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Stahlreport 2016.12

Das Magazin des Bundesverbands Deutscher Stahlhandel für die Stahldistribution

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Verbände und<br />

Organisationen<br />

Berichte<br />

Der Groß- und Außenhandel setzt beim Transport auf die Straße<br />

Ökonomisch und ökologisch<br />

Der deutsche Groß- und Außenhandel setzt auf einen verstärkten Ausbau der Straßen, um ökonomisch<br />

sowie ökologisch erfolgreich zu sein, auf größere Lkw in dieser Transportinfrastruktur und<br />

erkennt eine logistische Berufsbildungsherausforderung. Das machte Carsten Taucke, Vorsitzender<br />

des Verkehrsausschusses und Präsidiumsmitglied des BGA, im Spätsommer im Rahmen einer Pressekonferenz<br />

in Berlin im Vorfeld der IAA im September in Hannover deutlich.<br />

Dabei geht der Bundesverband<br />

Großhandel, Außenhandel,<br />

Dienstleistungen (BGA) von einer<br />

Fortschreibung der bisherigen Entwicklung<br />

aus und unterstellt mit<br />

dem vom Bundeskabinett verabschiedeten<br />

Bundesverkehrswegeplan<br />

(BVWP) bis 2030 ein Wachstum<br />

im Güterverkehr um 38%. „Der<br />

Haupträger des gesamten Transportaufkommens<br />

wird auch in den<br />

kommenden Jahren die Straße sein“,<br />

stellte Carsten Taucke fest und<br />

zitierte aus dem Bundesverkehrswegeplan,<br />

dass zu Beginn des dritten<br />

Jahrzehnts 83,5 % des gesamten<br />

Transportaufkommens auf der<br />

Straße erbracht werden.<br />

Finanzielle Investitionen<br />

Angesichts dieser Prognosen priorisiere<br />

eine klare Mehrheit von<br />

Großhändlern, nämlich 59 %, Investitionen<br />

in den Erhalt und den Ausbau<br />

der Verkehrsinfrastruktur. Deshalb<br />

sei die vorgesehene Verteilung<br />

der Bundesmittel in Bezug auf die<br />

einzelnen Verkehrsträger kritisch<br />

zu betrachten: „Rund 50 % des<br />

Gesamtvolumens von knapp 270<br />

Mrd. € sollen in die Straße fließen,<br />

die bereits heute einen Anteil von<br />

über 70 % des Verkehrsaufkommens<br />

schultern muss … Etwas über 41 %<br />

sind für die Schiene vorgesehen<br />

und nur 9 % der Mittel für Wasserstraßen“,<br />

so Carsten Taucke. Von<br />

daher sei die Behauptung der Naturschutzverbände<br />

absurd, der BVWP<br />

setze zu stark auf den Straßenverkehr.<br />

Das BGA-Präsidiumsmitglied<br />

wies im Umkehrschluss vielmehr<br />

darauf hin, dass nur durch eine verbesserte<br />

Straßeninfrastruktur die<br />

wirtschaftlichen und ökologischen<br />

Schäden verringert werden könnten.<br />

Staus seien Gift für Unternehmen<br />

und die Umwelt.<br />

In diese Richtung wirken könne<br />

zudem die Vergrößerung einzelner<br />

Transporteinheiten. Der von sei-<br />

nem Vorgänger im Amt des Vorsitzenden<br />

des Verkehrsausschusses<br />

propagierte Lang-Lkw mit seinen<br />

erweiterten Kapazitäten sei ein<br />

gutes Beispiel für diesen Ansatz.<br />

Investitionen in Bildung<br />

Die „Verkehrspolitik zwischen Globalisierung<br />

und Digitalisierung“,<br />

so der Titel der Pressekonferenz,<br />

ist nach Ansicht von Carsten Taucke<br />

zudem eine Herausforderung<br />

für die Berufsbildungspolitik – auch<br />

jenseits der permanenten Suche<br />

nach geeigneten Kraftfahrern.<br />

Durch den schnelleren Datenaustausch<br />

würden die Prozesse der<br />

Wertschöpfungsketten automatisiert<br />

und beschleunigt. Außerdem<br />

müssten administrative Abläufe weiter<br />

verschlankt werden – mit erheblichen<br />

Auswirkungen auf Berufsbilder<br />

und Geschäftsfelder. Aufträge<br />

gewinne nur, wer zum Logistik-<br />

Know how auch die notwendige IT-<br />

Expertise mitbringe. 2<br />

44 <strong>Stahlreport</strong> 12|16

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