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05/2017

Fritz + Fränzi

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Ernährung & Gesundheit<br />

Die bei Säften mitgelieferten<br />

Löffel führen zu einer<br />

ungenauen Dosierung.<br />

>>> mit zum Tod führen. «Die<br />

wichtigste Regel lautet hier, keine<br />

Versuche mit einer Selbstmedikation<br />

zu unternehmen, sondern sich<br />

genau daran zu halten, was der Arzt<br />

gesagt hat, und im Zweifel Rücksprache<br />

mit ihm oder einem Apotheker<br />

zu halten», sagt Mentzer.<br />

Dass die Pädiatrie in Sachen wissenschaftlicher<br />

Untersuchungen ein<br />

Stiefkind ist, findet auch Angela<br />

Caduff Good. «Da sind einfach<br />

immer noch viele Informationslücken<br />

vorhanden, die dazu führen,<br />

dass wir nicht immer wissen, ob ein<br />

Medikament für ein Kind sicher ist<br />

oder nicht», sagt die Fachapothekerin<br />

in Spitalpharmazie vom Kinderspital<br />

Zürich. Sie weist darauf hin,<br />

Links<br />

• compendium.ch<br />

Die Internetseite des Arzneimittel-Kompendiums<br />

ist eigentlich für Fachleute gedacht, gibt jedoch<br />

auch Laien einen schnellen Überblick darüber,<br />

ab welchem Alter ein bestimmter Wirkstoff für<br />

Kinder zugelassen ist.<br />

• toxinfo.ch<br />

Die gemeinnützige Stiftung Tox Info Suisse<br />

hat auf ihrer Internetseite Informationen zur<br />

Prävention von Vergiftungen und einzelnen<br />

Giftstoffen zusammengefasst.<br />

• embryotox.de<br />

Die Internetseite des Pharmakovigilanz- und<br />

Beratungszentrums der Berliner Charité<br />

informiert über die Sicherheit von Arznei mitteln<br />

in Schwangerschaft und Stillzeit.<br />

dass die in einem Beipackzettel aufgeführten<br />

Nebenwirkungen eines<br />

Arzneimittels oft Studien mit Er ­<br />

wachsenen entnommen sind. «Es<br />

kann sein, dass die Substanz auf<br />

einen kindlichen Körper ganz<br />

anders wirkt und vielleicht Nebenwirkungen<br />

verursacht, die man<br />

nicht erwartet oder die beim Er ­<br />

wachsenen in dieser Art gar nicht<br />

beschrieben sind», sagt Caduff<br />

Good.<br />

Sie empfiehlt daher, ein Kind,<br />

dem man ein Medikament gibt,<br />

immer etwas im Auge zu behalten<br />

und eventuelle Auffälligkeiten dem<br />

Arzt oder Apotheker zu berichten.<br />

So sei es auch immer möglich, dass<br />

Kinder oder Jugendliche – wie Er ­<br />

wachsene auch – allergisch auf ein<br />

Mittel reagierten, unabhängig da ­<br />

von, ob es richtig dosiert ist oder<br />

nicht. Oder ein Medikament wird<br />

versehentlich überdosiert, wenn<br />

Eltern zum Beispiel zum gleichnamigen,<br />

aber höher dosierten Fieberzäpfchen<br />

der grossen Schwester greifen.<br />

«Es ist für Laien oft schwierig,<br />

eine Überdosierung zu erkennen.<br />

Dafür braucht es einen guten Indikator.<br />

Wenn ein Medikament zum<br />

Beispiel laut dem Beipackzettel als<br />

Nebenwirkung müde macht, mein<br />

Kind aber wirklich extrem müde<br />

wird, dann würde ich schon stutzig<br />

werden», sagt Caduff Good. Sie ist<br />

selbst Mutter und weiss, wie schnell<br />

Eltern unsicher sind und sich Sorgen<br />

machen. «In einem solchen Fall<br />

kann die Tox Info Suisse kontaktiert<br />

werden» (24­Stunden-Notfalltelefon ,<br />

Nummer 145). Dort erhalte man<br />

sehr kompetente Auskunft, sagt die<br />

Expertin.<br />

Spritzen sind besser als Löffel für<br />

eine genaue Dosierung<br />

Um beispielsweise Über- oder Unterdosierungen<br />

bei der Verabreichung<br />

von in der Pädiatrie oft eingesetzten<br />

Lösungen und Sirupen möglichst zu<br />

vermeiden, sollte die nötige Medikamentenmenge<br />

so genau wie möglich<br />

abgemessen werden. Die gerade bei<br />

Säften mitgelieferten Löffel führten<br />

zu einer ungenauen Dosierung, sagt<br />

Caduff Good. «Besser sind Oralspritzen,<br />

mit denen das Mittel exakt aufgezogen<br />

werden kann.» Einige Apotheken<br />

tauschen bei Medikamenten<br />

die zugehörigen Löffel daher gegen<br />

eine solche Spritze aus.<br />

Im Zusammenhang mit einer<br />

korrekten Medikamentenanwendung<br />

ist es zudem wichtig, zu wissen,<br />

wie es sich mit dem Verfallsdatum<br />

verhält. Auf jedem Arzneimittel<br />

ist vom Hersteller ein Verfallsdatum<br />

aufgedruckt. Das ist vor allem bei<br />

Flüssigkeiten jedoch nur so lange<br />

verbindlich, wie das Medikament<br />

nicht angebrochen ist. «Sobald Sie<br />

68 Mai <strong>2017</strong> Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi

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