungssicherungssysteme<br />

seines Unternehmens.<br />

DER TRAININGSTAG BEGINNT mit einem gut<br />

zweistündigen Theorieteil. Dann deutet Lechner<br />

hinaus auf die 128 000 Quadratmeter<br />

große Teststrecke. „Das ist heute unser Spielplatz“,<br />

kündigt er an. Bis zum Nachmittag soll<br />

jeder Teilnehmer an vier Stationen sein Können<br />

erweitern. „Der hohe Praxisanteil an den<br />

Trainings zeichnet uns aus“, betont Lechner.<br />

Seit 35 Jahren und mit inzwischen 140 Trainern<br />

weltweit bildet MAN ProfiDrive Fahrer,<br />

Fahrlehrer und Sachverständige weiter. „Wir<br />

haben im Schnitt etwa 7 000 Teilnehmer im<br />

Jahr“, sagt Lechner.<br />

„Dieses Training<br />

haben wir speziell<br />

für die Holzbranche<br />

entwickelt.“<br />

Rolf Lechner, Teamleiter Training bei<br />

MAN ProfiDrive<br />

© Max Kratzer<br />

Richtig gesichert: Ein wichtiger Bestandteil des Trainings ist das<br />

Thema Ladungssicherung, etwa mit Spanngurten.<br />

Souverän in jeder Situation:<br />

An Steigungen üben die Fahrer<br />

unter fachkundiger Anleitung<br />

für ihren anspruchsvollen Alltag.<br />

72<br />

73


Zufriedene Teilnehmer: Benedikt Fuchs ist seit<br />

35 Jahren im Holzgeschäft, dennoch ist der Allgäuer<br />

begeistert vom Lerneffekt des Trainings.<br />

Voll beladen: Um möglichst nah am Arbeitsalltag<br />

zu sein, gehen die Holzfahrer mit ihren<br />

eigenen Sattelzügen auf die Teststrecke.<br />

Agil trotz schwieriger Fracht: Mit Holzstämmen beladene <strong>Lkw</strong><br />

müssen auf der Teststrecke sicher manövriert werden.<br />

Der hohe Praxisanteil zeichnet die MAN ProfiDrive-Schulung aus.<br />

DAS NEUE HOLZFAHRER-TRAINING entstand<br />

in Zusammenarbeit mit UPM, einem der<br />

größ ten Papierhersteller Europas. „Wir wollten<br />

ein Training entwickeln, das es so noch<br />

nicht gibt“, erläutert Andreas Meggendorfer,<br />

Senior Manager Logistics & Shared Services<br />

CEWS bei UPM, und verweist auf die Besonderheiten<br />

im Holzsektor: das ständige Fahren<br />

in unwegsamem Gelände – manchmal auch<br />

über weitere Strecken rückwärts –, die Orientierung<br />

auf Forst wegen, die Ladungssicherung<br />

und das Bedienen des Krans. „Da das alles<br />

im Wald stattfin det, ist der Betroffene auf<br />

sich gestellt. Und das Ganze passiert ja bei jedem<br />

Wetter draußen“, betont er. Die Fahrer<br />

müssten sich daher durch herausragendes<br />

Fahrkönnen auszeichnen.<br />

Über 100 Transportunternehmen aus<br />

Deutschland und Österreich fahren für die<br />

UPM GmbH. Die meisten sind seit vielen Jahren<br />

für die Tochter des finnischen UPM-Konzerns<br />

unterwegs – manche schon in vierter<br />

Generation. „Das ist eine gewachsene, vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit mit den Speditionen“,<br />

sagt Meggendorfer. Auch die Partnerschaft<br />

mit MAN ist nicht neu. Seit Jahren<br />

ist MAN etwa bei den Speditionsfachtagungen<br />

des Papierherstellers vertreten. „Wir verfolgen<br />

eine ähnliche Philosophie, was die<br />

Arbeitssicherheit und die Zusammenarbeit<br />

mit Kunden und Speditionen angeht“, sagt<br />

Meggendorfer. MAN sei der „ideale Partner<br />

be züglich Kompetenz und Flächenabdeckung“,<br />

denn das Training soll bald auch an anderen<br />

Standorten angeboten werden.<br />

Von der Pilotveranstaltung bekommt<br />

Meggendorfer durchweg positives Feedback.<br />

Auch Benedikt Fuchs ist begeistert. „Hier<br />

kann man viel lernen, gerade bei Fahrsicherheit<br />

und Ökonomie“, sagt er. Man komme<br />

technisch auf den neuesten Stand und bekomme<br />

den „einen oder anderen Kniff“ von<br />

den Trainern mit auf den Weg.<br />

Ein ähnliches ProfiDrive-Training gibt es<br />

bereits für Busfahrer. Diese lernen dabei, in<br />

Notfällen souverän zu reagieren. Sie trainieren<br />

dazu nicht nur die Handhabung eines Feuerlöschers<br />

und proben die Evakuierung eines<br />

mit Rauch vernebelten Busses, sondern intensivieren<br />

auch ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse.<br />

Gründliche Einweisung: Kein Detail wird im Theorieteil,<br />

der den Auftakt bildet, ausgelassen. Auch die unentbehrlichen<br />

Spanngurte erfahren große Aufmerksamkeit.<br />

140<br />

Trainer<br />

von MAN ProfiDrive bilden weltweit<br />

jährlich etwa 7 000 Fahrer, Fahrlehrer<br />

und Sachverständige weiter.<br />

© Max Kratzer<br />

Besser bremsen mit Wasser.<br />

Der Aquatarder PWR<br />

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Bremsleistung bereits bei niedrigen Geschwindigkeiten. Und das mit einem Gewicht von<br />

nur 33 kg. All das macht ihn zum idealen Dauer bremssystem für Verteiler- und<br />

Baustellenfahrzeuge sowie den kombinierten Einsatz mit MAN HydroDrive.<br />

www.voith.de<br />

74


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