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Stahlreport 2016.12

Das Magazin des Bundesverbands Deutscher Stahlhandel für die Stahldistribution

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Aspekte eines aktuellen Themas<br />

Finanzielle Förderung von Berufsabschlüssen neu geregelt<br />

Nicht nur für die Meister<br />

Nicht nur Studenten können eine Ausbildungsförderung erhalten.<br />

Für eine ganze Reihe von Berufsabschlüssen gibt es das sogenannte<br />

„Aufstiegs-BAFöG“ – bisher „Meister-BAFöG” genannt –<br />

mit dem der Staat Fortbildungsmaßnahmen fördert. In diesem<br />

August haben sich dazu einige Regeln geändert. Die D.A.S.<br />

Rechtsschutz Leistungs-GmbH hat aus diesem Anlass wichtige<br />

Informationen dazu zusammengestellt.<br />

Aufstiegs-BAFöG bezeichnet die<br />

Förderung nach dem Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz<br />

(AFBG). Mit<br />

dem z.B. Studenten gewährten BAFöG<br />

hat diese Förderung wenig zu tun – sie<br />

besitzt ihre eigene Rechtsgrundlage.<br />

Mit dem Aufstiegs-BAFöG fördert der<br />

Staat die Vorbereitung auf über 700<br />

Fortbildungsabschlüsse. Dabei geht es<br />

nicht nur darum, Meister zu werden,<br />

sondern beispielsweise auch Fachwirt,<br />

Techniker oder Erzieher. Der Staat<br />

unterstützt so Maßnahmen privater<br />

und öffentlicher Träger, unabhängig<br />

davon, ob diese in Voll- oder Teilzeit<br />

stattfinden. Wichtig ist, dass der erhoffte<br />

Abschluss vom Niveau her über einer<br />

Facharbeiter-, Gesellen- oder Gehilfenprüfung<br />

oder einem Berufsfachschulabschluss<br />

liegt. Die Fortbildung muss<br />

auf eine öffentlich-rechtliche Prüfung<br />

nach dem Berufsbildungsgesetz, der<br />

Handwerksordnung oder einen gleichwertigen<br />

Abschluss vorbereiten.<br />

Das Alter spielt bei der Vergabe der<br />

Förderung keine Rolle. Allerdings müssen<br />

die Zulassungsvoraussetzungen<br />

für die jeweilige Fortbildung oder Prüfung<br />

erfüllt sein. Auch Studienabbrecher<br />

oder Abiturienten ohne Erstausbildungsabschluss<br />

können seit August<br />

die Aufstiegsförderung für Fortbildungen<br />

erhalten. Das gilt immer dann,<br />

wenn sie Berufspraxis haben und die<br />

jeweilige Prüfungsordnung dem nicht<br />

entgegensteht.<br />

Die Förderung besteht aus einem einkommensunabhängigen<br />

Beitrag zu den<br />

Fortbildungskosten und – bei Vollzeitmaßnahmen<br />

– zusätzlich aus einem einkommensabhängigen<br />

Beitrag zum<br />

Lebensunterhalt. Sie setzt sich aus nicht<br />

rückzahlbaren Zuschüssen und zinsgünstigen<br />

KfW-Darlehen zusammen. KfW ist<br />

die Kreditanstalt für Wiederaufbau. Zum<br />

1. August 2016 wurden die Förderungen<br />

erhöht. Der Basisunterhaltsbetrag für<br />

Vollzeit-Fortbildungen stieg von 645 €<br />

auf 708 €, der Zuschussanteil um 6 %. Zum<br />

Basisbetrag kommt noch ein Erhöhungsbetrag<br />

hinzu. Dieser beträgt seit August<br />

2016 für den Teilnehmer 60 €. Ist der<br />

Teilnehmer verheiratet oder lebt er in<br />

einer eingetragenen Lebenspartnerschaft,<br />

kommen noch 235€ für den Partner dazu<br />

sowie ggf. weitere 235 € für jedes Kind.<br />

Unabhängig vom Einkommen fördert der<br />

Staat die Lehrgangskosten mit einem<br />

Maßnahmebeitrag, der jetzt von maximal<br />

10.226 € auf höchstens 15.000 €<br />

gestiegen ist.<br />

Angehoben wurden auch die Freibeträge<br />

für das bei der Berechnung der<br />

einkommensabhängigen Anteile anzurechnende<br />

Einkommen und Vermögen<br />

(Basisvermögensfreibetrag 45.000 € ,<br />

Einkommensfreibetrag für den Teilnehmer<br />

nun 290 € pro Monat). Weitere<br />

Änderungen betreffen z.B. die Einführung<br />

eines elektronischen Antragsverfahrens<br />

und die Verringerung der Zahl<br />

der Teilnahmenachweise. 2<br />

Den Laptop abstauben, nebenbei den Haushalt<br />

erledigen, die Füße hochlegen – das sind typische<br />

Vorurteile, mit denen Arbeitnehmer zu kämpfen<br />

haben, die Home-Office-Regelungen in Anspruch<br />

nehmen. Das Online-Karriereportal Monster hat dazu<br />

2015 Umfrageergebnisse und Tipps für den richtigen<br />

Umgang mit dieser Art von Arbeitsorganisation veröffentlicht.<br />

Unter österreichischen und deutschen<br />

Jobsuchenden zeigt sich in beiden Fällen eine Mehrheit<br />

davon überzeugt, ihre Arbeit adäquat von zu<br />

Hause erledigen zu können.<br />

Ein darauf beruhendes Angebot an Mitarbeiter, ihre<br />

Arbeit von zu Hause aus zu erledigen, birgt aber auch<br />

große Herausforderungen für die Zusammenarbeit<br />

im Unternehmen mit sich.<br />

In diesen Zusammenhängen empfiehlt die Monster<br />

Worldwide Deutschland GmbH u.a.: gleiches Recht<br />

für alle. Wenn Home-Office-Regelungen im Unternehmen<br />

existieren, sollte jeder Mitarbeiter die<br />

Möglichkeit haben, sie zu nutzen. Wer das Arbeiten<br />

von zu Hause für sich ausprobieren kann,<br />

bekommt ein Gefühl für die eigene Produktivität.<br />

Spät- werden Zukunftsstarter<br />

Neues Gesetz stärkt Weiterbildung<br />

Das Gesetz zur Stärkung der beruflichen Weiterbildung<br />

und des Versicherungsschutzes in der<br />

Arbeitslosenversicherung ist seit August 2016 in<br />

Kraft. Die Weiterentwicklung der Initiative „Spätstarter“<br />

zu „Zukunftsstarter“ will die Ideen des Gesetzes<br />

unterstützen.<br />

Mit rund 100.000 Eintritten in Fördermaßnahmen<br />

innerhalb von drei Jahren kann das Programm<br />

„Ausbildung wird was – Spätstarter gesucht“ nach<br />

Ansicht der Verantwortlichen eine durchaus positive<br />

Bilanz ziehen. Durch „Spätstarter gesucht“<br />

wurden junge Menschen zwischen 25 und 35 Jahren<br />

ohne Berufsausbildung angesprochen. Ziel war<br />

und ist es, sie für den nachträglichen Erwerb eines<br />

Berufsabschlusses zu gewinnen.<br />

Mit verstärktem Engagement und unter dem neuen<br />

Namen „Zukunftsstarter“ wird dieser Ansatz nun<br />

fortgesetzt. Neue Fördermöglichkeiten sollen dazu<br />

beitragen, bisherige Hemmnisse abzubauen. Ziel<br />

ist nun, bis 2020 rund 120.000 junge Erwachsene<br />

ohne Berufsausbildung noch zu einem Berufsabschluss<br />

zu führen. Federführend bei diesem Vorhaben<br />

ist die Bundesagentur für Arbeit.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 12|16<br />

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