03.05.2017 Aufrufe

Stahlreport 2016.12

Das Magazin des Bundesverbands Deutscher Stahlhandel für die Stahldistribution

Das Magazin des Bundesverbands Deutscher Stahlhandel für die Stahldistribution

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Verbände und<br />

Organisationen<br />

Berichte<br />

70. Jahrgang | Juni 2015 guter<br />

STAHLREPORT<br />

Das BDS-Magazin für die Stahldistribution<br />

Aus- und Einbaukosten – wer soll das bezahlen?<br />

06|15<br />

Das Thema der Einund<br />

Ausbaukosten<br />

hatte es bereits<br />

2015 auf die Titelseite<br />

des Stahl -<br />

reports geschafft.<br />

Konjunktur verbessert sich<br />

die Ertragslage der Unternehmen<br />

nicht in gleichem Maße,“ so Loewenstein.<br />

Infrastrukturpolitik<br />

Wohl auch deshalb fiel die Kritik<br />

des ZDB an der Politik zur Verbesserung<br />

der Infrastruktur massiv aus:<br />

Loewenstein kritisierte vor allem die<br />

Politik des Bundesverkehrsministeriums,<br />

ständig weitere ÖPP-Projekte<br />

auf den Markt zu bringen. „Wir zerstückeln<br />

die Autobahnen – und damit<br />

auch den Unterhalt und Erhalt derselben.<br />

Das kommt einer schleichenden<br />

Privatisierung gleich.“ Angesichts<br />

der zur Verfügung stehenden<br />

Haushaltsmittel und steigender Steuereinnahmen<br />

sowie niedriger Zinsen<br />

hält der ZDB-Präsident ein solches<br />

Vorgehen privater Finanzierung<br />

für nicht notwendig. Loewenstein<br />

bemängelte darüber hinaus die<br />

Einengung des Bieterwettbewerbs<br />

auf die immer gleichen vier bis fünf<br />

internationalen Baukonzerne und<br />

Finanzinvestoren. „Der Wettbewerb<br />

wird ausgeblendet und der gesamte<br />

Bau-Mittelstand komplett von einem<br />

wichtigen Aufgabenfeld verdrängt.“<br />

Loewenstein forderte, auch im Autobahnbau<br />

schleunigst zur konventionellen<br />

Vergabe zurückzukehren. 2<br />

Anmerkung der Redaktion:<br />

Der Bundesverband Deutscher Stahlhandel (BDS) und viele andere Verbände<br />

des Großhandels sowie der Deutsche Industrie- und Handelskammertag<br />

(DIHT) und auch der Bundesverband der Deutschen Industrie<br />

(BDI) teilen die Ansicht des ZDB beim Thema Ein- und Ausbaukosten in<br />

keinerlei Hinsicht. Mit der von den Bau- und Handwerksverbänden geforderten<br />

verschuldensunabhängigen Garantiehaftung des Verkäufers für<br />

Aus- und Einbaukosten wären für den Stahlhandel – sowie für sämtliche<br />

sonstigen Branchen des Großhandels – existenzbedrohende Risiken<br />

verbunden. Für eine entsprechende Haftungsausweitung besteht zudem<br />

keine Veranlassung, da die vom Handwerk beklagte Haftungslücke in<br />

der Praxis keine Rolle spielt und sich in der Vergangenheit nicht ausgewirkt<br />

hat. Der BDS und weitere Verbände des Großhandels setzen sich<br />

deshalb weiter vehement dafür ein, dass es bei den bisherigen und bewährten<br />

gesetzlichen Regelungen bleibt.<br />

BGA-Unternehmertag in Berlin<br />

Hochkarätige Referenten<br />

Eine hochkarätige Referentenschar konnte der BGA zu seinem diesjährigen Unternehmertag im Oktober<br />

in Berlin aufbieten; an der Spitze die Bundeskanzlerin. Entsprechend weltpolitisch war auch das<br />

bei dieser Tagesveranstaltung angesprochene Themenspektrum – mit einem Schwerpunkt bei den vor<br />

wenigen Wochen noch aktuelleren Handelsabkommen und einem Fokus auf Europa.<br />

Sprach beim BGA:<br />

Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel.<br />

Dr. Angela Merkel wies insbesondere auf die<br />

wichtige Rolle hin, die der Europäischen Union als<br />

gemeinsamer Akteurin in einer globalisierten Welt<br />

zukommt. Auch vor diesem Hintergrund setzte sie sich<br />

einmal mehr für Freihandelsabkommen ein.<br />

Das tat generell auch Dr. Anton Hofreiter, der grüne<br />

Fraktionssprecher im Deutschen Bundestag. Allerdings<br />

kritisierte er bei dieser Gelegenheit deutlich konkrete<br />

Details. Es werde derzeit in eine falsche Richtung verhandelt.<br />

Das sah der Bundesvorsitzende der FDP, Christian<br />

Lindner, anders. In seinem Redebeitrag appellierte er<br />

dafür, die Chancen der gegenwärtig verhandelten Freihandelsabkommen<br />

nicht zu verspielen. Auch auf anderen<br />

Feldern der Politik gehe es um mehr Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Die hatte auch Sigmar Gabriel im Auge. In seinem<br />

Beitrag unter der Überschrift „Mehr Maß und Mitte<br />

halten“ warnte der Bundeswirtschaftsminister und SPD-<br />

Vorsitzende vor einer zu starken Polarisierung. Diese<br />

Warnung galt auch für das Flüchtlingsthema, das im<br />

Mittelpunkt der Rede von Frank-Jürgen Weise stand. Der<br />

Chef der Bundesanstalt für Arbeit und oberste Migrationskoordinator<br />

kündigte an, in den nächsten zehn<br />

Jahren 70 % der geflüchteten Menschen in Arbeit zu bringen.<br />

Mit ihren Beiträgen griffen die prominenten Redner<br />

die Vorlagen auf, die Anton F. Börner in seiner<br />

Begrüßungsrede formuliert hatte. Das galt insbesondere<br />

in Richtung der Bundeskanzlerin. Sie hatte der<br />

Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel,<br />

Dienstleistungen (BGA) direkt angesprochen,<br />

als er formulierte: „Wir brauchen eine starke Kraft, die<br />

Europa zusammenhält … Dafür gibt es keine Sympathiepunkte<br />

und niemand wird es Ihnen danken, dennoch<br />

bitte ich Sie eindringlich, Europa nach Kräften<br />

zusammenzuhalten. Europa zu verlieren, verkraften<br />

wir nicht!“ 2<br />

42 <strong>Stahlreport</strong> 12|16

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!