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Stahlreport 2016.11

Das Magazin des Bundesverbands Deutscher Stahlhandel für die Stahldistribution

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Forschungsprojekt soll Wartungskosten senken<br />

Den weißen Rissen<br />

im Stahl auf der Spur<br />

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt ein<br />

Projekt zur Entwicklung eines neuen Stahls am Düsseldorfer<br />

Max-Planck-Institut für Eisenforschung mit 1,5 Mio. €. Es geht um<br />

ein Material in Windkraftanlagen, das gegen bisher unvermeidbare<br />

Risse resistent ist. Diesen White Etching Cracks ist Dr. Michael<br />

Herbig auf der Spur.<br />

Fotos: Michael Herbig, Ankit Kumar, Max-Planck-Institut für Eisenforschung GmbH<br />

Die Risse treten z.B. sowohl bei<br />

Windkraftturbinen, die jetzt im Mittelpunkt<br />

des Forschungsinteresses stehen,<br />

als auch bei Eisenbahnen auf. Unterschiedlicher<br />

könnten Anlagen kaum<br />

sein und doch weisen sie eine Gemeinsamkeit<br />

auf: weiß anätzende Risse (englisch:<br />

White Etching Cracks) – ein weitgehend<br />

unverstandener Schadensmechanismus,<br />

der zu einem bisher nicht<br />

vorhersagbaren Zeitpunkt an mechanischen<br />

Kontaktpunkten auftritt und jährlich<br />

enorme Wartungskosten verursacht.<br />

So werden Bahnschienen weltweit in<br />

regelmäßigen Intervallen abgeschliffen,<br />

um solche Schäden zu vermeiden. Noch<br />

gravierender ist die Situation bei Windkraftanlagen,<br />

die ähnliche Risse aufweisen<br />

und deren Getriebe nur mit großem<br />

Aufwand gewechselt werden können.<br />

Der Bildungsprozess dieser Risse<br />

erfolgt auf derart kleinen Längenskalen,<br />

sodass sie bisher selbst mit den<br />

modernsten Mikroskopen nicht untersucht<br />

werden konnten. Michael Herbig,<br />

Projektgruppenleiter in der Abteilung<br />

„Mikrostrukturphysik und Legierungsdesign“<br />

am Düsseldorfer Max-Planck-<br />

Institut für Eisenforschung (MPIE), ist<br />

Entwickler einer Methode, die der<br />

Schlüssel zum Verständnis dieses Scha-<br />

densmechanismus sein könnte. Ihm<br />

gelang die Kombination zweier hochmoderner<br />

Charakterisierungsmethoden,<br />

welche die Messung einzelner<br />

Atome inklusive der Elementart und<br />

deren dreidimensionaler Anordnung<br />

ermöglicht.<br />

Herbig plant, zuerst dem Problem<br />

auf den Grund zu gehen, um dann in<br />

einem weiteren Schritt einen widerstandsfähigen<br />

Stahl zu entwickeln. Die<br />

bisherigen Erklärungsversuche für die<br />

Entstehung der Risse sind vielfältig: Versprödung<br />

durch Wasserstoff, Korrosionsermüdung<br />

oder das Zusammenwachsen<br />

von Hohlräumen im Stahl werden<br />

als mögliche Ursachen der Rissbildung<br />

verantwortlich gemacht. Wissenschaftlich<br />

belegt ist das nicht. Bei der Rissbildung<br />

in der Praxis wirken viele Effekte<br />

gleichzeitig, was das Verständnis<br />

erschwert.<br />

Mit einer speziell angefertigten<br />

Rollkontaktermüdungsmaschine werden<br />

Herbig und sein Team den Prozess<br />

der Rissbildung unter genau kontrollierten<br />

Laborbedingungen nachbilden.<br />

Dies ermöglicht, einzelne Effekte anund<br />

auszuschalten und somit klare<br />

Rückschlüsse auf deren Einfluss zu<br />

ziehen. 2<br />

Die Untersuchung von weiß anätzenden Rissen, illustriert am Beispiel von Bahnschienen.<br />

Um den zugrunde liegenden Mechanismus dieser Risse zu verstehen, muss das<br />

Phänomen auf allen Längenskalen gemessen werden, von der Bauteilgröße bis hinab zur<br />

atomaren Skala. Die Forschungsgruppe von Herbig am Max-Planck-Institut für Eisenforschung<br />

in Düsseldorf wird sich in den kommenden fünf Jahren dieser Aufgabe widmen.<br />

Basierend auf den neu gewonnenen Erkenntnissen sollen effektive Maßnahmen gegen<br />

diesen kostspieligen Schadensmechanismus entwickelt werden.<br />

Foto: Betafence<br />

Dank der Verstärkungssicke sollen die<br />

Nylofor 3D-Gittermattenzäune von<br />

Betafence deutlich wirtschaftlicher als<br />

klassische Doppelstabzäune sein.<br />

Dreidimensionale Zäune<br />

Neue Gittermatten<br />

von Betafence<br />

Als Alternative zur klassischen<br />

Doppelstabmatte bietet Betafence für<br />

Zaunanlagen einen Gittermattentypen<br />

mit dreidimensionalen Verstärkungsprofilen<br />

an. Das Programm umfasst sechs<br />

Ausführungen, die unterschiedliche Anforderungen<br />

in Industrie, Gewerbe und<br />

öffentlichem Sektor abdecken sollen.<br />

Je nach Ausführung und eingesetzem<br />

Pfostensystem liegen die Kosten für<br />

den laufenden Meter Zaun nach Herstellerangaben<br />

bis zu 35 % unter dem<br />

herkömmlicher Doppelstabzäune. Für<br />

die Montage der Nylofor 3D-Matten<br />

bietet Betafence fünf unterschiedliche<br />

Pfostentypen, passende Flügel- und<br />

Schiebetore sowie weitere Zutrittskontrolllösungen<br />

an.<br />

Die erforderliche Stabilität wird bei<br />

den dreidimensionalen Matten nicht<br />

durch eine zweite Querverstrebung,<br />

sondern durch Verstärkungssicken<br />

erzielt. Besonders wirtschaftlich sei<br />

bei langen Zaunstrecken die Ausführung<br />

Nylofor 3D Pro XL. Durch die 3<br />

statt 2,50 m breiten Matten lassen sollen<br />

sich 20 % Pfosten, Fundamente<br />

und Montageaufwand einsparen lassen.<br />

[ Info ]<br />

Eine Übersicht über das gesamte Nylofor-<br />

Programm gibt eine Broschüre, die auf der<br />

Betafence-Website zum Download bereit-<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|16<br />

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