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COMPACT SPEZIAL 9 "Zensur in der BRD"

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<strong>COMPACT</strong>Spezial<br />

_ <strong>Zensur</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Presse<br />

O-Ton: «Der Preis für Multikulti<br />

ist <strong>der</strong> totale Staat»<br />

_ von Nicolaus Fest<br />

Es gibt e<strong>in</strong> Leben nach <strong>der</strong> «Bild»-Zeitung: Der von Spr<strong>in</strong>ger geschasste Journalist<br />

lässt sich nicht unterkriegen. Se<strong>in</strong> Blog ist e<strong>in</strong>e Fundgrube an Gedankenblitzen und<br />

<strong>in</strong>tellektuellen Perlen.<br />

L<strong>in</strong>kes Halali<br />

«Wie<strong>der</strong> geht e<strong>in</strong> Gespenst um <strong>in</strong> Deutschland.<br />

Diesmal heißt es: Neue Rechte, Rechts-Christen,<br />

auch <strong>der</strong> Begriff <strong>der</strong> "konservativen Revolution"<br />

ist wie<strong>der</strong> zu lesen. Für die E<strong>in</strong>trittskarte <strong>in</strong> diesen<br />

Club braucht es, an<strong>der</strong>s als <strong>in</strong> <strong>der</strong> Weimarer Republik,<br />

ke<strong>in</strong>e dezidiert antiparlamentarische Haltung,<br />

bereits die For<strong>der</strong>ung nach E<strong>in</strong>haltung geltenden<br />

Rechts sowie Skepsis gegenüber dem <strong>der</strong>zeitigen<br />

Ausmaß <strong>der</strong> E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ung genügt.» (15.2.2016)<br />

«Nur <strong>der</strong> ethnisch homogene Nationalstaat garantiert<br />

den Sozialstaat. Wo das nicht <strong>der</strong> Fall ist<br />

o<strong>der</strong> er sich auflöst, wird auch <strong>der</strong> Sozialstaat an<br />

e<strong>in</strong> Ende kommen.» (15.2.2016)<br />

«Zu den erstaunlichsten Begleitersche<strong>in</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> sogenannten Flüchtl<strong>in</strong>gskrise gehört das Verschw<strong>in</strong>den<br />

<strong>der</strong> sozialen Frage. (…) Um die Belange<br />

<strong>der</strong> Deutschen <strong>in</strong> niedrigeren Lohngruppen<br />

kümmert sich niemand mehr, alle Sorge gilt den<br />

"Flüchtl<strong>in</strong>gen" – und auch jede Unterstützung.»<br />

(30.1.2016)<br />

«Auch wenn man Angela Merkels Politik <strong>in</strong><br />

vieler H<strong>in</strong>sicht kritisieren mag: Die Zerstörung <strong>der</strong><br />

undemokratischen, ungeliebten, unfähigen Chimäre<br />

EU betreibt sie mit großem Erfolg! Wenigstens<br />

dafür muss man sie lieben.» (22.1.2016)<br />

«Merkel, Jäger, Gabriel, Maas – alle for<strong>der</strong>n<br />

e<strong>in</strong>e "deutliche Reaktion des Rechtsstaates",<br />

also genau jener Institution, die sie bisher <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

"Flüchtl<strong>in</strong>gskrise" unter Verstoß gegen Dubl<strong>in</strong>-II-<br />

Verordnung und Verfassung suspendiert und mit<br />

Füßen getreten hatten.» (14.1.2016)<br />

«Dennoch sehen viele Politiker selbst "nach<br />

Köln" ihr Heil <strong>in</strong> noch mehr Kameras, <strong>in</strong> noch mehr<br />

Kontrolle. Statt die Ursache des Problems zu diskutieren,<br />

nämlich die muslimische Zuwan<strong>der</strong>ung,<br />

wollen sie die Folgen bekämpfen. Damit die Gesellschaft<br />

"bunt" wird, sollen die Deutschen noch<br />

stärkere Überwachung h<strong>in</strong>nehmen. Der Preis für<br />

Multikulti ist <strong>der</strong> totale Staat.» (7.1.2016)<br />

«Auch "völkisch" ist im Übrigen e<strong>in</strong> Amöbenwort,<br />

und nicht ohne Grund hat Jakob Augste<strong>in</strong><br />

sich darauf gestürzt. (…) Auch das Grundgesetz<br />

spricht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Präambel und <strong>in</strong> Artikel 1 vom "deutschen<br />

Volk". Offenkundig baut auch das Grundgesetz<br />

auf völkischem Gedankengut.» (8.12.2015)<br />

«Nun also bekommt <strong>der</strong> türkische Premier Erdogan<br />

drei Milliarden von <strong>der</strong> EU. (…) Von je<strong>der</strong><br />

Rechtsstaatlichkeit ist se<strong>in</strong> Land weit entfernt,<br />

Journalisten werden verfolgt, umgebracht o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>gekerkert,<br />

die Kurden militärisch bekämpft. Kann<br />

irgendjemand sagen, warum Erdogan Unterstützung<br />

verdient, nicht aber al-Assad, <strong>der</strong> – an<strong>der</strong>s als<br />

Erdogan – nie den IS unterstützte?» (30.11.2015)<br />

«Die Möglichkeit von Anschlägen sei <strong>der</strong> "Preis<br />

<strong>der</strong> Freiheit", also im freiheitlich-demokratischen<br />

System angelegt. Doch haben die muslimischen<br />

Anschläge nichts mit <strong>in</strong>nenpolitischen Friktionen zu<br />

tun, wie bei RAF, IRA, ETA. Sie s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Konflikte<br />

<strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Systems, son<strong>der</strong>n importiert – nicht<br />

<strong>der</strong> Preis <strong>der</strong> Freiheit, son<strong>der</strong>n von Multikulti und<br />

Ideologie. Und sie s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Preis, den zum<strong>in</strong>dest <strong>in</strong><br />

Deutschland niemand zahlen müsste.» (19.11.2015)<br />

«Kennt jedes K<strong>in</strong>d: Wenn man die Augen zusammenkneift,<br />

"sieht" man Farben. Das ist e<strong>in</strong>e<br />

hübsche Metapher für Multikulti: Buntheit stellt<br />

sich e<strong>in</strong>, wenn man die Augen fest verschließt.»<br />

(11.10.2015)<br />

Der Kommentar von Nicolaus<br />

Fest («Islam als Integrationsh<strong>in</strong><strong>der</strong>nis»,<br />

Bild am Sonntag,<br />

26.7.2014) hatte schon den Tag<br />

über heftige Reaktionen und Kritik<br />

auch von Politikern ausgelöst.<br />

Der Grünen-Politiker Volker<br />

Beck for<strong>der</strong>te die Zeitung auf,<br />

sich bei allen Muslimen zu entschuldigen.<br />

Auch Kai Gehr<strong>in</strong>g,<br />

Abgeordneter <strong>der</strong> Grünen,<br />

äußerte sich zu dem Kommentar.<br />

Auf Twitter verurteilte er<br />

den Text als «Hetze gegen Muslime»<br />

und «Parolen gruppenbezogener<br />

Menschenfe<strong>in</strong>dlichkeit».<br />

Niema Movassat, Abgeordneter<br />

<strong>der</strong> L<strong>in</strong>ken, zeigte<br />

sich ebenfalls empört und warf<br />

<strong>der</strong> Bild-Zeitung vor, durch den<br />

Kommentar Rassismus zu schüren.<br />

(…) Ähnliche Kritik äußerten<br />

auch <strong>der</strong> SPD-Politiker Jonas<br />

Westphal sowie Hal<strong>in</strong>a Wawzyniak<br />

von den L<strong>in</strong>ken. Westphal<br />

betitelte den Kommentar<br />

mit «e<strong>in</strong> Kübel Dreck», Wawzyniak<br />

sprach von «Schwachs<strong>in</strong>n!<br />

Alle<strong>in</strong> das mit <strong>der</strong> Krim<strong>in</strong>alität<br />

ist Uns<strong>in</strong>n». L<strong>in</strong>ke-Chef Bernd<br />

Riex<strong>in</strong>ger sprach auf Twitter von<br />

e<strong>in</strong>em «kalkulierten» Tabubruch<br />

seitens <strong>der</strong> Bild.<br />

(aus: Tagesspiegel, 27.7.2014)<br />

Manche For<strong>der</strong>ungen bleiben auch<br />

nach fast 50 Jahren aktuell. Foto:<br />

Andreas Praefcke<br />

«L<strong>in</strong>kes Mantra: Europäischer Nationalismus<br />

ist böse; <strong>der</strong> viel rabiatere Nationalismus aller<br />

Bild l<strong>in</strong>ks: Webseite von N. Fest.<br />

Foto: Screenshot<br />

arabischen Völker – und damit auch vieler Migranten<br />

– ist dagegen Ausdruck ihrer kulturellen Eigenständigkeit.»<br />

(11.10.2015) _ Alle Zitate aus nicolaus-fest.de<br />

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