COMPACT SPEZIAL 8 "Asyl das Chaos"
So kommt der Bürgerkrieg nach Deutschland
So kommt der Bürgerkrieg nach Deutschland
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<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />
_ Der Bürgerkrieg<br />
Merkels Notstandsdiktatur<br />
_ von Jürgen Elsässer<br />
Abschaffung von Freiheitsrechten, Kaltstellen des Bundestages – <strong>das</strong> droht unserem<br />
Land bei inneren Unruhen. Ein Blick in die Gesetzeslage – und in den Wunschkatalog<br />
der CDU/CSU.<br />
Die «Sicherheitsstrategie für Deutschland», ein<br />
von der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Mai 2008<br />
beschlossenes und auch von der Bundeskanzlerin<br />
Angela Merkel unterstütztes Konzept, ist die bisher<br />
deutlichste Blaupause für den Weg von der parlamentarischen<br />
Demokratie zur Notstandsdiktatur.<br />
Homeland Security<br />
Die Intensivierung weltweiter Militäreinsätze<br />
mit deutscher Beteiligung lassen Vergeltungsaktionen<br />
auf deutschem Boden befürchten. Da außenpolitische<br />
Zurückhaltung nicht gewünscht ist,<br />
plädiert die Union zur Terrorabwehr für die innere<br />
Militarisierung unter dem Stichwort «vernetzter<br />
Heimatschutz» – eine Referenz an die bisher in<br />
der Bundesrepublik ungebräuchliche Formulierung<br />
«Homeland Security».<br />
Nach US-Vorbild soll ein<br />
Nationaler Sicherheitsrat die<br />
Macht an sich ziehen.<br />
An die Stelle des Parlaments soll im Krisenfall<br />
ein neu zu schaffender Nationaler Sicherheitsrat –<br />
auch dieser Begriff stammt aus den USA: National<br />
Security Council (NSC) – unter Vorsitz des Kanzlers<br />
beziehungsweise der Kanzlerin treten. Seine Aufgabe<br />
ist «die umfassende, Ressort übergreifende<br />
Analyse möglicher Bedrohungen für die innere und<br />
äußere Sicherheit. Die verschiedenen Informationen<br />
zu sicherheitsrelevanten Veränderungen aus<br />
Auslandsvertretungen, Nachrichtendiensten und<br />
Entwicklungsinstitutionen sind in präventive, zeitgerechte<br />
und zielgerichtete außen-, sicherheitsund<br />
entwicklungspolitische Maßnahmen zu überführen.»<br />
Man beachte <strong>das</strong> Wörtchen «präventiv»:<br />
Wenn im Weiteren von der «Einleitung geeigneter<br />
Abwehrmaßnahmen und Notfallplanungen» sowie<br />
dem «Einsatz von Heimatschutzkräften» die Rede<br />
ist, bedeutet <strong>das</strong> also bei Gefahr im Verzug auch<br />
<strong>das</strong> «präventive», auf Deutsch: «vorbeugende» Zuschlagen<br />
von Uniformierten. Bei diesen Uniformierten<br />
geht es nicht nur um die Polizei. «In besonderen<br />
Gefährdungslagen muss ein Einsatz der Bundeswehr<br />
im Innern (...) möglich sein.»<br />
Bundeswehreinsätze im Innern<br />
Das ständige Trommeln der Union für Bundeswehreinsätze<br />
im Innern verwundert auf den ersten<br />
Blick, denn solche Einsätze sind nach Maßgabe<br />
der 1968 verabschiedeten «Notstandsgesetze» bisher<br />
schon möglich. Dort heißt es, die Bundesregierung<br />
könne im Bedarfsfall «Streitkräfte zur Unterstützung<br />
der Polizei und der Bundespolizei beim<br />
Schutz von zivilen Objekten und bei der Bekämpfung<br />
organisierter und militärisch bewaffneter Aufständischer»<br />
(Artikel 87a Absatz 4 Grundgesetz)<br />
einsetzen. Allerdings muss dieser Bedarfsfall mit<br />
Zweidrittelmehrheit vom Bundestag (oder dem Gemeinsamen<br />
Ausschuss, einer Notfallvertretung, in<br />
«Wir müssen eine Strategie-Kultur<br />
entwickeln, die ein frühzeitiges,<br />
rasches und wenn nötig robustes<br />
Eingreifen fördert», heißt es in der<br />
Europäischen Sicherheitsstrategie<br />
vom 12.12.2003. Foto: Bundeswehr/<br />
Vennemann<br />
>>> eine sicherheitsstrategie<br />
für deutschland<br />
Beschluss der CDU/CSU-Bundestagsfraktion<br />
vom 6. Mai 2008<br />
vorgestellt auf der Sicherheitskonferenz der<br />
CDU/CSU-Bundestagsfraktion am 7. Mai 2008 in Berlin<br />
«Sicherheitsstrategie für Deutschland»<br />
Quelle: CDU/CSU<br />
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