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Stahlreport 2016.12

Das Magazin des Bundesverbands Deutscher Stahlhandel für die Stahldistribution

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71. Jahrgang | Dezember 2016<br />

STAHLREPORT<br />

Das BDS-Magazin für die Stahldistribution<br />

12|16<br />

Bauen auf den Bau – gute Aussichten für 2017


Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Dipl.-Ing. Jochen Adams<br />

Dr. rer. nat. Peter Drodten<br />

Dipl.-Ing. Jochen Adams<br />

Dr. rer. nat. Peter Drodten<br />

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Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

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Dipl.-Ing. Jochen Adams<br />

Dr. rer. nat. Peter Drodten<br />

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Ludwig Felser<br />

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Manfred Feurer, Prof. Dr. Joachim Lueg,<br />

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Eine Material-, Produkt- und<br />

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Dipl.-Ing. Jochen Adams,<br />

Dr. rer. nat. Peter Drodten<br />

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Production, Properties and Processing<br />

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Dipl.-Ing. Jochen Adams, Dr. rer. nat. Peter<br />

Drodten, Dipl.-Ing. Wolfgang Drodten<br />

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Herstellung, Eigenschaften und<br />

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BDS AG – Bundesverband Deutscher Stahlhandel – www.stahlhandel.com


„Jahreswechsel 2016/2017:<br />

durchatmen, dann durchstarten“<br />

EDITORIAL<br />

INHALT<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

für den Stahlhandel neigt sich<br />

ein insgesamt positives Jahr dem<br />

Ende zu. Nach unerwartet gestiegenen<br />

Preisen in der ersten<br />

Hälfte 2016 verzeichnet die<br />

Branche zum Jahresende erneut<br />

eine vielversprechende Entwicklung.<br />

Das tut gut, nach den eher mäßigen Jahren der jüngsten Vergangenheit.<br />

Hinzu kommt, dass eine der wichtigsten Abnehmerbranchen<br />

des Stahlhandels im nächsten Jahr mit einem ordentlichen<br />

Wachstum von rund 3 % rechnet: Die Baubranche. Gute Rahmenbedingungen<br />

also, um die Feiertage genießen zu können.<br />

Denn das nächste Jahr hat es in sich. Gleich zum Auftakt 2017<br />

findet im Januar in München eine der weltweit bedeutendsten Messen<br />

der Baubranche, die BAU 2017, statt (siehe Schwerpunkt S. 18).<br />

Ebenfalls im Januar startet auch der BDS in das Veranstaltungsjahr<br />

2017 und lädt am 12. Januar zum Betonstahltag nach Darmstadt<br />

(siehe Schwerpunkt dazu ab S. 32).<br />

Neben dem Betonstahltag stehen auch der Q&E-Tag am 9.2. (siehe<br />

Vorschau S. 31), der Flachtag am 31.3. und der Höhepunkt der BDS-<br />

Veranstaltungen im kommenden Jahr, der Stahlhandelstag 2017 am<br />

28.9. ebenfalls in Darmstadt, auf dem Programm.<br />

Nach vorne denken – dass die Stahlhandelsbranche diese Disziplin<br />

beherrscht, zeigt unsere Rubrik Marktpartner ab S. 6. Dort<br />

berichtet der <strong>Stahlreport</strong> u.a. über die Einweihung eines neuen Lagerstandorts<br />

von Pader-Stahl, den Umzug der Nordwest-Handel-Zentrale<br />

an einen neuen Standort (S. 8) und gibt ein Update zur Handelsplattform<br />

#steel.online (S. 10).<br />

Wie gewohnt liefert BDS-Bereichsleiter Jörg Feger die Statistik<br />

zu den Absatzzahlen, diesmal für die ersten drei Quartale 2016.<br />

Die Berufsbildung wird in Zukunft eine noch größere Bedeutung<br />

bekommen, als sie sie jetzt schon hat. Die demografische Entwicklung<br />

und sich rasant veränderndernde Anforderungen an Bildungsinhalte<br />

machen die Berufsbildung wohl zu einem der wichtigsten strategischen<br />

Themen. Was sich in der Berufsbildung des BDS tut und<br />

welche Rahmenbedingungen es dabei zu beachten gilt, ist ab S. 26<br />

in der Rubrik „BDS Berufsbildung“ zu lesen.<br />

Bevor das nächste Jahr aber wieder die volle Aufmerksamkeit einfordert,<br />

wünscht der <strong>Stahlreport</strong> friedvolle Feiertage und einen guten<br />

Rutsch!<br />

PERSÖNLICHES<br />

4 Kurznachrichten<br />

MARKTPARTNER<br />

6 Pader-Stahl weiht neuen Lagerstandort ein<br />

8 Nordwest Handel – Umzug in neuen Standort<br />

10 #steel.online – Version 2.0 kurz vor dem Start<br />

MESSEN UND MÄRKTE<br />

18 Schwerpunkt BAU 2017<br />

20 Schwerpunkt/Nachbericht Euroblech<br />

BDS<br />

24 Research: Spürbarer Bestandsabbau im September<br />

26 Berufsbildung: Von Nominierten und Preisträgern<br />

28 Berufsbildung: Zwischenprüfung geschafft<br />

32 Kommunikation: Schwerpunkt Betonstahltag 2017<br />

37 Recht: Vorläufiger Antidumpingzoll, u.v.m.<br />

VERBÄNDE UND ORGANISATIONEN<br />

40 BME-Symposium 2016<br />

41 Baugewerbetag 2016<br />

45 Jahrestagung STAHL 2016, u.v.m.<br />

LIFESTEEL<br />

46 Dünn gewickelt: Violinsaiten aus Stahl<br />

Dr. Ludger Wolfgart<br />

Chefredakteur <strong>Stahlreport</strong><br />

Markus Huneke<br />

Redakteur <strong>Stahlreport</strong><br />

48 Nachgehakt: Jubilare der Richard Köstner AG<br />

49 Impressum<br />

50 Ketten schleppten Kähne<br />

<strong>Stahlreport</strong> 12|16<br />

3


Persönliches<br />

Kurznachrichten<br />

Foto: WV Stahl<br />

Carsten Ewald<br />

wird neuer Geschäftsführer der Interfer<br />

Stahl GmbH, Bremen, wie die Stahldistributionsgruppe<br />

Knauf Interfer SE mitgeteilt hat.<br />

Ab Januar 2017 folgt<br />

er auf Peter Böttcher,<br />

der in den<br />

Ruhestand geht.<br />

Ewald ist derzeit<br />

Prokurist bei der<br />

Stahl- und Metallhandelsfirma<br />

Union<br />

Stahl Nord GmbH in<br />

Hannover. Carsten<br />

Ewald war schon<br />

zuvor bis 2010 für die Knauf-Interfer-Gruppe<br />

in Bremen tätig.<br />

Hans Jürgen Kerkhoff<br />

hat im November seinen 60. Geburtstag<br />

gefeiert. Der Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />

(WV) Stahl und Vorsitzende des Stahlinstituts<br />

VDEh war zudem bereits im September<br />

vom Vorstand der WV Stahl für weitere<br />

vier Jahre in seinen Ämtern bestätigt worden.<br />

Eines der wichtigsten Themen seiner bisherigen<br />

Amtszeit war es, in politischen Entscheidungskreisen<br />

gegenüber<br />

der<br />

Öffentlichkeit für die<br />

Stahlindustrie für<br />

mehr Gehör und<br />

Akzeptanz einzutreten,<br />

u.a. in den Diskussionen<br />

um Energiewende<br />

und<br />

Emissionshandel.<br />

Gunther Kegel<br />

wird neuer Präsident des Verbands der Elektrotechnik,<br />

Elektronik und Informationstechnik<br />

e.V. (VDE). Der CEO von Pepperl+Fuchs<br />

tritt zum 1.1.2017 für eine Amtszeit von zwei<br />

Jahren die Nachfolge von Dr. Bruno Jacobfeuerborn,<br />

CTO der Deutschen Telekom AG,<br />

an. Jacobfeuerborn wird stellvertretender<br />

VDE-Präsident. Dr. Martin Schumacher, Mitglied<br />

des Vorstandes<br />

der ABB AG Mannheim,<br />

wird ebenfalls<br />

stellvertretender<br />

Präsident des Verbandes.<br />

Neu im Präsidium ab<br />

Januar 2017 sind Dr.<br />

Reinhard Ploss, Vorstandsvorsitzender<br />

Foto: Knauf Interfer<br />

Foto: VDE<br />

der Infineon Technologies AG, und Prof. Dr.<br />

Hermann Eul, Privatinvestor im Silicon Valley,<br />

vormals Corporate Vice President Intel<br />

Corp. und Vorsitzender Geschäftsführer<br />

Intel Deutschland GmbH.<br />

Christophe Lautray<br />

ist zum neuen Präsidenten der Europäischen<br />

Vereinigung der Förder- und Lagertechnik<br />

(Fédération Européenne de la Manutention,<br />

FEM) gewählt worden. Der<br />

Vertriebschef (CSO) von Linde Material<br />

Handling ist auf Jan van der Helden, Vanderlande<br />

Industries, gefolgt. Mit seiner Wahl<br />

steht er in den kommenden zwei Jahren<br />

einem Wirtschaftsverband vor, der rund<br />

1.000 Unternehmen mit zirka 160.000 Mitarbeitern<br />

repräsentiert. Lautray möchte<br />

während seiner Amtszeit vor allem die<br />

Attraktivität der Material-Handling-Industrie<br />

weiter erhöhen, die<br />

Internationalisierung<br />

fördern und die Präsenz<br />

hochrangiger<br />

Führungskräfte bei<br />

Kongressen und in<br />

Arbeitsgruppen der<br />

FEM erhöhen.<br />

Außerdem strebt er<br />

an, die Zusammenarbeit<br />

mit dem<br />

Dachverband der europäischen Investitionsgüterindustrie<br />

(Orgalime) zu stärken.<br />

Foto: LMH<br />

Michael Pantelmann<br />

wurde am 6. September 2016 zum neuen<br />

Geschäftsführer der JORDAHL GmbH in Berlin<br />

berufen. Im Rahmen seiner Tätigkeit bei<br />

dem Befestigungs- und Bewehrungstechnikunternehmen<br />

koordiniert er sowohl die Aktivitäten<br />

in Deutschland als auch das internationale<br />

Geschäft. Er hat die Nachfolge von<br />

Moritz Gerke angetreten.<br />

Josip Tomaserie<br />

ist als Vice President und CPO der AGCO Corporation<br />

stellvertretend für das gesamte<br />

Unternehmen zusammen mit seinem Kooperationspartner<br />

4flow mit dem Deutschen<br />

Logistik-Preis 2016 der Bundesvereinigung<br />

Logistik (BVL) ausgezeichnet worden. Mit dem<br />

Projekt „AGCO Smart Logistics“ haben die<br />

Preisträger einen innovativen Kooperationsansatz<br />

innerhalb einer integrierten Supply-Chain-<br />

Management-Lösung realisiert, so die Jury. Es<br />

basiert auf der Grundidee der Zusammenfüh-<br />

rung eines intelligenten Transportmanagements,<br />

Lieferanten- und Risikomanagements<br />

in einer zentralen Cloud-Lösung. AGCO und<br />

4flow konnten mit dieser Lösung die Kosten in<br />

der Inbound-Supply-Chain des Landmaschinenherstellers<br />

in den vergangenen Jahren um<br />

mehr als 25% reduzieren.<br />

Cyrus P. Mistry<br />

ist als Vorstandsvorsitzender der Beteiligungsgesellschaft<br />

Tata Sons abgelöst worden.<br />

Als Übergangsvorsitzender wurde der<br />

frühere Konzernchef Ratan Tata (78)<br />

bestellt. Mistry hatte Ende 2012 die Nachfolge<br />

von Ratan Tata angetreten, als dieser<br />

sich nach 21 Jahren an der Konzernspitze<br />

zurückgezogen hatte. Mistry war der erste<br />

Tata-Chef, der nicht aus der Eigentümerfamilie<br />

stammte.<br />

Michael Lütjann<br />

ist in die Geschäftsführung von IMPERIAL<br />

Logistics International B.V. & Co mit Hauptsitz<br />

in Duisburg berufen worden. Seit<br />

August 2015 Chief Information Officer (CIO)<br />

des Unternehmens, wird er diese Position<br />

ab 2017 für die Logistikdivision des Gesamtkonzerns<br />

IMPERIAL Holdings Limited, Südafrika,<br />

übernehmen. Die Division Imperial<br />

Supply Chain Solutions<br />

umfasst alle<br />

Dienstleistungen in<br />

den Bereichen Contract<br />

Logistics, Contract<br />

Manufacturing<br />

und Warehousing für<br />

die Branchen Automotive,<br />

Maschinenund<br />

Anlagenbau,<br />

Stahl, Retail und<br />

Consumer Goods sowie Chemie.<br />

Andreas Müller<br />

ist neuer Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands<br />

Sanitär, Heizung, Klima (ZVSHK).<br />

Der amtierende Vorstand des Verbands<br />

unter Vize-Präsident<br />

Friedrich Budde hat<br />

stellvertretenden<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

Andreas Müller<br />

am 27. Oktober<br />

2016 mit der Führung<br />

der Amtsgeschäfte<br />

des ZVSHK<br />

betraut.<br />

Foto: Imperial Logistics International<br />

Foto: ZVSHK<br />

4 <strong>Stahlreport</strong> 12|16


Robert Blackburn<br />

übernimmt zum 1.1.2017 den Vorsitz der<br />

Geschäftsführung der Hoffmann Group. Ziel<br />

des neuen CEO sei es, die Unternehmensgruppe<br />

national und international weiterzuentwickeln<br />

und ins digitale Zeitalter zu führen.<br />

Alexander Toumassian<br />

verantwortet bei der SCHÄFER WERKE<br />

GmbH seit September<br />

2016 den<br />

Geschäftsbereich<br />

Lochbleche als<br />

neuer Leiter Vertrieb.<br />

Er folgt damit<br />

auf Marcus Düber,<br />

der intern als kaufmännischer<br />

Geschäftsführer zur<br />

Gesellschaft SCHÄ-<br />

FER Sudex s.r.o. wechselt. Toumassian ist<br />

innerhalb der Schäfer Werke bereits seit Juli<br />

2015 als Bereichsleiter Vertrieb bei Schäfer<br />

Streckmetall tätig. Durch seine neue Aufgabe<br />

leitet er damit zwei Geschäftsbereiche<br />

der Unternehmensgruppe.<br />

Carl Martin Welcker<br />

ist von der Mitgliederversammlung des Verbands<br />

Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />

(VDMA) zum neuen Präsidenten<br />

gewählt worden. Welcker ist geschäftsführender<br />

Gesellschafter des Kölner Werkzeugmaschinenherstellers<br />

Alfred H. Schütte<br />

GmbH & Co KG. Er löst turnusgemäß Dr.<br />

Reinhold Festge ab, der seit 2013 VDMA-<br />

Präsident war. Zugleich wurde die Amtsperiode<br />

des Präsidenten von drei auf vier Jahre<br />

verlängert.<br />

Jörg Hofmann<br />

ist zum Präsidenten des Welt-Dachverbands<br />

der Industriegewerkschaften IndustriAll<br />

Global Union bestimmt worden. Die<br />

Delegierten des Welt-Dachverbands hatten<br />

Jörg Hofmann,<br />

Erster Vorsitzender<br />

der IG Metall,<br />

Anfang Oktober in<br />

Rio de Janeiro<br />

gewählt. Die zunehmend<br />

arbeitsteilige<br />

und flexible Produktion<br />

in der „globalen<br />

Fabrik“ stelle<br />

Foto: Hoffmann Group<br />

Foto: Knauf Interfer<br />

Atlas Copco<br />

auch Gewerkschaften vor neue Herausforderungen.<br />

Es werde deshalb immer wichtiger,<br />

dass auch die Gewerkschaften ihre<br />

globalen Aktivitäten intensivierten, um<br />

Menschen-, Arbeitnehmer- und Gewerkschaftsrechte<br />

wirksam zu verteidigen. Der<br />

Welt-Dachverband der Industriegewerkschaften<br />

IndustriAll Global Union wurde<br />

2012 gegründet und vertritt rund 50 Mio.<br />

Gewerkschaftsmitglieder aus 140 Ländern,<br />

die in den Unternehmen der Metallund<br />

Elektro-, Chemie- und Textilindustrie,<br />

sowie dem Bergbau und der Energiebranche<br />

beschäftigt sind.<br />

Alex Bongaerts und<br />

Jochem Kersjes<br />

sind seit Anfang September Geschäftsführer<br />

der deutschen Atlas Copco Holding und der<br />

Atlas Copco Deutschland. Sie haben Piet<br />

Ley abgelöst, der die Position seit 2012 inne<br />

hatte. Der Belgier Bongaerts übernimmt in<br />

dem schwedischen Industriekonzern die<br />

Position des Direktors (Vice President) der<br />

Holdings in Deutschland, Österreich und der<br />

Schweiz. Jochem Kersjes ist als weiterer<br />

Geschäftsführer der beiden deutschen Holdings<br />

eingetragen.<br />

Alex Bongaerts (l.) und Jochem Kersjes (r.)<br />

Gerhard Schug<br />

ist in diesem Jahr seit 25 Jahren Mitglied<br />

des Bundesverbands Deutscher Stahlhandel<br />

(BDS). Als Zeichen des Dankes für die<br />

langjährige Treue der EHG Stahl Metall<br />

Odelzhausen GmbH Unternehmens überreichte<br />

BDS-Regionalbetreuer Bernhard<br />

Röschlein Geschäftsführer Gerhard Schug<br />

im November die dafür fällige Jubiläumsurkunde.<br />

Die ehemalige SRH (Stahl- und Rohrhandel<br />

GmbH) Odelzhausen wurde 1977 gründet.<br />

Zunächst ausschließlich auf Stahlrohre<br />

fokussiert, erweiterte sich das Produktportfolio<br />

bald um Blank-, Qualitäts- und<br />

Edelbaustahl. Der heutige Geschäftsführer<br />

Gerhard Schug ist in dieser Position seit<br />

Foto: BDS/Röschlein<br />

BDS-Regionalbetreuer Bernhard Röschlein überreicht<br />

EHG-Geschäftsführer Gerhard Schug die<br />

eine Urkunde für 25 Jahre BDS-Mitgliedschaft.<br />

Januar 2003 im Unternehmen. Zum damals<br />

25-jährigen Firmenjubiläum beteiligte sich<br />

der langjährige Mitarbeiter auch als Gesellschafter<br />

an der SRH – und ist seitdem zum<br />

Geschäftsführer bestellt. Im Februar 2005<br />

dann stieg die EHG Dornbirn bei SRH mit<br />

ein und übernahm die Mehrheitsanteile.<br />

Heute sind bei EHG Odelzhausen 25 Mitarbeiter<br />

beschäftigt, auf einem Firmengelände<br />

von 7.000 m², mit einer Lagerfläche<br />

von 4.000 m² und mit ca. 1.000 aktiven<br />

Kunden. Zum Produktsortiment mit rund<br />

4.000 t Vorratsmaterial in Odelzhausen<br />

gehören Stahlrohre, Präzisionsstahlrohre,<br />

Gewinderohre, Rechteck- und Vierkantrohre<br />

sowie NE-Metalle, Träger, Stahlbleche,<br />

Qualitäts- und Edelbaustähle in den<br />

verschiedensten Sondergüten.<br />

Einer der Hauptabnehmer ist die Automobilindustrie.<br />

Daneben kommen die Kunden<br />

auch aus dem Maschinen- sowie dem<br />

Stahl- und Metallbau. Diverse Anarbeitungsmöglichkeiten,<br />

wie Sägen, Strahlen<br />

und Primern, galvanisch Verzinken und<br />

Feuerverzinken, runden das Lieferspektrum<br />

ab. Mit zwei eigenen und 30 weiteren<br />

Lkw der EHG aus Dornbirn sowie externen<br />

Speditionen werden die Abnehmer aus beiden<br />

Standorten termingerecht mit insgesamt<br />

über 30.000 t Vorratsmaterial beliefert.<br />

Arndt Laßmann<br />

hat bereits zum 1. August als neues Vorstandsmitglied<br />

und Chief Financial Officer<br />

bei der Wuppermann AG in Leverkusen die<br />

Bereiche Finanz- und Rechnungswesen,<br />

Steuern, Controlling und IT übernommen.<br />

Der 54-Jährige war viele Jahre in der Automobilzulieferindustrie<br />

und zuletzt bei der<br />

Carl Daniel Peddinghaus GmbH, Ennepetal,<br />

tätig.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 12|16<br />

5


Marktpartner<br />

Bericht<br />

Die Pader-Stahl-Geschäftsführung Helmut Schwarzkopf (l.) und Michael Agethen.<br />

Vollautomatische Hochregalanlage und Sägezentrum machen Prozesse effizienter<br />

Pader-Stahl weiht neuen Lagerstandort ein<br />

Raum ist in der kleinsten Hütte? Für den Stahlhandel gilt das eher nicht, eine effiziente Intralogistik<br />

braucht angemessene Platzverhältnisse. Auch das ostwestfälische Stahlhandelsunternehmen<br />

Pader-Stahl hat sich von dieser Maxime nicht leiten lassen – und in einen zweiten Lager- und Anarbeitungsstandort<br />

investiert. Im November ist Standort Nummer Zwei nun offiziell eingeweiht worden.<br />

Highlight dabei: Das Langgutlager von Fehr mit angeschlossenem Sägezentrum von Behringer.<br />

Der Platz war zuletzt wirklich<br />

knapp geworden am bisherigen Lagerstandort<br />

von Pader-Stahl. Die 3.200-<br />

m 2 -Halle ist dank der guten Geschäftsentwicklung<br />

des jungen Unternehmens<br />

wie aus allen Nähten geplatzt.<br />

Lagervorgänge haben dadurch einen<br />

nicht unerheblichen Zeitaufwand in<br />

Anspruch genommen. So haben die<br />

beiden Inhaber und Geschäftsführer,<br />

Helmut Schwarzkopf und Michael<br />

Agethen, vor zwei Jahren beschlossen,<br />

in neue Kapazitäten zu investieren.<br />

Mit einem befreundeten Steuerberater<br />

im Jahre 2000 gegründet, hat<br />

sich die Pader-Stahl Handels-GmbH<br />

mittlerweile zu einem erfolgreichen<br />

Stahlhandelsunternehmen mit 30 Mitarbeitern<br />

und rund 1.000 Kunden aus<br />

Industrie, Handwerk, Metall- und<br />

Maschinenbau entwickelt.<br />

Der neue Lager- und Anarbeitungsstandort<br />

befindet sich in unmittelbarer<br />

Nähe des bisherigen Firmensitzes<br />

im Süden Paderborns. Einen<br />

Steinwurf weit vom Haupthaus entfernt<br />

hat Pader-Stahl ab Januar 2016<br />

einen 3.250 m 2 großen, zweiten Standort<br />

errichtet und Anfang Juli planmäßig<br />

in Betrieb genommen.<br />

Neues Herzstück des Unternehmens<br />

ist neben der Halle selbst vor<br />

allem die enthaltene Anarbeitungstechnik.<br />

Das vollautomatische Hochregallager<br />

des Schweizer Herstellers<br />

Fehr ermöglicht im Zusammenspiel<br />

mit dem Geradschnitt-Bandsägeautomaten<br />

von Behringer eine deutlich<br />

effizientere und zeitreduzierte Bearbeitung<br />

und Abwicklung.<br />

Musste früher das Material<br />

manuell entnommen und zum Sägen<br />

transportiert werden, übernimmt<br />

diese Aufgabe heute das neue Langgut-Hochregallager<br />

von Fehr. Vollautomatisch<br />

steuert das Hochregalbediengerät<br />

die insgesamt 1.500<br />

Lagerkassetten an, die max. je 3 t<br />

Tragekapazität und 6 m Lagergutlänge<br />

aufnehmen, und transportiert<br />

das Material zum Sägezentrum.<br />

Der Zeitaufwand der Mitarbeiter hat<br />

sich dadurch erheblich reduziert,<br />

von einer ganztägigen Beschäftigung<br />

mit Lagervorgängen auf wenige definierte<br />

Stunden – wertvolle Zeit, in<br />

der sich die Mitarbeiter nun um<br />

andere Dinge im Unternehmen kümmern<br />

können.<br />

Echtzeit-Zugriff auf<br />

realen Lagerbestand<br />

Dass die kleinsten Dinge bei solchen<br />

Projekten mitunter die größte Aufmerksamkeit<br />

verlangen, hat sich auch<br />

im Vorfeld bei der Konzeptionierung<br />

des neuen Pader-Stahl-Lagers gezeigt.<br />

Zusammen mit Hersteller Fehr und<br />

dem Softwarehaus Ott Computer<br />

GmbH habe die Entwicklung und<br />

Anpassung der Software an die<br />

Bedürfnisse des Stahlhandelshauses<br />

in Paderborn die im Verhältnis meiste<br />

Zeit in Anspruch genommen, erzählt<br />

Helmut Schwarzkopf.<br />

Doch die Arbeit hat sich gelohnt.<br />

Pader-Stahl verfügt nun über eine<br />

6 <strong>Stahlreport</strong> 12|16


Für die interne Logistik des Materials,<br />

für die Ein- und Auslagerung<br />

sowie für den Transport zu den<br />

Sägen sorgen Magnetkrane von<br />

Scheffer, u.a. ein individuell angepasster,<br />

freitragender Pendelkran.<br />

Dieser ermöglicht die direkte Beschickung<br />

der Behringer-Sägeanlage<br />

unabhängig von der Position der auf<br />

die gesamte Halle ausgelegten, weiteren<br />

Magnetkrananlage.<br />

Fotos: Pader-Stahl<br />

Software, die die Materialbewegungen<br />

sofort im System verbucht. Der<br />

tatsächliche Lagerbestand ist direkt<br />

in Echtzeit zu sehen – und nicht erst<br />

zu einem späteren Zeitpunkt, z.B.<br />

nachts, wenn die Bestandänderungen<br />

eingebucht werden.<br />

Unmittelbar an das Lager angeschlossen<br />

ist der neue Geradschnitt-<br />

Neben der Hochregalanlage hat<br />

Pader-Stahl auch in eine neue<br />

Behringer Bandsägeanlage investiert.<br />

Bandsägeautomat von Behringer. Der<br />

Sägeautomat vom Typ HBE 511 Dynamic<br />

schneidet Material bis 500 mm<br />

Durchmesser und arbeitet wie das<br />

Lagersystem vollautomatisch. Den<br />

Maschinenpark ergänzen weitere vier<br />

CNC-gesteuerte Sägeautomaten (Doppelgehrungs-<br />

und Geradschnitt-Sägeanlagen).<br />

Breites Lagerprogramm<br />

Das Pader-Stahl-Angebot umfasst<br />

Walzstahl, Rohre und Flachprodukte<br />

sowie Qualitäts- und Blankstahl.<br />

Daneben gehört auch Edelstahl<br />

sowie Aluminium und Buntmetall<br />

zum Programm. Kunden können<br />

weiterhin auf Gitterroste, Schiebetor-<br />

und Schienenlaufwerke sowie<br />

auf ein Geländersortiment zurückgreifen.<br />

Der Anarbeitungsservice um -<br />

fasst präzise Serienzuschnitte (bis<br />

500 x 500 mm). Zusammen mit Partnerunternehmen<br />

sind auch Blechzuschnitte<br />

und -abkantungen sowie<br />

Feuerverzinkungen möglich. 2<br />

[ Kontakt ]<br />

Pader Stahl<br />

Handels GmbH<br />

33106 Paderborn<br />

+49 5251 877270<br />

info@pader-stahl.de<br />

www.pader-stahl.de<br />

Gitterträgerfertigung<br />

flexibel und just-in-time<br />

VGA Versa – unser Know-how<br />

ist ihr Vorteil!<br />

Die VGA Versa dient der flexiblen Fertigung von<br />

Gitterträgern und produziert Ihre Aufträge<br />

just-in-time und vollautomatisch. Die Anlage<br />

bietet zudem automatische Höhenverstellung<br />

der Gitterträger sowie eine optimale Integration<br />

in Ihr Fertigungskonzept.<br />

Progress Maschinen & Automation AG<br />

Julius-Durst-Str. 100<br />

I-39042 Brixen<br />

Tel. +39 0472 979 100<br />

info@progress-m.com<br />

www.progress-m.com


Marktpartner<br />

Bericht/Nachricht<br />

Die neue Firmenzentrale<br />

der Nordwest<br />

Handel AG in Dortmund<br />

– in einem historisch<br />

stahllastigen<br />

Umfeld<br />

Auf welche Ziele sich Nordwest konzentriert<br />

Aufbruch<br />

„Aufbruch“ – Nordwest-Vorstand Jörg Simon verwendet selbst diesen dynamischen Begriff ganz<br />

gelassen. Unaufgeregtheit gehört auch dann zu den Markenzeichen des Managers, wenn er auf<br />

die spannenden Ziele zu sprechen kommt, die sich die Verbundgruppe für die nächste Zeit gesetzt<br />

oder die sie schon erreicht hat. Aufregung schadet schließlich nur der Konzentration.<br />

Und die war dringend erforderlich,<br />

als die NORDWEST Handel<br />

AG im September vom alten Standort<br />

in Hagen an einem einzigen<br />

Wochenende in den Dortmunder<br />

Neubau umgezogen ist – mit immerhin<br />

320 Mitarbeitern. Dieser Aufbruch<br />

jedenfalls ist geschafft, und<br />

Jörg Simon überlässt es bescheiden<br />

seinen Gesprächspartnern, den Ver-<br />

gleich zu prominent gescheiterten<br />

Großprojekten in anderen Metropolen<br />

der Republik zu ziehen. Nur<br />

einen Hinweis kann sich der „Zahlenmensch“,<br />

wie sich der für die Ressorts<br />

„Stahl/Finanzen/Administration“<br />

Zuständige selber bezeichnet,<br />

mit Blick auf Neubau und Umzug<br />

nun doch nicht verkneifen: „20,2<br />

Millionen Euro waren 2012 geplant,<br />

20,2 Millionen Euro sind 2016 eingehalten<br />

worden.“<br />

Das lässt die Zuhörer nur um so<br />

aufmerksamer lauschen, wenn Jörg<br />

Simon von seinem nächsten großen<br />

Ziel spricht: die Bezugsquote der<br />

angeschlossenen Handelshäuser zu<br />

erhöhen, also den Nordwest-Anteil<br />

an deren Geschäften. Dafür brauche<br />

er ein Team – wie beim Umzug. Und<br />

Fotos, 4: Nordwest<br />

Jörg Simon, bei Nordwest Vorstand für<br />

Stahl/Finanzen/Administration<br />

Für Nordwest an prominenter Stelle in Sa -<br />

chen Stahl unterwegs: Christopher Rüther …<br />

… und Bernd Estermann.<br />

8 <strong>Stahlreport</strong> 12|16


Kurzporträt in Zahlen<br />

damit sind vor allem Christopher<br />

Rüther sowie Bernd Estermann im<br />

Gespräch, die mit ihrem Team für das<br />

nun Dortmunder Unternehmen in<br />

Sachen Stahl in Führungspositionen<br />

unterwegs sind; neuerdings übrigens<br />

viel in Polen, wo es seit kurzem<br />

eine Kooperation mit der European<br />

Steel Group Polska (ESG) gibt. Ihr<br />

gehören elf Großhändler an, die für<br />

ein Jahresvolumen von immerhin<br />

700.000 t Stahl stehen.<br />

Genauso gut hätte er vom Lernen<br />

sprechen können, denn auch das<br />

gehört zum Credo des Jörg Simon:<br />

durch Berufsbildung Karrieren und<br />

damit den Unternehmenserfolg fördern.<br />

22 Auszubildende hat Nordwest<br />

derzeit. Doch für das Team der<br />

Verbundgruppe ist dies nur ein<br />

Aspekt des Themas. Lernen will es<br />

Die Nordwest Handel AG stand im vergangenen Jahr mit ihren über 300<br />

Mitarbeitern für ein Geschäftsvolumen von rund 2 Mrd. €. Unter dem<br />

Dach des Konzerns arbeiteten 2015 mehr als 900 spezialisierte Fachhandelspartner<br />

mit etwa 1.800 Lieferanten zusammen. Das Ergebnis: Über<br />

das Zentrallager der Gruppe waren mehr als 140.000 Artikel zu beziehen.<br />

Sie stehen für vier Geschäftsbereiche: Stahl mit einem Geschäftsvolumen<br />

von etwa 800 Mio. €, den baunahen Sektor in ähnlicher Größenordnung<br />

und die Haustechnik mit annähernd 300 Mio. €. Hinzu kommen<br />

Services, die ein Geschäftsvolumen von ca. 100 Mio. € repräsentieren.<br />

z.B. auch durch eine in diesen<br />

Wochen gestartete Umfrage bei den<br />

angeschlossenen Handelspartnern.<br />

Was die vom nächsten Jahr erwarten,<br />

wollen die Dortmunder wissen<br />

– um daraus Schlussfolgerungen für<br />

das eigene Handeln zu ziehen. 2017<br />

nur als Fortsetzung von 2016 zu<br />

sehen, davon hält der Vorstand nicht<br />

viel. Auch deshalb forciert er mit<br />

Nachdruck die entwickelten E-Shop-<br />

Lösungen, mit der die ersten Handelspartner<br />

bereits live gehen.<br />

Diese modernen Zeiten, für die<br />

auch Nordwest stehen will, sind im<br />

Übrigen keineswegs von der Vergangenheit<br />

losgelöst. Das macht<br />

exemplarisch der neue Standort auf<br />

dem ehemaligen Industriegelände<br />

„Phoenix West“ im Dortmunder<br />

Süden deutlich. Dort stehen noch<br />

viele historische Zeugnisse der Herstellung<br />

von Stahl, der in modernen<br />

Produktformen das heutige Domizil<br />

von Nordwest prägt – vom sichtbaren<br />

Träger in dem demnächst zu<br />

eröffnenden Show-Room bis zu den<br />

Laibungen der Wendeltreppe im<br />

Foyer. Es geht Jörg Simon nicht um<br />

Brüche, Aufbruch ist sein Thema.2<br />

[ Kontakt ]<br />

Nordwest Handel AG<br />

44263 Dortmund<br />

+49 231 22223001<br />

info@nordwest.com<br />

www.nordwest.com<br />

Nachrüstung von Produktionskranen<br />

Krananalyse in Echtzeit<br />

Die Lech-Stahl Veredelung GmbH<br />

(LSV) der Max-Aicher-Stiftung rüstet 26<br />

bestehende Krananlagen mit Demag Status-<br />

Control aus. Damit überwacht der Spezialist<br />

für Blankstahl zukünftig alle Produktionskrane<br />

an den zwei Fertigungsstandorten.<br />

ein hohes Maß an Prozesssicherheit. Darüber<br />

hinaus bietet es universelle Einsatzmöglichkeiten.<br />

Mit StatusControl lassen sich sowohl<br />

schützgesteuerte Anlagen wie auch Krane<br />

und Hebezeuge mit Prozessorsteuerung<br />

nachrüsten – und das herstellerunabhängig.“<br />

Die 26 Einträger-Laufkrane der LSV sind<br />

installiert in den Werken Landsberg und<br />

Oberndorf und werden eingesetzt für den<br />

innerbetrieblichen Transport entlang der<br />

Produktionskette. Die Krane mit einer Tragfähigkeit<br />

von 5 bis 10 t wurden dem Aufbau<br />

der beiden Werke entsprechend zwischen<br />

1985 und 2015 installiert und in Betrieb<br />

genommen. Dementsprechend sind die<br />

Krane mit unterschiedlichen Generationen<br />

der Steuerungstechnik ausgestattet.<br />

Carolin Paulus, Vice President Global Services<br />

& Marketing, bei Terex Material Handling:<br />

„Mit einer zuverlässigen Anlagenkontrolle<br />

in Echtzeit bietet Demag StatusControl<br />

In dem Installationspaket der Lech-Stahl<br />

Veredelung ist die Nachrüstung der Krananlagen<br />

mit GSM-Modulen enthalten. Die aktuellen<br />

Betriebsdaten und Statusmeldungen<br />

werden am Kran erfasst und drahtlos übertragen.<br />

Die systemeigene Software interpretiert<br />

die Daten und zeigt diese schnell<br />

erfassbar in einer Ampel-Systematik an.<br />

Diese Daten sind sowohl über stationäre<br />

Rechner wie auch über mobile Endgeräte<br />

jederzeit abrufbar. Bei Statusänderungen<br />

werden die Nutzer von StatusControl sofort<br />

per Push-Nachricht informiert.<br />

Foto: Terex Material Handling<br />

Krananalyse in Echtzeit: Die Lech-Stahl<br />

Veredelung GmbH setzt Demag StatusControl<br />

zur Überwachung von 24 Kranen am Standort<br />

Landsberg ein.<br />

Die Krandaten werden zukünftig vom<br />

Instandhaltungspersonal in individuell festlegbaren<br />

Intervallen abgerufen, zusätzlich<br />

liest der Demag Service die ermittelten<br />

Werte aus - auch um vor den halbjährlichen<br />

Wartungen die entsprechenden Ersatzteile<br />

proaktiv anbieten zu können.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 12|16<br />

9


Marktpartner<br />

Bericht<br />

#steel.online startet in Kürze Version 2.0<br />

Oder online handeln?<br />

Vor knapp zwei Jahren ist die Handelsplattform Netzwerk-Stahl – von der Branche gespannt<br />

verfolgt – an den Start gegangen. Gerade erst ist die neue Version 1.10 des inzwischen aus<br />

Internationalisierungsgründen in #steel.online umbenannten Portals online gegangen.<br />

Zeit, um einmal zu fragen: Wie läuft’s?<br />

Handelsportale wie #steel.online<br />

oder ähnlich gelagerte Lösungen<br />

anderer Anbieter werden in der Branche<br />

gegenwärtig viel diskutiert. Es<br />

geht dabei letztlich um die Frage, ob<br />

und wie sich Beschaffungs- und Vertriebsstrukturen<br />

automatisieren lassen.<br />

Im Vordergrund steht nicht nur<br />

die Geschwindigkeit. Greifbar nahe<br />

scheint auch, Digitalisierung und<br />

Vernetzung sei Dank, den bisherigen<br />

Aufwand sowohl vertriebsseitig als<br />

auch auf Seiten der Beschaffung<br />

reduzieren zu können – bei gleichzeitiger<br />

Verbesserung der Prozessqualität.<br />

Egal, ob gewagtes Experiment,<br />

vermeintlich verrückte Idee oder<br />

realistisches Projekt – hinter<br />

#steel.online steckt in jedem Fall<br />

eine Menge Know-how, konzeptionelles,<br />

langfristig orientiertes Denken<br />

und am Ende eine Menge Arbeit.<br />

Im Vor-Ort-Gespräch hat der STAHL-<br />

REPORT mit Ralf Niemeier,<br />

Geschäftsführer der betreibenden<br />

MONTANSTAHL GmbH und Kopf<br />

hinter #steel.online, über den aktuellen<br />

Stand des Projekts gesprochen<br />

– und die wichtigsten Entwicklungen<br />

zusammengefasst.<br />

Was kann die Plattform?<br />

#steel.online ist eine „Matchmaking“-Plattform,<br />

welche die Nachfrage<br />

nach Stahlprodukten mit den<br />

bestmöglich passenden Angeboten<br />

zusammenbringen will. Dabei ist<br />

#steel.online breit aufgestellt. Das<br />

Handelsportal bietet bzw. vermittelt<br />

das gesamte üblicherweise in der<br />

Stahldistribution verfügbare Produktspektrum<br />

– von Trägern und<br />

Profilen über Bleche, Stäbe und<br />

Rohre bis hin zu Coils und Spaltband.<br />

Auch über den „nackten“ Werkstoff<br />

hinaus bildet #steel.online das<br />

gängige Produktspektrum des Stahlhandels<br />

ab – durch die Einbindung<br />

vieler Handelsunternehmen aber,<br />

jedenfalls nominell, tatsächlich mit<br />

einem nahezu kompletten Sortimentsspektrum.<br />

Mittels des #steel.online-Konfigurators<br />

haben Stahlverbraucher eine<br />

große Flexibilität in der individuellen<br />

Gestaltung ihrer Anfrage. Mit<br />

ihm können Kunden alle gängigen<br />

Parameter einer üblichen Anfrage<br />

im Stahlhandel abfragen bzw. konfigurieren:<br />

von der Anarbeitung<br />

(Sägen, Oberflächenbehandlung,<br />

etc.) über benötigte Zeugnisse, Verpackung,<br />

Fracht- und Entladungsarten,<br />

Zahlungsmodalitäten oder für<br />

eventuell beim Lieferanten erforderliche<br />

Zertifikate. So können Kunden<br />

ein feuerverzinktes Blech in S235JR<br />

mit Werkszeugnis und Ursprungs -<br />

zertifikat, passendem Zuschnitt und<br />

gewünschter Zulieferungsart in<br />

wenigen Sekunden definieren und<br />

als Bedarf an den Handel versenden.<br />

Darüber hinaus können auch<br />

technische Zeichnungen auf die Plattform<br />

hochgeladen werden – anhand<br />

derer Stücklisten erstellt werden –<br />

oder gleich die Stückliste selbst. Einmal<br />

über das Portal getätigte Anfra-<br />

10 <strong>Stahlreport</strong> 12|16


gen können weiterhin als Vorlage<br />

gespeichert und erneut abgerufen<br />

werden, entweder in gleicher Konfiguration<br />

oder für eine neue Anfrage<br />

geändert.<br />

Was ist der aktuelle Status<br />

des Projekts?<br />

#steel.online richtet sich an den Stahlhandel<br />

und an Stahlverbraucher im<br />

gesamteuropäischen Raum. Gegenwärtig,<br />

diese Information veröffentlicht<br />

der Betreiber auch auf der Portalseite<br />

www.steel.online, können<br />

Absatzgebiete in 28 Ländern der EU<br />

gebucht werden. Derzeit sind knapp<br />

über 1.000 Stahlhändler und beinahe<br />

10.000 Stahlverbraucher auf der Plattform<br />

angemeldet. Sprachbarrieren<br />

soll es für Nutzer der Plattform dabei<br />

weitgehend nicht mehr geben.<br />

#steel.online ist in insgesamt acht<br />

Sprachen verfügbar (neben Deutsch<br />

und Englisch u.a. auch in Spanisch,<br />

Italienisch, Polnisch und Russisch).<br />

Die Menge der Anfragen hat nach<br />

Auskunft des Betreibers seit Start<br />

des Portals stetig zugenommen. Gut<br />

sehen dabei Niemeier zufolge sowohl<br />

Anfragen kleinlosiger Bedarfe als<br />

auch Anfragen für großvolumige<br />

Bedarfe am anderen Ende des Spektrums<br />

aus. Doch auch die Zahl mittelgroßer<br />

Anfragen, bei denen es um<br />

etwa 1 bis 15 t Bedarfsvolumen geht<br />

– die eigentlich interessante Masse<br />

an Anfragen – wachsen Niemeier<br />

zufolge stetig.<br />

Anfang 2017 soll die nächste Portalversion<br />

2.0 gelauncht werden.<br />

Neben weiter verbesserter Benutzerfreundlichkeit<br />

kommt dann auch<br />

die insbesondere von mittleren und<br />

großen Verbrauchern geforderte<br />

Schnittstelle, die laut Niemeier auch<br />

vom Handel zur Bewältigung der<br />

inzwischen monatlich deutlich vierstelligen<br />

Bedarfsanfragen verlangt<br />

werde.<br />

Vorteile für den Handel<br />

Ein Ziel des Portals ist, Stahlhandelsunternehmen<br />

neue Absatzgebiete<br />

zu erschließen – ohne, dass<br />

die Unternehmen dafür viel Zeit-,<br />

Personal- und Kostenaufwand investieren<br />

müssten. Handelsunternehmen<br />

können auf einer digitalen Karte<br />

im Portal kostenpflichtig angestammte<br />

oder neue„Gebiete“ buchen<br />

und so als Lieferant gezielt auftreten,<br />

um gefiltert über Einstellungen<br />

– je nach Wunsch und Ziel – entweder<br />

für das ganze Sortiment oder<br />

auch nur einzelne Produktgruppen<br />

Bedarfsmeldungen zu empfangen.<br />

Gefiltert werden können z. B. Kundengruppen,<br />

Produkte, Werkstoffe<br />

oder auch ein Anspruch an die Mindestmenge.<br />

Nur wenn eine Anfrage<br />

alle Filterbedingungen erfüllt, wird<br />

ein Händler überhaupt erst als Lieferant<br />

aufgeführt und damit auswählbar.<br />

Erhält ein Händler Bedarfsmeldungen<br />

über das Portal, ist es dem<br />

Unternehmen überlassen, die Preise<br />

entweder elektronisch im Portal<br />

abzugeben oder sie über die eigenen<br />

Systeme an den Nachfrager mitzuteilen.<br />

Händlern sollen in Zukunft auch<br />

statistische Auswertungen zur Verfügung<br />

stehen. Damit sollen sehr<br />

detaillierte Aussagen über die Wertigkeit<br />

von Absatzgebieten möglich<br />

sein – bis hin zu Aussagen zur Performance<br />

einzelner Produktgruppen<br />

für ausgewählte Absatzgebiete.<br />

Vorteile für Einkäufer<br />

Vereinfachung, Vereinfachung, Vereinfachung<br />

– so lautet einer der wichtigsten<br />

Vorteile des Portals für Stahleinkäufer.<br />

Denn der muss sich nicht<br />

Händler können auf #steel.online „Gebiete“ buchen und detailliert konfigurieren, was<br />

und wie sie dort anbieten.<br />

Für Anfragen steht auf #steel.online ein Konfigurator bereit, mit dem die<br />

Anfrage-Parameter detailliert und umfassend eingestellt werden können.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 12|16<br />

11


Marktpartner<br />

Bericht/Nachrichten<br />

mehr selbst aufwändig darum bemühen,<br />

einen Überblick über die vorhandenen<br />

Anbieter zu bekommen.<br />

Das erledigt das Portal für ihn, passend<br />

auf seine individuelle Anfrage.<br />

Ein weiterer Vorteil für Einkäufer<br />

liegt ebenfalls auf der Hand: die<br />

höhere Geschwindigkeit der Anfrageerstellung.<br />

Ist die Bedienung des<br />

Portals einmal zur Routine geworden,<br />

können Anfragen darüber sehr<br />

schnell und ohne hohen Arbeitsaufwand<br />

und nur an die passenden<br />

Anbieter übermittelt werden.<br />

Dabei kann der Stahlverbraucher<br />

die herausgefilterten Anbieter<br />

komplett übernehmen, einzelne aus<br />

der Liste abwählen oder sogar eigene<br />

Anbieter hinzufügen – etwa in dem<br />

Fall, dass der eigene Stammhändler<br />

nicht in der Vorschlagsliste des Portals<br />

auftaucht, aber dennoch berücksichtigt<br />

werden soll.<br />

Eingehende Angebote sind für<br />

Einkäufer zudem einheitlich strukturiert<br />

und können miteinander verglichen<br />

werden. Allerdings haben<br />

Händler bei der Angebotserstellung<br />

eine Wahlmöglichkeit: Sie können<br />

eine Anfrage entweder im System<br />

beantworten oder über die gewohnten<br />

Kommunikationskanäle am Portal<br />

vorbei.<br />

Auch eventuelle Nachverhandlungen<br />

können Einkäufer dabei<br />

sowohl über das System als auch am<br />

System vorbei führen.<br />

Wie wird sich<br />

das Portal entwickeln?<br />

#steel.online befindet sich, so Niemeier,<br />

im Dauer-Optimierungsprozess<br />

– das Portal wird ständig an<br />

vielen Stellen umgebaut, neu designed<br />

und ergänzt. Es sollen stetig weitere<br />

Produktgattungen hinzukommen<br />

sowie Module, die den Prozess<br />

des Kaufens und Verkaufens von<br />

Stahl noch weiter erleichtern sollen.<br />

Eine zukünftige Version 3.0 des<br />

Portals soll Händlern die datenbasierte<br />

und weitgehend automatische<br />

kundenindividuelle Kalkulation eingehender<br />

Anfragen ermöglichen.<br />

Der ganze Angebotsprozess soll auf<br />

Handelsseite somit effizienter werden.<br />

Angebote sollen schneller<br />

erstellt werden können, Entscheidungen<br />

fundierter getroffen werden<br />

können.<br />

Weiterhin könnte es in Zukunft<br />

möglich sein, eigene ERP- und<br />

Warenwirtschaftssysteme per<br />

Schnittstelle an das Portal anzubinden.<br />

So könnten z. B. auf Verbraucherseite<br />

Bestellungen direkt aus<br />

CAD-Programmen heraus ausgelöst<br />

werden, ohne die Informationen noch<br />

manuell über die Weboberfläche des<br />

Portals eingeben zu müssen. Niemeier<br />

zufolge werden Gespräche in<br />

dieser Richtung mit entsprechenden<br />

Softwareherstellern aktuell<br />

geführt.<br />

Auf Händlerseite würde eine<br />

Schnittstellenanbindung die<br />

Geschwindigkeit einer automatisierten<br />

Anfrage/Angebotsabwicklung<br />

nochmal steigern. 2<br />

[ Kontakt ]<br />

MONTANSTAHL GmbH<br />

Albert-Einstein-Straße 9<br />

59302 Oelde<br />

+49 2522 9003999<br />

support@steel.online<br />

www.steel.online<br />

Einheitlicher Marktauftritt<br />

VRW Metallhandel heißt jetzt Weinmann Aach Schwäbisch Gmünd<br />

Das Stahlhandelsunternehmen VRW<br />

Metallhandel führt nun den in der Branche<br />

gut bekannten Namen der Muttergesellschaft<br />

Weinmann Aach AG und firmiert<br />

fortan unter dem Namen Weinmann Aach<br />

Schwäbisch Gmünd GmbH. So werde die<br />

enge Zusammenarbeit beider Unternehmen<br />

auch nach außen hin dokumentiert, hieß es<br />

in einer Mitteilung der Gruppe. Die Weinmann-Aach-AG-Gruppe<br />

hatte die VRW<br />

Metallhandel GmbH im Januar 2015 übernommen<br />

und als Tochterunternehmen unter<br />

dem bisherigen Firmennamen weitergeführt.<br />

Gemeinsame Führung: Die Vorstände der AG und Geschäftsführer der GmbH (v.l.): Gebhard Strähler,<br />

Sascha Rauter, Fritz Weinmann und Simon Schultz<br />

Die enge Verflechtung beider Unternehmen<br />

zeigt sich auch in der gemeinsamen<br />

Geschäftsführung. Die Vorstände der Weinmann<br />

Aach AG – Fritz Weinmann, Sascha<br />

Rauter, Simon Schultz und Gebhard Strähler<br />

– sind nun auch gleichzeitig die Geschäftsführer<br />

von Weinmann Aach Schwäbisch<br />

Gmünd. „Die Programme beider Unternehmen<br />

ergänzen sich optimal. In der Summe<br />

steht unseren Kunden eines der bestsortierten<br />

Werkstofflager in Süddeutschland zu<br />

Verfügung. Heute bestellt, Morgen geliefert<br />

– dieser hohe Anspruch gilt zukünftig für<br />

beide Häuser. Dies ist möglich durch einen<br />

mehrmaligen täglichen Warenaustausch<br />

zwischen unseren Betrieben in Dornstetten<br />

und Schwäbisch Gmünd“, so Fritz Weinmann,<br />

Vorstand und Geschäftsführer.<br />

Foto: Weinmann Aach<br />

12 <strong>Stahlreport</strong> 12|16


Weltrekord: 500 mm dicke Brammen<br />

Neue Zweistrang-Vertikal-Gießanlage setzt Maßstäbe<br />

Mit der Inbetriebnahme der Zweistrang-Vertikal-Gießanlage<br />

CC6 haben die<br />

AG der Dillinger Hüttenwerke (Dillinger) und<br />

die SMS group neue Maßstäbe in der<br />

Techno logie der Herstellung hochwertiger<br />

Stranggussbrammen bis zu einer Dicke von<br />

500 mm gesetzt.<br />

Mit dem einzigartigen CC6-Konzept einer<br />

ausschließlich vertikalen Anlage zur Erzeugung<br />

von Dickbrammen für anspruchsvolle<br />

Grobblech spezifikationen eröffnen sich dem<br />

Stahlhersteller zufolge neue Möglichkeiten<br />

im Güte- und Qualitätsspektrum, weil das<br />

Biegen und Richten der Bramme im Produktionsprozess<br />

entfällt. Die dafür in Stranggießanlagen<br />

erstmalig eingesetzte SMS-<br />

Technologie der Treiberfahrweise „Neutrale<br />

Faser“ erlaubt es Dillinger erstmals, nun<br />

auch solche Stahlsorten kontinuierlich im<br />

vertikalen Strang vollautomatisch abzugießen,<br />

die bisher nur über die aufwändige<br />

Blockgussroute erzeugt werden konnten. Mit<br />

dem Konzept sei es der SMS group und Dillinger<br />

gelungen, sich weltweit an die Spitze<br />

des technologischen Fortschritts zu setzen.<br />

Die ersten Monate nach der erfolgreichen<br />

Inbetriebnahme der Zweistrang-Vertikal-<br />

Gießanlage CC6 im Oktober 2015 haben<br />

bereits die hohen Erwartungen an Produktqualität<br />

und Technologiestabilität bestätigt.<br />

U.a. wurde auch ein neuer Brammenweltrekord<br />

aufgestellt. Die weltweit größten und<br />

schwersten Brammen mit 500 mm Dicke<br />

Foto: SMS group<br />

Stolz auf den Weltrekord – Brammen mit einer<br />

Dicke von 500 mm (v.l.n.r.): Stefan Logsch,<br />

Gesamt-Projektleiter, SMS group GmbH;<br />

Dr. Ralf Bruckhaus, Leiter Stahlwerk, AG der<br />

Dillinger Hüttenwerke und Lothar Schaps, Projektleiter<br />

Elektrik und Automation, SMS group GmbH.<br />

und Stück gewichten von über 90 t verdeutlichten<br />

die neuen Dimen sionen, die sich Dillinger<br />

damit eröffnen, so das Unternehmen.<br />

Konzentration auf das Kerngeschäft<br />

Benteler verkauft Engineering-Sparte<br />

Benteler und Altran haben einen<br />

Kaufvertrag für das Engineering-Business<br />

von Benteler unterzeichnet. Die Entscheidung<br />

für den Verkauf von Benteler Engineering<br />

an die französische Altran-Gruppe<br />

sei das Ergebnis einer umfassenden Analyse<br />

des Geschäftsportfolios von Benteler,<br />

teilte das Unternehmen mit. Der Verkauf<br />

ermögliche es Benteler, sich auf das Kerngeschäft<br />

in den Bereichen Automotive,<br />

Steel/Tube und Distribution zu konzentrieren.<br />

Benteler Engineering bietet Dienstleistungen<br />

entlang des gesamten Produktentstehungsprozesses<br />

einschließlich Projektmanagement,<br />

Qualitätsmanagement und<br />

Produktdatenmanagement. Mit Altran<br />

werde Benteler Engineering Teil eines<br />

Unternehmens, das auf Ingenieursdienstleistungen<br />

fokussiert ist und somit ein besseres<br />

Geschäftsumfeld sowie eine solide<br />

Grundlage für Wachstum bei Projekten bieten<br />

könne.<br />

„Benteler Engineering wird uns dabei helfen,<br />

unsere Aktivitäten weiter zu lokalisieren<br />

und zu entwickeln. Auf dem sehr wettbewerbsintensiven<br />

deutschen<br />

Automobilmarkt verleiht diese Übernahme<br />

unserem Unternehmen bedeutende strategische<br />

und operative Impulse und gibt uns<br />

die Möglichkeit, unsere bestehenden Kunden<br />

weiter zu bedienen und Partnerschaften<br />

mit Neukunden einzugehen“, sagte<br />

Dominique Cerutti, Chairman und CEO der<br />

Altran-Gruppe.<br />

Der Verkauf steht unter dem Vorbehalt der<br />

Genehmigung durch das Bundeskartellamt.<br />

Kaltwalzwerk in Benrath jetzt geschlossen<br />

Der finnische Stahlkonzern Outokumpu hat den Standort Düsseldorf-Benrath im September<br />

endgültig stillgelegt. Die Produktion ist in das Kaltwalzwerk des Unternehmens nach<br />

Krefeld verlagert worden. Die Anlaufphase der Produktion in Krefeld sei planmäßig fortgeschritten<br />

und habe nun den Status erreicht, in dem die Verlagerung der Produktion von<br />

Benrath nach Krefeld abgeschlossen werden konnte. Die Schließung des Benrather Werkes<br />

folgte auf die Vollendung des Investitionsprojekts NIFO (Nirosta-Ferrit-Optimierung). Seit<br />

dem Start im Jahr 2014 wurden 108 Mio. € in das Projekt investiert. Der Ausbau der Produktion<br />

von ferritischem Edelstahl in Krefeld umfasste den Bau einer neuen Beiz- und<br />

Blankglühanlage, einer neuen Haubenglühanlage sowie verschiedene Maßnahmen zum<br />

Hochrüsten der Kaltwalz- und Dressieranlagen.<br />

Produktion und Handel<br />

laufen normal weiter<br />

Ostermann-Gruppe<br />

ist insolvent<br />

Das Amtsgericht Siegen hat über<br />

das Vermögen der Ostermann GmbH, der<br />

Ostermann Rohr- und Metalltechnik<br />

GmbH sowie der Ostermann Metall- und<br />

Rohrtechnik GmbH aus Attendorn jeweils<br />

das Insolvenzantragsverfahren eröffnet.<br />

Die Unternehmen bilden zusammen die<br />

Ostermann-Gruppe. Die Unternehmensgruppe<br />

ist seit mehr als 20 Jahren in der<br />

Rohr- und Metallbearbeitung etabliert. Die<br />

Kernkompetenz liegt in der Be- und Verarbeitung<br />

von Rohren im Bereich der Prozess-<br />

und Verfahrenstechnik.<br />

„Die Ostermann-Gruppe ist durch eine<br />

größere Investition im Rahmen eines<br />

Umzugs in Liquiditätsschwierigkeiten<br />

geraten und kann diese aus eigener Kraft<br />

nicht mehr lösen“, so die vorläufige Insolvenzverwalterin<br />

Nada Nasser, Kanzlei<br />

Kreplin & Partner.<br />

Von der Insolvenz sind insgesamt 55<br />

Arbeitnehmer betroffen. Produktion und<br />

Handel liefen normal weiter, die Belieferung<br />

der Kunden sei sichergestellt, hieß<br />

es. Das Geschäft der Unternehmen sei<br />

zudem generell stabil.<br />

Der Geschäftsbetrieb soll nun im Rahmen<br />

einer übertragenden Sanierung veräußert<br />

werden.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 12|16<br />

13


Marktpartner<br />

Berichte<br />

Foto: BDS/mh<br />

Rund 110 Teilnehmer<br />

haben sich auf<br />

dem Oberflächentechnik-Workshop<br />

von Ervin Amasteel<br />

darüber informiert,<br />

worauf beim Strahlmitteleinsatz<br />

zu achten<br />

ist.<br />

Ervin-Workshop Oberflächentechnik<br />

Strahlprozess feinjustiert<br />

Für die Oberflächenbearbeitung von Blechen, Rohren und Profilen ist das Strahlen oft die<br />

Technologie der Wahl, z.B. mittels einer Rollenbahnanlage. Das Know-how dieses<br />

Bearbeitungsprozesses konzentriert sich dabei nicht nur auf die Anlage selbst. Auch im<br />

Strahlmittel steckt ganz spezifische Technologie – die ihre Wirkung jedoch nur dann voll<br />

entfalten kann, wenn Anlage, Strahlmittel und Anwendung optimal aufeinander abgestimmt<br />

sind. Worauf es dabei ankommt, hat ein Workshop des Strahlmittelherstellers Ervin Amasteel<br />

Ende Oktober im österreichischen Reichersberg aufgezeigt.<br />

An das Strahlen werden<br />

immer höhere Anforderungen<br />

gestellt. Weil die Bauteile, die in den<br />

industriellen Prozessen verarbeitet<br />

werden, tendenziell immer dünnwandiger<br />

werden und komplexere<br />

Geometrien aufweisen, wird das<br />

Strahlen dieser Teile ebenfalls komplexer,<br />

hieß es auf dem Workshop der<br />

ERVIN Germany GmbH.<br />

Beim Einsatz von Strahlmitteln<br />

gilt es, zwei verschiedene Ebenen zu<br />

beachten. So spielt für optimale Strahlergebnisse<br />

die Qualität des Strahlmittels<br />

eine entscheidende Rolle.<br />

Zugleich muss die Strahlanlage aber<br />

auch fachgerecht eingesetzt werden.<br />

Denn bei unsachgemäßen Einstellungen<br />

kann auch das beste Strahlmittel<br />

zu schlechten Ergebnissen führen.<br />

Einstellen, justieren, regulieren<br />

Die Ervin-Experten sind in dem Workshop<br />

daher vor allem auf Situationen<br />

eingegangen, die der Erfahrung nach<br />

im betrieblichen Alltag beim Strahlmitteleinsatz<br />

häufig vorkommen. Oft<br />

stellten Ervin-Techniker im Rahmen<br />

von Serviceterminen fest, dass Strahlanlagen<br />

verbrauchsoptimal eingestellt<br />

werden können.<br />

Eine Ursache dafür könne sein,<br />

dass Windsichter nicht richtig eingestellt<br />

seien. Eine zu stark eingestellte<br />

Absaugung sortiere jedoch<br />

auch „gutes“ Strahlmittel aus. Durch<br />

korrekte Justage und regelmäßige<br />

Kontrolle dieses Parameters könne<br />

der Strahlmittelverbrauch gesenkt<br />

werden.<br />

Ursache einer schlechten Reinigung<br />

könne zudem ein nicht optimal<br />

eingestelltes „Betriebsgemisch“ sein,<br />

also der für die Anlage und die<br />

Anwendung individuelle Mix verschiedener<br />

Korngrößen. Ein Richtwert<br />

für ein optimales Betriebsgemisch<br />

ist Experten zufolge ein<br />

Mischverhältnis von ca. 50% großen,<br />

30 % mittleren und 20 % kleinen<br />

Strahlkugeln.<br />

Grundsätzlich gelte bei der Wahl<br />

des richtigen Strahlmittels die Faustregel<br />

des „kleinsten Korns“. Sie<br />

besagt, dass bei der jeweiligen<br />

Anwendung immer von dem kleinsten<br />

Korn ausgegangen werden solle,<br />

das die gewünschte Strahlleistung<br />

noch erbringe. Denn kleineres Korn<br />

erziele eine im Vergleich zu größeren<br />

Korndurchmessern eine höhere<br />

Trefferdichte (bessere Überdeckung)<br />

und damit Qualität der gestrahlten<br />

14 <strong>Stahlreport</strong> 12|16


Oberfläche. Teil des Workshops war<br />

auch ein Gemeinschaftsvortrag der<br />

Karl Wörwag Lack- und Farbenfabrik<br />

GmbH & Co. KG und Ervin Amasteel<br />

zum Thema „Welchen Einfluss hat<br />

die Wahl des Strahlmittels auf die<br />

Haftfestigkeit einer Beschichtung?“.<br />

Strahlmittel selbst testen<br />

Wer vor einer eventuellen Umstellung<br />

seines Prozesses auf ein Strahlmittel<br />

von Ervin Amasteel dieses<br />

zunächst in einem Vorversuch testen<br />

möchte, hat dazu im Testcenter<br />

des Unternehmens im sächsischen<br />

Glaubitz Gelegenheit.<br />

In dem 2014 errichteten Werk<br />

fertigt das Unternehmen aktuell rd.<br />

50.000 t Strahlmittel für den mittelund<br />

osteuropäischen Markt. Zugleich<br />

betreibt Ervin Amasteel dort ein Test-<br />

center mit einer eigenen Strahlanlage,<br />

in dem Interessenten ihre individuellen<br />

Bauteile „einreichen“ und<br />

im Praxistest prüfen lassen können,<br />

welche Ergebnisse mit Amasteel-<br />

Strahlmitteln erreicht werden.<br />

Ausgeklügeltes<br />

Herstellverfahren<br />

Ervin Amasteel ist einer der führenden<br />

Hersteller von Stahl- und Edelstahlstrahlmitteln.<br />

Das zur US-amerikanischen<br />

Gruppe Ervin Industries<br />

gehörende Unternehmen hat den<br />

Strahlmittel-Herstellprozess 1920<br />

erfunden und im Laufe vieler Jahrzehnte<br />

stetig weiterentwickelt. Dabei<br />

herausgekommen ist ein Verfahren,<br />

bei dem das Strahlmittel nach dem<br />

Anlassen in Wasser abgeschreckt<br />

wird. Dies sorgt für ein unmittelbares<br />

„Einfrieren“ des idealen Mikrogefüges.<br />

In den unter Laborbedingungen<br />

bei Ervin Amasteel durchgeführten<br />

Prüfungen übertreffen die Strahlmittel<br />

dem Unternehmen zufolge<br />

Wettbewerbsprodukte in puncto<br />

Standzeit und Energieübertragung<br />

im Durchschnitt um 18%.<br />

Mit der Zentrale in Ann Arbor,<br />

Michigan, USA, unterhält Ervin<br />

Industries aktuell Produktionsstätten<br />

für Strahlmittel in Tipton (UK),<br />

Glaubitz, Adrian und Butler (beide<br />

USA). Edelstahlstrahlmittel wird in<br />

den Werken Sprockhövel und Tecumseh<br />

(USA) gefertigt. 2<br />

[ Kontakt ]<br />

ERVIN Germany GmbH<br />

51647 Gummersbach<br />

Tel. +49 2261 5012 400<br />

www.ervin.eu, info@ervin-germany.com<br />

Maßgeschneidert für Spezialtransporte<br />

Nutzfahrzeugbau für besondere Aufgaben<br />

Etwa 3.500 t Stahl verbaut der Spezialfahrzeughersteller Meusburger Fahrzeugbau pro Jahr.<br />

Am Produktionsstandort Eging am See in Niederbayern stellt das Unternehmen daraus ein breites<br />

Sortiment spezieller Nutzfahrzeuge her – vom „einfachen“ Anhänger über Sattelanhänger und<br />

Jumbo-Züge bis hin zu sogenannten Nachläufern und Kranachsen.<br />

Rund 700 Fahrzeuge verlassen<br />

das Werksgelände pro Jahr.<br />

Gebraucht werden sie für eine Vielzahl<br />

von Sonder-Transportaufgaben.<br />

Meusburger-Fahrzeuge kommen u.a.<br />

für bei der Verladung ganzer Baumaschinen,<br />

von Turbinen, überdimensionierten<br />

Blechen oder auch von<br />

Coils zum Einsatz.<br />

Die Meusburger Fahrzeugbau<br />

GmbH fertigt die Fahrzeuge dabei –<br />

bis auf wenige kleinere Bauteile –<br />

komplett selbst. Für die Produktion<br />

der in Kleinserie oder als Einzelstücke<br />

gefertigten Spezialanhänger ist<br />

die Blechbearbeitung von zentraler<br />

Bedeutung.<br />

Für die Rahmenkonstruktionen<br />

der Fahrzeuge wird ein Werkstoff<br />

benötigt, der besonders für das Kaltumformen<br />

geeignet ist und sich vor<br />

allem gut schweißen lässt. Dafür<br />

werden Bleche u.a. aus den hochfesten<br />

Stählen S690 MC oder S700 MC<br />

verwendet. Die Bleche, die das Unternehmen<br />

direkt vom Werk bezieht,<br />

werden zunächst mit einer Plasma-<br />

Brennschneidanlage zugeschnitten<br />

und mit der Abkantpresse auf Maß<br />

gebracht. Für den Lenkungsbau<br />

benötigt der Fahrzeugbauer hingegen<br />

Form- und Rundrohre, die aus<br />

dem regionalen Stahlhandel bezogen<br />

werden.<br />

Mit einem Unterpulver-Längsträger-Schweißroboter<br />

werden die<br />

Bauteile zur Rahmenkonstruktion<br />

verbunden und anschließend in der<br />

Schleuderrad-Sandstrahlanlage oberflächenbehandelt<br />

– Voraussetzung<br />

für die folgende Grundierung und<br />

Lackierung der Konstruktion. Nach<br />

Abschluss der Stahlbauarbeiten werden<br />

die Achsen eingebaut und weitere<br />

finale Arbeitsschritte erledigt.<br />

Meusburger Fahrzeugbau ist<br />

1992 von Inhaber und Geschäftsführer<br />

Thomas Meusburger gegründet<br />

Spezialfahrzeuge von Meusburger Fahrzeugbau:<br />

hier ein Kurzcoil-Sattelauflieger.<br />

worden. Im Laufe der Jahre ist das<br />

Unternehmen, das seinen Stammsitz<br />

im Schweizerischen Altstätten<br />

hat, kontinuierlich gewachsen. Es<br />

verfügt heute neben den Produktionswerken<br />

in Altstätten und Eging<br />

am See auch über einen Standort in<br />

Russland. 2<br />

Foto: Meusburger Fahrzeugbau<br />

<strong>Stahlreport</strong> 12|16<br />

15


Marktpartner<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Schmolz + Bickenbach Distribution voll in IMS group integriert<br />

Neuer Name, neue Struktur, mehr Service<br />

Neuer Name, neue Struktur, mehr Service: Die SCHMOLZ + BICKENBACH Distribution hat sich neu<br />

aufgestellt. Das Unternehmen, das seit dem vergangenen Jahr zur IMS group gehört, besteht künftig<br />

aus drei operativen Einheiten: IMS Deutschland GmbH, IMS TecPro GmbH und IMS Trade GmbH.<br />

„Wir setzen auf eine dezentrale Organisation, um unsere Kunden vor Ort optimal bedienen zu<br />

können“, erläuterte CEO Dr. Jürgen Olbrich. Die neue Struktur tritt zum 1. Januar 2017 in Kraft.<br />

Vor einem Jahr hat Jacquet<br />

Metal Service die Schmolz + Bickenbach<br />

Distribution übernommen und<br />

in die IMS group integriert. Jetzt sind<br />

die damit verbundenen Umstrukturierungen<br />

abgeschlossen. „Mit den<br />

Änderungen setzen wir die bewährte<br />

Jacquet-Philosophie um“, erklärte<br />

Olbrich.<br />

Dieser Strategie entsprechend<br />

agieren die einzelnen Gesellschaften<br />

der Gruppe eigenständig, um ihren<br />

Kunden den bestmöglichen Service<br />

bieten zu können, wie das Unternehmen<br />

mitteilt. Das bedeutet konkret:<br />

„Wir haben von zentraler auf dezentrale<br />

Lagerhaltung umgestellt. Wir<br />

wollen mit einem breiten Produktangebot<br />

in der Region vertreten sein,<br />

um unsere Kunden schnell beliefern<br />

zu können“, verdeutlichte der CEO.<br />

Dafür werde beispielsweise das ehemalige<br />

Lager in Nürnberg reaktiviert.<br />

Die Steigerung des Service levels sei<br />

das vordinglichste Ziel.<br />

Drei selbstständige Einheiten<br />

Die ehemalige Schmolz + Bickenbach<br />

Distributions GmbH besteht künftig<br />

aus drei selbstständigen Einheiten.<br />

Die IMS Deutschland GmbH ist in<br />

der neuen Struktur als lagerhaltender<br />

Händler aktiv. Das Unternehmen<br />

hat Niederlassungen in Hamburg,<br />

Bielefeld, Trossingen, Fellbach, Butzbach<br />

und Düsseldorf. Der Standort<br />

Chemnitz wird organisatorisch mit<br />

Berlin zusammengelegt und künftig<br />

unter „Niederlassung Ost“ geführt,<br />

wobei die beiden Firmensitze erhalten<br />

bleiben. Neben der IMS Deutschland<br />

GmbH agiert künftig auch eine<br />

IMS Bayern GmbH. „Das drückt<br />

unsere regionale Ausrichtung aus“,<br />

betonte Olbrich.<br />

Wertschöpfung<br />

Die IMS TecPro GmbH führt die Aktivitäten<br />

im Bereich Service und Processing<br />

fort – und weitet dem Unternehmen<br />

zufolge die Leistungen aus.<br />

„Wir bieten weit mehr als nur<br />

Schneid- und Sägearbeiten an. Wir<br />

tragen künftig verstärkt zur Wertschöpfung<br />

bei“, verdeutlichte der<br />

CEO. Die Bandbreite reicht von angearbeiteten<br />

Produkten bis zur Produktion<br />

einbaufertiger Komponenten.<br />

Energietechnik, Fahrzeugbau und<br />

Zulieferindustrie sind Branchen, die<br />

diese Leistungen zunehmend in<br />

Anspruch nehmen – Just-in-Time-<br />

Lieferung inklusive.<br />

Die IMS Trade GmbH konzentriert<br />

sich auf das sogenannte „Backto-Back“-Geschäft.<br />

„Der Trade-Bereich<br />

beliefert beispielsweise direkt die<br />

Automobilindustrie. Die Kunden<br />

erhalten ihre Produkte teilweise<br />

(vor)bearbeitet, just-in-time und passend<br />

zu ihren Produktionsprozessen.“<br />

Zu den Kunden zählen u.a. Fahrzeughersteller,<br />

Zulieferer, Schmieden,<br />

Gesenkschmieden und Hersteller von<br />

Verbindungselementen.<br />

Finanzstark<br />

Das Produktspektrum der drei neuen<br />

IMS-Unternehmen umfasst Qualitätsund<br />

Edelbaustahl, Blankstahl, rostfreie<br />

Langprodukte, rostfreie Rohre<br />

sowie Stahlrohre und Aluminium.<br />

„Durch die Integration in die IMS<br />

group gehören wir einer finanzkräftigen<br />

Gruppe an. Die Muttergesellschaft<br />

verfügt außerdem über große<br />

Erfahrung im Distributionsgeschäft.<br />

Zudem können wir Synergieeffekte<br />

im Einkauf nutzen. Drei entscheidende<br />

Vorteile, von denen unsere<br />

Kunden künftig profitieren können“,<br />

so Olbrich.<br />

Jacquet Metal Service ist mit insgesamt<br />

3.356 Mitarbeitern, einem<br />

Umsatz von 1,7 Mrd. € und 109 Distributionseinheiten<br />

in 26 Ländern ein<br />

führender globaler Distributeur von<br />

Stahlprodukten. Das Unternehmen<br />

ist an der Pariser Börse gelistet. 2<br />

16 <strong>Stahlreport</strong> 12|16


Foto: Thyssenkrupp<br />

Jubiläum in Bochumer Thyssenkrupp-Werk<br />

10 Millionen t feuerbeschichtet<br />

Ein besonderes Jubiläum hat die Feuer beschichtungsanlage von thyssenkrupp in<br />

Bochum gefeiert. Die sogenannte FBA 7 produzierte die zehnmillionste Tonne Qualitätsflachstahl.<br />

Das Aggregat ist mit rund 70 m eines der höchsten Gebäude der Stadt und liegt<br />

direkt an der Autobahn A 40. In Betrieb gegangen ist die Anlage am 12. Mai 1992. Sie war<br />

damals die erste Feuerbeschichtungsanlage der Firma Krupp. Heute verfügt die Stahlsparte<br />

von Thyssenkrupp über insgesamt neun solcher Fertigungslinien. An der FBA 7 in Bochum<br />

arbeiten etwa 80 Personen. Insgesamt sind an diesem Standort gut 2.000 Mitarbeiter<br />

beschäftigt, davon rund 150 Auszubildende.<br />

„Durch zahlreiche Modernisierungen ist unsere Feuerbeschichtungsanlage stets auf dem<br />

neuesten Stand geblieben. Technisch erfüllt sie daher weiterhin die steigenden und speziellen<br />

Anforderungen unserer Kunden“, betont Markus Kovac, der als Teamkoordinator in<br />

Bochum u. a. für die gut ausgelastete Anlage verantwortlich ist.<br />

Auf dem Werksgelände neben dem Ruhrschnellweg befinden sich über die FBA 7 hinaus<br />

noch ein Warmbandwalzwerk, zwei Beizen, eine Kaltwalzstraße und eine elektrolytische<br />

Verzinkungsanlage sowie verschiedene Kleinanlagen zur Stahlveredelung und ein eigenes<br />

Ausbildungszentrum.<br />

Elektrolichtbogenofen der<br />

Georgsmarienhütte modernisiert<br />

Produktiver schmelzen<br />

Die Georgsmarienhütte GmbH (GMH)<br />

hatte der SMS group den Auftrag erteilt,<br />

den 1994 ebenfalls von SMS gelieferten<br />

und 2005 von dem Anlagenbauer modifizierten<br />

Gleichstrom-Elektrolichtbogenofen<br />

(DC EAF) umzubauen. Auf Grundlage einer<br />

Studie, die die SMS group durchgeführt hat,<br />

wurde bei dem aktuellen Auftrag die Anordnung<br />

der Sekundärleitung der sogenannten<br />

Pin-type-Bodenelek trode des Elektrolichtbogenofens<br />

modifiziert.<br />

Ziel dieser Maß nahme ist, den für DC-Öfen<br />

typischen Hotspot zu verlagern und abzuschwächen.<br />

Damit wird die Lebensdauer<br />

der Feuerfest-Aus mauerung des Ofens verlängert,<br />

die Produktivität erhöht und die<br />

Betriebskosten werden gesenkt.<br />

Foto: SMS group<br />

Ein besonderes Jubiläum:<br />

In der Feuerbeschichtungsanlage<br />

FBA 7 von<br />

Thyssenkrupp wurde die<br />

zehnmillionste Tonne Qualitätsflachstahl<br />

produziert.<br />

DC-Elektrolichtbogenofen bei Georgsmarienhütte<br />

Der Lieferumfang der SMS group umfasste<br />

das Engineering, die Fertigung, die Montage<br />

sowie die Überwachung der Inbetriebnahme.<br />

Der Elektrolichtbogenofen hat ein Abstichgewicht<br />

von 140 t und eine Anschlussleistung<br />

von 130 MVA. Der Umbau fand während<br />

des Stillstandes im Sommer 2016 statt.<br />

Großauftrag für<br />

Steelwind Nordenham<br />

Fundamente für Offshore-<br />

Windpark geordert<br />

Für seinen vierten Offshore-Windpark<br />

Borkum Riffgrund 2 hat der dänische<br />

Energiekonzern DONG Energy<br />

erneut die norddeutsche Steelwind Nordenham<br />

GmbH mit der Produktion der<br />

Fundamente beauftragt. Mit 450 MW soll<br />

der Windpark in der deutschen Nordsee<br />

ab 2019 Strom für umgerechnet 460.000<br />

Haushalte produzieren. Steelwind Nordenham<br />

ist ein Unternehmen der Dillinger-Gruppe,<br />

das Vormaterial für den Auftrag<br />

kommt daher folgerichtig von dem<br />

saarländischen Mutterkonzern AG der<br />

Dillinger Hüttenwerke, einen der weltweit<br />

führenden Grobblechhersteller. Neben<br />

der Produktion für Borkum Riffgrund 2<br />

produziert Steelwind bereits einen Teil<br />

der Fundamente (Monopiles) für ein weiteres<br />

Projekt von Dong Energy.<br />

Für Steelwind Nordenham ist der Auftrag<br />

für die Fundamente von Borkum Riffgrund<br />

2 ein Meilenstein, erklärte Dr. Ralf<br />

Hubo, Geschäftsführer des Unternehmens.<br />

Dong Energy setze damit erneut<br />

Vertrauen in das junge Unternehmen,<br />

nicht nur in die Monopiles, sondern erstmals<br />

auch in die Transition Pieces (Zwischenstücke,<br />

die das Monopile und den<br />

Turm der Windkraftanlage miteinander verbinden).<br />

Der Auftrag ermögliche eine sehr<br />

gute Auslastung bis Anfang 2018. Zudem<br />

könnten ca. 300 geplante neue Arbeitsplätze<br />

bis Anfang 2017 erreicht werden.<br />

Borkum Riffgrund 2 ist das jüngste deutsche<br />

Projekt von Dong Energy in der Bauphase.<br />

Auf einer Fläche von rund 36 km 2<br />

sollen insgesamt 56 Windkraftanlagen der<br />

8-MW-Klasse entstehen. Der Windpark<br />

wird 55 km vor der niedersächsischen<br />

Küste liegen, gleich neben dem bereits<br />

gebauten und im Betrieb befindlichen<br />

Park Borkum Riffgrund 1. Neben dem Fundamenttyp<br />

Monopile sollen bei 20 der 56<br />

geplanten Windkraftanlagen so genannte<br />

Suction-Bucket-Jackets zum Einsatz kommen<br />

– eine neuartige Gründungsstruktur,<br />

die bei der Windkraftanlage in Borkum<br />

Riffgrund 1 erfolgreich getestet wurde.<br />

Der Bau des neuen Windparks auf See<br />

startet 2018.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 12|16<br />

17


Messen<br />

Schwerpunkt Bau<br />

Info: BAU 2017<br />

BAU 2017: 16.-21.01.2017<br />

Veranstalter: Messe München<br />

Weitere Infos: www.baumuenchen.com<br />

Besucher 2015: über 250.000<br />

Aussteller 2015:über 2.000<br />

Messe zeigt „Zukunft des Bauens“<br />

BAU 2017 in positivem Umfeld<br />

Der Bau übernimmt derzeit die Rolle einer kleinen Konjunkturlokomotive. Über 5 % soll das Umsatzwachstum<br />

der Branche in diesem Jahr betragen. Dank der guten Prognosen für 2017 hilft sie auch, positiv<br />

gestimmt ins neue Jahr zu gehen. Besser hätte sich das die BAU 2017, eine der größten Messen für<br />

die Baubranche überhaupt, nicht wünschen können. Vom 16. bis 21. Januar zeigt sie in München neueste<br />

Entwicklungen und Trends in Sachen Bau.<br />

„Die Baukonjunktur läuft gut“,<br />

sagte der Präsident des Zentralverbandes<br />

Deutsches Baugewerbe<br />

(ZDB), Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein,<br />

Anfang November zur Lage<br />

der Branche. Der Verband rechnet für<br />

das Gesamtjahr 2016 mit einem<br />

Umsatzwachstum von 5,5 % auf 106,5<br />

Mrd. €. Für 2017 rechnet der ZDB mit<br />

einem weiteren Wachstum von 3 %<br />

auf dann rund 110 Mrd.€. (Vgl. auch<br />

S. [24] in diesem Heft)<br />

Ein gutes Umfeld also für die Branche,<br />

um sich auf der „Weltleitmesse<br />

für Architektur, Materialien und Systeme“,<br />

der BAU 2017, im Januar zu<br />

präsentieren. Die Messe stellt dabei<br />

vier Leitthemen in den Mittelpunkt<br />

– Themen, „die entscheidend sind für<br />

die Zukunft des Bauens“, wie der<br />

Veranstalter, die Messe München,<br />

betont:<br />

Intelligente Fassade<br />

Fassaden sind heute multifunktionale<br />

Hüllsysteme, die komplexen<br />

Anforderungen gerecht werden müssen<br />

und können. Der technologische<br />

Fortschritt in der Bauwirtschaft<br />

ermöglicht „intelligenter“ aber auch<br />

komplexer werdende Gebäudehüllen,<br />

bei der Nachhaltigkeit und Recycelfähigkeit<br />

Pflicht sind, ebenso wie<br />

etwa die Klimatisierung mit thermoaktiven<br />

Elementen oder die Nutzung<br />

als Medienfassade.<br />

Digitales Planen,<br />

Bauen und Betreiben<br />

Die Bautechnik wandelt sich aktuell<br />

in schwindelerregendem Tempo.<br />

Digitale Planungs- und Fertigungsprozesse,<br />

adaptiert aus dem Automobil-<br />

und Maschinenbau, erlauben<br />

die serielle Fabrikation bis zu maßgeschneiderten<br />

Kleinstmengen. Die<br />

computergestützte Fertigung birgt<br />

dabei ein enormes wirtschaftliches<br />

Potenzial für die Bauwirtschaft. Doch<br />

wer definiert die neuen Bauprozesse?<br />

Wo liegen die Vorteile, aber auch die<br />

Risiken einer digitalisierten Planungs-,<br />

Bau- und Betreiberkette? Das<br />

sind die aktuell brennenden Fragen.<br />

Vernetztes Gebäude<br />

Das Gebäude der Zukunft, so sieht es<br />

der Messeveranstalter, wird Teil des<br />

„Internet of things“. Die Gebäudesteuerung<br />

werde das Verhalten der<br />

Bewohner vorhersagen können. Durch<br />

die Vernetzung von Mobilitätsprofilen<br />

der Bewohner mit dem Energiebedarf<br />

der Gebäude und weiteren Rahmenbedingungen<br />

wie Wetter, Sonneneinstrahlung<br />

oder Stromverbrauch,<br />

lassen sich Optimierungspotenziale<br />

18 <strong>Stahlreport</strong> 12|16


erreichen, die in dieser Komplexität<br />

früher undenkbar waren.<br />

Bauen und Wohnen 2020<br />

Geht man davon aus, dass in Zukunft<br />

Arbeiten und Wohnen viel stärker<br />

vernetzt sein und dass demzufolge<br />

mehr Gebäude gebraucht werden,<br />

die sowohl das Arbeiten wie das Wohnen<br />

ermöglichen, ergibt sich daraus<br />

ein hoher Bedarf an neuen Gebäuden.<br />

Dem werde die Bauwirtschaft<br />

„schon in kurzer Zeit“ gerecht und<br />

in der Lage sein, 400.000 und mehr<br />

Wohnungen pro Jahr zu bauen.<br />

Fazit: Gute Aussichten nicht nur<br />

in Sachen aktuelle Konjunktur, sondern<br />

mit Blick auf künftige Baubedarfe<br />

auch in der längerfristigen<br />

Sicht. Einen Wermutstropfen nannte<br />

ZDB-Chef Loewenstein dennoch:<br />

„Trotz guter Konjunktur verbessert<br />

sich die Ertragslage der Unternehmen<br />

nicht in gleichem Maße. Wie<br />

in den letzten Jahren auch legen die<br />

Preise für Bauleistungen weiter nur<br />

moderat um 2 % zu.“ 2<br />

Bauforum Stahl auf der BAU 2017<br />

Zukunft mit Stahl gestalten<br />

Fotos: MetallArt<br />

Links: Wendeltreppe in der Joachim Herz-Stiftung in Hamburg. Rechts oben: Skulpturtreppe im<br />

Armani-Store in Wien. Rechts unten: Stahltreppe im 4-Sterne-Superior-Hotel Lamaison in Saarlouis.<br />

Innovation im Treppenbau<br />

Stahlskulptur statt schnöde Treppe<br />

Skulpturtreppen mit statisch mittragender<br />

Untersichtsverkleidung auf der BAU<br />

2017: Auf der Weltleitmesse für Architektur,<br />

Materialien und Systeme stellt der Experte für<br />

den Sondertreppenbau, die MetallArt Metallbau<br />

Schmid GmbH, im Januar 2017 eine Innovation<br />

des Treppenbaus vor: die statisch mittragende<br />

Stahluntersichtsverkleidung.<br />

Im modernen Treppenbau entwickeln sich<br />

Stahluntersichtsverkleidungen immer mehr<br />

zum aktuellen Architekturtrend. Als optischer<br />

Blickfang vermitteln sie insbesondere<br />

bei gerundeten Treppen einen skulpturalen<br />

Charakter. Ein statischer Zugewinn sei<br />

jedoch bis dato nicht nachweisbar gewesen,<br />

so das Unternehmen.<br />

Diesen Architekturtrend machte sich<br />

MetallArt zunutze und entwickelt eine<br />

Schnittstelle zwischen 3D-Planung (HiCAD)<br />

und FE-Statikprogrammen (Finite Elemente).<br />

Gegenüber herkömmlichen Stabwerksprogrammen<br />

ist es nun durch konstruktive<br />

Änderungen im Hohlkörper der<br />

Treppen möglich, die Untersichtsverkleidung<br />

in die statischen Berechnungen einzubeziehen.<br />

Die Folge dieser Konstruktionsweise<br />

sind enorme Material- und<br />

Gewichtseinsparungen und somit auch eine<br />

Reduzierung der Kosten. Zudem erlaubt die<br />

3D-Planung mit einer weiteren Schnittstelle<br />

zur hauseigenen Laseranlage eine passgenaue<br />

Herstellung der Einzelteile.<br />

Auf der BAU 2017 am Stand Nr. 129 in Halle<br />

B2 erhalten interessierte Besucher von den<br />

Experten von MetallArt nähere Informationen<br />

zur statisch mittragenden Stahluntersichtsverkleidung.<br />

Das Bauforum Stahl präsentiert sich<br />

und seine Mitgliedsunternehmen auf<br />

einem großen Gemeinschaftsstand vom<br />

16. bis 21.1.2017 auf der Messe BAU.<br />

Unter dem Motto "Effizienz 4.0: Zukunft<br />

mit Stahl gestalten" stehen Stahllösungen<br />

und Produkte einschließlich Brandschutz<br />

sowie Korrosionsschutz durch Feuerverzinken<br />

im Mittelpunkt. Besucher finden dort<br />

die komplette Leistungspalette für das<br />

Bauen mit Stahl – von Stahlherstellern bis<br />

hin zu ausführenden Firmen und dem<br />

Stahlhandel.<br />

Auf dem 400 m² großen Gemeinschaftsstand<br />

von bauforumstahl (Stand B2/318)<br />

und seinen Mitgliedern werden unter dem<br />

Motto "Effizienz 4.0: Zukunft mit Stahl<br />

gestalten" werden neben der Leistungspalette<br />

für das Bauen mit Stahl auf einem<br />

„Vortragscampus“ wie in den Vorjahren<br />

aktuelle Themen, die die Baubranche<br />

bewegen, vertieft. Der „Campus“ wird in<br />

Kooperation insbesondere mit der Bayerischen<br />

Architektenkammer und der Ingenieurekammer-Bau,<br />

den Münchner Hochschulen,<br />

dem Institut Bauen und Umwelt<br />

IBU, der deutschen Gesellschaft für nachhaltiges<br />

Bauen DGNB und dem VDI durchgeführt.<br />

Das Themenspektrum reicht von aktueller<br />

Stahlarchitektur und Greenbuildings über<br />

praktische Hilfestellungen für das Konstruieren<br />

und Bauen mit Stahl bis hin zu<br />

Herausforderungen durch die neuen Normen,<br />

BIM und Zukunftstrends sowie Nachwuchsförderung<br />

und Karriere.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 12|16<br />

19


Messen<br />

Schwerpunkt Euroblech<br />

Foto: MackBrooks<br />

Flache Produkte im Fokus: Die EuroBLECH in Hannover war im<br />

Oktober Treffpunkt der Branche.<br />

Foto: KEMPER GmbH<br />

Björn (r.) und Simon Kemper konnten sich auf der Messe über<br />

einen EuroBLECH-Award für das Luftüberwachungssystem ihres<br />

Hauses freuen.<br />

Euroblech in Hannover<br />

Komplexe Systeme<br />

Die 24. Internationale Technologiemesse für Blechbearbeitung, die Euroblech 2016, ist nach fünftägiger<br />

Dauer Ende Oktober in Hannover zu Ende gegangen. Die an zu Netzwerken mutierenden<br />

Wertschöpfungsketten orientierte Präsentation machte einmal mehr deutlich, wie im Blechbereich<br />

Produkte und Dienstleistungen miteinander verknüpft sind und welche der Marktakteure<br />

den meisten Einfluss auf diese komplexen Systeme haben.<br />

Mehr als 60.000 Besucher aus<br />

rund einhundert Ländern waren zur<br />

EuroBLECH nach Hannover gereist,<br />

um sich an den Ständen von etwa<br />

1.500 Ausstellern aus gut 40 Ländern<br />

über neueste Technologien zur<br />

Blechbearbeitung zu informieren.<br />

„Der Trend zur vernetzten Fertigung<br />

bei den unterschiedlichen Prozessen<br />

in der Blechbearbeitung gibt der<br />

Branche und ihrer internationalen<br />

Leitmesse einen technologischen<br />

und konjunkturellen Aufwind“,<br />

erklärte Nicola Hamann, Geschäftsführerin<br />

des Veranstalters Mack<br />

Brooks Exhibitions, nach Abschluss<br />

der Messe.<br />

Vor diesen technischen und wirtschaftlichen<br />

Hintergründen hatte<br />

Mack Brooks die diesjährige Messe<br />

unter das Motto gestellt: „Die nächste<br />

Generation der Blechbearbeitung.“<br />

Unmittelbar einsichtig wurde dabei<br />

vor allem, dass solche Entwicklungen<br />

längst nicht mehr nur singulär<br />

betrachtet werden dürfen.<br />

Schon der Hallenplan in Hannover<br />

machte im Übrigen deutlich, wie<br />

sich die so angesprochenen Netze<br />

am besten gliedern lassen: in Produkte<br />

und ihre wesentlichen Bearbeitungsverfahren,<br />

nämlich Trennen,<br />

Fügen sowie Umformen. Klar<br />

wurde aber auch, dass solche Marktteilnehmer<br />

den meisten Einfluss<br />

bzw. Erfolg haben, die – übergreifend<br />

– ganze Wertschöpfungsketten<br />

bzw. -netzwerke beeinflussen. Das<br />

geschieht in der Regel entweder chronologisch,<br />

funktional oder logistisch.<br />

Awards<br />

Eine weitere Gliederung boten die<br />

Kategorien zur Verleihung der Euro-<br />

BLECH-Awards:<br />

z In der Kategorie „Fabrik der<br />

Zukunft“ wurde die TRUMPF Werkzeugmaschinen<br />

GmbH + Co. KG ausgezeichnet<br />

– für TruConnect, eine<br />

Lösungswelt für die Smart Factory.<br />

z Für „Originelles Design“ erhielt<br />

die Schuler AG einen Award für<br />

die Entwicklung des blauen Polymerrings,<br />

der Münzen sicherer<br />

machen soll.<br />

z Für „Die junge Generation“ wurde<br />

das Start-Up WSoptics GmbH ausgezeichnet<br />

– für WSweld, eine<br />

Anlage, die vom Schneid- zum<br />

Schweißbetrieb und wieder zurück<br />

wechseln kann.<br />

z Ein Verfahren der KEMPER GmbH,<br />

das durch ein Luftüberwachungssystem<br />

ultrafeine Staubpartikel<br />

misst und dokumentiert, war unter<br />

„Saubere Technologien“ preiswürdig.<br />

z In der Kategorie „Akademische<br />

Exzellenz“ schließlich ging der<br />

Award an Fraunhofer IPA, für dessen<br />

innovatives digitales Assistenzsystem<br />

zum Absortieren. 2<br />

[ Info ]<br />

Die nächste Euroblech in Hannover findet<br />

vom 23.-27. 10. 2018 statt.<br />

20 <strong>Stahlreport</strong> 12|16


Die Botschaften der Schäfer-Werke<br />

Blecherner Dreiklang<br />

Mit einem blechernen Dreiklang präsentierten sich auf der Euroblech<br />

die Schäfer-Werke, die über drei Geschäftsbereiche verfügen.<br />

Deren Leistungs- und Produktportfolio seien harmonisch aufgestellt,<br />

war die Botschaft von Hannover.<br />

Zum einen könnten dadurch<br />

zahlreiche Branchen wie Schallschutz,<br />

Klima, Lüftung und besonders<br />

die Automobilindustrie mit<br />

Steckmetall und Lochblechen bedient<br />

werden. Zum anderen stelle die EMW<br />

als werksunabhängiges Stahl-Service-Center<br />

neben Coils, Spaltband<br />

und Zuschnitten auch Ronden aus<br />

unterschiedlichen Werksstählen her.<br />

„Von unserem Lagerbestand von<br />

über 100.000 Tonnen Feinblech und<br />

einem breiten Gütenspektrum profitieren<br />

nicht nur die Kunden der<br />

EMW, sondern auch die Schwesterunternehmen<br />

SCHÄFER Lochbleche<br />

und SCHÄFER Streckmetall. Letztere<br />

sind aufgrund der schnellen<br />

Verfügbarkeit des Vormaterials permanent<br />

in der Lage, ihren Kunden<br />

eine breite Palette an verschiedenen<br />

Maschenarten und Lochbildern in<br />

kürzester Zeit zu liefern“, gab<br />

Michael Mockenhaupt, Geschäftsführer<br />

EMW Stahl-Service-Center,<br />

in diesem Zusammenhang zu Protokoll.<br />

Und Michael Wehler, Leiter Marketing<br />

der Schäfer Werke, ergänzte<br />

auf der EuroBLECH den Hinweis auf<br />

die Nachhaltigkeit des ebenfalls dreiklingenden<br />

Angebots: ökonomisch,<br />

ökologisch und sozial – weil auch<br />

auf volkswirtschaftlichen Nutzen<br />

ausgerichtet.<br />

Anarbeitung<br />

Zu den Vorzügen der engen Verzahnung<br />

der Geschäftsbereiche gehört<br />

nach Angaben der Firmenverantwortlichen<br />

auch ein großes Anarbeitungsportfolio.<br />

Der umfangreiche<br />

Maschinenpark der Schäfer<br />

Werke könne flexibel genutzt werden<br />

und ermögliche daher nahezu<br />

alle Formen der Weiterverarbeitung<br />

aus einer Hand. Dank eigenem<br />

Werkzeugbau würden außerdem<br />

gerade Projekte im Bereich Lochblech<br />

und Streckmetall sehr schnell<br />

und individuell umgesetzt. Die<br />

Resultate seien eine hohe Fertigungstiefe<br />

und kurze Reaktionszeiten.<br />

Diverse Lochblechformate könnten<br />

darüber hinaus auch bei kleineren<br />

Bedarfen direkt ab Lager<br />

bestellt werden und seien binnen<br />

24 Stunden versandbereit. 2<br />

Foto: SSAB<br />

Der grüne Mantel<br />

SSAB-Produkte für Gebäude<br />

Der in Nordeuropa und Nordamerika<br />

engagierte Stahlhersteller SSAB hat<br />

die diesjährige Euroblech in Hannover u.a.<br />

dazu genutzt, die Markteinführung seines<br />

umweltfreundlichen Produktportfolios für<br />

Außenanwendungen an Gebäuden voranzutreiben.<br />

Dieses Angebot ist unter dem<br />

Markennamen GreenCoat organisiert.<br />

GreenCoat ist demnach „die neue Marke<br />

von SSAB für innovative, nachhaltige, farbbeschichtete<br />

Stahlprodukte nordischer<br />

Qualität für das Baugewerbe ... für Dächer,<br />

Fassaden und Regenwassersysteme.“ Seit<br />

dem Zusammenschluss von SSAB und<br />

Ruukki seien die besten Technologien und<br />

Erfahrungen beider Unternehmen eingesetzt<br />

worden, um dieses Angebot umfangreicher<br />

und umweltfreundlicher zu gestalten.<br />

Die Beschichtung besteht aus biobasierten<br />

Inhaltsstoffen. Damit wird ein großer Anteil<br />

sonst verwendeter fossiler Stoffe durch<br />

eine biobasierte Alternative ersetzt. Diese<br />

einzigartige, patentierte Technologie von<br />

SSAB reduziere die Umweltbelastung<br />

erheblich.<br />

Neben der biobasierten Beschichtung will<br />

das umfassende GreenCoat-Portfolio auch<br />

energieeffiziente Produkte für Dächer und<br />

Fassaden bieten. Sie reflektieren die<br />

Sonne und sorgen z. B. dafür, dass im<br />

Sommer weniger Energie benötigt wird,<br />

um die Innenräume zu kühlen.<br />

Quelle: Konzept PR<br />

Den Dreiklang aus den Produkten Lochbleche, Streckmetall und Service-Center<br />

transportierten die Schäfer Werke und EMW in Hannover auch optisch.<br />

GreenCoat-Produkte sind schließlich auch<br />

mit besonders langer Outdoor-Langlebigkeit<br />

erhältlich. Damit seien das Aussehen<br />

der Farbe und der Erhalt des Glanzes über<br />

Jahre hinaus gewährleistet.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 12|16<br />

21


Messen<br />

Schwerpunkt Euroblech<br />

Premiere bei der<br />

Euroblech: das<br />

Stechnieten zum<br />

Fügen von Metallen<br />

und faserverstärkten<br />

Kunststoffen.<br />

Quelle: Fraunhofer IWU<br />

Blechbearbeitung aus Sicht der Fraunhofer-Forscher<br />

Pressen und nieten<br />

Die Digitalisierung hat auch vor der Euroblech nicht Halt gemacht. Das Fraunhofer IWU<br />

zeigte auf der weltweit größten Fachmesse zur Blechverarbeitung entsprechende<br />

Systemlösungen für die Produktion von morgen, etwa für ein Presswerk. Premiere hatte<br />

außerdem ein neuartiges Fügeverfahren, das Stechnieten.<br />

Zeit, Material, Energie und<br />

letztlich Geld im Presswerk sparen –<br />

der Schlüssel dazu ist die intelligente<br />

Synthese von Werkstück, Technologie,<br />

Maschine und menschlicher Erfahrung.<br />

Sie geschieht im „Presswerk<br />

4.0“, das die Forscher des Fraunhofer<br />

IWU auf der diesjährigen Euro-<br />

BLECH vorgestellt haben. Die Vollvernetzung<br />

des Presswerkes ermöglicht<br />

es, Materialfehler oder Prozessstörungen<br />

schnell zu analysieren und<br />

Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Kundenwünsche<br />

lassen sich dank der konsequenten<br />

Digitalisierung aller Prozessschritte<br />

innerhalb kürzester Zeit<br />

durch schnelle Planänderungen realisieren.<br />

Auf der Messe erlebten die<br />

Besucher ein Miniatur-Presswerk, das<br />

als Projektionsfläche diente: Hielten<br />

sie einen Tablet-Computer vor das<br />

Modell, wurden auf dem Bildschirm<br />

virtuelle Informationen über dem realen<br />

Modell eingeblendet. Auf diese<br />

Weise visualisierten die Fraunhofer-<br />

Forscher Informationsströme, die<br />

sonst im Verborgenen bleiben – sie<br />

machten Industrie 4.0 sozusagen<br />

sichtbar.<br />

Automobiler Leichtbau war ebenfalls<br />

ein Thema der Fügetechnik-Experten<br />

des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen<br />

und Umformtechnik<br />

(IWU) . Da moderne Leichtbauwerkstoffe<br />

in der Automobilindustrie verstärkt<br />

zum Einsatz kommen, sind<br />

Lösungen für das Verbinden unterschiedlicher<br />

Materialien innerhalb<br />

einer Konstruktion sehr gefragt. Eine<br />

solche zeigten die Wissenschaftler auf<br />

der Messe: das Stechnieten. Das flexibel<br />

einsetzbare und kostengünstige<br />

Verfahren bedient sich dreier radial<br />

angeordneter Nietdorne und ermöglicht<br />

dem Anwender Verbindungen<br />

zwischen mehreren Metallstrukturen<br />

oder Metallen und faserverstärkten<br />

Kunststoffen. 2<br />

Schockvereisung<br />

Rostlöser von Sonax<br />

Als Hersteller von technischen Wartungsprodukten<br />

stellte Sonax auf der diesjährigen<br />

Euroblech mit der „Professional-Serie“<br />

ein Produktprogramm für die Maschinenreinigung<br />

und Instandhaltung vor. Zu den Neuheiten<br />

zählte auch der „Sonax Professional-Eis-<br />

Rostlöser“. Er wirkt durch Schockvereisung.<br />

Das Programm der SONAX GmbH aus Neuburg<br />

an der Donau umfasst eine Vielzahl von<br />

Spezialprodukten zum Entfetten und Reinigen,<br />

für Montagearbeiten sowie zum Schmieren<br />

und Ölen von beweglichen Teilen. In Hannover<br />

stellte Sonax vor allem Innovationen<br />

mit neuen Rezepturen in den Mittelpunkt der<br />

Präsentation: Eine Neuheit in der Gruppe der<br />

Montagehelfer ist der erwähnte Power-Eis-<br />

Rostlöser.<br />

Bei der Anwendung des Produkts auf Metallen<br />

kommt es zu einer Art Schockvereisung der<br />

behandelten Teile. Dadurch lassen sich festsitzende<br />

Verbindungen noch effektiver lösen.<br />

Diese Wirkung ist wie folgt zur erklären: Durch<br />

den plötzlichen Temperaturabfall entstehen in<br />

der Roststruktur feinste Risse, die es ermöglichen,<br />

dass der Wirkstoff tiefer eindringen kann<br />

und den Rost unterwandert. Das geruchsneutrale<br />

Spray löst in kurzer Zeit verrostete<br />

Schrauben, Muttern, Scharniere oder andere<br />

Metallverbindungen. Zugleich lässt sich der<br />

Rostlöser präventiv einsetzen: Sein transparenter<br />

Schutzfilm bewahrt blanke Metallteile<br />

nach Herstellerangaben dauerhaft vor Korrosion.<br />

Die Mechanik der Dose ermöglicht auch<br />

das Überkopfsprühen.<br />

22 <strong>Stahlreport</strong> 12|16


Lantek berichtet von einem erfolgreichen Messeauftritt<br />

Regisseure der Information<br />

Es liegt sozusagen in der Natur der Angelegenheit: Die Digitalisierung auch in Sachen<br />

Blech dominieren die Regisseure der Information. Lantek, global tätiger Anbieter für<br />

systemübergreifende Softwarelösungen in der Metallbranche, blickt wohl auch deshalb<br />

auf einen erfolgreichen Messeauftritt bei der Euroblech in Hannover zurück.<br />

„Die Atmosphäre auf der<br />

Messe war geprägt von der Faszination,<br />

die von technologischen<br />

Innovationen ausgeht, sowie von<br />

vielen positiven, internationalen<br />

Geschäftskontakten“, sagte Nicola<br />

Hamann, Geschäftsführerin des<br />

Euroblech-Veranstalters Mack<br />

Brooks Exhibitions.<br />

So fanden auch die Lösungen<br />

von Lantek zur „Manufacturing<br />

Intelligence“ (MI) großes Interesse.<br />

Damit werden Echtzeit-Daten aus<br />

der Produktionsebene (MES) und<br />

der betriebswirtschaftlichen Ebene<br />

(ERP) verknüpft und interpretiert,<br />

um Produktionsprozesse zeitnah<br />

analysieren und steuern zu können.<br />

„Die Branche richtet ihren<br />

Fokus immer mehr auf Industrie<br />

4.0“, sagte Christoph Lenhard, Lan-<br />

tek-Vertriebsleiter für Deutschland,<br />

Österreich und die Schweiz. „Und<br />

wir sind mit all unseren Lösungen,<br />

die wir immer weiter fortentwickeln,<br />

perfekt dafür aufgestellt.“<br />

Lantek bietet Softwarelösungen<br />

für Unternehmen, die unter Einsatz<br />

beliebiger Schneid- (Laser, Plasma,<br />

Autogen, Wasserstrahl, Scheren)<br />

und Stanzverfahren Stahlbleche,<br />

Stahlrohre und Stahlträger fertigen.<br />

Das Unternehmen betreibt seit seiner<br />

Gründung 1986 in der nordspanischen<br />

Provinz Alava eine konsequente<br />

Internationalisierung.<br />

Weltweit sieht sich Lantek heute<br />

als Marktführer – mit seinem Angebot<br />

an nicht-proprietärer Software<br />

in der Blech- und Stahlverarbeitung,<br />

also Lösungen, die nicht von einem<br />

Maschinenhersteller stammen, sondern<br />

unterschiedliche Systeme auf<br />

einer Oberfläche steuern können.<br />

Aktuell hat das Unternehmen mehr<br />

als 18.000 Kunden in über 100 Ländern.<br />

Es ist mit eigenen Büros in 15<br />

Staaten vertreten. Daneben verfügt<br />

es über ein großes Netzwerk von<br />

Distributoren. 2<br />

Erweitert und neu<br />

Flachprodukte von Wuppermann<br />

In der produktorientierten Messehalle<br />

der Euroblech präsentierte sich Wuppermann<br />

mit einem erweiterten Sortiment,<br />

einem neuen Standort für die Herstellung<br />

und innovativen Vertriebsstrukturen. Mit<br />

etwa 1.500 Mitarbeitenden hat die Gruppe<br />

2015 einen Umsatz von etwa 547 Mio. €<br />

generiert.<br />

Vor allem auf zwei vergleichende Vorteile<br />

fokussierte Manfred Lehner, Leiter Vertrieb<br />

der Wuppermann Stahl GmbH, im Gespräch<br />

auf dem Messestand die Kundenvorteile:<br />

band- statt stückverzinkt, Zink/Magnesium<br />

statt Aluminium/Zink. Auch im Zuge dieser<br />

Strategie will das Leverkusener Traditionsunternehmen<br />

ab Anfang 2017 erstmals das<br />

folienbeschichtete Warmband WProtect ausliefern.<br />

Geschützt mit einer Zinkschicht und<br />

einer zusätzlich aufgebrachten Hochleistungsfolie<br />

soll das Produkt Korrosionsangriffen<br />

aus Nässe oder mechanischem Abrieb<br />

widerstehen.<br />

Entsprechend nutzt Wuppermann sein neues<br />

Werk für Flachprodukte, das in Ungarn im<br />

Hafen von Györ-Gönyu entstanden ist. „Wir<br />

haben unsere gesamte Erfahrung in den Bau<br />

dieses Werkes und insbesondere in die Entwicklung<br />

der Warmbreitband Beiz- und Feuerverzinkungslinie<br />

gesteckt“, kommentierte<br />

Carl Swoboda, Geschäftsbereichsleiter Vertrieb<br />

Flat & Tube Products, die bisher größte<br />

Investition des Familienunternehmens.<br />

Foto: Wuppermann<br />

Der neue Produktionsstandort von Wuppermann<br />

in Ungarn<br />

Dieser Geschäftsbereich umfasst inzwischen<br />

sieben Standorte. Flachband produziert<br />

Wuppermann in den Niederlanden, in Österreich<br />

und – jetzt – in Ungarn. Rohre und Profile<br />

werden in Deutschland, Österreich und<br />

Polen hergestellt. Zusätzlich zu den Produktionsstätten<br />

besitzt das Unternehmen Vertriebsstandorte<br />

für Flachprodukte in<br />

Deutschland, Frankreich, Österreich, Rumänien,<br />

Schweden und – seit Anfang 2015 – in<br />

den USA. Abgerundet wird das Vertriebsnetz<br />

durch Partnerschaften.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 12|16<br />

23


BDS<br />

Research<br />

Neueste Zahlen aus dem Bereich Research<br />

Spürbarer Bestandsabbau im September<br />

Die ersten neun Monate 2016 bescherten dem lagerhaltenden Stahlhandel ziemlich genau das gleiche<br />

Handelsvolumen wie im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Besonders im zweiten Quartal war dabei auch<br />

die Erlös situation erfreulicher als im Durchschnitt der vergangenen vier Jahre. Trotz nachlassender Preise in<br />

den Sommermonaten ist das Preisniveau im Schnitt aber nach wie vor über dem des Herbstes 2015.<br />

Jörg Feger, Bereichsleiter<br />

Research im Bundesverband Deutscher<br />

Stahlhandel (BDS), berichtet<br />

zusammenfassend angesichts der<br />

ihm für die ersten neun Monate des<br />

Jahres vorliegenden Zahlen. Wie<br />

üblich, hat er seinen monatlichen<br />

und kommentierenden Bericht<br />

anhand der Kriterien Lagerabsatz,<br />

-bestand, -reichweite und -verkaufspreise<br />

gegliedert.<br />

Lagerabsatz<br />

Nach einem enttäuschenden Juli verlief<br />

der Lagerabsatz im August recht<br />

erfreulich. Auch der September wartete<br />

mit zufriedenstellenden Volumina<br />

auf. Es wurden 931.000 t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />

abgesetzt.<br />

Dies ist ein Plus von etwas über<br />

einem Prozent im Vergleich zum<br />

Vorjahresmonat.<br />

Insgesamt wurden in den ersten<br />

neun Monaten des Jahres durchschnittlich<br />

rund 914.000 t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />

von den Lägern in<br />

der Bundesrepublik Deutschland<br />

abgesetzt. Das ist ziemlich genau<br />

das Volumen, das auch im Vorjahreszeitraum<br />

verzeichnet wurde.<br />

Zuwächse gab es bei kaltgewalzten<br />

und oberflächenveredelten Blechen<br />

sowie Bandblechen. Träger, Stabstahl<br />

und Quartobleche zeigten sich<br />

rückläufig. Betonstahl stagnierte auf<br />

einem sehr hohen Niveau.<br />

Lagerbestand<br />

Zu Anfang des Jahres war der Lagerbestand<br />

im deutschen Stahlhandel<br />

sehr niedrig. Anschließend wurden<br />

die Läger Monat für Monat aufgebaut.<br />

Ende Juli wurde mit 2,43<br />

Mio. t der bisherige Höchststand<br />

gemeldet.<br />

Im August setzte der übliche<br />

Bestandsabbau in der zweiten Jahreshälfte<br />

ein. Dieser verstärkte sich<br />

im September spürbar. Zum 30.09.<br />

wurden rund 2,26 Mio. t bevorratet.<br />

Das sind 3,3 % weniger als im<br />

Vorjahresmonat gemeldet wurden.<br />

Lagerreichweite<br />

Recht gute Absätze und zurückgehende<br />

Bestände führten im September<br />

zu einer Lagerreichweite von 2,4<br />

Monaten bzw. 72 Tagen. Die Reichweite<br />

lag damit 4,5 % unter dem Vorjahreswert<br />

(vgl. Abb. 1).<br />

Lagerverkaufspreise<br />

Den Angaben des BDS-Marktinformationsverfahrens<br />

für durchschnittliche<br />

Verkaufspreise im kleinlosigen<br />

Bereich zufolge wurden erstmals seit<br />

vielen Monaten im März bei fast allen<br />

Produkten steigende Preise verzeichnet.<br />

Im April und Mai hat die Dynamik<br />

dann spürbar zugelegt. Bei allen<br />

Produkten wurden teilweise kräftige<br />

Preiserhöhungen gemeldet.<br />

Im Juni war eine gewisse Beruhigung<br />

zu spüren. Im Juli, August und September<br />

waren die meisten Verkaufspreise<br />

rückläufig. Die Ausnahme bildeten<br />

hierbei kaltgewalzte und oberflächenveredelte<br />

Bleche. Diese beiden<br />

Produkte waren die Vorboten für die<br />

Entwicklungen im Oktober. Damals<br />

zogen die Preise für Flachprodukte<br />

und Rohre an. Lediglich Träger, Betonstahl<br />

und Betonstahlmatten konnten<br />

diesem Trend (noch) nicht folgen (vgl.<br />

Abb. 2 und 3). 2<br />

[ Info ]<br />

Fragen zu den genannten statistischen<br />

Größen beantwortet im Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel (BDS) Jörg Feger,<br />

Bereichsleiter Research:<br />

Feger-BDS@stahlhandel.com<br />

24 <strong>Stahlreport</strong> 12|16


Quelle Bild 2 u. 3: BDS Quelle: Statistisches Bundesamt/BDS<br />

lagerAbsatz und Lagerreichweite der Stahldistribution Abb. 1<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Preisentwicklung bei Langprodukten Abb. 2<br />

160<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

Index (Januar 2010 = 100)<br />

Formstahl Breitflanschträger Stabstahl Betonstahl in Stäben Betonstahlmatten<br />

Preisentwicklung bei Flachprodukten und Rohren Abb. 3<br />

Index (Januar 2010 = 100)<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

n Absatzindex (2007 = 100)<br />

n Lagerreichweite in Tagen<br />

94 91 92 89 92<br />

92 95 92<br />

95 96 99<br />

86 91<br />

89<br />

85<br />

61<br />

90 93<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

84 81 84 78 78 75 72 72 102 78 75 72 72 81 72 84 78 72<br />

20<br />

0<br />

Ø<br />

2012<br />

Ø<br />

2013<br />

Ø<br />

2014<br />

Ø<br />

2015<br />

Ø<br />

2016<br />

Sep.<br />

2015<br />

Okt.<br />

2015<br />

Nov.<br />

2015<br />

Dez.<br />

2015<br />

Jan.<br />

2016<br />

Feb.<br />

2016<br />

März<br />

2016<br />

Apr.<br />

2016<br />

Mai<br />

2016<br />

Juni<br />

2016<br />

Juli<br />

2016<br />

Aug.<br />

2016<br />

Sep.<br />

2016<br />

1. Q. 2010<br />

2. Q. 2010<br />

3. Q. 2010<br />

4. Q. 2010<br />

1. Q. 2011<br />

2. Q. 2011<br />

3. Q. 2011<br />

4. Q. 2011<br />

1. Q. 2012<br />

2. Q. 2012<br />

3. Q. 2012<br />

4. Q. 2012<br />

1. Q. 2013<br />

2. Q. 2013<br />

3. Q. 2013<br />

4. Q. 2013<br />

1. Q. 2014<br />

2. Q. 2014<br />

3. Q. 2014<br />

4. Q. 2014<br />

1. Q. 2015<br />

2. Q. 2015<br />

3. Q. 2015<br />

4. Q. 2015<br />

1. Q. 2016<br />

2. Q. 2016<br />

3. Q. 2016<br />

1. Q. 2010<br />

2. Q. 2010<br />

3. Q. 2010<br />

4. Q. 2010<br />

1. Q. 2011<br />

2. Q. 2011<br />

3. Q. 2011<br />

4. Q. 2011<br />

1. Q. 2012<br />

2. Q. 2012<br />

3. Q. 2012<br />

4. Q. 2012<br />

1. Q. 2013<br />

2. Q. 2013<br />

3. Q. 2013<br />

4. Q. 2013<br />

1. Q. 2014<br />

2. Q. 2014<br />

3. Q. 2014<br />

4. Q. 2014<br />

1. Q. 2015<br />

2. Q. 2015<br />

3. Q. 2015<br />

4. Q. 2015<br />

1. Q. 2016<br />

2. Q. 2016<br />

3. Q. 2016<br />

Quartoblech Bandblech Kaltgewalztes Blech OV Blech Quad. & RE-Rohr Nahtloses Rohr<br />

Lagerabsatz und<br />

Lagerreichweite der<br />

Stahldistribution<br />

Preisentwicklung<br />

bei Langprodukten<br />

Preisentwicklung bei<br />

Flachprodukten und<br />

Rohren<br />

<strong>Stahlreport</strong> 12|16<br />

25


BDS<br />

Berufsbildung<br />

Empfang im Berliner Ballhaus:<br />

Dr. Manfred Feurer (r.) im<br />

Gespräch mit Maria Cristina<br />

Longo Graw und Fabio Graw.<br />

Fernlerner feiern sich und ihre Auszeichnungen mit dem BDS in Berlin<br />

Von Nominierten und Preisträgern<br />

Als Fernlerner des Jahres nominiert und dann diesen Studienpreis nur knapp verfehlt: Fabio Graw war<br />

mit dem Galaabend der Ehrungen sichtlich zufrieden. Zusammen mit seiner Frau, Maria Cristina Longo<br />

Graw, genoss er Mitte November die festliche Atmosphäre im historischen Berliner Ballhaus – und,<br />

dass die Laudatorin des FDL nicht nur seine Lernleistungen zum Betriebswirt Stahlhandel BDS, sondern<br />

auch seine Rolle bei der Weiterentwicklung dieses Fernstudiums würdigte.<br />

Auch ohne Preis<br />

zufrieden: Fabio<br />

Graw war in der<br />

Kategorie der Fernlerner<br />

für den<br />

Studienpreis nominiert.<br />

Fotos, 2: BDS<br />

Aus eben diesen beiden Gründen<br />

hatte der Bundesverband Deutscher<br />

Stahlhandel (BDS) den ursprünglich<br />

als Industriekaufmann ausgebildeten<br />

29-Jährigen beim Forum DistancE<br />

Learning (FDL) mit<br />

Unterstützung der Stiftung des deutschen<br />

Stahlhandels für den Studienpreis<br />

vorgeschlagen und zu dem Event<br />

in die deutsche Hauptstadt eingeladen.<br />

Mit am Tisch der Geehrten saßen<br />

deshalb auch Dr. Manfred Feurer und<br />

Dr. Ludger Wolfgart, die als Pädagogischer<br />

Leiter bzw. Bereichsleiter<br />

Berufsbildung für das verbandliche<br />

Fernstudium zuständig sind, das 2017<br />

in den 21. Jahrgang startet.<br />

Sie hatten der Jury erfolgreich nahegebracht,<br />

dass Fabio Graw, der für die<br />

Salzgitter Mannesmann Stahlservice<br />

GmbH in Schwerte arbeitet, in seinem<br />

dreijährigen Studium nicht nur<br />

erfolgreiche Leistungen erbracht hat,<br />

insbesondere im Rahmen seiner Studienarbeit,<br />

sondern diesen Weiterbildungsgang<br />

durch seinen Wunsch<br />

nach einer passenden Fortsetzung an<br />

einer deutschen Hochschule auch<br />

werthaltiger aufgestellt hat.<br />

Seit einiger Zeit verfolgt die BDS-<br />

Berufsbildung das Ziel, das Fernstudium<br />

mit Hilfe des Deutschen Qualifikationsrahmens<br />

(DQR), der<br />

sämtliche beruflichen sowie schulischen<br />

und akademischen Abschlüsse<br />

in einem achtstufigen und handlungsorientierten<br />

System vergleichbar<br />

macht, als Ausgangspunkt eines weiterführenden<br />

Hochschulstudiums zu<br />

etablieren, das möglichst ebenfalls<br />

berufsbegleitend ablaufen sollte.<br />

„Für ein solches Modell sind Kandidaten<br />

wie Fabio Graw die besten<br />

Argumente“, stellte Dr. Ludger Wolfgart<br />

aus Anlass der erfolgten Nominierung<br />

fest. Und Dr. Manfred<br />

Feurer fügte hinzu, dass von entsprechenden<br />

Studienergebnissen insbesondere<br />

auch die entsendenden Unternehmen<br />

profitieren. Feurer hatte erst<br />

kürzlich in einer wissenschaftlichen<br />

Arbeit an der Universität in Stuttgart-<br />

Hohenheim eben diesen Erfolg nachgewiesen:<br />

DQR- und damit handlungsorientierte<br />

Bildungskarrieren, die mit<br />

dem überschaubaren wirtschaftlichen<br />

Aufwand des Fernlernens die Bindung<br />

an die Unternehmen fördern<br />

und diese Art von beruflicher Entwicklung<br />

einer reinen Akademisierung<br />

als gleichwertig entgegensetzen.<br />

Vor der Verleihungsgala hatten<br />

Mitglieder und Gäste des FDL Folgen<br />

der Digitalisierung auch auf die<br />

Berufsbildung diskutiert (vgl. Bericht<br />

aus S. 27). Auch deshalb bot das Ballhaus<br />

mit seinen antik nummerierten<br />

Tischtelefonen zur Kontaktanbahnung<br />

mit der Dame oder dem Herrn<br />

des Herzens ein passendes Beispiel<br />

dafür, sich Technik erfolgreich<br />

zunutze zu machen – und am Ende<br />

doch allein auf die direkte Kommunikation<br />

von Menschen zu setzen und<br />

in den Mittelpunkt deren Leistungen<br />

zu stellen. Und davon gab es bei der<br />

diesjährigen Preisverleihung ausreichend<br />

zu bewundern. 2<br />

26 <strong>Stahlreport</strong> 12|16


Mitgliederversammlung des Forums Distance-Learning<br />

Engagierter Stahlhandel<br />

Bildungsprogramme, Öffentlichkeitsarbeit, Statistiken, Gremien, Normen sowie der DQR waren<br />

die wichtigsten Themen der Mitgliederversammlung des FDL Mitte November in Berlin. Für den<br />

BDS nahm dessen Bereichsleiter Berufsbildung, Dr. Ludger Wolfgart, teil.<br />

Der konnte nochmals den Dank<br />

von Mirko Fretter, Präsident des<br />

Forums DistancE-Learning (FDL),<br />

dafür entgegennehmen, dass der Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel<br />

(BDS) im Oktober in Düsseldorf Gastgeber<br />

einer Konferenz über den Deutschen<br />

Qualifikationsrahmen (DQR)<br />

war. Bei der eintägigen Besprechung<br />

war es in Anwesenheit von Vertretern<br />

der Staatlichen Zentralstelle für Fernunterricht<br />

(ZFU) um den optimalen<br />

Umgang der Fernstudieninstitute mit<br />

diesem Instrument zur Einordnung<br />

und Vergleichbarkeit berufsbildender<br />

und akademischer Abschlüsse gegangen.<br />

Dies bleibt für das FDL auch im<br />

kommenden Jahr ein wichtiges Thema,<br />

wurde auf der Mitgliederversamm-<br />

lung deutlich – ebenso wie die entsprechenden<br />

Fragen des Qualitätsmanagements,<br />

die ebenfalls in den<br />

entsprechenden Gremien des Fernlehrverbands<br />

bearbeitet werden, etwa<br />

im Pädagogischen Arbeitskreis oder in<br />

den Anbietergruppen. Die werden auch<br />

die Weiterentwicklung der Fernunterrichtsstatistik<br />

verfolgen, die im Rahmen<br />

einer Projektzusammenarbeit mit<br />

dem Bundesinstitut für Berufsbildung<br />

(BIBB) in diesem Jahr umgestellt wird.<br />

Die Veröffentlichung der Zahlen<br />

zur Nutzung von Fernunterricht in<br />

Deutschland gehört traditionsgemäß<br />

zu den öffentlichkeitswirksamsten<br />

Leistungen des FDL, gefolgt von der<br />

jährlichen Durchführung des Fernstudientages.<br />

Der findet 2017 am<br />

10.3. statt und soll bundesweit rund<br />

150 einzelne Aktionen umfassen.<br />

Auch wird für das kommende Jahr<br />

wieder der Studienpreis DistancE-<br />

Learning in acht Kategorien ausgelobt,<br />

die Verleihungsgala ist für den<br />

13.11.17 wieder in Berlin vorgesehen.<br />

Am Tag danach findet in der<br />

Hauptstadt die nächste FDL-Mitgliederversammlung<br />

statt.<br />

Bis dahin wird für die derzeit 130<br />

FDL-Mitglieder und andere Interessierte<br />

das verbandliche Bildungsprogramm<br />

fortgesetzt, das zu den<br />

relevanten Themen der Fernunterrichtsbranche<br />

auch auf die entsprechenden<br />

Methoden des elektronisch<br />

unterstützten Fernlernens setzt. Ein<br />

Thema in diesem Zusammenhang sind<br />

beispielsweise die Zulassungsverfahren<br />

bei der ZFU. 2<br />

Prüfungsvorbereitungen für angehende Kaufleute<br />

Förderwoche und Lernteam<br />

Das Bildungszentrum des Groß- und Außenhandels hat ein umfangreiches neues Seminarprogramm<br />

vorgelegt, aus dem für Auszubildende die Förderwochen zur Vorbereitung vor allem auf die schriftlichen<br />

Prüfungen besonders interessant sind. Sinnvoll ergänzen kann man dieses Angebot u.a. durch<br />

ein stahlhandelsspezifisches BDS-Lernteam, von dem die angehenden Kaufleute im Groß- und<br />

Außenhandel dann in der mündlichen Prüfung profitieren können.<br />

Die schriftlichen Prüfungen<br />

zum Ende der Ausbildung finden im<br />

kommenden Frühjahr bundesweit<br />

einheitlich am 9. und 10.5.17 statt.<br />

Sie beziehen sich vor allem auf das<br />

sogenannte Berufsschulwissen. Die<br />

mündlichen Prüfungen schließen<br />

sich im Abstand von etwa sechs<br />

Wochen an. In ihnen muss gemäß<br />

Ausbildungsrahmenplan und Prüfungsordnung<br />

dann auch u.a. das<br />

branchenspezifische Fachwissen<br />

eine entscheidende – etwa aus dem<br />

Stahlhandel – eine Rolle spielen.<br />

Entsprechend bietet die DAHD<br />

Bildungszentrum Groß- und Außen-<br />

handel GmbH zwischen Ende Februar<br />

und Anfang April insgesamt<br />

neun jeweils fünftägige Förderwochen<br />

an – in Aschersleben, Berlin/<br />

Brandenburg und vor allem in Goslar.<br />

In dieser Stadt am Harz findet<br />

vom 22.-24.5.17 auch das nächste<br />

Lernteam zur Werkstoff- und Produktkunde<br />

des Stahlhandels statt.<br />

Es dauert rund drei Tage und vermittelt<br />

jenes Fachwissen, das im entscheidenden<br />

Prüfungsgespräch eine<br />

wichtige Rolle spielen muss.<br />

Eine andere Möglichkeit, sich<br />

dieses Branchenwissen anzueignen,<br />

das oft über das entsprechende Spektrum<br />

des ausbildenden Unternehmens<br />

hinausgeht, bieten die Arbeitskreise<br />

des Stahlhandels, die in einigen<br />

Städten bzw. Regionen<br />

Deutschlands bestehen und über das<br />

Jahr verteilt entsprechende Bildungsangebote<br />

machen. 2<br />

[ Info ]<br />

Einzelheiten dazu hält der Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel (BDS) bereit:<br />

Wynands-BDS@stahlhandel.com. Das Bildungszentrum<br />

Groß- und Außenhandel<br />

mit Sitz in Berlin ist über die E-Mail<br />

info@dahd.de erreichbar.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 12|16<br />

27


BDS<br />

Berufsbildung<br />

Nach bestandener Zwischenprüfung erleichtert<br />

zeigten sich der 20. Jahrgang im Oktober …<br />

… und der 19.Jahrgang in November im Tagungszentrum in Rösrath bei Köln,<br />

wo die technischen bzw. die wirtschaftlichen Themen geprüft werden.<br />

Neues aus den Jahrgängen des Fernstudiums<br />

Zwischenprüfungen geschafft<br />

Für insgesamt 52 Fernstudentinnen und Fernstudenten des Stahl-, NE-Metall- und Schrotthandels<br />

haben der Oktober und der November Fortschritte gebracht: Alle 26 Kandidaten bestanden ihre<br />

Zwischenprüfung im Fachbereich Technik, und sämtliche 26 Bewerber taten es ihnen drei Wochen<br />

später zu den Themen der Wirtschaft gleich. In Rösrath bei Köln wurden jeweils anschließend<br />

Grundlagen für das weitere berufsbegleitende und insgesamt dreijährige Studium gelegt – im Kreis<br />

der Studenten ebenso wie bei den BDS-Akteuren.<br />

Derzeit betreut der BDS in dieser<br />

Weiterbildungsmaßnahme die<br />

beiden genannten Jahrgänge 20 und<br />

19; die nächste Gruppe (der 21. Jahrgang)<br />

startet am 1. Juli des kommenden<br />

Jahres. Ziel der Studentinnen<br />

und Studenten ist ein Abschluss als<br />

Betriebswirtinnen und Betriebswirte<br />

– in den Varianten des Stahlhandels<br />

(BDS), des NE-Metallhandels (Wirtschaftsverband<br />

Großhandel Metallhalbzeug,<br />

WGM) und des Schrotthandels<br />

(Verband Deutscher Metallhändler,<br />

VDM). Alle drei Varianten<br />

sind von der Staatlichen Zentralstelle<br />

für Fernunterricht (ZFU) zugelassen,<br />

über den BDS vom Germanischen<br />

Lloyd zertifiziert, markenrechtlich<br />

geschützt und berufsbildungsbezogen<br />

an der Stufe 7 des<br />

achtteiligen Deutschen Qualifikationsrahmens<br />

(DQR) ausgerichtet. Auf<br />

der akademischen Seite des DQR ist<br />

dies mit einem Masterabschluss vergleichbar,<br />

der dort mit solchen Inhalten<br />

allerdings nicht angeboten wird.<br />

Das BDS/VDM/WGM-Studium erfolgt<br />

teilbranchenspezifisch in den<br />

Fachbereichen Technik (Werkstoffund<br />

Produktkunde sowie Anarbeitung),<br />

Wirtschaft (kaufmännische<br />

Kompetenz und Führungskompetenz)<br />

sowie Methoden (personale<br />

und soziale Kompetenz).<br />

Schriftlich und mündlich<br />

Entsprechend waren die Prüfungen<br />

im Oktober und im November inhaltlich<br />

gestaltet. Sie umfassten jeweils<br />

einen schriftlichen Teil mit 60 Fragen<br />

im Multiple Choice-Verfahren<br />

sowie eine mündliche Einzelprüfung<br />

zu Fällen aus der entsprechenden<br />

Branchenpraxis. Für das Ergebnis<br />

angerechnet wurden zudem die<br />

Resultate aus der Bearbeitung von<br />

14 Studienbriefen zur Technik und<br />

12 Studienbriefen zur Wirtschaft.<br />

Angesichts dieser Leistungsfülle ist<br />

es nicht verwunderlich, dass immer<br />

wieder einzelne Fernstudentinnen<br />

und Fernstudenten bereits auf dem<br />

Weg zu den Zwischenprüfungen<br />

aufgeben oder pausieren müssen.<br />

Für den 20. Jahrgang steht im<br />

November 2017 ebenfalls in Rösrath<br />

die Zwischenprüfung zur Wirtschaft<br />

an, während der 19. Jahrgang<br />

jetzt mit dem Schreiben einer<br />

Studienarbeit beginnt, um im Juni<br />

2017 zur methodenorientierten<br />

Abschlussprüfung in Karlsruhe<br />

anzutreten. Entsprechend wurden<br />

die Jahrgänge nach den Zwischenprüfungen<br />

in Seminaren auf die<br />

kommenden Aufgaben vorbereitet<br />

– im Wirtschaftsseminar der 20.<br />

und im Methodenseminar der 19.<br />

Jahrgang.<br />

Reformist<br />

Der 21. Jahrgang, der Mitte des kommenden<br />

Jahres mit einem Einführungsseminar<br />

in Soltau beginnt,<br />

soll im Übrigen in einem inhaltlich<br />

und methodisch reformierten System<br />

studieren, für das der BDS zum<br />

anstehenden Jahreswechsel bei der<br />

28 <strong>Stahlreport</strong> 12|16


Foto: BDS<br />

ZFU die Zulassung beantragen wird.<br />

Im Mittelpunkt der Reform steht<br />

die Digitalisierung der Studieninhalte,<br />

die in Zukunft über die elektronische<br />

Bildungsplattform OLAT<br />

vermittelt werden können. Sie soll<br />

zudem zunehmend für die Kommunikation<br />

und die Administration<br />

genutzt werden. Wesentlicher<br />

Bestandteil der Reform ist zudem<br />

die Etablierung eines kontinuierlichen<br />

Verbesserungsprozesses, der<br />

das handlungsorientierte Fernstudium<br />

dauerhaft an der Branchenrealität<br />

ausrichten und zudem dafür<br />

sorgen soll, dass es sich inhaltlich<br />

sowie didaktisch und methodisch<br />

am jeweiligen Stand der Wissenschaft<br />

ausrichtet. Gesteuert wird<br />

dieser Prozess über einen Ende<br />

Oktober konstituierten Studienbeirat<br />

aus den drei beteiligten Verbänden<br />

BDS, VDM und WGM.<br />

Vor diesem Hintergrund haben<br />

unterschiedliche Fachkreise die<br />

Gelegenheit der Prüfungen dazu<br />

genutzt, Details der Studienreform<br />

zu diskutieren. So wurden am Rande<br />

der Veranstaltungen, zu denen je<br />

rund ein Dutzend Prüferinnen und<br />

Prüfer anreisten, die neuen Themens<br />

trukturen insbesondere für die<br />

Fachbereiche Wirtschaft und Methoden<br />

diskutiert. Außerdem ging es<br />

um die Frage, ob und wie erfolgreiche<br />

Absolventen berufliche Weiterbildung<br />

an einer deutschen Hochschule<br />

fortsetzen können.<br />

Verbindlich<br />

Verbindliche Anmeldungen für den<br />

neuen Jahrgang werden im Laufe<br />

des ersten Quartals 2017 auf von<br />

der ZFU zuzulassenden Formularen<br />

möglich sein. Bis dahin nimmt<br />

der BDS verbindliche Reservierungen<br />

von Studienplätzen entgegen –<br />

unter Hinweis auf eine Mindestteilnehmerzahl<br />

von 15 Personen: Wolfgart-BDS@stahlhandel.com.<br />

2<br />

Quellen, 2: BDS, VDM und WGM<br />

erfolgreiche zwischenprüfungen<br />

Diese Kandidatinnen und Kandidaten bestanden ihre Zwischenprüfungen im 20. Jahrgang …<br />

Baar, Stephan Salzgitter Mannesmann Stahlhandel GmbH 12489 Berlin<br />

Bauert, Claudia Oskar Rüegg AG CH-8645 Jona<br />

Bierkandt, Lisa Artur Naumann Stahl AG 40549 Düsseldorf<br />

Böhme, Martin ROSAG 02788 Hirschfelde<br />

Buchheit, Grégory F. W. Hempel Metallurgical GmbH 46149 Oberhausen<br />

Bunzemeier, Christian Holter Eisenhandel, Voßhenrich GmbH & Co. KG 33758 Schloß Holte Stukenbrock<br />

Burkhardt, Björn Weinmann Aach AG 72280 Dornstetten<br />

Grossmayer, Rene AMARI Austria GmbH A-5600 St. Johann im Pongau<br />

Gschwandtner, Thomas AMARI Austria GmbH A-5600 St. Johann im Pongau<br />

Haerting, Jan-Philipp W. Hartmann & Co. (GmbH & Co. KG) 22113 Oststeinbek<br />

Keson, Patrick Häuselmann Metall GmbH 68199 Mannheim<br />

Maier, Thorsten Hans Dewald GmbH 74385 Pleidelsheim<br />

Mieß, Julia ThyssenKrupp Schulte GmbH 93055 Regensburg<br />

Mühlbauer, Markus Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co. KG 52223 Stolberg<br />

Papajewski, Daniel Holter Eisenhandel, Voßhenrich GmbH & Co. KG 33758 Schloß Holte Stukenbrock<br />

Pauling, Jan-Hendrik Otto Müller GmbH & Co. KG 30179 Hannover<br />

Rademacher, Marvin Eisen-Fischer GmbH & Co. KG 65555 Limburg<br />

Roschat, Thorben Adolf Richter Stahl-Metalle-Kunststoffe GmbH 24145 Kiel<br />

Ruppenthal, Philipp Alois Schmitt GmbH & Co. KG 76227 Karlsruhe<br />

Schaumberg, Marian Salzgitter Mannesmann Stahlhandel GmbH 12489 Berlin<br />

Schmidjell, Michael J. Grassmayr Metallhandel GmbH A-6020 Innsbruck<br />

Tekin, Orhan Bühler Stahl- und Metallservice GmbH & Co. KG 75172 Pforzheim<br />

Wachtmann, Michael Wachtmann Rohstoffhandel GmbH 32051 Herford<br />

Wilhelmy, Hendrik Limekon GmbH 32694 Dörentrup/Bega<br />

Wünsche, Claudia Stahl Center Leipzig GmbH 04357 Leipzig<br />

Zero , Sven RUHR STAHL HANDEL GmbH & Co. KG 45721 Haltern am See<br />

… und im 19. Jahrgang.<br />

Baumert, Vincent Dorow & Sohn KG 04758 Oschatz<br />

Chlodek, Chris Salzgitter Mannesmann Stahlhandel GmbH 45964 Gladbeck<br />

Dietl, Jonathan Gebr. Lotter KG 71636 Ludwigsburg<br />

Doepke, Jannes Universal Eisen und Stahl GmbH 30453 Hannover<br />

Dumalski, Michael ArcelorMittal Stahlhandel GmbH 23843 Bad Oldesloe<br />

Föhr, Christian Schmolz + Bickenbach Distributions GmbH 40549 Düsseldorf<br />

Fuschera-Petersen, Hauke Georg C. Hansen GmbH & Co. KG<br />

25813 Husum<br />

Gabor, Thomas Heinemeyer Stahlhandel GmbH 76437 Rastatt<br />

Haug, Florian Gebr. Lotter KG 71636 Ludwigsburg<br />

Häusleigner, Manuel HEFELE GmbH & Co. KG 94447 Plattling<br />

Herrmann, Andy Gustav Gross Stahlhandel GmbH 24941 Flensburg<br />

Holzer, Jonas BIEBER + MARBURG + CO KG 35394 Gießen<br />

Huber, Alwina ArcelorMittal Stahlhandel GmbH 93055 Regensburg<br />

Hüllbrock, Julian Mosecker GmbH & Co. KG 33378 Rheda-Wiedenbrück<br />

Knöpfler, Vinzenz EHG Thommel GmbH 88255 Baienfurt<br />

Koch, Eugen BIEBER + MARBURG + CO KG 35394 Gießen<br />

Kötter, Christian Hydro Aluminium Rolled Products GmbH 21129 Hamburg<br />

Krispin, Denny Salzgitter Mannesmann Stahlhandel GmbH 06366 Köthen<br />

Lenz, Marco Laun GmbH 78658 Zimmern o.R.<br />

Lorenz, Kai Heinemeyer Stahlhandel GmbH 76437 Rastatt<br />

Nürmberger, Steve Köstner Stahlzentrum GmbH 08523 Plauen<br />

Piesch, Alexander AMARI Austria GmbH A-5600 St. Johann im Pongau<br />

Riede, Sina Bucher Stahlhandel GmbH 78628 Rottweil<br />

Schelenz, Kevin Eisen & Sanitär M. Bauer GmbH 95448 Bayreuth<br />

Schick, Fabian Carl Spaeter GmbH 74321 Bietigheim-Bissingen<br />

Welsch, Marlo KAUFMANN Stahl- und Metallhandel GmbH 50859 Köln<br />

<strong>Stahlreport</strong> 12|16<br />

29


BDS<br />

Berufsbildung/Kommunikation<br />

Stahlhandelsakademie zum Betonstahltag<br />

Sich und andere bilden<br />

Die als Betriebswirte erfolgreichen Absolventen des Fernstudiums sind aufgefordert, sich aus Anlass<br />

des Betonstahltages, des Q&E-Tages, des Flachtages sowie der Jahrestagung der Kaufmännischen<br />

Ausbildungsleiter in die Verbesserung der entsprechenden Unterrichtsmaterialien einzubringen.<br />

Eine Einladung dazu hat der BDS jetzt im Rahmen der Aktivitäten der Stahlhandelsakademie<br />

verschickt und aufgerufen, sowohl sich als auch andere beruflich zu bilden.<br />

Quelle: BDS<br />

Ziel der von der Stiftung des<br />

Deutschen Stahlhandels unterstützten<br />

Akademieaktivitäten ist es nämlich,<br />

einerseits die spezifischen Kompetenzen<br />

der Absolventen des Fernstudiums<br />

auf hohem Niveau weiterzuentwickeln<br />

und sie andererseits<br />

gleichzeitig für die Berufsbildung<br />

der gesamten Branche zu nutzen.<br />

Eine erste Gelegenheit dazu bietet im<br />

neuen Jahr der Betonstahltag am<br />

12.1.17 in Darmstadt (vgl. dazu auch<br />

die gesonderte Berichterstattung in<br />

diesem Heft, S. 32).<br />

Entsprechend geht es im Rahmen<br />

der StahlhandelsAkademie<br />

dann darum, für diese Zielgruppe<br />

ein produktspezisches Gesprächsforum<br />

zu bieten, um anschließend<br />

Logo der StahlhandelsAkademie<br />

StahlhandelsAkademie<br />

Verbesserungen insbesondere in die<br />

Studienunterlagen zum Betonstahl<br />

einbringen zu können. Deshalb hat<br />

der Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

(BDS) in dieser Produkt sparte<br />

engagierte Absolventen für den Vorabend<br />

des Betonstahltages zu einem<br />

Arbeitsessen eingeladen und bietet<br />

die Teilnahme an dem folgenden<br />

Branchentreffen zu Mitgliederkonditionen<br />

an.<br />

Ähnliche Gelegenheiten bieten<br />

im ersten Halbjahr 2017 in Sachen<br />

Qualitäts- und Edelstahl der Q&E-<br />

Tag am 9.2.17 in Düsseldorf (vgl.<br />

ebenfalls ges. Bericht in diesem Heft)<br />

sowie der Flachtag am 30.3.17 in<br />

Düsseldorf und schließlich die<br />

Tagung der Kaufmännischen Ausbildungsleiter<br />

am 26./27.4.17 im mittelbadischen<br />

Achern.<br />

Insbesondere dort kulminieren<br />

die aktuellen Bemühungen zur weiteren<br />

Verbesserung der Berufsbildung<br />

im Stahlhandel. Die Ausbildungsleitertagung<br />

fokussiert diese<br />

nämlich auf den gegenwärtigen<br />

„Megatrend“ der Digitalisierung, die<br />

der Branche tendenziell ganz neue<br />

Geschäftsmodelle beschert, zu denen<br />

der Stahlhandelsnachwuchs in den<br />

kommenden Jahren kontinuierlich<br />

und kompetent informiert werden<br />

muss. Das gilt nicht nur für die branchenspezische<br />

Weiterbildung, sondern<br />

beispielsweise auch für die<br />

gerade anstehende Neuordnung der<br />

Ausbildung zu Kaufleuten im Großund<br />

Außenhandel.<br />

Die Einladungsschreiben zu den<br />

erwähnten Treffen im ersten Halbjahr<br />

2017 hat der BDS Ende November<br />

an die gut 100 Betriebswirtinnen<br />

und Betriebswirte des Stahlhandels<br />

verschickt. Auf diese Weise noch<br />

nicht versorgte Absolventen des<br />

Fernstudiums können sich beim<br />

Bereichsleiter Berufsbildung des<br />

BDS melden: Wolfgart-BDS@stahlhandel.com.<br />

2<br />

30 <strong>Stahlreport</strong> 12|16


Foto: BDS<br />

Die europäischen Stahlhandelsverbände setzen auf virtuelle und auf reale Kommunikation.<br />

Treffen der europäischen Verbandsvertreter in Budapest<br />

Voneinander lernen –<br />

Potenziale bündeln<br />

Vertreter von Stahlhandelsverbänden aus 14 europäischen Ländern<br />

trafen sich Anfang November auf Einladung des ungarischen MAFE<br />

zum Gedankenaustausch in Budapest. Organisiert wurde das Treffen<br />

von der europäischen Stahlhandelsvereinigung Eurometal. Im<br />

Vordergrund stand dabei die Frage, was die einzelnen Organisationen<br />

von den anderen Kollegenverbänden lernen können und wo<br />

gemeinsame Potenziale schlummern.<br />

Im Vorfeld des Treffens bei<br />

dem ungarischen Verband wurde zu<br />

diesem Zweck ein Abgleich der unterschiedlichen<br />

Leistungskataloge durchgeführt.<br />

Erwähnenswert dabei ist,<br />

dass alle 17 bei Eurometal organisierten<br />

Verbände Gesprächsrunden sowie<br />

Konferenzen organisieren und die<br />

Mehrzahl Statistiken zum Marktgeschehen<br />

erhebt. Auch Seminare stehen<br />

bei einigen Verbänden auf dem<br />

Programm. Rechtliche Beratung für<br />

Mitgliedsunternehmen bieten nur<br />

wenige an. Fachbücher werden nur<br />

von drei Organisationen verlegt.<br />

Ein weiterer Punkt des Treffens, an<br />

dem vom Bundesverband Deutschen<br />

Stahlhandel (BDS) Vorstand Oliver<br />

Ellermann und Jörg Feger, Bereichsleiter<br />

Research, teilgenommen haben,<br />

war das Bestreben nach einer engeren<br />

europäischen Vernetzung zu aktuellen<br />

Fachthemen. So wurde auf der<br />

Website von Eurometal in einem<br />

geschützten Bereich ein sogenanntes<br />

Knowledge Center eingerichtet, in das<br />

man Informationen einstellen und<br />

über das man sich zu den unterschiedlichen<br />

Themen schnell sowie formlos<br />

austauschen kann. 2<br />

Runde Mitgliedschaften<br />

Sechs besondere, weil runde Jubiläen der Mitgliedschaft im BDS gehören zu<br />

diesem Jahresende. Das entsprechende Spektrum im November und Dezember<br />

reicht von fünf bis 65 Jahren, hat der Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

(BDS) mitgeteilt.<br />

z Auf sechseinhalb Jahrzehnte Mitgliedschaft konnte am 4.12.16 die Walter<br />

Patz GmbH in 57555 Mudersbach/Sieg zurückblicken.<br />

z Und auf zweieinhalb Jahrzehnte im BDS hat es bereits am 27.11.16 die FIBO-<br />

FLANSCH-ROHR Handels GmbH in 85386 Eching gebracht.<br />

z Seit zwei Jahrzehnten dabei war am 1.11.16 die Heitmann Stahlhandel GmbH<br />

& Co. KG in 46049 Oberhausen.<br />

z Drei Unternehmen schließlich sind dem BDS seit jeweils fünf Jahren treu:<br />

Friedrich Remmert GmbH in 32584 Löhne (29.11.16), ATTEC International in<br />

40468 Düsseldorf (29.11.16) und die Progress Maschinen & Automation AG<br />

in I-39042 Brixen (29.12.16).<br />

Qualitäts- und Edelbaustahl<br />

BDS und EHV laden zum<br />

Q&E-Tag in Düsseldorf<br />

Qualitäts- und Edelbaustahl stehen<br />

im Mittelpunkt des Q&E-Tages, zu dem der<br />

BDS in Kooperation mit der Edelstahlhandels-Vereinigung<br />

(EHV) für den 9.2.17 nach<br />

Düsseldorf in das dortige Van der Valk<br />

Airporthotel einlädt. Zum Programm<br />

gehört auch eine Posterausstellung, am<br />

Vorabend gibt es ein Get-together.<br />

Die Vorträge zum Q&E-Tag nehmen insbesondere<br />

die Konjunktur- sowie die Marktentwicklungen<br />

für 2017 in den Blick:<br />

z Eröffnung des Q & E-Tages 2017, Ralf<br />

Winterfeld (EHV) + Oliver Ellermann (BDS)<br />

z Marktentwicklung 2017 – Die aktuelle<br />

Perspektive, Jochen Schröder, RCG AG<br />

z Techniktrends in der Stahlproduktion,<br />

Frank Wilke, Deutsche Edelstahlwerke<br />

GmbH<br />

z Maschinenbau: Konjunkturaussichten<br />

2017, Olaf Wortmann, VDMA<br />

z Aktuelle Rechtsprechung zu Vertragsbeziehungen,<br />

Tim Lieber, LL.M. (UK),<br />

Henseler & Partner Rechtsanwälte<br />

Der Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

(BDS) und die EHV haben angekündigt,<br />

dass Ausrüster und Dienstleister der Branche<br />

begleitend zur Tagung im Rahmen<br />

einer Posterausstellung ihre Produkte und<br />

Services präsentieren. Erwartet werden<br />

zum Q&E-Tag rund 100 Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer. Bereits am Abend 8.2.<br />

haben sie die Möglichkeit, sich kennenzulernen<br />

und auf die Tagung einzustimmen.<br />

Der Q&E-Tag am 9.2.17 reiht sich ein in<br />

das Spektrum von insgesamt vier Kooperationsveranstaltungen,<br />

in denen der BDS in<br />

der ersten Hälfte des kommenden Jahres<br />

branchentypische Themen aufgreift. Eingeladen<br />

ist außerdem noch zum Betonstahltag<br />

am 12.1.17 in Darmstadt, zum Flachtag<br />

am 30.3.17 in Düsseldorf und zur Tagung<br />

der Kaufmännischen Ausbildungsleiter am<br />

26./27.4.17 im mittelbadischen Achern.<br />

[ Info ]<br />

Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeiten<br />

zum Q&E-Tag gibt es unter<br />

www.stahlhandel.com/QE-Tag2017<br />

<strong>Stahlreport</strong> 12|16<br />

31


BDS<br />

Kommunikation/Betonstahltag<br />

Fachbeiträge zu Recht, Wirtschaft, Technik<br />

Betonstahltag 2017<br />

Am 12. Januar startet das BDS-Veranstaltungsjahr in Darmstadt<br />

mit dem Betonstahltag 2017. Im Fokus steht damit gleich zu Jahresbeginn<br />

eines der traditionsreichsten und immer noch wichtigsten<br />

Produkte des lagerhaltenden Stahlhandels. Auf dem Programm<br />

stehen Fachbeiträge zu aktuellen Entwicklungen der Branche in<br />

Technik, Wirtschaft und Recht.<br />

Programm – Betonstahltag 2017<br />

Der „Betonstahltag“ wird im<br />

Januar 2017 zum zweiten Mal von<br />

BDS und IBS veranstaltet. Neben<br />

Fachbeiträgen zu aktuellen Entwicklungen<br />

in Sachen Betonstahl gehört<br />

9:00 Uhr Eröffnung<br />

Oliver Ellermann,<br />

Vorstand BDS<br />

9:15 Uhr Baukonjunktur 2017<br />

Dipl.-Oec. Heinrich Weitz,<br />

Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e. V.<br />

10:00 Uhr Kaffeepause<br />

10:30 Uhr EN 10080<br />

Dr.-Ing. Jörg Moersch,<br />

Max Aicher GmbH & Co. KG<br />

11:15 Uhr Entschärfung der Zusatzregeln für große<br />

Stabdurchmesser<br />

Dipl.-Ing. Janna Schoening,<br />

RWTH Aachen<br />

12:00 Uhr Mittagspause<br />

13:00 Uhr Betonstahl – Biegen bei tiefen Temperaturen –<br />

Anforderungen Regelwerk vs. Praxis<br />

Robert Adams, Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Breit,<br />

Technische Universität Kaiserslautern<br />

13:30 Uhr Feuerverzinken von Betonstahl –<br />

Grundlagen und neue Forschungsergebnisse<br />

Dipl.-Ing. Patrick Düren-Rost,<br />

Institut Feuerverzinken<br />

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Breit,<br />

Technische Universität Kaiserslautern<br />

14:30 Uhr Kaffeepause<br />

15:00 Uhr Aktuelle Rechtsprechung zu den Vertragsbeziehungen<br />

zwischen Biegebetrieben und deren Kunden<br />

RA Tim Lieber, LL.M. (UK),<br />

Henseler & Partner Rechtsanwälte<br />

15:45 Uhr Ende<br />

auch wieder eine Ausstellung für<br />

Ausrüster zur Tagung. Mit dabei sind<br />

in diesem Jahr u.a. die Progress<br />

Maschinen & Automation AG, Nissen<br />

& Velten Software GmbH, der Industrieverband<br />

Feuerverzinken e.V., die<br />

EVG Entwicklungs- u. Verwertungs-<br />

Gesellschaft m.b.H., die Arbeitsgemeinschaft<br />

Deutscher Zertifizierungsstellen<br />

für Bewehrungen<br />

(ADZB) sowie die GWS Gesellschaft<br />

für Warenwirtschafts-Systeme mbH.<br />

Get-together am Vorabend<br />

Für das informelle Gespräch – das<br />

Networking – unter Kollegen, Marktteilnehmern<br />

und Experten gibt es<br />

am Vorabend der Veranstaltung<br />

eigens ein gemeinsames Get-together,<br />

zu dem sich die Teilnehmer<br />

gesondert anmelden können.<br />

Kongressteilnehmer haben im<br />

Darmstädter „Welcome Hotel“ für<br />

die Nacht vom 11. auf den 12.1. die<br />

Möglichkeit, aus einem reservierten<br />

Zimmerkontingent – aus dem<br />

spätestens bis zum 31.12.16 abgerufen<br />

werden kann – zu Vorzugskonditionen<br />

zu buchen. Anmeldungen<br />

zum Kongress erbitten die beiden<br />

veranstaltenden Verbände per Fax an<br />

+49 211 86497-22 oder per E-Mail<br />

an mail@isb-ev.de bzw. infobds@stahlhandel.com.<br />

Die Teilnahme kostet für Verbandsmitglieder<br />

175 €/Person,<br />

Nicht-Mitglieder bezahlen 275 €/Person.<br />

Übernachtungen im Welcome<br />

Hotel und die Teilnahme am Get-<br />

Together des Vorabends buchen die<br />

Teilnehmer auf eigene Rechnung.2<br />

32 <strong>Stahlreport</strong> 12|16


Betonstahl effizienter richten und schneiden<br />

Produktiver dank schnellem Coilwechsel<br />

Um die Produktionskontinuität zu verbessern und die Produktivität einer Anlage zu steigern, genügen<br />

oft verhältnismäßig kleine Änderungen und geringe Investitionen. Für das Richten, Schneiden und<br />

Biegen von Betonstahl vom Coil hat Progress Maschinen & Automation zwei Konzepte entwickelt, die<br />

den Produktionsablauf erheblich beschleunigen. So können mithilfe von Lösungen für einen schnellen<br />

Coilwechsel dem Hersteller zufolge die Stillstandzeiten auf ein Minimum reduziert oder sogar gänzlich<br />

eliminiert werden. Zudem soll ein neuartiges Auslaufsystem es ermöglichen, die Taktzeit von<br />

Schneide- und Biegemaschinen auf ein Maximum zu steigern.<br />

Eine optimale Produktionskontinuität<br />

ist für die Effizienz einer Produktionsanlage<br />

von elementarer<br />

Bedeutung. Sind alle Prozesse ideal<br />

aufeinander abgestimmt und ausreichend<br />

automatisiert, kann die Kapazität<br />

der Anlagen optimal ausgenutzt<br />

werden.<br />

Progress Maschinen & Automation<br />

AG, ein Unternehmen der PROGRESS<br />

GROUP, konzentriert sich seit Jahren<br />

auf die Entwicklung von Lösungen<br />

zur Produktivitätssteigerung<br />

und integriert diese in Maschinen<br />

und Anlagen. Bei der Bearbeitung<br />

von Betonstahl vom Coil ermöglichen<br />

es zwei neue Konzepte, die Produktivität<br />

bedeutend zu steigern.<br />

Weniger Stillstandzeiten<br />

Beim Richten und Schneiden von<br />

gespultem Betonstahl kann der Coilwechsel<br />

hohe Stillstandzeiten der<br />

Richt- und Schneidemaschinen nach<br />

Fotos: Progress<br />

Stillstandszeiten von Richt- und Schneidemaschinen können durch vollautomatische<br />

Wendeeinrichtungen oder Doppelhaspeln reduziert werden (im Bild die Wechseleinheit<br />

für eine Doppelbelegung der Drähte).<br />

Der neuartige Revolverauslauf sorgt für Höchstleistung beim<br />

Schneiden von Stäben.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 12|16<br />

33


BDS<br />

Kommunikation/Betonstahltag<br />

Im Vergleich zum<br />

Stehenden Schnitt<br />

kann der Revolverauslauf<br />

in Kombination<br />

mit dem Fliegenden<br />

Schnitt die Taktzeit<br />

um mindestens<br />

ein Drittel beschleunigen.<br />

Steigerung der Produktionsleistung durch den Einsatz neuester Technologie<br />

[ Kontakt ]<br />

Progress Maschinen<br />

& Automation AG<br />

39042 Brixen,<br />

Italien<br />

+ 39 0472 979100<br />

www.progress-m.com<br />

info@progress-m.com<br />

pel, welche ein Höchstmaß an Sicherheit<br />

selbst bei hoher Produktionsgeschwindigkeit<br />

gewährleistet.<br />

Neues Auslaufsystem<br />

erhöht Taktzeit<br />

Ein Revolverauslauf genanntes neues<br />

Auslaufsystem ist dem Unternehmen<br />

zufolge in der Lage, die Taktzeit<br />

beim Schneiden und Biegen von Stäben<br />

zu erhöhen und die Leistung<br />

einer Richtmaschine bzw. Richt- und<br />

Biegemaschine bedeutend zu steigern.<br />

Zusammen mit dem „fliegen-<br />

sich ziehen. Eine Beschleunigung<br />

dieses Prozesses ermöglicht es, diese<br />

Zeiten zu reduzieren und damit die<br />

Produktivität zu steigern.<br />

Um dies zu erreichen, können<br />

entweder vollautomatische Wechseleinrichtungen<br />

oder Doppelhaspeln<br />

eingesetzt werden. Bei letztgenannter<br />

Lösung werden Coils mit gleichem<br />

Drahtdurchmesser bei laufender Produktion<br />

gewechselt. Durch die Doppelbelegung<br />

kann die Leistung der<br />

Anlage erhöht werden, ebenso wie<br />

durch die Einzelabsicherung der Hasden<br />

Schnitt“, der die Stäbe bei fahrendem<br />

Vorschub exakt ablängt,<br />

könne die Produktionsleistung bei<br />

kurzen Stäben (2 m) im Vergleich<br />

zum „stehenden Schnitt“ um gut das<br />

Doppelte gesteigert werden.<br />

Bei einer Stablänge von 10 m wird<br />

die Leistungssteigerung immer noch<br />

mit gut einem Drittel beziffert. Der<br />

Revolverauslauf kann dabei nicht nur<br />

bei Richtmaschinen, sondern –<br />

zusätzlich mit Biegeköpfen ausgestattet<br />

– auch bei Richt- und Biegemaschinen<br />

eingesetzt werden. 2<br />

Swiss Steel führt neuen Betonstahl in Deutschland ein<br />

Fünfmal beständiger gegen Korrosion<br />

Korrosionsschäden im Hoch- und Tiefbau<br />

sind häufig und kostspielig. Mit dem<br />

Betonstahl Top12-500 präsentiert der Spezialstahlhersteller<br />

Swiss Steel eine langlebige<br />

Werkstofflösung. Das Stahlprodukt ist fünfmal<br />

korrosionsbeständiger als der konventionell<br />

eingesetzte B500B und trägt dazu bei,<br />

die Lebensdauer von Infrastrukturbauwerken,<br />

wie Tunneln und Brücken, zu steigern.<br />

Bauwerke im Hochbau können leichter und<br />

filigraner konstruiert werden.<br />

Anwender könnten so ihre Kosten senken und<br />

ihre Wettbewerbskraft erhöhen. Seit September<br />

2016 ist der Top12-500 durch das Deutsche<br />

Institut für Bautechnik für den deutschen<br />

Markt zugelassen.<br />

In über 1.000 Schweizer Bauprojekten im<br />

Hoch- und Tiefbau hat sich der Top12-500 von<br />

Swiss Steel dem Unternehmen zufolge bereits<br />

als optimale Alternative zum B500B bewiesen.<br />

Mit dem Einsatz als Bewehrung von Brückenpfeilern<br />

sollen Kunden bis zu zwei Sanierungsintervalle<br />

sparen können. Die Bewehrungsüberdeckung<br />

der Betondecke einer<br />

Vogelvoliere konnte dank der hervorragenden<br />

mechanisch-technologischen Stahleigenschaften<br />

zudem auf ein Mindestmaß reduziert werden.<br />

Dies ermögliche, hohen Ansprüchen an<br />

eine schlanke Bauweise gerecht zu werden.<br />

Mit dem Top12-500 biete das Tochterunternehmen<br />

der SCHMOLZ + BICKENBACH-<br />

Gruppe eine kostengünstige Lösung, die Korrosion<br />

zuverlässig standhält, wie das<br />

Unternehmen verspricht: Risse und Abplatzungen<br />

am Beton, wie sie durch Karbonatisierung<br />

entstehen können, sowie ein Querschnittsverlust<br />

der Bewehrung bedingt durch<br />

Lochfraß sollen effektiv vermieden werden.<br />

Beim Top12-500 handelt es sich um einen<br />

hochlegierten, nichtrostenden Betonstahl mit<br />

Foto: Swiss Steel<br />

Mit seiner Beständigkeit gegen Korrosion ermöglicht<br />

der Top12-500 die Konstruktion langlebiger<br />

Bauwerke, z.B. als Bewehrung von Kappen oder<br />

Schrammborden.<br />

der Werkstoffnummer 1.4003. Das Stahlprodukt<br />

von Swiss Steel ist normiert nach DIN EN<br />

488, EN 10088, SIA 262 und SIA 2029. In<br />

Deutschland ist der gerippte Stabstahl in<br />

Abmessungen von 8 bis 14 mm erhältlich, wie<br />

das Unternehmen meldet.<br />

34 <strong>Stahlreport</strong> 12|16


„Responsive Webdesign“<br />

soll für eine benutzerfreundliche<br />

Darstellung<br />

auf stationären und mobilen<br />

Endgeräten sorgen.<br />

Neu entwickelter Webshop von Nissen & Velten<br />

Für den Produktionsverbindungshandel<br />

Das auch beim Betonstahltag am 12.1.17 in Darmstadt vertretene Softwarehaus Nissen & Velten<br />

bringt zum Jahresende 2016 einen neu entwickelten Webshop auf den Markt: eNVenta eGate bietet<br />

E-Business-Funktionalitäten für den Großhandel und soll die Unternehmenssoftware eNVenta ERP<br />

ergänzen, z.B. baunah. Erster Anwender ist der Produktionsverbindungshandel Eisen-Pfeiffer.<br />

Die für den Großhandel charakteristischen<br />

kundenindividuellen<br />

Preise und Rabatte werden von<br />

eNVenta eGate just-in-time aus<br />

eNVenta ERP bezogen und den Kunden<br />

im Webshop angezeigt. Separate<br />

Datenbanken für ERP-System<br />

und Webshop sollen eine umfassende<br />

Produktdatenhaltung und<br />

Merkmalspflege erlauben.<br />

Dabei ist es Ziel des neuen Angebots,<br />

den Kunden des Handels ein<br />

Webportal zu bieten, in dem alle<br />

individuellen Angebote, Aufträge<br />

und Retouren jeweils mit dem aktuellen<br />

Status abrufbar sind. In der<br />

individuellen „Timeline“ des Kunden<br />

erscheinen nach Entwicklerangaben<br />

sämtliche Vorgänge und<br />

Bestellungen unabhängig davon, ob<br />

sie online, telefonisch oder im Thekenverkauf<br />

im Laden initiiert wurden.<br />

Zudem ließen sich Retouren<br />

online abwickeln sowie Rahmenaufträge<br />

und -abrufe verwalten. Darüber<br />

hinaus könnten die Webshop-<br />

Kunden auch etwa Bauobjekte<br />

anlegen und Bestellungen zuordnen.<br />

Auch hierbei würden die individuellen<br />

Kundenkonditionen berücksichtigt.<br />

eNVenta eGate ist mit einer Produktpräsentation<br />

und einer Produkt-<br />

suche sowie einem Webdesign entwickelt<br />

worden, das für eine benutzerfreundliche<br />

Darstellung auf stationären<br />

Computern und mobilen<br />

Endgeräten sorgen soll. Die Oberfläche<br />

könne ohne Programmierung<br />

an das jeweilige Firmendesign angepasst<br />

werden.<br />

Der erste Kunde, der das neue<br />

Produkt einführt, ist die Carl Pfeiffer<br />

GmbH & Co. KG, ein Produktionsverbindungshandel<br />

mit Sitz im<br />

Stockach, der 185 Mitarbeiter<br />

beschäftigt. Weitere Technische<br />

Händler haben sich bereits für die<br />

neue E-Commerce-Lösung entschieden<br />

und werden sie im Jahr 2017<br />

initiieren.<br />

„ERP-System, E-Commerce-<br />

Lösung und Lagerverwaltungssystem<br />

aus einer Hand bieten dem Handel<br />

strategische Vorteile. Deshalb<br />

entwickeln wir diese Kernelemente<br />

des Multichannel-Handels alle bei<br />

uns im Unternehmen. Für eNVenta<br />

eGate werden wir im kommenden<br />

Jahr weitere attraktive B2B-Funktionen<br />

bereitstellen“, sagt Jörg Nissen,<br />

Geschäftsführer der Nissen & Velten<br />

Software GmbH.<br />

Zum Hintergrund der Innovation:<br />

Einer Studie des Instituts für<br />

Handelsforschung zufolge werden<br />

im B2B-Markt in Deutschland jährlich<br />

870 Mrd. € im Online-Geschäftsverkehr<br />

umgesetzt. Der Anteil den<br />

Webshop-Umsätze daran haben, ist<br />

noch relativ gering, wächst aber sehr<br />

schnell. Nicht zuletzt sind die großen<br />

E-Commerce-Marktplätze mit<br />

spezialisierten Angeboten in diesen<br />

Markt eingetreten. Mit eNVenta<br />

eGate will Nissen & Velten den Großhandel<br />

dabei unterstützen, auch im<br />

Geschäft Business to Business (B2B)<br />

durch passgenauen Kundenservice<br />

Marktanteile zu verteidigen und<br />

neue Zielgruppen zu gewinnen.<br />

Die Nissen & Velten Software<br />

GmbH steht seit mehr als 25 Jahren<br />

für die Entwicklung von Unternehmenssoftware<br />

für den Mittelstand.<br />

Das inhabergeführte Softwarehaus<br />

mit Hauptsitz in Stockach (Kreis<br />

Konstanz) und Niederlassungen in<br />

Kassel und Osnabrück beschäftigt<br />

derzeit 75 Mitarbeiter. 2<br />

Jörg Nissen,<br />

Geschäftsführer Nissen<br />

& Velten, betont<br />

den Nutzen der Integration<br />

von ERP, LVS<br />

und E-Commerce.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 12|16<br />

35


BDS<br />

Kommunikation/Betonstahltag<br />

Innovationspreis Feuerverzinken<br />

1. Preis für korrosionsgeschütze Bewehrung<br />

Zum siebten Mal hat der Industrieverband Feuerverzinken, der auch auf dem Betonstahltag am 12.1.17<br />

in Darmstadt ausstellt, u.a. zu diesem Themenbereich den Innovationspreis Feuerverzinken<br />

verliehen. Die aus dem Vorstand des Verbandes bestehende Jury vergab eine Anerkennung, einen<br />

zweiten sowie – in Sachen Betonstahl – einen ersten Preis.<br />

An höchster Stelle ausgezeichnet<br />

wurden Koschany + Zimmer<br />

Architekten für den Einsatz feuerverzinkter<br />

Bewehrung an Fahrbahnen<br />

in zwei Parkhäusern in Mülheim.<br />

Die Jury sagte hierzu: „Im Parkhausbau<br />

ist die Korrosion des Betonstahls<br />

ein bekanntes Problem. Dies<br />

gilt für reine Betonkonstruktionen<br />

und auch für Parkhäuser in Stahlbauweise,<br />

deren Decken zumeist in<br />

Beton ausgeführt werden. Neben der<br />

Karbonatisierung führt vor allem<br />

von Fahrzeugen eingeschlepptes und<br />

mit Tausalzen belastetes Wasser im<br />

Winter zu erheblichen Chloridbelastungen<br />

und verursacht Korrosionsschäden<br />

an der Stahlbewehrung im<br />

Beton. Durch den Einsatz von feuerverzinktem<br />

Stahl kann dieser Prozess<br />

verhindert beziehungsweise in<br />

erheblichem Maße hinausgezögert<br />

werden. Hierdurch werden langfristig<br />

Sanierungskosten vermieden und<br />

Ressourcen geschont. Koschany +<br />

Zimmer Architekten haben mit ihrer<br />

klugen Entscheidung die Fahrbahnen<br />

von zwei Parkhäusern in Mülheim<br />

in feuerverzinktem Bewehrungsstahl<br />

auszuführen ein<br />

wegweisendes Zeichen gesetzt und<br />

Foto: Industrieverband Feuerverzinken<br />

An erster Stelle des Innovationspreises Feuerverzinken 2016: Fahrbahn des<br />

Parkhauses Aldi Süd Burgstraße mit feuerverzinkter Bewehrung.<br />

einen Beitrag zur Verbesserung der<br />

Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit<br />

im Parkhausbau geleistet. Das<br />

Projekt ist nicht nur aus bautechnischer<br />

Sicht eine echte Innovation,<br />

sondern besitzt auch unter architektonischen<br />

Aspekten Vorbildcharakter<br />

für nachfolgende Bauten.“<br />

Der zweite Preis ging an RMA<br />

Reichardt-Maas-Assoziierte Architekten<br />

für das Projekt "Kalthalle für<br />

Kunststofflagerung“. Lendler Ausstellungsarchitektur<br />

erhielt für die<br />

Einreichung „Wanderausstellung<br />

‚Israelis & Deutsche‘ eine Anerkennung.<br />

Der Industrieverband Feuerverzinken<br />

e.V. und seine Serviceorganisation,<br />

das Institut Feuerverzinken<br />

GmbH, vertreten die deutsche Stückverzinkungsindustrie.<br />

Im Jahr 2015<br />

wurden in Deutschland mehr als 1,8<br />

Mio. t Stahl stückverzinkt. Wichtige<br />

Anwendungsbereiche des Korrosionsschutzes<br />

durch Feuerverzinken<br />

sind u. a. Architektur und Bauwesen<br />

sowie die Verkehrstechnik und<br />

der Fahrzeugbau. 2<br />

[ Info ]<br />

Informationen zum Feuerverzinken gibt<br />

es auch unter: www.feuerverzinken.com<br />

Großes Interesse<br />

Warum Einkaufsverbünde nach Darmstadt schauen<br />

Sowohl Nordwest als auch EDE haben<br />

großes Interesse am Betonstahltag am<br />

12.1.16 in Darmstadt. Zur Rolle des Produktes<br />

Betonstahl haben sich aktuell beide Einkaufsorganisationen<br />

geäußert.<br />

„Etwa 40 % unseres Handelsvolumens im<br />

Stahlbereich generieren sich aus Betonstahl.<br />

Für eine große Anzahl unserer Handelspartner<br />

ist Betonstahl ein unverzichtbares Produkt.<br />

Aus diesem Grund ist der Betonstahltag<br />

des BDS elementar für uns. Wir<br />

erwarten, dort viele unserer Handelspartner<br />

zu treffen, interessante Gespräche zu führen<br />

und auch neue Kontakte knüpfen zu können.“<br />

Das sagte Christopher Rüther,<br />

Bereichsleiter Stahl & Werkstoffe der NORD-<br />

WEST Handel AG mit Sitz in Dortmund<br />

Anfang November in einem Interview dem<br />

<strong>Stahlreport</strong>.<br />

Das Wuppertaler E/D/E (Einkaufsbüro<br />

Deutscher Eisenhändler GmbH) hatte einen<br />

Monat vorher bekanntgegeben, dass mit<br />

der Ausgründung des bisherigen Geschäftsbereichs<br />

UNION STAHL-HANDEL in die ESH<br />

EURO STAHl-Handel GmbH & Co. KG die<br />

strategische Entwicklung im Stahlbereich<br />

forciert werden soll. Mit der Gründung der<br />

ESH soll der Fokus neben Betonstahl und<br />

Baustahlmatten künftig stärker auch auf<br />

Formstahl und Trägern, Rohren, Fachprodukten<br />

sowie Stabstahl liegen. Dazu Joachim<br />

Hiemeyer, Mitglied der EDE-<br />

Geschäftsführung: „Wir wollen Stärken<br />

bündeln …“<br />

36 <strong>Stahlreport</strong> 12|16


Recht<br />

Bestimmte nahtlose Rohre mit Ursprung in China<br />

Vorläufiger Antidumpingzoll<br />

Die EU-Kommission hat mit Wirkung vom 13.11.2016 für einen Zeitraum von höchstens sechs<br />

Monaten einen vorläufigen Antidumpingzoll auf die Einfuhren bestimmter nahtloser Rohre aus<br />

Eisen (ausgenommen aus Gusseisen) oder Stahl (ausgenommen aus nichtrostendem Stahl) mit<br />

kreisförmigem Querschnitt und einem Außendurchmesser von mehr als 406,4 mm mit Ursprung in<br />

der Volksrepublik China eingeführt.<br />

Die von der vorläufigen Maßnahme<br />

betroffenen Waren werden<br />

derzeit unter den KN-Codes<br />

7304 19 90, ex 7304 29 90,<br />

7304 39 98 und 7304 59 99 (TARIC-<br />

Code 7304 29 90 90) eingereiht.<br />

Für die betroffene und von den<br />

nachstehend aufgeführten Unternehmen<br />

hergestellte Ware gelten folgende<br />

vorläufigen Antidumpingzollsätze<br />

auf den Nettopreis frei Grenze<br />

der Union, unverzollt (siehe Tabelle).<br />

Die Anwendung der unternehmensspezifischen<br />

Zollsätze für die<br />

genannten Unternehmen setzt<br />

voraus, dass den Zollbehörden der<br />

Mitgliedstaaten eine gültige Handelsrechnung<br />

vorgelegt wird. Diese<br />

muss eine Erklärung enthalten, die<br />

von einer dafür zuständigen, mit<br />

Namen und Funktion ausgewiese-<br />

nen Person des rechnungsstellenden<br />

Unternehmens datiert sowie<br />

unterzeichnet wurde und deren<br />

Wortlaut wie folgt lautet: “Der/Die<br />

Unterzeichnete versichert, dass die<br />

auf dieser Rechnung aufgeführten<br />

und zur Ausfuhr in die Europäische<br />

Union verkauften [Mengenangabe]<br />

[betroffene Ware] von [Name und<br />

Anschrift des Unternehmens]<br />

([TARIC-Zusatzcode]) in [betroffenes<br />

Land] hergestellt wurden und<br />

dass die Angaben auf dieser Rechnung<br />

vollständig und richtig sind.”<br />

Wird keine solche Handelsrechnung<br />

vorgelegt, so findet der für „alle<br />

übrigen Unternehmen”geltende Zollsatz<br />

Anwendung. Die Überführung<br />

der genannten Ware in den zollrechtlich<br />

freien Verkehr in der Union ist<br />

außerdem von der Leistung einer<br />

Unternehmen Vorläufiger TARIC-Zusatzcode<br />

Antidumpingzoll (in %)<br />

Yangzhou Chengde Steel Pipe Co., Ltd 45,4 C171<br />

Hubei Xinyegang Special Tube Co., Ltd 79,0 C172<br />

Yangzhou Lontrin Steel Tube Co., Ltd 43,5 C173<br />

Hengyang Valin MPM Co., Ltd 73,3 C174<br />

Andere mitarbeitende Hersteller 71,8 C998<br />

Alle anderen Hersteller 81,1 C999<br />

Sicherheit in Höhe des vorläufigen<br />

Zolls abhängig.<br />

Hintergrund der vorläufigen<br />

Maßnahme sind die bisher gemachten<br />

Feststellungen im Rahmen der<br />

von der Europäischen Kommission<br />

am 13. Februar 2016 eingeleiteten<br />

Untersuchung zu Antidumpingvermutungen<br />

betreffend die Einfuhren<br />

bestimmter nahtloser Rohre aus<br />

Eisen (ausgenommen aus Gusseisen)<br />

oder Stahl (ausgenommen aus<br />

nichtrostendem Stahl) mit kreisförmigem<br />

Querschnitt und einem<br />

Außendurchmesser von mehr als<br />

406,4 mm mit Ursprung in der Volksrepublik<br />

China (Einleitungsbekanntmachung<br />

veröffentlicht im ABl. C<br />

58 vom 13.2.2016, S. 30). Das Verfahren<br />

geht auf einen Antrag des<br />

Defence Committee of the seamless<br />

steel tubes industry of the European<br />

Union im Namen von Herstellern<br />

zurück, auf die mehr als 25 % der EU-<br />

Gesamtproduktion der genannten<br />

nahtlosen Rohre entfallen. 2<br />

[ Quelle ]<br />

GTAI und Verordnung (EU) 2016/1977<br />

der Kommission vom 11. November<br />

2016; ABl. L 305 vom 12.11.2016.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 12|16<br />

37


Recht<br />

Berichte/Nachrichten<br />

Grundüberlegungen zu notwendigen Veränderungen<br />

Datenschutz und Haftung<br />

im smartenBusiness<br />

Datenschutz in der<br />

Welt 4.0 …<br />

Die aktuell einhergehende, dem Kerngedanken der Industrie 4.0<br />

inhärente und notwendige Vernetzung birgt neben Komfort und<br />

Effizienz auch viele Gefahren. So müssen der Datenschutz sowie die<br />

Haftung an die neuen Herausforderungen angepasst und Sicherheitslücken<br />

rigoros geschlossen werden. Grundsätzliche Überlegungen<br />

dazu stellt nachfolgend Regina Mühlich an. Sie ist Inhaberin<br />

der Firma AdOrga Solutions in München und als externe<br />

Datenschutzbeauftragte sowie Managementberaterin tätig.<br />

Fotos, 2: mm-pr<br />

… ist für Regina<br />

Mühlich ein ganz<br />

besonderes Thema.<br />

Ein besonderer Fokus sollte<br />

ihrer Meinung nach auf dem Schutz<br />

der Unternehmensdaten liegen:<br />

Steige doch im Bereich Smart<br />

Factory nicht nur der Umfang der<br />

anfallenden Daten, sondern ebenso<br />

deren Aussagekraft. Hinzu komme,<br />

dass Produktions- und Anlagenprozesse<br />

nicht weiter durch einzelne<br />

Betriebe realisiert werden: Es bilden<br />

sich ganze Unternehmensnetzwerke<br />

zu neuen Wertschöpfungsketten<br />

aus.<br />

Dazu meint Regina Mühlich, dass<br />

die Verarbeitung großer Datenmengen<br />

sowie die aus der Verarbeitung<br />

heraus entstehenden, neuen Rechtsbeziehungen<br />

die Unternehmen nicht<br />

selten an vertragliche Grenzen treiben,<br />

wie sie u.a. bei der Risikoabschätzung<br />

relevant werden. Die Notwendigkeit<br />

neuer Vertragsmodelle<br />

ist die logische Konsequenz. Nur so<br />

können die Kontrollierbarkeit und<br />

die Hoheit über die Daten dauerhaft<br />

gewährleistet werden. Im Umkehrschluss<br />

sollen natürlich die Flexibilität<br />

und Wettbewerbsfähigkeit der<br />

Unternehmen nicht eingeschränkt<br />

werden.<br />

Rechtlich und vertraglich relevant<br />

ist ebenso der Bereich der Haftung.<br />

Der notwendige Austausch sensibler<br />

Daten birgt die Gefahr, dass<br />

sich unbefugte Dritte Zugriff verschaffen<br />

oder solche Daten vereinbarungswidrig<br />

verarbeitet werden.<br />

Das ist der Fall, sobald die erhobe-<br />

nen Daten für den Produktionsprozess<br />

verwendet, später jedoch zweckändernd<br />

weitergenutzt werden.<br />

Datenschutzrechtliche Anforderungen<br />

ergeben sich vor allem auch<br />

für kundenorientierte Produkte, wie<br />

man sie in den Bereichen Smart<br />

Home und Smart Car findet. Je komplexer<br />

die verbauten Systeme, desto<br />

höher die Wahrscheinlichkeit der<br />

zweckentfremdenden Nutzung einzelner<br />

Bereiche. In diesen Zusammenhängen<br />

gilt es verstärkt, die<br />

Selbstbestimmung und Verantwortung<br />

der Betroffenen, ergo der Verbraucher,<br />

zu berücksichtigen.<br />

Reformansätze<br />

Gewollt oder ungewollt – Fakt ist:<br />

Der Datenschutz wird vielfach ausgehebelt.<br />

Die technischen und organisatorischen<br />

Maßnahmen des<br />

Datenschutzes werden in der Praxis<br />

oft nicht mehr realisierbar und<br />

nicht mehr prozessual darstellbar<br />

sein. Zugriffs-, Zugangs-, Zutritts-,<br />

Eingabe-, Verfügbarkeits-, Datentrennungs-,<br />

Auftrags- und Weitergabekontrolle<br />

verlieren an Anwendbarkeit<br />

und damit an Wirkung.<br />

Datenschutz wird untergraben, steigt<br />

zum zahnlosen Tiger ab. Führt Industrie<br />

4.0 zum ungewollten Monitoring<br />

4.0?<br />

Der Weg hin zu Industrie 4.0 ist<br />

von vielen Herausforderungen<br />

gesäumt. Zentral und über alle Themen<br />

hinweg existent ist der sichere<br />

Informations- und Datenaustausch.<br />

Die gezielte Vernetzung aller relevanten<br />

Geschäfts-, Produktions- und<br />

Automatisierungsprozesse birgt<br />

ohne Zweifel großes Potenzial. Anbieter<br />

und Hersteller verschaffen sich<br />

durch die intelligente Vernetzung<br />

von Systemlandschaften Zugriff zu<br />

allen Daten. Das Prinzip der Datensparsamkeit,<br />

wonach nur relevante<br />

und wirklich notwendige Daten verwendet<br />

werden, findet allzu oft keine<br />

Anwendung mehr. An diesem Punkt<br />

ist, mehr als in allen anderen Bereichen<br />

der industriellen Gesellschaft,<br />

der Datenschutz gefragt.<br />

Der Einsatz von Selbstregulierungsmaßnahmen,<br />

wie bereits aus<br />

anderen Bereichen bekannt, wäre<br />

ein erster denkbarer Ansatz. Zur<br />

Einhaltung von IT-, Datenschutz- und<br />

Sicherheitsbestimmungen können<br />

Audits sowie Zertifizierungen beitragen<br />

und für die nötige Transparenz<br />

sorgen. Dies betrifft nicht<br />

zuletzt auch den Bereich der Auftragsdatenverarbeitung.<br />

Die vorherrschende Rechtsunsicherheit<br />

wird besonders im internationalen<br />

Bereich weiter zunehmen.<br />

Dazu ist neben anderen politischen<br />

Akteuren auch der Gesetzgeber<br />

gefordert. Problembeseitigend kann<br />

hierbei ausschließlich eine Lösung<br />

wirken, die sich aus rechtlichen,<br />

technischen, organisatorischen und<br />

politischen Elementen zusammensetzt.<br />

2<br />

38 <strong>Stahlreport</strong> 12|16


Home-Office<br />

Aspekte eines aktuellen Themas<br />

Finanzielle Förderung von Berufsabschlüssen neu geregelt<br />

Nicht nur für die Meister<br />

Nicht nur Studenten können eine Ausbildungsförderung erhalten.<br />

Für eine ganze Reihe von Berufsabschlüssen gibt es das sogenannte<br />

„Aufstiegs-BAFöG“ – bisher „Meister-BAFöG” genannt –<br />

mit dem der Staat Fortbildungsmaßnahmen fördert. In diesem<br />

August haben sich dazu einige Regeln geändert. Die D.A.S.<br />

Rechtsschutz Leistungs-GmbH hat aus diesem Anlass wichtige<br />

Informationen dazu zusammengestellt.<br />

Aufstiegs-BAFöG bezeichnet die<br />

Förderung nach dem Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz<br />

(AFBG). Mit<br />

dem z.B. Studenten gewährten BAFöG<br />

hat diese Förderung wenig zu tun – sie<br />

besitzt ihre eigene Rechtsgrundlage.<br />

Mit dem Aufstiegs-BAFöG fördert der<br />

Staat die Vorbereitung auf über 700<br />

Fortbildungsabschlüsse. Dabei geht es<br />

nicht nur darum, Meister zu werden,<br />

sondern beispielsweise auch Fachwirt,<br />

Techniker oder Erzieher. Der Staat<br />

unterstützt so Maßnahmen privater<br />

und öffentlicher Träger, unabhängig<br />

davon, ob diese in Voll- oder Teilzeit<br />

stattfinden. Wichtig ist, dass der erhoffte<br />

Abschluss vom Niveau her über einer<br />

Facharbeiter-, Gesellen- oder Gehilfenprüfung<br />

oder einem Berufsfachschulabschluss<br />

liegt. Die Fortbildung muss<br />

auf eine öffentlich-rechtliche Prüfung<br />

nach dem Berufsbildungsgesetz, der<br />

Handwerksordnung oder einen gleichwertigen<br />

Abschluss vorbereiten.<br />

Das Alter spielt bei der Vergabe der<br />

Förderung keine Rolle. Allerdings müssen<br />

die Zulassungsvoraussetzungen<br />

für die jeweilige Fortbildung oder Prüfung<br />

erfüllt sein. Auch Studienabbrecher<br />

oder Abiturienten ohne Erstausbildungsabschluss<br />

können seit August<br />

die Aufstiegsförderung für Fortbildungen<br />

erhalten. Das gilt immer dann,<br />

wenn sie Berufspraxis haben und die<br />

jeweilige Prüfungsordnung dem nicht<br />

entgegensteht.<br />

Die Förderung besteht aus einem einkommensunabhängigen<br />

Beitrag zu den<br />

Fortbildungskosten und – bei Vollzeitmaßnahmen<br />

– zusätzlich aus einem einkommensabhängigen<br />

Beitrag zum<br />

Lebensunterhalt. Sie setzt sich aus nicht<br />

rückzahlbaren Zuschüssen und zinsgünstigen<br />

KfW-Darlehen zusammen. KfW ist<br />

die Kreditanstalt für Wiederaufbau. Zum<br />

1. August 2016 wurden die Förderungen<br />

erhöht. Der Basisunterhaltsbetrag für<br />

Vollzeit-Fortbildungen stieg von 645 €<br />

auf 708 €, der Zuschussanteil um 6 %. Zum<br />

Basisbetrag kommt noch ein Erhöhungsbetrag<br />

hinzu. Dieser beträgt seit August<br />

2016 für den Teilnehmer 60 €. Ist der<br />

Teilnehmer verheiratet oder lebt er in<br />

einer eingetragenen Lebenspartnerschaft,<br />

kommen noch 235€ für den Partner dazu<br />

sowie ggf. weitere 235 € für jedes Kind.<br />

Unabhängig vom Einkommen fördert der<br />

Staat die Lehrgangskosten mit einem<br />

Maßnahmebeitrag, der jetzt von maximal<br />

10.226 € auf höchstens 15.000 €<br />

gestiegen ist.<br />

Angehoben wurden auch die Freibeträge<br />

für das bei der Berechnung der<br />

einkommensabhängigen Anteile anzurechnende<br />

Einkommen und Vermögen<br />

(Basisvermögensfreibetrag 45.000 € ,<br />

Einkommensfreibetrag für den Teilnehmer<br />

nun 290 € pro Monat). Weitere<br />

Änderungen betreffen z.B. die Einführung<br />

eines elektronischen Antragsverfahrens<br />

und die Verringerung der Zahl<br />

der Teilnahmenachweise. 2<br />

Den Laptop abstauben, nebenbei den Haushalt<br />

erledigen, die Füße hochlegen – das sind typische<br />

Vorurteile, mit denen Arbeitnehmer zu kämpfen<br />

haben, die Home-Office-Regelungen in Anspruch<br />

nehmen. Das Online-Karriereportal Monster hat dazu<br />

2015 Umfrageergebnisse und Tipps für den richtigen<br />

Umgang mit dieser Art von Arbeitsorganisation veröffentlicht.<br />

Unter österreichischen und deutschen<br />

Jobsuchenden zeigt sich in beiden Fällen eine Mehrheit<br />

davon überzeugt, ihre Arbeit adäquat von zu<br />

Hause erledigen zu können.<br />

Ein darauf beruhendes Angebot an Mitarbeiter, ihre<br />

Arbeit von zu Hause aus zu erledigen, birgt aber auch<br />

große Herausforderungen für die Zusammenarbeit<br />

im Unternehmen mit sich.<br />

In diesen Zusammenhängen empfiehlt die Monster<br />

Worldwide Deutschland GmbH u.a.: gleiches Recht<br />

für alle. Wenn Home-Office-Regelungen im Unternehmen<br />

existieren, sollte jeder Mitarbeiter die<br />

Möglichkeit haben, sie zu nutzen. Wer das Arbeiten<br />

von zu Hause für sich ausprobieren kann,<br />

bekommt ein Gefühl für die eigene Produktivität.<br />

Spät- werden Zukunftsstarter<br />

Neues Gesetz stärkt Weiterbildung<br />

Das Gesetz zur Stärkung der beruflichen Weiterbildung<br />

und des Versicherungsschutzes in der<br />

Arbeitslosenversicherung ist seit August 2016 in<br />

Kraft. Die Weiterentwicklung der Initiative „Spätstarter“<br />

zu „Zukunftsstarter“ will die Ideen des Gesetzes<br />

unterstützen.<br />

Mit rund 100.000 Eintritten in Fördermaßnahmen<br />

innerhalb von drei Jahren kann das Programm<br />

„Ausbildung wird was – Spätstarter gesucht“ nach<br />

Ansicht der Verantwortlichen eine durchaus positive<br />

Bilanz ziehen. Durch „Spätstarter gesucht“<br />

wurden junge Menschen zwischen 25 und 35 Jahren<br />

ohne Berufsausbildung angesprochen. Ziel war<br />

und ist es, sie für den nachträglichen Erwerb eines<br />

Berufsabschlusses zu gewinnen.<br />

Mit verstärktem Engagement und unter dem neuen<br />

Namen „Zukunftsstarter“ wird dieser Ansatz nun<br />

fortgesetzt. Neue Fördermöglichkeiten sollen dazu<br />

beitragen, bisherige Hemmnisse abzubauen. Ziel<br />

ist nun, bis 2020 rund 120.000 junge Erwachsene<br />

ohne Berufsausbildung noch zu einem Berufsabschluss<br />

zu führen. Federführend bei diesem Vorhaben<br />

ist die Bundesagentur für Arbeit.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 12|16<br />

39


Verbände und<br />

Organisationen<br />

Berichte<br />

Diskutierten die Auswirkungenn<br />

der US-<br />

Wahl auf die globale<br />

Wirtschaft: Journalist<br />

Prof. Dr. Dieter<br />

Kronzucker (r. o.)<br />

und Alexander Graf<br />

Lambsdorff (r. u.),<br />

stellvertretender<br />

Präsident des Europäischen<br />

Parlaments.<br />

Foto: Ingo Schwarz/BME e.V.<br />

51. BME-Symposium in Berlin<br />

Einkäufer in der neuen Welt<br />

Der Schreck stand ihnen ins Gesicht geschrieben, als sich am Morgen nach den US-Präsidentschaftswahlen<br />

in Berlin mehr als 2.000 in der Regel global agierende Einkäufer in Berlin zum inzwischen<br />

51. BME-Symposium trafen. Und dann mussten sie sich in der Eröffnungsveranstaltung auch noch mit<br />

den Visionen des Vorstandsvorsitzenden Horst Wiedmann auseinandersetzen, der gar den Flug<br />

zum Mond bemühte, um Realität gewordene amerikanische Phantasien zu verdeutlichen. Drei Tage<br />

später war die Meinungsbildung der Branche zum Schluss des Kongresses ein Stück weiter.<br />

[ Info ]<br />

Das 52. BME-Symposium<br />

findet vom<br />

8.-10.11.17 wieder<br />

in Berlin statt.<br />

Auf „die Macht des Faktischen“<br />

beispielsweise setzte Dr. Volker Treier,<br />

Stellvertretender Vorsitzender des<br />

Deutschen Industrie- und Handelskammertage<br />

in der letzten Diskussionsrunde<br />

des Branchentreffens, die<br />

vorausschauend bereits in der Planung<br />

als Expertenpanel zur US-Wahl<br />

angesetzt worden war. Ob sich der<br />

nächste US-Präsident allerdings tatsächlich<br />

an den globalen wirtschaftlichen<br />

Realitäten orientieren wird,<br />

bezweifelte in der Runde nicht nur<br />

der Journalist und Amerikaexperte<br />

Prof. Dr. Dieter Kronzucker. Auch der<br />

Liberale Alexander Graf Lambsdorff,<br />

Stellvertretender Präsident des Europäischen<br />

Parlaments, riet den Einkäufern,<br />

risikobewusst in Szenarien zu<br />

denken – für den Fall, dass ein Präsident<br />

Donald Trump einige seiner<br />

Ankündigungen aus dem Wahlkampf<br />

entgegen der gegenwärtigen politischen<br />

Erwartungen doch Realität werden<br />

lässt.<br />

Daran und an weiteren Visionen,<br />

insbesondere aus dem Umfeld der allgegenwärtigen<br />

Digitalisierung, hatten<br />

die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

im Rahmen des dreitägigen<br />

Symposiums vielfältig arbeiten können<br />

– auf der begleitenden Messe<br />

sowie in mehreren Plenen, Foren,<br />

Fachkonferenzen und Workshops über<br />

die aktuellen Megatrends in Einkauf,<br />

Logistik und Supply-Chain-Management.<br />

Dazu zählen u. a. die Themen<br />

„Volatile Märkte und dynamische technologische<br />

Entwicklungen“, Best-<br />

Practice-Strategien zur optimalen<br />

Steuerung von Rohstoffpreisrisiken<br />

sowie effektives Lieferantenmanagement<br />

in ausländischen Beschaffungsmärkten.<br />

Dies alles geschah unter dem<br />

Motto „Agenda 2030: Agil und vernetzt“.<br />

Zukunft hat begonnen<br />

„Um eine Vorstellung von der Zukunft<br />

zu bekommen, müssen wir aus eingefahrenen<br />

Mustern ausbrechen und<br />

‚out of the Box‘ denken“, hatte der Vorstandsvorsitzende<br />

des Bundesverbands<br />

Materialwirtschaft, Einkauf und<br />

Logistik (BME), Horst Wiedmann,<br />

bereits in seiner Eröffnungsrede festgestellt.<br />

Nur so ließen sich die vom<br />

Internet der Dinge ausgehenden Vorteile<br />

nutzen. Die Digitalisierung der<br />

Wirtschaft schaffe gänzlich neue<br />

Geschäftsmodelle, erschließe neue<br />

Absatzmärkte und ermögliche neue<br />

Business-Partnerschaften. Industrie<br />

4.0 bringe zudem neue Produkte hervor,<br />

revolutioniere die Arbeitsprozesse<br />

in den Unternehmen und werde laut<br />

Wiedmann „sowohl die Arbeitsinhalte<br />

als auch das Arbeitsumfeld massiv<br />

verändern“. Und diese Zukunft hat<br />

schon begonnen.“ So würden bereits<br />

heute aus alltäglichen Gegenständen<br />

vernetzte „Smart Devices“. Diese Veränderung<br />

finde vor allem in der Industrie<br />

statt.<br />

Der „Einkauf 4.0“ werde deshalb<br />

künftig vor vollkommen anderen<br />

Anforderungen stehen. Operative Einkaufsprozesse<br />

würden nahezu komplett<br />

digitalisiert. Der strategische Einkauf<br />

steuere und überwache diese<br />

Prozesse. Damit wandle sich das<br />

Berufsbild des Einkäufers grundlegend.<br />

Er werde zum digitalen Schnittstellenmanager<br />

nach innen und außen.<br />

„All dies bedeutet einen fundamentalen<br />

Wandel unserer Rollen und Aufgaben<br />

als Einkaufs- und Supply-Chain-<br />

Verantwortliche mit gänzlich neuen<br />

Herausforderungen“, so Wiedmann<br />

abschließend. 2<br />

40 <strong>Stahlreport</strong> 12|16


Themen des Baugewerbetages in Berlin<br />

Aus- und Einbaukosten<br />

Der ZDB arbeitet darauf hin, die dreiteilige Reform des Bauvertragsrechts aufzuspalten, um die zu<br />

Lasten des Handels wirkende Neuregelung zu den Aus- und Einbaukosten noch in dieser Legislatur<br />

Gesetz werden zu lassen. Das erklärte Verbandspräsident Hans-Hartwig Loewenstein aus Anlass<br />

des Deutschen Baugewerbetages Anfang November in Berlin. Im Zusammenhang der mit prominenten<br />

Rednern besetzten Veranstaltung berichtete er auch von einer guten Branchenkonjunktur<br />

und formulierte Kritik am Umgang der Politik mit der Verbesserung der Infrastruktur.<br />

„Der Gesetzentwurf zur<br />

Reform des Bauvertragsrechts<br />

besteht aus drei Teilen: den Vorschlägen<br />

zu Aus- und Einbaukosten, zum<br />

Verbraucherschutz sowie zum Bauvertragsrecht.<br />

Um das Gesetzgebungsverfahren<br />

noch in dieser Legislaturperiode<br />

zu einem Abschluss zu<br />

bringen, fordern wir, die umstrittenen<br />

Vorschläge zum Bauvertragsrecht<br />

aus dem Gesetzentwurf herauszulösen<br />

und zurückzustellen, um so<br />

die im Koalitionsvertrag vorgegebenen<br />

Ziele eines verbesserten Verbraucherschutzes<br />

bei Bauverträgen<br />

und einer Regelung zu den Aus- und<br />

Einbaukosten verwirklichen zu können.“<br />

So forderte der Präsident des<br />

Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe<br />

(ZDB), Dr.-Ing. Hans-Hartwig<br />

Loewenstein, im Vorfeld des Deutschen<br />

Baugewerbetages.<br />

Mit Blick auf den immensen Investitionsbedarf<br />

im Wohnungsbau wäre<br />

es seiner Meinung nach unverant-<br />

wortlich, die Praxis mit unausgegorenen<br />

bauvertraglichen Regelungen<br />

zu belasten. Die beiden Themen der<br />

Aus- und Einbaukosten sowie des Verbraucherschutzes<br />

seien – anders als<br />

das Bauvertragsrecht – vom Koalitionsvertrag<br />

vorgegeben. Diese Regelungen<br />

seien entscheidungsreif und<br />

müssten jetzt vom Bundestag verabschiedet<br />

werden. Nicht erwähnt wurde<br />

im Rahmen der Pressekonferenz zum<br />

Baugewerbetag, dass die so angesprochenen<br />

Regelungen keineswegs unumstritten<br />

sind (vgl. abschließende<br />

Anmerkung der Redaktion).<br />

Auf Nachfrage dazu räumte ZDB-<br />

Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa<br />

jedoch ein, dass es auch zu den Ausund<br />

Einbaukosten unter den Koalitionären<br />

noch unterschiedliche Auffassungen<br />

gibt, die zu einer weiteren<br />

Verzögerung des Projekts führen<br />

könnten.<br />

Umso wichtiger war, dass auf<br />

dem Baugewerbetag prominente politische<br />

Redner zu Wort kamen und<br />

wichtige Botschaften aufgreifen<br />

konnten – allen voran Dr. Barbara<br />

Hendricks (Bundesministerin für<br />

Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit)<br />

sowie Volker Kauder<br />

(Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion<br />

im Deutschen Bundestag).<br />

Konjunktur<br />

Zum Berliner Branchentreffen<br />

berichtete der ZDB zudem von einer<br />

guten Baukonjunktur. Der Verband<br />

rechnet deshalb für 2016 mit einem<br />

Umsatzwachstum von 5,5% auf 106,5<br />

Mrd. €. Für das kommende Jahr<br />

könne mit einem weiteren Wachstum<br />

von 3 % gerechnet werden; der<br />

Umsatz werde dann bei 110 Mrd. €<br />

liegen.<br />

Relativiert werden müssten diese<br />

Zahlen aber angesichts der Tatsache,<br />

dass in den letzten Jahren die<br />

Preise für Bauleistungen nur moderat<br />

um 2 % zugelegt hätten. „Trotz<br />

<strong>Stahlreport</strong> 12|16<br />

41


Verbände und<br />

Organisationen<br />

Berichte<br />

70. Jahrgang | Juni 2015 guter<br />

STAHLREPORT<br />

Das BDS-Magazin für die Stahldistribution<br />

Aus- und Einbaukosten – wer soll das bezahlen?<br />

06|15<br />

Das Thema der Einund<br />

Ausbaukosten<br />

hatte es bereits<br />

2015 auf die Titelseite<br />

des Stahl -<br />

reports geschafft.<br />

Konjunktur verbessert sich<br />

die Ertragslage der Unternehmen<br />

nicht in gleichem Maße,“ so Loewenstein.<br />

Infrastrukturpolitik<br />

Wohl auch deshalb fiel die Kritik<br />

des ZDB an der Politik zur Verbesserung<br />

der Infrastruktur massiv aus:<br />

Loewenstein kritisierte vor allem die<br />

Politik des Bundesverkehrsministeriums,<br />

ständig weitere ÖPP-Projekte<br />

auf den Markt zu bringen. „Wir zerstückeln<br />

die Autobahnen – und damit<br />

auch den Unterhalt und Erhalt derselben.<br />

Das kommt einer schleichenden<br />

Privatisierung gleich.“ Angesichts<br />

der zur Verfügung stehenden<br />

Haushaltsmittel und steigender Steuereinnahmen<br />

sowie niedriger Zinsen<br />

hält der ZDB-Präsident ein solches<br />

Vorgehen privater Finanzierung<br />

für nicht notwendig. Loewenstein<br />

bemängelte darüber hinaus die<br />

Einengung des Bieterwettbewerbs<br />

auf die immer gleichen vier bis fünf<br />

internationalen Baukonzerne und<br />

Finanzinvestoren. „Der Wettbewerb<br />

wird ausgeblendet und der gesamte<br />

Bau-Mittelstand komplett von einem<br />

wichtigen Aufgabenfeld verdrängt.“<br />

Loewenstein forderte, auch im Autobahnbau<br />

schleunigst zur konventionellen<br />

Vergabe zurückzukehren. 2<br />

Anmerkung der Redaktion:<br />

Der Bundesverband Deutscher Stahlhandel (BDS) und viele andere Verbände<br />

des Großhandels sowie der Deutsche Industrie- und Handelskammertag<br />

(DIHT) und auch der Bundesverband der Deutschen Industrie<br />

(BDI) teilen die Ansicht des ZDB beim Thema Ein- und Ausbaukosten in<br />

keinerlei Hinsicht. Mit der von den Bau- und Handwerksverbänden geforderten<br />

verschuldensunabhängigen Garantiehaftung des Verkäufers für<br />

Aus- und Einbaukosten wären für den Stahlhandel – sowie für sämtliche<br />

sonstigen Branchen des Großhandels – existenzbedrohende Risiken<br />

verbunden. Für eine entsprechende Haftungsausweitung besteht zudem<br />

keine Veranlassung, da die vom Handwerk beklagte Haftungslücke in<br />

der Praxis keine Rolle spielt und sich in der Vergangenheit nicht ausgewirkt<br />

hat. Der BDS und weitere Verbände des Großhandels setzen sich<br />

deshalb weiter vehement dafür ein, dass es bei den bisherigen und bewährten<br />

gesetzlichen Regelungen bleibt.<br />

BGA-Unternehmertag in Berlin<br />

Hochkarätige Referenten<br />

Eine hochkarätige Referentenschar konnte der BGA zu seinem diesjährigen Unternehmertag im Oktober<br />

in Berlin aufbieten; an der Spitze die Bundeskanzlerin. Entsprechend weltpolitisch war auch das<br />

bei dieser Tagesveranstaltung angesprochene Themenspektrum – mit einem Schwerpunkt bei den vor<br />

wenigen Wochen noch aktuelleren Handelsabkommen und einem Fokus auf Europa.<br />

Sprach beim BGA:<br />

Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel.<br />

Dr. Angela Merkel wies insbesondere auf die<br />

wichtige Rolle hin, die der Europäischen Union als<br />

gemeinsamer Akteurin in einer globalisierten Welt<br />

zukommt. Auch vor diesem Hintergrund setzte sie sich<br />

einmal mehr für Freihandelsabkommen ein.<br />

Das tat generell auch Dr. Anton Hofreiter, der grüne<br />

Fraktionssprecher im Deutschen Bundestag. Allerdings<br />

kritisierte er bei dieser Gelegenheit deutlich konkrete<br />

Details. Es werde derzeit in eine falsche Richtung verhandelt.<br />

Das sah der Bundesvorsitzende der FDP, Christian<br />

Lindner, anders. In seinem Redebeitrag appellierte er<br />

dafür, die Chancen der gegenwärtig verhandelten Freihandelsabkommen<br />

nicht zu verspielen. Auch auf anderen<br />

Feldern der Politik gehe es um mehr Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Die hatte auch Sigmar Gabriel im Auge. In seinem<br />

Beitrag unter der Überschrift „Mehr Maß und Mitte<br />

halten“ warnte der Bundeswirtschaftsminister und SPD-<br />

Vorsitzende vor einer zu starken Polarisierung. Diese<br />

Warnung galt auch für das Flüchtlingsthema, das im<br />

Mittelpunkt der Rede von Frank-Jürgen Weise stand. Der<br />

Chef der Bundesanstalt für Arbeit und oberste Migrationskoordinator<br />

kündigte an, in den nächsten zehn<br />

Jahren 70 % der geflüchteten Menschen in Arbeit zu bringen.<br />

Mit ihren Beiträgen griffen die prominenten Redner<br />

die Vorlagen auf, die Anton F. Börner in seiner<br />

Begrüßungsrede formuliert hatte. Das galt insbesondere<br />

in Richtung der Bundeskanzlerin. Sie hatte der<br />

Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel,<br />

Dienstleistungen (BGA) direkt angesprochen,<br />

als er formulierte: „Wir brauchen eine starke Kraft, die<br />

Europa zusammenhält … Dafür gibt es keine Sympathiepunkte<br />

und niemand wird es Ihnen danken, dennoch<br />

bitte ich Sie eindringlich, Europa nach Kräften<br />

zusammenzuhalten. Europa zu verlieren, verkraften<br />

wir nicht!“ 2<br />

42 <strong>Stahlreport</strong> 12|16


Bildungskonferenz des Handwerks<br />

Pädagogik und Politik<br />

Das Handwerk, nach eigener Einschätzung „Die Wirtschaftsmacht von nebenan“, hat zunehmend<br />

Nachwuchsprobleme. Auch deshalb hat die Branche ihre jährliche Berufsbildungstagung neu aufgestellt<br />

und Anfang November – nun in Düsseldorf – pädagogische Analysen betrieben sowie politische<br />

Forderungen gestellt. Auch ging es um Generationen- und Verteilungskonflikte.<br />

Wenn schon den Marktpartnern<br />

auffällt, dass eine in der Regel<br />

sehr selbstbewusst daherkommenden<br />

Branche Personalprobleme hat<br />

und eigentlich mehr Umsatz tätigen<br />

könnte, besteht Handlungsbedarf.<br />

Den hat auch das Handwerk erkannt,<br />

seine Agenda neu formuliert und<br />

pädagogische sowie politische Herausforderungen<br />

angenommen. Erfahrbar<br />

wurde das bei der Bildungskonferenz<br />

2016, die unter dem Motto<br />

stand: „Bildung im Zentrum. Menschen<br />

gewinnen. Handwerk stärken.“<br />

So führte diesmal statt eines<br />

medienbekannten Moderators in Teilen<br />

ZWH-Geschäftsführer Dr. Jens<br />

Prager durch die Tagung, die – nach<br />

Jahren – von einem Berliner Eventund<br />

Tagungshotel erstmals in die<br />

Düsseldorfer Handwerkskammer<br />

verlegt worden war. Die Zentralstelle<br />

für die Weiterbildung im Handwerk<br />

(ZWH) soll sich künftig noch stärker<br />

als bisher in der Rolle des Bildungsdienstleisters<br />

profilieren.<br />

Generationenkonflikte<br />

Einer der Gründe dafür ist, dass auf<br />

den sich massiv verändernden Nachwuchsmärkten<br />

neue pädagogische<br />

Konzepte benötigt werden. Dazu hat<br />

das ZWH das Arbeitsfeld ganz neu<br />

aufgerollt – auf der Düsseldorfer<br />

Tagung beispielsweise durch eine<br />

Keynote von Prof. Dr. Jutta Rump.<br />

Die Direktorin des Instituts für<br />

Beschäftigung und Employability<br />

der Hochschule Ludwigshafen ging<br />

die Zielgruppen der Ausbildung an<br />

und analysierte in ihrem Vortrag<br />

„Die Generationen der Zukunft“.<br />

Bei dieser Basisarbeit erfuhren<br />

die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

dass, warum und wie die Generationen<br />

X, Y und Z „anders ticken“,<br />

wie es Rump formulierte, die sich<br />

und den Großteil ihrer Zuhörer zu<br />

den „Baby-Boomern“ und damit in<br />

einer weiteren Gruppe einordnete.<br />

Auslöser der auftretenden Generationskonflikte<br />

seien ganz unterschiedliche<br />

Sozialisationswerte. Beispielhaft<br />

führte sie die Spannung<br />

zwischen der fast bedingungslosen<br />

Leistungsorientierung ihrer Generation<br />

und der massiven Forderung<br />

der heutigen Nachwuchskräfte hinsichtlich<br />

einer effektiven Work-Life-<br />

Balance auf.<br />

Verteilungskonflikte<br />

Weil auch die besten pädagogischen<br />

Konzepte nichts nutzen, wenn sie<br />

nicht umgesetzt werden können,<br />

hatte die Tagung auch die Funktion,<br />

die nötigen finanziellen Mittel dafür<br />

einzufordern. Am deutlichsten<br />

machte das Dr. Axel Fuhrmann als<br />

Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer<br />

Düsseldorf, als er in<br />

seiner Begrüßung die „Millionen<br />

Euro“ anprangerte, die z.B. in Nordrhein-Westfalen<br />

sozusagen automatisch<br />

in die Hochschulen investiert<br />

würden, während solche Einrichtungen<br />

wie die seine um jeden Cent<br />

öffentlicher Gelder kämpfen müssten.<br />

Hinter dieser Kritik einer Kammerorganisation<br />

steckt das Bewusstsein,<br />

dass beispielsweise Handwerkskammern<br />

Träger hoheitlicher<br />

Aufgaben sind, die in die Lage versetzt<br />

werden müssen auf die grundlegenden<br />

Änderungen in der Bildungslandschaft<br />

– wie auf den<br />

demografischen Wandel oder den<br />

Trend zur Digitalisierung – angemessen<br />

reagieren zu können. Dies<br />

gelte auch, um der wachsenden Konkurrenz<br />

im Bildungsmarkt mit<br />

einem geschlossenen Auftritt erfolgreich<br />

zu begegnen.<br />

Einige der so angesprochenen<br />

Wettbewerber begleiteten den Bildungskongress,<br />

der 2017 vom 5.-<br />

6.10. in der Handwerkskammer in<br />

Lüneburg stattfinden wird, im Foyer<br />

des Tagungshauses – als Aussteller,<br />

die in den Konferenzpausen ihre<br />

Produkte und Dienstleistungen vorstellen<br />

konnten. 2<br />

<strong>Stahlreport</strong> 12|16<br />

43


Verbände und<br />

Organisationen<br />

Berichte<br />

Der Groß- und Außenhandel setzt beim Transport auf die Straße<br />

Ökonomisch und ökologisch<br />

Der deutsche Groß- und Außenhandel setzt auf einen verstärkten Ausbau der Straßen, um ökonomisch<br />

sowie ökologisch erfolgreich zu sein, auf größere Lkw in dieser Transportinfrastruktur und<br />

erkennt eine logistische Berufsbildungsherausforderung. Das machte Carsten Taucke, Vorsitzender<br />

des Verkehrsausschusses und Präsidiumsmitglied des BGA, im Spätsommer im Rahmen einer Pressekonferenz<br />

in Berlin im Vorfeld der IAA im September in Hannover deutlich.<br />

Dabei geht der Bundesverband<br />

Großhandel, Außenhandel,<br />

Dienstleistungen (BGA) von einer<br />

Fortschreibung der bisherigen Entwicklung<br />

aus und unterstellt mit<br />

dem vom Bundeskabinett verabschiedeten<br />

Bundesverkehrswegeplan<br />

(BVWP) bis 2030 ein Wachstum<br />

im Güterverkehr um 38%. „Der<br />

Haupträger des gesamten Transportaufkommens<br />

wird auch in den<br />

kommenden Jahren die Straße sein“,<br />

stellte Carsten Taucke fest und<br />

zitierte aus dem Bundesverkehrswegeplan,<br />

dass zu Beginn des dritten<br />

Jahrzehnts 83,5 % des gesamten<br />

Transportaufkommens auf der<br />

Straße erbracht werden.<br />

Finanzielle Investitionen<br />

Angesichts dieser Prognosen priorisiere<br />

eine klare Mehrheit von<br />

Großhändlern, nämlich 59 %, Investitionen<br />

in den Erhalt und den Ausbau<br />

der Verkehrsinfrastruktur. Deshalb<br />

sei die vorgesehene Verteilung<br />

der Bundesmittel in Bezug auf die<br />

einzelnen Verkehrsträger kritisch<br />

zu betrachten: „Rund 50 % des<br />

Gesamtvolumens von knapp 270<br />

Mrd. € sollen in die Straße fließen,<br />

die bereits heute einen Anteil von<br />

über 70 % des Verkehrsaufkommens<br />

schultern muss … Etwas über 41 %<br />

sind für die Schiene vorgesehen<br />

und nur 9 % der Mittel für Wasserstraßen“,<br />

so Carsten Taucke. Von<br />

daher sei die Behauptung der Naturschutzverbände<br />

absurd, der BVWP<br />

setze zu stark auf den Straßenverkehr.<br />

Das BGA-Präsidiumsmitglied<br />

wies im Umkehrschluss vielmehr<br />

darauf hin, dass nur durch eine verbesserte<br />

Straßeninfrastruktur die<br />

wirtschaftlichen und ökologischen<br />

Schäden verringert werden könnten.<br />

Staus seien Gift für Unternehmen<br />

und die Umwelt.<br />

In diese Richtung wirken könne<br />

zudem die Vergrößerung einzelner<br />

Transporteinheiten. Der von sei-<br />

nem Vorgänger im Amt des Vorsitzenden<br />

des Verkehrsausschusses<br />

propagierte Lang-Lkw mit seinen<br />

erweiterten Kapazitäten sei ein<br />

gutes Beispiel für diesen Ansatz.<br />

Investitionen in Bildung<br />

Die „Verkehrspolitik zwischen Globalisierung<br />

und Digitalisierung“,<br />

so der Titel der Pressekonferenz,<br />

ist nach Ansicht von Carsten Taucke<br />

zudem eine Herausforderung<br />

für die Berufsbildungspolitik – auch<br />

jenseits der permanenten Suche<br />

nach geeigneten Kraftfahrern.<br />

Durch den schnelleren Datenaustausch<br />

würden die Prozesse der<br />

Wertschöpfungsketten automatisiert<br />

und beschleunigt. Außerdem<br />

müssten administrative Abläufe weiter<br />

verschlankt werden – mit erheblichen<br />

Auswirkungen auf Berufsbilder<br />

und Geschäftsfelder. Aufträge<br />

gewinne nur, wer zum Logistik-<br />

Know how auch die notwendige IT-<br />

Expertise mitbringe. 2<br />

44 <strong>Stahlreport</strong> 12|16


Foto: Stahl-Zentrum/Dirk Heckmann<br />

Orientierung in unsicheren Zeiten – so lautete das Motto<br />

der Jahrestagung STAHL 2016 im November in Düsseldorf.<br />

Orientierung in unsicheren Zeiten<br />

Jahrestagung Stahl 2016<br />

Vertreter der Stahlindustrie in Deutschland sind im November turnusgemäß zur Jahrestagung STAHL<br />

zusammengekommen. Auf dem Jahrestreffen der Produzenten stand vor allem die Zukunft der Branche<br />

in Deutschland und Europa in einem „von großen Herausforderungen geprägten Umfeld“ auf dem<br />

Diskussionszettel. Sowohl in den Eröffnungsbeiträgen als auch in den Fachvorträgen später ging es<br />

dabei um die aktuelle Lage auf den globalen Märkten, um die politischen Rahmenbedingungen, technische<br />

Innovationen sowie um die Perspektiven am Standort Deutschland und Europa.<br />

Wie wahrscheinlich niemals<br />

zuvor ist die Stahlindustrie in<br />

Deutschland in ihren Zukunftsaussichten<br />

derzeit abhängig von externen<br />

Entscheidungen. Das sagte der<br />

Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl (WV Stahl) und Vorsitzende<br />

des Stahlinstituts VDEh, Hans<br />

Jürgen Kerkhoff, in seiner Eröffnungsnote<br />

auf der STAHL 2016.<br />

„Europa ist in Unordnung“, rief Kerkhoff<br />

und mahnte bei der EU eine<br />

wirtschaftspolitische Orientierung<br />

sowie eine Energie- und Klimapolitik<br />

mit vertretbaren volkswirtschaftlichen<br />

Kosten an.<br />

2017: vorsichtig optimistisch<br />

Konjunkturell zeige die Lage der<br />

Stahlindustrie in Deutschland<br />

momentan zwei Gesichter, so Kerkhoff.<br />

Gesunkener Produktion und<br />

geringeren Umsätzen im laufenden<br />

Jahr stünden eine verbesserte Auftragslage<br />

und ein gesünderes<br />

Geschäftsklima gegenüber. Stand<br />

November schaue man vorsichtig optimistisch<br />

in das kommende Jahr 2017.<br />

Jörg Wuttke, Präsident der Europäischen<br />

Handelskammer in China,<br />

hob im Anschluss die Bedeutung<br />

Chinas für die europäische Indus-<br />

trie in den Fokus. Er unterstrich u.a.,<br />

dass die Gesamt-Handelsbilanz zwischen<br />

China und Deutschland derzeit<br />

deutlich zugunsten Chinas ausfalle.<br />

„Im Grunde brummt der<br />

Laden“, sagte Wuttke. Doch kämen<br />

deutlich mehr Waren von China nach<br />

Deutschland als umgekehrt.<br />

Deutschland Spitze<br />

bei den Dingen<br />

Nach dem Beitrag zur Situation in<br />

China hatte Michael Ziesemer, Präsident<br />

des Zentralverbandes Elektrotechnik-<br />

und Elektronikindustrie<br />

e.V. (ZVEI), die gegenwärtigen<br />

Herausforderungen für den Erhalt<br />

starker Wertschöpfungsketten in<br />

Deutschland und Europa thematisiert.<br />

Deutschland nehme bei der<br />

Digitalisierung der Industrie weltweit<br />

eine führende Stellung ein. Zwar<br />

sei die amerikanische Internetwirtschaft<br />

bei datenbasierten Geschäftsmodellen<br />

weit voraus. Dort verstünde<br />

man es bereits sehr gut, aus Daten<br />

Geschäft zu generieren. Deutsche<br />

Unternehmen seien jedoch im „Internet<br />

der Dinge“ Spitze bei „den Dingen“,<br />

sagte Ziesemer. Die Ausgangslage<br />

der Unternehmen in Deutschland<br />

diesbezüglich sei dort gut, wo<br />

„die IT mit den realen Dingen zusammenkommt“<br />

– etwa bei Antrieben,<br />

Steuerungen oder Sensoren. Bei der<br />

Entwicklung von Geschäftsmodellen<br />

müssten hingegen „alle noch<br />

zulegen“, mahnte Ziesemer.<br />

Nachwuchswissenschaftler<br />

ausgezeichnet<br />

Teil der Eröffnung der Jahrestagung<br />

STAHL war zum zweiten Mal auch die<br />

Verleihung des Young Academics‘<br />

Steel Awards. Mit dem vom Stahlinstitut<br />

VDEh verliehenen Preis werden<br />

Nachwuchswissenschaftler aus<br />

Europa in den Bereichen Metallurgie<br />

und Werkstofftechnik Stahl ausgezeichnet.<br />

Kategorien des Preises sind<br />

die „Beste Bachelorarbeit“, die „Beste<br />

Masterarbeit“ und die „Beste Dissertation“.<br />

Die Ergebnisse der Arbeiten<br />

müssen u.a. innovativ und in der<br />

Industrie in Zukunft umsetzbar sein.<br />

Die ausgezeichnete Bachelorarbeit<br />

wurde mit 1.000 € honoriert, die<br />

beste Masterarbeit mit einem Preisgeld<br />

in Höhe von 2.500 € ausgezeichnet,<br />

der Preisträger in der Kategorie<br />

„Beste Dissertation“ erhielt 5.000 €<br />

(mehr Informationen zu den Preisträgern<br />

und ausgezeichneten Themen<br />

unter www.stahl-online). 2<br />

<strong>Stahlreport</strong> 12|16<br />

45


Lifesteel<br />

Bericht<br />

An den Farben kann<br />

man erkennen, um<br />

welchen Saitentyp<br />

es sich handelt.<br />

Foto: Thomastik-Infeld<br />

Violinsaiten aus Stahl<br />

Dünn gewickelt<br />

Zum Jahreswechsel geben Orchester aller Orten wieder ihre berühmten Neujahrskonzerte.<br />

<strong>Stahlreport</strong>-Autor Peter Becker hat das zum Anlass genommen, mal genauer in die Welt der<br />

Stahlsaiten für Streichinstrumente hineinzuhören. Fazit: Für die Saiten aus Stahl bedarf es<br />

einer hochentwickelten Wickeltechnik der Stahlfäden. Dann entpuppen sie sich als wahres<br />

Klangwunder – mit weniger als 1 mm Durchmesser.<br />

Es geht um Kunst und um<br />

feinsinnige Ausdrucksweisen, welche<br />

die Orchestermitglieder ihren<br />

Instrumenten entlocken. In physikalischer<br />

Hinsicht aber stellt die<br />

Musik gerade die Saiten vor grenzwertige<br />

Herausforderungen, dies<br />

besonders in Bezug auf verschiedene<br />

Arten von Festigkeit, die von<br />

dem Material verlangt werden. Nur<br />

zwei Sorten von Stahl erfüllen diese<br />

Anforderungen: klassischer Kohlenstoffstahl<br />

und Edelstahl. Seit<br />

den 1960er-Jahren wird auch ein<br />

Kern aus Kunststoff – vor allem<br />

für Violin- oder Violasaiten – eingebracht<br />

und mit unterschiedlichen<br />

Materialien umwickelt.<br />

Genaueres später.<br />

Gemacht für<br />

extreme Belastungen<br />

Ein führender Hersteller in diesem<br />

Bereich ist die Wiener Firma Thomastik-Infeld,<br />

die wesentliche Neuerungen<br />

für Saiten für Streichinstrumente<br />

hervorgebracht hat. Auch für<br />

akustische oder elektrische Gitarren<br />

und mehr stellt sie die schwingenden<br />

Fäden her. Ihr technischer<br />

Leiter, Franz Klanner, hat mit dem<br />

<strong>Stahlreport</strong> gesprochen.<br />

Zunächst ein paar Daten: Der<br />

Durchmesser der Violinsaiten – mit<br />

der altbekannten Stimmung e2-a1-<br />

d1-g – liegt heutzutage zwischen<br />

0,8 mm und 0,25 mm. Im Wesentlichen<br />

handelt es sich um Chrom-<br />

Nickel-Eisen-Stähle sowie Silberund<br />

Aluminiumlegierungen.<br />

Die Belastungen, denen die Saite<br />

ausgesetzt ist, sind extrem. Sie ergeben<br />

sich zum einen aus der Vorspannung,<br />

die nötig ist, um die<br />

gewünschte Tonhöhe zu erreichen,<br />

46 <strong>Stahlreport</strong> 12|16


und zum anderen aus den Schwingungen,<br />

die der Bogen des Künstlers<br />

dem Material aufprägt. Neben<br />

einer hohen Zugfestigkeit wird ein<br />

Extremmaß an Biegewechselfestigkeit,<br />

so der Fachbegriff, verlangt.<br />

Wenn der Künstler eine schnelle<br />

Tonfolge produziert, geht dieser Biegewechsel<br />

mit rasender Geschwindigkeit<br />

vor sich. Dabei ist es das<br />

Ziel der Saitenhersteller, dass das<br />

Material möglichst nah an die<br />

Grenze der Reißfestigkeit kommt,<br />

wie Franz Klanner sagt: „Im Extrembereich<br />

klingt eine Saite am brillantesten<br />

und auch am reinsten.“<br />

Ein wenig Geschichte im<br />

Schnelldurchlauf: Mitte des 19.<br />

Jahrhunderts waren erstmals<br />

Drähte aus Stahl für Klaviere und<br />

Flügel verwendet worden. Ab 1919<br />

betrieben in Wien der Geigenbauer<br />

und Doktor der Philosophie Franz<br />

Thomastik, ein enger Freund des<br />

Anthroposophen Rudolf Steiner,<br />

und der Maschinenbauingenieur<br />

Otto Infeld gemeinsam Materialforschung<br />

und entwickelten eine<br />

neue Technologie zur Herstellung<br />

von Stahlsaiten für Streichinstrumente.<br />

Know-how des Wickelns<br />

Ein Markstein der Entwicklung war<br />

das Stahlseil z.B. für die drei Saiten<br />

mit den tiefen Tönen beim Cello.<br />

Dafür werden dünne Drähte nach<br />

einem raffinierten Verfahren miteinander<br />

verwickelt. „Drei Drähte<br />

innen gehen nach links und sechs<br />

Drähte außen gehen nach rechts“,<br />

sagt Franz Klanner, und gibt damit<br />

ein Detail der Technologie preis.<br />

Die Erstgenannten heißen Seelendrähte,<br />

die Letztgenannten Manteldrähte.<br />

Ein besonderes Problem stellt<br />

bei allen Saiten der Handschweiß<br />

dar. Chromstähle oder Silberlegierungen<br />

schaffen dazu Abhilfe, für<br />

extreme Fälle auch Gold- oder Platinbeschichtungen.<br />

Wobei viele<br />

Musiker diese eher teuren Saiten<br />

kaufen, weil sie hochwertige und<br />

langlebige Produkte haben wollen.<br />

Während die (dünne) e2-Saite<br />

der Violine nach wie vor aus Stahldraht<br />

besteht, haben sich sonst Saiten<br />

mit einem Kern aus Kunststoff<br />

durchgesetzt. Dabei handelt es sich<br />

z.B. um einen Verbund aus Nylonfäden,<br />

die einzeln nur 40 bis 50<br />

Tausendstel mm dick sind. Drumherum<br />

sind Metalldrähte und<br />

Metallbändchen gesponnen, die wiederum<br />

ganz besonderen Anforderungen<br />

unterliegen. Denn die Oberfläche<br />

einer Saite muss möglichst<br />

glatt sein, sonst pfeift sie, wenn die<br />

Finger darüber gleiten. „Weniger<br />

als ein Tausendstel Millimeter Toleranz<br />

ist hier erlaubt“, sagt Franz<br />

Klanner, „die Wickeltechnologie ist<br />

ein wichtiger Bestandteil unseres<br />

Know-hows.“ Eigentlich ein Wunder,<br />

dass das alles zusammengeht –<br />

nachdem der Dirigent den Einsatz<br />

gegeben hat. 2<br />

<strong>Stahlreport</strong> 12|16<br />

47


Lifesteel<br />

Nachgehakt<br />

Sie ziehen bei Köstner<br />

in Bamberg an einem<br />

Strang, von links:<br />

Andreas Heilmann,<br />

Christian Meinhardt,<br />

Sven Kühlein,<br />

Theo Wendler.<br />

Foto: Köstner AG<br />

Was eigentlich machen die Jubilare von Köstner?<br />

Nachgehakt – bei den Dynamikern<br />

Kürzlich wurden wieder einmal Jubilare von Köstner geehrt – vier Mitarbeiter für ihr zehnjähriges<br />

Engagement im Stahlzentrum Bamberg. Was sie dort und darüber hinaus machen, fragte der<br />

<strong>Stahlreport</strong> diesmal aber nicht den ehrenden Vorstand Dr. Norbert Teltschik, sondern die Geehrten<br />

selbst. Interviews mit Dynamikern, wie sich schnell herausstellte.<br />

Dynamiker setzen auf Entwicklungen<br />

– in ihren eigenen und<br />

fremden beruflichen Karrieren, zur<br />

Teambildung im Kollegenkreis, und<br />

selbst in der Freizeitgestaltung finden<br />

sich entsprechende Gemeinsamkeiten.<br />

Da ist z.B. Sven Kühnlein: „2006<br />

fing ich mit 31 Jahren als Fachverkäufer<br />

bei Köstner an. Zwei Jahre<br />

später begannen wir, bei uns im<br />

Betrieb auszubilden. So trat ich mein<br />

zusätzliches Amt als Ausbildungsbeauftragter<br />

an.“<br />

Mit einem „Erzieher“ vergleicht sich<br />

Christian Meinhardt. Er war vor zehn<br />

Jahren als 27-Jähriger als Fachverkäufer<br />

für den Bereich Stahl eingestiegen.<br />

„Im Juni 2010 wurde ich dann<br />

Abteilungsleiter.“ Und als solcher<br />

muss er darauf achten, „dass sich die<br />

Leute beispielsweise an Preisvorga-<br />

ben halten und auch ihren sonstigen<br />

Aufgaben nachkommen, darunter<br />

etwa die Kundenakquise. Zusätzlich<br />

schaue ich, dass wir die Unternehmensziele<br />

erreichen, und entwickle<br />

Strategien, um dies zu gewährleisten.“<br />

Mitarbeiterführung ist auch die<br />

Sache von Einkaufsleiter Theodor<br />

Wendler, 47. Und sein Führungsstil?<br />

„Man könnte sagen, ich handle hart<br />

aber fair. Ich bis sehr kooperativ,<br />

„Die Kunden sind durchaus<br />

anspruchsvoller geworden. ‚Just<br />

in Time‘ ist hier ein wichtiger<br />

Begriff. Es wird auch in Zukunft<br />

eine Herausforderung bleiben,<br />

Ware passgenau und termingerecht<br />

zur Verfügung zu stellen.“<br />

Andreas Heilmann<br />

aber doch mit einer gewissen Autorität.<br />

Das bedeutet, die Mitarbeiter<br />

haben ihre Freiheiten, müssen aber<br />

den letzten Schritt immer mit mir<br />

abklären. Im Gegenzug stehe ich<br />

aber auch immer für meine Mitarbeiter<br />

ein.“<br />

Diesen Führungsstil muss Theodor<br />

Wendler mit Andreas Heilmann<br />

zusammenbringen, denn der 51-Jährige<br />

ist seit zehn Jahren Niederlas-<br />

„Das Tolle an meiner Arbeit ist, dass<br />

sie sehr abwechslungsreich ist. Da<br />

passiert auch schon einmal etwas<br />

Unvorhergesehenes, so bleibt es<br />

spannend. Außerdem ist es schön,<br />

dass ich immer noch im direkten<br />

Kontakt mit den Kunden stehe.<br />

Christian Meinhardt<br />

48 <strong>Stahlreport</strong> 12|16


Kurzporträt<br />

Niederlassung Köstner in Bamberg<br />

Die Stahlniederlassung der Richard Köstner AG in Bamberg beschäftigt<br />

derzeit 60 Mitarbeiter. Das Produktangebot der Köstner-Filiale in Oberfranken<br />

umfasst zwei große Bereiche: die Bearbeitung und den Handel<br />

mit Stahlwaren einerseits sowie den Handel mit Bauelementen und Eisenwaren<br />

andererseits.<br />

Das Geschäftsfeld Stahl umfasst den Profil- und Formstahl, Stabstähle<br />

sowie Rohre. Dieses Portfolio ergänzen Bleche, Edelstähle und Aluminium.<br />

Zum Dienstleistungsangebot gehören das Sägen von Profil und<br />

Formstahl sowie von Hohlprofilen.<br />

Beim Geschäftsfeld Bauelemente & Eisenwaren liegt der Schwerpunkt auf<br />

dem Handel mit Türen, Toren, Zargen und Brandschutzelementen. Zudem<br />

gehören Gitterroste, Zäune und Bedachungsmaterial zum Produktsortiment.<br />

Der Betrieb in Bamberg ist Hörmann-Kooperationspartner.<br />

Rund 14 000 m 2 umfasst die Lagerfläche auf dem Firmengelände in der<br />

Hafenstraße 21 und der Rheinstraße 1b. Für den Leiter der Niederlassung,<br />

Andreas Heilmann, hält man am Standort gleich mehrere Trümpfe<br />

in einer Hand: Neben der Kundennähe und der großen Sortimentsvielfalt<br />

legt man viel Wert auf hohe Produktqualität und Zuverlässigkeit bei der<br />

eigenen Dienstleistung.<br />

sungsleiter des Standorts Bamberg.<br />

Seine persönliche Philosophie<br />

beschreibt er herausfordernd: „Geht<br />

nicht – gibt’s nicht. Es gibt immer<br />

Möglichkeiten, vorhandene bzw. entstandene<br />

Herausforderungen zu<br />

meistern.“<br />

Beruf und Freizeit<br />

Dass diese vier Persönlichkeiten im<br />

Bamberger Team von Köstner so<br />

gut harmonieren, hängt sicher auch<br />

damit zusammen, dass sie sich nicht<br />

nur beruflich immer auf dem Weg<br />

sehen, sondern auch ihre Freizeit<br />

entsprechend dynamisch gestalten:<br />

Sven Kühnlein holt in den Wintermonaten<br />

gerne seine Skier hervor,<br />

Christian Meinhard ist gerne mit<br />

seinem Rad unterwegs, Theodor<br />

Wendler geht „leidenschaftlich<br />

„Als Ausbildungsbeauftragter vor<br />

Ort achte ich darauf, dass die Azubis<br />

die verschiedenen Abteilungen durchlaufen<br />

und dass dabei alles nach dem<br />

Rahmenplan abläuft. Außerdem bin<br />

ich das Bindeglied zwischen den<br />

Schulen und dem Betrieb.“<br />

Sven Kühnlein<br />

gern“ mit seiner Frau auf Wandertour,<br />

und Andreas Heilmann liebt<br />

es, mit seinem Motorrad unterwegs<br />

zu sein.<br />

Und noch eine gemeinsame Leidenschaft<br />

verbindet die vier Jubilare<br />

miteinander und mit ihrem<br />

Bamberger Team: gemeinsames<br />

Kochen und Grillen. Christian<br />

Meinhardt etwa blickt deshalb noch<br />

heute gerne auf die Anfangszeit<br />

zurück: „Wir waren damals nur<br />

zehn Leute. Da haben wir öfter mal<br />

gemeinsam gekocht. Herrlich! Mit<br />

60 Kollegen wird das heute zu einer<br />

logistischen Herausforderung. Einmal<br />

im Jahr gibt es das trotzdem<br />

noch,“ sagt der Vertriebsleiter –<br />

und fügt dann hinzu: „Man fühlt<br />

sich hier fast schon familiär aufgehoben!“<br />

2<br />

„Der erste Bereich ist der strategische<br />

Einkauf. Dazu gehört es,<br />

Märkte zu beobachten und auch<br />

Veränderungen an der Börse im<br />

Blick zu behalten. Der zweite<br />

Bereich dreht sich um das operative<br />

Geschäft.“<br />

Theodor Wendler<br />

Impressum<br />

STAHLREPORT<br />

Das BDS-Magazin für die Stahldistribution<br />

Stahlhandel | Stahlproduktion |<br />

Stahlverarbeitung<br />

Offizielles Organ des BDS-Fernstudiums<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Max-Planck-Straße 1<br />

40237 Düsseldorf<br />

Redaktion:<br />

Dr. Ludger Wolfgart (Chefredakteur)<br />

Telefon (02 11) 8 64 97-11<br />

E-Mail: Wolfgart-BDS@stahlhandel.com<br />

Markus Huneke<br />

Telefon (02 11) 8 64 97-24<br />

E-Mail: Huneke-BDS@stahlhandel.com<br />

Anzeigen:<br />

Ksenija Sandek<br />

Telefon (02 11) 8 64 97-21<br />

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Verlag:<br />

BDS AG<br />

Max-Planck-Straße 1<br />

40237 Düsseldorf<br />

Telefon (02 11) 8 64 97-0<br />

Telefax (02 11) 8 64 97-22<br />

Layout:<br />

auhage|schwarz, Leichlingen<br />

Druck:<br />

Hellendoorn, Bad Bentheim<br />

Erscheinungsweise: monatlich (10 Hefte/Jahr)<br />

Bezugspreis:<br />

Jährlich 65 € im Inland und 70 € im Ausland zuzüglich<br />

Versandspesen und Mehrwertsteuer. Abbestellungen<br />

sind lediglich unter Einhaltung einer dreimonatigen<br />

Kündigungsfrist zum Jahres ende möglich. Für die Mitglieder<br />

des BDS und die Teilnehmer im BDS-Fernstudium<br />

ist der Bezug eines Exemplars der Fachzeitschrift<br />

„<strong>Stahlreport</strong>“ im Mitgliedsbeitrag bzw. in der Studien -<br />

gebühr enthalten. Ein Nachdruck ist nur mit ausdrücklicher<br />

Genehmigung der Redaktion gestattet.<br />

Anzeigenpreis: Zur Zeit gilt die Preisliste Nr. 31.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder Fotos<br />

übernehmen Herausgeber, Redaktion und Verlag keine<br />

Gewähr. Namentlich oder mit Initialen gekennzeichnete<br />

Beiträge vertreten eine vom Herausgeber unabhängige<br />

Meinung der Autoren.<br />

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird mitunter auf<br />

die gleichzeitige Verwendung mänlicher und weiblicher<br />

Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen<br />

gelten gleichwohl für beiderlei Geschlechter.<br />

Außerdem bittet die Redaktion um Verständnis, dass<br />

insbesondere Firmennamen je Artikel in der Regel nur<br />

einmal in ihrer werbeorientierten Form verwendet und<br />

entsprechende Begriffe häufig eingedeutscht werden.<br />

International Standard Serial Number:<br />

ISSN 0942-9336<br />

Diese Zeitschrift wurde aus umwelt schonendem Papier<br />

hergestellt.<br />

Beilagenhinweis: Diesem Heft liegen Beilagen der<br />

BDS AG – Bundesverband Deutscher Stahlhandel,<br />

Düsseldorf, der BME Akademie GmbH Frankfurt/M.,<br />

und der ComputerKomplett, Rottweil bei.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 12|16<br />

49


Lifesteel<br />

Bericht<br />

Binnenschifffahrt im 19. Jahrhundert<br />

Ketten schleppten Kähne<br />

Von Ferne muss es tatsächlich geklungen haben wie das Muhen einer Kuh: Wenn ein Kettenschleppschiff<br />

seine Sirene ertönen ließ, haben sich Unkundige wohl oft gefragt, was denn eine Kuh<br />

wohl auf dem Schiff verloren hat. Die Hessen in Frankfurt nannten sie Maakuh oder Määkuh und<br />

die Franken in Würzburg Meekuh: Kettenschleppschiffe. <strong>Stahlreport</strong>-Autor Dr. Günther Philipp<br />

zeichnet die Geschichte der Kettenschifffahrt nach.<br />

Ein Kettenschiffschleppverband<br />

auf der Seine<br />

(Frankreich, frühes<br />

20. Jahrhundert,<br />

französische Postkarte)<br />

Foto: Wikimedia/Alexandrin<br />

Kettenschleppschiffe beherrschten<br />

die deutsche Flussschifffahrt<br />

von 1866 bis ins 20. Jahrhundert<br />

hinein. Die letzten Kettenschleppschiffe<br />

wurden erst 1943 außer Dienst<br />

gestellt. Aber wie kam es überhaupt<br />

zur Kettenschifffahrt? Die einsetzende<br />

Industrialisierung in Deutschland<br />

Mitte des 19. Jahrhunderts erforderte<br />

es, größere Mengen an Rohstoffe<br />

und die daraus entstandenen<br />

fertigen Produkte schneller und preisgünstiger<br />

zu transportieren.<br />

Dazu eigneten sich Wasserwege<br />

ganz besonders. Allerdings waren<br />

die Flüsse noch nicht reguliert und<br />

ihre Tiefe betrug deutlich weniger als<br />

1 m. Die bis dahin gebräuchliche<br />

Treidelschifffahrt (= Lastkähne wurden<br />

mit Pferden flussaufwärts<br />

geschleppt) war nicht mehr leistungsfähig<br />

genug. Selbst mit zehn<br />

Pferden waren selten mehr als 100<br />

t zu schleppen. Außerdem war das<br />

Treideln zu langsam.<br />

Lösung: Kettenschiffe<br />

Also sah man sich nach anderen<br />

Lösungen um. Die Kettenschifffahrt<br />

hatte ihren Ursprung in Frankreich;<br />

dort wurde sie seit 1839 mit Erfolg<br />

auf Flüssen und Kanälen betrieben.<br />

In Deutschland fuhren die ersten<br />

Kettenschiffe ab 1866 auf der unteren<br />

Elbe (hinterher auf der ganzen<br />

Elbe) und später auf der Donau, dem<br />

Neckar, der Saale, dem Main und<br />

auf der Spree und Havel sowie auf<br />

der Brahe (heute Polen).<br />

Das Antriebsprinzip war einfach:<br />

im Fluss wurde eine Kette verlegt,<br />

an der sich Schlepper mit einer<br />

Geschwindigkeit von etwa 4 bis 5<br />

km fortbewegten. Dabei zog die<br />

Dampfmaschine die Ketten über auf<br />

dem Deck angebrachten Zahntrommeln<br />

aus dem Wasser und am Heck<br />

des Schiffes wurde die Kette wieder<br />

in das Flussbett abgelegt. Der Vortrieb<br />

wurde über zwei dampfbetriebene,<br />

gleichläufig drehende Trommeln<br />

mit Rillenführungen für die<br />

Kette erzeugt.<br />

Die Kette wurde um beide Trommeln<br />

jeweils drei- bis viermal herumgeführt.<br />

So konnte durch Haftreibung<br />

die Kraft übertragen werden.<br />

Die Spannung in der auflaufenden<br />

Kette war etwa 500-mal größer als<br />

in der ablaufenden Kette. Die Ketten<br />

hatten eine Stärke zwischen 22 und<br />

26 mm. In der Regel waren die Kettenstränge<br />

etwa 400 m lang und<br />

durch Kettenschlösser verbunden.<br />

Kettenschlepper konnten sechs<br />

bis acht (manchmal auch bis zu zehn)<br />

Kähne mit einer Dampfmaschine<br />

schleppen und dabei 300 bis 400 t<br />

befördern. Die Strecke Hamburg-Böhmen<br />

konnte man nun sechs- bis achtmal<br />

pro Jahr zurücklegen. Brauchte<br />

man vorher mit den Treidelschiffen<br />

bis zu acht Mann Schiffsbesatzung<br />

und drei bis vier Reiter, waren es auf<br />

den Kettenschleppern nur ein Steuermann<br />

und zwei Matrosen.<br />

Im Jahr 1893 waren etwa 1.250<br />

km Ketten in deutschen Flüssen verlegt.<br />

Allein die Kette in der Elbe<br />

waren zwischen Hamburg und der<br />

böhmischen Grenze maß 629 km<br />

und insgesamt bis zur Moldaumündung<br />

in Melnik (Tschechien) 745<br />

km. Etwa 64 Mio. Reichsmark hatte<br />

man für die Verlegung von Schleppketten<br />

in deutschen Flüssen aufgewendet.<br />

Gemessen an dem, was ein<br />

Kettenschmied damals verdiente<br />

(rund 65 Reichsmark pro Monat)<br />

entspräche dies heute einem Wert<br />

von etwa 2,5 Mrd. €.<br />

Ausbau der Flüsse läutete Ende<br />

der Kettenschiffe ein<br />

Mit der Regulierung der Flüsse und<br />

dem Bau von Staustufen in den deutschen<br />

Flüssen verlor die Kettenschleppschiffart<br />

jedoch ihre Bedeutung.<br />

Die Schraubenschiffe konnten<br />

bei den nun größeren Wassertiefen<br />

ihre Überlegenheit ausspielen. 1943<br />

wurde schließlich die letzte noch<br />

verbliebene Kettenschleppschifffahrt<br />

auf der Elbe aufgegeben. In Frankreich<br />

ist heute noch ein Kettenschiff<br />

auf dem Canal de St. Quentin im<br />

Betrieb. Es ist 25 m lang, 5 m breit<br />

und hat 1 m Tiefgang. Angetrieben<br />

wird es von einem 600-Volt-Elektromotor.<br />

2<br />

50 <strong>Stahlreport</strong> 12|16


BDS-Berufsbildung<br />

Seminare und sonstige (BDS-)Veranstaltungen<br />

2016<br />

Seminarthema Termin Tagungsort<br />

Flachprodukte – Feinbleche, Grobbleche,<br />

Oberflächenveredelung (Seminar) 12.-13.12. Duisburg<br />

2017<br />

Betonstahltag 12.01. Darmstadt<br />

Q & E- Tag 09.02. Düsseldorf<br />

Ladungssicherung ( Seminar) 07.-08.03. Lünen/Selm<br />

Stahlkunde (Seminar) 22.-24.03. Dortmund<br />

Betonstahl (Seminar) 27.-28.03. Kehl<br />

Flachtag 30.03. Düsseldorf<br />

Rohre (Seminar) 03.-05.04. Paderborn<br />

Tagung der Kaufmännischen Ausbildungsleiter<br />

Kooperation 26.-27.04. Achern/Offenburg)<br />

Blankstahl(Seminar) 09.-10.05. Bietigheim-Bissingen<br />

Werkstoff- und Produktkunde Lernteam 22.-24.05. Goslar<br />

Qualitäts- und Edelstahl(Seminar) 01.-02.06. Lüneburg<br />

Diese Übersicht gibt den Stand der Planungen für Lernteam- und Seminarveranstaltungen<br />

und zum Fernstudium sowie zu entsprechenden Kooperationen wieder.<br />

Änderungen jeder Art sind vorbehalten, vor allem Ergänzungen. Über weitere Details sowie zu<br />

den Anmeldemöglichkeiten informieren Sie sich bitte im Internet (www.stahlhandel.com) oder<br />

wenden sich telefonisch bzw. elektronisch an den<br />

BUNDESVERBAND DEUTSCHER STAHLHANDEL (BDS)<br />

Max-Planck-Straße 1 · 40237 Düsseldorf<br />

Telefon: 0211/86497-19 · Telefax: 0211/86497-22<br />

E-MAIL: WYNANDS-BDS@STAHLHANDEL.COM

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