03.05.2017 Aufrufe

Stahlreport 2016.11

Das Magazin des Bundesverbands Deutscher Stahlhandel für die Stahldistribution

Das Magazin des Bundesverbands Deutscher Stahlhandel für die Stahldistribution

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Lifesteel<br />

Bericht<br />

Visualisierung der<br />

neuen Reussbrücke<br />

Grafik: Bänziger Partner AG<br />

Modernes Infrastrukturprojekt: Die neue Reussbrücke Gnadenthal<br />

Herausforderung für<br />

Konstruktion und Logistik<br />

Zahlreiche Schaulustige verfolgten wie unser Autor Klaus Vollrath im März 2016 die Vorgänge an<br />

der Baustelle für die neue Reussbrücke zwischen den Gemeinden Stetten und Niederwil (Schweiz),<br />

wo ein stattlicher Autokran die drei riesigen Segmente einer insgesamt 100 m langen Brücke<br />

nacheinander in Position brachte. Zunächst wurden die beiden Seitenteile mit Längen von je gut<br />

40 m und einem Gewicht von fast 70 t an ihre Positionen auf je einem Widerlager am Ufer und<br />

einem Pfeiler im Flussbett gehievt, bevor dann das fast 40 t schwere Mittelteil in Millimeterarbeit<br />

dazwischen gehoben und mit dem Rest der Brücke verbunden wurde. Schon vier Wochen später<br />

konnte die für den Stahlbau zuständige Tuchschmid AG ihre Arbeiten abschließen und den Platz<br />

für die nächste Firma freimachen, welche die Betonplatte für die Fahrbahn aufbrachte.<br />

Die neue Konstruktion ersetzt<br />

eine mehr als 100 Jahre alte, völlig veraltete<br />

Nietenkonstruktion mit einspuriger<br />

Fahrbahn, einem nachträglich<br />

seitlich angeflanschten Fußweg und<br />

einer Tragfähigkeit von nur noch 3,5t.<br />

Damit genügte sie nicht mehr den heutigen<br />

Verkehrsanforderungen, benötigte<br />

zudem einen nicht mehr vertretbaren<br />

Wartungsaufwand und entsprach<br />

auch nicht mehr den Vorschriften des<br />

Hochwasserschutzes.<br />

Rund 70 m flussabwärts der alten Brücke<br />

entstand bis August 2016 eine<br />

moderne, zweispurige Stahl-Beton-Verbundbrücke<br />

mit integriertem Rad- und<br />

Fußgängerweg. Die neue, rund 100 m<br />

lange Brücke besteht aus einem zweifach<br />

gekrümmten, als Schweißkonstruktion<br />

ausgeführten Hohlkastenträger,<br />

der die Fahrbahnplatte aus Beton<br />

trägt. Dieser als Trog ausgeführte Träger<br />

ruht auf zwei im Fluss gegründeten<br />

Y-förmigen Betonpfeilern sowie auf<br />

Widerlagern auf beiden Flussufern.<br />

Als Werkstoff wurde ein wetterfester<br />

Stahl (S355W) gewählt, der aufgrund<br />

seiner Rostträgheit keinen Anstrich<br />

benötigt. Dies wirkt sich sehr positiv<br />

auf den künftigen Wartungsaufwand<br />

aus.<br />

Doppelt gekrümmt<br />

„Verglichen mit anderen Brücken ist<br />

dieses Bauwerk zwar nicht unbedingt<br />

riesig, weist aber dafür Besonderhei-<br />

Das Einheben des<br />

Mittelteils bildete<br />

den Höhepunkt der<br />

Montagearbeiten<br />

(links).<br />

In der Werkstatt<br />

wurde an mehreren<br />

Brückensegmenten<br />

gleichzeitig gearbeitet<br />

(rechts).<br />

Fotos, 3: Tuchschmid AG<br />

46 <strong>Stahlreport</strong> 11|16

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!