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Stahlreport 2016.12

Das Magazin des Bundesverbands Deutscher Stahlhandel für die Stahldistribution

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Foto: Stahl-Zentrum/Dirk Heckmann<br />

Orientierung in unsicheren Zeiten – so lautete das Motto<br />

der Jahrestagung STAHL 2016 im November in Düsseldorf.<br />

Orientierung in unsicheren Zeiten<br />

Jahrestagung Stahl 2016<br />

Vertreter der Stahlindustrie in Deutschland sind im November turnusgemäß zur Jahrestagung STAHL<br />

zusammengekommen. Auf dem Jahrestreffen der Produzenten stand vor allem die Zukunft der Branche<br />

in Deutschland und Europa in einem „von großen Herausforderungen geprägten Umfeld“ auf dem<br />

Diskussionszettel. Sowohl in den Eröffnungsbeiträgen als auch in den Fachvorträgen später ging es<br />

dabei um die aktuelle Lage auf den globalen Märkten, um die politischen Rahmenbedingungen, technische<br />

Innovationen sowie um die Perspektiven am Standort Deutschland und Europa.<br />

Wie wahrscheinlich niemals<br />

zuvor ist die Stahlindustrie in<br />

Deutschland in ihren Zukunftsaussichten<br />

derzeit abhängig von externen<br />

Entscheidungen. Das sagte der<br />

Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl (WV Stahl) und Vorsitzende<br />

des Stahlinstituts VDEh, Hans<br />

Jürgen Kerkhoff, in seiner Eröffnungsnote<br />

auf der STAHL 2016.<br />

„Europa ist in Unordnung“, rief Kerkhoff<br />

und mahnte bei der EU eine<br />

wirtschaftspolitische Orientierung<br />

sowie eine Energie- und Klimapolitik<br />

mit vertretbaren volkswirtschaftlichen<br />

Kosten an.<br />

2017: vorsichtig optimistisch<br />

Konjunkturell zeige die Lage der<br />

Stahlindustrie in Deutschland<br />

momentan zwei Gesichter, so Kerkhoff.<br />

Gesunkener Produktion und<br />

geringeren Umsätzen im laufenden<br />

Jahr stünden eine verbesserte Auftragslage<br />

und ein gesünderes<br />

Geschäftsklima gegenüber. Stand<br />

November schaue man vorsichtig optimistisch<br />

in das kommende Jahr 2017.<br />

Jörg Wuttke, Präsident der Europäischen<br />

Handelskammer in China,<br />

hob im Anschluss die Bedeutung<br />

Chinas für die europäische Indus-<br />

trie in den Fokus. Er unterstrich u.a.,<br />

dass die Gesamt-Handelsbilanz zwischen<br />

China und Deutschland derzeit<br />

deutlich zugunsten Chinas ausfalle.<br />

„Im Grunde brummt der<br />

Laden“, sagte Wuttke. Doch kämen<br />

deutlich mehr Waren von China nach<br />

Deutschland als umgekehrt.<br />

Deutschland Spitze<br />

bei den Dingen<br />

Nach dem Beitrag zur Situation in<br />

China hatte Michael Ziesemer, Präsident<br />

des Zentralverbandes Elektrotechnik-<br />

und Elektronikindustrie<br />

e.V. (ZVEI), die gegenwärtigen<br />

Herausforderungen für den Erhalt<br />

starker Wertschöpfungsketten in<br />

Deutschland und Europa thematisiert.<br />

Deutschland nehme bei der<br />

Digitalisierung der Industrie weltweit<br />

eine führende Stellung ein. Zwar<br />

sei die amerikanische Internetwirtschaft<br />

bei datenbasierten Geschäftsmodellen<br />

weit voraus. Dort verstünde<br />

man es bereits sehr gut, aus Daten<br />

Geschäft zu generieren. Deutsche<br />

Unternehmen seien jedoch im „Internet<br />

der Dinge“ Spitze bei „den Dingen“,<br />

sagte Ziesemer. Die Ausgangslage<br />

der Unternehmen in Deutschland<br />

diesbezüglich sei dort gut, wo<br />

„die IT mit den realen Dingen zusammenkommt“<br />

– etwa bei Antrieben,<br />

Steuerungen oder Sensoren. Bei der<br />

Entwicklung von Geschäftsmodellen<br />

müssten hingegen „alle noch<br />

zulegen“, mahnte Ziesemer.<br />

Nachwuchswissenschaftler<br />

ausgezeichnet<br />

Teil der Eröffnung der Jahrestagung<br />

STAHL war zum zweiten Mal auch die<br />

Verleihung des Young Academics‘<br />

Steel Awards. Mit dem vom Stahlinstitut<br />

VDEh verliehenen Preis werden<br />

Nachwuchswissenschaftler aus<br />

Europa in den Bereichen Metallurgie<br />

und Werkstofftechnik Stahl ausgezeichnet.<br />

Kategorien des Preises sind<br />

die „Beste Bachelorarbeit“, die „Beste<br />

Masterarbeit“ und die „Beste Dissertation“.<br />

Die Ergebnisse der Arbeiten<br />

müssen u.a. innovativ und in der<br />

Industrie in Zukunft umsetzbar sein.<br />

Die ausgezeichnete Bachelorarbeit<br />

wurde mit 1.000 € honoriert, die<br />

beste Masterarbeit mit einem Preisgeld<br />

in Höhe von 2.500 € ausgezeichnet,<br />

der Preisträger in der Kategorie<br />

„Beste Dissertation“ erhielt 5.000 €<br />

(mehr Informationen zu den Preisträgern<br />

und ausgezeichneten Themen<br />

unter www.stahl-online). 2<br />

<strong>Stahlreport</strong> 12|16<br />

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