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Stahlreport 2016.10

Das Magazin des Bundesverbands Deutscher Stahlhandel für die Stahldistribution

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71. Jahrgang | Oktober 2016<br />

STAHLREPORT<br />

Das BDS-Magazin für die Stahldistribution<br />

10|16<br />

Stahlhandel 2016 – Endspurt mit starkem Antrieb


Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Dipl.-Ing. Jochen Adams<br />

Dr. rer. nat. Peter Drodten<br />

Dipl.-Ing. Jochen Adams<br />

Dr. rer. nat. Peter Drodten<br />

1. Auflage<br />

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Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

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Dipl.-Ing. Jochen Adams<br />

Dr. rer. nat. Peter Drodten<br />

Dipl.-Ing. Wolfgang Drodten<br />

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Ludwig Felser<br />

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Manfred Feurer, Prof. Dr. Joachim Lueg,<br />

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Eine Material-, Produkt- und<br />

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Flacherzeugnisse aus Stahl<br />

Production, Properties and Testing<br />

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Dipl.-Ing. Jochen Adams,<br />

Dr. rer. nat. Peter Drodten<br />

Flacherzeugnisse aus Stahl<br />

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Production, Properties and Processing<br />

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Dipl.-Ing. Jochen Adams, Dr. rer. nat. Peter<br />

Drodten, Dipl.-Ing. Wolfgang Drodten<br />

Edelstahl Rostfrei<br />

Herstellung, Eigenschaften und<br />

Verarbeitung<br />

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BDS AG – Bundesverband Deutscher Stahlhandel – www.stahlhandel.com


„Stahlhandel 2016 – Endspurt<br />

mit starkem Antrieb“<br />

EDITORIAL<br />

INHALT<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

der Herbst ist für die Stahlhandelsbranche<br />

Endspurtzeit. Die<br />

letzten Geschäfte werden eingefahren,<br />

Zahlen und Bestände langsam<br />

geordnet, es geht auf die<br />

Bilanz zu. Für viele ist der Herbst<br />

daher die Zeit, ein Auge aus dem<br />

täglichen Geschäft heraus auch auf die Rückschau zu richten. Haben<br />

wir die Ziele für das laufende Jahr erreicht? Sind unsere Planungen<br />

erfolgreich umgesetzt worden? Wie laufen die begonnenen Projekte?<br />

Gleichzeitig nehmen spätestens jetzt auch die Planungen für das<br />

kommende Jahr konkretere Formen an. Dabei taucht früher oder später<br />

auch die Frage auf, ob die einmal gewählten Strategien – Stand<br />

heute – immer noch die besten für das eigene Vorhaben sind. Könnte<br />

es sich lohnen, hier und da von ausgetretenen Wegen abzuweichen<br />

und neue Pfade zu erkunden? U.a. von einem solchen Pfad berichtet<br />

unsere Rubrik „Marktpartner“ (ab S. 6): Denn ungewöhnlich ist es gegenwärtig<br />

schon noch, neben Fahrzeugen oder etwa Software jetzt auch<br />

das Licht für die eigenen Lager- und Produktionshallen mieten zu können.<br />

Über ein im sonstigen Stahl-Anwendungsspektrum ebenfalls eher<br />

ungewöhnliches Produkt berichtet unser Schwerpunkt „Email“ (sprich:<br />

Emaille, ab S. 16).<br />

Dass der Herbst nicht nur die Zeit der Rückschau und des Bilanzierens,<br />

sondern auch der Planung ist, zeigt deutlich ein Blick in den<br />

Messekalender unserer Branche: Der Herbst ist Messezeit. Welche<br />

Themen z.B. auf der Metallbearbeitungsmesse AMB im September für<br />

den Stahlhandel von Bedeutung waren, können Sie in unserem Schwerpunkt<br />

„AMB“ lesen (ab. S. 22).<br />

Rückschauen, bilanzieren, planen – im unternehmerischen Wirtschaften<br />

ist das zu großen Teilen eine Sache der Zahlen. Wie die<br />

Abnehmerbranchen des Stahlhandels in Zahlen aussehen, ist im<br />

Schwerpunkt „Konjunktur“ (ab. S. 34) zu lesen. Wie der bisherige<br />

Verlauf des Jahres für den Stahlhandel selbst in Zahlen aussieht,<br />

berichtet BDS-Bereichsleiter Research Jörg Feger in seiner aktuellen<br />

Analyse ab S. 36.<br />

Zu planen wäre schließlich ein Besuch beim Betonstahltag des<br />

BDS und des Instituts für Betonstahlbewehrung im Januar 2017 in Darmstadt<br />

(siehe S. 38) sowie ein Beginn des – dann digitalen – BDS-Fernstudiums,<br />

das mit kleineren Modulen und verbesserter Didaktik zum<br />

1.7.2017 beginnt. Es lohnt sich!<br />

PERSÖNLICHES<br />

4 Kurznachrichten<br />

MARKTPARTNER<br />

6 LED-Hallenlichtanlagen im Mietmodell<br />

8 Baustahlspezialist setzt auf neue ERP<br />

10 Maßgeschneiderter Edelstahlservice<br />

WERKSTOFFE & PRODUKTE<br />

16 Schwerpunkt Email: Zwischen Schmuck und Schutz<br />

20 Stahlforschung: Nanodefekte beeinflussen<br />

Umformbarkeit<br />

MESSEN UND MÄRKTE<br />

Schwerpunkt AMB:<br />

22 Sägeprozesse 4.0 im Fokus<br />

25 Präzises Bandsägen mit kürzeren Schnittzeiten<br />

26 Sägen, vor dem Sägen und danach<br />

28 Komplexe Bauteile vollautomatisch entgraten<br />

SCHWERPUNKT KONJUNKTUR<br />

32 Einkäufer-Index: Aufschwung verliert nur<br />

leicht an Dynamik<br />

34 Bauwirtschaft erlebt Sommerhoch<br />

BDS<br />

36 Research: Stahlhandel fällt ins Sommerloch<br />

38 Kommunikation: Betonstahltag in Darmstadt<br />

39 Berufsbildung: digitales BDS-Fernstudium mit verbesserter<br />

Didaktik<br />

VERBÄNDE UND ORGANISATIONEN<br />

41 u.a. WV Stahl: Protestaktion vor Bundestag,<br />

Industrieverband Massivumformung, BME<br />

WISSENSWERTES<br />

45 Bundeswehr setzt auf Berufsbildung<br />

Dr. Ludger Wolfgart<br />

Chefredakteur <strong>Stahlreport</strong><br />

Markus Huneke<br />

Redakteur <strong>Stahlreport</strong><br />

LIFESTEEL<br />

47 u.a. Streckmetallfassade zum Hingucken,<br />

Lange Nacht der Industrie<br />

50 Impressum<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|16<br />

3


Persönliches<br />

Kurznachrichten<br />

Harald Scherleitner<br />

verantwortet seit August die Sparte Perfect<br />

Welding des Schweißtechnikspezialisten<br />

Fronius. Er hat damit die Nachfolge von<br />

Wolfgang Lattner<br />

angetreten, der<br />

sich 2017 in den<br />

Ruhestand verabschieden<br />

wird.<br />

Der 37-jährige<br />

Scherleitner ist seit<br />

1994 für Fronius<br />

Foto: Fronius<br />

tätig, wo er die letzten<br />

acht Jahre die<br />

Leitung der Sparte<br />

Perfect Charging innehatte. Seine Karriere<br />

begann Scherleitner in der Schweißtechnik<br />

als Area-Sales-Manager für Europa und<br />

Lateinamerika. In dieser Funktion baute er<br />

u. a. die Fronius-Tochtergesellschaften in<br />

Mexiko und Brasilien mit auf.<br />

Die Nachfolge in der Spartenverantwortung<br />

Perfect Charging übernimmt Patrick Gojer,<br />

der zuletzt die Fronius-Niederlassung in<br />

Großbritannien leitete.<br />

Daniel Meyer<br />

hat für seine Forschungen auf dem Gebiet<br />

der Fertigungstechnik die renommierte<br />

Otto-Kienzle-Medaille erhalten. Die Wissenschaftliche<br />

Gesellschaft für Produktionstechnik<br />

zeichnete damit einen international<br />

beachteten Nachwuchswissenschaftler<br />

aus, der produktionstechnische mit mikrobiologischen<br />

und chemischen Fragestellungen<br />

verbindet.<br />

Dr. Daniel Meyer<br />

arbeitet im Bereich<br />

Fertigungstechnik<br />

der Stiftung Institut<br />

für Werkstofftechnik<br />

in Bremen. Ein<br />

Forschungsschwerpunkt<br />

sind Kühlschmierstoffe<br />

(KSS). Auf diesem<br />

Gebiet erlaubt ihm<br />

sein ungewöhnlicher wissenschaftlicher<br />

Hintergrund – Meyer ist Diplom-Biologe<br />

und promovierter Produktionstechniker –<br />

einen einmaligen Blick auf produktionstechnische<br />

Prozesse. So rückte er erstmals<br />

in größerem Umfang die mikrobiellen und<br />

chemischen Eigenschaften von Kühlschmierstoffen<br />

in den Fokus der Wissenschaft.<br />

Der Forscher entwickelte neue<br />

Foto: WGP<br />

Zusammensetzungen für KSS, die weniger<br />

für eine mikrobielle Verstoffwechselung<br />

anfällig und damit sowohl leistungsfähiger<br />

als auch langlebiger sind.<br />

Foto: Doka-Group<br />

Jens Günther<br />

ist seit dem 1. Juli 2016 neues Mitglied in<br />

der Geschäftsführung der österreichischen<br />

Doka-Group. Mit Beginn des kommenden<br />

Jahres soll Jens<br />

Günther dann den<br />

Vorsitz in der<br />

Geschäftsführung<br />

des international<br />

tätigen Schalungsunternehmens<br />

von<br />

Jürgen Obiegli übernehmen,<br />

der in den<br />

Ruhestand wechselt.<br />

Der gebürtige<br />

Sachsen-Anhaltiner Jens Günther war seit<br />

2011 bei ThyssenKrupp tätig – zuletzt als<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung der<br />

ThyssenKrupp Infrastructure. Davor war<br />

der 46-Jährige insgesamt 15 Jahre in den<br />

unterschiedlichsten Management-Positionen<br />

bei Hochtief aktiv. Neben den Wirkungsbereichen<br />

Vertrieb, Marketing und<br />

Human Resources soll Jens Günther<br />

wesentliche Themen vorantreiben, etwa die<br />

zunehmende Digitalisierung des Baus.<br />

Werner Steffan<br />

hat bei Nordwest zum 1. Juli den Bereich<br />

Haustechnik als Geschäftsführer der<br />

HAGRO Haustechnik Großhandels GmbH<br />

übernommen. Er ist damit auf Richard Kellner<br />

gefolgt, der das Unternehmen in gutem<br />

gegenseitigem Einvernehmen<br />

verlassen<br />

habe.<br />

Steffan (57) bringe<br />

als ausgewiesener<br />

Branchenkenner<br />

über drei Jahrzehnte<br />

Erfahrung in der<br />

Foto: Nordwest<br />

Haustechnik mit,<br />

zuletzt war er in leitender<br />

Funktion als<br />

Niederlassungs-Geschäftsführer für Großhandelshäuser<br />

wie Birk sowie Pfeiffer &<br />

May tätig. Zusätzlich verfügt der Schwarzwälder<br />

über Industrieerfahrung durch Füh-<br />

rungspositionen im Vertrieb. Als neuer<br />

Geschäftsführer der Hagro und Geschäftsbereichsleiter<br />

Haustechnik setze er den<br />

bereits im vergangenen Jahr eingeschlagenen<br />

Weg der Konsolidierung und Weiterentwicklung<br />

der aktuell rund 120 mittelständischen<br />

Großhandelshäuser der<br />

Marketingkooperation weiter fort.<br />

Carsten Knauer<br />

koordiniert und leitet seit Mitte Juni beim<br />

Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf<br />

und Logistik (BME)<br />

alle Fachgruppen<br />

und Think Tanks<br />

zum Thema „Logistik<br />

und Supply<br />

Chain“. Der 41-Jährige<br />

folgte auf Gunnar<br />

Gburek, der den<br />

BME – wie der Verband<br />

auf seiner<br />

Internetseite mitteilt<br />

– auf eigenen Wunsch verlässt.<br />

Carsten Knauer hat an der Julius-Maximilians-Universität<br />

Würzburg studiert und das<br />

Studium als Diplom-Volkswirt sowie als<br />

Diplom-Kaufmann abgeschlossen. Seine<br />

berufliche Laufbahn startete er 2007 direkt<br />

beim BME als Fachgruppenreferent des<br />

Verbandes. Mit der Berufung Knauers<br />

möchte der Verband nach eigenen Angaben<br />

auch einen engen Schulterschluss zu<br />

den Einkaufsfachgruppen sicherstellen.<br />

Marc Steffen<br />

ist neuer Hauptgeschäftsführer der STAP-<br />

PERT Deutschland GmbH. Im Mittelpunkt<br />

seiner Strategie stehe es, „maßgeschneiderten<br />

Kundenservice zu leisten“, die finanzielle<br />

Basis zu stärken und Serviceangebote auszubauen.<br />

Außerdem will er die Internationalisierung<br />

vorantreiben: „In Deutschland sind<br />

die Wachstumsmöglichkeiten<br />

begrenzt,<br />

in den anderen europäischen<br />

Ländern<br />

und in Übersee<br />

sehen wir noch<br />

interessante Potenziale“<br />

(siehe auch<br />

eine weitere Meldung<br />

auf S. 10).<br />

Foto: BME e.V.<br />

Foto: Stappert Deutschland GmbH<br />

4 <strong>Stahlreport</strong> 10|16


Foto: Günther+ Schramm<br />

des Verbands. Unter seiner Führung sei es<br />

dem RSB Rudolstädter Systembau gelungen,<br />

innovative Einsatzfelder zu besetzen.<br />

Ihm sei es zudem gelungen, mehrere Forschungsaktivitäten<br />

in Zusammenarbeit mit<br />

unterschiedlichen Universitäten, insbesondere<br />

der Bauhaus-Universität Weimar und<br />

der TU Darmstadt, voranzutreiben.<br />

EMG Automation GmbH in Wenden und<br />

BOGE Kompressoren in Bielefeld. Der je<br />

zweitätige Exkurs in die Welt eines mittelständischen<br />

Maschinenbauunternehmens<br />

soll den Abgeordneten helfen, unternehmerische<br />

Strategien in unterschiedlichen<br />

Bereichen besser bewerten zu können.<br />

Die neuen Günther+Schramm-Azubis (v.l.n.r): Jennifer<br />

Balle, Kai-Uwe Gombold, Donato Palumbo,<br />

Marcus Eberhardt (nicht im Bild: Armin Klein und<br />

Ahmed El-Sammouri)<br />

Sechs neue Azubis<br />

hat der Stahl-, Metall- und Aluminiumhändler<br />

Günther + Schramm Anfang September<br />

in seinen Reihen begrüßt. Mit den Neuzugängen<br />

beschäftigt das Unternehmen derzeit<br />

standortübergreifend achtzehn Nachwuchskräfte:<br />

Das entspricht einer<br />

Ausbildungsquote von 10 %.<br />

Bei Günther + Schramm erwarte die<br />

Berufseinsteiger eine vielseitige Ausbildung,<br />

in der sie unterschiedliche Abteilungen<br />

durchlaufen und frühzeitig Verantwortung<br />

sowie eigene Projekte übernehmen.<br />

Neben fachlichen Kompetenzen fördert der<br />

Oberkochener Stahl-, Metall- und Aluminiumhändler<br />

auch soziale Fähigkeiten. So<br />

stehen beispielsweise Seminare und Schulungen<br />

zur Weiterentwicklung der Persönlichkeit<br />

auf dem Ausbildungsprogramm.<br />

Foto: Bauforum Stahl<br />

Hans-Ulrich Batzke<br />

erhält die „Auszeichnung des Deutschen<br />

Stahlbaues 2016“. Der Geschäftsführende<br />

Gesellschafter der RSB Rudolstädter Systembau<br />

GmbH habe als vielseitig engagierter<br />

„Mann aus der Praxis“ mit seiner unternehmerischen<br />

Laufbahn die gesamte Jury<br />

beeindruckt, lautete<br />

die Begründung.<br />

Hans-Ulrich<br />

Batzke, Jahrgang<br />

1941, arbeitete<br />

u.a. als Konstruktionsleiter<br />

im VEB<br />

Stahlbau Rudolstadt.<br />

Seit 1990<br />

ist er Geschäftsführender<br />

Gesellschafter<br />

des reprivatisierten VEB Stahlbau<br />

Rudolstadt. Seit 1991 ist er aktives Mitglied<br />

im Deutschen Stahlbauverband DTSV,<br />

von 2010 bis 2012 war er Vizepräsident<br />

Foto: thyssenkrupp<br />

Besucherinnen<br />

und Besucher hatten viel Spaß, als jetzt am<br />

thyssenkrupp-Standort Kreuztal gleich<br />

mehrere Jubiläen begangen werden konnten:<br />

Die Feuerbeschichtungsanlage in<br />

Eichen stieg vor 50 Jahren in die Produktion<br />

ein, vor 40 Jahren fanden dort die<br />

Inbetriebnahme der Bandbeschichtungsanlage<br />

und der Feuerbeschichtungslange in<br />

Ferndorf statt. Weitere Anlass für das<br />

Familienfest: die Stahlsparte von thyssenkrupp<br />

feierte ihr 125-jähriges Bestehen.<br />

1.100 Mitarbeiter und Gäste kamen zum<br />

Werk, um gemeinsam zu feiern. Im Rahmen<br />

der Veranstaltung in Eichen wurden in<br />

einer Ausstellung die zahlreichen Einsatzmöglichkeiten<br />

des Feinblechs verdeutlicht.<br />

Die beiden Feuerbeschichtungsanlagen in<br />

Kreuztal produzieren kontinuierlich im Jahr<br />

über eine Million Tonnen Feinblech.<br />

Jana Schimke und<br />

Cem Özdemir<br />

haben sich davon überzeugen lassen, den<br />

Maschinenbau praktisch zu erleben. Mit<br />

Beginn der Sommerpause ist das Format<br />

„VDMA-Abgeordnetenpraktikum“, mit dem<br />

der Branchenverband einen Einblick in die<br />

Innovationskraft des Maschinenbaus geben<br />

will, in das zweite Jahr gegangen. Den<br />

Anfang machte Jana Schimke (CDU) am 9.<br />

und 10. August bei Schaeffler in Luckenwalde,<br />

Cem Özdemir (Grüne) folgte bei<br />

Foto: Fachverband Werkzeugindustrie<br />

Rainer Langelüddecke<br />

ist der Branche als langjähriger Geschäftsführer<br />

des Fachverbands Werkzeugindustrie<br />

bekannt. Nun aber hat er sich bewusst<br />

als Privatmann an die Öffentlichkeit<br />

gewandt, um seine<br />

Überlegungen zur<br />

Teilzeitausbildung<br />

junger Menschen zu<br />

propagieren. In<br />

einem solchen<br />

modularen Umbau<br />

in Richtung Stufenausbildung<br />

sieht der<br />

Manager eine wichtige<br />

Chance, um<br />

auch den Nachwuchs aus Flüchtlingskreisen<br />

besser in die Wirtschaft zu integrieren.<br />

In einem Interview mit dem „<strong>Stahlreport</strong>“<br />

hat er seine Ideen erläutert. Es erscheint<br />

im nächsten Heft unter „Nachgehakt“.<br />

Angela Merkel<br />

führt als Kanzlerin nicht nur die Bundesregierung<br />

an, sie ist auch ranghöchste Vortragende<br />

beim BGA-Unternehmertag am<br />

5.10.16 in Berlin – in einer ganzen Reihe<br />

prominentester Redner. Mit dabei sind u.a.<br />

auch Vizekanzler und Wirtschaftsminister<br />

Sigmar Gabriel, der Fraktionsvorsitzende<br />

von Bündnis 90/Die Grünen, Dr. Anton<br />

Hofreiter, Christian Lindner als Bundesvorsitzender<br />

der FDP sowie Frank-J. Weise<br />

(Vorstandsvorsitzender der Bundesagentur<br />

für Arbeit/Leiter Bundesamt für Migration<br />

und Flüchtlinge). Zu der angekündigten<br />

wirtschaftspolitischen Grundsatzrede wird<br />

die Bundeskanzlerin am Verbandssitz in<br />

der Berliner Mitte von Anton F. Börner<br />

begrüßt, dem Präsidenten des Bundesverbandes<br />

Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen<br />

(BGA).<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|16<br />

5


Marktpartner<br />

Bericht<br />

Hochqualitative LED-Anlagen ohne Investitionskosten<br />

Miet das Licht<br />

Zu hohe Strompreise, unwirtschaftliche oder technisch veraltete Leuchten, veränderte Produktionsund<br />

Prozessabläufe: Gründe für die Modernisierung von Beleuchtungsanlagen in Werk- und<br />

Lagerhallen gibt es viele. Bei einer Umrüstung bietet sich die LED-Lichttechnologie als modernste<br />

und energieeffizienteste Lösung an. Doch der Markt dafür ist groß und schwer zu überschauen.<br />

Einen eigenen Weg darin geht die Deutsche Lichtmiete. Ihr „All Inclusive“-Mietmodell verspricht,<br />

gleich viele Vorteile auf einmal zu vereinen: maßgeschneiderte LED-Beleuchtungsanlagen aus<br />

eigener Produktion ohne Investitionskosten und deutliche Energiekosten-Einsparungen. Jebens<br />

hat das ausprobiert.<br />

Der klassische Entscheidungsweg<br />

für die Planung einer neuen<br />

Lichtanlage sieht in der Praxis oft so<br />

aus: Zuerst möchte man sich einen<br />

Marktüberblick verschaffen. Also<br />

werden unterschiedliche Anbieter<br />

von LED-Leuchten eingeladen, es<br />

wird viel probiert, oft in mehreren<br />

Testläufen. Dabei ersetzen die Anbieter<br />

die bestehenden Lichtquellen oftmals<br />

einfach durch LED-Leuchten,<br />

ohne zu prüfen, ob die Anordnung<br />

der Leuchten vor Ort noch immer<br />

den aktuellen Bedürfnissen entspricht<br />

– oder durch die nun effektivere<br />

Ausleuchtung vielleicht eine<br />

andere Aufteilung sinnvoll wäre.<br />

Diese Fragestellung fällt in das<br />

Ressort eines Lichtplaners oder Elektrikers,<br />

der hinzugezogen werden<br />

müsste, um das Beleuchtungssys-<br />

tem ausgewogen zu konzipieren –<br />

schließlich geht es in den meisten<br />

Fällen um ein erhebliches Investitionsvolumen.<br />

Doch oft bleiben die Entscheider<br />

in den Unternehmen nach der Angebotsphase<br />

ratlos zurück – nach einer<br />

internen Umfrage der Deutschen<br />

Lichtmiete GmbH sogar zu rund 70<br />

bis 80 %. Neben den finanziellen stehen<br />

oft auch keine personellen Ressourcen<br />

für die Planung des Umrüstungsprozesses<br />

zur Verfügung. So<br />

wird die Entscheidung oft vertagt<br />

und der Stromzähler läuft weiter auf<br />

Hochtouren.<br />

LED-Anlagenplanung<br />

Eines der wichtigsten Kriterien bei<br />

der Auswahl der richtigen Beleuchtungsanlage<br />

sind die LED-Leuchten<br />

selbst. Verlässlich und langlebig<br />

sollen sie sein. Entscheidend<br />

hängt dieser Faktor von der Qualität<br />

der verwendeten Materialien<br />

ab. Günstig produzierte LED-Leuchten<br />

fallen zwar nicht gleich aus,<br />

aber ihre Lichtleistung nimmt im<br />

Laufe der Zeit graduell ab, was vom<br />

Zusammenspiel von Treiberstrom<br />

und Betriebstemperatur abhängt.<br />

Hochwertige Hersteller stimmen<br />

diese Komponenten optimal aufeinander<br />

ab. Auch die Selektion der<br />

Lichtfarbe erfordert besondere Aufmerksamkeit.<br />

Farben und Lichtfarben<br />

dienen nicht nur der Funktionalität,<br />

sondern beeinflussen auch<br />

das Wohlbefinden der Belegschaft.<br />

Nicht zuletzt sollte der Brandschutzaspekt<br />

berücksichtigt werden.<br />

6<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|16


Geschäftsmodell Lichtmiete<br />

Anders als andere Dienstleister, die<br />

Lichtplanung und Installation anbieten,<br />

geht das Oldenburger Unternehmen<br />

Deutsche Lichtmiete GmbH in<br />

zwei entscheidenden Bereichen<br />

eigene Wege: bei der Finanzierung<br />

und bei der Qualität der Leuchten.<br />

So bietet das Unternehmen ein<br />

reines Mietmodell an. Dadurch fallen<br />

bei der Umrüstung für den<br />

Betrieb keinerlei Investitionskosten<br />

an. Der Kunde zahlt eine monatliche<br />

Miete für ein komplett maßgeschneidertes,<br />

voll installiertes<br />

Beleuchtungssystem – und spart ab<br />

dem ersten Tag bei den Gesamt-Lichtkosten<br />

nach Abzug der Mietkosten<br />

noch immer bis zu 35 % . Denn LED-<br />

Leuchten verbrauchen rund 65 %<br />

weniger Strom als herkömmliche<br />

Beleuchtung. Die Energiekosten-Einsparung<br />

falle fast immer höher aus<br />

als die „All Inclusive“-Miete, so die<br />

Deutsche Lichtmiete.<br />

Damit die eingesetzten LED-Lampen<br />

auch möglichst lange halten,<br />

lässt das Unternehmen seine Hallendeckenstrahler,<br />

LED-Röhren und<br />

Panels in eigener Fertigung in<br />

Oldenburg produzieren. Die LEDs<br />

stammen vom LED-Pionier Nichia<br />

in Japan; die anderen Hardwarekomponenten<br />

werden aus Deutschland<br />

bezogen. „Die verschwindend geringe<br />

Ausfallrate von unter 0,1 %<br />

gibt uns Recht“, erläutert Marco<br />

Hahn, Direktor Marketing und Vertrieb<br />

bei der Deutschen Lichtmiete.<br />

Praxisbeispiel<br />

Für die Komplettlösung der Deutschen<br />

Lichtmiete hat sich z.B. das<br />

handelsnahe schwäbische Stahlbauunternehmen<br />

Jebens GmbH entschieden.<br />

Mit einer ersten Umrüstung<br />

von zwei Lagerhallen auf LED-<br />

Leuchten war die Geschäftsführung<br />

zunächst unzufrieden. Denn die<br />

Lichtausbeute erreichte stellenweise<br />

nur 60 bis 120 lx (lx = Lux, Einheit<br />

der Beleuchtungsstärke) – wobei die<br />

Arbeitsstättenrichtlinien je nach<br />

Anforderungsprofil für den Lagerbereich<br />

mindestens jedoch 100 lx<br />

vorschreibt.<br />

Bei der Suche nach Dienstleistern<br />

für eine Nachrüstung stieß der<br />

Stahlbauspezialist auf das Konzept<br />

Foto: Deutsche Lichtmiete<br />

Das Stahlhandels- und Stahlbauunternehmen Jebens setzt auf die energieeffizienten<br />

LED-Leuchten der Deutschen Lichtmiete.<br />

der Deutschen Lichtmiete. „Überzeugt<br />

hat uns letzten Endes, dass<br />

mit dem Lichtmietvertrag keinerlei<br />

Produktrisiken verbunden sind“,<br />

bekennt Peter Knote, Technischer<br />

Einkäufer und Energiemanagementbeauftragter<br />

bei Jebens.<br />

Im Paket enthalten: Lichtplanung,<br />

Installation und Garantie auf<br />

die Leuchtmittel, alles ohne jeglichen<br />

Finanzierungsbedarf. Das<br />

Unternehmen ließ die Lagerhalle<br />

nachrüsten, und stellte auch insgesamt<br />

sechs Produktionshallen auf<br />

Miet-LED-Leuchten um.<br />

Für die Montagehallen musste<br />

das bestehende Lichtkonzept überarbeitet<br />

und optimiert werden:<br />

Durch den stark anfallenden Stahlstaub<br />

gibt es in den Hallen keine<br />

Reflexionsflächen, alles ist grau<br />

und schwarz. Die dunklen Flächen<br />

schlucken das Licht förmlich. „Die<br />

Stahlbauhallen waren auch für<br />

unsere Lichtplaner eine Herausforderung“<br />

gibt Uwe Westermann-Million,<br />

Vertriebsleiter der Deutschen<br />

Lichtmiete, zu. „Wir mussten in<br />

einer Halle noch 20 zusätzliche<br />

Strahler anbringen, um diesen<br />

Effekt zu berücksichtigen und eine<br />

hellere Ausleuchtung zu garantieren.“<br />

Jetzt beträgt die Lichtausbeute<br />

in den Teilbereichen mit Arbeitsplätzen<br />

an Maschinen sehr helle<br />

300 lx.<br />

Bei einem eventuellen Ausfall<br />

der LED-Industrieleuchten steht die<br />

Servicegesellschaft der Deutschen<br />

Lichtmiete bundesweit zur Verfügung,<br />

um schnelle Wartungen oder<br />

– im Bedarfsfall Reparaturen durchzuführen.<br />

Bisher sind bei Jebens<br />

aber noch keine Ausfälle aufgetreten.<br />

Bei einer so starken Verschmutzungsbildung<br />

wie in der Stahlbearbeitung<br />

ist allerdings eine Reinigungswartung<br />

der Leuchten in<br />

regelmäßigen Abständen notwendig.<br />

Sie können vom Unternehmen<br />

selbst oder auch durch einen externen<br />

Dienstleister durchgeführt werden.<br />

2<br />

Checkliste für die Umstellung auf LED-Beleuchtung<br />

Um eine Umrüstung besser zu planen, hat die Deutsche Lichtmiete eine<br />

kleine Checkliste entwickelt, die beim Upgrade auf LED-Technik wertvolle<br />

Hilfe leisten soll: http://bit.ly/1N2r1wI<br />

Online-Rechner LED-Sparcheck: http://bit.ly/1VoWtrF<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|16<br />

7


Marktpartner<br />

Bericht<br />

ATG produziert vor<br />

Ort für den Bossler-<br />

Tunnel auf der ICE-<br />

Neubaustrecke<br />

Wendlingen-Ulm<br />

geschweißte Tübbing-Bewehrungskörbe<br />

aus Betonstabstahl<br />

und vorgefertigten<br />

Bewehrungselementen.<br />

Foto: ATG Deutschland<br />

ATG Deutschland führt eNVenta ERP ein<br />

Baustahlspezialist setzt auf neues ERP<br />

Die ATG Deutschland GmbH hat sich für die Einführung der vollintegrierten Branchenlösung<br />

eNVenta Biegerei von Nissen & Velten entschieden. Die nahtlose Abbildung aller Prozesse<br />

soll eine valide Planungsgrundlage für die Unternehmensführung bilden.<br />

Die ATG Deutschland GmbH<br />

mit Hauptsitz in Mülheim a. d. Ruhr<br />

hat sich für die Einführung eines<br />

neuen ERP-Systems entschieden.<br />

Das zentrale eNVenta-System von<br />

ATG wird am Hauptsitz des Biegereispezialisten<br />

in Mülheim installiert,<br />

die Niederlassungen werden<br />

via Internet angebunden. Der Livestart<br />

des neuen ERP-Systems ist für<br />

den Jahresbeginn 2017 vorgesehen.<br />

Das inhabergeführte Unternehmen<br />

ATG Deutschland, das 80 Mitarbeiter<br />

an fünf Standorten im Westen<br />

und Nordosten Deutschlands<br />

beschäftigt, liefert Baustahl aller Art<br />

an seine Kunden. Der Schwerpunkt<br />

liegt auf Bewehrungsprodukten und<br />

geschweißten Bewehrungselementen.<br />

Zwei Hafenläger in Mülheim und<br />

in Wismar versorgen die Biegereibetriebe<br />

kontinuierlich mit Material.<br />

Neben dem deutschen Markt beliefert<br />

ATG auch Kundenprojekte in<br />

den Benelux-Ländern, Dänemark<br />

und Schweden. Ein aktuelles Großprojekt<br />

in Deutschland ist beispielsweise<br />

der 9 km lange Bossler-Tunnel<br />

auf der ICE-Neubaustrecke<br />

Wendlingen-Ulm, für den insgesamt<br />

20.000 t Bewehrungsstahl geliefert<br />

werden.<br />

Integrierte Lösung für<br />

lückenlosen Informationsfluss<br />

ATG arbeitet seit vielen Jahren mit<br />

einem ERP-System und einer via<br />

Schnittstelle angebundenen speziellen<br />

Biegerei-Software. Was für die<br />

Kommunikation im operativen<br />

Geschäft hinreichend war, stieß im<br />

Bereich Unternehmensführung und<br />

-planung zunehmend an Grenzen,<br />

da es beim Datenaustausch zwischen<br />

den zwei IT-Systemen Lücken gab.<br />

Andrä Voss, ERP-Projektleiter bei<br />

ATG Deutschland, erklärt: „Ein System<br />

für alle Geschäftsvorfälle ist<br />

immer die bessere Lösung, wenn für<br />

die Branche eine Speziallösung existiert.“<br />

Aus diesem Grund sei man<br />

bei der Suche nach einer neuen<br />

Unternehmenssoftware auf Nissen<br />

& Velten gestoßen. Das Softwarehaus<br />

bietet ein vollständiges ERP-System<br />

und eine integrierte Lösung für die<br />

Biegerei aus einer Hand. Zudem habe<br />

sich gezeigt, dass die Prozesslogik<br />

von eNVenta ERP schon sehr nah an<br />

den operativen Prozessen im eigenen<br />

Unternehmen sei. Der Bedarf an<br />

Individualanpassungen halte sich<br />

deshalb, im Vergleich mit anderen<br />

Softwarelösungen, die man sich angesehen<br />

habe, in Grenzen.<br />

Sehr gut kamen beim Auswahlteam<br />

auch die Customer-Relationship-Management<br />

(CRM)- und Business-Intelligence-Funktionen<br />

des<br />

ERP-Systems an, so der Softwarehersteller.<br />

Eine Verbesserung des<br />

Informationsflusses innerhalb des<br />

Unternehmens erwartet ATG vom<br />

Einsatz des integrierten Wiedervorlagesystems<br />

der Software und vom<br />

Reporting mithilfe von eNVenta<br />

Zoom, einer Cockpit-Funktion, mit<br />

der sich Anwender individuelle<br />

Kennzahlen und Informationen<br />

anzeigen lassen können.<br />

„Die Gespräche mit Nissen & Velten<br />

haben uns den Eindruck eines<br />

dynamischen und innovativen Unternehmens<br />

vermittelt, das seine Software<br />

kontinuierlich weiterentwickelt.<br />

Wir sind davon überzeugt, dass<br />

wir einen guten Partner für die kommenden<br />

zehn Jahre gefunden<br />

haben“, so Andrä Voss. 2<br />

8<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|16


WIR verkaufen Stahl<br />

online, damit Sie offline<br />

effizienter sind.<br />

Sebastian Francz, Kundenberater<br />

„Ein Service, der im Alltag und in den meisten anderen Branchen<br />

bereits seit Jahren selbstverständlich ist, findet endlich auch den<br />

Weg in den Stahlhandel, und damit zu Ihnen.“<br />

NEU<br />

Der Klöckner Webshop:<br />

shop.kloeckner.de<br />

Unser Webshop bietet Ihnen:<br />

> tageszeitenunabhängigen Zugriff auf unsere Produkte<br />

und Dienstleistungen<br />

> eine leistungsstarke Suchfunktion<br />

> detaillierte Beschreibungen und Zeichnungen<br />

> Auskünfte über Verfügbarkeiten und Lieferzeiten<br />

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25. – 29.10.2016<br />

Halle 17, Stand G34<br />

WIR MACHEN DEN MEHRWERT.


Marktpartner<br />

Bericht<br />

Sortiment erweitern: Stappert Deutschland<br />

nimmt weitere Werkstoffe ins<br />

Sortiment auf und hat in eine moderne<br />

Sägeautomation investiert (links).<br />

Stappert: lange Tradition und großes<br />

Know-how im Edelstahlgeschäft (rechts)<br />

Fotos, 2: Stappert<br />

Neuer Stappert-Hauptgeschäftsführer stellt Strategie vor<br />

Maßgeschneiderten Edelstahlservice leisten<br />

Internationalisierung vorantreiben, finanzielle Basis stärken und Serviceangebote ausbauen: Marc<br />

Steffen (vgl. S. 4) hat als neuer Hauptgeschäftsführer von Stappert klare Ziele definiert. Er sieht das Unter -<br />

nehmen, einen der in Europa führenden lagerhaltenden Edelstahlhändler, für die Zukunft gut gerüstet.<br />

„Stappert blickt auf eine lange<br />

Tradition und Expertise im Edelstahlgeschäft<br />

zurück. Das Unternehmen<br />

hat sich kontinuierlich weiterentwickelt<br />

und dabei den veränderten<br />

Marktgegebenheiten angepasst. Diese<br />

Erfolgsformel wollen wir weiterführen“,<br />

sagt Marc Steffen.<br />

Der neue Hauptgeschäftsführer<br />

will sicherstellen, dass die STAPPERT<br />

Deutschland GmbH weiterhin profitabel<br />

bleibt, um auch für schwierige<br />

Zeiten gewappnet zu sein. Außerdem<br />

will er die Internationalisierung vorantreiben.<br />

Die Kunden seien immer<br />

internationaler ausgerichtet, so dass<br />

Stappert in der Lage sein müsse, einen<br />

Auftraggeber an mehreren Standorten<br />

weltweit zu bedienen.<br />

Spezialitäten-Sortiment<br />

Für die Sicherung der Rendite will<br />

der neue Hauptgeschäftsführer in erster<br />

Linie das Sortiment erweitern.<br />

„Wir sind als Händler für Spezialitäten<br />

bekannt, darauf wollen wir aufbauen.<br />

In diesem Zusammenhang ist<br />

auch die Investition in unseren zentralen<br />

Standort in Bönen zu sehen,<br />

denn hier wollen wir gerade Spezialitäten<br />

lagern“, betont Steffen. So sol-<br />

len weitere neue Werkstoffe ins Portfolio<br />

aufgenommen werden. Zudem<br />

will er die Bandbreite der Abmessungen<br />

steigern.<br />

Damit verbunden soll das Serviceangebot<br />

gestärkt werden. Dazu gehören<br />

die Anarbeitung und Lieferung<br />

maßgeschneiderter Produkte. In<br />

Bönen hat Stappert dafür gerade eine<br />

moderne Sägeautomation in Betrieb<br />

genommen.<br />

Internationaler und digitaler<br />

Für die weitere Internationalisierung<br />

will Steffen die Aktivitäten in bestehenden<br />

Märkten ausbauen. Nachdem<br />

in der Tschechischen Republik und<br />

der Slowakei bereits neue Lagereinheiten<br />

aufgebaut wurden, sollen Investitionen<br />

an anderen Auslandsstandorten<br />

folgen. Auch geeignete Akquisitionen<br />

in anderen Märkten sind<br />

nicht ausgeschlossen. Die Exportabteilung<br />

mit Sitz in Ahrensburg entwickelt<br />

unterdessen neue Märkte für<br />

das Unternehmen, derzeit z.B. Südamerika.<br />

Die wachsende Bedeutung der<br />

Digitalisierung im Handel spiegelt<br />

sich auch in der Strategie des neuen<br />

CEO wider. „Wir erwarten, dass sich<br />

die Prozesse im Verkauf digitaler entwickeln<br />

werden.“ So wird einerseits<br />

eine neue Webseite mit Artikelkatalog<br />

und Webshop lanciert. Andererseits<br />

sollen die Bestellprozesse für<br />

bestehende Kunden elektronisch<br />

organisiert werden. Dadurch sollen<br />

sie beispielsweise die Möglichkeit<br />

erhalten, online die Lagerbestände<br />

für ihre gewünschten Produkte einzusehen.<br />

Beratungskompetenz<br />

Eine entscheidende Rolle, so Steffen,<br />

werde auch künftig der persönliche<br />

Kundenkontakt spielen. „Deshalb nutzen<br />

wir die Ressourcen, die durch die<br />

Digitalisierung frei werden, für die<br />

intensivere Kommunikation mit unseren<br />

Kunden.“<br />

Der Markt fordere zunehmend<br />

maßgeschneiderte Lösungen. Deshalb<br />

werde der Beruf des Edelstahlverkäufers<br />

noch anspruchsvoller. „Dafür<br />

schulen wir unsere Mitarbeiter vor<br />

allem im Bereich Beratung. Wir benötigen<br />

keine Verkäufer, die Standardprodukte<br />

nach Listenpreisen anbieten,<br />

sondern Spezialisten, die zusammen<br />

mit den Kunden individuelle Lösungen<br />

entwickeln.“ 2<br />

10<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|16


Marktpartner<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Die stufenlose<br />

Zoomfunktion von<br />

UniWare 4.0<br />

Das Hochregallager<br />

der C.D. Wälzholz KG<br />

am Standort Hagen<br />

Foto: C.D. Wälzholz Foto: Unitechnik<br />

Unitechnik führt Retrofit bei C.D. Wälzholz durch<br />

Automatisierte Fachoptimierung im<br />

intelligenten Hochregallager<br />

Technologiesprung von 1994 bis heute in nur vier Tagen: Das war der Auftrag der Unitechnik Systems<br />

GmbH bei der C.D. Wälzholz KG. Die Modernisierung der Steuerungs- und Automatisierungstechnik<br />

des vorhandenen Hochregallagers inklusive Lagerverwaltungssystem galt es in maximal 96 Stunden<br />

umzusetzen. Mit Erfolg: Nach dem Umbau verfügt C.D. Wälzholz über ein hochmodernes Automatiklager,<br />

in dem Ein- und Auslagerungsprozesse um ca. 25 % schneller ablaufen und dessen Kapazitäten<br />

um bis zu 10 % erhöht wurden.<br />

An neun Produktionsstandorten<br />

in Europa, Nord- und Südamerika<br />

sowie Asien produziert der Hagener<br />

Kaltbandspezialist mehr als 600.000<br />

t hochwertige kaltgewalzte Stahlbänder<br />

und -profile pro Jahr.<br />

In den vergangenen Jahren hat<br />

das stahlverarbeitende Unternehmen<br />

einen deutlichen Anstieg des Versandaufkommens<br />

verzeichnet. Die<br />

Bestellintervalle werden immer kürzer,<br />

da die Kunden ihre Bestände auf<br />

ein Minimum reduzieren. Angesichts<br />

wachsender Anforderungen und eines<br />

Exportanteils von über 50 % muss<br />

C.D. Wälzholz den Versand äußerst<br />

flexibel und schnell abwickeln.<br />

Bislang erfolgte die Lagerverwaltung<br />

jedoch noch papiergebunden<br />

über ein Karteikastensystem. Jede<br />

Ein- und Auslagerung musste manuell<br />

in das System eingegeben werden,<br />

weil das alte System, eine Insellösung,<br />

nicht mit dem ERP-System des<br />

Unternehmens vernetzt war.<br />

Zudem stammte die Steuerungstechnik<br />

des Hochregallagers (HRL)<br />

aus den frühen 1990er-Jahren und<br />

wurde den steigenden Anforderungen<br />

nicht mehr gerecht. Auch entsprach<br />

die Simatic-S5-Steuerung nicht<br />

mehr der heute typischen Benutzerergonomie.<br />

Vor allem gestattete sie keine<br />

detaillierte Fehlerdiagnose. Im<br />

schlimmsten Fall war das HRL für<br />

mehrere Stunden außer Gefecht<br />

gesetzt, bis der Fehler gefunden und<br />

schließlich behoben werden konnte.<br />

Gesucht:<br />

Intralogistik aus einer Hand<br />

C.D. Wälzholz machte sich daher auf<br />

die Suche nach einem Anbieter, der<br />

die komplette Steuerungs- und Automatisierungstechnik<br />

inklusive Sen-<br />

12<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|16


sorik, Schaltschränken, Server, Lagerverwaltungssystem<br />

(LVS) und die<br />

Datenbank auf den neuesten Stand<br />

bringen würde. Da das Hagener Unternehmen<br />

einen Intralogistikpartner<br />

bevorzugte, der alles aus einer Hand<br />

anbietet und projektiert, fiel die Entscheidung<br />

auf Unitechnik und deren<br />

LVS UniWare.<br />

Im Rahmen des Retrofits galt es,<br />

die S5-Steuerungen gegen die Simatic<br />

S7 auszutauschen sowie die Steuerungsstruktur<br />

und das Kommunikationsnetzwerk<br />

neu zu strukturieren.<br />

In diesem Zusammenhang musste<br />

das Lagerverwaltungssystem (LVS)<br />

an das ERP von C.D. Wälzholz angebunden<br />

werden. Weiterhin wurde die<br />

Antriebstechnik der Regalbediengeräte<br />

ausgetauscht.<br />

Vorab-Simulation<br />

minimiert Umbauzeit<br />

Die wesentliche Herausforderung des<br />

Projektes: Sämtliche Umrüstprozesse<br />

mussten innerhalb von maximal vier<br />

Tagen durchgeführt werden, damit<br />

aus dem HRL bereits am vierten Tag<br />

wieder Auslagerungen stattfinden<br />

konnten. Die gesamte Steuerungstechnik<br />

und das LVS wurden daher<br />

zuvor bei Unitechnik in einer Simulation<br />

zusammengeschaltet und die<br />

„Vor Ort wollen wir nicht mehr<br />

programmieren, sondern die Mechatronik<br />

justieren und in Betrieb nehmen.“<br />

Unitechnik-Projektleiter Rüdiger Groß<br />

Lagerprozesse getestet. Zusätzlich<br />

fand vor dem Umbau ein Verbundtest<br />

zwischen dem LVS und dem ERP-<br />

System von C.D. Wälzholz statt.<br />

Durch ein Zusatzmodul von Uni-<br />

Ware wird die physische Anlage nachgebildet.<br />

Dies ermöglicht es, eine virtuelle<br />

Inbetriebnahme durchzuführen.<br />

Steuerungstechnik,<br />

Anlagenvisualisierung, Materialflussrechner<br />

und Lagerverwaltungssystem<br />

werden vorab als Gesamtsystem<br />

am Computer getestet. Die Umbauarbeiten<br />

vor Ort betreffen so in erster<br />

Linie die Hardware.<br />

Dazu wurde das HRL auf einen<br />

Minimalbestand reduziert, und Unitechnik<br />

begann mit der Demontage<br />

der Steuerungs- und Antriebstechnik.<br />

Zwei Tage später konnten bereits<br />

Teile der Anlage wieder genutzt werden.<br />

Am vierten Tag nahm die Anlage<br />

ihren Betrieb dann wieder komplett<br />

auf. Richtig still stand das Lager somit<br />

nur für einen Tag.<br />

Ein Ergebnis des zügigen Retrofits:<br />

Die Spielzeit der Regalbediengeräte<br />

wurde durch die moderne Steuerungstechnik<br />

verringert, und infolgedessen<br />

wurden die Ein- und Auslagerzeiten<br />

um 25 % beschleunigt.<br />

Optimiertes System erhalten<br />

C.D. Wälzholz verfügt nun über ein<br />

vollautomatisiertes und papierloses<br />

Versandlager mit einem LVS, das<br />

sowohl die Logistikprozesse strafft<br />

als auch für eine optimale Auslastung<br />

der Lagerkapazitäten sorgt. C.D. Wälzholz<br />

konnte so die Lagerausnutzung<br />

um bis zu 10 % erhöhen.<br />

Begeistert zeigte man sich vor<br />

allem von der Anlagenvisualisierung<br />

bei UniWare. Im Mittelpunkt steht<br />

hierbei die stufenlose Zoomfunktion.<br />

Fehlerdiagnosen sind somit bereits<br />

binnen weniger Sekunden möglich.<br />

Dem gegenüber steht ehemals stundenlanges<br />

Suchen nach der Fehlerquelle.<br />

2<br />

Kübler mit neuer Homepage<br />

Der Spezialist für Schutz- und Berufskleidung Kübler präsentiert sich mit<br />

neuer Homepage. Bei der neu gestalteten Internetpräsenz habe man<br />

besonders auf Übersichtlichkeit und leichte Navigation gesetzt. Dank des<br />

responsiven Designs lässt sich die Webseite der Paul H. Kübler Bekleidungswerk<br />

GmbH & Co. KG nun mit sämtlichen mobilen Endgeräten komfortabel<br />

bedienen. Doch nicht nur optisch hat sich einiges verändert: Es<br />

stehen auch zahlreiche neue Informationen und verbesserte Funktionen<br />

zur Verfügung. So sei die Produktsuche weiter vereinfacht worden, indem<br />

durch die Verknüpfung verschiedenster Kriterien das passende Produkt<br />

schnell gefunden werden könne. Alternativ kann direkt nach Produktlinien<br />

oder Branchen selektiert<br />

werden. Sämtliche<br />

Kataloge und Broschüren<br />

des Unternehmens<br />

stehen darüber hinaus<br />

online oder als PDF<br />

zum Download bereit.<br />

Weiterhin enthält die<br />

Website umfassende<br />

Produktinformationen<br />

und nützliches Hintergrundwissen.<br />

Foto: Kübler<br />

Die neue Webseite von Kübler ist online.<br />

Spatenstich für Aluminium-Service-Center in Bönen<br />

Becker: Stahl und Aluminium aus<br />

einer Hand<br />

Bereits im Mai hat die Geschäftsführung der zum<br />

Klöckner-&-Co-Konzern gehörenden Becker Aluminium-Service<br />

GmbH, einer Tochtergesellschaft der Becker Stahl-Service<br />

GmbH, den Spatenstich zur Errichtung eines neuen Aluminium-Service-Centers<br />

am Standort Bönen getätigt. Der<br />

Baubeginn einer ergänzenden Querteilanlage ist für Anfang<br />

2017 geplant, die volle Verarbeitungskapazität des Service-<br />

Centers von insgesamt 80.000 t Aluminium pro Jahr soll<br />

2018 erreicht werden. Mit dem Aufbau des neuen Geschäftsbereiches<br />

geht die Schaffung von insgesamt bis zu 80 Arbeitsplätzen<br />

einher.<br />

Das neue Service-Center soll zur Bearbeitung von Aluminium-Flachprodukten<br />

für die Automobil- und verarbeitende<br />

Industrie in Europa dienen. Geplant ist, die Anlage bereits<br />

im kommenden Jahr in Betrieb zu nehmen – damit läge das<br />

Projekt voll im Zeitplan. Mit 35 Mio. € ist das Aluminium-<br />

Service-Center die größte Investition der Firmengeschichte<br />

von Klöckner & Co.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|16<br />

13


Marktpartner<br />

Nachrichten<br />

Größte Einzelinvestition: neue Stranggießanlage<br />

Weltweit dickste Brammen künftig aus Dillingen<br />

Die neue Stranggießanlage CC 6 der<br />

AG der Dillinger Hüttenwerke (Dillinger) ist<br />

mit einem Investitionsvolumen von über<br />

400 Mio. € die bisher größte Einzelinvestition<br />

des saarländischen Grobblechherstellers<br />

am Standort Dillingen. Diese zweisträngige<br />

Senkrechtbrammenstranggießanlage<br />

erlaubt künftig die Herstellung der weltweit<br />

dicksten Brammen (500 mm), so der Stahlhersteller.<br />

„Die CC 6 ist die konsequente Weiterentwicklung<br />

unserer Stranggieß techno logie. Mit<br />

der weltweit einzig artigen Kombination aus<br />

hoch moderner Anlagen- und Prozess -<br />

technologie kann Vormaterial in höchster<br />

Qualität für die beiden Dillinger Grobblech -<br />

walz werke im weltgrößten Brammenformat –<br />

bis zu 2.200 mm x 500 mm – her gestellt<br />

werden“, sagte Technik vorstand Dr. Bernd<br />

Münnich. Die neue Anlage wird von der SMS<br />

group geliefert, die Automationstechnik<br />

kommt von ABB.<br />

Das Prozessleitsystem 800xA von ABB ist<br />

eine hochkomplexe Steuerungseinheit. Sie<br />

arbeitet mit 20 Controllern verteilt auf 110<br />

System- und Schaltschränken und 75<br />

Bedienplätzen. Das System kontrolliert und<br />

steuert 550 Druck-, Durchfluss- und Temperaturmessgeräte<br />

sowie 40 Regelventile.<br />

500 km Kabel sorgen für eine störungsfreie<br />

Übertragung der 25.000 Signale.<br />

Mehr Flexibilität und niedrigere Abmessungstoleranzen<br />

Lech-Stahlwerke erweitern Stabstahl-Walzwerk<br />

Foto: Dillinger<br />

Die neue Stranggießanlage CC 6 der Dillinger<br />

Hüttenwerke.<br />

Die mit der CC 6 vergießbaren Brammen<br />

sind nicht der erste Weltrekord der Dillinger<br />

Stranggießtechnologie: Bereits 1961 entwickelte<br />

das Unternehmen mit der weltweit<br />

ersten Zweistrangstranggieß anlage zum<br />

kontinuierlichen Gießen schwerer Brammen<br />

eine technologische Innovation. Ebenfalls zu<br />

den leistungsfähigsten Anlagen weltweit<br />

zählt die 1998 in Betrieb gegangene und<br />

2010 odernisierte Stranggießanlage 5, die<br />

mit einer Brammendicke von 450 mm auch<br />

den bisherigen Weltrekord hielt.<br />

3D-Druck von Metallteilen<br />

voestalpine eröffnet<br />

Forschungszentrum in NRW<br />

Der voestalpine-Konzern hat im<br />

September am Standort Düsseldorf ein<br />

neues Forschungs- und Entwicklungszentrum<br />

für den 3D-Druck von Metallteilen<br />

eröffnet. Das „voestalpine Additive Manufacturing<br />

Center“ soll die konzernweiten<br />

Forschungsaktivitäten in diesem Bereich<br />

bündeln und das Verfahren für die Herstellung<br />

besonders komplexer und leichter<br />

Metallbauteile – etwa für die Luft- und<br />

Raumfahrt, die Automobilindustrie oder<br />

für den Werkzeugbau – nutzbar machen.<br />

Der für den Prozess notwendige Werkstoff<br />

– ein speziell hergestelltes Metallpulver<br />

– wird künftig von den Konzerngesellschaften<br />

Böhler Edelstahl GmbH & Co<br />

KG, Österreich, und Uddeholms AB,<br />

Schweden, geliefert. Das neue Entwicklungs-<br />

und Testzentrum wird sowohl am<br />

Metallpulver als auch an Design und Produktion<br />

von metallischen Bauteilen im<br />

3D-Druckverfahren forschen und diese<br />

weiterentwickeln.<br />

Düsseldorf ist einer der zentralen Standorte<br />

der Special Steel Division des Voestalpine-Konzerns<br />

in Deutschland. Die<br />

Division verfügt vor Ort nicht nur über ihr<br />

Kompetenzzentrum für den 3D-Druck und<br />

den Bau der eigenen Beschichtungsanlagen,<br />

sondern auch über die größte Stahllogistik-Abteilung<br />

Europas und einen der<br />

größten Wärmebehandlungsöfen<br />

Deutschlands.<br />

Die Lech-Stahlwerke GmbH hat der SMS group den Auftrag zur Erweiterung des Stabstahl-Walzwerkes<br />

2 in Meitingen erteilt. „Ziel der Erweiterung ist es, noch engere Abmessungstoleranzen<br />

der Stäbe bei gleichzeitig erhöhter Flexibilität der Anlage zu erreichen. Dadurch<br />

können wir noch kundenspezifischer und schneller auf Anforderungen des Marktes reagieren.<br />

Wir werden sowohl die Ausbringung als auch die Qualität weiter steigern“, sagte Knut<br />

Rummler, Technischer Geschäftsführer der Lech-Stahlwerke GmbH.<br />

Zum Lieferumfang der SMS group gehören ein 3-Walzen-Präzisionsmaßwalzblock inklusive<br />

der zugehörigen Walzenwerkstatt, ein Rechenkühlbett, Trennschleifmaschinen sowie eine<br />

Adjustage. Neben den mechanischen Einrichtungen liefert die SMS group auch die Elektrik<br />

und Automatisierung sowie die Montage und Inbetriebnahme. Im Herbst 2017 soll die<br />

Erweiterung im Walzwerk 2 abgeschlossen sein und die Anlage in Betrieb genommen werden.<br />

Mit der Erweiterung reagiere man auf die Anforderungen der Automobilindustrie und<br />

ermögliche außerdem eine Just-in-time-Lieferung von SBQ-Güten (SBQ – Special Bar Quality)<br />

mit einwandfreier Oberflächenbeschaffenheit und Geradheit der Stäbe, so der Stahlhersteller.<br />

Foto: voestalpine<br />

Anders als der 3D-Druck auf Kunststoffbasis<br />

steht die weitaus komplexere Herstellung<br />

von metallischen Produkten mit diesem Verfahren<br />

noch am Anfang. Um dieses Potenzial<br />

zu heben, hat Voestalpine eine eigene Forschungsgesellschaft<br />

am Standort Düsseldorf<br />

gegründet.<br />

14 <strong>Stahlreport</strong> 10|16


Neue Umschlagbasis mit Aluminium-Anarbeitung<br />

Hergarten eröffnet Hub in Kornwestheim<br />

Die Unternehmensgruppe Hergarten verdichtet weiter ihr Logistiknetz:<br />

Die auf den Transport von Stahl spezialisierte Speditionsgruppe<br />

hat einen Hub in Kornwestheim eröffnet. Von der Hauptumschlagbasis<br />

in der Nähe von Ludwigsburg aus verteilt Hergarten Sammelgut für die<br />

gesamte Region Stuttgart. Kunden profitierten von kurzen Umschlagzeiten<br />

und einer direkten Anbindung an A 81 und B 27, so das Unternehmen.<br />

EDELSTAHL<br />

NUR FÜR DEN<br />

FACHHANDEL<br />

Auf rund 3.300 m 2 verfügt Hergarten in Kornwestheim über eine Brückenkrananlage<br />

für den Umschlag der Waren. Im neuen Hub wird<br />

Stahlsammelgut mit einer Länge von bis zu 12 m verladen. Neben<br />

einer rund 200 m 2 großen Lagerfläche nutzt Hergarten in der neuen<br />

Umschlagbasis auch einen Sägenpark zur Anarbeitung von Aluminium.<br />

In Kornwestheim arbeiten zwei neue Disponenten, drei Verlader<br />

und vier Mitarbeiter in der Anarbeitung. „Mit dem neuen Hub<br />

bündeln wir den Umschlag im verkehrsreichen Raum Stuttgart“,<br />

erklärte Marcel Hergarten, geschäftsführender Gesellschafter der<br />

Stahlspedition Hergarten.<br />

Die inhabergeführte, mittelständische Unternehmensgruppe transportiert<br />

pro Jahr rund 440.000 Sendungen mit einer Gesamttonnage<br />

von 1,1 Mio. t. An neun Standorten belädt Hergarten Lkw mit Sammelgütern<br />

für die Fahrt zu Hubs in ganz Deutschland. In diesen insgesamt<br />

fünf Knotenpunkten sortiert die Stahlspedition die eingehenden<br />

Waren erneut nach Zielstationen. Das sorge für eine bessere Auslastung<br />

und effizientere Transporte.<br />

Blechbearbeitung 4.0<br />

Herstellerinitiative<br />

für einheit liche Standards gegründet<br />

In der Blechbearbeitungsbranche hat sich eine Allianz kleinerer<br />

und mittelständischer Unternehmen gegründet, um die Potenziale<br />

von Industrie 4.0 zu realisieren. Gründungsmitglieder der Herstellerinitiative<br />

sind die Unternehmen KEMPER, MicroStep Europa und<br />

Kemppi. Der gemeinsame Verein „Industry Business Network 4.0<br />

e.V.“ soll künftig das Ziel verfolgen, die Kommunikation von Anlagen<br />

und Maschinen zu standardisieren.<br />

„Bis heute ist das Potenzial hinter der Vernetzung immens. Neue<br />

innovative Produktionsumgebungen sind unsere Vision für die Fertigung<br />

der Zukunft“, sagte Björn Kemper, Geschäftsführer der Kemper<br />

GmbH. „Wir sehen zudem eine große Chance, auf diese Weise unseren<br />

Wettbewerbsvorsprung gegenüber dem außereuropäischen<br />

Maschinen- und Anlagenbau weiter auszubauen“, ergänzte Igor<br />

Mikulina, Geschäftsführer der MicroStep Europa GmbH.<br />

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Raumtemperatur<br />

und bei unter<br />

minus 40°C<br />

Die neue Initiative hat sich erstmals auf dem „Fertigung 4.0 Fachkongress<br />

2016“ vorgestellt, der Ende September am MicroStep-Standort<br />

Bad Wörishofen stattgefunden hat. Die Herstellervereinigung, der<br />

sich weitere Unternehmen jederzeit anschließen können, wird u.a.<br />

unterstützt vom VDMA Bayern, von der Fraunhofer-Einrichtung für<br />

Gießerei-, Composite- und Verarbeitungstechnik (IGCV) in Augsburg,<br />

der IHK Schwaben, vom TÜV Süd sowie vom Bayerischen Staatsministerium<br />

für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie.<br />

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<strong>Stahlreport</strong> 10|16<br />

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Werkstoffe<br />

und Produkte<br />

Schwerpunkt Email<br />

Warum Stahl und Emaille zusammengehören<br />

Zwischen Schmuck und Schutz<br />

Emaille, wie sie vor den globalisierenden Sprachanpassungen auch in Deutschland hieß, das heutige<br />

Email also und nicht zu verwechseln mit der elektronischen Botschaft E-Mail, ist ein glasartiger<br />

Schmelzüberzug, der sich bei hohen Temperaturen mit einem Trägermaterial verbindet. Wegen dieser<br />

Hitzeentwicklung gehört Stahl zu den dafür bevorzugten Werkstoffen – und eine ganze Branche, die<br />

des Stahlhandels, verfolgt deshalb regelmäßig die Entwicklungen in der Emailindustrie, der es mit<br />

ihrem Material vor allem um Schmuck- und Schutzfunktionen geht.<br />

Quelle: Düker GmbH&Co. KGaA<br />

Ursprünglich wurde Email für<br />

die Schmuckherstellung verwendet.<br />

Das älteste Fundstück dieser Art<br />

stammt aus einem Grab auf Zypern<br />

und ist rund 3.500 Jahre alt. Die<br />

Schutzfunktionen von Email auf zahlreichen<br />

Alltagsgegenständen sind<br />

erst mit der Industrialisierung im<br />

19. Jahrhundert in den Vordergrund<br />

getreten und inzwischen durch weitere<br />

Oberflächeneigenschaften, wie<br />

z.B. Selbstleuchten, ergänzt worden.<br />

Für alle diese Anwendungen werden<br />

Oxide und Silikate gemischt, die<br />

bei 800 bis 900°C durch Schmelzen<br />

oder – vor dessen Abschluss abge-<br />

brochen – Fritten auf das Trägermaterial<br />

aufgebracht werden. Dessen<br />

starke Verbindung mit Metall beruht<br />

insbesondere auf der Wirkung von<br />

Cobalt- oder Nickeloxid.<br />

Das „Stahl-Lexikon“ hält in diesen<br />

Zusammenhängen fest, dass<br />

Stahlprodukte, wie Feinbleche, die<br />

zum Emaillieren eingesetzt werden<br />

sollen, sowohl eine entsprechende<br />

Güte als auch eine geeignete Oberfläche<br />

haben müssen, am besten mit<br />

dem Zusatz „emaillierfähig“ bestellt<br />

werden sollten. Das gilt insbesondere<br />

für die sog. weiße Ware, also<br />

entsprechend beschichtete Haushaltsgeräte<br />

wie Kühlschränke,<br />

Waschmaschinen u.ä. Emaillierfähiges<br />

Band und Blech wird in den<br />

Normen DIN EN 10209 und DIN EN<br />

10130 erfasst.<br />

Die Emailbranche ist hierzulande<br />

im Deutschen Email Verband e.V.<br />

(DEV) mit Sitz in Hagen organisiert,<br />

der alle zwei Monate unter dem Titel<br />

„email“ auch eine eigene Fachzeitschrift<br />

veröffentlicht. Zu dem Angebot<br />

des DEV gehören auch Jahrestagungen<br />

mit Fachvorträgen und<br />

-besuchen in entsprechenden Produktionsunternehmen<br />

(vgl. übernächste<br />

Seite). Zweites Standbein<br />

der verbandlichen Interessenvertretung<br />

ist das Informations- und Bildungszentrum<br />

Email e.V. Zu dessen<br />

Angeboten gehören u.a. regelmäßig<br />

emailtechnische Kurse, deren 75.<br />

Auflage in Zusammenarbeit mit der<br />

Fachhochschule Südwestfalen in<br />

Iserlohn zuletzt fünftägig für den<br />

vergangenen September angeboten<br />

war. 2<br />

Schmuck und Schutz mit Email: Mit diesem<br />

Titelbild „Düker macht die Stadt<br />

bunt“ ist das Heft 3/2016 der Fachzeitschrift<br />

„email“ erschienen.<br />

16<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|16


Zum Beispiel Berlin<br />

Traditionelle Straßenschilder<br />

„Schmuck und Schutz“ – diese Charakterisierung<br />

von Emailprodukten wird in<br />

besonderer Weise anhand von Straßenschildern<br />

deutlich. In Berlins historischer Mitte<br />

rund um den Gendarmenmarkt und das Brandenburger<br />

Tor beispielsweise stehen seit der<br />

Wiedervereinigung die traditionellen Straßennamenschilder<br />

aus emailliertem Stahl. Darauf<br />

haben die Emailverbände hingewiesen, sie<br />

beschrieben und gelobt.<br />

Die Emailschilder sind in einem schmiedeeisernen<br />

Rahmen gefasst. Gekrönt werden<br />

die Schilderrahmen vom Berliner Wappenbären.<br />

Im historischen Ambiente der Bundeshauptstadt<br />

machen die Emailschilder<br />

nunmehr seit über 25 Jahren wieder eine<br />

gute Figur. Auch an weniger bekannten<br />

Straßen und Plätzen in Berlin weisen emaillierte<br />

Straßennamenschilder den Weg,<br />

darunter noch zahlreiche aus der Zeit des<br />

real existierenden Sozialismus.<br />

Mangels finanzieller Möglichkeiten und<br />

nicht aus Überzeugung hatte die DDR nicht<br />

die in der BRD meist verwendeten Reflexfolienschilder<br />

eingeführt. So sinnvoll die<br />

Reflexion bei Straßenverkehrszeichen ist, so<br />

unnötig ist sie bei Straßennamenschildern,<br />

da die Reflexion für die Lesbarkeit der<br />

Foto: CCR Thielmann<br />

Neue Straßenschilder aus Email, hier am Gendarmenmarkt<br />

in Berlin, gehen auf historische Vorbilder<br />

zurück.<br />

Schrift keine Vorteile bringt. Und im Gegensatz<br />

zur Folie verblassen Schrift und Farbe<br />

von Emailschildern nicht schon nach wenigen<br />

Jahren. Schwarz wird nicht Grau und<br />

Weiß vergilbt nicht. Hagel, Schnee und Eis,<br />

Regen, Wind oder intensive UV-Sonnenbestrahlung<br />

machen den witterungsbeständigen<br />

Emailschildern im Extremfall über viele<br />

Jahrzehnte nichts aus. Die selbstreinigende<br />

Wirkung der glasglatten Oberfläche garantiert<br />

eine gute Lesbarkeit auch bei ungünstigen<br />

Lichtverhältnissen.<br />

Cera-Metal<br />

in der Medizintechik<br />

Email spielt auch in der Medizintechnik<br />

eine Rolle – als Cera-Metal für Gelenkimplantate.<br />

Sie werden in der Endoprothetik<br />

als Gleitpartner eingesetzt. Lösungen aus<br />

Keramik sind aufgrund der Sprödigkeit<br />

des Materials und der dadurch begrenzten<br />

Formgebungsmöglichkeiten aber nur<br />

eingeschränkt einsetzbar. Das bringt<br />

Metall ins Spiel. Bereits seit einigen Jahren<br />

ist Cera-Metal auf dem Markt, eine<br />

Mischung aus keramischen Metalloxiden<br />

und Glaskeramiken. Dabei vereint eine<br />

verschleißbeständige Emailbeschichtung<br />

auf stabilem Metall die positiven Eigenschaften<br />

beider Materialien. Die durch<br />

Elektrotauchemaillierung entstandene<br />

Schichtdicke liegt bei etwa 0,5 mm, ihre<br />

Vickershärte beträgt ca. 700 HV. Die dauerhafte<br />

Fixierung erfolgt durch einen Einbrennprozess<br />

bei rund 800°C. Nach Herstellerangaben<br />

entfällt eine mechanische<br />

Nachbearbeitung der so gefertigten Gleitflächen.<br />

Ohne Farbsplitter<br />

Beschichtungen für chemische Zwecke<br />

Für Bauteile aus Stahlemail hat die De<br />

Dietrich Process Systems GmbH eine neuartige<br />

Nickelbeschichtung mit speziellen Eigenschaften<br />

entwickelt. Diese kann nämlich nach<br />

Herstellerangaben vor allem den besonderen<br />

Anforderungen in der pharmazeutischen Industrie<br />

und der Feinchemie gerecht werden.<br />

Gerade in diesen Industriebereichen stellen<br />

Verunreinigungen durch abplatzende Farbsplitter<br />

ein erhöhtes Risiko dar.<br />

Gemäß der GMP-Regularien (Good Manufacturing<br />

Practices) der pharmazeutischen<br />

Industrie zur Qualitätssicherung der Produktionsabläufe<br />

sind Verunreinigungen der<br />

Endprodukte durch Farbabplatzungen auszuschließen.<br />

Laut Hersteller verfügt die<br />

Nickelbeschichtung über die folgenden<br />

Eigenschaften:<br />

z Sie haftet perfekt auf dem Grundmaterial,<br />

z ist sehr stoß- und schlagfest;<br />

z dank der speziellen Oberflächenbehandlung<br />

ist sie leicht zu reinigen,<br />

z und auch auf Bauteilen mit komplexen<br />

Geometrien kann die Beschichtung gleichmäßig<br />

aufgebracht werden.<br />

Bei Apparaten aus Stahlemail wird der<br />

Oberflächenschutz üblicherweise durch<br />

einen Farbanstrich gewährleistet. Diese<br />

Farbaufträge bieten Korrosionsschutz, können<br />

aber an manchen Stellen mechanischen<br />

Spannungen ausgesetzt sein, so dass<br />

es zu Abplatzungen kommen kann. Die neuartige<br />

Beschichtung eignet sich vor allem<br />

für Zubehörteile aus Stahlemail, wie Mannlochdeckel<br />

und Schutzringe, sowie für periphere<br />

Komponenten der Prozessausrüstung,<br />

wie z.B. Rohrleitungen.<br />

Mehr Haftung<br />

bei Betonstahl<br />

Emailschichten können die Wirkung von<br />

Armierungsstahl verbessern. Das haben<br />

Forschungen in den USA bereits vor einigen<br />

Jahren aufgezeigt. Im Verbund der<br />

beiden Baustoffe eignet sich der Beton<br />

insbesondere zur Aufnahme von Druck-,<br />

der Stahl zur Bewältigung der Zugspannungen.<br />

Weil die Überleitung der Kräfte<br />

über die Stahloberfläche erfolgt, werden<br />

dort traditionell Rippen aufgewalzt, durch<br />

die der Haftverbund verstärkt und die<br />

Einleitung der Kräfte aus dem Beton in<br />

den Stahl verbessert werden kann. Die<br />

erwähnten Forschungen hatten ergeben,<br />

dass durch das Eindringen von dehydriertem<br />

Zement in das Email, das auf einem<br />

glatten Stab eingebrannt ist, die Haftfestigkeit<br />

verglichen mit unbeschichtetem<br />

Stahl um das Zwei- bis Fünffache erhöht<br />

wird.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|16<br />

17


Werkstoffe<br />

und Produkte<br />

Schwerpunkt Email<br />

Jahrestagung des DEV<br />

Stahl verarbeiten<br />

Die Ermittlung von Fehlern beim Emaillieren von Stahl und deren mögliche Vermeidung<br />

bereits im Vorfeld waren Themen auf der technisch-wissenschaftlichen Tagung des DEV, die<br />

im Frühjahr in Bad Reichenhall stattgefunden hat. Zu dem Branchentreffen kamen auch in<br />

diesem Jahr rund 100 Teilnehmer.<br />

Foto: DEV<br />

Diese Mitarbeiter von Email<br />

herstellenden und verarbeitenden<br />

Unternehmen, von Stahlproduzenten<br />

und Zulieferfirmen sowie von<br />

Fachhochschulen und Universitäten<br />

hörten u.a. die nachfolgend kurz<br />

zusammengefassten Fachvorträge<br />

von Dr. Roger Dietrich sowie von<br />

Ulrike Lorenz (Arcelor Mittal) und<br />

Gernot Rathmayr (Voestalpine). Die<br />

genannten Beiträge stellten einen<br />

wichtigen Themenblock der Tagung<br />

der Berufsorganisation dar. Eingeladen<br />

hatten der Deutsche Email Verband<br />

(DEV) und seine Unterorganisationen.<br />

Stieß auch in diesem Jahr auf großes Interesse: Die Jahrestagung der Emailverbände fand in Bad Reichenhall statt.<br />

Analyse von Fehlern<br />

Fehler in emaillierten Gegenständen<br />

können einerseits ein rein dekoratives<br />

Problem darstellen, andererseits<br />

aber auch ein funktionales Desaster<br />

bedeuten, wenn z. B. durch Einschlüsse<br />

oder Abplatzer der Korrosionsschutz<br />

gestört wird. Allen diesen<br />

Fehlern ist gemein, dass sie möglichst<br />

schnell und vollständig behoben werden<br />

müssen. Dafür aber müssen<br />

zunächst die Ursachen gefunden werden.<br />

Bei dieser Ursachenfindung helfen<br />

keine Mutmaßungen und Theorien,<br />

sondern nur Fakten.<br />

Bei deren Ermittlung unterstützen<br />

die modernen Techniken der Oberflächen-<br />

und Materialanalytik – wie<br />

Lichtmikroskopie, Rasterelektronenmikroskopie<br />

(REM/EDX) und Oberflächenmassenspektrometrie<br />

(TOF-<br />

SIMS). So können z. B. geringste<br />

Substanzmengen gefunden und identifiziert,<br />

Rohstoffe wie Stahlbleche<br />

auf Reinheit überprüft oder Einschlüsse<br />

definiert werden. Kombiniert<br />

mit eingebetteten Querschliffen<br />

ergibt sich so das Handwerkszeug,<br />

um die notwendigen Fakten für Produktionsoptimierung<br />

und Fehlerbehebung<br />

zu erlangen.<br />

An Beispielen aus der Praxis<br />

zeigte Dr. Roger Dietrich, OFG-Analytik<br />

GmbH, wie vorzugehen ist und<br />

wie das Potenzial der beschriebenen<br />

Untersuchungstechniken effektiv ausgenutzt<br />

werden kann.<br />

18<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|16


Oberflächenentkohlte Sorte<br />

Schwarze Punkte, Poren und sog.<br />

Nadelstiche beispielsweise sind typische<br />

Oberflächenfehler, die zur Ausmusterung<br />

von emaillierten Stücken<br />

führen. Diese Schäden werden üblicherweise<br />

durch die Anwesenheit<br />

von groben kohlenstoffreichen Bereichen<br />

an der Stahloberfläche verursacht.<br />

Außerdem kann eine großflächige<br />

Kohlenstoffanreicherung in<br />

der Stahlblechoberfläche zur einer<br />

nicht zu akzeptierenden Schaumigkeit<br />

des Emails führen. Im kaltgewalzten<br />

Stahl ist Kohlenstoff jedoch<br />

in der Form von grobem Zementit<br />

erforderlich, um Wasserstoff, der<br />

während des Emaileinbrands in den<br />

Stahl diffundiert, zuverlässig zu halten.<br />

Durch die Verwendung von vollständig<br />

entkohltem Stahl können<br />

diese Arten von Oberflächenfehlern<br />

vermieden werden, was jedoch eine<br />

teure Lösung ist.<br />

Die oberflächenentkohlte Stahlgüte<br />

Solfer ® CA vereine die gute Fischschuppenbeständigkeit<br />

eines weichen<br />

Stahls mit einer fehlerfreien Oberfläche<br />

und könne somit eine kostengünstige<br />

Lösung sein, erläuterte Dipl.-Ing.<br />

Ulrike Lorenz, ArcelorMittal Global<br />

R&D Gent – OCAS n.v. Die patentierte<br />

Stahlsorte sei speziell für das 2-<br />

Schicht-1-Brand-Verfahren entwickelt<br />

worden, könne jedoch auch für die<br />

Grundemaillierung oder für konventionelle<br />

Emaillierverfahren verwendet<br />

werden. Versuche mit Pulver-Nassund<br />

Nass-/Nass-2-Schicht- Systemen<br />

zeigten gleichartige Eigenschaften<br />

für Solfer ® und Solfer CA. Die mechanischen<br />

Eigenschaften von Solfer CA<br />

erfüllten die Anforderungen nach<br />

Standard EN-10209 mit (Dehngrenze)<br />

Rp 0.2 unter 210 MPa. Die Anisotropie<br />

beschrieben durch den Wert r<br />

liege bei über 1.6.<br />

Einsparung der Entfettung<br />

Die Beölung von Feinblech als Korrosionsschutz<br />

und als Schmiermittel<br />

für die Umformung stellt auch für<br />

emaillierfähigen Stahl eine unverzichtbare<br />

Notwendigkeit dar. Gleichzeitig<br />

wird aus ökologischen und ökonomischen<br />

Gründen mehr und mehr<br />

versucht, den Reinigungsaufwand so<br />

gering wie möglich zu halten. Voestalpine<br />

hat deshalb in einer Studie<br />

die am Markt befindlichen Produkte<br />

getestet und dann in Zusammenarbeit<br />

mit einem Ölhersteller ein Produkt<br />

entwickelt, das nach dem<br />

Umformprozess nicht mehr entfernt<br />

werden muss.<br />

Besonders geeignet sei das Produkt,<br />

so die Referenten Dr. Dieter Paesold<br />

und Dipl.-Ing. Gernot Rathmayr,<br />

Voestalpine Stahl GmbH, für die elektrostatische<br />

Pulveremaillierung, da<br />

der Auftrag des Emailpulvers ohne<br />

vorherigen Reinigungsschritt auf dem<br />

mit der Umformhilfe versehenen Bauteil<br />

erfolgen könne. Beim nachfolgenden<br />

Einbrennschritt werde das Öl<br />

unterhalb von 450°C thermisch vollständig<br />

entfernt, so dass der Einbrennvorgang<br />

ohne Beeinträchtigung durch<br />

diese Umformhilfe ablaufen könne.<br />

Für einen Einsatz bei der Nass-Emaillierung<br />

müsse die Umformhilfe<br />

zumindest teilweise durch eine Spritzzone<br />

mit Warmwasser entfernt werden,<br />

damit ein einwandfreier Emailliervorgang<br />

gewährleistet sei.<br />

Bei der Pulveremaillierung seien<br />

sowohl Haftung als auch Aussehen<br />

mit Bauteilen vergleichbar, die den<br />

klassischen Reinigungsvorgang vor<br />

der Emaillierung durchlaufen haben.<br />

Bereits bei Kunden erfolgte Einsätze<br />

bestätigten die Praxistauglichkeit dieser<br />

Umformhilfe.<br />

Was dieses Öl auch auszeichne,<br />

seien dessen biologisch abbaubare<br />

Rohstoffe, sodass auch die Entsorgung<br />

mit weniger Kosten verbunden<br />

sei. Kleintechnische und erste großtechnische<br />

Untersuchungen hätten<br />

gezeigt, dass das Produkt hinsichtlich<br />

Korrosionsschutz, Umformbarkeit<br />

und Schweißbarkeit den Vergleich<br />

mit bereits am Markt befindlichen<br />

Korrosionsschutz- und Umformölen<br />

nicht zu scheuen brauche. 2<br />

Beidseitig belastbar<br />

Neue Stahlgüte entwickelt<br />

ArcelorMittal hat eine neue Stahlgüte<br />

entwickelt, die sich für eine beidseitige<br />

Emaillierung eignet und sich deshalb für die<br />

Herstellung von z.B. Tanks oder Silos empfiehlt:<br />

S390EK. Bisher habe es keinen Werkstoff<br />

gegeben, der die entsprechenden<br />

Anforderungen in Bezug auf mechanische<br />

Eigenschaften und die erforderliche hohe<br />

Haftung hätte optimal erfüllen können. So<br />

jedenfalls war es den Mitteilungen des<br />

Deutschen Email Verbands 3/2016 zu entnehmen:<br />

Bei der Neuentwicklung sei es<br />

darum gegangen, auch unter der Berücksichtigung<br />

von Kostenaspekten, zwei bisherige<br />

Nachteile auszuschalten:<br />

z Die hohen Temperaturen beim Emaileinbrand<br />

verursachen eine Verminderung der Festigkeit<br />

des Stahls. Die ist aber bei der Bela-<br />

dung von Silos erforderlich, um dem hohen<br />

Druck standzuhalten.<br />

z Um eine gute Haftung von Email auf Stahl<br />

zu erhalten, sind Emailschichten empfohlen,<br />

die mit Metalloxiden angereichert sind. Neue<br />

europäische Umweltvorschriften bedrohen<br />

aber solche Anwendungen.<br />

Die neue Stahlgüte erfülle die genannten<br />

Anforderungen und vermeide die erwähnten<br />

Nachteile. Die Entwicklung von<br />

S390EK basiert demnach auf einem<br />

Stahlkonzept mit hohem Titananteil. Für<br />

die erreichten Festigkeiten sind Titankarbide<br />

verantwortlich. Für deren Ausscheidung<br />

ist ein genauestens kontrollierter<br />

Prozessverlauf im Warmwalzwerk erforderlich.<br />

Material für die<br />

Energiegewinnung<br />

Emaillierter Stahl wird auch für die<br />

Energiegewinnung eingesetzt. Im<br />

Stuttgarter Zentrum für Sonnenenergie-<br />

und Wasserstoffforschung sind<br />

dafür vor einigen Jahren entsprechende<br />

Solarzellen entwickelt worden.<br />

Die Forscher haben zu diesem<br />

Zweck dünnen emaillierten Stahl als<br />

Trägermaterial für die stromerzeugende<br />

Absorberschicht genutzt. Der<br />

sei langlebiger und nicht so leicht zu<br />

beschädigen wie Kunststofffolien, die<br />

sonst in diesen Bereichen häufig verwendet<br />

werden. Es gehe bei den<br />

neuen Zellen um die Verbindung der<br />

Vorteile von starrem Glas mit denen<br />

einer flexiblen Metallfolie. Und zudem<br />

ließen sie sich deshalb gut an Oberflächen<br />

anpassen.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|16<br />

19


Werkstoffe<br />

und Produkte<br />

Berichte/Nachricht<br />

Von Versetzungen und Ketten im Stahl<br />

Voll auf Linie<br />

Wissenschaftler des Max Planck-Instituts für Eisenforschung in Düsseldorf haben in einem manganhaltigen<br />

Stahl eine Entdeckung gemacht, die Eigenschaften des Materials unterschiedlich beeinflussen<br />

kann: Die Legierung bildet an linienförmigen Defekten eine andere Kristallstruktur als sie für das<br />

Material sonst typisch ist. Konkret geht es um Versetzungen und Ketten manganreicher Nanoperlen.<br />

Die einzelnen Kristallkörner,<br />

aus denen sich jedes Metall zusammensetzt,<br />

kann man als Stapel einzelner<br />

Atomlagen betrachten. Liniendefekte,<br />

genauer gesagt: Stufenversetzungen<br />

entstehen, wenn eine Schicht<br />

unvollständig bleibt, sodass die darüber-<br />

und die darunterliegende Schicht<br />

eine Stufe nehmen muss. Da sich die<br />

Länge der Liniendefekte in einem<br />

Kubikmeter Stahl aber auf ein Lichtjahr<br />

summieren kann, dürfte die Entdeckung<br />

große praktische Bedeutung<br />

haben. Denn von der Struktur eines<br />

Stahls hängt u.a. ab, wie formbar, wie<br />

fest und wie zäh er ist – Eigenschaften,<br />

die Materialwissenschaftler<br />

immer weiter optimieren wollen.<br />

Die eindimensionalen Defekte in<br />

einem Metall spielen eine große Rolle,<br />

wenn sich das Material verformt.<br />

Etwa dann, wenn ein Autoblech bei<br />

einem Unfall zerknautscht wird, dabei<br />

einen Großteil der Aufprallenergie<br />

abfängt und die Insassen so vor Verletzungen<br />

schützt. Die Versetzungen<br />

wirken dabei wie Nanoscharniere,<br />

an denen sich ein Metall biegt.<br />

Über dieses Phänomen sind die<br />

Düsseldorfer Wissenschaftler eher<br />

zufällig gestolpert, als sie einen zähen<br />

manganhaltigen Stahl untersuchten,<br />

der mit Nanopartikeln verstärkt ist.<br />

Dieses Material analysierten sie mit<br />

Hilfe der Atomsonden-Tomografie.<br />

Foto: MPI für Eisenforschung<br />

Dabei fanden sie im Stahl Ketten<br />

manganreicher Nanoperlen. Nur 2 nm<br />

sind die feinen Schläuche weit, in<br />

denen sich das Mangan sammelt.<br />

Und das tut es auch nicht auf ganzer<br />

Linie, sondern eher in Form einer<br />

Kette manganreicher Nanoperlen.<br />

Geänderte Kristallstrukturen<br />

Um die größere Zahl an Manganatomen<br />

in diesen winzigen Arealen<br />

unterzubringen, muss sich die Kristallstruktur<br />

des Materials ändern.<br />

Normalerweise sitzen an den Ecken<br />

einer würfelförmigen Elementarzelle,<br />

der kleinsten Baueinheit der Struktur,<br />

Eisenatome, und nur in ihrem<br />

Inneren befindet sich ein Mangan -<br />

atom. Die Eisenforscher sprechen von<br />

einer kubisch-raumzentrierten oder<br />

einer Martensit-Struktur. Die Mangankonzentration<br />

in der Nano-Perlenkette<br />

entspricht aber einer Anordnung,<br />

in der Manganatome auf jeder<br />

Fläche der Elementarzelle untergebracht<br />

sind; im Fachjargon eine<br />

kubisch-flächenzentrierte oder Austenit-Struktur.<br />

Abweichungen von der regulären<br />

Kristallstruktur eines Metalls<br />

kannten Materialwissenschaftler bislang<br />

nur in zweidimensionaler Form,<br />

nämlich von den Grenzen der einzelnen<br />

Kristallkörner, die einen Werkstoff<br />

bilden. „Als wir sahen, dass sich<br />

das Mangan in dünnen Schläuchen<br />

anreicherte, hatten wir die Idee, es<br />

könne sich um räumlich begrenzte<br />

chemische und strukturelle Zustände<br />

entlang von Liniendefekten handeln“,<br />

erklärte Dirk Ponge, der an der Studie<br />

maßgeblich beteiligt war. 2<br />

Strukturwandel im Stahl:<br />

Mit Aufnahmen eine Transmissions-Elektronenmikroskops<br />

(grau) machten<br />

Wissenschaftler des<br />

Max Planck-Instituts für<br />

Eisenforschung in einer<br />

Legierung aus Eisen (Fe) und<br />

Mangan (Mn) Liniendefekte<br />

sichtbar. Die Atomsonden-<br />

Tomografie zeigt ihnen die<br />

Verteilung der Eisen- (blau)<br />

und Man ganatome (grün).<br />

20<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|16


Salzgitter beteiligt sich an neuem Forschungsvorhaben<br />

Stahl kann noch<br />

grüner werden<br />

Der Salzgitter-Konzern beteiligt sich an dem internationalem<br />

Forschungsprojekt GrInHy – mit dem Ziel der energieeffizienten<br />

Wasserstofferzeugung bei der Stahlherstellung. Dadurch könnte bei<br />

dieser Produktion künftig weniger Kohlendioxid (Co 2<br />

) entstehen, Stahl<br />

grüner werden. Allerdings geht es um ein sehr komplexes Vorhaben.<br />

Bisher sind die Möglichkeiten<br />

der Einbindung erneuerbarer Energien<br />

in den Verbund eines integrierten<br />

Hüttenwerkes beschränkt. Wasserstofferzeugung<br />

mit Hilfe von Strom<br />

aus solchen Quellen könnte eine Option<br />

dazu bieten und für unterschiedliche<br />

Produktionsstufen der Stahlherstellung<br />

eingesetzt werden. Dies würde<br />

gleichzeitig die Möglichkeit eröffnen,<br />

CO 2<br />

-Emissionen zu reduzieren, gilt<br />

aber unter den heutigen Rahmenbedingungen<br />

als nicht wirtschaftlich.<br />

Zentrales Element von GrInHy ist<br />

der Bau eines der weltweit leistungsstärksten<br />

reversiblen Hochtemperaturelektrolyseure<br />

(HTE) sowie dessen<br />

Betrieb im industriellen Umfeld<br />

auf dem Produktionsgelände der Salzgitter<br />

Flachstahl GmbH. Diese Anlage<br />

kann sowohl im Elektrolysebetrieb<br />

Wasserstoff (H 2<br />

) und Sauerstoff (O 2<br />

)<br />

aus Wasserdampf produzieren als<br />

auch im Brennstoffzellenbetrieb<br />

Strom erzeugen. „GrInHy“ steht dabei<br />

für „Green Industrial Hydrogen via<br />

reversible high-temperature electrolysis“.<br />

Das Vorhaben GiInHy ist 2015<br />

gestartet worden und wird seit Anfang<br />

dieses Jahres mit 4,5 Mio. € u.a. von<br />

der EU gefördert. Die Inbetriebnahme<br />

der Anlage bei Salzgitter soll im Sommer<br />

2017 erfolgen.<br />

Komplexes Vorhaben<br />

Der mit Hilfe des HTE produzierte<br />

Wasserstoff könnte zur teilweisen<br />

Substitution von Kohlenstoff als<br />

Reduktionsmittel im Hochofen dienen<br />

oder bei bestehenden Glühprozessen<br />

eingesetzt werden. Im Verbund<br />

mit dem integrierten Hüttenwerk des<br />

Salzgitter-Konzerns bietet sich zudem<br />

die Möglichkeit, energieeffizient<br />

Abwärmepotenziale zu nutzen, um<br />

hohe elektrische Wirkungsgrade bei<br />

der H 2<br />

-Herstellung zu erzielen. Wegen<br />

der langfristig gesteigerten Verfügbarkeit<br />

von Windkraftstrom aus Norddeutschland<br />

liegt dessen Einsatz in<br />

Niedersachsen nahe.<br />

Der Erfolg ist u. a. abhängig vom<br />

Ausbau der Verteilernetze und von<br />

gesetzlichen Rahmenbedingungen,<br />

wie der Entwicklung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes.<br />

Die eingehende<br />

Bewertung der technologischökonomischen<br />

Machbarkeit ist somit<br />

Teil des Projektes. 2<br />

Leichtbauwohnsysteme<br />

Stahl für die schnelle Hilfe<br />

Angesichts z.B. der aktuellen Flüchtlingssituation<br />

und der generellen Problematik<br />

auf dem Wohnungsmarkt hat ein Produkt aus<br />

Stahl Hochkonjunktur: Leichtbauwohnsysteme.<br />

Darauf hat die Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />

kürzlich werbend hingewiesen:<br />

Vorbild ist der raumschließende Trockenbau,<br />

dem eine tragende Komponente hinzugefügt<br />

wird. Leichtbaukonstruktionen aus Stahl verfügen<br />

über eine Struktur aus dünnwandigen,<br />

kaltverformten Stahlprofilen mit gegenüber<br />

dem klassischen Trockenbau etwas größerer<br />

Materialdicke von rund 1,5 mm. Die Profile<br />

werden zu leichten, aber äußerst tragfähigen<br />

Rahmen, Trägern und Stützen verbunden.<br />

Beplankungen mit gips-, zement- oder leimgebundenen<br />

Werkstoffplatten übernehmen<br />

die Aussteifung der Konstruktion. Weitere<br />

Schichten des Wandaufbaus, wie etwa<br />

Dämmmaterialien und Dampf- und Windsperren,<br />

ermöglichen bei fachgerechter<br />

Anwendung die Erfüllung sämtlicher Anforderungen<br />

an den Wärme-, Schall- und Brandschutz<br />

sowie die Winddichtheit.<br />

Die Bauweise eigne sich sowohl für den Neubau<br />

von ein- und mehrgeschossigen Gebäuden<br />

als auch für das Bauen im Bestand. Und<br />

bei beengten Baustellenerschließungen<br />

trage die Montage vor Ort ohne aufwändige<br />

Hilfsmittel zur Kostenreduzierung bei,<br />

ebenso wie kurze Bauzeiten. Baufeuchte<br />

falle nicht an, lange Aushärtzeiten wie bei<br />

nassen Bauweisen gebe es nicht. Alle Bauteile<br />

ließen sich in der Werkstatt weitgehend<br />

vorfertigen. Darüber hinaus könne eine<br />

Stahl-Leichtbaukonstruktion nicht brennbar<br />

In der Werkstatt vorgefertigte Bauteile für die Montage<br />

von Wohnsystemen aus Stahl.<br />

ausgeführt werden und verfüge über gute<br />

bauakustische sowie wärmedämmende<br />

Eigenschaften. So weitere Argumente für<br />

den Einsatz solcher Systeme.<br />

[ Info ]<br />

Detaillierte Informationen zu Planung und Ausführung<br />

hält die Wirtschaftsvereinigung Stahl auf<br />

ihrer Website >www.stahl-online.de< (Stahlanwendung/Bauwesen)<br />

bereit.<br />

Foto: Protektorwerk Florenz Maisch, Gaggenau<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|16<br />

21


Messen<br />

und Märkte<br />

Schwerpunkt AMB<br />

stahlnews-Expertentreff auf der AMB<br />

Sägeprozesse 4.0 im Fokus<br />

Effiziente Sägeprozesse standen beim stahlnews-Expertentreff am ersten Messetag<br />

der AMB im Fokus. Die Veranstaltung des Presse- und Veranstaltungsbüros stahlnews.de<br />

GmbH & Co. KG hat dabei gezeigt: Wo heute von Effizienz im industriellen Umfeld geredet<br />

wird, ist unausgesprochen meist auch die Digitalisierung mit gemeint.<br />

BDS-Bereichsleiter<br />

Research Jörg Feger<br />

hob hervor, dass<br />

bei einer Gesamtbetrachtung<br />

der<br />

Digitalisierung im<br />

Stahlhandel auch<br />

die „stille“ Digitalisierung<br />

in Rechnung<br />

gestellt werden<br />

müsse.<br />

Fotos, 2: BDS/mh<br />

Der Stahlhandel als gesamte<br />

Branche steht – Stand heute – der<br />

Digitalisierung ambivalent gegenüber.<br />

Das machte der Bereichsleiter<br />

Research des Bundesverbands Deutscher<br />

Stahlhandel, Jörg Feger, auf dem<br />

Expertentreff vor rund 70 Teilnehmern<br />

deutlich. Großem Engagement<br />

einer Reihe von Unternehmen auf der<br />

einen Seite stünde ein gutes Stück<br />

Skepsis bei anderen Unternehmen<br />

der Branche gegenüber. Diese oft vorgebrachten<br />

Bedenken der Branche<br />

seien jedoch nicht als Veränderungsverweigerung<br />

per se zu beurteilen,<br />

so Feger. Denn ein oft wenig beach-<br />

teter Aspekt der Diskussion sei, dass<br />

die öffentlich wahrnehmbaren Handelsportale<br />

und Onlineshops im Netz<br />

nur ein Aspekt der Digitalisierungsprojekte<br />

in der Stahldistribution seien.<br />

So trieben Stahlhandelsunternehmen<br />

mehr oder weniger unbemerkt vielfach<br />

auch interne Entwicklungen<br />

voran – z.B. jederzeit abrufbare Lagerund<br />

Materialdaten, integrierte Lagerund<br />

Anarbeitungsprozesse oder in<br />

Echtzeit gemanagte Lkw-Flotten. Diese<br />

„stille“ Digitalisierung müsse auch<br />

in Rechnung gestellt werden, bei einer<br />

Gesamtbetrachtung der Branche in<br />

Sachen 4.0.<br />

Sägen<br />

Ein notwendiger Treiber der digitalen<br />

Entwicklung sind Daten – doch wer<br />

Daten auswerten will, muss logischerweise<br />

zunächst Daten erheben. Beim<br />

Bandsägen sei man da momentan<br />

noch einen Schritt hinter der Entwicklung<br />

her, sagte Jan-Peter Schulz, Direktor<br />

Marketing und Vertriebsentwicklung<br />

Wespa Metallsägenfabrik.<br />

So werden Kreissägeblätter schon<br />

länger mit Chips ausgestattet, die<br />

Daten zu einer Vielzahl von Parametern<br />

des Sägeprozesses liefern.<br />

Wespa zeigte auf der AMB nun „das<br />

erste Industrie-4.0-Sägeband“. Das<br />

Unternehmen hat das Werkzeug mit<br />

digitalen Informationen bestückt,<br />

sodass es möglich sei, das jeweilige<br />

Band automatisch zu identifizieren<br />

und diese Daten an die Maschine zu<br />

übertragen. Je nach zu sägendem<br />

Material können die Schnittparameter<br />

dann mit den Parametern des Sägebandes<br />

abgestimmt werden. Die Daten<br />

des Bandes werden darüber hinaus<br />

über seine ganze Lebenszeit gesammelt<br />

und stehen dem Anwender für<br />

Analysen zur Verfügung. Schwierigkeit<br />

sei dabei momentan noch der<br />

fehlende einheitliche Datenstandard.<br />

Lagern<br />

Eine energieeffiziente Lösung für<br />

seine automatischen Langgut- und<br />

Blechlagersysteme stellte Sönke Krebber,<br />

Mitglied der Geschäftsführung<br />

der Kasto Maschinenbau GmbH & Co.<br />

KG, vor: die KASTOblue solutions. Mit<br />

dem Konzept zur Energierückspeisung<br />

und Energiespeicherung wird<br />

überschüssige Bewegungsenergie in<br />

elektrischen Strom umgewandelt, zwischenspeichert<br />

und schließlich wieder<br />

nach Bedarf genutzt – das senkt<br />

22 <strong>Stahlreport</strong> 10|16


Rund 70 Teilnehmer informierten sich auf<br />

dem stahlnews-Expertentreff am ersten<br />

Messetag der AMB über neueste Trends<br />

bei Lager- und Sägeprozessen.<br />

die Betriebs- und Investitionskosten<br />

sowie den CO 2<br />

-Ausstoß.<br />

Während die Energierückspeisung<br />

bereits seit Jahren für alle<br />

Kasto-Lager erhältlich ist, stattet das<br />

Unternehmen seine entsprechenden<br />

Systeme seit kurzem auf<br />

Wunsch auch mit einem integrierten<br />

Energiespeicher aus. Anwender<br />

können so die Anschlussleistung<br />

des Regalbediengerätes zusätzlich<br />

um mehr als 50 % reduzieren. Auch<br />

werden durch den Energiespeicher<br />

Lastspitzen vermieden, was weitere<br />

Kosten einspart.<br />

Lagerbetreiber können durch den<br />

niedrigeren Energiebedarf oftmals<br />

auch mit kleineren Trafostationen<br />

planen und arbeiten, sagte Krebber.<br />

Auch bestehende Kasto-Lagersysteme<br />

ließen sich noch mit einer Energierückspeisung<br />

und Energiespeicherung<br />

ausrüsten.<br />

Steuern<br />

Das Thema „Industrie 4.0“ aus Sicht<br />

eines Sägemaschinenherstellers<br />

interpretierte Thomas Großkopf,<br />

Geschäftsführer der Behringer Eisele<br />

GmbH, als „4-S-Prinzip“: Industrie<br />

4.0 bedeute, dass sich künftige Sägemaschinen<br />

selbst organisierten, selbst<br />

konfigurierten, selbst optimierten und<br />

selbst „heilten“. Ein Beispiel für die<br />

Selbstorganisation einer Sägemaschine<br />

bei Behringer Eisele sei das<br />

Transport-Management-System, das<br />

ein „dynamisches Routing“ von Stahlprofilen<br />

durch den Produktionsprozess<br />

ermögliche. Für eine Selbstorganisation<br />

der Sägemaschine sei es<br />

u.a. die Aufgabe des Maschinenbauers,<br />

den Prozess in Echtzeit zu steuern,<br />

d.h. Datenanalysen dem Sägeprozess<br />

so zur Verfügung zu stellen,<br />

dass dieser optimiert ausgeführt wird.<br />

Unter „selbstheilenden“ Maschinen<br />

fasste Großkopf den Ansatz, durch<br />

die automatische Detektion von Defekten<br />

und anschließend in Echtzeit angepassten<br />

Produktionsparametern die<br />

Standdauer des laufenden Prozesses<br />

zu verlängern. 2<br />

Betonstahl richten,<br />

schneiden und biegen bis<br />

Ø 20 mm ab Coil<br />

Die MSR 20-Linie<br />

Maximale Leistung dank raffinierter Rotorrichtsysteme<br />

zur Einzel- und Doppeldrahtbearbeitung.<br />

Progress Maschinen & Automation AG<br />

Julius-Durst-Str. 100<br />

I-39042 Brixen<br />

Tel. +39 0472 979 100<br />

info@progress-m.com<br />

www.progress-m.com


Messen<br />

und Märkte<br />

Schwerpunkt AMB<br />

Messe AMB erfolgreich zu Ende gegangen<br />

Mammut-Manege<br />

der Metallbearbeitung<br />

Die AMB 2016 in Stuttgart war erneut eine Messe der Superlative. Diese Bilanz zog der Veranstalter<br />

bereits zu Beginn der Fachmesse. Nie zuvor hatten sich demzufolge so viele Aussteller angemeldet<br />

wie in diesem Jahr: Insgesamt haben 1.468 Aussteller an der AMB teilgenommen, ein Plus von<br />

8 % im Vergleich zur Vorveranstaltung. Dies wertete der Veranstalter als Indiz dafür, wie sich die<br />

konjunkturelle Entwicklung der Werkzeugmaschinenindustrie gestaltet.<br />

Im Mittelpunkt der AMB 2016<br />

standen, wie kaum anders zu erwarten,<br />

die Themen Industrie 4.0 und<br />

Digitalisierung. So war ein Großteil<br />

der Halle 4 der Stuttgarter Messe für<br />

den Bereich „Software & Engineering“<br />

reserviert, doch die eigentliche<br />

Bedeutung dieser Themen konnte vor<br />

allem daran abgelesen werden, dass<br />

wohl die überwiegende Mehrzahl der<br />

Aussteller hallen- und bereichsübergreifend<br />

Entwicklungen und Produkte<br />

dazu in den Fokus rückten. So<br />

auch in der für die Stahldistribution<br />

besonders interessanten Halle 6, in<br />

der die Hersteller von Säge- und<br />

Trennschleifmaschinen, von Markiersystemen,<br />

Oberflächentechnik und<br />

Bohrmaschinen versammelt waren<br />

(siehe Berichte ab S. 25 ff).<br />

Rund 30 % der Aussteller der<br />

AMB kamen dabei aus dem Ausland,<br />

die meisten davon aus der Schweiz,<br />

gefolgt von Italien, Spanien und Österreich.<br />

Gute Entwicklungsperspektive<br />

für Werkzeugmaschinen<br />

Die AMB 2016 profitiere von einem<br />

wirtschaftlich positiven Umfeld, sagte<br />

Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsfüh-<br />

rer des VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken)<br />

anlässlich<br />

der Eröffnungspressekonferenz der<br />

Messe. Angesichts der vielen Krisen<br />

und internationalen Turbulenzen,<br />

stelle sich die Frage immer drängender,<br />

ob und wann auch die Investitionslust<br />

der Industrie in Mitleidenschaft<br />

gezogen wird. Bisher zeige sie<br />

sich jedoch erstaunlich robust, insbesondere<br />

in Deutschland und<br />

Europa, so Schäfer.<br />

Im ersten Halbjahr 2016 jedenfalls<br />

seien die Geschäfte für die deutsche<br />

Werkzeugmaschinenindustrie<br />

viel besser als erwartet gelaufen. Der<br />

Auftragseingang legte mit 12 % gegenüber<br />

dem Vorjahr kräftig zu. In- und<br />

Auslandsbestellungen trugen gleichermaßen<br />

dazu bei. Die Inlandsnachfrage<br />

notierte ein Zehntel höher,<br />

die Auslandsorders legten sogar um<br />

13 % zu.<br />

Die höhere Nachfrage resultierte<br />

vor allem aus dem guten Inlandsgeschäft<br />

und aus Großprojekten der<br />

Automobilindustrie in China und<br />

Mexiko.<br />

Aufgrund der positiven Entwicklung<br />

erwarte der Verband nunmehr<br />

2 % Plus für die Werkzeugmaschinenproduktion.<br />

Zu Beginn des Jahres<br />

war noch von 1 % Plus ausgegangen<br />

worden.<br />

Prognostiziertes Gesamtwachstum<br />

ist sportliches Ziel<br />

Eine etwas andere Bilanz zog Markus<br />

Heseding, Geschäftsführer der Fachverbände<br />

Präzisionswerkzeuge sowie<br />

Mess- und Prüftechnik im VDMA:<br />

Während im Werkzeugbau die Bücher<br />

nach wie vor voll sind, ist das erste<br />

Halbjahr 2016 für die Zerspanung<br />

und die Spannzeuge sogar noch etwas<br />

schwächer als erwartet verlaufen,<br />

diese Bereiche lagen zur Jahresmitte<br />

leicht im Minus. Allerdings müsse<br />

man berücksichtigen, dass die Vergleichsbasis<br />

aus dem ersten Halbjahr<br />

des Vorjahres eine hohe Messlatte<br />

vorgegeben hatte. Diese liege<br />

für das zweite Halbjahr etwas niedriger.<br />

Zusammen mit den von der<br />

AMB erwarteten wirtschaftlichen<br />

Impulsen könnte sich das Ergebnis<br />

der kommenden Monate besser entwickeln,<br />

so Heseding. Das prognostizierte<br />

Umsatzwachstum von 4 % für<br />

die Gesamtbranche bleibe weiter in<br />

Reichweite, sei aber zu einem sportlicheren<br />

Ziel geworden. 2<br />

24 <strong>Stahlreport</strong> 10|16


Reduzierte Werkzeugkosten, effizientere Fertigung<br />

Präzises Bandsägen<br />

mit kürzeren Schnittzeiten<br />

Der Metallsäge- und Lagertechnik-Spezialist KASTO hat mit der KASTOwin pro AC 5.6 auf der Messe<br />

AMB eine Hochleistungs-Bandsäge gezeigt, die kurze Schnitt- mit hohen Standzeiten kombiniert.<br />

Mit dem Vollautomaten, der für den Einsatz mit Bi- und Hartmetall-Sägebändern optimiert ist, sollen<br />

Werkzeugkosten sinken und die Sägefertigung deutlich schneller und effizienter werden: Je nach Sägeband<br />

seien Schnittzeiteinsparungen von 50 % und mehr möglich. Daneben hat der Anlagenhersteller<br />

eine Vertikal-Bandsägenmaschine, eine Hochleistungs-Kreissäge für automatisierte Anwendungen<br />

und ein Energierückspeise-System für Hochregalläger präsentiert.<br />

Die Hochleistungs-Bandsäge<br />

KASTOwin pro AC 5.6 ist für ein<br />

breites Anwendungsspektrum konzipiert<br />

und kann sowohl mit Hartmetall-<br />

als auch mit Bi-Metall-Sägebändern<br />

bestückt werden. Die<br />

Anlage verfügt über ein neuartiges<br />

Vorschubsystem, das sich über zwei<br />

Kugelrollspindeln mit jeweils einem<br />

Servomotor stufenlos und hochpräzise<br />

einstellen lässt. Zudem verfügt<br />

die KASTOwin pro AC 5.6 über eine<br />

beidseitige Freihubeinrichtung, die<br />

das Band bei der Rückbewegung der<br />

Sägeeinheit von der Schnittfläche<br />

abhebt. Dies ermögliche einen besonders<br />

effizienten, exakten und werkzeugschonenden<br />

Sägevorgang.<br />

Der frequenzgeregelte Sägemotor<br />

der Sägeeinheit liefert mit 11 kW<br />

reichlich Leistung für den Einsatz<br />

von Hartmetall-Sägeblättern. Der<br />

Schnittbereich der Maschine liegt<br />

bei 560 mm, die kleinste zu sägende<br />

Abmessung bei 25 x 25 mm. Die kürzeste<br />

Reststücklänge sei mit 10 mm<br />

im Einzelschnitt und 35 mm im Automatikbetrieb<br />

äußerst gering, so dass<br />

Verschnittmengen auf ein Minimum<br />

reduzieren werden könnten.<br />

Die schwere und verwindungssteife<br />

Schweißkonstruktion der KAS-<br />

TOwin pro AC 5.6 mit schwingungsoptimierter<br />

Verrippung sorge zudem<br />

für eine extrem hohe Laufruhe und<br />

ein vibrationsfreies Arbeiten. Dies<br />

bedeute kürzere Schnitt- und höhere<br />

Standzeiten.<br />

schiedliche Querschnittmaße aus<br />

kleineren Walzblöcken und -platten<br />

sowie Vierkant- und Flachmaterialien<br />

zu konfektionieren.<br />

Die KASTOvertical verfügt über<br />

eine Schnitttiefe bis zu 680 und eine<br />

Schnitthöhe von 600 mm. Die maximale<br />

Schnittlänge liegt bei 1.260<br />

mm.<br />

App für die mobile Kontrolle<br />

Mit seiner KASTOapp ermöglicht<br />

der Säge- und Lagerspezialist die<br />

mobile Handhabung seiner Sägemaschinen.<br />

Anwender können damit<br />

browserbasiert per Smartphone oder<br />

Tablet jederzeit und von überall auf<br />

dem Firmengelände den Status ihrer<br />

Sägemaschinen abfragen, überwachen<br />

und im Bedarfsfall besonders<br />

schnell reagieren.<br />

Die neue KASTOapp bietet eine<br />

Statusübersicht aller im Netzwerk<br />

vorhandenen Kasto-Sägemaschinen,<br />

die mit den Steuerungssystemen<br />

EasyControl oder ExpertControl ausgestattet<br />

sind. Läuft eine Säge im<br />

Automatikbetrieb, kann die App<br />

außerdem auf die in der jeweiligen<br />

Maschinensteuerung hinterlegten<br />

Informationen zugreifen. Damit<br />

erhält der Benutzer genaue Auskünfte<br />

über alle relevanten Parameter<br />

wie etwa Artikel, Abschnittlänge,<br />

Soll- und Ist-Stückzahl sowie<br />

die Vorschub- und Schnittgeschwindigkeit.<br />

Energie zurück beim Lagern<br />

Für seine automatischen Langgutund<br />

Blechlagersysteme hat Kasto<br />

auf der AMB ein neuartiges Konzept<br />

zur Energierückspeisung und Energiespeicherung<br />

entwickelt. Überschüssige<br />

Bewegungsenergie lässt<br />

sich damit in elektrischen Strom<br />

umwandeln, zwischenspeichern und<br />

flexibel nach Bedarf nutzen – das<br />

senkt die Betriebs- und Investitionskosten<br />

sowie den CO 2<br />

-Ausstoß (siehe<br />

auch den Beitrag zum Stahlnews-<br />

Expertentreff auf der AMB, S. x). 2<br />

Kasto auf der AMB<br />

2016: neueste<br />

Entwicklungen der<br />

Metallsäge- und<br />

Lagertechnik<br />

Langschnitt-Lösung gezeigt<br />

Mit der halbautomatischen Vertikal-<br />

Bandsägemaschine KASTOvertical<br />

präsentierte Kasto eine Langschnitt-<br />

Lösung, die es ermöglicht, unter-<br />

Foto: BDS/mh<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|16<br />

25


Messen<br />

und Märkte<br />

Schwerpunkt AMB<br />

Kaltenbach: Kreissägen sowie Transport- und Verarbeitungssysteme<br />

Sägen, vor dem Sägen und danach<br />

Im Mittelpunkt des AMB-Messeauftritts des Sägespezialisten Kaltenbach standen Kreissägeanlagen<br />

– von der halbautomatischen Gehrungskreissäge KKS 400 E bis zur vollautomatischen Universal-<br />

Gehrungskreissäge KKS 463 NA. Doch mit dem Sägen endet das Leistungsspektrum des südbadischen<br />

Unternehmens längst nicht: Darüber hinaus zeigte es auf der AMB Lösungen für die flexible Materialzufuhr<br />

und für die automatisierte weitere Verarbeitung.<br />

Foto: kaltenbach<br />

Wer in eine halb- oder vollautomatische<br />

Kreissägeanlage investiert,<br />

möchte das gesägte Material<br />

höchstwahrscheinlich noch weiter<br />

bearbeiten – und das am besten so<br />

automatisiert wie möglich. Daher<br />

hat der renommierte Sägemaschinen-Hersteller<br />

Kaltenbach GmbH +<br />

Co. KG auf der Anfang September<br />

in Stuttgart stattgefundenen Messe<br />

AMB nicht nur Exponate der letzten<br />

Generation seiner Kaltkreissägeanlagen<br />

gezeigt, sondern darüber<br />

hinaus auch seine Lösungen zur<br />

intelligenten Materialzufuhr und<br />

zum anschließenden Bohren der<br />

gesägten Profile oder des Vollmaterials.<br />

Halbautomatisch<br />

Gehrungen sägen<br />

Doch im Mittelpunkt des Kaltenbach-<br />

Messestands standen zunächst die<br />

Kreissägeanlagen des Herstellers.<br />

Mit der halbautomatischen Gehrungskreissäge<br />

KKS 400 E hat das<br />

Unternehmen eine robuste und leistungsstarke<br />

Einheit im Programm,<br />

die für nahezu alle Profilarten und<br />

Vollmaterial sowie verschiedenste<br />

Stahlsorten im Schnittbereich bis<br />

130 mm Durchmesser (rund) bzw.<br />

120 mm Durchmesser (vierkant)<br />

geeignet ist (sowohl bei 90°- als auch<br />

bei 45°-Schnitten). Flachmaterial<br />

schneidet die Anlage bis 305 x 20<br />

mm (90°) bzw. 245 x 30 mm (45°).<br />

Die Maschine ist für Einzelschnitte<br />

und Kleinserien konzipiert und<br />

erlaubt das Spannen, Sägen, den<br />

Rücklauf und das Öffnen auf Knopfdruck.<br />

Sie verfügt über ein starkes<br />

Getriebe, eine Längenmesseinrichtung<br />

L 41 NC und erreicht eine maximale<br />

Vorschubgeschwindigkeit bis<br />

1.000 mm/min.<br />

Vollautomatische<br />

Gehrungskreissäge<br />

Die automatische Gehrungskreissäge<br />

KKS 451 NA mit einem Blattdurchmesser<br />

von 450 mm erledigt<br />

die Sägeaufgaben selbstständig. Servomotor<br />

und Kugelrollspindel sorgen<br />

für einen hochpräzisen Materialnachschub.<br />

Der optionale CNCgesteuerte<br />

Drehtisch stellt die Gehrung<br />

exakt ein und schafft 2 m<br />

Mit der Universal-Gehrungskreissäge KKS 463 NA bietet Kaltenbach eine vollautomatisch<br />

arbeitende Anlage für Flach-, Winkel- und Massivmaterial sowie Rohre.<br />

Hublänge in einem Hub. Schnittgeschwindigkeiten<br />

und Vorschub werden<br />

automatisch berechnet. Die<br />

Maschine verarbeitet Flach-, Winkel-<br />

und Massivmaterial sowie<br />

Rohre und Sonderprofile vollautomatisch<br />

und verfügt über eine vertikale<br />

Bohrachse für den automatischen<br />

Bohr-/Sägebetrieb.<br />

Die Universal-Gehrungskreissäge<br />

KKS 463 NA – das „Schmuckstück“<br />

der Baureihe KKS NA – arbeitet<br />

ebenfalls vollautomatisch. Wie<br />

die KKS 451 NA verarbeitet sie<br />

sowohl Flach-, Winkel- und Massivmaterial<br />

als auch Rohre. Die zu<br />

sägenden Teile werden automatisch<br />

zugeführt, mit einem 460-mm-Blatt<br />

gesägt und auf Position absortiert.<br />

Mit zu den größten Anwendungsvorteilen<br />

bei dieser Universal-Gehrungsmaschine<br />

gehören dem Hersteller<br />

zufolge die Mehrfachschnitte<br />

an Front- und Heckseite sowie der<br />

mittschwenkende Vertikalspannstock<br />

bei Gehrungsschnitten für<br />

optimale Materialspannung und<br />

kürzeste Reststücklägen.<br />

Kluge Lösungen<br />

über das Sägen hinaus<br />

Zu den Lösungen, die Kaltenbach<br />

über das Sägen hinaus bietet, ge hören<br />

geeignete Zu- und Abfuhr-, automatische<br />

Sortiereinrichtungen sowie<br />

Magazine zur Materialvorlagerung<br />

– und auch ein optional an die Anlage<br />

angebautes Markiersystem in Form<br />

eines Tintenstrahldruckers. Die<br />

gesägten Teile werden dabei abfuhrseitig<br />

zur späteren Identifizierung<br />

markiert.<br />

Für die Materialzufuhr zur Anlage<br />

von links und optional von<br />

rechts hat Kaltenbach vier verschiedene<br />

Möglichkeiten entwickelt: von<br />

hinten links, vorne links, hinten<br />

rechts oder vorne rechts. Die Zufuhr<br />

26 <strong>Stahlreport</strong> 10|16


erfolgt dabei wahlweise über ein<br />

Flach-, Schräg- oder Bundmagazin.<br />

Der Stab wird über eine Rollenbahn<br />

zur Säge transportiert und programmgemäß<br />

gesägt. Analog zu den<br />

verschiedenen Varianten der Zufuhr<br />

bietet der Hersteller auch unterschiedliche<br />

Abfuhrarten an: per<br />

Kipprollenbahn (zum Abkippen auf<br />

verschiedene Positionen), per Abschnittquerverteiler<br />

mit quergetakteten<br />

Ketten (automatische Sortierung<br />

nach vorne und hinten) und<br />

per automatisch absenkender Gurtmulden<br />

zur Aufnahme der Abschnitte.<br />

In der Praxis werden gesägte<br />

Stahlprofile in der weiteren Verarbeitung<br />

sehr oft mit Bohrungen versehen.<br />

Damit das dazu nicht erst<br />

umständlich durch die Fertigung<br />

laufen muss, hat Kaltenbach für die<br />

KKS 463 NA die Bohrmaschine KDV<br />

entwickelt.<br />

Diese ist vor der Maschine angeordnet<br />

und verfügt über einen Horizontalspannstock,<br />

einen Material-<br />

Nachschubgreifer und eine<br />

angetriebene Rollenbahn mit drei<br />

Rollen. Sie verfügt über ein Schnellwechselsystem,<br />

das einen schnellen<br />

und einfachen Werkzeugwechsel<br />

gewährleisten soll. 2<br />

Innovationen auf der AMB<br />

Messe zeigt Zukunft<br />

Die Zukunft der Fertigung in einer<br />

Stunde: Das hatte der Veranstalter der AMB<br />

2016 für eine der geführten Touren durch<br />

das Ausstellungsangebot versprochen. In<br />

Kooperation mit dem Institut für Produktionsmanagement,<br />

Technologie und Werkzeugmaschinen<br />

(PTW) der TU Darmstadt<br />

ging es dabei durch in sechs Themen-Clustern<br />

um alle wichtigen Trends.<br />

Auf besonderes Interesse stießen bei der<br />

„Innovationstour Metallbearbeitung“ der<br />

Messe und des PTW neben Industrie 4.0<br />

auch die Themen additive Fertigung und<br />

Energieeffizienz. Für die praxisgerechte Aufbereitung<br />

der sechs Themencluster sorgten<br />

zahlreiche Partner aus der Industrie auf<br />

dem 540 m 2 großen Stand mitten in der<br />

Maschinenhalle 5.<br />

Die Themen reichten von Industrie 4.0 über<br />

prozesssichere Komplettbearbeitung, energieeffiziente<br />

Produktion und Lean Machining<br />

bis zur additiven Fertigung sowie dem<br />

Zerspanen mit Industrierobotern.<br />

Industrie 4.0 zum Anfassen<br />

Was Industrie 4.0 in der Praxis eigentlich<br />

bedeutet, zeigten ein intelligenter Werkzeugkreislauf,<br />

das Markieren von Bauteilen<br />

und ihre Identifizierung. Der Besucher<br />

erfuhr dabei auch, wie man nicht nur neue<br />

Werkzeugmaschine in Industrie-4.0-Landschaften<br />

integrieren kann, sondern auch die<br />

vielen Bestandsmaschinen in den Unternehmen.<br />

„Endlich sieht man hier einmal, was<br />

Industrie 4.0 eigentlich bedeutet“, so die<br />

Meinung vieler Besucher.<br />

Chancen der additiven Fertigung<br />

Große Resonanz erhielt das erstmals auf<br />

der Messe präsentierte Thema additive Fertigung.<br />

Prof. Dr.-Ing. Eberhard Abele, Leiter<br />

des PTW nennt drei Gründe dafür: „Sie<br />

eröffnet die Möglichkeit für neue Sonderzerspanungswerkzeuge;<br />

viele Zerspaner<br />

sehen jedoch auch Chancen in der Nachbearbeitung<br />

additiv gefertigter Metallteile, um<br />

die Oberfläche zu verbessern oder Bohrungen<br />

einzubringen.“ Aber auch die Frage<br />

werde gestellt, was durch additiv gefertigte<br />

Teile am Geschäft mit Zerspanungsteilen<br />

verlorengehen könnte.<br />

Ebenfalls auf großes Interesse stieß auch<br />

der Dauerbrenner Energieeffizienz – trotz<br />

niedriger Ölpreise. „Wir hören, dass das<br />

Thema Ölpreis nur ein Faktor ist, genauso<br />

wichtig ist heute in den Unternehmen das<br />

Thema CO 2<br />

-Bilanz.“<br />

Bomar: innovative Sägeautomaten<br />

Einstieg in die Highclass-Serienfertigung<br />

Der tschechische Werkzeugmaschinenhersteller BOMAR<br />

spol. s r.o., Spezialist für voll- und halbautomatische Bandsägen, hat<br />

in diesem Jahr auf der AMB die Hochleistungs-Kreissäge ExactCut<br />

TAC 75 und die Hochleistungsbandsäge ProForce 420.350 ASNC<br />

präsentiert.<br />

Die neue Hochleistungs-Kreissäge ExactCut TAC 75 der T-Serie in<br />

Säulenausführung und Vollverkleidung ermöglicht dem Anwender<br />

einen schnellen, einfachen Einstieg in die Welt der Highclass-Serienproduktion.<br />

Der Sägekopf wird auf spindelfrei vorgespannten Linearführungen<br />

und einer hochpräzisen Kugelgewindespindel mit groß<br />

dimensioniertem Servoantrieb bewegt. Die Steuerung ist mit einem<br />

modernen Touch-Display ausgestattet. Sie führt den Bediener<br />

schnell und mittels des intuitiven Dialogsystems leicht durch alle Einstellungen.<br />

Um nachstehende Bearbeitungen wie Sortier-, Bestückungs-<br />

oder Zerspanungsprozesse an die Sägeanlage anzubinden,<br />

wurde in Zusammenarbeit mit dem japanischen Maschinenbauunternehmen<br />

Fanuc ein robotergestütztes Zuführsystem entwickelt.<br />

Mit der automatischen, CNC-gesteuerten Hochleistungs-Produktionsbandsäge<br />

ProForce 420.350 ASNC in Zwei-Säulen-Ausführung<br />

Foto: Bomar<br />

präsentierte Bomar eine weitere neue Produktreihe in vollverkleideter<br />

Ausführung. Der Einsatz der Polymer-Beton-Technologie in der<br />

Maschinenausführung führe zu einer deutlichen Vibrationsdämpfung<br />

in Sägerahmen, Säulen und Unterbau der Maschine. Der Schnittvorschub<br />

erfolgt über zwei Kugelgewindespindeln und Servoantrieb.<br />

Weiterhin verfügt der Sägeautomat über eine automatische Schnittdruckregulierung<br />

zur Anpassung an die Materialform und den daraus<br />

resultierenden Schnittkanal.<br />

Mit der automatischen,<br />

CNC-gesteuerten<br />

Hochleistungs-Produktionsbandsäge<br />

ProForce<br />

420.350 ASNC in<br />

Zwei-Säulen-Ausführung<br />

hat Bomar eine<br />

weitere neue Produktreihe<br />

präsentiert.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|16<br />

27


Messen<br />

und Märkte<br />

Schwerpunkt AMB<br />

Je nach ausgewähltem Bearbeitungsprogramm taucht der Roboter das Werkstück<br />

vollständig oder partiell in das Schleifmedium im rotierenden Arbeitsbehälter ein.<br />

Der Surf-Finisher ist mit zwei Robotern ausgestattet, die parallel<br />

arbeiten.<br />

Innovatives Gleitschleif-Konzept von Rösler<br />

Komplexe Bauteile vollautomatisch bearbeiten<br />

Geht es um das Entgraten, Schleifen und Polieren hochwertiger Präzisionsbauteile, sind heute extrem hohe Qualitätsanforderungen<br />

zu erfüllen. Gleichzeitig erfordert der Wettbewerb eine Minimierung der Bearbeitungsstückkosten.<br />

Dieser Spagat lässt sich mit der innovativen Surf-Finishing-Technologie von Rösler schaffen. Der Einsatz von Robotern<br />

ermöglicht die Handhabung der Werkstücke während des berührungsfreien, vollautomatischen Gleitschliff-Prozesses.<br />

Dadurch können geometrisch komplexe Bauteile nicht nur vollflächig, sondern prozesssicher und effizient auch gezielt<br />

selektiv bearbeitet werden. Rösler hat diese Gleitschliffinnovation erstmals an der AMB 2016 in Stuttgart gezeigt.<br />

Fotos, 3: Rösler Oberflächentechnik<br />

Ob für die Automobilindustrie,<br />

den Maschinen- und Anlagenbau,<br />

die Werkzeugindustrie oder<br />

andere Hightech-Branchen – die<br />

Oberflächen hochwertiger, geometrisch<br />

komplexer Präzisionsteile müssen<br />

häufig streng definierte Spezifikationen<br />

aufweisen, beispielsweise<br />

hinsichtlich Entgratung, Oberflächenrauigkeit<br />

und Glanzgrad. Das<br />

stellt bisher eine Aufgabe dar, die<br />

entweder mit kostspieliger Handarbeit<br />

oder nur mit sehr aufwändigen<br />

Automatisierungskonzepten gelöst<br />

wird. Beides geht jedoch zu Lasten<br />

der Wirtschaftlichkeit und damit zu<br />

Lasten der Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Auf der Metallbearbeitungsmesse<br />

AMB hat der Oberflächenspezialist<br />

Rösler Oberflächentechnik GmbH<br />

nun sein neues Konzept Surf-Finishing<br />

gezeigt. Mit dem Surf-Finishing<br />

will das Unternehmen bei Anwendungen<br />

dieser Art neue Perspektiven<br />

für die berührungsfreie Trocken- und<br />

Nassbearbeitung eröffnen.<br />

Werkstücke mit<br />

geometrisch komplexen<br />

Formen<br />

sind das Zielgebiet<br />

der Surf-Finishing-<br />

Technik<br />

Effektive Werkstückführung<br />

durch Roboter<br />

Bei der neuen Gleitschliff-Technologie,<br />

die auf dem bewährten Schlepp-<br />

Finishen basiert, erfolgt das Teilehandling<br />

durch einen oder mehrere<br />

6-Achs-Knickarmroboter. Er entnimmt<br />

das Produkt bzw. die zu bearbeitenden<br />

Werkstücke mit einem teileangepassten<br />

Greifsystem von der<br />

Zuführung und taucht es oder sie in<br />

den mit dem Schleifmedium gefüllten,<br />

rotierenden Arbeitsbehälter ein.<br />

Anschließend bewegt der Roboterarm<br />

das Bauteil mit einem manuell<br />

oder automatisch ausgewählten Bearbeitungsprogramm<br />

durch das<br />

Medium. Der Roboter kann das Werkstück<br />

dabei in verschiedenen Winkeln<br />

neigen, rotieren sowie stationär<br />

führen. Dies ermöglicht, dass – je<br />

nach Aufgabenstellung – das komplette<br />

Werkstück, ein bestimmter<br />

oder verschiedene definierte Bauteilbereiche<br />

durch die Schleifkörper „surfen“.<br />

Auf diese Weise lässt sich eine<br />

sehr gezielte selektive Bearbeitung<br />

realisieren. Je nach Größe des Arbeitsbehälters<br />

und Werkstücks kann ein<br />

Surf-Finisher mit bis zu drei Robotern<br />

eingesetzt werden.<br />

Kurze Taktzeiten<br />

durch intensive Behandlung<br />

Während des Entgrat-, Schleif- oder<br />

Verrundungsprozesses rotiert der<br />

Arbeitsbehälter mit der im Programm<br />

festgelegten Geschwindigkeit, die<br />

28 <strong>Stahlreport</strong> 10|16


maximal 80 UpM beträgt. In Kombination<br />

mit der Werkstückbewegung<br />

entsteht ein hoher Druck zwischen<br />

dem Bauteil und Schleifmedium,<br />

durch den das gewünschte Ergebnis<br />

reproduzierbar in vergleichsweise<br />

sehr kurzen Zykluszeiten erzielt<br />

wird.<br />

Nach der festgelegten Bearbeitungszeit<br />

legt der Roboter das Werkstück<br />

definiert ab oder bringt es – je<br />

nach Anlagenausstattung – zuvor<br />

noch zu einer Reinigungsstation.<br />

Vom intensiven Entgraten<br />

zum Hochglanzpolieren<br />

Die Möglichkeit, Bearbeitungsprogramme<br />

in der Anlagensteuerung<br />

zu hinterlegen, macht die Surf-<br />

Finishing-Technologie hochflexibel.<br />

Abhängig von der Auswahl des Bearbeitungsmediums,<br />

der Prozessart<br />

(Trocken- oder Nassbearbeitung), der<br />

Rotationsgeschwindigkeit des<br />

Arbeitsbehälters und der Bewegung<br />

sowie dem Eintauchwinkel des Werkstücks<br />

reicht das Anwendungsspektrum<br />

von aggressivem Entgraten und<br />

Verrunden über intensives Schleifen<br />

bis hin zum Hochglanzpolieren,<br />

wobei Mittenrauwerte (Ra-Werte) von<br />

kleiner 0,04 μm erzielt werden können<br />

– und das vollautomatisch auch<br />

an definierten Bauteilbereichen.<br />

Kundenspezifische Integration<br />

in Produktionslinien<br />

Durch unterschiedliche Arbeitsbehältergrößen<br />

passt sich der Surf-<br />

Finisher an kundenspezifische Anforderungen<br />

an. So bietet beispielsweise<br />

der Behälter mit 1.800 mm Durchmesser<br />

ausreichend Platz für die<br />

Bearbeitung relativ großer Werkstücke<br />

wie etwa Turbinen-Komponenten.<br />

Anlagen für die Nassbearbeitung<br />

sind ausgestattet mit einer automatischen<br />

Nachdosierung von Wasser<br />

und Compound. Ein System für die<br />

Aufbereitung und Kreislaufführung<br />

des Prozesswassers steht ebenfalls<br />

zur Verfügung. In den Prozess lassen<br />

sich darüber hinaus Peripheriegeräte,<br />

wie ein externes Transportsystem<br />

und/oder eine Reinigungsstation,<br />

einbinden. Die Integration<br />

in vollautomatisierte Produktionslinien<br />

ist über Schnittstellen problemlos<br />

realisierbar. 2<br />

Foto: Behringer GmbH<br />

Berg & Schmid: breites Maschinen-Portfolio<br />

Zuverlässig, schnell und sicher Sägen<br />

Erst im Juni hatte die Berg & Schmid<br />

GmbH, spezialisiert auf Sägetechnik, Pressen<br />

und Gewindeschneidmaschinen, den offiziellen<br />

Startschuss für den Bau seines neuen Kompetenzzentrums<br />

Sägetechnik in Remseck-Aldingen<br />

nördlich von Stuttgart gegeben. Die Investition<br />

in eine 3.000 m² große Produktions-,<br />

Lager- und Bürofläche biete die nötigen Bedingungen,<br />

um die gestiegenen Anforderungen im<br />

Markt mit optimalen Prozessen noch besser<br />

erfüllen zu können, so das Unternehmen.<br />

Auf der AMB präsentierte die Berg & Schmid<br />

GmbH die neuesten Entwicklungen des Unternehmens<br />

in der Sägetechnik. Der 2-Säulen-<br />

Bandsägeautomat xsmart3 trennt Vollmaterial<br />

bis 310 mm Durchmesser (rund, quadratisch),<br />

rechteckiges Material wird bis 340 x 310 mm<br />

geschnitten, Bünde bis 340 x 250 mm. Die<br />

Maschine verfügt über eine moderne CNC-<br />

Behringer: Neue Features erhöhen Prozesssicherheit<br />

Effiziente Sägelösungen für den Stahlhandel<br />

Mit der Hochleistungs-Gehrungsbandsäge<br />

HBP310-523G hat die Behringer GmbH<br />

eine bewährte Lösung insbesondere für<br />

Anwendungen im Stahlbau und Stahlhandel<br />

auf der AMB gezeigt. Präzise und zügig trenne<br />

die Sägeeinheit Profilstähle und Vollmaterialien<br />

aus Metall und vergleichbaren Kunststoffen.<br />

Mit einem Schnittbereich im Rundmaterial von<br />

310 mm und im Flachmaterial von 520 x 310<br />

mm sowie beidseitigen Gehrungen von 45°<br />

rechts bis 30° links erweise sich die Maschine<br />

als zuverlässiger Allrounder.<br />

Daneben hat der Sägespezialist auch Neues<br />

bei seiner Geradschnittbandsägen-Reihe HBE<br />

Dynamic gezeigt. Die neue HBE-Dynamic-Baureihe<br />

ist in fünf Modelltypen 261A, 321A, 411A,<br />

511A und 663A mit entsprechendem Schnittbereich<br />

erhältlich und deckt damit ein umfangreiches<br />

Anwendungsfeld in Stahlhandel,<br />

Maschinen- und Werkzeugbau und im<br />

anspruchsvollen Metallhandwerk ab.<br />

Der 2-Säulen-Bandsägeautomat xsmart3<br />

von Berg & Schmid<br />

Steuerung, der Sägerahmen lässt sich schräg<br />

stellen. Der Schnittdruck wird dabei für maximale<br />

Schnittleistungen hydraulisch reduziert.<br />

Mit der K-tech DG 50/33 HA-I hat der Hersteller<br />

eine 2-Säulen-Doppel-Gehrungsbandsäge<br />

einen hydraulischen Halbautomat gezeigt. Die<br />

Sägeeinheit ermöglicht Gehrungsschnitte bis<br />

60° rechts/links, der Schnittbereich liegt bei<br />

max. 350 mm (Geradschnitt) bzw. 300 mm<br />

(45°) und 155 mm (90°) und verfügt über<br />

einen frequenzgeregelten Antrieb von 15 bis<br />

100 m/min.<br />

Ganz neu bietet Behringer an der HBE-Baureihe<br />

Features serienmäßig an, die die Prozesssicherheit<br />

beim Sägen erheblich erhöhen.<br />

Die AFC-Steuerung (Auto-Feed-Control) ist ein<br />

solches Beispiel: Eine leistungsfähige Schnittdrucksteuerung<br />

liefert rechnergesteuert die<br />

Daten für Schnittgeschwindigkeit und servogeregeltem<br />

Vorschub. Dies soll das Werkzeug<br />

sehr effektiv vor Überbelastungen schützen, da<br />

der Sägebandrücken während des Schnitts in<br />

Echtzeit abgetastet wird. „Hiermit bieten wir<br />

unseren Kunden Top-Technik, die sonst in<br />

Hochleitungssägemaschinen zu finden ist“, so<br />

Geschäftsführer Christian Behringer.<br />

Neue Erkenntnisse aus seiner Speed-Cutting-<br />

Technologie (SC-Technologie) hat das Maschinenbauunternehmen<br />

bei der Entwicklung des<br />

SC-Kits für den Hochleistungsbandsägeautomaten<br />

HBM540A umgesetzt. Das Ergebnis<br />

sind höhere Schnittleistungen und eine längere<br />

Standzeit des Werkzeugs. Bis zu siebenfach<br />

reduzierte Zykluszeiten, ein perfekter Späne-<br />

Abfluss, konstant hoher Spanabtrag, saubere<br />

Schnittoberflächen und kurze Reststücke sprächen<br />

weiterhin für diese Technologie.<br />

Ganz neu bietet die Behringer GmbH an der HBE-<br />

Baureihe Features serienmäßig an, die die Prozesssicherheit<br />

beim Sägen erheblich erhöhen.<br />

Foto: Berg & Schmid<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|16<br />

29


Messen<br />

und Märkte<br />

Nachrichten<br />

Augmented Reality<br />

hält Einzug auch bei<br />

der Fahrzeugwartung<br />

in der Werkstatt.<br />

Foto: Messe Frankfurt Exhibition GmbH/Jens Liebchen<br />

Automechanika in Frankfurt<br />

Automobile Daten<br />

im Mittelpunkt<br />

Mit einer Rekordbeteiligung von<br />

4.820 Ausstellern aus 76 Ländern erreichte die<br />

Automechanika Frankfurt im September 2016<br />

eine neue Bestmarke. Rund 136.000 Besucher<br />

aus über 170 Ländern (2014: 137.982) kamen<br />

auf eine der international bedeutendsten Messen<br />

der Automobilwirtschaft nach Frankfurt.<br />

Das zentrale Thema der Veranstaltung lautete<br />

„Tomorrow’s Service & Mobility“. Die<br />

Messe habe eindrucksvoll belegt, wie sich<br />

die Branche verändert, hin zu einer immer<br />

stärkeren Vernetzung des Automobils, so der<br />

Veranstalter der Messe, die Messe Frankfurt.<br />

„Mit diesen überzeugenden Zahlen baut<br />

die Automechanika ihre Position als weltweit<br />

führende Plattform für den automobilen<br />

Nachhaltigkeit und Abfälle<br />

Was die Terratec in Leipzig thematisiert<br />

Weil eine nachhaltige Entwicklung<br />

der Gesellschaft auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft<br />

untrennbar mit einem effizienten<br />

Abfallmanagement sowie der Sicherung und<br />

Rückgewinnung von Rohstoffen verbunden<br />

ist, präsentiert sich die Messe Terratec in<br />

Leipzig vom 5.-7.4.17 mit geschärftem Profil:<br />

Als Fachmesse für Entsorgung, Kreislaufund<br />

Ressourcenwirtschaft will sie Unternehmen<br />

eine effektive Plattform für Austausch<br />

und Geschäfte bieten.<br />

Der Fokus der terratec liegt auf Technik und<br />

Dienstleistungen für die Entsorgung von<br />

(auch Metall-)Abfällen sowie Konzepten und<br />

Ideen auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft.<br />

Lösungen für den nachhaltigen Umgang mit<br />

den Ressourcen Wasser, Boden und Luft<br />

runden das Messeprofil ab.<br />

Aftermarket weiter aus. Neben unzähligen<br />

beeindruckenden Fahrzeugen, die smart und<br />

vernetzt daherkommen, war der Kampf um<br />

die Daten eine der Fragen, die auf der Messe<br />

am heißesten diskutiert wurden.“<br />

Rund 1.000 Aussteller präsentieren auf der<br />

Messe Komponenten, Ersatzteile oder Werkzeuge<br />

für Lkw, Busse und Transporter,<br />

darunter gehörten Hersteller von Komponenten<br />

und Systemen, wie ZF, Continental, Jost<br />

oder Wabco ebenso dazu wie zahlreiche<br />

Ersatzteillieferanten und Werkzeughersteller,<br />

die vom Bremsbelag bis zur Lackierkabine<br />

alles für die Lkw- und Buswerkstatt anbieten.<br />

Die nächste Automechanika Frankfurt findet<br />

vom 11. bis 15. September 2018 statt. Parallel<br />

dazu feiert die REIFEN, lizensiert durch<br />

die Messe Essen, als Co-located Show in der<br />

Halle 12 in Frankfurt ihr Debüt.<br />

Ausstellerpräsentationen in der Messehalle<br />

und auf dem Freigelände sowie ein gut<br />

strukturiertes Fachprogramm von hoher<br />

Qualität ergeben für Aussteller und Besucher<br />

ein attraktives Angebot. Darüber<br />

hinaus veranstaltet die IHK Potsdam die<br />

„Green Ventures“, nach eigenen Angaben<br />

Deutschlands größte internationale Kooperationsbörse<br />

für Umwelt- und Energietechnik<br />

2017.<br />

Schirmherr der Terratec 2017 ist das Bundesministerium<br />

für Umwelt, Naturschutz,<br />

Bau und Reaktorsicherheit. Namhafte Verbände,<br />

Institutionen und Branchenexperten<br />

unterstützen bei der Vorbereitung und<br />

Durchführung, darunter der internationale<br />

Abfallwirtschaftsverband International Solid<br />

Waste Association.<br />

Anwender im Mittelpunkt<br />

Begleitkonferenz zur CeBIT<br />

Nach der Premiere 2015 ist die<br />

Begleitkonferenz zur Computermesse CeBIT<br />

im kommenden März in Hannover Anfang<br />

Oktober in Düsseldorf erneut an den Start<br />

gegangen. Wiederum standen in der Rheinmetropole<br />

die Anwender digitaler Technologien<br />

und Lösungen im Mittelpunkt des Programms,<br />

zu dem es auch eine besondere<br />

Veröffentlichung gibt.<br />

Unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Alexander<br />

Roßmann, Lehrstuhlinhaber für Digital Business<br />

an der Hochschule Reutlingen, präsentierten<br />

auf der zweiten d!conomy-Konferenz<br />

führende Vertreter der digitalen Wirtschaft<br />

in Keynotes, Podiumsdiskussionen und<br />

Interviews sowie in parallelen Vortragsreihen<br />

und Sessions ihre Strategien und Sichtweisen<br />

für die digitale Zukunft der deutschen<br />

Wirtschaft.<br />

Die CeBIT-Konferenz sieht sich als Impulsgeber<br />

für die Zukunft von Konzernen und<br />

mittelständischen Unternehmen, weil in<br />

nur zwei Tagen wichtige Perspektiven des<br />

digitalen Wandels kompakt thematisiert<br />

wurden. Dazu zählt u.a. die:<br />

z Entwicklung von Digital- und Transformations-Strategien,<br />

z Organisation des Unternehmens 4.0,<br />

z Veränderung von Unternehmenskulturen,<br />

z Transformation von Kundenschnittstellen<br />

und Lieferketten,<br />

z Entwicklung neuer Geschäftsmodelle,<br />

z Wertschöpfung der IT als Treiber der Digitalisierung,<br />

z Digitalisierung der Gesellschaft und ihre<br />

Auswirkungen auf die Arbeitswelt.<br />

Im Vorfeld der Veranstaltung war das Whitepaper<br />

„Digital ist besser – warum?“ erschienen.<br />

In mehreren Interviews erklären Entscheider<br />

darin, wie sie die Digitalisierung<br />

für sich bewerten und in ihren Unternehmen<br />

umsetzen.<br />

[ Info ]<br />

Das Whitepaper ist abrufbar unter:<br />

www.euroforum.de/dconomy #dconomy16<br />

30 <strong>Stahlreport</strong> 10|16


BME-Forum<br />

Einkäufer auf der Moulding Expo<br />

Die Vorbereitungszeit bis zur Moulding<br />

Expo 2017 (30.5.-2.6.) nutzt die Messe<br />

Stuttgart, um die Zusammenarbeit mit ihren<br />

Partnern zu intensivieren – auch mit den im<br />

BME organisierten Einkäufern. Das Forum<br />

„Einkauf von Werkzeugen“ findet 2017<br />

parallel zur Messe und in unmittelbarer<br />

Nähe zum Ausstellungsgeschehen statt.<br />

„Für unsere Aussteller ist das natürlich optimal“,<br />

sagte Florian Niethammer, Teamleiter<br />

der Moulding Expo, „da ihre Kunden sich<br />

erst fortbilden und dann direkt zu ihnen in<br />

die Messehallen kommen.“ Chereén Semrau,<br />

Projektleiterin beim Bundesverband<br />

Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik<br />

(BME), bestätigte: „Erst der Erfahrungsaustausch,<br />

angeregt durch Vorträge aus der<br />

Praxis der Einkäufer, und dann der Besuch<br />

auf der Messe, der zeigt, welche Produkte<br />

und Dienstleistungen der Werkzeug-,<br />

Modell- und Formenbau am Markt anbietet.<br />

Das ist für unsere Teilnehmer eine hervorragende<br />

Kombination.“<br />

Darüber hinaus sollen die Einkäufer-Führungen<br />

auf der Moulding Expo 2017 noch spezifischer<br />

auf die Interessen dieser Zielgruppe<br />

ausgerichtet und in Kleingruppen durchgeführt<br />

werden.<br />

Im Fokus der Messe Moulding Expo stehen<br />

der Werkzeug-, Modell- und Formenbau mit<br />

Spritzgieß-, Druckguss-, Gießerei-, Stanzund<br />

Umformwerkzeugen sowie unterschiedliche<br />

Verfahren des Modell- und Prototypenbaus.<br />

Komponenten und Zubehör, Werkzeugmaschinen,<br />

Bearbeitungswerkzeuge,<br />

Messtechnik und Sondermaschinen, Software,<br />

Anlagen und Dienstleistungen für den<br />

Werkzeug, Modell- und Formenbau runden<br />

das Ausstellungsspektrum ab. Fachforen<br />

und Sonderausstellungen ergänzen das<br />

Angebot.<br />

Zur Premiere 2015 waren 620 Aussteller<br />

und rund 14.000 Fachbesucher nach Stuttgart<br />

gekommen.<br />

Praxisforum KSS: Auswahl, Einsatz und Pflege<br />

KSS: Kooperation<br />

läuft wie geschmiert<br />

Die Fachmesse KSS für sicheres Kühlen,<br />

Schmieren, Reinigen, Ölen und Fetten<br />

wird im kommenden Jahr zum zweiten<br />

Mal durchgeführt – vom 30.5. bis 1.6. in<br />

Stuttgart und zeitlich parallel zur Werkzeug-<br />

und Formenbaumesse Moulding<br />

Expo, die allerdings bis zum 2.6. dauert.<br />

Veranstalter dieser offenbar reibungslosen<br />

Kooperation sind die Carl Hanser<br />

Verlag GmbH & Co. KG einer- und die<br />

Messe Stuttgart andererseits. Die KSS<br />

erhebt den Anspruch, als Dialogplattform<br />

speziell für die Kühlschmierstoffbranche<br />

zu den wichtigsten Entwicklungen, Trends<br />

und Anforderungen der Branche einen<br />

kompakten Überblick zu bieten.<br />

Aktuelle Einsichten<br />

Termine zu Messen und Märkten<br />

Messen sind Orte, an denen Material<br />

sowie Produkte und Dienstleistungen vorgestellt,<br />

Einsichten in Märkte gegeben werden.<br />

Gerade für Händler in komplexen<br />

Wertschöpfungsketten sind solche Events,<br />

häufig in Kombination mit Kongressen,<br />

besonders wichtig. Deshalb greift der<br />

„<strong>Stahlreport</strong>“ diese Themen regelmäßig auf.<br />

In diesem Heft geschieht das schwerpunktmäßig<br />

in der Berichterstattung über die<br />

„AMB“ im September in Stuttgart – sowie<br />

nachfolgend als chronologische Übersicht<br />

zu entsprechenden Events für die Zeit<br />

zwischen Oktober 2016 und Juni 2017:<br />

z IT & Business – Fachmesse für IT-Solutions,<br />

4.-6.10.16, Stuttgart<br />

z Arbeitsschutz Aktuell – Fachmesse und<br />

Kongress, 11.-13.10.16, Hamburg<br />

z EuroBLECH – Internationale Technologiemesse<br />

für Blechbearbeitung, 25.-29.10.16,<br />

Hannover<br />

z SWISSTECH – Internationale Fachmesse<br />

für Werkstoffe, Komponenten und<br />

Systembau, 15.-18.11.16, Basel<br />

z Aluminium – 11. Weltmesse und Kongress,<br />

29.11.-1.12.16, Düsseldorf<br />

z VALVE WORLD EXPO – 10. Internationale<br />

Fachmesse mit Kongress für Industrie-<br />

Armaturen, 29.11.-1.12.16, Düsseldorf<br />

z BAU 2017 – Weltleitmesse für Architektur,<br />

Materialien und Systeme, 16.-21.1.17,<br />

München<br />

z LEARNTEC 2017 – Internationale Fachmesse<br />

und Kongress, 24.-26.1.17, Karlsruhe<br />

z didacta – die Bildungsmesse, 14.-18.2.17,<br />

Stuttgart<br />

z Intec – Internationale Fachmesse für<br />

Werkzeugmaschinen, Fertigungs- und<br />

Automatisierungstechnik, 7.-10.3.17,<br />

Leipzig<br />

z Z – Internationale Zuliefermesse für Teile,<br />

Komponenten, Module und Technologien,<br />

7.-10.3.17, Leipzig<br />

z LOGIMAT – Internationale Fachmesse für<br />

Distribution, 14.-16.3.17, Stuttgart<br />

z CeBIT – Internationale Computermesse,<br />

20.-24.3.17, Hannover<br />

z terratec – Fachmesse für Entsorgung,<br />

Kreislauf- und Ressourcenwirtschaft,<br />

5.-7.4.17, Leipzig<br />

z Hannover Messe – Internationale<br />

Industrieschau, 24.-28.4.17, Hannover<br />

z METPACK – 9. Internationale<br />

Fachmesse für Metallverpackungen,<br />

2.-6.5.17, Essen<br />

z Interpack – Internationale Fachmesse<br />

für die Verpackungsbranche und die<br />

verwandte Prozessindustrie, 4-10.5.17,<br />

Düsseldorf<br />

z KSS – Fachmesse für Kühlen, Schmieren,<br />

Reinigen, Ölen und Fetten, 30.5.-1.6.17,<br />

Stuttgart<br />

z Moulding Expo – Internationale Fachmessen<br />

für den Werkzeug-, Modell- und<br />

Formenbau, 30.5.-2.6.17, Stuttgart<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|16<br />

31


Schwerpunkt<br />

Konjunktur<br />

Aktueller Einkäufer-Index:<br />

Der Aufschwung verliert<br />

nur leicht an Dynamik<br />

Der seit Dezember 2014 anhaltende Aufschwung der deutschen Industrie hat im August<br />

dieses Jahres nur leicht an Dynamik verloren. Das signalisiert der Einkäufer-Index EMI,<br />

der gegenüber Juli lediglich um 0,2 Punkte auf 53,6 gesunken ist. Dass das Wachstum<br />

nach wie vor solide ausfiel, war daran zu erkennen, dass der Langzeit-Durchschnittswert<br />

von 51,9 Punkten ein weiteres Mal deutlich übertroffen wurde.<br />

Ergänzend zu diesen Ergebnissen<br />

hat der Bundesverband Materialwirtschaft,<br />

Einkauf und Logistik (BME)<br />

auch prominente Kommentare und<br />

Teilindizes der aktuellen Befragungen<br />

veröffentlicht. Der Markit/BME<br />

Einkaufsmanager Index (EMI) gibt<br />

einen allgemeinen Überblick über die<br />

konjunkturelle Lage in der deutschen<br />

Industrie. Der Index erscheint seit<br />

1996 unter Schirmherrschaft des BME,<br />

Frankfurt. Er wird vom Anbieter von<br />

Unternehmens-, Finanz- und Wirtschaftsinformationen<br />

IHS Markit mit<br />

Hauptsitz in London erstellt und<br />

beruht auf der Befragung von 500 Einkaufsleitern/Geschäftsführern<br />

der<br />

verarbeitenden Industrie in Deutschland<br />

(nach Branche, Größe, Region<br />

repräsentativ für die deutsche Wirtschaft<br />

ausgewählt).<br />

Kommentare<br />

„Der EMI hat zwar im August leicht<br />

nachgegeben, dennoch ist auch der<br />

aktuelle Wert ein Beleg für die Robustheit<br />

der deutschen Konjunktur“,<br />

betonte Dr. Christoph Feldmann,<br />

Hauptgeschäftsführer des BME.<br />

„Trotz Brexit-Votum bleibt der EMI<br />

weiterhin stabil. Mögliche negative<br />

Effekte daraus werden durch eine<br />

zunehmend bessere Entwicklung in<br />

den USA, aber auch in vielen Schwellenländern<br />

kompensiert. Wir haben<br />

jüngst unsere Wachstumsprognose<br />

für Deutschland sogar nach oben revi-<br />

diert“, sagte Dr. Gertrud R. Traud,<br />

Chefvolkswirtin der Helaba Landesbank<br />

Hessen-Thüringen. In diesem<br />

Jahr sollten nach Einschätzung der<br />

Bankdirektorin 1,8 % drin sein und<br />

auch 2017 sei mit einer Rate von mehr<br />

als 1,5 % zu rechnen.<br />

Nach Ansicht von Dr. Ulrich Kater,<br />

Chefvolkswirt der DekaBank, „trifft<br />

die Sommerflaute doch noch in diesem<br />

Jahr ein: Rund um die Welt haben die<br />

wirtschaftlichen Indikatoren im<br />

August etwas nachgelassen, was auch<br />

die deutsche Wirtschaft zu spüren<br />

bekommen hat. Allerdings ist das noch<br />

kein Grund zur Beunruhigung.“ Das<br />

sei „alles im normalen Schwankungsbereich<br />

einer weiterhin moderat wachsenden<br />

Wirtschaft“.<br />

„Die deutsche Wirtschaft<br />

schwenkt auf einen flacheren Wachstumspfad<br />

ein. Erfreulich ist die Entwicklung<br />

der Auslandsbestellungen,<br />

gerade angesichts der internationalen<br />

Krisen und der Brexit-Diskussion“,<br />

kommentierte Dr. Dirk Schlotböller,<br />

Konjunkturexperte des Deutschen<br />

Industrie- und Handelskammertages,<br />

die aktuellen EMI-Daten. Die Stabilisierung<br />

der Einkaufspreise weise<br />

ebenfalls auf eine anziehende internationale<br />

Nachfrage hin.<br />

Teilindizes<br />

Die Industrieproduktion wurde – wie<br />

bereits seit Mai 2013 – auch im August<br />

gesteigert, diesmal allerdings mit<br />

leicht verlangsamter Rate. Der Teilindex<br />

notiert jedenfalls noch immer auf<br />

einem auch im historischen Vergleich<br />

hohen Niveau. Am stärksten fiel die<br />

Produktionsausweitung im Investitionsgüterbereich<br />

aus.<br />

Bei den Industrieunternehmen<br />

gingen im August nicht mehr ganz so<br />

viele Neu- und Folgeaufträge ein wie<br />

im Juni und Juli. Betroffen davon waren<br />

sowohl Global Player als auch kleine<br />

und mittelständische Betriebe. Der<br />

Teilindex Auftragseingang notiert<br />

aktuell jedoch noch immer über seinem<br />

Langzeit-Durchschnittswert.<br />

Der fünfte Stellenaufbau in Folge<br />

fiel schwächer aus als in den beiden<br />

Vormonaten. Diejenigen Firmen, die<br />

neue Arbeitsplätze schufen, begründeten<br />

dies mit den gestiegenen Umsätzen<br />

und guten Nachfrageperspektiven.<br />

Vor allem wegen der Verteuerung<br />

von Stahl legten die durchschnittlichen<br />

Einkaufspreise im August zum<br />

zweiten Mal hintereinander und noch<br />

etwas stärker zu als im Juli. Im historischen<br />

Vergleich blieb der Anstieg<br />

jedoch insgesamt gedämpft. Nach der<br />

minimalen Anhebung im Vormonat<br />

wurden die Verkaufspreise im August<br />

– vor allem wegen des scharfen Wettbewerbs<br />

– wieder leicht reduziert.<br />

Bei über 90 % der EMI-Umfrageteilnehmer<br />

blieben die Verkaufspreise<br />

binnen Monatsfrist allerdings konstant.<br />

2<br />

32 <strong>Stahlreport</strong> 10|16


Stabile Entwicklung<br />

BGA zu einem halben Jahr Großhandel<br />

Der Großhandel hat sich im ersten Halbjahr 2016 insgesamt stabil entwickelt. Dank<br />

eines soliden 2. Quartals habe der Verlust des Jahresbeginns wettgemacht werden können.<br />

So schätzte der BGA am Sommerende die Lage der Branche ein.<br />

„Aufgrund der Entwicklung in den ersten sechs Monaten erwarten wir für den weiteren<br />

Jahresverlauf nur eine verhaltene gesamtwirtschaftliche Dynamik. Impulsgeber bleibt der<br />

Konsum, da die Investitionsdynamik weiter auf niedrigem Niveau verharrt.“ Dies erklärte<br />

Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen<br />

(BGA), in Berlin zu den vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes in<br />

Sachen Umsatzzahlen im Großhandel für das 2. Quartal 2016.<br />

Nach den Ergebnissen des Amtes haben die Unternehmen des Großhandels im 2. Quartal<br />

2016 real 2,4 % und nominal 0,4 % mehr umgesetzt als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz<br />

im Produktionsverbindungshandel, der ein Indikator für die Industrieproduktion und den<br />

Export ist, lag real um 2,0 % über und nominal um -2,8 % unter dem Vorjahreswert. Der<br />

Konsumbereich setzte im Vergleichszeitraum hingegen sowohl real 3,0 % als auch nominal<br />

4,0 % mehr um. Grund für den insgesamt geringen nominalen Anstieg ist die schwache<br />

Preisentwicklung, hieß es.<br />

„Die wirtschaftliche Entwicklung bleibt ungewöhnlich volatil aufgrund vielfältiger Risiken<br />

und Unsicherheiten. So sind beispielsweise die Folgen des Brexit noch nicht absehbar.<br />

Die Politik tut gut daran, die Reformdynamik zu erhöhen. Gleiches gilt für die Modernisierung<br />

der Infrastruktur und Investitionsanreize, um den laufenden Strukturwandel erfolgreich<br />

zu gestalten“, so Börner abschließend.<br />

Buchtipp<br />

Stahlmärkte im Umbruch<br />

„Hintergründe, Fakten, betriebliche<br />

Konsequenzen, Perspektiven“. So<br />

lautet der Untertitel zu dem neuen Fachbuch<br />

„Stahlmärkte im Umbruch“, das<br />

Prof. Dr. Lothar Grebe vom Stahlhandelsinstitut<br />

in Meerbusch veröffentlicht hat.<br />

Aus dem Inhalt:<br />

z Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

z EU-Stahlmarkt zwischen Bangen und<br />

Hoffen<br />

z Welt-Stahlnachfrage und Stahlbedarf in<br />

der EU 2016/2017<br />

z Marktorientierte Einteilung der Stähle<br />

z Perspektiven auf dem Stahlmarkt<br />

Deutschland<br />

z Markttendenzen in den stahlverarbeitenden<br />

Sektoren 2016/2017<br />

z Hebel des Unternehmenserfolgs im<br />

Stahlgeschäft<br />

z Outlook 2050<br />

Die Veröffentlichung wird zum Preis von 79€<br />

netto angeboten und kann per E-Mail bestellt<br />

werden über: lothargrebe@me.com.<br />

Der aktuellen Lage geschuldet<br />

Die Zulieferer stehen unter Druck<br />

Quelle: ArGeZ<br />

Das Geschäftsklima der Zuliefererindustrie<br />

ist durch eine spürbar schwächere<br />

Bewertung der aktuellen Lage unter Druck<br />

geraten. Das hat die ArGeZ Ende August mitgeteilt.<br />

Lage und Erwartungen: Geschäftsklimaindex der deutschen Zulieferindustrie im August 2016<br />

Saldo der positiven und negativen Meldungen<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

-40<br />

-50<br />

-60<br />

-70<br />

-80<br />

Jan 06 Jan 07 Jan 08 Jan 09 Jan 10 Jan 11 Jan 12 Jan 13 Jan 14 Jan 15 Jan 16 Jan 17<br />

Aktuelle Lage<br />

In diesem Zusammenhang betont die in Hagen<br />

beheimatete Arbeitsgemeinschaft der Zulieferindustrie,<br />

dass die Orderentwicklung aus den<br />

Hauptkundengruppen – sicherlich auch ferienzeitbedingt<br />

– nicht zugelegt habe. Demgegen-<br />

Geschäftsklima Zulieferer Deutschland August 2016<br />

Zukunftserwartungen<br />

über aber hätten sich die Hoffnungen auf eine<br />

Verbesserung der wirtschaftlichen Entwicklung<br />

auf Sicht von sechs Monaten seit Februar<br />

2016 kontinuierlich stabilisiert.<br />

Diese Optimisten legten den zweiten Monat<br />

in Folge zahlenmäßig leicht zu. Allerdings<br />

setze dies eine Belebung von europäischen<br />

Investitionen sowie Kauflaune beim privaten<br />

Konsumenten voraus. Beides basiere auf<br />

Vertrauen in stabile Rahmenbedingungen.<br />

Für das Setzen dieser Rahmenbedingungen<br />

ist die Politik verantwortlich. So stellte die<br />

ArGeZ interpretierend fest.<br />

Der Geschäftsklimaindex Zulieferindustrie<br />

wird von der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie<br />

in Zusammenarbeit mit dem Ifo-Institut,<br />

München, ermittelt. Er beruht auf der<br />

Befragung von rund 600 Unternehmen und<br />

deckt die in der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie<br />

zusammengeschlossenen Branchen<br />

Gießerei-Industrie, Kunststoffverarbeitung,<br />

Stahl- und Metallverarbeitung,<br />

NE-Metall-Industrie, Kautschukindustrie<br />

sowie Technische Textilien ab.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|16<br />

33


Schwerpunkt<br />

Konjunktur<br />

Die Bauwirtschaft revidiert ihre Jahresprognose nach oben<br />

Sommerhoch<br />

„Die Bauwirtschaft erweist sich 2016 als starke Stütze der Konjunktur in Deutschland. Wir<br />

heben deshalb unsere Umsatzprognose gegenüber dem Frühsommer von 3,5 auf nominal 5 %<br />

an. Bei einer moderaten Preissteigerung von 1,5 % bleibt ein reales Umsatzplus von 3,5 %.“<br />

Dies erklärte Mitte September in Berlin der Präsident des Hauptverbandes der Deutschen<br />

Bauindustrie, Dipl.-Ing. Peter Hübner. Er konnte sich dabei auch auf die aktuellsten Zahlen aus<br />

dem Juni berufen, von einem Sommerhoch berichten.<br />

„Die Befürchtung, dass ein Großteil<br />

der Aufträge zu Beginn des 2. Halbjahres<br />

bereits abgearbeitet sein könnte,<br />

hat sich nicht bestätigt“, erläuterte<br />

Hübner. Im Gegenteil, ein Auftragsplus<br />

von 18,1 % im 1. Halbjahr habe die<br />

Auftragsbücher der Bauunternehmen<br />

weiter gefüllt. Die Auftragsbestände<br />

hätten Ende Juni ein Niveau erreicht,<br />

das die Branche zuletzt zum Ende des<br />

Aufschwungs Ost im Jahr 1995 gesehen<br />

habe.<br />

z Die stärkste Korrektur hat der Hauptverband<br />

im Wohnungsbau mit einer<br />

Anhebung der Umsatzprognose von<br />

6 auf 8 % vorgenommen.<br />

z Beim Öffentlichen Bau hält der Verband<br />

an seiner ursprünglichen Prognose<br />

fest. Dazu Hübner: „Wir bleiben<br />

bei unserer Einschätzung von<br />

4 % Umsatzwachstum.“<br />

z „Der Wirtschaftsbau läuft hingegen<br />

besser als erwartet“, setzte Hübner<br />

fort. „Wir heben deshalb unsere Prognose<br />

von nominal 1 % auf 3 % an.“<br />

Die Halbjahresbilanzen 2016 im Bauhauptgewerbe<br />

war ausgesprochen<br />

positiv ausgefallen – die Branche<br />

erlebe ein Sommerhoch: Wie der<br />

Hauptverband der Deutschen Bauindustrie<br />

Ende August mitteilte, meldeten<br />

die Betriebe des Bauhauptgewer-<br />

Quelle: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie<br />

bes mit 20 und mehr Beschäftigten im<br />

Juni einen Anstieg des Auftragseingangs<br />

(im Vergleich zum Vorjahresmonat)<br />

um nominal 21,6 %. Für das<br />

erste Halbjahr ergibt sich damit ein<br />

Orderplus von 18,1 %. Somit sei der<br />

vom Statistischen Bundesamt berechnete<br />

preis-, saison- und arbeitstäglich<br />

bereinigte Rückgang des Auftragseingangs<br />

von 1,8 % zum Vormonat nicht<br />

Ausdruck einer schwachen Baukonjunktur,<br />

sondern nur eine Reaktion<br />

auf das mittlerweile erreichte hohe<br />

Niveau der Auftragseingänge.<br />

Entsprechend hoch sind die Auftragsbestände:<br />

Im Rahmen des ifo-Konjunkturtests<br />

meldeten die Bauunternehmen<br />

eine Reichweite von 3,5<br />

Monaten. Das ist der höchste gesamtdeutsche<br />

Wert – und das trotz reger<br />

Bautätigkeit. So erwirtschafteten die<br />

Baubetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten<br />

im Juni ein Umsatzplus von<br />

nominal 9,2 %. In den ersten sechs<br />

Monaten lag der Umsatz um 8,4 % über<br />

dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum<br />

und damit über den Erwartungen des<br />

Hauptverbandes für das Gesamtjahr<br />

von plus 3,5 %.<br />

Wohnungsbau<br />

Alle Bausparten haben im ersten Halbjahr<br />

zugelegt – die deutlichsten<br />

Zuwächse wurden aber im Wohnungsbau<br />

erzielt: Die Baubetriebe meldeten<br />

ein Orderplus von 21,3 % und ein<br />

Die Bauindustrie hat ihre Prognose für 2016 angehoben und ihre aktuellen<br />

Erwartungen in diesem Bild zusammengefasst.<br />

34 <strong>Stahlreport</strong> 10|16


Umsatzplus von 16,8 % (Juni: + 29,1 %<br />

bzw. + 15,4 %).<br />

Hoch fallen die Zahlen für die Baugenehmigungen<br />

aus: Im ersten Halbjahr<br />

wurde der (Neu- und Um-)Bau von<br />

182.820 Wohnungen genehmigt, 30,4%<br />

mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum<br />

und so viele wie seit der Jahrtausendwende<br />

nicht mehr.<br />

Wirtschaftsbau<br />

Ausgesprochen positive Signale kamen<br />

auch aus dem Wirtschaftsbau: Die<br />

Nachfrage legte im ersten Halbjahr um<br />

15,0 % und der Umsatz um 5,3 % zu<br />

(Juni: + 22,4 % bzw. + 5,2 %).<br />

Besonders stark gestiegen ist die<br />

Nachfrage im Wirtschaftshochbau<br />

(+19,1 %, Juni: + 27,6 %), ebenfalls legte<br />

der Umsatz zu (jeweils + 3,3 %).<br />

Aber auch der Wirtschaftstiefbau<br />

entwickelte sich erfreulich: Der Auftragseingang<br />

stieg im ersten Halbjahr<br />

um 8,9 %, der Umsatz um 8,8 % (Juni:<br />

+ 14,0 % bzw. + 8,3 %). Der Hauptverband<br />

führt dies auf die zusätzlichen<br />

Bahnmittel zurück.<br />

Öffentlicher Bau<br />

Auch der Öffentliche Bau schloss das<br />

erste Halbjahr positiv ab – dank der<br />

Investitionswende des Bundes:<br />

Der Auftragseingang stieg im ersten<br />

Halbjahr um 19,7 %, der Umsatz um<br />

6,7 % (Juni: + 16,7 % bzw. + 10,1 %). Der<br />

stärkste Treiber war der Sonstige Tiefbau<br />

mit einem Orderplus von 23,3%<br />

(Juni: + 16,3 %).<br />

In den Umsätzen ist dies noch nicht<br />

vollständig angekommen: Diese lagen<br />

nur um 4,5 % über dem Vorjahresniveau<br />

(Juni: + 6,6 %).<br />

Auch der Straßenbau legte zu: Die<br />

Unternehmen meldeten einen Anstieg<br />

des Auftragseingangs von 20,1 % (Juni:<br />

+ 19,0 %). Der Hauptverband führt dies<br />

auf den vom Bundesverkehrsministerium<br />

eingeleiteten „Investitionshochlauf“<br />

zurück.<br />

In den Büchern hat sich die Entwicklung<br />

ebenfalls schon niedergeschlagen,<br />

der Umsatz legte um 8,0 %<br />

zu (Juni: + 10,2 %).<br />

Die gestiegene Nachfrage nach<br />

Flüchtlingsunterkünften macht sich<br />

im öffentlichen Hochbau bemerkbar<br />

– mit einem Orderplus von 11,9 % und<br />

einem Umsatzplus von 8,3 % (Juni:<br />

+10,8 % bzw. + 17,4 %). 2<br />

Quelle: Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />

Schwache Auftragseingänge<br />

Der Maschinenbau hat Sorgen<br />

Eher sorgenvoll hat sich zum Sommerende<br />

der Maschinenbau in der Öffentlichkeit<br />

zu Wort gemeldet. Die Branchenvertretung<br />

VDMA bezog sich dabei vor allem<br />

auf die Entwicklung der Auftragseigänge. Im<br />

Juli hatte der Auftragseingang im Maschinenbau<br />

sein Vorjahresniveau um real 19%<br />

verfehlt.<br />

Die Auslandsnachfrage sank insgesamt um<br />

9 %. Während der Ordereingang aus den<br />

Nicht-Euro-Ländern auf niedrigem Niveau<br />

stagnierte, sackten die Bestellungen aus<br />

den Euro-Partnerländern um 27 % ab. Dabei<br />

machte sich ein Basiseffekt bemerkbar: Im<br />

Juli 2015 hatte der Ordereingang aus den<br />

Euro-Partnerländern um stolze 51 % zugelegt.<br />

Der Auftragseingang aus Deutschland fiel<br />

im Juli um 34 %. „Auch dieser Rückgang<br />

kam nicht unerwartet, da der Maschinenbau<br />

im Juli 2015 großvolumige Anlagenge-<br />

schäfte verbucht hatte“, kommentierte<br />

VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers.<br />

Im Dreimonatsvergleich (Mai bis Juli 2016)<br />

weisen die Auftragseingänge geringere<br />

Minusraten auf. Insgesamt gingen die<br />

Bestellungen in diesem Zeitraum um real<br />

7 % zurück, wobei die Inlandsorders um 11 %<br />

sanken und die Auslandsaufträge um 4 %.<br />

„Insgesamt spüren wir schon, dass auf vielen<br />

Absatzmärkten eine Verunsicherung<br />

über den weiteren Konjunkturverlauf<br />

herrscht“, resümierte Wiechers.<br />

Der Verband Deutscher Maschinen- und<br />

Anlagenbau (VDMA) vertritt mehr als 3.100<br />

Unternehmen des mittelständisch geprägten<br />

Maschinen- und Anlagenbaus. Mit aktuell<br />

gut 1 Mio. Beschäftigten im Inland und<br />

einem Umsatz von 218 Mrd. € (2015) ist die<br />

Branche größter industrieller Arbeitgeber<br />

und einer der führenden deutschen Industriezweige<br />

insgesamt.<br />

Rohstahlerzeugung im Plus<br />

Die Rohstahlerzeugung in Deutschland ist im August um 2,4 % gestiegen und unterschreitet<br />

ihr Jahresergebnis im Vergleich zum selben Zeitraum 2015 damit nur noch um 1,5 %. In<br />

den kommenden Monaten sei mit einer weiteren Aufwärtsentwicklung zu rechnen. Zum<br />

Jahresende dürfte die Erzeugung bei voraussichtlich 42,5 Mio. t liegen und damit unter<br />

dem Vorjahresniveau (41,5 Mio. t). Zum letzten Jahreswechsel war noch von einem Rückgang<br />

um 3 % ausgegangen worden, teilte die Wirtschaftsvereinigung Stahl weiter mit.<br />

Aktuelles Bild der Rohstahlerzeugung per August 2016<br />

Jan bis Berichtsmonat<br />

Erzeugnis Berichts- in Tsd t Veränderung zum in Tsd t Veränderung zum<br />

monat Vorjahresmonat Vorjahresmonat<br />

Rohstahl gesamt Aug 16 3.511 2,4% 28.763 -1,5%<br />

Oxygenstahl Jul16 2.448 -7,5% 17.768 -1,9%<br />

Elektrostahl Jul16 945 -2,3% 7.484 -2,2%<br />

Rohstahl gesamt Jul16 3.393 -6,1% 25.252 -2,0%<br />

Roheisen Jul16 2.245 -7,7% 16.425 -2,0%<br />

Warmgewalzte<br />

Stahlerzeugnisse Jul16 3.022 0,1% 21.807 -2,4%<br />

dav. Flach Jul16 2.105 4,1% 14.267 -2,0%<br />

dav. Lang Jul16 917 -7,9% 7.539 -3,0%<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|16<br />

35


BDS<br />

Research<br />

Neueste Zahlen aus dem Bereich Research<br />

Der Stahlhandel fällt ins Sommerloch<br />

Nach einem sowohl mengenmäßig als auch erlösseitig zufriedenstellenden ersten Halbjahr 2016<br />

verabschiedete sich der Stahlhandel samt seiner Kundschaft im Juli in die Sommerpause. Die<br />

abgesetzten Mengen wurden merklich weniger. Auch die meisten Verkaufspreise gaben nach.<br />

Jörg Feger, Bereichsleiter<br />

Research im Bundesverband Deutscher<br />

Stahlhandel (BDS), berichtet<br />

zusammenfassend angesichts der<br />

ihm für die ersten sieben Monate<br />

des laufenden Jahres vorliegenden<br />

Zahlen. Wie üblich, hat er seinen<br />

monatlichen und kommentierenden<br />

Bericht anhand der Kriterien Lagerabsatz,<br />

-bestand, -reichweite und -verkaufspreise<br />

gegliedert.<br />

Lagerabsatz<br />

Der Lagerabsatz im ersten Halbjahr<br />

2016 gestaltete sich ordentlich. Mit<br />

einer durchschnittlichen monatlichen<br />

Tonnage bei Walzstahlfertigerzeugnissen<br />

von 925.000 t wurde<br />

1,6 % mehr Menge abgesetzt als im<br />

ersten Halbjahr 2015. Besonders<br />

zulegen konnte der Absatz von Bandblech,<br />

Oberflächenveredeltem Blech<br />

und auch von Feinblech. Träger und<br />

Betonstahl konnten ebenfalls leichte<br />

Zuwächse verzeichnen. Stabstahl<br />

und vor allem Quartoblech mussten<br />

Mengenrückgänge hinnehmen.<br />

Im Juli gestaltete sich der Lagerabsatz<br />

enttäuschend. Es wurden<br />

852.000 t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />

abgesetzt. Dies ist ein Rückgang<br />

von 11,5 % im Vergleich zum<br />

Vorjahresmonat. Auch wenn der<br />

diesjährige Juli zwei Arbeitstage<br />

weniger als der Juli 2015 zu bieten<br />

hatte, ist das Volumen unterdurchschnittlich.<br />

Lagerbestand<br />

Zu Anfang des Jahres war der Lagerbestand<br />

im deutschen Stahlhandel<br />

sehr niedrig. Seitdem wurden die<br />

Läger Monat für Monat aufgebaut.<br />

Ende Juli wurden 2,43 Mio. t Bestand<br />

gemeldet. Verglichen mit dem Vorjahresstichtag<br />

ist dies ein Plus von<br />

2,5 %.<br />

Lagerreichweite<br />

Als Ergebnis schwacher Lagerabsätze<br />

und eines moderaten Bestandsaufbaus<br />

belief sich die Lagerreichweite<br />

bei Walzstahlfertigerzeugnissen<br />

im Juli auf 2,8 Monate. Dies entspricht<br />

84 Tagen. Die Reichweite lag<br />

damit in dieser Stichtagsbetrachtung<br />

deutlich über dem langjährigen<br />

Durchschnitt und dem Vorjahreswert<br />

(vgl. Abb. 1).<br />

Lagerverkaufspreise<br />

Ab März hatte bei den Stahlpreisen<br />

eine Rallye eingesetzt, wie sie lange<br />

nicht mehr erlebt wurde. Getrieben<br />

durch gestiegene Rohstoffpreise und<br />

weniger preisaggressive Importmengen<br />

stiegen die Werkspreise spürbar.<br />

Mit etwas Zeitversatz spiegelte sich<br />

diese Entwicklung dann auch bei<br />

den Verkaufspreisen des Handels<br />

wider.<br />

Den Angaben des BDS-Marktinformationsverfahrens<br />

für durchschnittliche<br />

Verkaufspreise im kleinlosigen<br />

Bereich zufolge wurden<br />

erstmals im März bei fast allen Produkten<br />

steigende Preise verzeichnet.<br />

Im April und Mai hat die Dynamik<br />

dann spürbar zugelegt. Bei allen<br />

Produkten wurden teilweise kräftige<br />

Preiserhöhungen gemeldet. Im<br />

Juni war eine gewisse Beruhigung<br />

zu spüren. Im Juli waren die meisten<br />

Verkaufspreise leicht ruckläufig.<br />

Dieser Trend konnte stärker bei<br />

Langprodukten und Rohren als bei<br />

Flachprodukten festgestellt werden<br />

(vgl. Abb. 2 und 3). 2<br />

[ Info ]<br />

Fragen zu den genannten statistischen<br />

Größen beantwortet im Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel (BDS) Jörg Feger,<br />

Bereichsleiter Research:<br />

Feger-BDS@stahlhandel.com<br />

36 <strong>Stahlreport</strong> 10|16


Quelle Bild 2 u. 3: BDS Quelle: Statistisches Bundesamt/BDS<br />

lagerAbsatz und Lagerreichweite der Stahldistribution Abb. 1<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Preisentwicklung bei Langprodukten Abb. 2<br />

160<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

Index (Januar 2010 = 100)<br />

Formstahl Breitflanschträger Stabstahl Betonstahl in Stäben Betonstahlmatten<br />

Preisentwicklung bei Flachprodukten und Rohren Abb. 3<br />

Index (Januar 2010 = 100)<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

n Absatzindex (2007 = 100)<br />

n Lagerreichweite in Tagen<br />

94 91 92<br />

97<br />

92<br />

92 95 92<br />

95 96 99<br />

89 87<br />

86 91<br />

89<br />

85<br />

61<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

84 81 84 78 75 75 81 75 72 72 102 78 75 72 72 81 72 84<br />

20<br />

0<br />

Ø<br />

2012<br />

Ø<br />

2013<br />

Ø<br />

2014<br />

Ø<br />

2015<br />

Ø<br />

2016<br />

Juli<br />

2015<br />

Aug.<br />

2015<br />

Sep.<br />

2015<br />

Okt.<br />

2015<br />

Nov.<br />

2015<br />

Dez.<br />

2015<br />

Jan.<br />

2016<br />

Feb.<br />

2016<br />

März<br />

2016<br />

Apr.<br />

2016<br />

Mai<br />

2016<br />

Juni<br />

2016<br />

Juli<br />

2016<br />

1. Q. 2010<br />

1. Q. 2010<br />

2. Q. 2010<br />

2. Q. 2010<br />

3. Q. 2010<br />

3. Q. 2010<br />

4. Q. 2010<br />

4. Q. 2010<br />

1. Q. 2011<br />

1. Q. 2011<br />

2. Q. 2011<br />

2. Q. 2011<br />

3. Q. 2011<br />

3. Q. 2011<br />

4. Q. 2011<br />

4. Q. 2011<br />

1. Q. 2012<br />

1. Q. 2012<br />

2. Q. 2012<br />

2. Q. 2012<br />

3. Q. 2012<br />

3. Q. 2012<br />

4. Q. 2012<br />

4. Q. 2012<br />

1. Q. 2013<br />

1. Q. 2013<br />

2. Q. 2013<br />

2. Q. 2013<br />

Quartoblech Bandblech Kaltgewalztes Blech OV Blech Quad. & RE-Rohr Nahtloses Rohr<br />

3. Q. 2013<br />

3. Q. 2013<br />

4. Q. 2013<br />

4. Q. 2013<br />

1. Q. 2014<br />

1. Q. 2014<br />

2. Q. 2014<br />

2. Q. 2014<br />

3. Q. 2014<br />

3. Q. 2014<br />

4. Q. 2014<br />

4. Q. 2014<br />

1. Q. 2015<br />

1. Q. 2015<br />

2. Q. 2015<br />

2. Q. 2015<br />

3. Q. 2015<br />

3. Q. 2015<br />

4. Q. 2015<br />

4. Q. 2015<br />

1. Q. 2016<br />

1. Q. 2016<br />

2. Q. 2016<br />

2. Q. 2016<br />

Lagerabsatz und<br />

Lagerreichweite der<br />

Stahldistribution<br />

Preisentwicklung<br />

bei Langprodukten<br />

Preisentwicklung bei<br />

Flachprodukten und<br />

Rohren<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|16<br />

37


BDS<br />

Kommunikation/Berufsbildung<br />

Wissenschafts- und Kongresszentrum Darmstadt GmbH & Co. KG<br />

Branchentreffen<br />

Betonstahltag in Darmstadt<br />

Die Reihe von besonderen Veranstaltungen, zu denen der BDS im kommenden Jahr einlädt,<br />

beginnt am 12. Januar mit dem „Betonstahltag 2017“ in Darmstadt. Im Fokus stehen dann aktuelle<br />

wirtschaftliche, technische und rechtliche Informationen zu diesem traditionsreichen Produkt<br />

des Stahlhandels. Der Kommunikation der entsprechend engagierten Marktpartner dient ein<br />

Vorabend-Get-Together, bei dem sich auch Fernstudenten treffen sollen.<br />

Quelle: BDS<br />

12. Januar 2017<br />

Darmstadtium in Darmstadt<br />

Einladung<br />

Eine Kooperationsveranstaltung von ISB und BDS<br />

2017<br />

Mit diesem Flyer<br />

werben ISB und BDS<br />

für den Betonstahltag<br />

2017 am 12.1. in<br />

Darmstadt.<br />

Eröffnet wird der Betonstahltag<br />

um 9 Uhr von Oliver Ellermann,<br />

Vorstand des Bundesverbands Deutscher<br />

Stahlhandel (BDS). Gemeinsam<br />

mit dem ebenfalls in Düsseldorf<br />

ansässigen Institut für Stahlbetonbewehrung<br />

(ISB) veranstaltet der<br />

das Branchenevent.<br />

Information<br />

Zur Veranstaltung gehört am Ta -<br />

gungsort, dem Kongresszentrum<br />

„Darmstadtium“, auch eine Posterausstellung<br />

für Ausrüster. Sie wird<br />

in besonderer Weise von dieser Fachzeitschrift<br />

begleitet, die dazu im<br />

Dezemberheft 2016 einen Schwerpunkt<br />

veröffentlicht.<br />

Die insgesamt sechs Vorträge,<br />

über die dann in der Ausgabe 1/2<br />

2017 des <strong>Stahlreport</strong> berichtet wird,<br />

beginnen mit einem Beitrag von Dr.<br />

Heiko Stiepelmann (Hauptverband<br />

der Deutschen Bauindustrie), der<br />

aus der Sicht seiner Branche die<br />

„Baukonjunktur 2017“ zum Thema<br />

hat.<br />

Vier eher technisch orientierte<br />

Beiträge folgen:<br />

z Zur „EN 10080“ spricht Dr.-Ing.<br />

Jörg Moersch (Max Aicher GmbH<br />

& Co. KG).<br />

z „Große Stabdurchmesser“ thematisiert<br />

Dipl.-Ing. Janna Schoening<br />

(RWTH Aachen).<br />

z Mit dem „Biegen bei tiefen Temperaturen“<br />

setzt sich Prof.-Dr.-Ing.<br />

Wolfgang Breit (Universität Kaiserslautern)<br />

auseinander.<br />

z Schließlich geht es mit Dipl.-Ing.<br />

Patrick Düren-Rost (Institut Feuerverzinken)<br />

um das „Feuerverzinken<br />

von Betonstahl“.<br />

Die „Aktuelle Rechtsprechung zu<br />

den Vertragsbeziehungen zwischen<br />

Biegebetrieben und deren Kunden“<br />

greift abschließend Rechtsanwalt<br />

Tim Lieber (Henseler & Partner) auf.<br />

Kommunikation<br />

Damit es ausreichend Zeit für die<br />

Branchenkommunikation gibt, haben<br />

ISB und BDS am Vorabend der Tagung<br />

in der Lounge des Darmstadtiums<br />

reserviert. Dort soll am 11.1. ab 18<br />

Uhr ein Buffet bereitstehen.<br />

Da sich viele Absolventen und<br />

derzeitige Fernstudenten des BDS<br />

im Rahmen ihrer Fortbildung zu<br />

Betriebswirten des Stahlhandels<br />

schwerpunktmäßig auch mit Betonstahl<br />

beschäftigt haben bzw. beschäftigen,<br />

lädt der Verband diese Zielgruppe<br />

ganz besonders nach<br />

Darmstadt ein und hat dafür ein eigenes<br />

Rundschreiben angekündigt.<br />

Bei dem Treffen geht es nicht<br />

nur um den Austausch gemeinsamer<br />

Studienerinnerungen. Absicht<br />

ist es auch, Erkenntnisse des Branchenevents<br />

in den nächsten Jahrgang<br />

einzubringen, der am 1.7.17<br />

startet – auch mit Studienmodulen<br />

zum Betonstahl. Für Kollegengespräche<br />

genutzt werden können im Übrigen<br />

auch die vier Pausen des Kongresses,<br />

der am 12.1. gegen 16:15<br />

Uhr enden soll.<br />

Organisation<br />

Für die Kongressteilnehmer haben<br />

ISB und BDS im Darmstädter „Welcome<br />

Hotel“ für die Nacht vom 11.<br />

auf den 12.1. ein Zimmerkontingent<br />

zu Vorzugskonditionen reserviert,<br />

aus dem spätestens bis zum 7.12.16<br />

abgerufen werden kann.<br />

Die Anmeldungen von Kongressteilnehmern<br />

erbitten die beiden veranstaltenden<br />

Verbände auf einem<br />

Formular des Flyers zum Betonstahltag<br />

2017 – per Telefax an 0211/<br />

86497-22 oder per E-Mail an infobds@stahlhandel.com.<br />

Die Teilnahme am Kongress kostet<br />

für Verbandsmitglieder 175 €/Person,<br />

Nicht-Mitglieder bezahlen<br />

275€/ Person. Diese Gebühr umfasst<br />

die Teilnahme an der Tagung, die<br />

Konferenzgetränke, das Mittagessen<br />

und die Pausenverpflegungen.<br />

Übernachtungen im Welcome Hotel<br />

und die Teilnahme am Get-Together<br />

des Vorabends buchen die Teilnehmer<br />

auf eigene Rechnung. 2<br />

38 <strong>Stahlreport</strong> 10|16


Was sich im kommenden Jahr im BDS-Fernstudium ändert<br />

Kleinere Module und verbesserte Didaktik<br />

Der Plan des BDS und seiner verbandlichen Partner, das Fernstudium ab 1.7.17 digital verändert anzubieten,<br />

ist im Markt mit Interesse aufgenommen worden. Trotzdem wurde bedauert, dass zum 1.10.16 kein<br />

neuer Jahrgang gestartet werden kann. Die für 2017 anstehende Studienreform basiert wesentlich auf<br />

der in Zukunft technisch möglichen Modularisierung, mit der eine verbesserte Didaktik realisierbar wird.<br />

Interessenten, die sich in nicht<br />

ausreichender Zahl bereits zum<br />

1.10.16 angemeldet hatten, erwägen<br />

in der Mehrzahl nun einen Studienstart<br />

im 21. Jahrgang zum 1.7.17. Entsprechende<br />

Verträge können der<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

(BDS) und seine Partner aber<br />

erst zu Beginn des kommenden Jah-<br />

res und nach Zulassung des reformierten<br />

Studiums durch die Staatliche<br />

Zentralstelle für Fernunterricht<br />

abschließen.<br />

Diese Veränderungen möglich<br />

machen soll die Nutzung der Elektronischen<br />

Bildungsplattform OLAT,<br />

über die künftig alle Informationen,<br />

sämtliche Kommunikation und auch<br />

die komplette Organisation abgewickelt<br />

werden sollen. Im Mittelpunkt<br />

stehen dann gegenüber den bisherigen<br />

Studienbriefen kleinere Lernmodule,<br />

die besser miteinander verzahnt<br />

werden können. Davon<br />

profitiert insbesondere der Fachbereich<br />

Methoden, dessen Unterrichtsinhalte<br />

erweitert und gleichmäßiger<br />

Der richtige Werkstoff am richtigen Ort<br />

Stahl und Aluminium von KNAUF INTERFER<br />

KNAUF INTERFER ist einer der führenden werksunabhängigen Distributeure, Bearbeiter und Serviceanbieter für<br />

Stahl und Aluminium in Europa. Die zwei Geschäftsfelder Stahl Service Center und Kaltwalzen repräsentieren<br />

KNAUF INTERFER auf der diesjährigen Euroblech 2016. Sie zeigen gemeinsam ein umfassendes Produkt- und<br />

Serviceportfolio über verschiedene Güten, Fertigungstiefen und Wertschöpfungsstufen hinweg.<br />

Neben den bekannten Standards ist das Geschäftsfeld Stahl Service Center spezialisiert auf die schonende<br />

Anarbeitung hochsensibler Oberfl ächen und das Geschäftsfeld Kaltwalzen auf Kaltband für anspruchsvolle<br />

Anwendungen.<br />

Vielfalt, Verfügbarkeit und kurze Wege machen uns aus. Dabei stehen Sie als Kunde stets im Mittelpunkt<br />

unseres Handelns. Wir agieren fl exibel und geschäftsfeldübergreifend. Ihren Anforderungen begegnen wir<br />

mit Markterfahrung, zertifi zierter Qualität und unserer Innovationskraft.<br />

Besuchen Sie uns auf der Euroblech 2016 und lassen Sie sich überzeugen!<br />

Besuchen Sie uns am<br />

Stand D11 in Halle 17<br />

25.–29. Oktober<br />

Hannover<br />

www.knauf-interfer.de


BDS<br />

Berufsbildung/Kommunikation<br />

Quelle: BDS<br />

Bisher<br />

Ab 2017<br />

Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsverband<br />

Großhandel Metallhalbzeug<br />

(WGM) für den Handel mit<br />

NE-Metallen und dem Verband Deutscher<br />

Metallhändler (VDM) für den<br />

Schrotthandel realisiert werden.<br />

Voraussetzung dafür ist eine Mindestteilnehmerzahl<br />

von 15 Personen.<br />

Da maximal 30 Kandidatinnen<br />

bzw. Kandidaten zugelassen werden<br />

können, raten die beteiligten Verbände<br />

zu einer rechtzeitigen Regisauf<br />

die Studiendauer verteilt werden<br />

können – ganz im Sinne eines<br />

Werkzeugs für Studienerfolge in den<br />

Fachbereichen Technik und Wirtschaft.<br />

Drei Varianten<br />

Das gilt sowohl für den Abschluss<br />

„Betriebswirt/in Stahlhandel (BDS)“<br />

als auch für die beiden Studienvarianten<br />

für die angehenden Betriebswirte<br />

des Metallhandels, die in<br />

1. Jahr – Quartale 2. Jahr – Quartale 3. Jahr – Quartale<br />

TECHNIK<br />

WIRTSCHAFT<br />

METHODEN<br />

I II III IV V VI VII VIII IX X XI XII<br />

1. Jahr – Quartale<br />

2. Jahr – Quartale 3. Jahr – Quartale<br />

TECHNIK<br />

WIRTSCHAFT<br />

METHODEN<br />

I II III IV V VI VII VIII IX X XI XII<br />

trierung. Offizieller Anmeldeschluss<br />

ist der 31.5.17.<br />

Das BDS-Fernstudium ist eine<br />

dreijährige Fort- bzw. Weiterbildung,<br />

die ausschließlich berufsbegleitend<br />

angeboten wird. Der erreichbare<br />

Abschluss als Betriebwirt/-in ist von<br />

BDS/WGM und VDM nach den Kriterien<br />

des Fernlehrverbandes auf<br />

der Stufe 7 des achtteiligen Deutschen<br />

Qualifikationsrahmens eingeordnet,<br />

der wissenschaftliche<br />

Fächer einer- und praktische Berufsfelder<br />

andererseits in einem System<br />

vergleichbar macht. Das Fernstudium<br />

erfolgt zudem qualitätsgesichert,<br />

und die Markenrechte liegen<br />

bei den beteiligten Verbänden. 2<br />

Das alte und das neue Fernstudium: Die<br />

Fachbereiche und ihre Inhalte bleiben<br />

weitgehend gleich, das Erlernen von<br />

Methoden verteilt sich bedarfsgerecht<br />

jedoch gleichmäßiger auf die gesamte<br />

Studiendauer. Möglich macht das die<br />

Elektronische Bildungsplattform OLAT, auf<br />

der die bisherigen Studienbriefe besser<br />

miteinander verzahnt und als kleiner<br />

dimensionierte Studienmodule präsentiert<br />

werden.<br />

Verkauf im Fokus<br />

Aktuelles BDS-Seminarprogramm<br />

Das BDS-Seminarprogramm bleibt in<br />

Bewegung – mit neuen Terminfestlegungen und<br />

weiteren Anmeldemöglichkeiten für geplante<br />

Veranstaltungen. Lerninhalte sind in diesem<br />

Herbst nichtrostende Stähle und das Verkaufen.<br />

Für das im September verschobene BDS-<br />

Seminar „Ladungssicherung auf Straßenfahrzeugen<br />

im Stahlhandel“ gibt es inzwischen<br />

einen neuen Termin: 7.-8.3.17. Die<br />

Veranstaltung findet im Forschungs- und<br />

Technologiezentrum Ladungssicherung<br />

Selm gGmbH statt, das nördlich von Dortmund<br />

in der Nähe von Lünen liegt.<br />

Fortgesetzt wird das aktuelle Seminarprogramm<br />

des Bundesverbands Deutscher<br />

Stahlhandel (BDS) mit der Schulung zu<br />

Nichtrostenden Stählen (12.-13.10.16 in Soltau),<br />

einer Lernteam-Veranstaltung für<br />

Berufsanfänger im Stahlhandel (Auszubildende<br />

und/oder Quereinsteiger) zum<br />

Thema „Verkauf“ (26.10.16 in Stuttgart).<br />

Dieses Thema tiefergehend greift das zweiteilige<br />

Seminar im November und Dezember<br />

auf: „Neue A-Kunden gewinnen und Anfragen<br />

professionell managen (Verkauf I)“<br />

heißt es am 7./8.11.16 in Düsseldorf, „Mehr<br />

Aufträge durch professionelle Angebotsverfolgung<br />

und effektive Preisverhandlung<br />

(Verkauf II)“ am 5./6.12.16 in Mannheim.<br />

Eine komplette Übersicht zu den derzeit<br />

geplanten Seminaren des BDS ist auf der<br />

Rückseite dieses Heftes abgedruckt.<br />

[ Info ]<br />

Für Auskünfte und Anmeldungen:<br />

Wynands-BDS@stahlhandel.com<br />

Besondere<br />

Mitgliedschaften<br />

Regelmäßig ehrt der Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel (BDS) anlässlich<br />

besonderer Jubiläen die ihm angeschlossenen<br />

Unternehmen für deren Mitgliedschaft.<br />

Im September betraf dies vier Mitglieder:<br />

z Seit 20 Jahren als Mitglied dabei war am<br />

13.9. die Commercial Metals Deutschland<br />

GmbH, Cliev 19, 51515 Kürten-Herweg.<br />

Jeweils fünf Jahre dem BDS die Treue<br />

gehalten haben die<br />

z GWS Gesellschaft für Warenwirtschafts-<br />

Systeme mbH, Willy Brandt Weg 1,<br />

48155 Münster (22.9.),<br />

z Hinze Stahl & Service GmbH, Gewerbegebiet<br />

Tasdorf Süd 16, 15562 Rüdersdorf<br />

bei Berlin (22.9.) sowie die<br />

z Meinolf Gockel GmbH & Co. KG, Industriegebiet<br />

West/Lütgefeld, 34414 Warburg<br />

(27.9.).<br />

40 <strong>Stahlreport</strong> 10|16


Verbände und<br />

Organisationen<br />

Berichte<br />

Gemeinschaftsstand der Massivumformer<br />

Zulieferbörse<br />

Der Industrieverband Massivumformung ist erstmals mit einem Gemeinschaftsstand auf der IZB im<br />

Oktober in Wolfsburg vertreten, die einst als VW-Hausmesse begonnen hatte. Die Zulieferer insgesamt<br />

waren im August mit einem Positionspapier an die Öffentlichkeit gegangen und hatten aus gegebenem<br />

Anlass einen partnerschaftlichen Umgang mit Herstellern eingefordert.<br />

Ein gutes Dutzend Unternehmen<br />

der Massivumformung präsentiert<br />

sich vom 18. bis 20. Oktober<br />

2016 auf 230 m 2 auf der Internationalen<br />

Zulieferbörse und stellt dort<br />

seine Produkte und Innovationen<br />

vor. 2001 hatte das Projekt als Hausmesse<br />

der Volkswagen AG mit 128<br />

Ausstellern aus sechs Nationen und<br />

13.500 Besuchern begonnen. Inzwischen<br />

ist die Messe als Leistungsschau<br />

der internationalen Zuliefererindustrie<br />

etabliert und ausgeweitert.<br />

Das Gelände in Wolfsburg bietet<br />

mittlerweile rund 36.000 m 2<br />

Präsentaionsfläche für mehr als 800<br />

Austeller aus rund 30 Nationen.<br />

Thema der neunten Internationalen<br />

Zuliefererbörse ist die „Digi-<br />

talisierung der Mobilität“. Dieser<br />

Fokus betrifft nicht nur die Automobilindustrie,<br />

vielmehr richtet er<br />

sich an die gesamte automobile<br />

Wertschöpfungskette. Auch darauf<br />

hatte die Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie<br />

Bezug genommen, als<br />

sie im August in einem aktuellen<br />

Konflikt zwischen VW und Lieferanten<br />

einen fairen und partnerschaftlichen<br />

Umgang in diesen<br />

Bereichen anmahnte und sich auf<br />

ein entsprechendes Papier aus dem<br />

Bundesverband der Deutschen<br />

Industrie bezog.<br />

„Die Schwierigkeiten in dem Fall<br />

der Zusammenarbeit zwischen VW<br />

und der Prevent-Gruppe machen<br />

erneut deutlich, wie wichtig ein auf<br />

nachhaltige Geschäftsbeziehungen<br />

und Fairness angelegter Dialog zwischen<br />

den Partnern der Wertschöpfungskette<br />

Automobil ist“, so kommentierte<br />

damals Christian<br />

Vietmeyer, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft<br />

Zulieferindustrie<br />

(ArGeZ). Für faire Zulieferbeziehungen<br />

müssten die Interessen beider<br />

Seiten angemessen berücksichtigt<br />

werden.<br />

Die ArGeZ vertritt etwa 9.000<br />

Zulieferer mit ca. 1 Mio. Beschäftigten<br />

und einem Umsatz von rd.<br />

218 Mrd. €. Sie repräsentiert als Interessensgemeinschaft<br />

u.a. die Wirtschaftsverbände<br />

Kunststoff-, Stahlverarbeitungs-,<br />

Guss-, Textil-,<br />

Kautschuk- und Metallindustrie. 2<br />

BME lädt zu Veranstaltungen ein<br />

Breites Spektrum<br />

In einem breiten Spektrum – inhaltlich ebenso wie geografisch und hinsichtlich der Größenordnungen<br />

– ist der BME tätig. Das machen zwei Veranstaltungsankündigungen für Oktober<br />

und November 2016 deutlich. Tagungsorte sind Frankfurt/M. und Berlin.<br />

Auf dem „51. BME-Symposium<br />

Einkauf und Logistik“ in der<br />

Bundeshauptstadt werden drei Tage<br />

lang alle die Branche interessierenden<br />

Themen behandelt (9.-11. No -<br />

vember 2016). Wiederum gibt es für<br />

die rund 2.000 Teilnehmer unterschiedliche<br />

Veranstaltungsformen.<br />

Das Motto in diesem Jahr: „Agenda<br />

2030: Agil und vernetzt“. Auf dem<br />

Abschlussplenum spricht u.a. der<br />

Stellvertretende Präsident des Europäischen<br />

Parlamentes, Alexander<br />

Graf Lambsdorff. Vor allem aber geht<br />

es dem Bundesverband Materialwirtschaft,<br />

Einkauf und Logistik<br />

(BME) auch wieder um Neuerungen:<br />

Der BME hat zwei Unternehmen für<br />

den verbandlichen Innovationspreis<br />

nominiert. Mit dem Award wird<br />

erfolgreiches, innovatives Einkaufsund<br />

Logistikmanagement ausgezeichnet.<br />

Die Konzepte der teilnehmenden<br />

Industrie-, Handels- oder<br />

Dienstleistungsunternehmen müssen<br />

sich als nachweislich erfolgreich<br />

für das Unternehmen und nützlich<br />

für Marktpartner ausgewirkt haben<br />

(www.bme-symposium.de).<br />

Im Rahmen einer Gemeinschaftsveranstaltung<br />

laden die BME-Regionen<br />

Rhein-Main, Hanau/Main-Kinzig-Kreis/Unterfranken/Osthessen<br />

und Darmstadt bereits für den<br />

10. Oktober 2016 zu dem Fachvortrag<br />

„Moral in einer globalen Wirtschaft<br />

– Alibi oder Strategie?“ nach<br />

Frankfurt/M. in die deutsche Nationalbibliothek,<br />

Adickesallee 1, ein.<br />

Veranstaltungsbeginn ist um 18.30<br />

Uhr. Erwartet werden rund 200 Teilnehmer.<br />

Professorin Dr. Evi Hartmann,<br />

Inhaberin des Lehrstuhls für<br />

Supply Management der Universität<br />

Erlangen-Nürnberg, wird sich in Form<br />

einer kritischen Analyse der „dunklen<br />

Seite der Globalisierung“ widmen.<br />

„Wenn Sie Kleidung tragen, Nahrung<br />

zu sich nehmen, ein Auto fahren<br />

oder ein Smartphone besitzen, arbeiten<br />

derzeit ungefähr 60 Sklaven für<br />

Sie und mich. Ob wir wollen oder<br />

nicht. Und ohne, dass wir das veranlasst<br />

hätten“, so Hartmann. 2<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|16<br />

41


Verbände und<br />

Organisationen<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Abbildungen, 2: Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />

Spektakulärer Protest vor dem Berliner Reichstag: Der deutsche Kugelstoßer hat es schwerer als sein chinesischer Kollege. So geht<br />

es auch im weltweiten Werkstoffwettbewerb, beklagt die Wirtschaftsvereinigung Stahl.<br />

Spektakulärer Protest und neues Logo<br />

Profilierung von Stahl<br />

Die Wirtschaftsvereinigung Stahl hat den Sommer genutzt, der Branche ein noch<br />

präzisereres Profil zu geben. Anfang September fand in Berlin eine spektakuläre<br />

Protestaktion gegen unfairen Wettbewerb für Werkstoffe statt, und in Düsseldorf<br />

wurde Mitte des Monats in Sachen Marketing ein neues Logo vorgestellt.<br />

Die Inszenierung eines<br />

Medienbildes vor dem Reichstagsgebäude<br />

zeigte den ungleichen Wettbewerb<br />

in der Stahlindustrie am<br />

Beispiel des Kugelstoßens: Auf der<br />

einen Seite der deutsche Athlet. Auf<br />

der anderen Seite der chinesische<br />

Sportler. Der gravierende Unterschied<br />

bestand in Größe und<br />

Gewicht der zu stoßenden Kugel.<br />

So musste der deutsche Vertreter<br />

eine deutlich größere und schwerere<br />

Kugel als sein chinesischer Konkurrent<br />

stoßen. Dies symbolisiere<br />

die zusätzlichen Kosten, die politische<br />

Entscheidungen der Stahlindustrie<br />

in Deutschland und Europa<br />

aufbürden, argumentierte die Wirtschaftsvereinigung.<br />

Weitere Wettbewerber<br />

außerhalb der EU hätten<br />

diesen Nachteil nicht. Durch dieses<br />

Handicap liege ein ungleicher Wettbewerb<br />

vor.<br />

Unterdessen ist für den Werkstoff<br />

Stahl ein neues Logo entwickelt<br />

worden. Es soll die über viele<br />

Jahre von zahlreichen Firmen und<br />

Organisationen genutzte Fassung<br />

ersetzen. Firmen, die Stahl erzeugen,<br />

verarbeiten, mit Stahl handeln<br />

und dem Werkstoff verbundene<br />

Organisationen haben nun die Möglichkeit,<br />

dieses neue Zeichen für<br />

ihre Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit<br />

zu nutzen. Darüber<br />

hinaus kann alles, was überwiegend<br />

aus Stahl hergestellt wird, von<br />

kurzlebigen Gebrauchs- bis zu langlebigen<br />

Investitionsgütern, dieses<br />

Zeichen tragen. Das Stahl-Logo ist<br />

eine beim Deutschen Patent- und<br />

Markenamt eingetragene Wort-Bildmarke.<br />

Das Recht auf Nutzung kann<br />

kostenfrei beim Warenzeichen- und<br />

Wettbewerbsverband Stahl e.V<br />

beantragt werden. 2<br />

[ Info ]<br />

Für Interessenten: info@stahl-online.de<br />

Neue Wort-Bildmarke: Mit ihr dürfen stahlaffine<br />

Akteure in ihrer Kommunikation<br />

umgehen, entsprechende Produkte<br />

können damit ausgezeichnet werden.<br />

42 <strong>Stahlreport</strong> 10|16


Von Bonn nach Berlin<br />

Speditions- und Logistikverband zieht um<br />

Der DSLV wird seinen Sitz von Bonn<br />

nach Berlin verlegen. Diesen Beschluss hat<br />

die Mitgliederversammlung während des<br />

verbandlichen Unternehmertags im September<br />

in der Bundeshauptstadt gefasst.<br />

der Bundeshauptstadt haben. Politische<br />

Entscheidungsträger müssen unsere Branche<br />

und ihre Bedeutung verstehen, sonst<br />

entwickeln sich Gesetze ohne Berücksichtigung<br />

der Praxis.“<br />

Mathias Krage, Präsident des Deutschen<br />

Speditions- und Logistikverbandes (DSLV),<br />

begründete die Entscheidung für die Sitzverlegung<br />

wie folgt: „Um die Interessen seiner<br />

durch 16 Landesverbände organisierten<br />

3.000 Mitgliedsbetriebe wirkungsvoll zu<br />

stärken, bedarf es enger Kontakte zum Parlament,<br />

zur Regierung und zu den Bundesministerien.<br />

Wir müssen der Legislative im<br />

wahren Wortsinn näher kommen. Ein Dachverband<br />

wie der DSLV muss seinen Sitz in<br />

Aktualisiert<br />

Lehrunterlagen zum Stahlbau<br />

Akademische Lehrunterlagen zum<br />

Stahlbau stellt das Bauforum Stahl bereits<br />

seit 2011 kostenfrei zur Verfügung. Zum<br />

bevorstehenden Wintersemester sind die<br />

Vorlesungsunterlagen „Baubetrieb im Stahlbau“<br />

grundlegend überarbeitet und an den<br />

Stand der Technik angepasst worden.<br />

Auf insgesamt 131 Vorlesungsfolien erfahren<br />

die Studierenden in gebündelter Form,<br />

z wie Baustahl erzeugt und klassifiziert wird,<br />

z welche Besonderheiten bei der Ausschreibung,<br />

Kalkulation und Abrechnung von<br />

Stahlbauprojekten zu berücksichtigen<br />

sind, und<br />

z welche Prozesse bei der Fertigstellung einer<br />

Stahlkonstruktion durchlaufen werden.<br />

Die Vorlesungen und Übungen konzentrieren<br />

sich auf die baubetrieblichen Besonder-<br />

Handelsblatt-Industriegipfel<br />

Die zweite Handelsblatt Jahrestagung „Industriegipfel“ findet vom 24.-25.10.16 in Stuttgart<br />

statt. Der Fokus der Veranstaltung liegt am ersten Konferenztag auf Themen wie „Industrie<br />

4.0 als Chance“ oder „Industrielle Digitalisierung und disruptive Geschäftsmodelle“. Durch<br />

einen live zu verfolgenden Kundendialog wird dabei das Thema digitaler Kulturwandel aufgegriffen.<br />

Der zweite Konferenzteil widmet sich u.a. aktuellen Themen wie „Innovationskraft<br />

stärken“ oder „Konzepte für die Industrie 4.0 von morgen“. Zudem werden einzelne<br />

Start-ups im Anschluss ihre innovativen Geschäftsideen präsentieren.<br />

[ Info ]<br />

Erst vor wenigen Monaten hatte der DSLV<br />

seine neue Repräsentanz in Berlin in unmittelbarer<br />

Nähe zum Reichstagsgebäude und<br />

den Abgeordnetenbüros bezogen, in der<br />

Hauptgeschäftsführer Frank Huster bereits<br />

mit einem vierköpfigen Team sein Büro hat.<br />

Die Räumlichkeiten bieten ausreichend<br />

Platz für alle Mitarbeiter des Bundesverbands.<br />

Bereits 2017 soll der Umzug aller<br />

DSLV-Referate von Bonn nach Berlin abgeschlossen<br />

sein.<br />

heiten des Stahlbaus. Idealerweise sollten<br />

die Studierenden daher schon mit grundlegenden<br />

Aspekten der Auftragsabwicklung<br />

im Bauwesen vertraut sein.<br />

Begleitet werden die Vorlesungsunterlagen<br />

von Übungsaufgaben, mit denen die<br />

wesentlichen baubetrieblichen Prozesse<br />

vertieft werden sollen.<br />

[ Info ]<br />

Alle Lehrunterlagen des Bauforums Stahl stehen<br />

kostenlos online zur Verfügung unter www.bauforumstahl.de/vorlesungsunterlagen.<br />

Das detaillierte Programm der 2. Handelsblatt Jahrestagung Industriegipfel 2016 ist abrufbar unter:<br />

bit.ly/Industriegipfel2016.<br />

Baugewerbetag in Berlin<br />

Der diesjährige Deutsche Baugewerbetag<br />

findet am 9.11. in Berlin statt. Eingeladen<br />

hat die Gesellschaft zur Förderung des<br />

Deutschen Baugewerbes mbH im Auftrag<br />

des Zentralverbandes des Deutschen<br />

Baugewerbes (ZDB). Was die Branche zu<br />

erwarten hat, diese Frage will Dr. Barbara<br />

Hendricks gleich zu Beginn der Veranstaltung<br />

beantworten – als Bundesministerin<br />

für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.<br />

Sie stellt sich anschließend<br />

in einem Gespräch mit Dr.-Ing. Hans-<br />

Hartwig Loewenstein, dem Präsidenten<br />

des ZDB, Nachfragen. Als weitere Referenten<br />

angekündigt sind u.a. der Stellvertretende<br />

Bundesvorsitzende der FDP,<br />

Wolfgang Kubicki („Perspektive Deutschland<br />

– Was muss sich ändern?“), und der<br />

Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im<br />

Deutschen Bundestag („Perspektive<br />

Deutschland – Was erwartet unser Land<br />

in den kommenden Jahren?“).<br />

[ Info ]<br />

Organisatorisches zu der Veranstaltung:<br />

hassmann@zdb.de<br />

NE-Metalle in Dortmund<br />

Der Wirtschaftsverband Großhandel<br />

Metallhalbzeug (WGM) mit Sitz in Berlin<br />

lädt für Anfang November zum WGM-<br />

Metallhandelstag nach Dortmund ein. Am<br />

3.11. tagen zunächst die Foren „Buntmetall“<br />

und „Aluminium“. WGM-Geschäftsführer<br />

Nikolai Malanowski eröffnet dann<br />

um 10 Uhr den Metallhandelstag, indem<br />

er aktuelle Themen der Branche aufgreift.<br />

Es folgen konjunkturelle Aspekte zu den<br />

NE-Metallen und Ausführungen über die<br />

Entwicklung der internationalen Metallmärkte.<br />

Inhaltliche Schwerpunkte des<br />

Nachmittagsprogramms sind die “Industrie<br />

4.0“, der „Kollege Roboter“ und die<br />

„Service Exzellenz“. Am 4.11. schließt<br />

sich noch ein Workshop zur Energieeffizienz<br />

an.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|16<br />

43


Verbände und<br />

Organisationen<br />

Berichte<br />

Bildungskonferenz des Handwerks in Düsseldorf<br />

Neue Ansätze<br />

Die 18. ZWH-Bildungskonferenz findet vom 3.-4.11.16 in der Handwerkskammer Düsseldorf statt.<br />

Durch den neuen Veranstaltungsort und einen noch stärkeren Praxisbezug will die Konferenz näher an<br />

die Branche rücken und Antworten auf aktuelle Herausforderungen geben.<br />

Das Problem: Immer weniger<br />

Schüler verlassen die Schulen. Immer<br />

mehr junge Menschen entscheiden<br />

sich für ein Studium. Gleichzeitig<br />

rücken neue Zielgruppen in den<br />

Fokus des Handwerks: Leistungsstarke,<br />

Flüchtlinge, Studienabbrecher.<br />

Diesen Wandlungsprozessen<br />

mit den richtigen Konzepten und<br />

Ideen zu begegnen, wird zur<br />

zukunftsentscheidenden Frage für<br />

die handwerklichen Bildungsstätten.<br />

Wie sieht es also aus, das Bildungszentrum<br />

der Zukunft?<br />

Diese Frage steht im Mittelpunkt<br />

der ZWH-Bildungskonferenz 2016.<br />

Unter dem Motto „Bildung im Zentrum<br />

– Menschen gewinnen, Handwerk<br />

stärken“ werden dort aktuelle<br />

Entwicklungen beschrieben, Pro-<br />

bleme angesprochen, Konzepte ausgetauscht<br />

und Chancen skizziert.<br />

In den Vortragsreihen geht es u.a.<br />

um die Kaufmännische Aufstiegsfortbildung<br />

im Handwerk, Qualitäts-und<br />

Personalentwicklung für Bildungszentren,<br />

Technologie- und Trendmonitoring<br />

für das Handwerk, Tipps und<br />

Kniffe zur Förderung von Bildungszentren<br />

und die Integration von<br />

Flüchtlingen im Handwerk. Keynote-<br />

Sprecher sind der Arbeitsmarktexperte<br />

Prof. Dr. Hilmar Schneider, ZDH-<br />

Generalsekretär Holger Schwannecke<br />

sowie Prof. Dr. Jutta Rump, die zur<br />

Zukunft der Arbeitswelt forscht.<br />

Die Diskussionsrunde am ersten<br />

Tag der Konferenz trägt den Titel<br />

„Das Bildungszentrum der Zukunft<br />

– die Zukunft der Bildungszentren“.<br />

Unter der Moderation von Norbert<br />

Lehmann (ZDF) diskutieren ZDH-<br />

Geschäftsführer Dirk Palige, Heinrich<br />

A. Rabeling, Geschäftsführer der<br />

HWK Hamburg, und Dr. Evelyn<br />

Ehrenberger, Präsidentin der Hochschule<br />

der Bayerischen Wirtschaft<br />

für angewandte Wissenschaften, die<br />

aktuellen Herausforderungen für die<br />

beruflichen Bildungszentren. Thomas<br />

Mayr, Geschäftsführer des Instituts<br />

für Bildungsforschung der Wirtschaft<br />

in Österreich, ergänzt die<br />

Diskussion um eine internationale<br />

Perspektive. 2<br />

[ Info ]<br />

Möglichkeiten zur Online-Anmeldung und<br />

das Konferenzprogramm gibt es unter:<br />

www.die-bildungskonferenz.de.<br />

Fachtagung des Forums DistancE-Learning<br />

4.0 beim Lernen<br />

„Wirtschaft 4.0“ ist das entscheidende Zukunftsthema für deutsche Unternehmen. Arbeitnehmer<br />

sehen sich deshalb neuen beruflichen Anforderungen gegenüber. Welchen Beitrag mediengestütztes<br />

Lernen in diesem Zusammenhang leisten kann, berichten Experten auf der Fachtagung des Forum<br />

DistancE-Learning am 14. November in Berlin.<br />

Die Verbindung von Arbeiten<br />

und Lernen wird zum zentralen Kriterium<br />

berufsbezogener Bildungsprozesse<br />

und führt zu einem Bedeutungszuwachs<br />

für mediengestützte<br />

Lernformen. Deshalb widmet sich<br />

das Forum DistancE-Learning in diesem<br />

Jahr auf seinem Fachforum am<br />

14. November 2016 in Berlin dem<br />

Thema „Wirtschaft 4.0 – Bildung 4.0?<br />

Der Beitrag mediengstützten Lernens<br />

zur digitalisierten Arbeitswelt“.<br />

Renommierte Referenten beschreiben<br />

Entwicklungsprozesse und formulieren<br />

die zukünftigen Anforderungen<br />

an die berufliche Bildung.<br />

„Wir stellen die Frage, ob und wie<br />

Bildungsanbieter Angebot und<br />

Geschäftsmodelle verändern müssen,<br />

damit sie auf dem Bildungsmarkt<br />

der Zukunft bestehen können“, so<br />

Verbandspräsident Mirco Fretter.<br />

Die Keynote zum Fachforum hält<br />

Prof. Dr. Friedrich Hubert Esser, Präsident<br />

des Bundesinstituts für Berufsbildung.<br />

In seinem Vortrag geht es in<br />

erster Linie um den Einfluss der Digitalisierung<br />

auf die Aus- und Weiterbildung.<br />

Prof. Dr. Eckart Severing,<br />

Geschäftsführer des Forschungsinstituts<br />

Betriebliche Bildung (f-bb),<br />

verweist in seinem Vortrag anschlie-<br />

ßend darauf, dass digitale Medien in<br />

der beruflichen Weiterbildung auch<br />

außerhalb des eigentlichen Lernprozesses<br />

Anwendung finden. In einem<br />

dritten Vortrag legt Junior-Prof. Dr.<br />

Matthias Rohs, TU Kaiserslautern,<br />

den Fokus auf die pädagogische Professionalität<br />

in der digitalisierten<br />

Arbeitswelt.<br />

In praxisorientierten Workshops<br />

können Teilnehmer des Fachforums<br />

im Anschluss an die Vorträge einzelne<br />

Tagungsaspekte vertiefen.<br />

Für den Abend ist dann eine Gala<br />

mit Preisverleihungen in der Fernstudienszene<br />

geplant. 2<br />

44 <strong>Stahlreport</strong> 10|16


Wissenswertes<br />

Bericht/Nachrichten<br />

BDA-Fachtagung zur Stärkung der beruflichen Bildung<br />

Neue Wege eröffnen<br />

Die Tagesordnung war sozusagen Programm, als die BDA Mitte<br />

September bei einer Tagung in Berlin dazu aufrief, die berufliche<br />

Bildung zu stärken und dafür neue Wege zu eröffnen: Der erste<br />

Themenblock zur Erstausbildung hatte nahezu dasselbe Zeitfenster<br />

wie – an zweiter Stelle – die Weiterbildung. Die aber muss in<br />

besonderer Weise gegen die Phalanx der Akademisierung kämpfen.<br />

Das stellte Jürgen Hollstein als<br />

Geschäftsführer des Kuratoriums der<br />

Deutschen Wirtschaft für Berufsbildung<br />

in seinem, den zweiten Themenblock<br />

einleitenden Beitrag indirekt<br />

fest, als er gleich zu Beginn auf<br />

eine neue Studie des Instituts der<br />

Deutschen Wirtschaft verwies,<br />

wonach auch mit Weiterbildung im<br />

Beruf eine einer akademischen Laufbahn<br />

vergleichbare Karriere realisiert<br />

werden kann. Und für die anwesenden<br />

Hochschulvertreter nannte<br />

er zudem auch gleich einen wichtigen<br />

Maßstab für solche Einschätzungen:<br />

den Deutschen Qualifikationsrahmen,<br />

der sämtlich Abschlüsse in<br />

einem achtstufigen System zwar nicht<br />

gleich, wohl aber vergleichbar macht.<br />

Generell hatten die Hochschulen<br />

in diesem Themenblock einen<br />

schweren Stand. So attestierte Antje<br />

Robert, die sich bei der Telekom-<br />

Tochter T-Systems als Vice President<br />

im Personalbereich um berufliche<br />

Weiterbildungskarrieren kümmert,<br />

dass Veränderungen in Bildungssystemen<br />

formaler Anbieter „viel zu<br />

lange“ dauern. Geschäftsorientierte<br />

Lerninhalte vermittele man deshalb<br />

lieber selber – zumal in Zeiten der<br />

Digitalisierung. Dafür hat die Deutsche<br />

Telekom ein System entwickelt,<br />

in dem an den entsprechenden Lerninhalten<br />

kontinuierlich gearbeitet<br />

wird. Auf dieser Basis investiert der<br />

Konzern jährlich 150 Mio. € in die<br />

berufliche Weiterbildung seiner Mitarbeiter.<br />

Teuer würden entsprechende<br />

Projekte auch an den Hochschulen.<br />

Dr. Beate Hörr wies in ihrem<br />

abschließenden Beitrag darauf hin,<br />

dass nur das Studium in solchen Einrichtungen<br />

kostenfrei ist, die Weiterbildung<br />

aber gebührenpflichtig.<br />

Trotzdem bietet etwas mehr als die<br />

Hälfte der 427 Hochschulen in<br />

Deutschland Weiterbildung an, in<br />

Mainz an der Universität beispielsweise<br />

nach dem Modulprinzip auch<br />

in Zusammenarbeit mit Handwerkerorganisationen.<br />

Die können ihre<br />

Klientel damit auch universitär<br />

bedienen. In diesem Zusammenhang<br />

machte Hörr auch klar, dass der viel<br />

zitierte „Akademikerwahn“ schließlich<br />

politisch gewollt sei. Die Referentin<br />

ist Leiterin des Zentrums für<br />

wissenschaftliche Weiterbildung der<br />

Universität Mainz sowie Vorstandsvorsitzende<br />

der Deutschen Gesellschaft<br />

für wissenschaftliche Weiterbildung<br />

und Fernstudium.<br />

Moderiert wurde die Fachtagung<br />

der Bundesvereinigung der Deutschen<br />

Arbeitgeberverbände (BDA)<br />

im Haus der Deutschen Wirtschaft<br />

von Kate Maleike vom Deutschlandfunk.<br />

2<br />

Foto: BMW Group Werk Landshut<br />

Workshop zum Strahlen<br />

Zu einem Workshop über die Oberflächentechnik<br />

hat der Stahlstrahlmittelhersteller<br />

Ervin Amasteel eingeladen. Am 27.<br />

und 28. Oktober 2016 findet das Treffen<br />

im österreichischen Augustiner Chorherrenstift<br />

Reichersberg (30 km von Passau<br />

entfernt) statt –mit Fachvorträgen über<br />

die „Grundlagen der Strahltechnik“, „Produktivität<br />

beim Strahlen“, über den „Salzgehalt<br />

auf Oberflächen“, die „Anwendungsbereiche<br />

von Edelstrahlmitteln“,<br />

„die Haftfestigkeit von Beschichtungen“<br />

und zum Thema „Strahlmittel im Vergleich.“<br />

Vor Ort stehen drei Strahlkabinen<br />

zur Verfügung. Dort werden die Reinigungsleistungen<br />

unterschiedlicher Stahlmittel<br />

live vorgeführt. Anmelden kann<br />

man sich unter Tel.: +49 (0)2261 5012<br />

400 oder direkt per Fax: +49 (0)2261<br />

5012 425.<br />

Treffen zum Gießen 4.0<br />

Das Treffen zum „Leichtbau im Guss“ findet<br />

in diesem Jahr zum zehnten Mal statt.<br />

Dabei steht die Tagung am 26./27. Oktober<br />

in Landshut, zu der die Carl Hanser<br />

Verlag GmbH & Co. KG einlädt, unter dem<br />

Motto „Gießen 4.0“ und will die Weiterentwicklung<br />

des Verfahrens in allen<br />

Belangen beleuchten. Am Veranstaltungsort<br />

steht für die Tagungsteilnehmer u.a.<br />

ein Besuch in der Leichtmetallgießerei<br />

der BMW-group auf dem Programm.<br />

Schwerpunktthemen der Vorträge sind<br />

u.a. „Integralbauteile – gelebter Leichtbau“,<br />

„Planerische Leichtbauaspekte“ in<br />

der Gießerei 4.0 sowie „Innovative Prozess-<br />

und Werkzeugtechnik“.<br />

[ Info ]<br />

Für weitere Informationen:<br />

www.hanser-tagungen.de/guss<br />

Leichtbau durch Guss im Werk Landshut der<br />

BMW-Gruppe<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|16<br />

45


Wissenswertes<br />

Bericht<br />

Warum und wie die Bundeswehr auf Berufsbildung setzt<br />

Schlüsselbegriffe<br />

Die Bundeswehr will attraktivster Arbeitsgeber in Deutschland werden und setzt dafür mit ihren<br />

einzigartigen Potenzialen bewusst auf Berufsbildung. Für ähnlich ambitionierte Unternehmen<br />

wird deshalb der jährliche Bildungskongress an der Helmut Schmidt-Universität in Hamburg zum<br />

Pflichttermin, zum Maßstab für das eigene Bemühen. Das galt in diesem September ganz besonders,<br />

weil dort die inzwischen allgegenwärtige Digitalisierung im Fokus stand. Dabei wurde deutlich:<br />

Erstens Kompetenz, zweitens Qualität und drittens Technik sind die Schlüsselbegriffe – in<br />

dieser Reihenfolge sowie auch mit Folgen für die Hierarchien.<br />

Für Prof. Dr. Felix Rauner ist<br />

die Kompetenzorientierung die entscheidende<br />

neue Leitidee für die berufliche<br />

Bildung. In seiner Keynote zum<br />

Kongress machte der Leiter der<br />

Berufsbildungsforschung an der Universität<br />

Bremen deutlich, dass dieses<br />

Abrücken vom Erlernen konkreter<br />

Qualifikationen, die morgen vielleicht<br />

schon nicht mehr gebraucht werden,<br />

und die Hinwendung zu allgemeinen<br />

Kompetenzen der entscheidende Paradigmenwechsel<br />

in der Berufsbildung<br />

der letzten Jahre gewesen ist. Diese<br />

Umorientierung ist untrennbar mit<br />

dem Deutschen Qualifikationsrahmen<br />

verbunden, der sowohl wissenschaftliche<br />

als auch praktische Kompetenzen<br />

in einem achtteiligen System<br />

vergleichbar macht, das zudem<br />

an den Europäischen Qualifikationsrahmen<br />

angebunden ist.<br />

Seiner Meinung nach ist außerdem<br />

ohne eine empirisch basierte<br />

Vergewisserung über die Qualität<br />

der beruflichen Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />

keine Qualitätsentwicklung<br />

möglich. Damit ist einem Qualitätsmanagement<br />

in der beruflichen<br />

Bildung das Wort geredet, aus dem<br />

zwangsläufig ein kontinuierlicher<br />

Verbesserungsprozess entsteht. Qualitätsgesicherte<br />

Berufsbildungssysteme<br />

können/müssen sich selbst<br />

optimieren – permanent.<br />

Und erst dann kommt die Technik<br />

ins Spiel, die – auch in Zeiten von<br />

4.0 – nicht Selbstzweck sein darf,<br />

sondern dienende Funktionen übernehmen<br />

muss. Eine solch kritische<br />

Sicht vertritt auch die Präsidentin der<br />

Kultusministerkonferenz. In ihrem<br />

Grußwort zum Kongress formulierte<br />

Senatorin Dr. Claudia Bogedan diese<br />

Ansicht und warnte z.B. davor, Digitalisierung,<br />

also die optimale Vernetzung<br />

von Informationen, als eigenes<br />

Fach zu begreifen. „Weitsichtiger<br />

ist es, die Digitalisierung inhaltlich<br />

in allen Fächern aufzugreifen und<br />

umzusetzen.“<br />

Folgen für die Hierarchien<br />

Solche Aspekte wurden beim dem<br />

„(Aus)Bildungskongress der Bundeswehr<br />

2016“ insbesondere auch<br />

in dem „Panel Öffentliche Einrichtungen“<br />

aufgegriffen – neben dem<br />

„Panel Wissenschaft“ und in Konkretisierung<br />

der Keynotes das dominierende<br />

Veranstaltungsformat des<br />

Kongresses. „Ausbildung im Wandel<br />

– Hin zur Fernausbildung“ war<br />

eine der entsprechenden Veranstaltungen<br />

betitelt, die klar machte: Der<br />

Wandel von der Lehrer- zur Lernzentrierung<br />

ist dabei immanent.<br />

Dabei wurde auch deutlich, dass dem<br />

Ausbilder dabei eine veränderte Rolle<br />

zukommt. Er müsse Moderator und<br />

Lernbegleiter werden.<br />

Und noch ein Rollenwechsel<br />

wurde auf der Tagung in der Helmut<br />

Schmidt-Universität deutlich.<br />

So unterstrich beispielsweise Christoph<br />

Reifferscheid, Präsident des Bildungszentrums<br />

der Bundeswehr, in<br />

seiner Keynote, dass es bei der Qualitätssicherung<br />

in der digitalen<br />

Arbeitswelt nicht nur um allgemeine<br />

Prozessgestaltung geht, sondern<br />

auch um eine neue Führungskultur.<br />

Verändern müssen sich in Zeiten<br />

der kompetenz- und qualitätsorientierten<br />

Digitalisierung nicht<br />

nur die Lernenden sondern auch die<br />

Lehrenden. Generalmajor Klaus von<br />

Heimendahl aus dem Bundesverteidigungsministerium<br />

brachte das in<br />

seiner Keynote auf den Punkt. 2<br />

46 <strong>Stahlreport</strong> 10|16


Lifesteel<br />

Bericht<br />

Strikte Trennung mit Edelstahl Rostfrei<br />

Effiziente Klärschlammentwässerung<br />

Klärschlamm hat es in sich: Er ist Abfallprodukt und wertvolle Ressource zugleich. Dem hohen<br />

Wassergehalt und den enthaltenen Schadstoffen stehen der Gehalt an Pflanzennährstoffen und<br />

sein Potenzial als Energieträger gegenüber. Steigende Kosten für Klärschlammentsorgung und<br />

gesetzliche Restriktionen zur Verwertung lassen den Bedarf an wirtschaftlichen Verfahren zur<br />

Schlammentwässerung enorm steigen. Mit einer breiten Palette an immer leistungsfähigeren<br />

Maschinen und Anlagen aus Edelstahl Rostfrei beantwortet die Industrie diese Herausforderungen.<br />

Seit einigen Jahren gewinnt die<br />

thermische Entsorgung von Klärschlämmen<br />

gegenüber der Verwendung<br />

als Düngemittel in der Landwirtschaft<br />

an Bedeutung. Je nach Art der<br />

Verbrennungsanlagen – ob Mono-<br />

Klärschlammverbrennungsanlagen,<br />

Zement- oder Kohlekraftwerke – muss<br />

der Klärschlamm dafür einen Trockenrückstand<br />

(TR) von 20 bis 90 % aufweisen.<br />

Einen wesentlichen Beitrag dazu<br />

leistet die mechanische Entwässerung.<br />

Sie verringert den Wassergehalt des<br />

Schlamms – und damit sein Volumen<br />

und Gewicht – signifikant. So steigen<br />

der Heizwert des Klärschlamms und<br />

die Wirtschaftlichkeit seiner späteren<br />

Verbrennung. Diese Zeiel werden in<br />

zwei Schritten erreicht:<br />

Mechanische Eindickung<br />

Die erste Aufkonzentration des<br />

Schlamms erfolgt in der mechanischen<br />

Eindickung durch Schwerkraft oder<br />

zentrifugale Beschleunigung. Flockungsmittel<br />

sorgen dafür, dass sich<br />

der Schlamm besser entwässern lässt.<br />

Krählwerke aus Edelstahl Rostfrei<br />

beschleunigen mit konstantem Rühren<br />

die Flockung.<br />

Alternativ kommen für die initiale<br />

Aufkonzentration auch Band-, Scheiben-<br />

oder Trommeleindicker zum Einsatz.<br />

Bandeindicker arbeiten mit einem<br />

langsam laufenden Siebband, auf dem<br />

der Schlamm gleichmäßig verteilt und<br />

unter Schwerkrafteinfluss entwässert<br />

wird. Scheibeneindicker sind trotz ihrer<br />

kompakten Bauform sehr effizient, da<br />

80 % ihrer Siebfläche permanent<br />

genutzt werden. Der Schlamm wird<br />

dabei auf eine sich langsam drehende<br />

Filterscheibe aus nichtrostendem,<br />

mechanisch robustem Edelstahlgewebe<br />

aufgegeben, das durch lange Standzeiten<br />

einen effizienten Betrieb gewähr-<br />

leistet. Nach dem Eindicken in diesen<br />

Aggregaten hat der Schlamm einen<br />

Feststoffgehalt von bis zu 10 %.<br />

Maschinelles Entwässsern<br />

Die anschließende maschinelle<br />

Schlammentwässerung trennt das Wasser<br />

in einem kontinuierlichen Prozess<br />

ab, der Schwerkraft und Druck kombiniert.<br />

Die Anforderungen an die dafür<br />

eingesetzten Maschinen sind hoch:<br />

Neben einer effektiven Entwässerungsleistung<br />

sollen die Anlagen zuverlässig<br />

und automatisiert arbeiten und auf<br />

Schwankungen in der Schlammbeschaffenheit<br />

anpassbar sein.<br />

Je nach Anlagengröße und<br />

Schlammbeschaffenheit kommen bei<br />

der maschinellen Entwässerung Bandoder<br />

Kammerfilterpressen, Dekanterzentrifugen<br />

oder auch Schneckenpressen<br />

zum Einsatz. Nach der Behandlung<br />

in diesen Anlagen hat der Schlamm<br />

einen Feststoffgehalt zwischen 20 und<br />

45 % TR. Siebbandpressen haben einen<br />

geringeren Durchsatz als Zentrifugen<br />

oder Filterpressen, punkten aber durch<br />

Präzision sowie geringere Investitionsund<br />

Energiekosten. Siebbandpressen<br />

entwässern den Schlamm auf 20 bis<br />

25 % TR.<br />

Kammerfilterpressen werden insbesondere<br />

bei der Entwässerung von<br />

schwierigen Schlämmen eingesetzt.<br />

Durch ihre kompakte Bauweise eignen<br />

sich Dekanterzentrifugen speziell für<br />

die Entwässerung von geringeren Klärschlammmengen.<br />

Mit einer Trommel<br />

aus nichtrostendem Duplexstahl und<br />

allen produktberührten Teilen aus austenitischem<br />

Edelstahl Rostfrei gewährleisten<br />

sie trotz hoher Drehmomente<br />

an der Schnecke lange Standzeiten und<br />

optimale Abscheidemengen.<br />

Niedrige Betriebskosten und hohe<br />

Entwässerungsleistung gelten für den<br />

Einsatz von Schneckenpressen, die<br />

Foto: WZV/Bilfinger Water Technologies GmbH<br />

Masse und Volumen des Schlamms um<br />

bis zu 90 % verringern. Schneckenpressen<br />

ermöglichen eine wirtschaftliche<br />

Entwässerung von Dünnschlämmen<br />

mit weniger als 1 % Trockensubstanzgehalt.<br />

Sichere Prozesse<br />

Aggregate aus Edelstahl Rostfrei mit<br />

Qualitätssiegel halten den anspruchsvollen<br />

Einsatzbedingungen in Abwasseraufbereitungsanlagen<br />

dauerhaft<br />

stand. So bietet Edelstahl Rostfrei beste<br />

Voraussetzungen, um den steigenden<br />

Anteil an thermischer Klärschlammverwertung<br />

mit den daraus resultierenden<br />

energetischen Potenzialen in sicheren<br />

Prozessen optimal zu nutzen. 2<br />

Bandeindicker mit<br />

Anteilen aus nichtrostendem<br />

Edelstahl<br />

arbeiten mit einem<br />

langsam laufenden<br />

Siebband, auf dem<br />

der Schlamm gleichmäßig<br />

verteilt und<br />

unter Schwerkrafteinfluss<br />

entwässert<br />

wird.<br />

Nach der Einlaufzone<br />

wird der<br />

Schlamm durch eine<br />

konische Schneckenwelle,<br />

die den<br />

Schlammkuchen<br />

nach außen gegen<br />

ein Edelstahl-Spaltsieb<br />

drückt, entwässert.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|16<br />

47


Lifesteel<br />

Bericht/Nachricht<br />

Das Gebäude wirkt<br />

dank der Streckmetallfassade<br />

erstaunlich<br />

transparent.<br />

Mehrzweckhalle „Le Forum“ in Saint-Louis<br />

Streckmetall-Fassade zum Hingucken<br />

Was macht man als Stadt mit einem großen, neu zu verplanenden Grundstück in Zentrumsnähe?<br />

Vor dieser Frage stand vor rund sechs Jahren die direkt bei Basel im Dreiländereck gelegene Stadt<br />

Saint-Louis. Statt das Gelände mit weiteren Standard-Nutzungs-Gebäuden zu bebauen, haben<br />

sich die Stadtoberen der wohlsituierten französischen Gemeinde für ein besonderes Architekturprojekt<br />

entschieden: „Le Forum“ der Architektin Manuelle Gautrand, Paris.<br />

Die verschachtelte Mehrzweckhalle<br />

Le Forum auf dem<br />

Gelände eines ehemaligen Busdepots<br />

ist ein echter Hingucker, der<br />

auch Stahlbauerherzen schneller<br />

schlagen lässt. Die rd. 13 Mio. € teure<br />

Multifunktionshalle, die im Februar<br />

für die Öffentlichkeit freigegeben<br />

wurde, ist für eine Mischnutzung<br />

ausgelegt.<br />

Gebäudehülle aus Streckmetall<br />

Die äußere Gebäudehülle besteht<br />

aus einer 10.000 m 2 großen Fläche<br />

perforierter Streckmetall-Bleche<br />

(Hersteller: Métal Déployé). Die Optik<br />

Trotz seiner außergewöhnlichen Optik passt sich Le Forum auch dank der kupferfarbenen Beschichtung der Streckmetall-Bleche gut ins Stadtbild von Saint-Louis ein.<br />

Fotos: Guillaume Guerin<br />

48 <strong>Stahlreport</strong> 10|16


Ursprung der feuerverzinkten Fassade<br />

Wellblech-Renaissance in der<br />

modernen Architektur<br />

Mehrzweckhalle Le Forum: eine Stahlkonstruktion trägt verschachtelte Satteldächer.<br />

der Fassade und der Dächer, die von<br />

der Farbe natürlichen Kupfers inspiriert<br />

ist und wie ein Rostorange aussieht,<br />

vermittelt eine industrielle<br />

Anmutung. Die Perforation des<br />

Streckmetalls nimmt dem Gebäude<br />

dabei die Wuchtigkeit, es wirkt überraschend<br />

transparent und leicht.<br />

Die verschachtelten Satteldächer,<br />

die aus 24 Einzelflächen bestehen<br />

und so aussehen, als stünden viele<br />

einzelne Häuser kreuz und quer<br />

dicht an dicht, werden von einer<br />

Stahlkonstruktion getragen. Tatsächlich<br />

dehnt sich darunter aber ein<br />

einheitlicher Gebäueinnenraum,<br />

hauptsächlich aus Betonbauteilen,<br />

aus.<br />

Flexibel nutzbarer Innenraum<br />

Die Mehrzweckhalle dient als Sporthalle<br />

für Vereine, Schulsporthalle,<br />

Konzerthalle, Messe- und Ausstellungshalle<br />

sowie als Stadthalle für<br />

große Veranstaltungen. Der Innenraum<br />

ist für die verschiedenen Nutzungsweisen<br />

dabei nochmals in einzelne<br />

Bereiche unterteilt. Eine Festhalle<br />

(872 m 2 ), eine große Multifunktionshalle<br />

(1.872 m 2 , 13 m Höhe) der<br />

öffentliche Eingang und der Eingang<br />

für Schulkinder sowie ein Lagerbereich<br />

(450 m 2 ) fasst Le Forum.<br />

Bei dem Konzept hat die Architektin<br />

viel Wert auf eine flexible Nutzung<br />

der Räume gelegt. So können<br />

in der hauptsächlich für Sport ausgelegten<br />

Multifunktionshalle auch<br />

Konzerte veranstaltet werden – für<br />

die bei Bedarf zusätzlich eine mobile<br />

Tribüne aufgebaut werden kann.<br />

Mithilfe von einziehbaren Raumteilern<br />

können auch verschiedene Veranstaltungen<br />

parallel stattfinden.<br />

Die Architektin Manuelle Gautrand<br />

hat mit Le Forum bewusst ein<br />

einheitlich, nahezu schlicht wirkendes<br />

Gebäude entworfen, das sich in<br />

die Umgebung einpasst und sie aufwertet.<br />

2<br />

In der große Multifunktionshalle finden hauptsächlich Sportveranstaltungen statt.<br />

Seit einigen Jahren werden zunehmend Fassaden<br />

aus feuerverzinktem Stahl in der Architektur eingesetzt.<br />

Als Gebäudehülle für Museumsbauten oder anspruchsvolle<br />

Wohn- und Hochhäuser bewegt sich feuerverzinkter<br />

Stahl mittlerweile sogar mit Luxuswerkstoffen wie Naturstein<br />

auf Augenhöhe. Neu sind feuerverzinkte Fassaden<br />

jedoch eigentlich nicht. Ihr Ursprung geht auf das feuerverzinkte<br />

Wellblech zurück.<br />

Die Geschichte des Wellbleches ist eng mit der<br />

Geschichte des Feuerverzinkens verbunden. Im Jahr<br />

1829 erhielt der englische Ingenieur Henry Palmer ein<br />

Patent für Wellbleche, die jedoch bereits nach einigen<br />

Jahren Durchrostungen aufwiesen. Ab 1837 wurde mit<br />

Hilfe des Korrosionsschutzes durch Feuerverzinken das<br />

Problem dauerhaft gelöst. Der Ingenieur Stanislaus Sorel<br />

ermöglichte dem Feuerverzinken durch sein Patent zur<br />

Vorbehandlung von Stahl- und Eisenteilen erstmals eine<br />

breite, industrielle Anwendung. Wellbleche gehörten zu<br />

den ersten feuerverzinkten Bau-Serienprodukten.<br />

Frühe Bauwerke mit Wellblech-Tafeln fanden sich vor<br />

allem in Großbritannien, etwa die Londoner Paddington-<br />

Station des Ingenieurs Isambard Kingdom Brunel. Während<br />

des ersten Weltkrieges entwickelte der kanadische<br />

Ingenieur Peter N. Nissen die sogenannte Nissenhütte<br />

für das englische Militär.<br />

Nach dem zweiten Weltkrieg geriet Wellblech als Bauelement<br />

zunehmend in Vergessenheit, um Ende der 1960er-<br />

Jahre wiederentdeckt zu werden. Maßgeblich zur Renaissance<br />

des Wellbleches in der Architektur trug Frank O.<br />

Gehry mit seinen spektakulären Konstruktionen bei. Das<br />

bis dato wenig elitäre Baumaterial wurde geadelt.<br />

Auch der japanische Architekt Shuhei Endo setzt seit<br />

Ende der 1990er-Jahre ebenfalls feuerverzinktes Blech<br />

als Fassaden- und Gestaltungselement in vielfältiger<br />

Form ein. Er hüllt angelehnt an die japanische Tradition<br />

der Kalligrafie seine Gebäude in endlose Blechbänder<br />

ein, die Außenwand- als auch Innenwandfunktionen<br />

übernehmen.<br />

Der japanische Architekt Shuhei Endo verwendet feuerverzinktes<br />

Wellblech als Fassaden- und Gestaltungselement.<br />

Foto: Hiromitso Morimoto<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|16<br />

49


Lifesteel<br />

Nachrichten<br />

Teilnehmer einer<br />

„Langen Nacht<br />

der Industrie“ bei<br />

DK Recycling.<br />

Foto: prima events gmbh<br />

Industrie an Rhein und Ruhr öffnet ihre Tore<br />

Lange Nacht der Industrie 2016<br />

Industrieunternehmen an Rhein und<br />

Ruhr öffnen am 26.10.2016 wieder ihre Tore<br />

für eine „Lange Nacht der Industrie“. Mit<br />

Beginn der Dämmerung können die Besucher<br />

dann hautnah erleben, welche industriellen<br />

Produkte im eigenen Umfeld hergestellt<br />

werden.<br />

Am 26. Oktober sind 76 Unternehmen dabei,<br />

u.a. die Salzgitter Mannesmann Grobblech GmbH,<br />

die AluNorf GmbH, Terex Material Handling &<br />

Port Solutions, thyssenkrupp und Vallourec.<br />

Erwartet werden rund 3.500 Besucher.<br />

rff startet neues Magazin „neunzehn76“<br />

Die rff Rohr Flansch Fitting Handels GmbH hat ein neues Unternehmensmagazin gestartet.<br />

Die erste Ausgabe 1/2016 von „neunzehn76“ stellt auf 28 Seiten. Themen ins Rampenlicht,<br />

die das Handelshaus für Rohre und Rohrverbindungen von einer anderen Seite zeigen sollen.<br />

So ist der Schwerpunkt der ersten Ausgabe das Thema „Bleibt alles anders? – vom<br />

Verändern und Sich-treu-Bleiben“. Ein umfangreiches Gespräch mit rff-<br />

Geschäftsführer Hartmut Böttche und Vertriebsleiter Michael Allexi<br />

sowie viele weitere Geschichten rund um das Thema „Zukunft“ runden<br />

die erste Ausgabe ab.<br />

[INFO]<br />

Das Magazin „neunzehn76“ ist online kostenlos auf auf www.rff.de zu lesen,<br />

lediglich eine Anmeldung in der Mediathek der Seite ist erforderlich.<br />

[INFO]<br />

Weitere Infos und<br />

Anmeldung unter<br />

www.lndi.de<br />

Bei der „Langen Nacht der Industrie Rhein-<br />

Ruhr“ gibt es aufgrund des großen Einzugsgebiets<br />

mehrere Startpunkte, von denen die<br />

Touren zu in der Regel jeweils zwei Unternehmen<br />

am Abend beginnen. Die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer werfen in 100-minütigen<br />

Führungen einen Blick hinter die<br />

Kulissen bei den beiden beteiligten Unternehmen.<br />

Interessierte haben die Möglichkeit,<br />

sich online auf einen der begehrten<br />

Plätze zu bewerben. Am Abend der Veranstaltung<br />

werden von 17 bis 22:30 h nacheinander<br />

jeweils beide Unternehmen besichtigt.<br />

Das Mindestalter der Teilnehmer ist 14<br />

Jahre. Die Teilnahme ist kostenfrei.<br />

Entwickelt wurde das Projekt „Lange Nächte<br />

der Industrie“ von der Agentur prima events<br />

gmbh auf Initiative der Handelskammer<br />

Hamburg und dem Industrieverband Hamburg<br />

(IVH). Die regionale Auflage Rhein-Ruhr<br />

wird getragen von der Initiative „Zukunft<br />

durch Industrie e.V.“, einem Verein, dem<br />

unterschiedlichste gesellschaftliche Akteure<br />

angehören: Unternehmensvertreter, Unternehmer-<br />

und Arbeitgeberverbände, Gewerkschaften,<br />

die Industrie- und Handelskammern<br />

sowie Privatpersonen.<br />

Hintergrund der „Langen Nächte der Industrie“<br />

ist, dass vielen Menschen häufig nicht<br />

bekannt ist, was und wie Industrieunternehmen<br />

aus der eigenen Region produzieren.<br />

Ebenso sei vielen die bedeutende Rolle, die<br />

Industrieunternehmen an Rhein und Ruhr auf<br />

den Weltmärkten spielen, nicht bewusst.<br />

Impressum<br />

STAHLREPORT<br />

Das BDS-Magazin für die Stahldistribution<br />

Stahlhandel | Stahlproduktion |<br />

Stahlverarbeitung<br />

Offizielles Organ des BDS-Fernstudiums<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Max-Planck-Straße 1<br />

40237 Düsseldorf<br />

Redaktion:<br />

Dr. Ludger Wolfgart (Chefredakteur)<br />

Telefon (02 11) 8 64 97-11<br />

E-Mail: Wolfgart-BDS@stahlhandel.com<br />

Markus Huneke<br />

Telefon (02 11) 8 64 97-24<br />

E-Mail: Huneke-BDS@stahlhandel.com<br />

Anzeigen:<br />

Ksenija Sandek<br />

Telefon (02 11) 8 64 97-21<br />

E-Mail: Sandek-BDS@stahlhandel.com<br />

Verlag:<br />

BDS AG<br />

Max-Planck-Straße 1<br />

40237 Düsseldorf<br />

Telefon (02 11) 8 64 97-0<br />

Telefax (02 11) 8 64 97-22<br />

Layout:<br />

auhage|schwarz, Leichlingen<br />

Druck:<br />

Hellendoorn, Bad Bentheim<br />

Erscheinungsweise: monatlich (10 Hefte/Jahr)<br />

Bezugspreis:<br />

Jährlich 65 € im Inland und 70 € im Ausland zuzüglich<br />

Versandspesen und Mehrwertsteuer. Abbestellungen<br />

sind lediglich unter Einhaltung einer dreimonatigen<br />

Kündigungsfrist zum Jahres ende möglich. Für die Mitglieder<br />

des BDS und die Teilnehmer im BDS-Fernstudium<br />

ist der Bezug eines Exemplars der Fachzeitschrift<br />

„<strong>Stahlreport</strong>“ im Mitgliedsbeitrag bzw. in der Studien -<br />

gebühr enthalten. Ein Nachdruck ist nur mit ausdrücklicher<br />

Genehmigung der Redaktion gestattet.<br />

Anzeigenpreis: Zur Zeit gilt die Preisliste Nr. 31.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder Fotos<br />

übernehmen Herausgeber, Redaktion und Verlag keine<br />

Gewähr. Namentlich oder mit Initialen gekennzeichnete<br />

Beiträge vertreten eine vom Herausgeber unabhängige<br />

Meinung der Autoren.<br />

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird mitunter auf<br />

die gleichzeitige Verwendung mänlicher und weiblicher<br />

Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen<br />

gelten gleichwohl für beiderlei Geschlechter.<br />

Außerdem bittet die Redaktion um Verständnis, dass<br />

insbesondere Firmennamen je Artikel in der Regel nur<br />

einmal in ihrer werbeorientierten Form verwendet und<br />

entsprechende Begriffe häufig eingedeutscht werden.<br />

International Standard Serial Number:<br />

ISSN 0942-9336<br />

Diese Zeitschrift wurde aus umwelt schonendem Papier<br />

hergestellt.<br />

Beilagenhinweis: Diesem Heft liegt eine Beilage der<br />

BME Akademie bei.<br />

50 <strong>Stahlreport</strong> 10|16


BDS-Berufsbildung<br />

Seminare und sonstige (BDS-)Veranstaltungen<br />

2016<br />

Seminarthema Termin Tagungsort<br />

Nichtrostende Stähle (Seminar) 12.-13.10. Soltau<br />

Verkauf (Lernteam) 26.10. Stuttgart<br />

Neue A-Kunden gewinnen und Anfragen<br />

professionell managen (Verkauf I) (Seminar) 07.-08.11 Düsseldorf<br />

Rohre aus Edelstählen (Rohre III) (Seminar) 14.-15.11. Monschau<br />

Stahleinkauf (Kooperation) 22.-23.11. Duisburg<br />

Prüfbescheinigungen (Seminar) 24.11. Düsseldorf<br />

Mehr Aufträge durch professionelle Angebotsverfolgung<br />

und effektive Preisverhandlung (Verkauf II) (Seminar) 05.-06.12. Mannheim<br />

Flachprodukte – Feinbleche, Grobbleche,<br />

Oberflächenveredelung (Seminar) 12.-13.12. Duisburg<br />

2017<br />

Betonstahltag 12.01. Darmstadt<br />

Q & E- Tag 09.02. Düsseldorf<br />

Stahlkunde (Seminar) 22.-24.03. Dortmund<br />

Betonstahl (Seminar) 27.-28.03. Kehl<br />

Flachtach 30.03. Düsseldorf<br />

Rohre (Seminar) 03.-05.04. Paderborn<br />

Tagung der Kaufmännischen Ausbildungsleiter<br />

(Kooperation) 26.-27.04. Achern (Offenburg)<br />

Blankstahl (Seminar) 09.-10.05. Bietigheim-Bissingen<br />

Qualitäts- und Edelstahl (Seminar) 01.-02.06. Lüneburg<br />

Diese Übersicht gibt den Stand der Planungen für Lernteam- und Seminarveranstaltungen<br />

und zum Fernstudium sowie zu entsprechenden Kooperationen wieder.<br />

Änderungen jeder Art sind vorbehalten, vor allem Ergänzungen. Über weitere Details sowie zu<br />

den Anmeldemöglichkeiten informieren Sie sich bitte im Internet (www.stahlhandel.com) oder<br />

wenden sich telefonisch bzw. elektronisch an den<br />

BUNDESVERBAND DEUTSCHER STAHLHANDEL (BDS)<br />

Max-Planck-Straße 1 · 40237 Düsseldorf<br />

Telefon: 0211/86497-19 · Telefax: 0211/86497-22<br />

E-MAIL: WYNANDS-BDS@STAHLHANDEL.COM


Gemeinsam auf Erfolgskurs<br />

Business-Software<br />

für erfolgreiche Unternehmen<br />

www.nissen-velten.de

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