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Stahlreport 2016.11

Das Magazin des Bundesverbands Deutscher Stahlhandel für die Stahldistribution

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Messen<br />

und Märkte<br />

Bericht/Nachrichten<br />

EMPFANGSGERÄT TFT TFT TFT TFT TFT TFT<br />

Ladungssicherung 4.0<br />

Zurrsystem sendet Daten<br />

in die Fahrerkabine<br />

SpanSet hat auf der IAA die Studie<br />

eines neuen Telematiksystems vorgestellt.<br />

Das System kontrolliert und überwacht während<br />

der Fahrt kontinuierlich die Sicherungskraft<br />

der verwendeten Zurrsysteme und gibt<br />

regelmäßig Rückmeldung an das Führerhaus<br />

des Fahrzeugs.<br />

Das neue Telematiksystem Tension Force<br />

Transponder (TFT) soll die Ladungssicherung<br />

mit Zurrgurten bei Sicherheit, Handhabung<br />

und Dokumentation auf ein neues Niveau<br />

heben.<br />

Der neue TFT ist die elektronische Weiterentwicklung<br />

der speziell für Zurrgurte entwickelten,<br />

mechanischen Vorspannkraftanzeige<br />

TFI (Tension Force Indicator).<br />

Der TFI, ein kleines und leichtes Bauteil, das<br />

fest in die Spannelemente des Zurrgurtes<br />

verbaut ist, zeigt die tatsächlich eingebrachte<br />

Vorspannkraft und macht sie damit<br />

nachweisbar. Werden in der Praxis höhere<br />

Der Tension Force Transponder (TFT) von SpanSet sendet Zurrsystemdaten drahtlos in die Fahrerkabine.<br />

Vorspannkräfte als die auf dem Label ausgewiesene<br />

Standard Tension Force (STF)<br />

erreicht, können diese in die Berechnung der<br />

Ladungssicherung einfließen. Das heißt, die<br />

notwendige Vorspannkraft könne mit weniger<br />

Ratschen erreicht werden, was gleichzeitig<br />

auch die Arbeitszeit reduziere.<br />

Der TFI vereinfache die Berechnung und<br />

Dokumentation der Sicherungskräfte und<br />

erhöhe damit die Wirtschaftlichkeit. Kundenwunsch<br />

sei zudem, die Sicherungskraft aller<br />

verwendeten Zurrsysteme in bestimmten<br />

Zeitabständen und über den gesamten<br />

Transport hinweg erfassen, übermitteln und<br />

mit einem Sollwert vergleichen zu können.<br />

Der TFT dokumentiert jedoch nicht nur die<br />

Sicherungskräfte, sondern sendet die Daten<br />

auch drahtlos ins Führerhaus des Transportfahrzeugs.<br />

Dazu wird ein aktiver Transponder<br />

im Kern des TFI mit einer Empfangseinheit<br />

per Funkverbindung im Führerhaus<br />

gekoppelt. So können die Sicherungskräfte<br />

der Zurrsysteme in definierten Zeiteinheiten<br />

aufgenommen, gespeichert und grafisch dargestellt<br />

werden.<br />

Fällt die Sicherungskraft eines Spannelementes<br />

während des Transports unter den<br />

Sollwert ab, kann nun sofort nachgespannt<br />

werden. Die Datenübertragung sei über eine<br />

Strecke von bis zu 20 m unproblematisch<br />

und werde auch durch Bordwände und Ladegüter<br />

nicht behindert.<br />

Foto: SpanSet<br />

Korrekte Zurrwinkel mit RUD-App<br />

Mit dem richtigen Winkel sollst du laden<br />

Sicherheit und Wirtschaftlichkeit im<br />

Straßengüterverkehr setzen eine optimale<br />

Ladungssicherung voraus. Doch das Thema<br />

„Zurrwinkel“ werde häufig unterschätzt, so<br />

der Anschlag- und Zurrmittel-Hersteller RUD.<br />

Das Unternehmen hat auf der IAA Nutzfahrzeuge<br />

2016 darüber informiert, auf was Verlader<br />

beim Thema Zurrwinkel achten müssen.<br />

So gibt es beim Diagonalzurren zum einen<br />

den Vertikalwinkel α zwischen Zurrstrang<br />

und Ladefläche. Dieser Winkel sollte möglichst<br />

flach sein. Zum anderen gibt es den<br />

Horizontalwinkel β zwischen einer gedachten<br />

Linie in Fahrtrichtung und dem Zurrstrang.<br />

Ideal ist, wenn dieser Winkel zwischen 20°<br />

und 45° liegt. Die Zurrwinkel können beispielsweise<br />

mit der RUD-Lashing-Card oder<br />

mit der RUD-Zurrmittel-App gemessen werden<br />

(erhältlich für Apple-, Microsoft- und<br />

Android-Geräte).<br />

Welche Rolle der Zurrwinkelt in der Praxis<br />

hat, zeigt eine Beispielrechnung: Beträgt der<br />

Horizontalwinkel z.B. β = 75°, ergibt sich<br />

eine erforderliche Aufnahmekapazität des<br />

Zurrmittels (Lashing-Capacity, LC) von<br />

30.000 Dekanewton (daN) – also eine Verdreifachung.<br />

Doch Zurrmittel mit einer solch<br />

hohen LC, bzw. Fahrzeuge, die eine solche<br />

Krafteinleitung durch den Zurrpunkt zulassen,<br />

existieren nicht. Mit anderen Worten:<br />

Der Zurrwinkel ist für die ordnungsgemäße<br />

Ladungssicherung ein entscheidender Faktor.<br />

Oft könne zudem durch die richtige Wahl des<br />

Zurrwinkels ein leichteres Zurrmittel eingesetzt<br />

werden. Eine andere Möglichkeit, leichtere<br />

Zurrmittel einzusetzen, sei der<br />

Gebrauch moderner Zurrketten der Güteklasse<br />

12.<br />

Korrekt gesicherter Bagger mit modernster<br />

Zurrkettentechnologie aus dem Hause RUD<br />

Zum Einsatz kann etwa die Güteklasse ICE<br />

120 kommen, die über 60 % mehr Zurrkraft<br />

verfügt als die herkömmlichen Güteklasse-8-<br />

Zurrketten nach DIN EN 12195-3. Beim Einsatz<br />

dieser besonders starken, zähen und<br />

verschleißfesten Kettengüte könne die Nenndicke<br />

gegenüber Güteklasse 8 grundsätzlich<br />

um eine Nenngröße reduziert werden. Das<br />

heißt: Eine Ladung von 24 t könne mit 10-<br />

mm-Zurrketten gesichert werden. 10-mm-<br />

ICE-Zurrketten verfügen ebenfalls über eine<br />

LC von 10.000 daN und sind dabei jedoch<br />

ca. 40 % leichter als entsprechende 13-mm-<br />

Güteklasse-8-Ketten.<br />

Foto: RUD<br />

22 <strong>Stahlreport</strong> 11|16

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