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COMPACT SPEZIAL 9 "Zensur in der BRD"

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<strong>COMPACT</strong>Spezial<br />

_ <strong>Zensur</strong> bei Büchern<br />

Pir<strong>in</strong>çcis Vorahnung<br />

In se<strong>in</strong>er Pegida-Rede im Oktober<br />

2015 g<strong>in</strong>g Akif Pir<strong>in</strong>çci auch<br />

auf die – damals noch kaum thematisierten<br />

– Vergewaltigungen<br />

durch Asylfor<strong>der</strong>er e<strong>in</strong>. «Deshalb<br />

wird es auch nicht dabei bleiben,<br />

dass dieser Scheiß-Staat<br />

die Wehrlosen aus den Sozialwohnungen<br />

rausschmeißt. Bereits<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong> paar Monaten werden<br />

Zwangse<strong>in</strong>quartierungen <strong>in</strong><br />

ganz gewöhnliche Wohnungen<br />

und Häuser erfolgen, damit die<br />

kräftigen Männer aus dem Morgenland<br />

und aus <strong>der</strong> Savanne<br />

nicht so viel frieren müssen und<br />

fit für den Vergewaltigungsfrühl<strong>in</strong>g<br />

s<strong>in</strong>d. Siehe Schweden und<br />

Norwegen. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong>f***partei,<br />

die Grünen, und ihre artverwandten<br />

Zujubler von <strong>der</strong> Lügenpresse<br />

werden dann noch mehr frohlocken<br />

und allerliebst Homestories<br />

darüber verfassen, wie Abdullah,<br />

Hassan und Mohammed am Tag<br />

auf die kle<strong>in</strong>e zwölfjährige Melanie<br />

aufpassen, während Papa<br />

Horst zur Arbeit geht und für sie<br />

alle die Kohle verdient. Wie sagte<br />

doch Mohammed Khan von <strong>der</strong><br />

Eroberungsmoschee: "Wem dieses<br />

System <strong>in</strong> Deutschland nicht<br />

gefällt, <strong>der</strong> hat die Möglichkeit<br />

wegzugehen."»<br />

Pir<strong>in</strong>çci beim <strong>COMPACT</strong>-Interview<br />

im November 2015. Foto: COM-<br />

PACT-TV<br />

Genüsslich verbiss sich die Meute <strong>in</strong> den letzten<br />

Satz – und riss ihn aus dem Zusammenhang;<br />

zitiert, als habe Pir<strong>in</strong>çci die Lager zur Vernichtung<br />

von Flüchtl<strong>in</strong>gen eröffnen wollen. Der Autor<br />

selbst bezeichnete die Passage später als «Scheiß-<br />

Witz». Doch «man konnte das, was Pir<strong>in</strong>çci an diesem<br />

Abend gesagt hat, schon wenig später wörtlich<br />

nachlesen. Man konnte es sich unmittelbar danach<br />

und bis heute auf YouTube anschauen. Trotzdem<br />

hat e<strong>in</strong> großer Teil <strong>der</strong> Medien das, was er gesagt<br />

und geme<strong>in</strong>t hat, falsch wie<strong>der</strong>gegeben und tut es<br />

teils noch heute», attestiert <strong>der</strong> Medienkritiker Stefan<br />

Niggemeier.<br />

Die Unperson<br />

Mag se<strong>in</strong>, dass Pir<strong>in</strong>çci durchaus e<strong>in</strong>en Skandal<br />

provozieren wollte. Auf se<strong>in</strong>em Blog kündigte<br />

er die Pegida-Rede im Vorfeld mit den Worten an:<br />

«Ach, Herr Staatsanwalt, bitte immer den Gesamtzusammenhang<br />

sehen und sich ke<strong>in</strong>e Wort-Ros<strong>in</strong>en<br />

rauspicken.» Doch was nun über ihn here<strong>in</strong>brach,<br />

war ke<strong>in</strong>e harsch geführte Debatte mehr, son<strong>der</strong>n<br />

e<strong>in</strong> Feldzug <strong>der</strong> politisch korrekten Inquisition. Nur<br />

Tage später kündigte <strong>der</strong> Verlag Random House se<strong>in</strong>em<br />

Bestseller-Garanten, um sich gleichzeitig per<br />

Pressemitteilung «von ihm zu distanzieren». Pir<strong>in</strong>çcis<br />

Bücher landeten zwar auf ke<strong>in</strong>em Index, ke<strong>in</strong>er<br />

Verbotsliste – doch <strong>der</strong> Onl<strong>in</strong>ehändler Amazon, die<br />

Buchhandelskette Thalia und weitere Anbieter strichen<br />

sie aus dem Programm. Wie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Säuberung<br />

verschwand se<strong>in</strong> Name aus dem öffentlichen<br />

Raum. «Das ist so etwas wie die Zerstörung e<strong>in</strong>er<br />

Existenz. Es hat auch gar ke<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>n mehr, noch<br />

etwas zu schreiben», zog Pir<strong>in</strong>çci im November bei<br />

<strong>COMPACT</strong> bittere Bilanz.<br />

Nun denkt er zurück an jene Zeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Eifel,<br />

als er se<strong>in</strong>e Heimat fand. «Es s<strong>in</strong>d alte Bil<strong>der</strong>,<br />

es s<strong>in</strong>d vergilbte Bil<strong>der</strong>.» Dieses Deutschland ist<br />

schon lange Vergangenheit. Abgeschafft von jenem<br />

Ma<strong>in</strong>stream, den <strong>der</strong> Autor als «l<strong>in</strong>ksgrün versifft»<br />

bezeichnet. So ist Akif Pir<strong>in</strong>çci e<strong>in</strong> Zeuge <strong>der</strong> deutschen<br />

Katastrophe. 1959 wird er <strong>in</strong> Istanbul geboren.<br />

Neun Jahre später zieht die Familie <strong>in</strong> die Bundesrepublik,<br />

lebt erst <strong>in</strong> Ulmen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Eifel, dann<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe von Koblenz. Die Schule hat es dem<br />

Jungen nicht angetan. Nach Episoden auf Gymnasium<br />

und Realschule macht er schließlich den<br />

Hauptschulabschluss. Doch mit 14 gew<strong>in</strong>nt er e<strong>in</strong>en<br />

Autorenwettbewerb des Bayerischen Rundfunks.<br />

E<strong>in</strong>e zeitlang liebäugelt er mit e<strong>in</strong>er Arbeit beim<br />

Film. 1980 ersche<strong>in</strong>t se<strong>in</strong> erster Roman, dessen<br />

Titel wie e<strong>in</strong>e Vorahnung des deutschen Schicksals<br />

anmutet: Tränen s<strong>in</strong>d immer das Ende. Doch<br />

das Buch floppt. 1989 ersche<strong>in</strong>t <strong>der</strong> erste Katzenkrimi<br />

Felidae <strong>in</strong> gerade e<strong>in</strong>mal 7.000 Exemplaren –<br />

mit mehr Verkäufen rechnet <strong>der</strong> Verlag nicht. Doch<br />

die Abenteuer des Katers Francis machen Pir<strong>in</strong>çci<br />

zum Multimillionär.<br />

Der Deutsche<br />

Schon Anfang <strong>der</strong> 1990er Jahre geriet <strong>der</strong><br />

Deutschtürke erstmals <strong>in</strong>s Visier <strong>der</strong> Tugendwächter.<br />

Dass <strong>der</strong> E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>er partout Deutscher se<strong>in</strong><br />

wollte, statt das verhasste Land multikulturell zu verwässern,<br />

stieß 1992 Barbara Supp im Spiegel auf.<br />

«Immigrantenprobleme kümmern ihn nicht; miese<br />

Machenschaften s<strong>in</strong>d ihm egal. Pir<strong>in</strong>çci, <strong>der</strong> im<br />

Alter von neun Jahren aus <strong>der</strong> Türkei nach Deutschland<br />

kam, nimmt sich das Recht, se<strong>in</strong>e Herkunft für<br />

zweitrangig zu halten», fauchte sie über se<strong>in</strong>en <strong>in</strong><br />

jenem Jahr erschienenen Roman Der Rumpf.<br />

Auf Druck musste die Presse<br />

e<strong>in</strong>gestehen, dass es Pir<strong>in</strong>çcis<br />

angebliche KZ-For<strong>der</strong>ung nie gab.<br />

66<br />

Je mehr Deutschland abgeschafft wurde, desto<br />

gefährlicher erschien dem Ma<strong>in</strong>stream <strong>der</strong> unbotmäßige<br />

Migrant. 2009 bekannte sich Pir<strong>in</strong>çci,<br />

«mit je<strong>der</strong> Faser Deutscher» zu se<strong>in</strong>. Ab 2012 veröffentlichte<br />

er regelmäßig politische Kommentare.<br />

Anfang 2013 bezeichnete er die Todestritte e<strong>in</strong>er<br />

Türkenbande gegen den 24-jährigen Daniel Siefert<br />

<strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>sachsen als Teil e<strong>in</strong>er «Serie von immer<br />

mehr und <strong>in</strong> immer kürzeren Abständen erfolgenden<br />

Bestialitäten, die zumeist von jungen Männern<br />

moslemischen Glaubens an deutschen Männern<br />

begangen werden» (siehe den folgenden Artikel).

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