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Stahlreport 2016.11

Das Magazin des Bundesverbands Deutscher Stahlhandel für die Stahldistribution

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Lifesteel<br />

Berichte<br />

Neue Riesen-Stahlrutsche in London<br />

The Slide<br />

Die gut 114 m hohe Stahlskulptur The Orbit neben dem Olympiastadion in London hat<br />

Zuwachs bekommen: Besucher können nun durch eine Röhre nach unten rutschen.<br />

Peter Becker hat sich die Sache mit aller Vorsicht und aus der Distanz angeschaut.<br />

Man könnte meinen, da wäre<br />

eine genmanipulierte Efeu-Pflanze<br />

aus dem Ruder gelaufen, hätte ihre<br />

Farbe ins Rote verändert und einen<br />

gut 30 Stockwerke hohen Turm wild<br />

umwuchert: Seit Juni hat das seltsame<br />

Gestänge im Londoner Queen<br />

Elizabeth Olympic Park noch zusätzlich<br />

ein silbern glänzendes Rohr, das<br />

sich seinerseits von der Spitze bis<br />

zum Boden windet.<br />

Die Rede ist vom ArcelorMittal<br />

Orbit, einer 114,5 m hohen Stahl -<br />

skulptur der beiden Künstler Sir<br />

Anish Kapoor und Cecil Balmond.<br />

Sie war als eine der Attraktionen zu<br />

den Olympischen Spielen 2012 direkt<br />

Rücksturz zur Erde durch die Tunnelrutsche.<br />

neben dem neuen Stadion errichtet<br />

worden und hat nun The Slide dazubekommen:<br />

eine Tunnelrutsche über<br />

die gesamte Höhe, auf der die Besucher<br />

mit Geschwindigkeiten von bis<br />

zu 24 km/h in die Tiefe sausen.<br />

Auf welche Weise es zu dem Edelstahlrohr<br />

als Zugabe zum rot lackierten<br />

Stahlgerüst kam, wollen wir nicht<br />

verschweigen: der ArcelorMittal<br />

Orbit, gedacht als Aussichtsturm mit<br />

einem wirklich großartigen Blick<br />

über Londons Innenstadt, brachte<br />

nicht das erhoffte Eintrittsgeld ein –<br />

der Guardian berichtet von rund<br />

10.000 GBP Verlust pro Woche im<br />

Jahr 2014.<br />

Boris Johnsons Rutsche<br />

Also kam der damalige Bürgermeister<br />

Boris Johnson auf die Idee, zum<br />

Turm die weltweit höchste und längste<br />

(178 m) Rutsche ihrer Art hinzuzufügen.<br />

Der deutsche Künstler Carsten<br />

Höller, Spezialist für solche Spaßkonstruktionen,<br />

übernahm die Planung.<br />

Süffisant zitierte im April dieses<br />

Jahres der Guardian den Deutschen:<br />

„Wir hoffen, dass Boris als erster auf<br />

die abschüssige Rampe geht und dass,<br />

wenn er unten ankommt, Großbritannien<br />

noch Mitglied der EU ist.“ Wir<br />

erinnern uns: Johnson war einer der<br />

vehementesten Befürworter des Brexit<br />

gewesen. Nach dem Votum für den<br />

Ausstieg ist er nun Außenminister im<br />

Kabinett der neuen Premierministerin<br />

Theresa May.<br />

Die Idee zu Orbit war bei einem<br />

Gespräch des umtriebigen Bürgermeisters<br />

Johnson mit Lakshmi Mittal<br />

geboren worden. Der Vorstandsvorsitzende<br />

des indischen Stahlgiganten<br />

erkannte die Möglichkeit, sein Material<br />

in Szene zu setzen. In einer Pressemitteilung<br />

des Konzerns heißt es:<br />

„Die Firma sieht Stahl als ,Stoff des<br />

Lebens‘, weil viel von dem, was uns<br />

im Alltag als normal begegnet, aus<br />

dem Metall gefertigt ist: von den Fahrzeugen,<br />

in denen wir reisen, über die<br />

Maschinen, mit denen wir waschen,<br />

oder den Gebäuden, in denen wir<br />

The Orbit, noch ohne Rutsche, nebenan<br />

das Olypiastadion<br />

Fotos: ArcelorMittal<br />

48 <strong>Stahlreport</strong> 11|16

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