COMPACT SPEZIAL 9 "Zensur in der BRD"

COMPACTSpezial
_ Zensur bei Büchern
Mit jeder Faser Deutscher
_ von Martin Müller-Mertens
Nach einer Rede bei Pegida wurde Akif Pirinçci in Medien und Verlagen zur Unperson.
Doch der Hass der Deutschland-Abschaffer auf den Bestsellerautor reicht
länger zurück: Sein Patriotismus ließ ihn zur Zielscheibe werden.
Es waren die Bäume, damals, als Neunjähriger.
«Atemberaubend», schwärmt Akif Pirinçci noch
heute von seinen ersten Blicken auf den deutschen
Wald. Gerade hatte er den Millionenmoloch Istanbul
mit seinen Straßenschluchten aus Beton verlassen.
Nun warteten die grünen Berge der Eifel. Dörfer, in
denen «alles funktioniert». Damals wurde Deutschland
seine Heimat, seine Liebe. Heute kämpft Akif
Pirinçci für sein Land – und um die eigene Existenz.
Seit Oktober 2015 hat Pirinçci praktisch Berufsverbot.
Es gab keinen Prozess, kein Urteil mit
Begründung. Nichts, wogegen er sich hätte wehren
können. Eine unheilige Allianz aus Politik und
Lügenmedien, aus vorauseilenden Verlagen und
geifernden Gesinnungswächtern schritt zur Tat.
Ihr Opfer hetzten sie in einer Mischung aus Lust
und Hysterie. «Das ist jetzt kein Mensch mehr, dessen
Meinung man ernstnehmen könnte. Den muss
man sozial kaputtmachen, der darf gar nicht existieren.
Am besten sollte er Selbstmord begehen»,
beschreibt Pirinçci jenen Vernichtungswillen, der
über ihn hereinbrach.
Am späten 19. Oktober 2015 eröffneten die
Tugendkommissare ihre Jagd. An diesem Abend
hatte Akif Pirinçci bei Pegida in Dresden gesprochen.
Dort wandte er sich gegen einen Landrat in
Hessen, der Asylkritikern zuvor unverblümt die Auswanderung
nahegelegt hatte. «Offenkundig scheint
man bei der Macht die Angst und den Respekt vor
dem eigenen Volk so restlos abgelegt zu haben,
dass man ihm schulterzuckend die Ausreise empfehlen
kann, wenn er gefälligst nicht pariert. Es
gäbe natürlich auch andere Alternativen. Aber die
KZs sind ja leider derzeit außer Betrieb.»
Die Katzenkrimis waren Pirinçcis
größter Erfolg. Foto: Archiv
«Die Kritik Pirinçcis
an der Gendertheorie
kann ich als
schwuler Mann
inhaltlich voll teilen.»
David Berger
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