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Stahlreport 2016.12

Das Magazin des Bundesverbands Deutscher Stahlhandel für die Stahldistribution

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Lifesteel<br />

Bericht<br />

An den Farben kann<br />

man erkennen, um<br />

welchen Saitentyp<br />

es sich handelt.<br />

Foto: Thomastik-Infeld<br />

Violinsaiten aus Stahl<br />

Dünn gewickelt<br />

Zum Jahreswechsel geben Orchester aller Orten wieder ihre berühmten Neujahrskonzerte.<br />

<strong>Stahlreport</strong>-Autor Peter Becker hat das zum Anlass genommen, mal genauer in die Welt der<br />

Stahlsaiten für Streichinstrumente hineinzuhören. Fazit: Für die Saiten aus Stahl bedarf es<br />

einer hochentwickelten Wickeltechnik der Stahlfäden. Dann entpuppen sie sich als wahres<br />

Klangwunder – mit weniger als 1 mm Durchmesser.<br />

Es geht um Kunst und um<br />

feinsinnige Ausdrucksweisen, welche<br />

die Orchestermitglieder ihren<br />

Instrumenten entlocken. In physikalischer<br />

Hinsicht aber stellt die<br />

Musik gerade die Saiten vor grenzwertige<br />

Herausforderungen, dies<br />

besonders in Bezug auf verschiedene<br />

Arten von Festigkeit, die von<br />

dem Material verlangt werden. Nur<br />

zwei Sorten von Stahl erfüllen diese<br />

Anforderungen: klassischer Kohlenstoffstahl<br />

und Edelstahl. Seit<br />

den 1960er-Jahren wird auch ein<br />

Kern aus Kunststoff – vor allem<br />

für Violin- oder Violasaiten – eingebracht<br />

und mit unterschiedlichen<br />

Materialien umwickelt.<br />

Genaueres später.<br />

Gemacht für<br />

extreme Belastungen<br />

Ein führender Hersteller in diesem<br />

Bereich ist die Wiener Firma Thomastik-Infeld,<br />

die wesentliche Neuerungen<br />

für Saiten für Streichinstrumente<br />

hervorgebracht hat. Auch für<br />

akustische oder elektrische Gitarren<br />

und mehr stellt sie die schwingenden<br />

Fäden her. Ihr technischer<br />

Leiter, Franz Klanner, hat mit dem<br />

<strong>Stahlreport</strong> gesprochen.<br />

Zunächst ein paar Daten: Der<br />

Durchmesser der Violinsaiten – mit<br />

der altbekannten Stimmung e2-a1-<br />

d1-g – liegt heutzutage zwischen<br />

0,8 mm und 0,25 mm. Im Wesentlichen<br />

handelt es sich um Chrom-<br />

Nickel-Eisen-Stähle sowie Silberund<br />

Aluminiumlegierungen.<br />

Die Belastungen, denen die Saite<br />

ausgesetzt ist, sind extrem. Sie ergeben<br />

sich zum einen aus der Vorspannung,<br />

die nötig ist, um die<br />

gewünschte Tonhöhe zu erreichen,<br />

46 <strong>Stahlreport</strong> 12|16

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