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COMPACT SPEZIAL 8 "Asyl das Chaos"

So kommt der Bürgerkrieg nach Deutschland

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(1991) und Jugoslawien (1999). «Die linke Strategie,<br />

gegen die Globalisierung Widerstand zu leisten<br />

und <strong>das</strong> Lokale zu verteidigen, ist (...) schädlich<br />

(...), weil sie die wirklichen Alternativen verdunkelt»,<br />

schreiben Negri und Hardt.<br />

Was aber sollen die «wirklichen Alternativen»<br />

sein, wenn doch Weltmarkt und selbst US-Kriege<br />

gar nicht so schlecht sind? Bei Negri und Hardt ist<br />

es die Schaffung einer Weltrepublik, und <strong>das</strong> wesentliche<br />

Instrument dafür ist die Vermischung der<br />

Völker durch Flüchtlinge. Im Kommunistischen Manifest<br />

hatte es geheißen: «Ein Gespenst geht um<br />

in Europa – <strong>das</strong> Gespenst des Kommunismus.» Negri<br />

und Hardt entwickelten <strong>das</strong> schöpferisch weiter:<br />

«Ein Gespenst geht um in der Welt, und sein<br />

Name ist Migration.» Und weiter: «Als die wahren<br />

Helden der Befreiung der Dritten Welt dürfen<br />

heute die Emigranten und die Bevölkerungsströme<br />

gelten, die alte und neue Grenzen zerstört haben.»<br />

«Zeit»-Geist und Revolution<br />

Wie sehr diese linksradikalen Theorien 15 Jahre<br />

nach ihrer Erstveröffentlichung die politische Klasse<br />

erfasst haben, zeigt ein Pamphlet in der Zeit<br />

vom 15. Oktober 2015, verfasst von ihrem Auslandsredakteur<br />

Ulrich Ladurner: «In den Menschen,<br />

die jetzt zu Hunderttausenden zu uns kommen, sehen<br />

wir Opfer. Das sind sie auch. Was wir aber<br />

übersehen, ist, <strong>das</strong>s diese Opfer eine beträchtliche<br />

Macht haben. Es ist die Macht der Masse. (...) Die<br />

schiere Masse der Migranten hat die Regierung<br />

des mächtigsten Landes Europas zur Öffnung gezwungen.<br />

(...) Diese Politisierung hat nicht erst auf<br />

europäischem Boden begonnen, aber sie hat sich<br />

hier beschleunigt. Viele Migranten kommen aus<br />

Ländern, die den sogenannten Arabischen Frühling<br />

erlebt haben. Massendemonstrationen haben<br />

eine Reihe von Herrschern des Nahen Ostens in die<br />

Knie gezwungen, wenn auch mit unterschiedlichem<br />

Erfolg. Selbst wer am Arabischen Frühling nicht<br />

beteiligt war oder ihm sogar kritisch gegenüberstand,<br />

dem hat die Erfahrung der Flucht <strong>das</strong> Selbstbewusstsein<br />

gegeben, <strong>das</strong>s er die Dinge selbst in<br />

die Hand nehmen kann, <strong>das</strong>s er nicht ohnmächtig<br />

ist. Die Flüchtlinge, die es geschafft haben, wissen,<br />

<strong>das</strong>s sie erreichen können, was sie sich vorgenommen<br />

haben.» Und weiter: «Wir haben es bei den<br />

Flüchtlingen mit einem revolutionären Subjekt zu<br />

tun. Das Paradox ist: Dieses Subjekt will keine Revolution,<br />

es will Sicherheit und Frieden. Aber als<br />

Bürger werden diese Menschen die Regeln, nach<br />

denen wir leben, mitschreiben wollen. Damit haben<br />

sie bereits begonnen – an jenem Tag im September,<br />

als Angela Merkel Deutschland für sie geöffnet<br />

hat.»<br />

Wenn Marx <strong>das</strong> noch erleben dürfte: Die Revolution<br />

in Europa soll nicht vom Proletariat gemacht<br />

werden, sondern von Zuwanderern aus islamischen<br />

Ländern, die sich ihr Selbstbewusstsein aus der<br />

«Arabellion» der Dschihadisten geholt haben. Und<br />

Türöffner – oder, frei nach Lenin, nützlicher Idiot –<br />

dieser für den Autor höchst erstrebenswerten Umwälzung<br />

ist die deutsche Kanzlerin. Man kann Marx<br />

für Vieles verantwortlich machen – aber nicht für<br />

diesen Murxismus.<br />

So bewirbt man sich um <strong>Asyl</strong>?<br />

Illegale beim Angriff auf den ungarischen<br />

Grenzposten Horgos am 16.9.<br />

2015. Foto: picture alliance/dpa<br />

Über Fremdarbeiter<br />

– damals und heute<br />

«Der Staat ist verpflichtet, seine<br />

Bürgerinnen und Bürger zu<br />

schützen. Er ist verpflichtet zu<br />

verhindern, <strong>das</strong>s Familienväter<br />

und Frauen arbeitslos werden,<br />

weil Fremdarbeiter zu niedrigen<br />

Löhnen ihnen die Arbeitsplätze<br />

wegnehmen. Das kann<br />

nicht in einer sozialen Demokratie<br />

zum Alltag werden.» (Oskar<br />

Lafontaione, Rede in Chemnitz,<br />

15. Juni 2005)<br />

«Das Arbeitsverbot für Flüchtlinge<br />

muss endlich vom Tisch».<br />

(Gesine Lötzsch, Bundestagsabgeordnete<br />

der Linkspartei,<br />

15.11.2015)<br />

Oskar Lafontaine. Foto: Dirk Vorderstraße,<br />

CC BY 2.0, Wikimedia<br />

Commons<br />

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