COMPACT SPEZIAL 8 "Asyl das Chaos"
So kommt der Bürgerkrieg nach Deutschland
So kommt der Bürgerkrieg nach Deutschland
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />
_ In Multikultistan<br />
Schutzlos<br />
Infolge der Vergewaltigungen<br />
in Rotherham wurden über 100<br />
Kinder geboren. Einigen der<br />
minderjährigen Mütter wurden<br />
diese von den Tätern weggenommen,<br />
anderen durch die Behörden,<br />
welche sie zur Adoption<br />
freigaben. Es gab zahlreiche<br />
Fehlgeburten und teils erzwungene<br />
Abtreibungen. Oft unternahmen<br />
die Behörden nichts,<br />
obwohl sich die Opfer an sie<br />
wandten. Selbst als die Eltern<br />
einer 14-jährigen Schwangeren<br />
Ämter und Polizei alarmierten,<br />
erhielten sie lange keine<br />
Hilfe; schließlich zwang der Täter<br />
die Minderjährige zur Abtreibung.<br />
Trotz der anschließenden<br />
Unterbringung bei Pflegeeltern<br />
machte er sie ausfindig, tyrannisierte<br />
und schwängerte sie erneut.<br />
Nur weil der Schänder wegen<br />
einer anderen Straftat ins<br />
Gefängnis kam, hatte die Minderjährige<br />
Ruhe – bis er entlassen<br />
wurde und sie wieder bedrohte.<br />
(Alle Angaben nach dem<br />
Jay-Bericht)<br />
Rochdale 2013: Ein Mitglied eines<br />
Sexgangsterringes spricht zwei<br />
Mädchen an. Foto: Polizei Rochdale<br />
Systemisches Versagen<br />
Schon 2012 hatte der Innenausschuss des Unterhauses<br />
den Polizeichef von South Yorkshire,<br />
David Compton, und einen weiteren hochgestellten<br />
Polizisten gerügt. Es ging um Beweise zu drei<br />
Mitgliedern einer Familiengang, die in den Missbrauch<br />
von 61 Mädchen verwickelt waren: Sie, wie<br />
auch ein Verdächtiger in einem anderen Fall, waren<br />
jedoch nie verurteilt worden. Anfang 2013 musste<br />
Martin Kimber, der Vorsitzende der Bezirksverwaltung,<br />
vor dem Ausschuss aussagen. Er sollte <strong>das</strong><br />
Ausbleiben von Festnahmen trotz mehrerer durchgeführter<br />
Untersuchungen sowie der Identifizierung<br />
von 58 jungen missbrauchten Mädchen erklären.<br />
Der Abgeordnete Keith Vaz wollte zudem<br />
wissen, warum nach der Verhaftung von fünf Männern<br />
2010 nicht mehr getan worden sei. «In Lancashire<br />
gab es im vorletzten Jahr 100 Strafverfahren,<br />
in South Yorkshire gab es keine Strafverfolgungen»,<br />
hielt er Kimber vor. Die Bezirksverwaltungsbehörde<br />
entschuldigte sich für ihr «systemisches Versagen»,<br />
wodurch sie die Opfer «im Stich gelassen» habe.<br />
Systemisches Versagen – eine treffende Umschreibung:<br />
So gaben viele Beamte laut dem Jay-<br />
Bericht an, hinsichtlich einer Ermittlung der ethnischen<br />
Zugehörigkeit der Täter «nervös» gewesen<br />
zu sein. Sie hätten Angst davor gehabt, als Rassisten<br />
stigmatisiert zu werden. Andere erklärten, von<br />
ihren Vorgesetzten die klare Anordnung erhalten zu<br />
haben, keine Angaben bezüglich der Ethnie zu machen.<br />
Eine Mitarbeiterin, die leitende Polizeibeamte<br />
auf die wachsende Zahl der Missbrauchsfälle hinzuweisen<br />
versuchte, bekam mitgeteilt, sie solle <strong>das</strong><br />
lassen. Im Weiteren wurde sie suspendiert und kaltgestellt.<br />
Auch nach Vorlage des Jay-Berichtes müssen<br />
die für <strong>das</strong> «systemische Versagen» Verantwortlichen<br />
jedoch keine disziplinarischen Folgen fürchten.<br />
Das gilt sogar für die Kinderschutzbeauftragte<br />
Joyce Thacker. Noch im März 2014 hatte sie ihre<br />
Gruppenleiter wie folgt gebrieft: Sie sollten beim<br />
Umgang mit Fällen von sexueller Ausbeutung labiler<br />
Mädchen den «Sinn für Proportionalität bewahren».<br />
Jene Fälle machten «nur 2,3 Prozent aller Kinderschutzaufgaben»<br />
in Rotherham aus. Vernachlässigung<br />
in den Familien stelle «ein viel signifikanteres<br />
Problem dar». Nichtsdestotrotz hatte Thacker 2012<br />
einem Paar die Pflegekinder entzogen, nur weil es<br />
sich um Anhänger der britischen Unabhängigkeitspartei<br />
(UKIP) handelte: aus Sorge über deren kritische<br />
Position gegenüber dem Multikulturalismus.<br />
«Unschuldige weiße Opfer,<br />
dunkelhäutige Täter».<br />
<br />
Times-Reporter Norfolk<br />
Dass der Stadtrat 2013 überhaupt Professorin<br />
Jay mit der Untersuchung der Vorfälle beauftragte,<br />
verdanken die Opfer nur den kurz zuvor in der Times<br />
veröffentlichten Enthüllungen von Andrew Norfolk.<br />
Der Reporter war schon 2003 ersten Verbrechen auf<br />
die Spur gekommen. Er hatte nach eigenen Angaben<br />
anfangs selbst nicht glauben wollen, was seine<br />
Nachforschungen ergaben. Die Vorstellung, <strong>das</strong>s<br />
Männer aus ethnischen Minderheiten Sexualdelikte<br />
an meist weißen Mädchen verübten, so der Journalist,<br />
«war wie die Bestätigung dessen, was die<br />
Fantasie der äußersten Rechten sich so vorstellte:<br />
unschuldige weiße Opfer, böse dunkelhäutige Täter.<br />
Meine liberale Angst schaltete sofort in den<br />
höchsten Gang.» Die wahren Heldinnen in der Geschichte,<br />
meint er, seien jedoch «Amy» und «Jessica».<br />
Die beiden hatten mit dem Reporter gesprochen,<br />
allen Drohungen ihrer Peiniger zum Trotz.<br />
Auch dieser Sexskandal schlug<br />
in Großbritannien Wellen: Der<br />
populäre BBC-Moderator Jimmy<br />
Savile (1926–2011) soll rund 450<br />
Opfer missbraucht haben. Foto:<br />
Gary Calton, The Observer<br />
34<br />
_ Petra McKinley berichtete in<br />
<strong>COMPACT</strong> 7/2015 über rituellen<br />
Mißbrauch von Kindern durch<br />
satanische Kulte und Sekten.