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COMPACT SPEZIAL 8 "Asyl das Chaos"

So kommt der Bürgerkrieg nach Deutschland

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Sonder-Ausgabe Nr. 8 | 8,80 EUR (D) · spezial.compact-online.de<br />

<strong>Asyl</strong>. Das Chaos<br />

So kommt der Bürgerkrieg zu uns<br />

9,90 Euro (A), 13 sFr (CH)<br />

Multikulti-Land ist abgebrannt | Dschihadisten im Flüchtlingsstrom<br />

Morde, Massaker und Migranten | Erdogan und Soros als Schlepper<br />

Die Terrorhelfer CIA und Muslimbrüder | Merkels Notstandsdiktatur


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ Editorial<br />

Neukölln wird Kabul<br />

«Wenn es mit rechten Dingen zuginge, müsste<br />

die französische Luftwaffe europäische Vorstädte<br />

bombardieren – und nicht Teile von Syrien», schrieb<br />

Handelsblatt-Chefredakteur Gabor Steingart kurz<br />

nach den Terroranschlägen von Paris. Tatsächlich<br />

ist die Mehrheit der Attentäter in den schmutzigen<br />

Banlieues der Seine-Metropole aufgewachsen,<br />

der Instrukteur war im Brüsseler Stadtteil Molenbeek<br />

zu Hause.<br />

Steingarts Vorschlag pointiert durch absurde<br />

Überspitzung einen unbestreitbaren Sachverhalt:<br />

Die Terror-Instrukteure des Islamischen Staates,<br />

die aktuell im Flüchtlingsstrom nach Europa kommen,<br />

finden in den muslimischen Ghettos unserer<br />

Großstädte willige Helfer und Unterstützer. Dort<br />

ist eine verlorene Generation herangewachsen, die<br />

zu jeder Gewalttat gegen Andersgläubige bereit<br />

ist. Zwar wissen die türkischen Machos und arabischen<br />

Desperados, die schon bisher Schulhöfe<br />

und Discotheken unsicher gemacht haben, so gut<br />

wie gar nichts über die Religion ihrer Väter. Aber<br />

gerade <strong>das</strong> religiöse Vakuum in ihrem Innern macht<br />

sie anfällig für die falschen Imame, die ihnen aus<br />

dem Koran nur jene Suren vorlesen, mit denen sie<br />

ihr kleines Ego aufplustern können: Mit dem Messer<br />

an der Kehle «Schlampen» gefügig zu machen,<br />

davon träumen die Zukurzgekommenen. Mit dem<br />

Bombengürtel um den Bauch halluzinieren sie von<br />

den Jungfrauen im Paradies.<br />

«Was haben wir ihnen angetan, <strong>das</strong>s ihr Hass<br />

so groß wurde?», jammert Spiegel-Kolumnist Jakob<br />

Augstein, als ob die weißen Europäer die Einwandererkids<br />

so sehr unterdrückten, <strong>das</strong>s die sich<br />

nur noch mit Kalaschnikows wehren könnten. Umgekehrt<br />

wird ein Schuh draus: Der Staat – in Frankreich<br />

wie in Deutschland – hat viel zu lange einen<br />

Kuschelkurs mit den islamischen Parallelgesellschaften<br />

gefahren. «Wer unser Gastrecht missbraucht,<br />

für den gibt es nur eins: Raus, und zwar<br />

schnell», sagte Gerhard Schröder schon im Jahre<br />

1997. Leider hat er als Kanzler nicht entsprechend<br />

gehandelt, sondern die Typen sogar noch mit dem<br />

Doppelpass belohnt. Am Ende stand die Kapitulation<br />

des Rechtsstaates, von Angela Merkel 2011 in<br />

die Worte gefasst: «Wir müssen akzeptieren, <strong>das</strong>s<br />

die Zahl der Straftaten bei jugendlichen Migranten<br />

besonders hoch ist.»<br />

Mittlerweile macht die Entwicklung selbst vielen<br />

Einwanderern Angst. Der libanesische Regisseur<br />

Imad Karim, der seit über 40 Jahren in Deutschland<br />

lebt und für alle großen Fernsehsender arbeitet,<br />

schreibt: «Vor Jahren besuchte ich Neukölln<br />

und erkannte den Stadtteil nicht mehr. Ich dachte,<br />

ich befinde mich in Kabul. Die arabischen linken<br />

Freunde von damals sind heute alte bärtige Männer.<br />

Sie haben noch einmal geheiratet, nachdem<br />

sie sich von ihren deutschen Frauen zuvor scheiden<br />

ließen. Ihre neuen Frauen sind junge Araberinnen,<br />

Cousinen von ihnen, die sie hierher holten.<br />

Alle sind fromme und gläubige Moslems geworden,<br />

die felsenfest überzeugt sind, Deutschland wird in<br />

naher Zukunft islamisch, und die Christen oder Juden,<br />

die nicht zum Islam konvertiert werden wollen,<br />

müssten (...) sich damit abfinden, Menschen zweiter<br />

Klasse zu sein. (...) Da wusste ich: Ich bin im Begriff,<br />

mein Deutschland zu verlieren.»<br />

Wie kann unser Deutschland, als Heimat auch<br />

für gutherzige Einwanderer wie Karim, gerettet<br />

werden? Anstatt gegen Völkerrecht und Grundgesetz<br />

in Syrien herumzubomben, sollte sich die<br />

Bundeswehr lieber auf die Landesverteidigung konzentrieren:<br />

Abriegelung der Grenzen wäre die vordringliche<br />

Aufgabe für Soldaten, und die Polizei<br />

müsste in den muslimischen Ghettos robuste Präsenz<br />

zeigen. Als Rot-Grün nach 9/11 die Bundeswehr<br />

nach Afghanistan schickte, hat Peter Gauweiler<br />

dagegengehalten: Deutschland werde nicht am<br />

Hindukusch, sondern «in der Münchner U-Bahn verteidigt».<br />

An solchen Orten steht unsere Freiheit zuerst<br />

auf dem Spiel, oder?<br />

Chefredakteur Jürgen Elsässer.<br />

Foto: Jörg Gründler<br />

3


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Tel: 03327-569 86 11 . Fax: 03327-569 86 17 . abo@compact-magazin.com


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ Themen<br />

06 Brennpunkte der Gewalt 2015<br />

08 Zitate zum Thema<br />

In Multikultistan<br />

12 Dschihad gegen Europa<br />

von Jürgen Elsässer<br />

16 Die Schweigespirale<br />

von Martin Müller-Mertens<br />

19 120 getötete Deutsche<br />

von Therese Ilena Zeis<br />

23 Das Schlachten hat begonnen<br />

von Akif Pirinçci<br />

26 «Dieses Milieu hasst Deutschland»<br />

Interview mit Seyran Ates<br />

29 Feiern im Angstraum<br />

von Martin Müller-Mertens<br />

32 Stadt der Wölfe<br />

von Petra McKinley<br />

35 Frauen als Freiwild<br />

von Daniela Sedlmayer<br />

38 Blanker Hass aus Kindermund<br />

von Hans-Hermann Gockel<br />

In Multikultistan<br />

<strong>COMPACT</strong> Impressum<br />

Herausgeber & Verlag<br />

<strong>COMPACT</strong>-Magazin GmbH<br />

Geschäftsführer Kai Homilius<br />

Am Zernsee 9, 14542 Werder (Havel)<br />

E-Mail verlag@compact-magazin.com<br />

Website www.compact-online.de<br />

Vertrieb, Bestellungen, Abo-Betreuung<br />

Fon 03327-5698611<br />

Fax 03327-5698617<br />

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Redaktion<br />

E-Mail redaktion@compact-magazin.com<br />

Chefredakteur Jürgen Elsässer (V.i.S.d.P.)<br />

Chef vom Dienst Martin Müller-Mertens<br />

Cover/Bild/Layout Steffen Jordan<br />

Fotoquelle Cover iStock/aradaphotography<br />

<strong>COMPACT</strong>-Online Arne Fischer<br />

E-Mail fischer@compact-magazin.com<br />

Anzeigenakquise<br />

E-Mail anzeigen@compact-magazin.com<br />

Die Invasion<br />

42 Sturm auf Europa<br />

von Jürgen Elsässer<br />

46 Messer, Morde und Migranten<br />

von Martin Müller-Mertens<br />

49 «Mit Waffen, mit Messern, mit Knüppeln»<br />

Interview mit Rainer Wendt<br />

51 Kalifat Europa<br />

von Mária Schmidt<br />

Die Drahtzieher<br />

56 Von Kairo bis Köln<br />

von Karel Meissner<br />

59 Der Brandstifter<br />

von Jürgen Elsässer<br />

62 Die unsichtbare Hand<br />

von Marc Dassen<br />

64 Die Peng!-Strategie<br />

von Marc Dassen<br />

Der Bürgerkrieg<br />

70 Der Arabische Frühling<br />

kommt nach Europa<br />

von Jürgen Elsässer<br />

72 Sturmabteilung des Establishments<br />

von Karel Meissner<br />

und Martin Müller-Mertens<br />

75 Mehmet und die Döner-Morde<br />

von Federico Bischoff<br />

79 Merkels Notstandsdiktatur<br />

von Jürgen Elsässer<br />

81 Was tun?<br />

von Götz Kubitschek / Jürgen Elsässer<br />

Die Invasion<br />

Die Drahtzieher<br />

Der Bürgerkrieg<br />

5


<strong>COMPACT</strong> Spezial _ Brennpunkte der Gewalt 2015<br />

Der Dschihad gegen Europa<br />

Anschläge mit Todesopfern<br />

auf unserem Kontinent<br />

im Jahr 2015.<br />

7. bis 9.1.2015, Paris<br />

Überfall auf die Redaktion von Charlie Hebdo<br />

und einen koscheren Supermarkt, 17 Todesopfer.<br />

14./15.2.2015, Kopenhagen<br />

Anschlag auf ein dänisches Kulturzentrum,<br />

zwei Tote.<br />

28<br />

IRLAND<br />

27.4.2015, Zvornik<br />

(Bosnien-Herzegowina)<br />

Schusswaffenüberfall auf Polizeistation,<br />

ein Toter.<br />

8. bis 10.5.2015, Kumanovo<br />

(Mazedonien)<br />

In dem Grenzort zum benachbarten Kosovo<br />

liefern sich Kämpfer der albanischen Terrorgruppe<br />

UCK dreitägige Gefechte mit Sicherheitskräften.<br />

22 Tote.<br />

13.11.2015, Paris<br />

Bei sieben fast gleichzeitigen Bombenanschlägen<br />

und Feuerüberfällen sterben 130<br />

Menschen.<br />

18.11.2015, Rajlovac/Sarajevo<br />

(Bosnien-Herzegowina)<br />

Bei einem Attentat mit Sturmgewehr sterben<br />

zwei Militärpolizisten.<br />

700<br />

VEREINIGTES<br />

KÖNIGREICH<br />

CALAIS<br />

PARIS<br />

FRANKREICH<br />

Terroranschlag<br />

Gewalttätiger Ansturm<br />

auf Grenzstationen<br />

PORTUGAL<br />

80<br />

1.550<br />

weitere wichtige Grenzstationen<br />

SPANIEN<br />

Waffenfunde<br />

Zahl der Muslime, die als IS-Kämfer<br />

nach Syrien/Irak gingen<br />

Grenzzaun– Fertig/im Bau<br />

Massenschlägereien in<br />

<strong>Asyl</strong>heimen (mehr als<br />

50 Beteiligte)<br />

ALGERIEN<br />

EU-Land<br />

6<br />

Routen der Migranten<br />

MAROKKO<br />

1.700


FINNLAND<br />

NORWEGEN<br />

<strong>COMPACT</strong> Spezial _ Brennpunkte der Gewalt 2015<br />

280<br />

SCHWEDEN<br />

ESTLAND<br />

LETTLAND<br />

RUSSLAND<br />

DÄNEMARK<br />

110<br />

KOPENHAGEN<br />

LITAUEN<br />

1.700<br />

WEISS-<br />

RUSSLAND<br />

190<br />

NIEDERLANDE<br />

DEUTSCHLAND<br />

Hamburg<br />

Leipzig<br />

Berlin<br />

POLEN<br />

10<br />

Kassel<br />

Dresden<br />

UKRAINE<br />

380<br />

Suhl<br />

LUXEMBURG<br />

TSCHECHIEN<br />

Rosenheim<br />

Ellwangen<br />

Wegscheid<br />

Neuhaus<br />

Laufen<br />

Weil am Rhein<br />

ÖSTERREICH<br />

Freilassing<br />

40<br />

750<br />

Meßstetten<br />

SCHWEIZ<br />

229<br />

SLOWENIEN<br />

ITALIEN<br />

SLOWAKEI<br />

SPIELFELD<br />

UNGARN<br />

KROATIEN<br />

RÖSZKE<br />

RUMÄNIEN<br />

MOLDAWIEN<br />

60<br />

Triest<br />

BOSNIEN-<br />

HERZEGOWINA<br />

200<br />

RAJLOVAC/SARAJEVO<br />

ZVORNIK<br />

SERBIEN<br />

MONTE-<br />

NEGRO<br />

KOSOVO<br />

BULGARIEN<br />

EDIRNE<br />

100<br />

ALBA-<br />

NIEN<br />

MAZE-<br />

DONIENIEN<br />

100<br />

GEVGELIJA<br />

TÜRKEI<br />

GRIECHENLAND<br />

KOS UND LESBOS<br />

5.000<br />

MALTA<br />

Kreta<br />

TUNESIEN<br />

LAMPEDUSA<br />

LIBYEN<br />

AGYPTEN<br />

7


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ Zitate zum Thema<br />

Willkommenskultur<br />

Blindflug<br />

8<br />

Ausgabe 4/2015 aus der Reihe Zeit-Geschichte erklärt<br />

Masseneinwanderung zum Normalfall. Quelle: Die Zeit<br />

«Wir schaffen <strong>das</strong>»<br />

«Deutschland ist ein starkes Land. (…) Das<br />

Motiv, mit dem wir an diese Dinge herangehen,<br />

muss sein: Wir haben so vieles geschafft,<br />

wir schaffen <strong>das</strong>. Wir schaffen <strong>das</strong>,<br />

und wo uns etwas im Wege steht, muss<br />

es überwunden werden.» (Angela Merkel,<br />

31.8.2015)<br />

«Ich muss ganz ehrlich sagen: Wenn wir<br />

jetzt anfangen, uns noch entschuldigen zu<br />

müssen dafür, <strong>das</strong>s wir in Notsituationen<br />

ein freundliches Gesicht zeigen, dann ist<br />

<strong>das</strong> nicht mein Land. Ich sage wieder und<br />

wieder: Wir können <strong>das</strong> schaffen, und wir<br />

schaffen <strong>das</strong>.» (Angela Merkel, 15.9.2015)<br />

«Es liegt nicht in meiner Macht – und<br />

nicht in der Macht irgendeines Menschen<br />

in Deutschland – zu bestimmen, wie viele<br />

Menschen hierher kommen. (…) Es gibt<br />

den Aufnahmestopp nicht.» (Angela Merkel<br />

bei Anne Will, 7.10.2015)<br />

«Sie können die Grenzen nicht schließen.<br />

Wenn man einen Zaun baut, werden sich<br />

die Menschen andere Wege suchen.» (Angela<br />

Merkel bei Anne Will, 7.10.2015)<br />

«Es ist im Augenblick nicht möglich, Zahlen<br />

zu benutzen. Aber <strong>das</strong> ist auch egal.» (Angela<br />

Merkel auf die Frage nach aktuellen Flüchtlingszahlen,<br />

Talkshow Anne Will, 7.10.2015)<br />

«Nein. (…) Dann gäbe es Bilder, die wir uns<br />

alle nicht wünschen können.» (Angela Merkel<br />

auf die Frage, ob Flüchtlinge an den deutschen<br />

Grenzen zurückgewiesen werden sollten, Welt<br />

Online, 9.11.2015)<br />

«Flüchtlinge bedrohen Heimpersonal (...).<br />

Vor allem Männer aus Nordafrika sorgen in<br />

Flüchtlingsheimen zunehmend für Probleme.<br />

Betreuer der Neusser Einrichtung haben<br />

einen Hilferuf formuliert. (...) Ihr Lagebericht<br />

(...) ist eine Auflistung von Zumutungen<br />

für Beschäftigte und Mitbewohner: Alkohol-<br />

und Drogenmissbrauch, Bedrohung,<br />

Beleidigung, Schlägereien und Sachbeschädigungen<br />

bis hin zu total demolierten Zimmereinrichtungen.»<br />

(Rheinische Post Online,<br />

21.11.2014)<br />

Bleiberecht für Knastis<br />

«Weil kein Platz mehr da ist: Abschiebehäftlinge<br />

mussten freigelassen werden (...) Allein<br />

im Hochsauerlandkreis habe es zehn<br />

solcher Fälle gegeben. Die betroffenen Abschiebehäftlinge<br />

seien auf freiem Fuß.» (Focus<br />

Online, 21.11.2014)<br />

Kalifat Europa<br />

«Wir werden eines Tages Europa erobern.<br />

Nicht wir wollen, nein, wir werden. Darin<br />

sind wir uns sicher.» (Abu Qatada, ein deutscher<br />

IS-Krieger, im Interview mit Jürgen Todenhöfer,<br />

Dezember 2014)<br />

Botschafter des Friedens<br />

«Der IS droht Europa mit einem ”psychologischen<br />

Angriff”: Eine halbe Million Menschen<br />

will die Terrormiliz in Booten aufs<br />

Meer treiben – um den Kontinent zu «überfluten».<br />

Doch damit nicht genug: Unter den<br />

Flüchtlingen sollen sich auch Terroristen verstecken.»<br />

(Focus Online, 19.2.2015)<br />

Integrationsprobleme<br />

«Ausnahmezustand im Schneeberger <strong>Asyl</strong>heim!<br />

Gestern Abend gingen (…) 80 Flüchtlinge<br />

mit äußerster Brutalität aufeinander<br />

los. (…) Augenzeugen berichten von Gewaltexzessen<br />

mit Eisenstangen, Messern<br />

und Mobiliar.» (Bild, 1.7.2015)<br />

Hormonstau<br />

«So etwas kommt leider vor, wenn so viele<br />

Menschen auf engem Raum zusammenleben.»<br />

(Kommentar eines Beamten des Landesverwaltungsamtes<br />

zur Massenschlägerei im<br />

Suhler Flüchtlingsheim, insuedthueringen.de,<br />

20.8.2015)<br />

«Wir haben derzeit keine konkreten Hinweise<br />

darauf, <strong>das</strong>s unter den Flüchtlingen<br />

aus dem Nahen Osten und Afrika Terroristen<br />

sind. Allerdings kann man auch nicht<br />

gänzlich ausschließen, <strong>das</strong>s Terroristen die<br />

vorhandenen Schleuserstrukturen nutzen.»<br />

(BND-Präsident Gerhard Schindler, Bild Online,<br />

6.9.2015)<br />

Die Fachkräfte kommen<br />

«Es gab und es gibt Hinweise von Nachrichtendiensten<br />

aus dem Ausland, <strong>das</strong>s sich<br />

Terroristen unter die Flüchtlinge mischen.»<br />

(Bundesinnenminister Thomas de Maizière, Zeit<br />

Online, 9.10.2015)<br />

<strong>Asyl</strong>-Traumtänzer<br />

«Ihr müsst euch <strong>das</strong> so vorstellen wie eine<br />

Pipeline, die leerläuft.» (Kanzleramtschef Peter<br />

Altmeier (CDU) gibt sich zuversichtlich, <strong>das</strong>s<br />

der <strong>Asyl</strong>strom bald abreißen wird, 13.10.2015)<br />

<strong>Asyl</strong>-Flaschengeister<br />

«Ich sehe keine Möglichkeit, den Stöpsel<br />

wieder auf die Flasche zu kriegen. (…) Einfach<br />

sagen: Wir haben Völkerwanderung<br />

und kriegen <strong>das</strong> hin – <strong>das</strong> wird nicht gelingen.»<br />

(Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer,<br />

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.10.2015)<br />

Hilferuf<br />

«Wir haben die Grenze des Machbaren erreicht.»<br />

(Schwedischer Migrationsminister Morgan<br />

Johansson, Tagesspiegel Online, 6.11.2015)<br />

Merkels Rechtsbruch<br />

«Angesichts der Zustände an den Grenzen<br />

ist die Rechtsordnung von der deutschen<br />

Politik ausgesetzt. (…) <strong>Asyl</strong>suchende werden<br />

von der deutschen Bundeskanzlerin eingeladen,<br />

nach Deutschland zu kommen.»<br />

(Amtsgericht Passau begründet Strafmilderung<br />

für serbischen Schleuser, Welt am Sonntag,<br />

8.11.2015)<br />

Multikulti-Party mit Bums<br />

«Allein in Malmö detonierten dieses Jahr 30<br />

Handgranaten im Zuge ethnischer Konflikte.<br />

Deutsche Dienste fürchten, Schwedens<br />

schwierige Gegenwart könnte Deutschlands<br />

Zukunft sein.» (Welt am Sonntag, 8.11.2015)


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ Zitate zum Thema<br />

Geheime Wahrheiten<br />

«Wir importieren islamistischen Extremismus,<br />

arabischen Antisemitismus, nationale<br />

und ethnische Konflikte anderer Völker.<br />

Wir importieren ein anderes Rechts- und Gesellschaftsverständnis.»<br />

(Aus einer Analyse<br />

des Bundesinnenministeriums, Welt am Sonntag,<br />

8.11.2015)<br />

Hippie-Republik<br />

«Im Ausland macht man sich über die teutonische<br />

Hybris lustig. Berlin wolle die Welt<br />

retten, witzelt man in Warschau und London.»<br />

(Welt am Sonntag, 8.11.2015)<br />

Invasion mit Ansage<br />

«Fabrice Leggeri, (…) Direktor der europäischen<br />

Grenzschutzagentur Frontex (…)<br />

warnt – laut Wortprotokoll mit dem Stempel<br />

”Nur zur dienstlichen Verwendung” –, <strong>das</strong>s<br />

die irregulären Grenzübertritte von der Türkei<br />

nach Griechenland im Vergleich zum Vorjahr<br />

um 550 Prozent gestiegen sind.» (Frontex<br />

warnt die Bundesregierung am 10. Juni 2015<br />

vor der kommenden Invasion, Welt am Sonntag,<br />

8.11.2015)<br />

Gefährliche Ignoranz<br />

«Niemand weiß, wie viele Flüchtlinge sich<br />

überhaupt in Deutschland aufhalten. Oder<br />

wie viele <strong>Asyl</strong>heime es mittlerweile gibt. Es<br />

sind wohl Tausende. Und vor allem weiß keiner,<br />

wie viele Flüchtlinge noch kommen werden.»<br />

(Welt am Sonntag, 8.11.2015)<br />

Der <strong>Asyl</strong>-Putsch<br />

«Eigentlich müssen Flüchtlinge, die aus einem<br />

sicheren Drittstaat wie Österreich kommen,<br />

nach Artikel 16a des Grundgesetzes an<br />

der Grenze abgewiesen werden. Doch auf<br />

höchste Anweisung aus Berlin ist <strong>das</strong> Gesetz<br />

außer Kraft gesetzt worden. Ohne irgendeinen<br />

Parlamentsbeschluss.» (Welt am<br />

Sonntag, 8.11.2015)<br />

Terrorists welcome!<br />

«Der größte Feind des islamistischen Terrorismus<br />

ist die Willkommenskultur.» (Zeit Online,<br />

14.11.2015)<br />

Die Welt nach Paris<br />

«Es kann nicht sein, <strong>das</strong>s wir nicht wissen,<br />

wer nach Deutschland kommt und was diese<br />

Menschen hier machen. Diesen Zustand<br />

müssen wir mit allen Mitteln beenden (…).<br />

Die Zeit unkontrollierter Zuwanderung und<br />

illegaler Einwanderung kann so nicht weitergehen.<br />

Paris ändert alles.» (Bayerns Finanzminister<br />

Markus Söder (CSU), Welt Online,<br />

14.11.2015)<br />

Der Anfang vom Ende<br />

«Frankreich befindet sich im Krieg.» (Frankreichs<br />

Präsident Francoise Hollande, 14.11.2015)<br />

Paris befiehlt, Berlin gehorcht<br />

«Wir werden mit Ihnen gemeinsam den<br />

Kampf gegen die führen, die Ihnen so etwas<br />

Unfassbares angetan haben. (…) Die Bundesregierung<br />

(…) hat jedwede Unterstützung<br />

angeboten. Wir werden alles tun, um<br />

bei der Jagd auf die Täter und Hintermänner<br />

zu helfen und gemeinsam den Kampf gegen<br />

diese Terroristen zu führen.» (Angela Merkel<br />

nach den Anschlägen von Paris, Pressekonferenz,<br />

14.11.2015)<br />

Blabla gegen Terror<br />

«Wir wissen, <strong>das</strong>s unser freies Leben stärker<br />

ist als jeder Terror. Lassen Sie uns den<br />

Terroristen die Antwort geben, indem wir<br />

unsere Werte selbstbewusst leben und indem<br />

wir diese Werte für ganz Europa bekräftigen<br />

– jetzt mehr denn je.» (Angela Merkel,<br />

Pressekonferenz, 14.11.2015)<br />

Nach dem ersten Anschlag auf Paris, Anfang Januar,<br />

titelte der Stern: «Hass gegen Angst», gemeint war<br />

die angeblich irrationale Furcht der Pegida vor Islamisten.<br />

Nach dem zweiten Anschlag scheint die Stimmung<br />

gekippt – hatte Pegida recht? Quelle: Stern<br />

Keine Terroristen, nirgends?<br />

«Wir dürfen jetzt nicht den Fehler machen,<br />

Flüchtlinge mit Terroristen gleichzusetzen.<br />

(…) Hunderttausende Männer, Frauen und<br />

Kinder haben ihre Heimat verlassen, um genau<br />

vor solchen Grausamkeiten zu fliehen,<br />

wie wir sie am Freitag in Paris erlebt haben.»<br />

(Verteidigungsministerin Ursula von der<br />

Leyen, Passauer Neue Presse, 16.11.2015)<br />

Wer hätte <strong>das</strong> gedacht?<br />

«Natürlich kann man nicht ausschließen,<br />

<strong>das</strong>s der Islamische Staat versucht, über<br />

die Flüchtlingswelle seine Leute nach Europa<br />

zu schleusen.» (Nahostexperte Udo Steinbach,<br />

t-online.de, 17.11.2015)<br />

Augen zu und durch<br />

«Die Terrorgefahr wird längere Zeit bestehen<br />

bleiben in Europa und in Deutschland.<br />

(…) Das ist keine Sache von Wochen.» (Bundesinnenminister<br />

Thomas de Maizière nach der<br />

Absage des Fußball-Länderspiels Deutschland-<br />

Niederlande, Zeit Online, 18.11.2015)<br />

Klüger als Merkel<br />

Lindt Adventskalender «1001 Weihnachtstraum». Die<br />

Islamisierung des Weihnachtsfestes schreitet voran –<br />

was Muslime wohl davon halten? Quelle: Stern<br />

Noch eine Fachkraft<br />

«Einer der Attentäter, die sich vor dem Stade<br />

de France in die Luft sprengten, kam über<br />

die Balkanroute nach Paris. Sein Weg lässt<br />

sich von Griechenland über Serbien und<br />

Österreich nachvollziehen.» (Welt Online,<br />

15.11.2015)<br />

«Moralisch kann es wegen der Werte unserer<br />

Verfassung und unserer historischen Verantwortung<br />

keine Obergrenze geben. Technisch<br />

aber schon. Diese Obergrenze scheint<br />

in Deutschland offenkundig bald erreicht zu<br />

sein." (Vorsitzender des Zentralrats der Muslime<br />

(ZMD), Aiman Mazyek, Neue Osnabrücker Zeitung,<br />

30.11.2015)<br />

9


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ Zitate zum Thema<br />

«Öh, wir können nicht sagen...»<br />

_ O-Ton: Angela Merkel<br />

Wie die Herrscherin mit dem Volk spricht: Eine Bürgerin fürchtet<br />

sich vor Islamisierung und Terrorismus – und die Bundeskanzlerin<br />

antwortet ihr, <strong>das</strong>s Angst «kein guter Ratgeber» sei. Im Übrigen<br />

hätten auch «wir» zu den Dschihad-Kämpfern «unseren Beitrag»<br />

geleistet und keinen Grund für «Hochmut».<br />

Zweitens: Angst war noch nie ein guter Ratgeber,<br />

also es ist im persönlichen Leben nicht und<br />

ist es auch im gesellschaftlichen Leben nicht. Kulturen<br />

und Gesellschaften, die von Angst geprägt<br />

sind, werden mit Sicherheit die Zukunft nicht meistern.<br />

Und drittens: Wir haben die Debatte natürlich<br />

auch, <strong>das</strong>s wir sehr viele Muslime in Deutschland<br />

haben. Wir haben die Debatte darüber, ob der Islam<br />

zu Deutschland gehört. Wenn man vier Millionen<br />

Muslime hat, finde ich, braucht man nicht darüber<br />

zu streiten, ob jetzt die Muslime zu Deutschland<br />

gehören und der Islam nicht, oder ob der Islam<br />

auch zu Deutschland gehört.<br />

10<br />

«Öhm, ich glaube erst einmal…»<br />

Foto: Screenshot YouTube<br />

«Wir haben doch<br />

alle Chancen und<br />

alle Freiheiten.» <br />

Angela Merkel<br />

_ Angela Merkel bei einer Diskussion<br />

an der Universität Bern<br />

im September 2015. Ungekürzte<br />

und unbearbeitete Abschrift der<br />

Passage vom Videomitschnitt.<br />

Eine Bürgerin fragt: «Sie haben vorhin auf die<br />

Verantwortung von dieser ganzen Geschichte mit<br />

den Flüchtlingen angesprochen. Eine der Verantwortungen<br />

ist es ja aber auch, uns hier in Europa zu<br />

schützen. Und vor allem mit Flüchtlingen aus Syrien<br />

und aus diesen Ländern kommen ja noch mehr Leute<br />

mit einem islamischen Hintergrund zu uns. Und<br />

ich glaube, was der Herr vorhin angesprochen hat,<br />

beinhaltet ja auch eine große Angst hier in Europa<br />

zu dieser Islamisierung, die immer mehr stattfindet.<br />

Wie wollen Sie Europa in dieser Hinsicht und unsere<br />

Kultur schützen?»<br />

Mutti antwortet<br />

«Öhm, ich glaube erst einmal, <strong>das</strong>s der Islamismus<br />

und der islamistische Terror leider Erscheinungen<br />

sind, die wir ganz stark natürlich in Syrien haben,<br />

in Libyen haben, im Norden des Irak haben,<br />

aber zu denen leider die Europäische Union, öhm,<br />

eine Vielzahl von Kämpfern beigetragen hat, und<br />

öh, wir können nicht sagen: Das ist ein Phänomen,<br />

<strong>das</strong>s uns nichts angeht, sondern <strong>das</strong> sind zum Teil<br />

Menschen, oft sehr junge Menschen, die in unseren<br />

Ländern aufgewachsen sind, und wo wir auch<br />

unseren Beitrag leisten.<br />

Aber da gibt es auch diese Sorgen. Ich muss Ihnen<br />

ganz ehrlich sagen, wir haben doch alle Chancen<br />

und alle Freiheiten, uns zu unserer Religion,<br />

sofern wir sie ausüben und an sie glauben, zu bekennen.<br />

Dann haben wir doch den Mut, zu sagen,<br />

<strong>das</strong>s wir Christen sind. Dann haben wir doch den<br />

Mut, in einen Dialog einzutreten. Und wenn ich<br />

was vermisse, dann ist <strong>das</strong> nicht, <strong>das</strong>s ich irgendjemandem<br />

vorwerfe, <strong>das</strong>s er sich zu seinem muslimischen<br />

Glauben bekennt, sondern dann haben<br />

wir doch auch den Mut zu sagen, <strong>das</strong>s wir Christen<br />

sind, haben wir doch den Mut zu sagen, <strong>das</strong>s<br />

wir da in einen Dialog eintreten, haben wir doch<br />

dann aber auch bitteschön die Tradition, mal wieder<br />

in den Gottesdienst zu gehen oder bisschen bibelfest<br />

zu sein und vielleicht auch mal ein Bild in<br />

der Kirche noch erklären zu können.<br />

Und wenn sie mal Aufsätze in Deutschland<br />

schreiben lassen, was Pfingsten bedeutet, da würde<br />

ich mal sagen, ist es mit der Kenntnis über <strong>das</strong><br />

christliche Abendland nicht so weit her. Und sich<br />

dann anschließend zu beklagen, <strong>das</strong>s Muslime sich<br />

im Koran besser auskennen, <strong>das</strong> finde ich irgendwie<br />

komisch. Und vielleicht kann uns diese Debatte<br />

auch mal wieder dazu führen, <strong>das</strong>s wir uns mit<br />

unseren eigenen Wurzeln befassen und ein bisschen<br />

mehr Kenntnis darüber haben. Und insofern<br />

finde ich diese Debatte sehr defensiv.<br />

Gegen terroristische Gefahren muss man sich<br />

wappnen. Und ansonsten ist die europäische Geschichte<br />

so reich an so dramatischen und gruseligen<br />

Auseinandersetzungen, <strong>das</strong>s wir sehr vorsichtig<br />

sein sollten, uns sofort zu beklagen, wenn<br />

woanders was Schlimmes passiert. Wir müssen<br />

angehen dagegen, müssen versuchen, <strong>das</strong> zu bekämpfen,<br />

aber wir haben überhaupt keinen Grund<br />

auch zu größerem Hochmut, muss ich sagen. Das<br />

sage ich jetzt als deutsche Bundeskanzlerin.»


In Multikultistan<br />

Inländerfeindlichkeit, Straßengewalt, Vergewaltigungen,<br />

Mord: Der Rechtsstaat wird von einer<br />

multikriminellen Gesellschaft überwuchert, die den<br />

Dschihad begünstigt.


Dschihad gegen Europa<br />

_ von Jürgen Elsässer<br />

Nach den Anschlägen rief Frankreichs Regierung erstmals<br />

seit den Banlieue-Unruhen 2005 den Ausnahmezustand aus.<br />

Neben der Polizei wurden auch 7.000 Soldaten mobilisiert.<br />

Foto: picture alliance / dpa<br />

12<br />

Terror in Paris, Angst in Berlin: Unser Kontinent bebt unter dem<br />

mörderischen Angriff des islamischen Extremismus. Klar ist: Angela<br />

Merkels Politik der offenen Grenzen war eine Einladung für die<br />

Terroristen – und die Vereinigten Staaten leisteten Hilfestellung bei<br />

deren Formierung.<br />

Drei der acht Attentäter<br />

reisten als<br />

Flüchtlinge ein.<br />

Der Abend des 13. November 2015 wird Angela<br />

Merkel vermutlich immer im Gedächtnis bleiben.<br />

Um 18 Uhr saß sie im ZDF-Hauptstadtstudio<br />

im Berliner Zollernhof und stellte sich den Fragen<br />

der Journalisten zu ihrer Flüchtlingspolitik – für<br />

die Bild-Zeitung war es «Merkels wichtigstes TV-<br />

Interview». Die Kanzlerin wiederholte ihr aus den<br />

Vorwochen bekanntes Mantra: «Ich glaube, <strong>das</strong>s<br />

wir es schaffen werden.» Sie sprach in der dritten<br />

Person über sich, wie es früher Monarchen<br />

getan hatten: «Die Bundeskanzlerin hat die Lage<br />

im Griff.»<br />

Doch als <strong>das</strong> Gespräch drei Stunden später ausgestrahlt<br />

wurde, war schon klar, <strong>das</strong>s sie nichts<br />

im Griff hat: Dschihadisten hatten in Paris mehrere<br />

Bombenanschläge und Feuerüberfälle verübt,<br />

130 Menschen starben. Nur durch Zufall scheiterten<br />

die Terroristen an ihrem ehrgeizigsten Ziel: einen<br />

Sprengsatz im Stade de France zu zünden, wo<br />

zur selben Zeit vor 80.000 Zuschauern Jogi Löws<br />

Nationalmannschaft gegen die Équipe des Gastlandes<br />

spielte. Damit musste der Kanzlerin klar<br />

gewesen sein, <strong>das</strong>s nun nicht nur die Franzosen,<br />

sondern auch wir Deutschen ins Fadenkreuz des<br />

Islamischen Staat geraten waren. Und sie musste<br />

geahnt haben, <strong>das</strong>s mit diesem Blutbad ihre ganze<br />

<strong>Asyl</strong>politik auf dem Prüfstand stehen würde: Was,<br />

wenn die Attentäter mit den Flüchtlingen gekommen<br />

waren, denen die Kanzlerin seit Anfang September<br />

die Grenzen geöffnet hatte?<br />

Diese Diskussion musste die Bundesregierung<br />

unter allen Umständen verhindern. Am 16. November,<br />

die Toten aus Paris waren noch nicht unter der<br />

Erde, verkündete Justizminister Heiko Maas die<br />

Propagandamarschroute. Es gebe «keine Verbindung<br />

zwischen Terror und Flüchtlingen», sagte der


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ In Multikultistan<br />

SPD-Politiker im ARD-Morgenmagazin. Unisono<br />

käuten Vertreter aller Bundestagsparteien in den<br />

folgenden Wochen diese Formulierung wieder, als<br />

gälte es, die Bevölkerung durch gebetsmühlenartige<br />

Wiederholung von der Kenntnisnahme der Fakten<br />

abzuhalten.<br />

Drei Terror-<strong>Asyl</strong>anten<br />

Doch die Fakten kamen dennoch ans Tageslicht<br />

– auch wenn sie im Diskurs der politischen Klasse<br />

keine Rolle spielten. Bereits nach wenigen Tagen<br />

war klar, <strong>das</strong>s zumindest einer der acht Attentäter<br />

als Flüchtling über die griechische Insel Leros eingereist<br />

war, bald darauf erhöhte sich die Zahl auf<br />

drei. Anders als in alternativen Medien behauptet,<br />

ist diese Tatsache nicht in erster Linie durch den<br />

syrischen Pass verbürgt, der sich neben der Leiche<br />

eines Selbstmordbombers fand. Vielmehr waren<br />

es die Fingerabdrücke der drei Toten, die den<br />

Hinweis auf Leros gaben: Dort waren die Männer<br />

bei ihrer Einreise von den griechischen Behörden<br />

mit diesem eindeutigen Erkennungszeichen registriert<br />

worden. Die Pässe und die darin angegebenen<br />

Namen – Ahmad Almohammad und Mohammed<br />

al-Mahmod – können fingiert sein, die Fingerabdrücke<br />

nicht.<br />

Die Verwendung syrischer Pässe bei der Einreise<br />

der Terroristen ist dennoch sehr aufschlussreich,<br />

denn gerade sie wirft ein grelles Schlaglicht<br />

auf die Mitschuld der Kanzlerin. Die deutschen<br />

Sicherheitsbehörden wussten nämlich, <strong>das</strong>s der<br />

Isla mische Staat und die verbündete Nusra-Front<br />

bereits im Frühjahr 2015 insgesamt 3.800 Blankopässe<br />

in syrischen Städten gestohlen hatten. Es<br />

war also klar, <strong>das</strong>s eine entsprechende Anzahl an<br />

potentiellen Bombenlegern seither auf dem Weg<br />

in den Westen sein könnte. Mehr noch: «Die Nummern<br />

der gestohlenen Pässe sind den Behörden bekannt<br />

und zur Fahndung ausgeschrieben. Die Informationen<br />

gab Griechenland bereits im Juni in <strong>das</strong><br />

Schengeninformationssystem (SIS) ein.» (Berliner<br />

Zeitung, 24.9.2015) Hätte die Bundeskanzlerin also<br />

Anfang September die Grenzkontrollen nicht ausgesetzt<br />

und jedes einzelne Ausweisdokument der<br />

Einreisenden überprüfen lassen, hätten durch SIS-<br />

Abgleich alle verdächtigen Personen sofort festgenommen<br />

und eingesperrt werden können. Nur<br />

weil <strong>das</strong> nicht geschah, konnten die Terroristen<br />

durchschlüpfen und auf ihre Stunde warten.<br />

Die Schläfer<br />

Was in Paris geschehen ist, kann dort oder anderswo<br />

also jederzeit wieder geschehen. Anfang<br />

September brüstete sich im Daily Express ein anonymer<br />

IS-Kader damit, die Dschihadisten hätten bereits<br />

4.000 Schläfer über die <strong>Asyl</strong>routen nach Europa<br />

gebracht. Ein türkischer Schmuggler behauptete,<br />

allein er habe zehn ausgebildete IS-Kämpfer<br />

geschleust. Bereits Ende Juni konnte man der Welt<br />

entnehmen, <strong>das</strong>s vor allem die bulgarische Mafia<br />

bei der Beschaffung von Papieren behilflich sei. Ein<br />

Syrer aus dem Aufnahmelager Eisenberg in Thüringen<br />

erzählte der Zeitung, fünf dort untergebrachte<br />

<strong>Asyl</strong>anten hätten ihm gestanden, auf Weisung<br />

des IS <strong>Asyl</strong> beantragt zu haben und «auf weitere<br />

Befehle» zu warten.<br />

Die Bundesregierung kannte die<br />

Nummern der vom IS gestohlenen<br />

syrischen Pässe.<br />

In dem Chaos, <strong>das</strong> durch Merkels Grenzöffnung<br />

entstanden ist, können sich potentielle Gewalttäter<br />

bewegen wie Fische im Wasser. Auffällig ist nämlich,<br />

<strong>das</strong>s sich viele Neuankömmlinge der Registrierung<br />

als <strong>Asyl</strong>bewerber entziehen und lieber untertauchen.<br />

Sie verzichten also freiwillig auf die zunächst<br />

145, später etwa 360 Euro pro Monat, die<br />

ihnen der deutsche Staat während des <strong>Asyl</strong>verfah-<br />

Die größten<br />

Anschläge<br />

Paris, 7. bis 9. Januar 2015<br />

Bei einem Überfall auf <strong>das</strong> Satiremagazin<br />

Charlie Hebdo und einen<br />

koscheren Supermarkt sterben<br />

in Paris 17 Menschen. Die<br />

drei Täter werden im Zuge der<br />

Fahndung erschossen.<br />

Brüssel, 24. Mai 2014<br />

Im Jüdischen Museum in Brüssel<br />

erschießt ein französischer<br />

Islamist vier Menschen.<br />

London, 22. Mai 2013<br />

Ein britischer Soldat auf Heimaturlaub<br />

wird auf offener Straße<br />

von zwei Islamisten mit Messer<br />

und Fleischerbeil geschlachtet.<br />

Toulouse/Montauban,<br />

11. bis 19. März 2012<br />

Bei mehreren Überfällen werden<br />

insgesamt drei französische<br />

Soldaten und vier Mitglieder einer<br />

jüdischen Schulgemeinschaft<br />

erschossen. Der Täter<br />

stirbt im Kugelhagel der Polizei.<br />

Frankfurt/Main, 2. März 2011<br />

Ein Kosovo-Albaner erschießt<br />

am Frankfurter Flughafen zwei<br />

US-Soldaten und verletzt zwei<br />

weitere schwer.<br />

London, 7. Juli 2005<br />

Vier Muslime mit britischem<br />

Pass zünden in der Londoner U-<br />

Bahn und einem Bus Sprengsätze.<br />

56 Menschen, darunter die<br />

Attentäter, sterben, etwa 700<br />

werden verletzt.<br />

Amsterdam, 2. November 2004<br />

Der Filmregisseur Theo van<br />

Gogh wird von einem Islamisten<br />

ermordet.<br />

Madrid, 11. März 2004<br />

Bei Sprengstoffanschlägen auf<br />

Pendlerzüge sterben 191 Menschen,<br />

etwa 1.500 werden verletzt.<br />

Paris, 25. Juli 1995<br />

Bombenanschläge auf <strong>das</strong> Nahverkehrsnetz,<br />

acht Menschen<br />

sterben.<br />

2005: Zerstörter Wagen einer U-<br />

Bahn nach dem Anschlag in London.<br />

Foto: Archiv<br />

13


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ In Multikultistan<br />

Bild oben: US-Senator John McCain<br />

im Frühjahr 2013 mit dem Kommandanten<br />

der Freien Syrischen Armee,<br />

Salim Idriss, sowie einem Mann,<br />

der starke Ähnlichkeit mit dem IS-<br />

Anführer Abu Bakr al-Baghdadi hat.<br />

Foto: facebook<br />

Bild darunter: McCain und David H.<br />

Petraeus im Jahre 2010. Foto: UPI/<br />

Roger L. Wollenberg<br />

Fenster durchschossen: Pariser<br />

Straßencafé, 13.11.2015. Foto: picture<br />

alliance/dpa<br />

rens bezahlen würde – offensichtlich, weil sie ganz<br />

andere Absichten haben. Das war der Fall Mitte<br />

September 2015 bei der Hälfte der 450 Flüchtlinge<br />

in Wiesbaden (Wiesbadener Kurier, 19.9.2015) und<br />

bei 179 <strong>Asyl</strong>anten, die im eigens für sie gestellten<br />

Sonderzug von München nach Berlin mehrfach die<br />

Notbremse zogen, um dann über freies Feld <strong>das</strong><br />

Weite zu suchen (Süddeutsche Zeitung, 15.9.2015).<br />

Auch Innenminister Thomas de Maizière machte<br />

Anfang Oktober 2015 auf diesen Trend aufmerksam:<br />

«Sie gehen aus Einrichtungen raus, sie bestellen<br />

sich ein Taxi. Sie haben erstaunlicherweise <strong>das</strong><br />

Geld, um Hunderte Kilometer durch Deutschland<br />

zu fahren.» Saarlands Innenminister Klaus Bouillon<br />

(CDU) beklagte «ungeordnete, wilde <strong>Asyl</strong>ströme»,<br />

die durchs Land ziehen.<br />

IS und US<br />

Wer auf die unbestreitbare Tatsache verweist,<br />

<strong>das</strong>s sich die Mörder von Paris als Gotteskrieger<br />

im Auftrag von Allah verstanden, wird vom multikulturellen<br />

Establishment der Islamfeindlichkeit bezichtigt.<br />

Angela Merkel und Joachim Gauck nahmen<br />

bezeichnenderweise in ihren Solidaritätsansprachen<br />

nach dem 13. November kein einziges Mal<br />

auf die Religion der Attentäter Bezug und vermieden<br />

peinlichst die Worte «Islam» oder «Muslime».<br />

Aus der Linken hört man einen ähnlichen Refrain:<br />

Schuld am Terror sei eigentlich der Westen,<br />

vor allem Washington. Daran ist vieles richtig, aber<br />

der Hinweis sollte nicht von einer genaueren Beschäftigung<br />

mit den islamischen Wurzeln der Gewalt<br />

wegführen. Zwar wäre es verfehlt, alle Mohammedaner<br />

mit den Dschihadisten in einen Topf<br />

zu werfen – immerhin kämpfen vor allem Schiiten,<br />

Alawiten und Kurden unter Einsatz ihres Lebens gegen<br />

die Kopfab-Milizen des IS. Genauso wahr ist allerdings,<br />

<strong>das</strong>s sich unter deren schwarzen Fahnen<br />

die überzeugtesten Anhänger der Sunna sammeln<br />

– Wahabiten, Salafisten, Moslembrüder, ganz offen<br />

unterstützt von ihren Glaubensbrüdern in Saudi-Arabien,<br />

den Golfstaaten und der Türkei. Was<br />

die Sache brisant macht: Diese Regime gehören<br />

allesamt zu den wichtigsten Verbündeten der USA.<br />

Was in Paris geschehen ist, kann<br />

jederzeit wieder geschehen.<br />

Unter Präsident Barack Obama – wie übrigens<br />

schon unter seinen Vorgängern in den 1980er Jahren<br />

in Afghanistan und Anfang der 1990er Jahre<br />

auf dem Balkan – haben sich zwei sehr unterschiedliche<br />

Kräfte aus jeweils eigenem Antrieb verbündet<br />

– <strong>das</strong> radikale Sunnitentum einerseits und<br />

der amerikanische Imperialismus andererseits. Im<br />

Krieg gegen Libyen 2011 materialisierte sich <strong>das</strong><br />

neue-alte Joint Venture zum ersten Mal wieder –<br />

die NATO stellte die Luftwaffe für die Dschihadisten<br />

beim Sturz von Muammar al-Gaddafi. In Syrien<br />

wurde dieses Modell kopiert – was freilich bis<br />

dato nicht mit dem gewünschten Regime Change<br />

endete.


Ausgabe 2/2015 | 4,95 EUR<br />

www.compact-online.de<br />

<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ In Multikultistan<br />

Die Auftraggeber<br />

Die Politik von Obama und Merkel hat jedenfalls<br />

dazu geführt, <strong>das</strong>s in Europa jeden Tag mit weiterem<br />

Terror gerechnet werden muss. «Die neuen Erkenntnisse<br />

legen den Verdacht nahe, <strong>das</strong>s Anfang<br />

Oktober ein ganzes Angreiferteam über die Flüchtlingsroute<br />

in die EU eingesickert ist», resümierte<br />

Spiegel Online Ende November 2015.<br />

Wie fahrlässig die Sicherheitsdienste die Dschihadisten<br />

gewähren ließen, zeigt <strong>das</strong> Beispiel des<br />

mutmaßlichen Drahtziehers der Pariser Anschläge,<br />

Abdelhamid Abaaoud. Er gab dem IS-Magazin<br />

Dabiq bereits im Februar 2015 ein Interview,<br />

in dem er aus seinen Terrorplänen keinen Hehl<br />

machte. Obwohl er darin seine Fahnder verspottete,<br />

wurde er in der Folge nicht mit Hochdruck gesucht.<br />

Auszüge: «Allah wählte mich (…) aus, zurück<br />

nach Europa zu fahren, um Terror zu verbreiten<br />

unter den Kreuzfahrern, die einen Krieg gegen<br />

Muslime führen. (…) Wir verbrachten Monate damit,<br />

einen Weg nach Europa zu finden, und mit Allahs<br />

Hilfe hatten wir schließlich Erfolg, nach Belgien<br />

einzureisen. Wir konnten dann Waffen organisieren,<br />

einen sicheren Unterschlupf finden und so<br />

unsere Operationen gegen die Kreuzfahrer organisieren.<br />

(…) Die Nachrichtendienste kannten mich,<br />

weil ich vorher von ihnen geschnappt worden war.<br />

Nach der Erstürmung konnten sie mich direkt mit<br />

den geplanten Anschlägen in Verbindung bringen.<br />

(…) All <strong>das</strong> beweist, <strong>das</strong>s Muslime nicht <strong>das</strong> aufgeblasene<br />

Image der Überwachung der Kreuzfahrer<br />

fürchten müssen. Mein Name und mein Bild waren<br />

überall in den Nachrichten, trotzdem konnte ich in<br />

ihren Ländern bleiben, Operationen gegen sie planen<br />

und <strong>das</strong> Land sicher verlassen, wenn es notwendig<br />

wurde.»<br />

In wessen Auftrag handeln Killer wie Abaaoud?<br />

Es gibt zwei Hypothesen: Entweder sind die von<br />

Obama gepäppelten IS-Milizen mittlerweile ihrem<br />

Ziehvater aus dem Ruder gelaufen und wollen auf<br />

eigene Rechnung – mit Unterstützung ihrer treuesten<br />

Paten in Riad und Ankara – unseren Kontinent<br />

sturmreif schießen. Oder die Hardcore-Fraktion<br />

in Washington um Senator John McCain und<br />

Ex-CIA-Chef David Petraeus setzt ihre IS-Zöglinge<br />

ein, um Europa – den wichtigsten wirtschaftlichen<br />

Konkurrenten der USA, der immer noch nicht alle<br />

Brücken nach Moskau abgebrochen hat – zu destabilisieren<br />

und wieder stärker an die atlantische<br />

Supermacht zu binden. Für beide Hypothesen gibt<br />

es Anhaltspunkte: Die Bereitwilligkeit, mit der die<br />

Attentäter ihren eigenen Tod in Kauf nahmen, verweist<br />

auf religiösen Wahn, also die Handschrift<br />

des IS. Die Tatsache, <strong>das</strong>s die Sicherheitsbehörden<br />

bei ihrer Überwachung so vollständig versagten,<br />

könnte auf deren Unterwanderung hindeuten<br />

– etwa durch US-Infiltranten.<br />

«Die Nachrichtendienste kannten<br />

mich.» Drahtzieher Abaaoud<br />

Das Schlimmste ist: Beide Hypothesen müssen<br />

sich gar nicht widersprechen. Aber wer auch immer<br />

hinter der Terrorstrategie steckt: Der aktuell<br />

wichtigste Schritt in der Verteidigung unseres Kontinents<br />

ist die sofortige Schließung der Grenzen. Im<br />

zweiten Schritt müssten die Muslime, die schon<br />

hier leben, in die Pflicht genommen werden; wer<br />

die Scharia leben möchte, muss ausreisen. Nur so<br />

kann <strong>das</strong> Abendland noch gerettet werden.<br />

Bild links: «Just Terror», zu deutsch<br />

«gerechter Terror»: Das IS-Hochglanzmagazin<br />

Dabiq erscheint<br />

monatlich in vier Sprachen, darunter<br />

auf Deutsch. Bild rechts: Abdelhamid<br />

Abaaoud, mutmaßlicher Drahtzieher<br />

der Anschläge in Paris, von<br />

der Polizei am 18.11.2015 erschossen.<br />

Fotos: Dabiq<br />

Terrorziel<br />

Europa<br />

Dschihad und Geheimdienste<br />

Paris-Massaker<br />

Blutspur nach London<br />

Genug ist genug<br />

Ulfkotte zur Islamisierung<br />

AfD ohne Lucke?<br />

Interview mit Björn Höcke<br />

Der letzte Papst<br />

Franziskus am Ende<br />

Dossier: Ebola<br />

Panik, Pharma und Profit<br />

<strong>COMPACT</strong> 2/2015. Foto: <strong>COMPACT</strong><br />

<strong>COMPACT</strong> Spezial Nr. 5.<br />

Foto: <strong>COMPACT</strong><br />

15


Die Schweigespirale<br />

_ von Martin Müller-Mertens<br />

«Wir müssen akzeptieren, <strong>das</strong>s die Zahl der Straftaten bei<br />

jugendlichen Migranten besonders hoch ist.» Angela Merkel<br />

am 18. Juni 2011. Foto: Pete Sherrard/iStock/Thinkstock<br />

16<br />

Ehrenmorde, Messerattacken und ausufernde Bandenkriminalität<br />

sind Alltag im multikriminellen Deutschland. Behörden und <strong>Asyl</strong>lobby<br />

verharmlosen die Fälle, die Polizei sorgt durch verfälschte<br />

Statistiken für politisch korrekte Zahlen.<br />

Ausländerkriminalität<br />

in Deutschland<br />

Anteil der Ausländer<br />

in Prozent<br />

30,8 28,5<br />

Vergewaltigung<br />

29,3<br />

Diebstahl/<br />

Unterschlagung<br />

Mord/<br />

Totschlag<br />

29,8<br />

Raub/<br />

Erpressung<br />

Quelle: Kriminalitätsstatistik<br />

2012, Statistisches Bundesamt<br />

Bestialischer ist ein Mord kaum vorstellbar:<br />

Am 22. Januar 2015, irgendwann zwischen 21<br />

und 22:30 Uhr, rammte Eren T. ein Messer in den<br />

Bauch seiner schwangeren Exfreundin Maria P. Unter<br />

einem Vorwand hatte er die 19-Jährige zuvor in<br />

ein Waldstück des Berliner Stadtteils Treptow gelockt.<br />

Schließlich übergoss T. die Schwerverletzte<br />

mit Benzin. Gleich zwei Feuerzeuge soll er zur Sicherheit<br />

mit sich geführt haben, behauptete später<br />

sein Handlanger Daniel, der Maria festhielt. Ungerührt<br />

zündete T. die Hochschwangere an. «Was<br />

zur Folge hatte, <strong>das</strong>s die Geschädigte, wie von den<br />

Angeklagten beabsichtigt, bei vollem Bewußtsein<br />

qualvoll verbrannte», beschrieb die Staatsanwaltschaft<br />

den unfassbaren Gewaltakt.<br />

Der Mord an Maria P. erschütterte die Berliner.<br />

Die organisierten Betroffenheitsrituale der<br />

Multikulti-Lobby blieben jedoch aus: Kein Schweigemarsch,<br />

keine Lichterkette erinnerten an die<br />

19-Jährige. Der Regierende Bürgermeister Michael<br />

Müller (SPD) gab am Rande einer SPD-Konferenz<br />

in Leipzig lediglich eine kurze Erklärung ab. Maria<br />

P. war eben nur eine Deutsche.<br />

Der Täter, Eren T, ist alevitischer Kurde. Die Familie<br />

lebt in einem heruntergekommenen Altbau in<br />

Neukölln. Der Vater musste sich nach Angaben der<br />

Staatsanwaltschaft 2009 wegen Nötigung verantworten.<br />

Gegen einen Onkel liegt seit Oktober 2014<br />

eine Anklage wegen gefährlicher Körperverletzung<br />

vor. «Wir sind bestens integriert», sagte derselbe<br />

Onkel nach dem Ehrenmord an Maria P. telefonisch<br />

gegenüber der Zeit.<br />

Deutsche «abkratzen lassen»<br />

In migrantischen Milieus finden Morde wie<br />

an Maria P. nicht selten Zustimmung. Mit einer<br />

schwangeren deutschen Freundin «hast du die<br />

Wahl, abkratzen lassen oder bei ihr stehen», erzählte<br />

Erens Klassenkamerad Hamid völlig ungeniert<br />

der Zeit. Das Wort «Schlampen» fällt in dem<br />

Gespräch mehrfach. So wundert es kaum, <strong>das</strong>s die<br />

Tat eben kein Einzelfall ist. Opfer sind dabei keineswegs<br />

nur Deutsche. Die Seite ehrenmord.de listet<br />

für <strong>das</strong> Jahr 2015 elf Morde und zwei Mordversuche,<br />

für 2014 sogar 17 Morde sowie einen Mordversuch<br />

auf. Bei zwei weiteren Tötungsdelikten ist<br />

<strong>das</strong> Motiv nicht endgültig geklärt. Hinzu kommt<br />

eine kaum zu schätzende Dunkelziffer: Opfer werden<br />

unter einem Vorwand ins Ausland gelockt, oder<br />

ihr Verschwinden bleibt aufgrund fehlender sozialer<br />

Beziehungen außerhalb der Familie unbemerkt.<br />

Am 4. Januar 2015 ersticht der als Flüchtling aus


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ In Multikultistan<br />

dem Irak nach Deutschland gekommene Jeside<br />

Ziad Karnous seine Ehefrau Marget und dessen<br />

Freundin Katrin. Die Ehefrau wollte zum Christentum<br />

konvertieren, ihre Freundin war in einer evangelischen<br />

Freikirche aktiv. In der Nacht vom 27. auf<br />

den 28. Januar 2015 wird die 19-jährige Lareeb<br />

Khan von ihren Eltern erwürgt, die Leiche in einem<br />

Waldstück weggeworfen. Die aus Pakistan stammende<br />

junge Frau hatte sich in einen Landsmann<br />

verliebt, der den Eltern nicht zusagte. Der Fall sorgte<br />

für besondere Schlagzeilen, weil Lareebs 14-jährige<br />

Schwester Neda vor Gericht als Nebenklägerin<br />

auftrat. Am 2. Oktober 2015 wurde die 20-jährige<br />

Rokstan M. in Dessau erstochen, nachdem sie<br />

zuvor unter Druck zu ihrer syrischen Familie zurückgekehrt<br />

war. Die Polizei fahndet nach dem inzwischen<br />

untergetauchten Vater. Rokstan soll in Syrien<br />

Opfer eine Gruppenvergewaltigung geworden sein<br />

und galt der Familie seither als unrein.<br />

Statistiken schöngeschrieben<br />

Ehrenmorde sind die zumeist schlagzeilenträchtigsten<br />

Auswüchse von Migrantengewalt. Die Masse<br />

der Fälle machen jedoch verbale Attacken wie<br />

Bedrohungen, Diebstähle, aber auch Übergriffe<br />

ohne familiären Bezug aus. Dass es sich um ein<br />

strukturelles Problem ausländischer Parallelgesellschaften<br />

und deutschfeindlicher Migrantenmilieus<br />

handelt, leugnet die Multikulti-Lobby beharrlich:<br />

Polizeiliche Statistiken würden keine höhere<br />

Verbrechensrate unter Ausländern und Migranten<br />

ausweisen. Ein perfides Argument, denn die Herkunft<br />

wird in fast allen Erhebungen gar nicht aufgeführt,<br />

<strong>das</strong> Material damit bewusst politisch korrekt<br />

verfälscht. Das Ausmaß zeigte vor fünf Jahren<br />

sogar eine kaum beachtete Studie im Auftrag des<br />

Bundesfamilienministeriums. Zwar liege der Anteil<br />

nichtdeutscher Jugendlicher an der Gewaltkriminalität<br />

immer noch über dem deutscher Altersgenossen,<br />

gehe jedoch zurück, heißt es in der<br />

Übersicht Jugendliche Migranten – muslimische<br />

Jugendliche. Gewalttätigkeit und geschlechterspezifische<br />

Einstellungsmuster. Geht der Anteil<br />

wirklich zurück? An anderer Stelle wird offensichtlich,<br />

wie bei dieser Beschönigung getrickst<br />

wurde: «Bei dieser Entwicklung ist zu berücksichtigen,<br />

<strong>das</strong>s insbesondere in den jüngeren Altersgruppen<br />

der Anteil der Personen mit Migrationshintergrund<br />

in den letzten Jahren – insbesondere<br />

aufgrund der ius-soli-Regelung [Recht des Bodens]<br />

des Staatsangehörigkeitsrechts von 1999 und gestiegener<br />

Einbürgerungszahlen – angestiegen ist.<br />

Da der Migrationshintergrund von Tatverdächtigen<br />

nicht in der PKS [Polizeiliche Kriminalstatistik] erfasst<br />

wird, sind keine Aussagen über deren Anteil<br />

im Rahmen dieser Statistik möglich.»<br />

Die gewalttätigen Clans haben<br />

Tausende von Mitgliedern.<br />

Nach einer bereits im Jahre 2000 erstellten<br />

Schülerbefragung des Kriminalforschungsinstituts<br />

Niedersachsen waren sechs Prozent der deutschen<br />

christlichen Mädchen und 20 Prozent der jeweiligen<br />

Jungen gewaltaffin. Unter den aus dem nahöstlichen<br />

Raum stammenden moslemischen Gleichaltrigen<br />

lag der Anteil bei 18 beziehungsweise 40<br />

Prozent.<br />

Roman Reusch leitete in Berlin von 2003 bis<br />

2008 eine damals neu gegründete Justizabteilung<br />

für jugendliche Intensivstraftäter. Seine Erkenntnisse<br />

trug er 2007 auf einer Tagung der CSU-nahen<br />

Am 22. Januar 2015 wurde die<br />

hochschwangere Maria in Berlin<br />

bei lebendigem Leib verbrannt.<br />

Der türkische Exfreund der 19-Jährigen,<br />

Eren T., lehnte <strong>das</strong> ungeborene<br />

Kind ab. Gemeinsam mit einem<br />

Kumpel lockte er <strong>das</strong> Mädchen<br />

in die Köllnische Heide, wo er sie<br />

ermordete. Dabei war Eren offenbar<br />

sogar Marias große Liebe. «Sie<br />

wollte unbedingt eine türkische<br />

Hochzeit und einmal eine Prinzessin<br />

sein», sagte ihr Stiefvater. Bundesweit<br />

machte die Tat nur verhaltene<br />

Schlagzeilen, auch aus der Politik<br />

gab es so gut wie keine Kommentare.<br />

Foto: facebook<br />

Der Bremer Staatsanwalt Daniel<br />

Heinke hat Kopftritte in einer Dissertation<br />

untersucht. Er bescheinigt<br />

den Tätern Tötungswillen sowie<br />

«Freude an Ausübung von Gewalt».<br />

Fotos: Archiv<br />

17


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ In Multikultistan<br />

18<br />

Die bekanntesten<br />

Morde<br />

Sechs Türken traten am 14. Oktober<br />

2012 den 20-jährigen Vietnamesen<br />

Jonny K. auf dem Berliner<br />

Alexanderplatz zu Tode.<br />

Während des Prozesses im<br />

Sommer 2013 schüchterten Unterstützer<br />

der Täter die Angehörigen<br />

des Opfers vor den Augen<br />

der Justiz ungestraft ein.<br />

In der Nacht zum 10. März 2013<br />

wurde der 25-jährige Daniel Siefert<br />

im niedersächsischen Kirchweyhe<br />

von dem Türken Cihan A.<br />

totgetreten, nachdem er einen<br />

Streit schlichten wollte. Freunde<br />

des Täters verhöhnten <strong>das</strong> Opfer<br />

anschließend im Internet. Daniels<br />

Beerdigung musste nach<br />

Drohungen unter Polizeischutz<br />

stattfinden. (Siehe auch Seite<br />

23 bis 25)<br />

Am 15. November 2014 prügelte<br />

der wahrscheinlich bosniakische<br />

Moslem Sanel M. die 22-jährige<br />

Türkin Tugce Albayrak auf einem<br />

Parkplatz im hessischen Offenbach<br />

ins Koma. Sie starb im<br />

Krankenhaus.<br />

In allen Fällen wurden die Täter<br />

nur zu geringen Haftstrafen,<br />

oft nach Jugendstrafrecht,<br />

verurteilt.<br />

Sie mussten sterben, weil sie<br />

zur falschen Zeit am falschen Ort<br />

waren. Fotos: privat<br />

Hanns-Seidel-Stiftung vor: «Die Masse der Intensivtäter<br />

wird demnach von orientalischen Migranten<br />

gestellt. (...) Nicht etwa die Türken als kopfstärkste<br />

Migrantengruppe stellen die relativ meisten<br />

Täter, sondern die Araber, die an der Berliner<br />

Bevölkerung nur einen verschwindend geringen Anteil<br />

haben. Diese wiederum setzen sich überwiegend<br />

aus den bereits erwähnten Palästinensern<br />

sowie Angehörigen hochkrimineller Großfamilien<br />

mit türkisch-kurdisch-libanesischen Wurzeln zusammen,<br />

die arabische Muttersprachler sind und<br />

in Berlin weite Bereiche des organisierten Verbrechens<br />

beherrschen. Ausgerechnet bei der kriminell<br />

aktivsten Gruppe der Migranten, nämlich den Arabern,<br />

ist auch der Einbürgerungsanteil mit knapp<br />

44 Prozent am höchsten. Zum Vergleich liegt er bei<br />

den Türken bei knapp 35 Prozent. Insgesamt haben<br />

knapp 80 Prozent aller eingetragenen Intensivtäter<br />

einen Migrationshintergrund. Der Anteil der ethnischen<br />

Deutschen liegt nach Abzug der Russlanddeutschen<br />

bei rund 17 Prozent, bei Zuzählung derselben<br />

bei rund 20 Prozent.<br />

«Straftaten gehören zur Freizeitbeschäftigung.»<br />

Polizei NRW<br />

Der Annahme, <strong>das</strong>s es ohne die Migrationsbewegungen<br />

der letzten Jahrzehnte kein nennenswertes<br />

Intensivtäterproblem gäbe, könnte somit<br />

schwerlich widersprochen werden.»<br />

Bandenkriminalität und No-go-Areas<br />

Die Berliner Jugendrichterin Kirsten Heisig<br />

hat in ihrem Buch Das Ende der Geduld (2010)<br />

die Strukturen weiter untersucht und dabei auch<br />

Verbindungen zur Flüchtlingsschleusung entdeckt:<br />

«Nach meiner Einschätzung wird momentan zugesehen,<br />

wie die ”arabische” Drogenmafia, die den<br />

Erkenntnissen der Polizei zufolge speziell den Handel<br />

mit harten Drogen (wie zum Beispiel Heroin) fest<br />

in der Hand hat, aus palästinensischen Flüchtlingslagern<br />

Kinder und Jugendliche nach Deutschland<br />

schleust. Diese sollen dann den Straßenverkauf<br />

der Drogen übernehmen. Die ”unbegleitet reisenden<br />

asylsuchenden Jugendlichen”, die häufig deutlich<br />

älter sind, als sie angeben, werden dann einem<br />

entsprechenden Heim zugewiesen, in dem sie<br />

sich dem ausländerrechtlichen Status der Duldung<br />

entsprechend eigentlich ständig aufhalten müssen.<br />

Machen sie aber nicht. (...) Nach den mir vorliegenden<br />

Erkenntnissen gibt es in Deutschland zehn bis<br />

zwölf dieser Clans, die einige Tausend Menschen<br />

umfassen. Sie agieren sowohl im Innen- wie im<br />

Außenverhältnis kriminell. Von Drogen- und Eigentumsdelikten<br />

über Beleidigung, Bedrohung, Raub,<br />

Erpressung, gefährliche Körperverletzung, Sexualstraftat<br />

und Zuhälterei bis zum Mord ist alles vertreten.»<br />

Oberstaatsanwalt Reusch wurde 2008 innerhalb<br />

der Berliner Justizbehörden strafversetzt.<br />

Jugendrichterin Heisig starb im Jahr 2010 unter<br />

ungeklärten Umständen, nach offizieller Darstellung<br />

war es Selbstmord.<br />

Da der Bandenkriminalität kein Einhalt geboten<br />

wurde, konnten die Clans ihre Herrschaft immer<br />

weiter ausdehnen. In bestimmten Gebieten<br />

Berlins, aber auch in Bremen/Bremerhaven und<br />

im Ruhrgebiet entstanden No-go-Areas, in die<br />

sich die Staatsorgane kaum noch hineintrauen. So<br />

heißt es in einem vertraulichen Lagebild der Polizei<br />

über kriminelle Familienverbände an fünf Brennpunkten<br />

im Duisburger Norden, <strong>das</strong> im November<br />

2015 im Innenausschuss des nordrhein-westfälischen<br />

Landtages beraten wurde: «Die Straße wird<br />

faktisch als eigenes Hoheitsgebiet angesehen. Außenstehende<br />

werden zusammengeschlagen, ausgeraubt<br />

und drangsaliert. Straftaten gehören zur<br />

”Freizeitbeschäftigung”.» Binnen kurzer Frist seien<br />

die Clans in der Lage, über Telefonketten mehrere<br />

hundert Personen zu mobilisieren, um die Polizei<br />

einzuschüchtern oder sogar aggressiv anzugehen.<br />

(FAZ, 26.11.2015)<br />

Die Reaktion der Politik war typisch. Innenminister<br />

Ralf Jäger (SPD) bestritt, <strong>das</strong>s es in NRW Nogo-Areas<br />

gebe. Unverblümt kündigte er an, auch<br />

weiter auf Vertuschung der Ausländerkriminalität<br />

zu setzen. Intern wie extern sollten Behörden jede<br />

Bezeichnung vermeiden, «die zur Abwertung von<br />

Menschen missbraucht werden» könnte. Und weiter:<br />

«Insofern verbietet sich aus polizeilicher Sicht<br />

auch die Verwendung des Begriffs ”kriminelle Familienclans”.»<br />

Die gucken nicht nur: Provokativ auftretende Migranten-Gangs<br />

gehören zum Alltagsbild deutscher Großstädte. Foto: Archiv


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ In Multikultistan<br />

120 getötete Deutsche<br />

_ von Therese Ilena Zeis<br />

Gewaltdelikte von Ausländern und Migranten an Deutschen haben in den letzten<br />

Jahren stark zugenommen. Die folgende Liste ab 2009 ist unvollständig und enthält<br />

nur überprüfte Fälle.<br />

6.2.2009: Marita D. (49) wird in Schwabach von dem<br />

Italiener Nicola L. erstochen. (bild.de, 10.2.2009)<br />

7.2.2009: Die hochschwangere Claudia Küfte (27)<br />

und ihr ungeborenes Kind werden in Berlin von dem<br />

Türken Cengiz K. mit mehreren Messerstichen getötet.<br />

(bz-berlin.de, 22.3.2009; bild.de, 10.12.2009)<br />

26.2.2009: Nachdem er seine Nachbarn zehn Monate<br />

mit lauter Musik terrorisierte, ersticht der<br />

«Gangster Rapper» Mohamed H. (19) alias «Momoblack»<br />

in Neukölln Andreas H. (41), als dieser<br />

ihn bittet, die Musik leiser zu machen. (bz-berlin.<br />

de, 28.2.2009)<br />

2.3.2009: Der Afghane Daryoush P. (29) kettet Magdalena<br />

S. (24) in einer Wohnung in München an<br />

sich und löst eine Benzinexplosion aus. (merkuronline.de,<br />

6.3.2009)<br />

6.3.2009: Marlis K. (53) wird in Doberlug-Kirchhain<br />

von dem Kurden Veysel K. ein Gegenstand in den<br />

Genitalbereich gerammt. Danach drückt er ihr Gesicht<br />

in eine Decke, bis sie tot ist. (web.archive.<br />

org, 22.1.2010)<br />

25.3.2009: Nicole B. (41) wird in einem Parkhaus in<br />

Hamburg von dem Türken Suat G. (40) mit 36 Messerstichen<br />

getötet. (taz.de, 16.11.2009)<br />

18.4.2009: Josefa Thalmann (83) wird von den<br />

Rumänen Ricardo und Romany L. in ihrem Haus<br />

in Hörstel mehrfach mit der Faust, anschließend<br />

mit einem Stemmeisen ins Gesicht und auf den<br />

Kopf geschlagen; sie erliegt kurze Zeit später ihren<br />

Verletzungen. (ivz-aktuell.de; bild.de, 2.3.2010;<br />

topnews.de, 23.12.2009)<br />

7.6.2009: Eine 97-Jährige erliegt den Verletzungen,<br />

die ihr am Tag zuvor von einem Serben bei einem<br />

Raubüberfall vor ihrer Haustür zugefügt wurden.<br />

(rp-online.de, 11.2.2010)<br />

Jennifer O. so zusammen, <strong>das</strong>s diese einen Wadenbeinbruch<br />

und schwere Prellungen an Kopf und<br />

Oberkörper erleidet, und kündigt an, sie auf den<br />

Strich zu schicken. (spiegel.de, 5.7.2010) Im Dezember<br />

2011 wird er für die Tötung von Thomas M.<br />

zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt.<br />

(spiegel.de, 6.12.2011)<br />

22.6.2009: Klaus B. (62) wird in Berlin von dem Türken<br />

Metheb A. erdrosselt. (bild.de, 22.6.2009)<br />

29.6.2009: Christiane H. (23) wird in Schramberg<br />

von dem Türken Rüfet C. erwürgt. (bild.de,<br />

10.7.2010)<br />

23.7.2009: Beata S. (22) wird in Landau von dem<br />

Iraker Basim H. vor den Augen ihrer Kinder mit 17<br />

Messerstichen ermordet. (bild.de, 23.7.2009)<br />

Das zu diesem Zeitpunkt noch<br />

provisorische Mahnmal für Jonny<br />

K. auf dem Berliner Alexanderplatz.<br />

Foto: dpa<br />

12.6.2009: Dachdecker Thomas M. (44) wird in<br />

Hamburg von den Türken Berhan I. (16) und Onur<br />

K. (17) zu Tode getreten, «weil er ihnen keine 20<br />

Cent geben wollte». (spiegel. de, 23.9.2009; mopo.<br />

de, 25.9.2009) Nachdem Berhan I. aus der Untersuchungshaft<br />

entlassen wurde, prügelt und tritt er<br />

22.8.2009: Kevin Wiegand (18) wird in Schöppingen<br />

von dem Iraker Muhammad M. erstochen. (bild.<br />

de, 3.2.2010)<br />

8.9.2009: Andrea W. (36) wird in Jengen von dem<br />

Ägypter Ahmed H. erwürgt. (bild.de, 17.11.2009)<br />

Thomas M., (ermordet am<br />

12.6.2009). Unten: Ahmed H. und<br />

Andrea W. (ermordet am 8.9.2009)<br />

heirateten 2003. Fotos: privat<br />

19


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ In Multikultistan<br />

Benjamin Diegmann (ermordet am<br />

21.11.2009). Foto: privat<br />

Saskia S. (ermordet am 2.5.2010).<br />

Foto: privat<br />

13.10.2009: Hanna H. (29), Mutter von drei Kindern,<br />

wird in Köln von einem Jordanier (35) erstochen.<br />

(ksta.de, 13.10.2009)<br />

21.11.2009: Benjamin Diegmann (18) wird in Wipperfürth<br />

von den Türken Özgür (20), Muhammet<br />

(18) und Younes (19) zu Tode getreten. Der Haupttäter<br />

(ohne Namensangabe) wird zu zwei Jahren<br />

Jugendstrafe auf Bewährung und ein weiterer Täter<br />

(ohne Namensangabe) zu acht Monaten auf<br />

Bewährung verurteilt. Der andere Beteiligte muss<br />

wegen unterlassener Hilfeleistung einige Sozialstunden<br />

leisten. (express.de, 20.1.2011; Beckmann,<br />

ARD, Mitte Mai 2011)<br />

23.11.2009: Polizeihauptkommissar Steffen M. (46)<br />

wird in Lauchhammer von zwei Russen getötet.<br />

(stern.de, 2.12.2010)<br />

23.11.2009: Eine Sekretärin (25) wird in Rosenheim<br />

von einem Tunesier erdrosselt. (ehrenmord.de)<br />

6.12.2009: Karina (46, Name geändert) wird in<br />

Rimsting von einem Pakistaner erstochen. (ehrenmord.de)<br />

von dem Kroaten Mladen P. (43) mit einem Kopfschuss<br />

getötet. (derwesten.de, 15.8.2011)<br />

5.6.2010: Sieglinde F. (67) wird in Linsengericht von<br />

dem Marokkaner Radouane Falioune Ben Essahraou<br />

erschlagen. (Polizeipräsidium Südosthessen-<br />

Offenbach)<br />

9.6.2010: Eine 32-jährige Taxifahrerin wird durch<br />

mehrere Stiche in den Hals und Durchschneiden<br />

der Kehle von dem Russen Andrej Welz getötet.<br />

(stuttgarter-zeitung.de, 16.6.2010; stuttgart-journal.de,<br />

14.6.2010)<br />

23.6.2010: Pascal E. (22) wird in Hamburg von einem<br />

Türken durch einen Messerstich getötet.<br />

(flensburg-online.de, 23.6.2010)<br />

22.8.2010: Samuel Fischer (25) erliegt in Hamburg<br />

seinen Verletzungen, die ihm am 13.8.2010 von auf<br />

seinen Kopf eintretenden Zigeunern zugefügt wurden.<br />

(meinungen.web.de, 28.8.2010; marburg.de,<br />

27.8.2010) Die wegen Körperverletzung vorbestraften<br />

Täter erhalten eine vier- beziehungsweise fünfjährige<br />

Haftstrafe. (op-marburg.de, 3.3.2011)<br />

16.12.2009: Die Gymnasiastin Susanna Hinkel (18)<br />

wird in Dresden von dem Pakistaner Syed Asif R. ermordet.<br />

(bild.de, 18.12.2009, vgl. auch S. 39)<br />

1.9.2010: Ein 24-Jähriger wird in Völklingen von<br />

einem Schwarzafrikaner mit einer Eisenstange erschlagen.<br />

(sol.de, 2.9.2010)<br />

20<br />

Pascal E. (ermordet am 23.6.2010).<br />

Foto: Rüga Lizenz<br />

Janine F. (ermordet am 19.12.2010).<br />

Foto: privat<br />

Berhan I. wird für<br />

die Tötung zu einer<br />

Bewährungsstrafe<br />

verurteilt.<br />

Tötungsdelikte 2010<br />

Januar 2010: Taxifahrer Peter L. (58) wird von dem Sri<br />

Lankesen Rilwan C. erschossen. (bild.de, 30.1.2010)<br />

20.2.2010: Ein 55-jähriger Betriebsleiter wird in<br />

Heilbronn von einem Türken mit einer Eisenstange<br />

erschlagen. (pz-news.de, 21.2.2010)<br />

28.3.2010: Felix S. (35) wird in Kiel von einem Polen<br />

erstochen. (breaking-news.de, 9.9.2010)<br />

12.4.2010: Die zweifache Mutter Tanja A. (39) wird<br />

in Marburg von dem Tunesier Moncef A. mit mehreren<br />

Messerstichen getötet. (bild.de, 13.4.2010)<br />

2.5.2010: Die schwangere Saskia S. (18) wird in Kiel<br />

von einem Philippiner erstochen. (breaking-news.de,<br />

1.11.2010)<br />

14.5.2010: Mel D. (19) wird in Hamburg von dem<br />

Afghanen Elias A. erstochen. (stern.de, 21.5.2010)<br />

25.5.2010: Klaus B. (51) wird in Kamp-Lintfort von<br />

dem Türken Eldin K. zu Tode geprügelt. (bild.de,<br />

25.11.2010)<br />

29.5.2010: Der Unternehmer Klaus Kandaouroff (80)<br />

wird in Datteln bei einem Einbruchs-Raubüberfall<br />

5.11.2010: Bernhard K. (47) wird in Berlin von einem<br />

Spanier erstochen. (bz-berlin.de, 9.11.2010)<br />

7.11.2010: Alex M. (23) wird in Schlüchtern von einer<br />

«internationalen Gruppe» in den Hals gestochen;<br />

er verblutet. (fuldaerzeitung.de, 2.11.2011)<br />

11.11.2010: Iris S. wird in Grevenbroich von ihrem<br />

Exmann Ahmed erstochen. (bild.de, 12.11.2010)<br />

29.11.2010: Andres O. (34) und die Litauerin Laura V.<br />

(29) werden von dem Türken Mustafa Tilki erschossen.<br />

(ksta.de, 30.11.2010)<br />

11.12.2010: Gerd H. (50) wird von zwei Russen in<br />

Stade getötet. (Polizeiinspektion Stade)<br />

19.12.2010: Janine F. wird in Bad Homburg von dem<br />

Türken Emir C. mit über 40 Messerstichen getötet.<br />

(bild.de, 20.12.2010)<br />

19.12.2010: Wolfgang K. (49) wird in Engelskirchen<br />

von einem Libanesen mit einem Spaten erschlagen.<br />

(bild.de, 21.12.2010)<br />

19.12.2010: Ein 19-jähriger Mann wird am Friesenplatz<br />

in der Kölner Innenstadt von dem Albaner Besmir<br />

Gurguri alias Viorel Timofte mit einem Mes-


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ In Multikultistan<br />

serstich ins Herz getötet. (Polizeipräsidium Köln,<br />

29.12.2010)<br />

30.12.2010: Die Studentin Joanna S. (22) wird in<br />

Hannover von einem Brasilianer erstochen. (haz.<br />

de, 30.12.2010)<br />

Tötungsdelikte 2011<br />

17.1.2011: Berthold Franzmann (57) wird von seinem<br />

Autohändler Mustafa B. zu Boden geschlagen, mit<br />

einem Elektrokabel erdrosselt und an der A46 verscharrt,<br />

weil er sich nicht von ihm beklauen lassen<br />

wollte. (bild.de, 6.1.2012)<br />

24.1.2011: Martina Kreutzer (23) wird in Krefeld von<br />

dem Türken Sinan Emre (21) mit 20 Messerstichen<br />

getötet. (rp-online.de, 25.1.2011)<br />

29.1.2011: Tim Kreutzmann (20) wird auf einer Abiturfeier<br />

in Soest von dem Türken Kayahan B. mit einem<br />

Messer getötet. (soester-anzeiger.de, 31.1.2011)<br />

1.2.2011: Arno Georg Kupka (74) wird in Dülmen<br />

von einem Polen mit einer Eisenstange erschlagen.<br />

(Polizei Münster; Polizeidirektion Hamburg,<br />

4.2.2011)<br />

28.2.2011: Klaus Johannsen (58) wird in seiner<br />

Berliner Wohnung von dem vorbestraften Kosovaren<br />

Xhevdet M. (37) erwürgt. (berliner-kurier.de,<br />

14.12.2011)<br />

13.4.2011: Matthias B. (50) wird in Chemnitz von<br />

dem Tunesier Christopher T. (20) mit einem Baseballschläger<br />

erschlagen. (bild.de, 19.5.2011)<br />

23.4.2011: Die Lotto-Laden-Inhaberin Frieda H. (76)<br />

wird in Nürnberg von den Algeriern Rachid C. (30)<br />

und Sid Ali (16) wegen 100 Stangen und 377 Einzelpackungen<br />

Zigaretten in ihrer Wohnung überfallen<br />

und erwürgt. (nordbayern.de, 7.2.2013)<br />

1.5.2011: Patrick D. (29) wird von dem wegen Körperverletzung<br />

und Drogendelikten vorbestraften<br />

Türken Hassan Y. (31) mit fünf Messerstichen getötet.<br />

Weil dieser behauptet, er habe aus Notwehr<br />

gehandelt, gewährt ihm der Richter Haftverschonung<br />

bis zum Prozess. (bild.de, 5.3.2012)<br />

1.6.2011: Der Familienvater Michael A. (27) wird von<br />

Bülent S. (34) erstochen. (express.de, 8.11.2011)<br />

Messerstichen in Andernach-Miesenheim. (rheinzeitung.de,<br />

21.12.2011, 1.2.2012)<br />

6.7.2011: Harry T. (89) wird von dem Italiener Orlando<br />

C. niedergestochen. (bild.de, 14.7.2011)<br />

18.8.2011: Bianca S. (37) aus Arnsberg wird von<br />

dem Kosovaren Rachard S. (40) erschlagen. (bild.<br />

de, 27.9.2011)<br />

18.9.2011: Matthias B. (22) wird in Osnabrück von<br />

drei Ausländern unbekannter Nationalität als «Kartoffel»<br />

beschimpft, zusammengeschlagen und dann<br />

durch einen Messerstich in den Bauch getötet. Vor<br />

Gericht unterstellt der Verteidiger dem Opfer Ausländerfeindlichkeit.<br />

(noz.de, 16.2.2012)<br />

27.9.2011: Mario Guhl (42) wird von dem Rumänen<br />

Gabriel B. (27) erstochen. (bz-berlin.de, 27.1.2012)<br />

28.9.2011: Der Algerier Ahmed Ismail (42) tötet in<br />

Chemnitz Michael Kaubisch (51), weil dieser sich<br />

von seiner tunesischen Ehefrau Hayet (geborene<br />

Boughanmi) (27) scheiden lassen wollte, die ihn<br />

offenbar des Aufenthaltsrechts wegen geheiratet<br />

hatte. (freiepresse.de, 22.12.2011)<br />

14.10.2011: Stephanie S. (23) wird von dem Araber<br />

Mahedi S. (25) niedergestochen und erliegt einen<br />

Tag später ihren Verletzungen. (tagesspiegel.de,<br />

15.10.2011; berliner-zeitung.de, 14.6.2012)<br />

28.10.2011: Polizeihauptmeister und Familienvater<br />

Mathias Vieth (41) wird in Augsburg von dem bereits<br />

wegen des Polizistenmordes an Bernd-Dieter<br />

Kraus vorbestraften Polen Rudi R. (56) mit acht<br />

Kugeln erschossen, weil er ihn und seinen Bruder<br />

beim Aufbruch zu einem Raubzug störte. (focus.de,<br />

16.2.2013)<br />

29.10.2011: Ein 26-jähriger Deutscher wird in Bocholt<br />

von dem Türken Metin G. (35) erstochen. (bild.<br />

de, 31.10.2011; bbv.net.de, 15.5.2012)<br />

6.11.2011: In Hannover wird die Krankenschwester<br />

Sarah S. (24) von ihrem Nachbarn, dem Iraner Mohamed<br />

V., niedergestochen. (bild.de, 6.11.2011)<br />

12.11.2011: Diana T. (26), Mutter von zwei Kindern,<br />

wird von dem Malier Mohamed T. (27) in Mauenheim<br />

die Kehle durchgeschnitten. (express.de,<br />

13.11.2011)<br />

Deliktverhältnis bei<br />

Mord und Totschlag*<br />

Verurteilungen pro eine Million<br />

Einwohner der zugehörigen<br />

Gruppe im Jahr 2004<br />

35,6<br />

Ausländer<br />

6,4<br />

Deutsche<br />

* einschließlich Versuch<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt<br />

Tim Kreutzmann (ermordet am<br />

29.1.2011). Foto: privat<br />

Samuel Fischer (am 22.8.2010<br />

verstorben, nachdem am 13.8.2010<br />

Zigeuner massiv auf seinen Kopf<br />

eingetreten hatten). Foto: privat<br />

24.6.2011: In Reuth wird Werner Velhorn (67) von<br />

dem Kasachen Viktor Gidion ermordet. (antenne.de,<br />

29.6.2011; oberpfalznetz.de, 17.4.2012)<br />

1.7.2011: Der Türke Serdar G. (32) ermordet seine<br />

getrennt lebende deutsche Ehefrau (51) mit sechs<br />

14.11.2011: Bei einem Einbruch in ein Weingut im<br />

südpfälzischen Ranschbach tötet ein augenscheinlicher<br />

Libanese (17) den 17-jährigen Enkel des Gutsherren<br />

vor dessen Augen, indem er mehrfach mit<br />

einem Messer auf ihn einsticht. (morgenweb.de,<br />

9.12.2011)<br />

Sarah S. (ermordet am 6.11.2011).<br />

Foto: privat<br />

21


Sonder-Ausgabe Nr. 7 | 8,80 EUR (D) · spezial.compact-online.de<br />

<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ In Multikultistan<br />

Tötungsdelikte 2014<br />

und 2015<br />

16.11.2011: Hannelore R. (67) wird in ihrer Wohnung<br />

in Mönchengladbach-Rheindahlen von ihrem<br />

Nachbarn, dem Usbeken Artur P. (34), vergewaltigt<br />

und danach erschlagen. (rp-online.de, 17.11.2011,<br />

18.11.2011)<br />

23.7.2012: Ein Deutscher (52) wird in Siegburg von<br />

einem polizeibekannten Sizilianer (52) verfolgt, bedroht<br />

und mit fünf Schüssen getötet, weil er der<br />

neue Freund von dessen Exfrau war. (express.de,<br />

23.7.2012)<br />

9,90 Euro (A), 13 sFr (CH)<br />

<strong>Asyl</strong>schwindel: Unterdrückte Zahlen Zahlen und und Fakten | Deutsche | Mieter werden<br />

zwangsgeräumt | Milliarden | für für Migranten | | Abschiebungen: Fehlanzeige<br />

Flüchtlinge als als Waffe Waffe | Die | Die Profiteure des des Notstands | Scharia | schlägt Verfassung<br />

Die Die verschwiegenen Morde Morde der der Zuwanderer | Auf | Auf dem Weg zum Bürgerkrieg<br />

Über 30 weitere Morde an Deutschen<br />

mussten seit Mai 2013 in<br />

die Statistik eingetragen werden.<br />

In den meisten Fällen ist<br />

<strong>das</strong> Motiv Eifersucht, Geldgier<br />

oder einfach Hass auf Deutsche.<br />

Zu den brutalsten Taten gehören<br />

die Vergewaltigung und Ermordung<br />

der neun Jahre alten<br />

Leila durch einen 23-jährigen<br />

Iraker (4.9.2014), der Mord<br />

des Deutsch-Marrokaners Pascal<br />

P. (24) an seiner 16-jährigen<br />

Ex-Freundin (20.9.2014) und der<br />

Doppelmord des Irakers Ziad<br />

K. (38) an seiner Frau und ihrer<br />

deutschen Freundin (4.1.2015).<br />

Am 22. Januar 2015 verbrennt<br />

der Türke Eren T. (19) die hochschwangere<br />

Maria P. (19) in einem<br />

Berliner Waldstück bei lebendigem<br />

Leib. Mitte Juli verstarb<br />

ein 68-jähriger Rentner<br />

aus Mannheim an einer Hirnblutung.<br />

Der hatte einen „Südländer“<br />

(25) angerempelt und dafür<br />

einen tödlichen Faustschlag ins<br />

Gesicht bekommen. – In deutschen<br />

Medien fanden diese Taten<br />

kaum Beachtung.<br />

Die vollständige Liste finden Sie<br />

in <strong>COMPACT</strong>-Spezial Nr.7 <strong>Asyl</strong>.<br />

Die Flut.<br />

Quelle: <strong>COMPACT</strong><br />

12.12.2011: Agnes M. (55) wird in Traunstein von<br />

dem Äthiopier Hailu B. (40) erwürgt. (heimatzeitung.de,<br />

22.12.2011)<br />

Tötungsdelikte 2012<br />

18.1.2012: Der Afghane Ahmad S. (21) erschlägt <strong>das</strong><br />

ungeborene Kind seiner deutschen Freundin (19),<br />

weil diese sich von einem männlichen Frauenarzt<br />

hat untersuchen lassen. (n-tv.de, 18.1.2012)<br />

15.3.2012: Ein «Südländer» (28) ersticht in Alsfeld<br />

eine 34-jährige Angestellte eines Getränkemarktes.<br />

(Polizeipräsidium Osthessen-Fulda)<br />

25.3.2012: Die Eheleute Herman (52) und Angelika B.<br />

(51) werden bei einem Ausflug mit ihrem Motorrad<br />

von Enis D. (19) getötet, als dieser mit einem Audi<br />

auf die Gegenfahrbahn zieht. Enis D. wird wegen<br />

fahrlässiger Tötung angeklagt und zu 100 Sozialstunden<br />

verurteilt. (bild.de, 17.2.2013)<br />

18.4.2012: Der Autohändler Dirk Dahmen wird in<br />

seiner Villa in Montabaur erschossen. Der mutmaßliche<br />

Mörder, ein 43-jähriger Brasilianer, wollte<br />

ihn um vier Luxusautos betrügen. (rhein-zeitung.<br />

de, 16.5.2013)<br />

21.5.2012: Eine deutsche Frau (28) wird in München<br />

Westend von dem vorbestraften Hakim F. (28) aus<br />

Burundi erstochen. (welt.de, 22.5.2012)<br />

1.7.2012: Diana P. (20) wird in Augsburg von dem<br />

Türken Regaib K. (36) erstochen. (augsburger-allgemeine.de,<br />

3.7.2012)<br />

20.8.2012: Die Leichen von Saskia Sänger (26) und<br />

ihren beiden Kindern (8, 4) werden in Neuss entdeckt.<br />

Der Mörder, der Iraker Fallah Sänger (35), hat<br />

sich in die Türkei abgesetzt. (bild.de, 24.8.2012)<br />

1.9.2012: Der Unternehmer Jörg H. (46) wird in einem<br />

Parkhaus in Bremen-Mitte von einem 20-jährigen<br />

Türken mit drei Schüssen umgebracht. (bild.<br />

de, 9.12.2012)<br />

2.9.2012: Stefan Erdt (22) wird in Heidenheim von<br />

drei Kosovo-Albanern als «Scheiß-Deutscher» bezeichnet,<br />

niedergestochen und erliegt kurze Zeit<br />

später seinen Verletzungen. (Schwäbische Post,<br />

19.2.2013)<br />

26.9.2012: Irene N. (32), Mutter eines kleinen Kindes,<br />

wird während der Arbeit im Neusser Arbeitsamt<br />

vom Marokkaner Ahmed S. (52) erstochen.<br />

(bild.de, 5.4.2013)<br />

30.9.2012: Christa Haase (76) wird von dem Türken<br />

Deniz A. (37), der bereits 1997 einen Menschen<br />

ermordet hatte, in Hannover in ihrer Wohnung erschlagen.<br />

(haz.de, 7.5.2013)<br />

15.12.2012: Ein 17-jähriger Iraner ersticht auf einer<br />

Geburtstagsfeier, zu der er nicht eingeladen war, einen<br />

21-Jährigen und verletzt drei weitere Gäste im<br />

Alter zwischen 17 und 19 Jahren zum Teil schwer.<br />

(hr-online.de, 17.12.2012)<br />

Tötungsdelikte 2013<br />

11.1.2013: Eine deutsche Mutter (48) von drei Kindern<br />

(21, 20, 7), wird in Bad Krozingen von einem<br />

Türken (32) mit einer Axt getötet. (focus.de,<br />

12.1.2013)<br />

22<br />

Der Liste lag eine Aufstellung<br />

zugrunde, die <strong>das</strong> Internetportal<br />

«Metapedia» erstellt hat. <strong>COMPACT</strong><br />

hat alle Fälle nach bestem Wissen<br />

und Gewissen geprüft und nur<br />

solche übernommen, die sich<br />

über eine etablierte Zeitung oder<br />

ein anderes seriöses Medium<br />

nachweisen ließen. Da die<br />

polizeiliche Tötungsstatistik keine<br />

Aufschlüsselung nach Ausländern<br />

oder Migranten mehr zulässt, war<br />

kein anderes Vorgehen möglich.<br />

Daniel Siefert (seinen schweren Verletzungen am 14.3.2013<br />

erlegen). Foto: privat<br />

18.1.2013: Ein Heilbronner (38) wird von drei «Gemischtnationalen»<br />

zusammengetreten und erliegt<br />

kurze Zeit später den Verletzungen. (stimme.de,<br />

18.1.2013, 21.1.2013)<br />

14.3.2013: Daniel Siefert (25) stirbt, nachdem er<br />

am 10.3.2013 von einer Gruppe Türken angegriffen<br />

und ins Koma getreten wurde. (bild.de, 11.3.2013,<br />

14.3.2013)<br />

27.4.2013: Ein 49-jähriger Kosovare tötet seine<br />

deutsche Freundin (39) bei einem Streit mit sieben<br />

Messerstichen. (express.de, 29.4.2013)


Das Schlachten hat begonnen<br />

_ von Akif Pirinçci<br />

Alleine die Berliner Polizei registrierte<br />

im Jahre 2014 2.429 Messerattacken.<br />

Foto: Igor Stevanovic/<br />

Thinkstock<br />

Ein Bürgerkrieg ist im Gange, ohne <strong>das</strong>s die Medien darüber berichten: Junge<br />

deutsche Männer werden von moslemischen Gleichaltrigen in immer größerer Zahl<br />

überfallen und ermordet. Wer darüber spricht, wird als Rassist geächtet.<br />

Zum Verständnis des Themas, <strong>das</strong> ich hier ansprechen<br />

möchte, ist es vonnöten, <strong>das</strong>s ich zunächst<br />

Ihr Gedächtnis bezüglich eines evolutionären<br />

Vorgangs auffrischen muss. Viele Leute, die mir<br />

begegnen, scheinen in der Schule bei diesem Thema<br />

nicht aufgepasst zu haben, soweit sie es überhaupt<br />

je verstanden oder durchgenommen haben.<br />

Die Evolution ist weder ein denkendes Wesen noch<br />

ein geheimer Mechanismus, der Flora und Fauna zu<br />

Veredlung streben lässt. Sie ist lediglich ein spieltheoretisches<br />

Modell zur Erklärung von Entwicklungen<br />

und Manifestationen in der Natur, wozu auch<br />

<strong>das</strong> Verhalten des Menschen gehört. Charles Darwins<br />

These vom «Survival of the Fittest» in seinem<br />

epochalen Werk Die Entstehung der Arten bedeutet<br />

eben nicht «Das Überleben der Stärkeren», wie oft<br />

kolportiert wird, sondern «Das Überleben der Angepassten».<br />

Aber selbst diese Beschreibung trifft<br />

nicht den Nagel auf den Kopf, denn nichts passt<br />

sich in der Evolution irgendetwas an, sondern durch<br />

die Umstände wird «man» angepasst. Es gibt weder<br />

einen individuellen Willen in dem Spiel noch<br />

eine alles lenkende (Natur-)Macht.<br />

Warum erzähle ich <strong>das</strong>? Weil es sich bei der<br />

kürzlichen Tötung eines jungen Deutschen namens<br />

Daniel S. von Türken in Kirchweyhe (siehe Seite 22)<br />

im Grunde um einen beispielhaft evolutionären Vorgang<br />

handelt, nämlich um schleichenden Genozid,<br />

begangen an einer bestimmten Gruppe von jungen<br />

Männern. Die Tat reiht sich ein in eine Serie von immer<br />

mehr und in immer kürzeren Abständen erfolgenden<br />

Bestialitäten, die zumeist von jungen Männern<br />

moslemischen Glaubens an deutschen Männern<br />

begangen werden.<br />

Der Täter als Opfer<br />

Die Theorie von einfühlsamen (deutschen) Soziologen,<br />

wonach diese bestialischen Jugendlichen<br />

sich in Wahrheit als Versager und Opfer der Gesellschaft<br />

vorkämen und ihr Blutrausch ein verzweifelter<br />

Aufschrei sei, ist natürlich eine von der Migrantenindustrie,<br />

schwachsinnigen Politikern und<br />

geisteskranken linken Medienleuten bestellte Lüge,<br />

die, obwohl niemand daran glaubt, nicht einmal sie<br />

selbst, dazu dienen soll, sozusagen <strong>das</strong> öffentliche<br />

Aggressives Dominanz-Geheule<br />

geht den Angriffen meist voraus.<br />

Foto: Archiv<br />

Es handelt sich um<br />

einen schleichenden<br />

Genozid.<br />

23


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ In Multikultistan<br />

24<br />

Verbotene Wörter<br />

Ups, nebenstehend habe ich<br />

ein Wort benutzt, <strong>das</strong> die jüngeren<br />

Leser gar nicht mehr kennen,<br />

weil dessen Benutzung<br />

zur öffentlichen Ächtung führen<br />

könnte, und <strong>das</strong> voll nazi ist:<br />

Landsmann. In dem Wort, <strong>das</strong><br />

an Nazität nur noch von «Landsmannschaft»<br />

übertroffen wird,<br />

stecken gleich zwei total faschistoide<br />

Wörter drin. Zunächst<br />

«Land», was es ja eigentlich so<br />

nicht geben darf, wenn man die<br />

Sache mit den «offenen Grenzen»<br />

und «Jeder ist ein Ausländer»<br />

ernst nimmt. «Staat» vielleicht,<br />

ja, Staat ist immer gut,<br />

oder meinetwegen Staatsgebiet,<br />

aber Land? So richtig faschistoid<br />

wird es aber erst mit<br />

dem Zusatzwort «Mann», wo<br />

wir doch inzwischen durch die<br />

Genderforschung gelernt haben,<br />

<strong>das</strong>s der Mann nur ein gesellschaftliches<br />

Konstrukt ist und,<br />

als es ihn noch gegeben hat, er<br />

nur gewalttätig, frauendiskriminierend,<br />

sexistisch, halt so<br />

ein Nazi war. Vielleicht haben<br />

Türken und Araber Landsmänner,<br />

aber wir hier in Deutschla<br />

… ähm, auf deutschem Staatsgebiet<br />

kennen so etwas nicht.<br />

Und infolgedessen haben wir<br />

auch kein Mitgefühl für unseren<br />

Landsmann. (Akif Pirinçci)<br />

<strong>COMPACT</strong> mit Sti(e)l in Dresden am<br />

19.10.2015. Foto: <strong>COMPACT</strong><br />

Akif Pirinçci Foto: pressebild<br />

«Branding» des armen, lieben Ausländers in <strong>das</strong><br />

Hirn der Allgemeinheit zu penetrieren. Im Gegenteil,<br />

nicht einmal ein Milliardär mit dem Aussehen<br />

eines Ryan Gosling hat so viel Selbstbewusstsein<br />

wie ein Türke oder Araber, der einem Deutschen am<br />

Bordstein <strong>das</strong> Hirn aus dem Schädel tritt.<br />

Das Muster ist immer gleich. Eine Gruppe oder<br />

die herbeitelefonierte Kumpelschar umstellt <strong>das</strong><br />

Opfer nach der Jagdstrategie von Wölfen, wobei<br />

die Delta- und Beta-Tiere stets außen herum laufen<br />

und für <strong>das</strong> einschüchternde Jagdgeheul sorgen<br />

und <strong>das</strong> Alpha-Tier nach und nach von der Beute<br />

Stücke abzubeißen beginnt, bis am Ende alle<br />

über sie herfallen.<br />

Der Migrant ist <strong>das</strong> Objekt der<br />

Vergottung geworden.<br />

Jetzt kommen wir aber zu der evolutionären<br />

Komponente beziehungsweise dazu, in welch einer<br />

auch für die Täter unvorhersehbar günstigen<br />

Gemengelage <strong>das</strong> alles stattfindet. Eine große Rolle<br />

spielen hierbei die Medien. Es geht einem deutschen<br />

Journalisten am Arsch vorbei, ob ein junger<br />

Landsmann von ihm auf offener Straße totgeprügelt<br />

wird, im Gegenteil, da ihm vom Kindergarten<br />

an der Hass auf die eigene Volkszugehörigkeit<br />

antrainiert wurde, er sogar seine berufliche Existenz<br />

riskierte, falls er für so etwas Mitgefühl zeigte,<br />

freut er sich in einer Art Übersprungshandlung<br />

sogar darüber.<br />

Die halluzinierten Rechten<br />

Niemand hätte von der viehischen Ermordung<br />

von Daniel S. medial erfahren, wenn nicht durch<br />

eine Unachtsamkeit in einer lokalen Ausgabe der<br />

Bild-Zeitung darüber berichtet worden wäre und die<br />

Nachricht sich wie ein Lauffeuer durch <strong>das</strong> Internet<br />

verbreitet hätte. Überrollt von der Empörungswelle,<br />

saßen die linksgestrickten Medien nun in<br />

einer Zwickmühle. Wie bringt man <strong>das</strong> Kunststück<br />

fertig, den Leuten zu erklären, <strong>das</strong>s schon wieder<br />

ein unschuldiger Deutscher von deutschhassenden<br />

«Menschen mit Migrationshintergrund» totgeschlagen<br />

wurde, und suggeriert gleichzeitig genau <strong>das</strong><br />

Gegenteil?<br />

Da kam ihnen der SPD-Bürgermeister des Ortes<br />

zu Hilfe, in dem der Mord geschah. Dieses Prachtexemplar<br />

von einem moralisch verkommenen Subjekt<br />

und ein selten gefühlloser Apparatschik hatte<br />

nichts Eiligeres zu tun, als auf der Stelle eine Sondersitzung<br />

des Präventivrates und des Runden Tisches<br />

gegen Rechts und für Integration anzusetzen<br />

und spontane öffentliche Trauerbekundungen<br />

zu verbieten, nachdem die Mainstreammedien in<br />

die Geschichte eingestiegen waren. Das vordringlichste<br />

Ziel war es nun, <strong>das</strong>s bei den Trauerbekundungen<br />

und beim Begräbnis bloß keine «Rechten»<br />

anwesend sein sollten, insbesondere jedoch bestand<br />

<strong>das</strong> Ziel darin, <strong>das</strong>s die öffentliche Wahrnehmung<br />

auf diese halluzinierten Rechten gelenkt<br />

und der deutschfeindliche, also wirklich rassistische<br />

Hintergrund des Mordes aus dem Blickfeld<br />

verbannt wurde.<br />

Wieso ist <strong>das</strong> so? Wenn in der Türkei vier oder<br />

fünf Deutsche aus türkenfeindlichen Motiven einen<br />

Türken erschlagen hätten, wären sie innerhalb<br />

von zehn Minuten von herbeigeeilten Passanten an<br />

ihren Eiern an der nächsten Straßenlaterne aufgehängt<br />

worden. Wenn sie <strong>das</strong> überlebt hätten,<br />

wären sie in der anschließenden Nacht im Knast<br />

von «Landsmännern» des Getöteten in die ewigen<br />

Jagdgründe befördert worden, und wenn auch <strong>das</strong><br />

nicht gelungen wäre, hätten sie eine derart hohe<br />

Haftstrafe bekommen wie es hierzulande nur noch<br />

bei Steuerbetrug der Fall ist. Man braucht keine<br />

Glaskugel, um zu prophezeien, wie die deutsche<br />

Justiz mit diesen monströsen Totschlägern verfahren<br />

wird. Nach ermüdendem Sie-wurden-als-<br />

Kind-zu-wenig-gestreichelt-Blabla wird man einen<br />

«Haupttäter» auserkoren haben, um die Empörung<br />

der Öffentlichkeit auf einen Einzigen zu fokussieren,<br />

und scheißegal, wie viele Jahre dieser auch aufgebrummt<br />

bekommt, spätestens nach zwei Jahren<br />

wird er aus dem Knast mit Internetanschluss und<br />

Flachbildschirm rausspazieren. Die Restlichen bekommen<br />

ganz, ganz drakonische Bewährungsstrafen,<br />

weil sie nicht 50 Mal, sondern nur 15 Mal auf<br />

den Kopf des Opfers getreten haben.<br />

Fremdenliebe und Selbsthass<br />

Nochmal, wieso ist <strong>das</strong> so? Zunächst einmal ist<br />

der sogenannte Migrant in den letzten 30 Jahren<br />

durch eine beispiellose und pathologische Umkehrung<br />

der Werte im öffentlichen Diskurs <strong>das</strong> Objekt<br />

der Vergottung geworden, er ist ganz im gegenständlichen<br />

Sinne mehr wert als der Einheimische.<br />

Selbst seine archaischen und menschenverachtenden<br />

Sitten und seine (…) Religion sind sakrosankt<br />

und blind zu akzeptieren. Vor allem aber ist er der<br />

Fetisch einer kleinen, aber in den Medien, in der<br />

Bildung und in der gesellschaftlich anerkannten<br />

Geisteshaltung einflussreichsten Partei, nämlich<br />

der Grünen. Der Migrant, namentlich der moslemische<br />

Migrant, ist per se unentbehrlich, unschuldig,<br />

unberührbar und überhaupt eine «Bereicherung»,<br />

einfach so. Selbst wenn ein türkischer oder<br />

arabischer Migrant es selber nicht so sieht, findet<br />

er entweder kein öffentliches Gehör oder wird mit


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ In Multikultistan<br />

der Nazikeule zum Schweigen gebracht. Es ist eine<br />

hippiehafte Alle-Menschen-werden-Brüder-Ideologie,<br />

die inzwischen zu einem Wahn ausgeartet ist.<br />

Der zweite Grund dafür, weshalb allmählich die<br />

Einheimischen mehr oder weniger ungestraft umgebracht<br />

werden dürfen, liegt an den Deutschen<br />

selbst. Sie sind mittlerweile zu einem Haufen von<br />

Duckmäusern pervertiert, die unter der links-grünen<br />

Gesinnungsdiktatur in völliger Furcht um ihr<br />

gesellschaftliches Ansehen, inzwischen auch um<br />

ihre Existenz nichts mehr politisch Unkorrektes zu<br />

sagen wagen, schon gar nicht würden sie dafür demonstrieren.<br />

Denn wie wir derzeit den Medien entnehmen,<br />

wird eher ein Salafist zum Polizisten, als<br />

ein Deutscher sich zum Patriotismus bekennt. Zudem<br />

haben die Deutschen ihr Leben und die Verantwortung<br />

dafür zur Gänze dem Staat anvertraut.<br />

Der Nachbarsjunge ist von Ausländern erschlagen<br />

worden? Ja schade um ihn, da soll sich aber der<br />

Staat drum kümmern. Was hab ich denn damit zu<br />

tun? Nachher denkt man, ich bin ausländerfeindlich.<br />

So weit geht der Selbsthass und die moralische<br />

Degeneration bezüglich der «Landsmänner», <strong>das</strong>s<br />

gestandene CDU-Politiker die (…) von irgendwelchen<br />

dahergelaufenen Imamen lecken und sie flehentlich<br />

darum bitten, mitten im Ort eine Moschee<br />

zu errichten, in denen Frauen einen getrennten Eingang<br />

benutzen müssen. So weit geht die Selbstverleugnung<br />

der eigenen Heimat und der Zugehörigkeit<br />

dazu, <strong>das</strong>s sogar Tiroler Bands, die ihre Heimat<br />

super finden und ihr musikalisch huldigen, unter<br />

öffentlichem Druck von Preisverleihungen ausgeschlossen<br />

werden. Soweit reicht diese Geisteskrankheit,<br />

<strong>das</strong>s Antifa-Banden in Manier von SS-<br />

Horden jede Art von Gegenmeinung mit der Zustimmung<br />

von Volksparteien niederschlagen und<br />

Existenzen vernichten dürfen.<br />

Die Deutschen sind mittlerweile<br />

zu einem Haufen von Duckmäusern<br />

pervertiert.<br />

Was hat <strong>das</strong> alles mit Evolution zu tun, werden<br />

Sie sich jetzt fragen. Ganz einfach: Dabei geht es<br />

um Verbesserung der Fortpflanzungschancen. Diese<br />

werden am einfachsten erreicht, indem man<br />

Gruppen bildet und andere Gruppen, die dem Ziel<br />

entgegenstehen, der Vernichtung anheimgibt. Wie<br />

gesagt, dies geschieht nicht willentlich, man tut<br />

es einfach und wartet ab. Normalerweise leistet<br />

die Gegengruppe erbitterten Widerstand oder bietet<br />

einen Kompromiss an, mit dem alle leben können.<br />

Aber es kommt selbst in der Evolution wirklich<br />

sehr selten vor, <strong>das</strong>s sie sich einfach so fxxx lässt<br />

und dafür auch noch den (…) des Vergewaltigers<br />

küsst. Und schon gar nicht leckt man den (…) von<br />

demjenigen, der den eigenen Sohn ermordet hat.<br />

Dafür muss man wohl eine ganz spezielle Art Meise<br />

besitzen und gehört in die Anstalt.<br />

Sicher nur ein Hilferuf aufgrund<br />

«eigener Diskriminierungserfahrungen<br />

in der deutschen Gesellschaft»<br />

(Berliner Integrationsbeauftragter).<br />

Foto: Archiv<br />

_ Akif Pirinçci (*1959) kam 1969<br />

aus der Türkei nach Deutschland.<br />

Sein erstes Buch «Tränen<br />

sind immer <strong>das</strong> Ende» erschien<br />

1980. Bekanntheit erlangte er<br />

vor allem mit seinem Katzenkrimi<br />

«Felidae» (1989). Seit 2012<br />

betätigt sich Pirinçci auch als<br />

gesellschaftspolitischer Essayist<br />

und Kritiker. Sein Buch «Deutschland<br />

von Sinnen» (2014) über<br />

die privilegierte Stellung von<br />

Migranten und Schwulen machte<br />

ihn zur Hassfigur des Mainstream.<br />

Pirinçci lebt derzeit in Bonn. Seine<br />

Bücher sind noch über <strong>das</strong> Portal<br />

antaios.de erhältlich.– In <strong>COMPACT</strong><br />

12/2015 berichtete er im Interview<br />

über die derzeitige Kampagne<br />

gegen ihn, die zur vollständigen<br />

Verbannung seiner Werke aus<br />

dem Buchhandel geführt hat.<br />

Pirinçci plant deswegen, Deutschland<br />

zu verlassen. – Der obige Text<br />

erschien zuerst in einer längeren<br />

Fassung auf «achgut.de».<br />

25


Ausgabe 8/2015 | 4,95 EUR<br />

www.compact-online.de<br />

<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ In Multikultistan<br />

«Dieses Milieu hasst Deutschland»<br />

_ Interview mit Seyran Ates<br />

Der Tod von Tugce Albayrak hinterlässt die Autorin und Frauen rechtlerin<br />

Seyran Ates («Der Multikulti-Irrtum») sprachlos. In <strong>COMPACT</strong><br />

spricht sie über den tödlichen Ehrbegriff des Täters, Deutschenhass<br />

in muslimischen Milieus und <strong>das</strong> Versagen der Justiz.<br />

tigen auch deutsche Jungs – also Intensivstraftäter<br />

– Mädchen. Die Frage ist eben, wie verbreitet ist es<br />

in dem einen und in dem anderen Milieu. Ich stelle<br />

mir die Frage: In welchem Milieu wachsen die auf?<br />

Wo kriegen sie Kontakt zu anderen Menschen, und<br />

wo gibt es überhaupt die Chancen, anzusetzen, damit<br />

sich da etwas verändert? Der Täter wird ja in<br />

dieser Situation von seinen Freunden noch verteidigt:<br />

Er konnte sich doch nicht von so einer Tussi,<br />

einer Frau etwas sagen lassen. Wie menschenverachtend<br />

und frauenverachtend ist diese Haltung?!<br />

Diese Freunde schreiben, so etwas könne<br />

schon passieren, denn Tugce habe schließlich<br />

seine Ehre beleidigt …<br />

Genau. Das ist noch eine Steigerung. Zum einen<br />

ist es eine Frau, und dann hat sie ihn auch noch in<br />

seiner Ehre verletzt.<br />

26<br />

Seyran Ates kennt den Fanatismus<br />

bestimmter muslimischer Milieus<br />

aus eigener Erfahrung. Foto: Archiv<br />

Wie wir unsere<br />

Heimat verlieren<br />

Deutsche<br />

raus!<br />

<strong>Asyl</strong>-Lobby<br />

vertreibt Mieter<br />

Petry Heil?<br />

Die AfD nach Lucke<br />

Rihanna<br />

Amerikas Albtraum<br />

Dossier: Der Der verratene Grexit Grexit<br />

Merkel, Merkel, Tsipras Tsipras und und der der Euro-Schwindel<br />

<strong>COMPACT</strong> Magazin 8/2015.<br />

Foto: <strong>COMPACT</strong><br />

Wenn sie ihn<br />

kriegen, machen<br />

sie Schabefleisch<br />

aus ihm.<br />

Was bedeutet der Tod von Tugce für Sie?<br />

Der Fall hat sehr viele Facetten. Zum einen ist es<br />

eine junge Frau, die reflexartig etwas getan hat,<br />

was rein menschlich ist und von jedem erwartet<br />

werden kann. Sicherlich hat sie in diesem Moment<br />

gar nicht realisiert, <strong>das</strong>s sie sich in Lebensgefahr<br />

begibt. Auf der anderen Seite sehen wir aber auch<br />

den Täter, der offensichtlich nicht zu kontrollieren<br />

war und ist. Es sind so viele Themen, die jetzt hochkommen:<br />

Gewalt an Frauen, sexuelle Belästigung,<br />

Intensivstraftäter, Jugendliche mit einem solchen<br />

Gewaltpotential. Dann <strong>das</strong> Interkulturelle: Da sind<br />

zwei deutsche Mädchen in einem McDonald‘s, die<br />

werden geschützt von einem türkischen Mädchen.<br />

Dann ist da ein serbischer Täter…<br />

Angeblich kosovo-albanisch oder bosnisch …<br />

Da und dort wird er als Serbe bezeichnet, aber offensichtlich<br />

hat er auch einen muslimischen Hintergrund.<br />

Dann sind da noch widerlichste Kommentare<br />

auf der Täterfreundschaftsseite. Das macht aus<br />

der Tat wieder ein gesellschaftliches Problem. Da<br />

ist <strong>das</strong> gesellschaftliche Problem mit Testosteronbomben,<br />

aber auch mit Rassisten und frauenfeindlichen<br />

jungen Menschen, die im muslimischen Milieu<br />

herangezogen werden. Dann gibt es sofort den<br />

Reflex: Gibt es <strong>das</strong> auch bei deutschen Jungs? Natürlich<br />

prügeln auch deutsche Jungs und vergewal-<br />

Ich habe diesen Ehrbegriff nie verstanden.<br />

Er ist auf keinen Fall mit dem Ehrbegriff zu vergleichen,<br />

der aktuell in der deutschen Kultur existiert.<br />

Die Ehre ist nicht Bestandteil der eigenen Leistung,<br />

sondern <strong>das</strong> Verhalten eines anderen verletzt dein<br />

Ansehen. In diesem Fall ist es eine fremde Frau,<br />

und die hat ihn in seiner Männlichkeit verletzt. Aus<br />

diesem patriarchalen Denken heraus steht die Frau<br />

in ihrer Stellung unter dem Mann. Dieser junge<br />

Mann kann sich auf keinen Fall von diesem schwachen<br />

Geschlecht, also dieser jungen Frau, irgendetwas<br />

sagen, geschweige denn sich aufhalten<br />

lassen in seiner Absicht. Er macht ja alles richtig.<br />

Er stellt seine Männlichkeit unter Beweis, indem<br />

er eine sexuelle Belästigung begeht. Dabei aufgehalten<br />

zu werden, <strong>das</strong> würde er vielleicht von<br />

den männlichen Familienmitgliedern dieser deutschen<br />

Frauen hinnehmen. Da würde man sich auf<br />

Augenhöhe wiederfinden. Aber <strong>das</strong>s <strong>das</strong> eine junge<br />

Frau war, die unter seinem Stand ist, die nichts<br />

zu sagen hat: Da flippt er dann noch mal aus. Da ist<br />

bei ihm die Sicherung durchgegangen. Er als Mann,<br />

der offensichtlich Intensivstraftäter ist, hat auch einen<br />

Freundeskreis, der ihn beobachtet. Und unter<br />

dieser Beobachtung nachzugeben, hätte er nie mit<br />

seiner Ehre vereinbaren können.<br />

Richter ohne Eier<br />

Die deutsche Gesellschaft hat sich <strong>das</strong> jahrelang<br />

angeschaut. Gegen den Täter liefen<br />

schon 15 Ermittlungen …<br />

Im Jugendstrafrecht mit dieser «Du, Du»-Rechtsprechung<br />

und dem «Mach <strong>das</strong> nicht noch einmal»<br />

kommen wir bei diesen Intensivstraftätern nicht


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ In Multikultistan<br />

weiter. Diese jungen Menschen drehen sich um<br />

und lachen die Rechtsprechung aus. Sie lachen<br />

<strong>das</strong> System aus. Sie sind in einem anderen System,<br />

in dem sie Männlichkeit erfahren, Achtung<br />

erfahren. Nach Auffassung solcher jungen Männer<br />

haben solche Staatsanwälte und Richter im Grunde<br />

keine Eier in der Hose. Sie sind diejenigen, die<br />

keine Kerle sind. In diesen Denkstrukturen ist der<br />

Staat schwach. Und dieser schwache Staat bestätigt<br />

sich immer wieder durch solche Urteile. Wenn<br />

er 15 oder 20 Straftaten begeht und es passiert ihm<br />

nichts … Er darf sich immer noch in seinem Clan<br />

präsentieren. Man zieht ihn ja nicht aus dieser Lebenssituation<br />

raus, er muss sich ja nicht ändern.<br />

Wir sagen, <strong>das</strong> ist deren Kultur,<br />

wir mischen uns nicht ein. Das ist<br />

Humbug.<br />

Man kann die Jungs aber kaum alle aus den<br />

Familien und ihrem Umfeld herausnehmen.<br />

Doch, kann man. Durch Inobhutnahme. Ich weiß<br />

nicht, warum jugendliche Mehrfachstraftäter noch<br />

im Haushalt der Eltern leben. Man kann sie tatsächlich<br />

aus den Familien rausnehmen. Aber dann muss<br />

man wissen, wohin. Wenn es <strong>das</strong> Milieu ist, müsste<br />

man ihnen ein anderes Leben anbieten. Ein paar<br />

Monate in einer Umerziehungsanstalt bringen es<br />

auch nicht. Sie müssten ein anderes Leben, eine<br />

andere Chance haben.<br />

Aber zu diesem Zeitpunkt ist <strong>das</strong> Kind doch<br />

schon längst in den Brunnen gefallen.<br />

Wir bräuchten sowieso schon im Kindergarten einen<br />

Umgang mit dem Thema Gewalt. Es gibt Erzieherinnen,<br />

die verzweifelt sind über Jungs, die immer<br />

wieder zuschlagen. Dann gibt es Gespräche mit<br />

Eltern, die <strong>das</strong> verdecken und beleidigt sind. Dann<br />

geht es in der Grundschule weiter. Dann gibt es<br />

Verwarnungen, Verweise, irgendwann schwänzt er<br />

die Schule, und dann geht die Karriere los. Die Eltern<br />

kommen auch aus diesem Milieu und sagen:<br />

Unser Sohn ist ein richtiger Junge, Jungs machen<br />

<strong>das</strong> halt. Die Erzieherinnen halten die Klappe, weil<br />

sie Angst vor diesen Eltern haben. Da bedarf es einer<br />

Zivilcourage der Gesellschaft.<br />

Wir müssen uns einmischen<br />

Läuft <strong>das</strong> unter der Überschrift «Multikulti ist<br />

gescheitert»?<br />

Die multikulturelle Gesellschaft scheitert nicht,<br />

sie existiert. Multikulturalismus ist <strong>das</strong> Konzept:<br />

Lass doch alle so, wie sie sind. Das ist auf jeden<br />

Fall gescheitert. Das ist auch ein bisschen die Haltung<br />

von Erzieherinnen, Lehrerinnen, Staatsanwältinnen,<br />

Richterinnen. Man traut sich doch nicht zu<br />

kritisieren und zu sagen: Gewalt ist immer noch ein<br />

Erziehungskonzept in muslimischen oder in türkischen<br />

Familien. Man muss ja nicht immer auf die<br />

Religion abstellen, aber leider Gottes kommen aus<br />

diesem Milieu eben viele Straftäter. Wenn man<br />

<strong>das</strong> benennt, ist man sofort in der Rassistenecke.<br />

Das ist die Diskussion, die wir immer wieder neu<br />

führen und uns dann zurückhalten. Das ist ein junger<br />

Mann. Man will den Namen nicht nennen, man<br />

So hetzen die<br />

Freunde des Täters<br />

«Bruder, ich kann <strong>das</strong> nicht glauben,<br />

was die Medien über dich<br />

berichten, ich weiß, was für<br />

ein Mensch du bist, und du <strong>das</strong><br />

ganz bestimmt nicht wolltest.<br />

Die übertreiben doch sowieso<br />

die Lage… keiner ausser dir<br />

und <strong>das</strong> Mädchen wisst in wirklichkeit<br />

was abgegangen ist …<br />

wir aus Offenbach die dich kennen<br />

halten stets zu dir und wir<br />

werden dir den rücken stärken<br />

… Ich wünsche dir viel glück<br />

und viel stärke möge Allah dir<br />

beistehen mein bester….»<br />

<br />

Kevin Binjaku<br />

«Bruderherz du schaffst es wir<br />

sind noch draussen und wissen<br />

<strong>das</strong> keine von den idioten dich<br />

versteht Medien ticken aus Propaganda<br />

die Huren! Und alle anderen<br />

die es nicht verstehen er<br />

war betrunken und nicht im bewusst<br />

sein es könnte jede gruppe<br />

Jugendliche passieren wenn<br />

eine frau die ehre beschmutzt<br />

chillt euch mal!!!»<br />

<br />

Mo Casanova<br />

Rechtschreibung<br />

und Grammatik im Original.<br />

Foto: Facebook<br />

Tugce Albayrak. Nach der Prügelattacke<br />

am 15.11.2014 wurden die<br />

lebenserhaltenden Maschinen am<br />

28.11.2014 abgestellt. Foto: Facebook<br />

Der Komaschläger Sanel M. wurde<br />

im Juni 2015 wegen Körperverletzung<br />

mit Todesfolge zu nur drei Jahren<br />

Jugendstrafe verurteilt. Foto:<br />

Facebook<br />

27


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ In Multikultistan<br />

_ Seyran Ates (* 1963) ist türkischkurdischer<br />

Herkunft und wuchs in<br />

Berlin-Wedding auf. Mit 17 verließ<br />

sie ihr Elternhaus und studierte<br />

später Jura. 1984 wurde sie von<br />

einem Auftragskiller der Grauen<br />

Wölfe während einer Beratung in<br />

einem Treff für türkische Frauen<br />

in Berlin schwer verletzt. 2006<br />

gab Ates nach Angriffen des<br />

geschiedenen Ehemanns einer<br />

Mandantin zeitweise ihre Anwaltslizenz<br />

zurück und überlegte<br />

2009 nach Morddrohungen, sich<br />

vollständig aus der Öffentlichkeit<br />

zurückzuziehen. Ates schrieb<br />

unter anderem die Bücher «Der<br />

Multikulti-Irrtum» (2007), «Der<br />

Islam braucht eine sexuelle<br />

Revolution» (2009) und «Wahlheimat<br />

- Warum ich Deutschland<br />

lieben möchte» (2013).<br />

Interview: Martin Müller-Mertens<br />

Bild unten links: Chronologie eines<br />

Todes: Eine Überwachungskamera<br />

zeichnete die Ereignisse des 15.<br />

November auf. Foto: YouTube<br />

Bild unten rechts: Das Grinsen des<br />

Täters: So präsentierte sich Sanel<br />

M. bei Facebook. Foto: Facebook<br />

will die Herkunft nicht nennen, um es nicht in diese<br />

Diskussion zu bringen. Wir sagen, <strong>das</strong> ist deren<br />

Kultur und wir mischen uns nicht ein. Das ist<br />

Humbug.<br />

Wie Deutschenfeindlich sind diese Milieus?<br />

Dieser junge Mann – ich unterstelle ihm <strong>das</strong> jetzt<br />

mal – ist mehrheitlich unterwegs in einem Milieu<br />

von Kids, <strong>das</strong> eher deutschenfeindlich ist. Die sagen:<br />

Wir sind die besseren Menschen, wir haben<br />

die bessere Religion und schauen runter auf die<br />

Deutschen. Das ist diese Parallelgesellschaft, in<br />

der es einen regelrechten Hass gegen die Mehrheitsgesellschaft<br />

und <strong>das</strong> Land, in dem sie leben,<br />

gibt. Diese jungen Menschen, aber auch die Eltern<br />

sind nicht in einem psychisch gesunden Zustand,<br />

weil sie in einer ständigen Hasswelt leben. Weil<br />

sie rausschauen und eine Gesellschaft sehen, die<br />

sie nicht wollen. Die hassen Deutschland, weil ihnen<br />

von Geburt an nur Negatives über Deutschland<br />

erzählt wird. Wenn ein junger Mensch in einer solchen<br />

Atmosphäre aufwächst, dann hat er auch eine<br />

Haltung gegenüber deutschen Mädchen. Ich weiß<br />

nicht, wie diese Belästigung auf der Toilette von<br />

McDonald‘s stattgefunden hat. Ob er die Mädchen<br />

angemacht hat, weil sie Deutsche waren. Weil: Mit<br />

Deutschen kann man <strong>das</strong> ja machen.<br />

Das geht nun seit 20 Jahren oder länger so.<br />

Vielleicht ist es zu spät, noch etwas zu ändern.<br />

Man hat auf jeden Fall viel versäumt. Aber <strong>das</strong>s<br />

es zu spät ist, würde ich nie sagen. Es wird jetzt<br />

schwieriger sein, weil <strong>das</strong> Milieu wächst. Aber<br />

es ist nicht zu spät. Deutschland muss realisieren,<br />

<strong>das</strong>s 15 Prozent und in Berlin 30 Prozent der<br />

Schulanfänger einen Migrationshintergrund haben.<br />

Wenn <strong>das</strong> Land es nicht realisieren will, <strong>das</strong>s eine<br />

Bevölkerung zu einem so großen Anteil nicht aus<br />

Urdeutschen – übrigens: wo immer diese auch herkommen<br />

– besteht; wenn ein Land seine Politik<br />

nicht darauf ausrichtet und <strong>das</strong> nach wie vor so vernachlässigt,<br />

ist es selbst schuld. Schade.<br />

Vendetta vorprogrammiert<br />

Noch einmal zur Ehre. Tugces Familie wird<br />

den Tod auch als schwer ehrverletzend empfinden.<br />

Insbesondere wenn der Täter zu einer<br />

milden Strafe verurteilt wird.<br />

Sicherlich steckt in der Familie in einigen Köpfen:<br />

Den bring ich um die Ecke. Der junge Mann muss<br />

sich auch warm anziehen, der wird sein Leben lang<br />

um sich gucken. Es ist eine türkische Familie. So<br />

wie er sich in seiner Ehre verletzt gefühlt hat, hat<br />

er etwas getan, <strong>das</strong>s die andere Seite aus diesem<br />

archaischen Denken dazu bringen wird zu sagen:<br />

Wenn <strong>das</strong> deutsche Gericht nicht vernünftig bestraft,<br />

dann müssen wir <strong>das</strong> tun. Tugce hat einen<br />

Vater. Ich weiß nicht, ob sie einen Bruder hat.<br />

Der schwache Staat bestätigt sich<br />

immer wieder durch solche<br />

Urteile.<br />

Zwei sogar.<br />

Sie hat Cousins, sie hat Familienangehörige, die extrem<br />

leiden. Die werden <strong>das</strong> nicht einfach so hinnehmen.<br />

Das passt nicht ins System. Zeitnah wird<br />

ihm jetzt niemand was tun. Aber der ist seines Lebens<br />

nicht mehr sicher. Wenn sie ihn kriegen, machen<br />

sie Schabefleisch aus ihm.<br />

28


Feiern im Angstraum<br />

_ von Martin Müller-Mertens<br />

Erst ein prominentes Opfer<br />

produziert Schlagzeilen: Jennifer<br />

Weist, hier während eines Auftritts<br />

am 25. August 2013 in Wiesbaden.<br />

Foto: fassadengefluester.com<br />

In Berlins Partyzone auf dem RAW-Gelände terrorisieren afrikanische Dealer und<br />

Balkan-Banden Feiernde wie Anwohner. Berlins Mainstream-Medien verschweigen<br />

die Herkunft der Täter. Wer auch nur Andeutungen macht, zieht den Hass der Antifa<br />

auf sich.<br />

Das Wummern der Bässe hallt durch die Berliner<br />

Nacht. Fast im Minutentakt spuckt die S-Bahn junge<br />

Leute aus. Von der Warschauer Brücke zur Revaler<br />

Straße im Stadtteil Friedrichshain ziehen sie<br />

wie in einer ausgelassenen Prozession. Die Nacht<br />

ist Stoßzeit für die Bierverkäufer in den Buden am<br />

Straßenrand. Ziel der Partygänger: <strong>das</strong> RAW-Gelände,<br />

Berlins angesagtestes Areal hipper urbaner<br />

Clubkultur. Doch längst liegt über dem RAW-Gelände<br />

der dunkle Schatten der Multikulti-Realität:<br />

Drogenhandel und explodierende Bandengewalt.<br />

Friedrichshain – über 100 Jahre war der einst<br />

kleinste Berliner Stadtbezirk vor allem Heimstatt<br />

der Proletarier. Zwischen dem Zentralviehhof an<br />

der Landsberger Allee und dem Reichsbahnausbesserungswerk<br />

(RAW) wuchsen Mietskasernen aus<br />

dem märkischen Sand. Doch die Gegend rund um<br />

<strong>das</strong> Ostkreuz und die Warschauer Straße ist längst<br />

aufgewertet, wie Berlins Landesregierung Luxussanierungen<br />

und Vertreibung der Alteingesessenen<br />

über lange Zeit euphemistisch bezeichnete. Nun<br />

wohnt die neue Szene hier – linksalternativ, betont<br />

weltoffen, gern mit Hipster-Bart. Wo noch bis<br />

1995 Züge instand gesetzt wurden, siedelte sich in<br />

morbider Industriekulisse die Kulturszene an: Clubs<br />

wie Astra und Suicide Circus, Konzerthallen, Galerien<br />

und ein Freiluftkino. Das hiesige Bierfestival<br />

sponsert die Taz.<br />

Einfach so abgestochen<br />

Im August 2015 geriet <strong>das</strong> RAW-Gelände über<br />

Nacht bundesweit in die Schlagzeilen. Ein Freund<br />

von Jennifer Weist, Frontfrau der linken Rockband<br />

Jennifer Rostock, war auf dem Heimweg von einer<br />

Jugendbande überfallen und fast getötet worden.<br />

Auf Facebook schrieb sich die 28-Jährige den<br />

Schrecken von der Seele. «Einer von ihnen zog ein<br />

Messer und verletzte meine Begleitung schwer am<br />

Hals. Alle Arterien waren schon freigelegt. Es fehlten<br />

nur ein paar Millimeter und er wäre direkt auf<br />

der Straße in meinen Armen gestorben.» Der Eintrag<br />

nebst Bild des zerstochenen Halses wurde auf<br />

Facebook fast 68.000 Mal geteilt. Als etliche der<br />

etwa 13.000 Kommentare nach der von Weist nicht<br />

genannten Herkunft der Täter fragten, bekam die<br />

Sängerin offenbar politisch korrekte Panik. «Ich versteh<br />

einfach nicht was hier los ist?! Eure ganzen<br />

beschissenen rassistischen Kackkommentare könnt<br />

Kein Bild aus dem Islamischen<br />

Staat – sondern aus Berlin-Friedrichshain:<br />

Der Freund von Jennifer<br />

Weist nach der Messerattacke.<br />

Foto: Facebook<br />

«Wer leben möchte,<br />

meidet <strong>das</strong> RAW-<br />

Gelände!»<br />

<br />

Nina Queer<br />

29


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ In Multikultistan<br />

30<br />

Gefährliche Orte<br />

Rund 20 Gegenden in Berlin<br />

führt die Polizei intern als sogenannte<br />

kriminalitätsbelastete<br />

Orte.<br />

Dort häufen sich Taschendiebstähle,<br />

Gewaltverbrechen und<br />

Drogenhandel. Zudem dienen<br />

sie kriminellen Banden als Rückzugsgebiet.<br />

Die genaue Liste der Orte wird<br />

von den Behörden seit Jahren<br />

geheim gehalten – angeblich,<br />

um die betroffenen Gegenden<br />

nicht zu stigmatisieren.<br />

Verschiedene Medienberichte<br />

nannten jedoch wiederholt neben<br />

dem RAW-Gelände unter<br />

anderem den Alexanderplatz in<br />

Mitte, <strong>das</strong> Kottbusser Tor und<br />

den Görlitzer Park in Kreuzberg,<br />

den Hermannplatz in Neukölln,<br />

den Leopoldplatz im Wedding<br />

sowie mehrere Abschnitte der<br />

U-Bahnlinien 7 und 8.<br />

Manche Ermittler sprechen statt<br />

von «kriminalitätsbelasteten Orten»<br />

lieber von «gefährlichen Orten»,<br />

weil dies die Situation besser auf<br />

den Punkt bringe. Grafik: <strong>COMPACT</strong><br />

Kriminalitätsbelastete Orte in Berlin<br />

SPANDAU<br />

U 7 in Abschnitten<br />

Rund um die<br />

Sandstraße<br />

REINICKENDORF<br />

U 9<br />

Leopoldstraße<br />

S + U Jungfernheide<br />

MITTE<br />

Kurfürstenstraße<br />

U Mierendorffplatz<br />

CHARLOTTENBURG-<br />

WILMERSDORF<br />

STEGLITZ-ZEHLENDORF<br />

Quelle: morgenpost.de<br />

Bahnhof Zoo<br />

Breitscheidplatz<br />

S + U Steglitz<br />

ihr Euch echt schenken!» Die brutale Messerattacke<br />

war kein Einzelfall. «Wer leben möchte, meidet<br />

<strong>das</strong> RAW-Gelände!», postete Berlins bekanntester<br />

Transvestit Daniel Wegscheider («Nina Queer»)<br />

nach dem Überfall auf Jennifer Weist und Begleitung.<br />

«Das ist meine dritte (!) Freundin, die geradeso<br />

mit dem Leben davongekommen ist.» Selbst Helfer<br />

vor Ort haben inzwischen nur noch Angst, «<strong>das</strong>s<br />

ich von hinten ein Messer drin habe», erzählt der<br />

Rettungssanitäter Jörg, der regelmäßig am RAW-<br />

Gelände im Einsatz ist. Häufig taucht die Gegend<br />

im offiziellen Polizeibericht auf, obwohl dieser bereits<br />

massiv ausgedünnt ist. Es sind immer dieselben<br />

Taten: Raubüberfälle, brutale Schlägerattacken,<br />

Messerangriffe.<br />

«Ich gehe abends nach 20 Uhr gar<br />

nicht mehr raus.» Ein Anwohner<br />

Doch meist schweigt Berlins linke Kulturszene –<br />

genau wie die etablierten Medien der Hauptstadt.<br />

Ein Besuch im Partymekka zeigt den Grund: Vor den<br />

Eingängen des RAW-Geländes lungern afrikanische<br />

Männer. Teure Kleidung und dicke Uhren lassen<br />

sie auffallen. Dass sie dealen, ist kein Geheimnis.<br />

Längst ist die Revaler Straße neben dem Görlitzer<br />

Park in Kreuzberg zur Drogenhölle Berlins verkommen.<br />

Ganz offen bieten die Afrikaner ihre Ware feil.<br />

U 8 in Abschnitten<br />

Görlitzer Park<br />

Hasenheide<br />

TEMPELHOF-<br />

SCHÖNEBERG<br />

Tiergarten Süd bis<br />

Schöneberg Nord<br />

PANKOW<br />

Alexanderplatz<br />

FRIEDRICHSHAIN-<br />

KREUZBERG<br />

Kottbusser Tor<br />

U 8<br />

NEUKÖLLN<br />

Hier hat die Polizei<br />

besondere Rechte<br />

Oranienburger Straße<br />

Hackescher Markt<br />

RAW-Gelände<br />

Hermannplatz<br />

LICHTENBERG<br />

TREPTOW-<br />

KÖPENICK<br />

U Rudow<br />

«Willst du was?», ruft einer von ihnen. Dann geht es<br />

ganz schnell. Einer der Schwarzen legt einem jungen<br />

Mann etwas in den Fahrradkorb. Geld wechselt<br />

den Besitzer. Plötzlich wird die Stimmung aggressiv.<br />

«Guck weg, bist wohl dumm», faucht der<br />

Dealer mich an. Drei andere Schwarze springen auf,<br />

nähern sich mir in dominanter Körperhaltung.<br />

Zu dieser Tageszeit laufen die Geschäfte der<br />

Dealer noch schleppend. Am Nachmittag wirkt<br />

<strong>das</strong> RAW-Gelände fast wie ausgestorben. Im Szenecafé<br />

Haubentaucher verbringt ein dutzend Gäste<br />

den letzten Sommernachmittag – vor dem Eingang<br />

werfen auch jetzt zwei Türsteher strenge Blicke<br />

in die Taschen. Auf einer kleinen Treppe im<br />

hinteren Bereich des Geländes sitzt eine Gruppe<br />

Jugendlicher. Mit gekonnter Pose entzündet einer<br />

von ihnen einen Joint, inhaliert mit Genuss und<br />

bläst den Rauch zufrieden aus. Ein süßlicher Geruch<br />

liegt in der Luft. Doch erst, wenn die Sonne<br />

untergeht, erwacht <strong>das</strong> Gelände zum wahren Leben.<br />

Dann schwärmen auch die Taschendiebe aus – auf<br />

der Suche nach oft alkoholisierten, hilflosen Opfern.<br />

Nach den Meldungen über die Messerattacke soll<br />

die Zahl der Gäste kurzzeitig abgenommen haben.<br />

Doch inzwischen wird wieder ausgelassen gefeiert<br />

– und weggeschaut. Kriminalität – für <strong>das</strong> Partyvolk<br />

in den Clubs ist sie kaum ein Thema. «Beklaut werden<br />

kann man überall», meint Nadja und nippt an<br />

ihrem Cocktail. «Man muss eben aufpassen.» Dass<br />

für die Überfälle Ausländer verantwortlich gemacht<br />

würden, findet ihr Freund Ben «eigentlich ziemlich<br />

blöd, und außerdem stimmt <strong>das</strong> auch gar nicht.»<br />

Dass die afrikanischen Dealer mittlerweile völlig<br />

ungeniert auftreten, findet Melanie auch «nicht so<br />

angenehm». Aber die Männer hätten wohl auch<br />

«keine andere Perspektive und überhaupt ist <strong>das</strong> ja<br />

auch nur möglich, weil es keine Legalisierungsstrategie<br />

für weiche Drogen» gebe. Das hippe Berlin<br />

besteht auf seiner Scheinwelt. Hier auf dem RAW-<br />

Gelände lebt es kollektiv seine Illussion.<br />

Die Angst der Anwohner<br />

Auf der anderen Seite der Warschauer Straße<br />

wissen sie es besser. Am örtlichen Supermarkt stehen<br />

MARZAHN- die Anwohner – viele neue, einige Alteingesessene.<br />

Nur wenige wollen reden. Manche verziehen<br />

HELLERSDORF<br />

<strong>das</strong> Gesicht, wenn <strong>das</strong> Gespräch auf <strong>das</strong> RAW-Gelände<br />

kommt. Dass vor allem Ausländerbanden hier<br />

ihr Unwesen treiben – hinter vorgehaltener Hand<br />

wird es deutlich. «Die sind schon aus der Richtung<br />

Balkan. Das ist <strong>das</strong> große Stichwort», sagt Jens, der<br />

direkt an der Warschauer Straße wohnt. Diebstähle<br />

gebe es im Partykiez schon länger. Doch in den<br />

letzten Monaten sind die Banden äußerst aggressiv<br />

geworden. «Da geht es richtig zur Sache», meint<br />

Pizzaverkäufer Mario. «Man hat Angst abends. Also<br />

ich versuche, abends die Ecke zu meiden», bekennt


Jens. Anwohner Horst musste die Gewalt bereits<br />

am eigenen Leib erfahren. «Ich hab‘ schon mal Pfefferspray<br />

ins Gesicht gekriegt, bloß weil ich einem<br />

mal was gesagt habe. Seitdem guck ich weg und<br />

sage auch nichts mehr. Ich gehe abends nach 20 Uhr<br />

gar nicht mehr raus, weil es hier immer schlimmer<br />

wird.» Stefan hat selbst noch keine Probleme gehabt<br />

– wohl aber davon gehört: «Jetzt habe ich<br />

mich auch mit Frauen unterhalten, die gehen da<br />

gar nicht entlang.» Auch Franziska wohnt im Umfeld<br />

des RAW-Geländes. «Ich denke, die Kriminalität<br />

kommt da von anderen Leuten. Nachts muss<br />

man halt ein bisschen aufpassen.» Wer diese «anderen<br />

Leute» sind? Das will sie nicht so recht sagen.<br />

Nicht nur die Wut der Anwohner wächst. Selbst<br />

auf der Facebook-Seite der Berliner Polizei häufen<br />

sich inzwischen die Unmutsäußerungen. «Also political<br />

correctness vor Opferschutz», schreibt der<br />

User Stephan Kohlmus, nachdem die Behörde erkennbar<br />

Täterbeschreibungen vermeidet. «Der Antanztrick<br />

– wer macht <strong>das</strong> wohl, der kleine Max<br />

Müller wohl eher nicht», ärgert sich Tobias Beck.<br />

«Ist doch jedem klar, um was für Personen es sich<br />

da handelt», heißt es von Sandra Nickel.<br />

Doch die politisch korrekte Schweigespirale<br />

funktioniert. Weder Berlins Polizei noch die Medien<br />

der Hauptstadt veröffentlichten in den vergangenen<br />

Monaten Details zur Herkunft von Tätern.<br />

Das war nicht immer so. Noch im Dezember 2014<br />

beschrieb der Berliner Kurier die Zustände im Klartext:<br />

«Afrikanische Flüchtlinge und Araber stehen<br />

dicht gedrängt rund um <strong>das</strong> RAW-Gelände, verkaufen<br />

jetzt sogar tagsüber vor den Wohn- und Geschäftshäusern<br />

Cannabis, vor allem aber Kokain,<br />

Speed, Ecstasy. (…) Innerhalb eines Jahres stiegen<br />

die Straftaten rund um die Warschauer Brücke um<br />

13 Prozent.» Überfälle und Diebstähle sollen demnach<br />

insbesondere durch orientalische Banden sowie<br />

Roma-Sippen verübt werden.<br />

Antifa schützt Täter<br />

Vor der Presse kündigt Berlins Innensenator<br />

Frank Henkel (CDU) gern eine Null-Toleranzstrategie<br />

gegen Dealer und Diebesbanden an. Spätestens<br />

2013 wurde <strong>das</strong> Gebiet am RAW-Gelände von<br />

der Polizei intern als einer der «kriminalitätsbelasteten<br />

Orte» eingestuft, an dem sie erweiterte Rechte<br />

hat. Doch mit Versuchen, der Lage einigermaßen<br />

Herr zu werden, sind die überforderten Ordnungshüter<br />

bereits im Görlitzer Park kläglich gescheitert.<br />

Offiziell fuhr Berlins Polizei allein von Januar bis<br />

August über 300 Sondereinsätze am RAW-Gelände,<br />

70 mehr als im Jahr zuvor. Doch Anwohner bezweifeln<br />

die Zahlen. «Die machen Mittags um 11<br />

einen Einsatz, wenn hier nichts los ist. Den schreiben<br />

sie dann in die Statistik. Abends ist keiner da»,<br />

ärgert sich Volkmar.<br />

Aktiv ist dagegen die autonome Antifa. Etwa einen<br />

Kilometer vom RAW-Gelände entfernt, in der<br />

Rigaer Straße, unterhält sie gleich zwei sogenannte<br />

Wohnprojekte. Eine No-go-Area für die Polizei,<br />

die hier regelmäßig mit einem Hagel aus Flaschen<br />

und Steinen überzogen wird. Auch Jennifer Weist –<br />

die von sich selbst sagt: «”die Mitte” ist mir noch zu<br />

rechts» – bekam <strong>das</strong> zu spüren: Dass sie als Opfer<br />

eines Kapitalverbrechens nicht schwieg, genügte<br />

bereits, um ins Visier der linken Blockwarte zu geraten.<br />

«Von ”der Antifa” muss ich mich als ”Pegida-Jenny”<br />

beschimpfen lassen», beklagte sie sich<br />

nach ihrem Bericht über die Messerattacke.<br />

Berliner Bronx? Die Neue Heimat<br />

gehört zu den bekanntesten Clubs<br />

auf dem RAW-Gelände. Foto: Fabian<br />

Duengel, findingberlin.com<br />

Tropfen auf den heißen Stein: Eine<br />

Drogenrazzia in der Revaler Straße<br />

im November 2014. Foto: Archiv<br />

«Von der Antifa<br />

muss ich mich als<br />

Pegida-Jenny<br />

beschimpfen<br />

lassen.»<br />

Jennifer Weist<br />

Alle Namen wurden von der<br />

Redaktion geändert.<br />

31


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ In Multikultistan<br />

Stadt der Wölfe<br />

_ von Petra McKinley<br />

Die englische Stadt Rotherham steht seit Kurzem für Kinderschändungen<br />

in einem extremem Ausmaß. Die Verbrechen wurden jahrelang<br />

von Behörden und Medien vertuscht, weil ihr Bekanntwerden<br />

die Multikulti-Idylle zerstört hätte: Die Täter waren Pakistaner.<br />

Viele Polizisten<br />

hatten Angst davor,<br />

als Rassisten<br />

stigmatisiert zu<br />

werden.<br />

Politik und Polizei interessiert ihr<br />

Schmerz nicht im Geringsten.<br />

Foto: cosmopolitan.co.uk<br />

Wie <strong>das</strong> Königreich der Kinderschänder wirkt<br />

es seit Kurzem, jenes Großbritannien, dessen «feine<br />

englische Art» auch ebendieses geflügelte Wort<br />

einst rühmte. Zunächst sorgten Anfang Juli 2014<br />

Meldungen über einen Pädophilenring im Parlament<br />

für Furore. Erschreckend war neben seinem<br />

Umfang – bis zu 20 dringend tatverdächtige<br />

Kinderschänder, gedeckt von mindestens ebenso<br />

vielen Mitwissern, darunter ehemalige und derzeitige<br />

Abgeordnete – besonders <strong>das</strong> Ausmaß<br />

der Vertuschungen. Ermittlungen waren verhindert<br />

oder eingestellt worden, ein brisanter Untersuchungsbericht<br />

verschwand vor 30 Jahren. Der<br />

erste Reporter, der den Skandal 2012 hatte aufdecken<br />

wollen, wurde von der BBC gefeuert. Außenminister<br />

William Hague hatte laut Angaben<br />

eines Opfers die Untersuchungen zu Pädophilenvorwürfen<br />

im Pflegesystem Nordwales im Keim<br />

erstickt, wie bereits im September 2012 im britischen<br />

Telegraph zu lesen war. Am 14. Juli 2014<br />

trat er überraschend zurück, angeblich im Zuge einer<br />

Kabinettsumbildung.<br />

Am 26. August 2014 platzte die nächste pädokriminelle<br />

Bombe: Eine «Unabhängige Untersuchung<br />

der sexuellen Ausbeutung von Kindern in<br />

Rotherham» wurde der Öffentlichkeit vorgestellt.<br />

Im Auftrag der Stadtverwaltung war sie unter der<br />

Leitung von Professorin Alexis Jay erarbeitet worden.<br />

Demnach waren nach vorsichtigen Schätzungen<br />

in der nordenglischen Kommune zwischen<br />

1997 und 2003 mindestens 1.400 Kinder und Heranwachsende<br />

sexuell missbraucht worden. Die<br />

Opfer, oft kaum älter als zehn Jahre, waren von<br />

pakistanischen Gangs, vielfach gemeinschaftlich,<br />

vergewaltigt, gefoltert und zur Prostitution gezwungen<br />

worden. Der Jay-Bericht dokumentierte<br />

Fälle, wo Kinder «mit Benzin übergossen wurden<br />

– wobei ihnen gedroht wurde, sie anzuzünden<br />

–, die mit Schusswaffen bedroht wurden, die bei<br />

brutalen gewalttätigen Vergewaltigungen zusehen<br />

mussten –, wobei ihnen gedroht wurde, sie würden<br />

die Nächsten sein, wenn sie jemandem davon<br />

erzählten», wie die BBC Ende August berichtete.<br />

32


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ In Multikultistan<br />

Politisch korrekt: Wegsehen<br />

Viele Minderjährige wurden entführt und quer<br />

durch England geschleust, um sie an Männergruppen<br />

sü<strong>das</strong>iatischer Herkunft weiterzureichen. Genauer:<br />

an muslimische Glaubensbrüder, zumeist<br />

Pakistani, auch in anderen Gemeinden als Rotherham...<br />

Nach dem Jay-Bericht ist die Herkunft der<br />

Täter aus politischer Korrektheit unter den Teppich<br />

gekehrt und den Opfern «nicht geglaubt» worden:<br />

Unter Streetworkern und anderen Sozialarbeitern<br />

habe der «verbreitete Eindruck» bestanden, <strong>das</strong>s<br />

hochrangige Personen «im Rat und in der Polizei<br />

die ethnische Dimension herunterspielen wollten».<br />

Schon vor über zehn Jahren hätten den Behörden<br />

alarmierende Hinweise auf eine mehrheitlich pakistanischstämmige<br />

Bande, die eine hohe Anzahl<br />

Kinder brutal missbrauchten, vorgelegen. Keine der<br />

zuständigen Stellen sei eingeschritten.<br />

Dabei hatten drei vorangegangene Untersuchungen<br />

in den Jahren 2002, 2003 und 2006<br />

schon Ähnliches ergeben wie die aktuelle. Sie seien<br />

jedoch unterdrückt worden, weil Beamte «den<br />

Daten nicht glaubten». «Ab spätestens April 2005<br />

kann niemand in Rotherham mehr gesagt haben,<br />

er wisse von nichts», resümiert Jay. Den Report<br />

über den Fall einer 17-Jährigen, die 2010 tot in einem<br />

Kanal bei Rotherham gefunden worden war,<br />

versuchte der zuständige Stadtrat ebenfalls unter<br />

Verschluss zu halten. Als er dennoch veröffentlicht<br />

werden musste, war sein Text stark redigiert worden,<br />

um die Ethnie von Männern zu verschleiern,<br />

die <strong>das</strong> Kind bereits sechs Jahre zuvor zu schänden<br />

versucht hatten. Auch ein Report der Polizei<br />

von 2010 griff <strong>das</strong> «Problem mit Netzwerken asiatischer<br />

Täter, sowohl auf nationaler wie lokaler Ebene»<br />

auf. Es sei besonders ausgeprägt «in Sheffield<br />

und sogar mehr noch in Rotherham». Das Papier zitiert<br />

ein Dokument von Rotherhams Kinderschutzausschuss,<br />

der zur Zurückhaltung – also zum Täterschutz?<br />

– auffordert, weil «die Verbrechen kulturelle<br />

Merkmale aufwiesen, (…) die lokal sensibel sind,<br />

in Bezug auf die [kulturelle] Vielfalt».<br />

Vertuschung und Komplizenschaft<br />

Sensibilität gegenüber den Multikulti-Mythen,<br />

aber nicht gegenüber den Opfern – <strong>das</strong> war die<br />

Leitlinie der Behörden. Es habe ihnen an Respekt<br />

für die Vergewaltigten gemangelt, die als «unerwünscht»<br />

betrachtet wurden, bemängelt der<br />

Jay-Bericht. In zwei Fällen hatten Väter ihre Kinder<br />

aus Häusern, in denen sie festgehalten wurden,<br />

schließlich selbst befreien wollen. Statt zu<br />

helfen, inhaftierte sie die Polizei dafür. «In anderen<br />

Fällen wurden Opfer selbst verhaftet, weil sie wegen<br />

Trunkenheit in der Öffentlichkeit und Ruhestörung<br />

aufgefallen waren. Gegen die Täter (...) wurde<br />

hingegen nichts unternommen», so der Jay-Bericht.<br />

Dabei waren es zumeist die Gangster selbst<br />

gewesen, die die Opfer unter Drogen- und Alkoholeinfluss<br />

gesetzt hatten... Die Passivität der Behörden<br />

war offenbar zum Teil auch der Verwicklung<br />

von Polizisten in die Missbräuche geschuldet: Zumindest<br />

gegen einen Beamten, der eine 15-Jährige<br />

zum Sex gedrängt haben soll, wurde Anklage<br />

erhoben. Der Polizeipräsident der Region kündigte<br />

in der Woche nach Bekanntwerden des Skandals<br />

weitere interne Ermittlungen an.<br />

Man bedenke: In nur neun der mindestens 1.400<br />

Fällen wurde überhaupt gegen die Schänder ermittelt.<br />

Lediglich fünf erhielten eine Gefängnisstrafe.<br />

Systematisch wurden Opfer und Zeugen eingeschüchtert.<br />

So wurde ein aussagewilliges Mädchen<br />

umgestimmt, indem der Täter ihre Schwester<br />

entführte, ihr dies mitteilte und sie wissen ließ:<br />

Was weiter geschehe, liege bei ihr. In anderen Fällen<br />

gingen die Missbrauchten sogar zu ihren Peinigern<br />

zurück, weil diese ankündigten, sonst ihren<br />

Eltern und Geschwistern etwas anzutun. Die Täter<br />

terrorisierten ganze Familien mit Drohanrufen, saßen<br />

demonstrativ vor ihren Wohnungen im Auto herum,<br />

warfen ihnen die Fensterscheiben ein. Rechtliche<br />

Konsequenzen scheinen sie keine befürchtet<br />

zu haben. «Ich glaube, es gab eine Kultur, die besagte,<br />

lasst uns nicht allzu sehr <strong>das</strong> Boot des multikulturellen<br />

Zusammenlebens ins Schwanken bringen»,<br />

gestand Denis MacShane, Unterhaus-Abgeordneter<br />

für den Wahlkreis Rotherham.<br />

Politisch korrekter Täterschutz:<br />

«Die Verbrechen haben kulturelle<br />

Merkmale (…), die im Hinblick auf<br />

die kulturelle Vielfalt heikel sind.»<br />

(Untersuchungsbericht Rotherham)<br />

Foto: Elisabeth Cook<br />

In nur neun von<br />

mindestens 1.400<br />

Fällen wurde überhaupt<br />

gegen die<br />

Kinderschänder<br />

ermittelt.<br />

33


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ In Multikultistan<br />

Schutzlos<br />

Infolge der Vergewaltigungen<br />

in Rotherham wurden über 100<br />

Kinder geboren. Einigen der<br />

minderjährigen Mütter wurden<br />

diese von den Tätern weggenommen,<br />

anderen durch die Behörden,<br />

welche sie zur Adoption<br />

freigaben. Es gab zahlreiche<br />

Fehlgeburten und teils erzwungene<br />

Abtreibungen. Oft unternahmen<br />

die Behörden nichts,<br />

obwohl sich die Opfer an sie<br />

wandten. Selbst als die Eltern<br />

einer 14-jährigen Schwangeren<br />

Ämter und Polizei alarmierten,<br />

erhielten sie lange keine<br />

Hilfe; schließlich zwang der Täter<br />

die Minderjährige zur Abtreibung.<br />

Trotz der anschließenden<br />

Unterbringung bei Pflegeeltern<br />

machte er sie ausfindig, tyrannisierte<br />

und schwängerte sie erneut.<br />

Nur weil der Schänder wegen<br />

einer anderen Straftat ins<br />

Gefängnis kam, hatte die Minderjährige<br />

Ruhe – bis er entlassen<br />

wurde und sie wieder bedrohte.<br />

(Alle Angaben nach dem<br />

Jay-Bericht)<br />

Rochdale 2013: Ein Mitglied eines<br />

Sexgangsterringes spricht zwei<br />

Mädchen an. Foto: Polizei Rochdale<br />

Systemisches Versagen<br />

Schon 2012 hatte der Innenausschuss des Unterhauses<br />

den Polizeichef von South Yorkshire,<br />

David Compton, und einen weiteren hochgestellten<br />

Polizisten gerügt. Es ging um Beweise zu drei<br />

Mitgliedern einer Familiengang, die in den Missbrauch<br />

von 61 Mädchen verwickelt waren: Sie, wie<br />

auch ein Verdächtiger in einem anderen Fall, waren<br />

jedoch nie verurteilt worden. Anfang 2013 musste<br />

Martin Kimber, der Vorsitzende der Bezirksverwaltung,<br />

vor dem Ausschuss aussagen. Er sollte <strong>das</strong><br />

Ausbleiben von Festnahmen trotz mehrerer durchgeführter<br />

Untersuchungen sowie der Identifizierung<br />

von 58 jungen missbrauchten Mädchen erklären.<br />

Der Abgeordnete Keith Vaz wollte zudem<br />

wissen, warum nach der Verhaftung von fünf Männern<br />

2010 nicht mehr getan worden sei. «In Lancashire<br />

gab es im vorletzten Jahr 100 Strafverfahren,<br />

in South Yorkshire gab es keine Strafverfolgungen»,<br />

hielt er Kimber vor. Die Bezirksverwaltungsbehörde<br />

entschuldigte sich für ihr «systemisches Versagen»,<br />

wodurch sie die Opfer «im Stich gelassen» habe.<br />

Systemisches Versagen – eine treffende Umschreibung:<br />

So gaben viele Beamte laut dem Jay-<br />

Bericht an, hinsichtlich einer Ermittlung der ethnischen<br />

Zugehörigkeit der Täter «nervös» gewesen<br />

zu sein. Sie hätten Angst davor gehabt, als Rassisten<br />

stigmatisiert zu werden. Andere erklärten, von<br />

ihren Vorgesetzten die klare Anordnung erhalten zu<br />

haben, keine Angaben bezüglich der Ethnie zu machen.<br />

Eine Mitarbeiterin, die leitende Polizeibeamte<br />

auf die wachsende Zahl der Missbrauchsfälle hinzuweisen<br />

versuchte, bekam mitgeteilt, sie solle <strong>das</strong><br />

lassen. Im Weiteren wurde sie suspendiert und kaltgestellt.<br />

Auch nach Vorlage des Jay-Berichtes müssen<br />

die für <strong>das</strong> «systemische Versagen» Verantwortlichen<br />

jedoch keine disziplinarischen Folgen fürchten.<br />

Das gilt sogar für die Kinderschutzbeauftragte<br />

Joyce Thacker. Noch im März 2014 hatte sie ihre<br />

Gruppenleiter wie folgt gebrieft: Sie sollten beim<br />

Umgang mit Fällen von sexueller Ausbeutung labiler<br />

Mädchen den «Sinn für Proportionalität bewahren».<br />

Jene Fälle machten «nur 2,3 Prozent aller Kinderschutzaufgaben»<br />

in Rotherham aus. Vernachlässigung<br />

in den Familien stelle «ein viel signifikanteres<br />

Problem dar». Nichtsdestotrotz hatte Thacker 2012<br />

einem Paar die Pflegekinder entzogen, nur weil es<br />

sich um Anhänger der britischen Unabhängigkeitspartei<br />

(UKIP) handelte: aus Sorge über deren kritische<br />

Position gegenüber dem Multikulturalismus.<br />

«Unschuldige weiße Opfer,<br />

dunkelhäutige Täter».<br />

<br />

Times-Reporter Norfolk<br />

Dass der Stadtrat 2013 überhaupt Professorin<br />

Jay mit der Untersuchung der Vorfälle beauftragte,<br />

verdanken die Opfer nur den kurz zuvor in der Times<br />

veröffentlichten Enthüllungen von Andrew Norfolk.<br />

Der Reporter war schon 2003 ersten Verbrechen auf<br />

die Spur gekommen. Er hatte nach eigenen Angaben<br />

anfangs selbst nicht glauben wollen, was seine<br />

Nachforschungen ergaben. Die Vorstellung, <strong>das</strong>s<br />

Männer aus ethnischen Minderheiten Sexualdelikte<br />

an meist weißen Mädchen verübten, so der Journalist,<br />

«war wie die Bestätigung dessen, was die<br />

Fantasie der äußersten Rechten sich so vorstellte:<br />

unschuldige weiße Opfer, böse dunkelhäutige Täter.<br />

Meine liberale Angst schaltete sofort in den<br />

höchsten Gang.» Die wahren Heldinnen in der Geschichte,<br />

meint er, seien jedoch «Amy» und «Jessica».<br />

Die beiden hatten mit dem Reporter gesprochen,<br />

allen Drohungen ihrer Peiniger zum Trotz.<br />

Auch dieser Sexskandal schlug<br />

in Großbritannien Wellen: Der<br />

populäre BBC-Moderator Jimmy<br />

Savile (1926–2011) soll rund 450<br />

Opfer missbraucht haben. Foto:<br />

Gary Calton, The Observer<br />

34<br />

_ Petra McKinley berichtete in<br />

<strong>COMPACT</strong> 7/2015 über rituellen<br />

Mißbrauch von Kindern durch<br />

satanische Kulte und Sekten.


Frauen als Freiwild<br />

_ von Daniela Sedlmayer<br />

In den Augen moslemischer <strong>Asyl</strong>anten<br />

ist normales Feiern wohl eine<br />

Aufforderung zur Vergewaltigung.<br />

Foto: Thinkstock<br />

Mit der <strong>Asyl</strong>antenflut kommen immer mehr Vergewaltiger nach Deutschland. Doch<br />

die Behörden wiegeln ab. Wer <strong>das</strong> Thema auch nur anspricht, wird mit der Nazikeule<br />

bedroht. Aber zu viele haben, wie unsere Autorin, ganz persönlich ihre Erfahrungen<br />

gemacht und wollen nicht mehr schweigen.<br />

Willkommen im Albtraum: Am 7. November<br />

2015 lud der linksalternative Verein Refugees Welcome<br />

Bonn GutmenschInnen und <strong>Asyl</strong>forderer zur<br />

Party Without Borders in den hippen Club Thownship<br />

der Bundesstadt. Einen Abend lang Multikulti-<br />

Traum auf der Tanzfläche. Die auf der Pirsch befindlichen<br />

«Flüchtlinge», so der Jargon der <strong>Asyl</strong>lobby,<br />

ließen sich nicht zwei Mal bitten. Deutsche Männer<br />

wurden in den Toiletteneingängen zur Seite gedrängt,<br />

berichtet ein Teilnehmer. Dann gingen die<br />

<strong>Asyl</strong>anten auf Frauenjagd. «Never ever, habe ich<br />

mit meinen nun 38 Jahren von einem Deutschen<br />

oder sonstigen integrierten Ausländer so etwas<br />

Krasses erlebt wie an diesem Abend. Noch nie ist<br />

mir körperlich ein mir unbekannter Mann so nahe<br />

gekommen», schrieb später eine Besucherin. «Es<br />

herrschte eine so dermaßen unangenehme bedrohliche<br />

Stimmung, <strong>das</strong>s wir es nicht lange ausgehalten<br />

haben.»<br />

Selbst Refugees Welcome Bonn kam an einer<br />

Reaktion nicht vorbei. Aber der bunte Ausländerrein-Verein<br />

schwor seine Anhänger auf ein realitätsvergessenes<br />

«Weiter so» ein. Übergriffe gegen<br />

Frauen seien nicht akzeptabel. Doch «Männer,<br />

die nicht wissen, wie sie sich zu benehmen haben<br />

und patriarchale Denkweisen, die sich in solchem<br />

Fehlverhalten Bahn brechen, gibt es leider in jedem<br />

Land und jeder Kultur», hieß es in einer Stellungnahme.<br />

Nun sei wichtig, «solche Unterschiede in<br />

der täglichen Begegnung anzugehen».<br />

Seit Deutschland mit zumeist jungen moslemischen<br />

Männern geflutet wird, geht bei Frauen<br />

die Angst um. Auch bei mir: In einer süddeutschen<br />

Kleinstadt wurde ich vor Kurzem – nicht zum ersten<br />

Mal – auf der Straße angesprochen, auf englisch.<br />

Der junge Afrikaner bestand darauf, mich auf der<br />

menschenleeren Straße in einem Wohnviertel zu<br />

begleiten, bot mir ein Gespräch und seine Freundschaft<br />

an. Als ich ihm höflich aber mit Nachdruck<br />

versicherte, <strong>das</strong>s ich mir meine Freunde nicht auf<br />

der Straße suche, und er merkte, <strong>das</strong>s ich auch an<br />

seinem «just friends» kein Interesse hatte, wurde<br />

er wütend und giftete mich an: «You can go home<br />

and fuck alone!»<br />

Die Sache hätte auch schlimmer für mich enden<br />

können. Immer wieder machen Berichte über<br />

brutale Vergewaltigungen durch illegale Siedler<br />

Vergewaltigungen in<br />

Schweden<br />

Gemeldete Fälle im Verhältnis<br />

zur Zahl der Einwanderer<br />

25,1<br />

58.811<br />

53,2<br />

90.021<br />

2004 2008 2012<br />

Vergewaltigungen pro<br />

100.000 Einwohner<br />

Anzahl der Einwanderer<br />

Quelle: aftonbladet, UN,<br />

migrationsverket.eu<br />

66,4<br />

111.090<br />

Selbst Rentnerinnen<br />

sind vor Sex-Attacken<br />

nicht sicher.<br />

35


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ In Multikultistan<br />

Behörden schauen weg<br />

Doch die Behörden mauern, beschwichtigen und<br />

weigern sich, Statistiken zu veröffentlichen, aus<br />

denen der kulturelle Hintergrund der Sexualverbrecher<br />

klar hervorgeht. Als ich von der Dresdner<br />

Polizei erfahren wollte, ob man als Frau besondere<br />

Schutzmassnahmen ergreifen sollte, erging sich<br />

die Behörde in ausweichenden Allgemeinplätzen:<br />

«Es ist immer leicht gesagt, <strong>das</strong>s Frauen vermehrt<br />

auf ihre Sicherheit achten sollen. Doch wie soll <strong>das</strong><br />

konkret aussehen? Tatsache ist, <strong>das</strong>s es Vergewaltigungen<br />

immer gab und auch geben wird. Glücklicherweise<br />

ist die Wahrscheinlichkeit, Opfer einer<br />

Vergewaltigung zu werden, nach statistischen<br />

Maßstäben gering.»<br />

Lediglich aus polizeilichen Einsatzmeldungen<br />

geht hervor, wenn ein Täter «südländisch» oder<br />

«nordafrikanisch» aussieht – aber auch nur dann,<br />

wenn die Behörden bei der Fahndung auf die Mithilfe<br />

der Bevölkerung angewiesen sind. In der Presse<br />

ist es schon seit Jahren üblich, die Herkunft von<br />

Tätern zu verschweigen. Die großen Moralapostel<br />

der deutschen Journaille erledigen <strong>das</strong> Problem mit<br />

der Nazi-Keule: Der Jude als perverser Lustmolch<br />

war schon ein Leitmotiv der antisemitischen Propaganda<br />

im Dritten Reich. In den USA sei der Vorwurf<br />

der Vergewaltigung außerdem fester Bestandteil<br />

des rassistischen Diskurses und der Diskriminierung<br />

von Schwarzen, doziert Jakob Augstein oberlehrerhaft<br />

in Spiegel Online. Und deswegen sollen<br />

wir den Mund halten?<br />

36<br />

Angst im Blick: Es kann praktisch<br />

jede Frau treffen. Foto: iStock<br />

«You can go home<br />

and fuck alone.»<br />

Mit diesem Phantombild sucht die<br />

Aachener Polizei einen Vergewaltiger.<br />

Bezeichnet wird der Täter als<br />

«dunkler Typ, evtl. auch Südländer».<br />

Foto: Polizei Aachen<br />

die Runde. Die Opfer stammen aus allen Altersklassen.<br />

Am 3. August 2015 war im Chemnitzer<br />

Park der Opfer des Faschismus ein siebenjähriges<br />

Mädchen am hellichten Tag von einem Nordafrikaner<br />

missbraucht worden. In Magdeburg wurden<br />

im Oktober 2015 innerhalb von vier Wochen<br />

gleich vier Vergewaltigungen durch Männer «südländischen<br />

Typs» polizeibekannt. In Herford begann<br />

Mitte November 2015 ein Prozess gegen einen somalischen<br />

<strong>Asyl</strong>anten, der eine 88 Jahre alte Frau in<br />

ihrer Wohnung überfallen und vergewaltigt haben<br />

soll. Auch die Frauen in den Heimen sind betroffen:<br />

Drei Nächte mischte sich die Reporterin Jana<br />

Göbel vom Rundfunk Berlin-Brandenburg unter die<br />

etwa 150 Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft<br />

im 700-Einwohner-Ort Garzau-Garzin. Die Männer<br />

wollen einfach gerne flirten, berichtet ihr die Zimmernachbarin,<br />

eine alleinstehende Somalierin, die<br />

deshalb den Gang in die Gemeinschaftsküche vermeidet.<br />

Ob man sie auf ihrem Zimmer besuchen<br />

dürfe, werden die Frauen dort gefragt – und es ist<br />

klar, <strong>das</strong>s es hier nicht darum geht, platonische<br />

Freundschaften zu schließen.<br />

Natürlich darf man auch bei alternativen Medien<br />

nicht jede Vergewaltigungsmeldung glauben.<br />

Einschlägige Seiten, die über diese Vorfälle – auch<br />

gerne drastisch – in Wort und Bild zu informieren<br />

bemüht sind, sind zum Beispiel <strong>das</strong> Gatestone Institute,<br />

PI-News, Gates of Vienna und Jihadwatch.<br />

Diese Seiten sind explizit anti-islamisch und verstehen<br />

sich als Sprachrohre des jüdischen Staates.<br />

Gatestone etwa ist ein Ableger des pro-zionistischen<br />

Hudson Instituts.<br />

Die Zahlen<br />

Doch bedienen sich Migrationskritiker tatsächlich<br />

nur Ressentiments und Urängsten, um Stimmung<br />

zu machen, wie Augstein & Co unterstellen?<br />

Einige Zahlen: In Berlin beträgt der Anteil der Nicht-<br />

Deutschen an der Wohnbevölkerung 13,7 Prozent.<br />

Ihr Anteil an «Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung»<br />

lag jedoch laut der Polizeilichen Kriminalstatistik<br />

Berlin 2011 bei fast dem Doppelten,<br />

nämlich bei 26,4 Prozent. Dabei ist zu berücksichtigen,<br />

<strong>das</strong>s eingebürgerte Türken, Araber und so<br />

weiter in dieser amtlichen Statistik gar nicht unter<br />

Nicht-Deutsche gefasst werden. Vermutlich muss


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ In Multikultistan<br />

man also den Anteil verdoppeln, wenn man Personen<br />

mit deutschem Pass, aber «Migrationshintergrund»<br />

hinzuzählt. Aber es gibt eine generelle<br />

Übersicht über Straftaten in der Gruppe unter 21<br />

Jahren. Dort machen Nicht-Deutsche einen Anteil<br />

von 27,8 Prozent aus und Deutsche «mit Migrationshintergrund»<br />

einen Anteil von weiteren 25,1<br />

Prozent, zusammen also 52,9 Prozent. Schwer vorstellbar,<br />

<strong>das</strong>s dieser Wert bei Sexualstraftaten wesentlich<br />

unterschritten wird.<br />

Welche Konsequenzen die Multikulti-Ideologie<br />

für Frauen hat, führt die Entwicklung in Schweden<br />

bereits länger drastisch vor Augen. Seit Beginn der<br />

dortigen Massenbereicherung im Jahre 1975 stieg<br />

die Kriminalitätsrate um 300 Prozent, die Zahl der<br />

Vergewaltigungen sogar um 1.472 Prozent. Damit<br />

liegt <strong>das</strong> skandinavische Land in puncto Sittlichkeitsverbrechen<br />

inzwischen weltweit auf Rang 2.<br />

Selbst in die Sicherheitshinweise des Auswärtigen<br />

Amtes hat es Schweden mittlerweile geschafft.<br />

»Schweden weist eine hohe Rate angezeigter Vergewaltigungen<br />

(…) auf. Liberale und freizügige<br />

Körpersprache sowie deren unterschiedliche Deutung<br />

können leicht zu Missverständnissen führen”,<br />

warnt <strong>das</strong> Ministerium deutsche Urlauber. Da die<br />

Kultur von Deutschen und Schweden in diesen<br />

Punkten jedoch kaum Unterschiede aufweist, kann<br />

der Satz nur als versteckte Warnung vor sexualisierter<br />

Migrantengewalt gedeutet werden.<br />

Ausländer werden als Inländer verkauft<br />

Auch in Schweden reagieren die Medien routiniert<br />

mit politisch korrekten Fälschungen. Ein<br />

schlagzeigenträchtiger Fall ereignete sich Anfang<br />

2015. Sieben Somalier und ein Iraker suchten auf<br />

der zwischen Finnland und Schweden pendelnden<br />

Fähre Amorella nach Sex. Schließlich vergewaltigten<br />

sie eine Frau in ihrer Kabine. Zwar konnten<br />

Schwedens Lügenmedien <strong>das</strong> Verbrechen selbst<br />

nicht verschweigen, bezeichneten die Täter jedoch<br />

durchgängig als «schwedische Männer» (Dagens<br />

Nyheter) beziehungsweise «Schweden» (Expressen).<br />

Erst der Radiosender Granskning Sverige<br />

deckte ihre wahre Herkunft auf. In diesem und in<br />

anderen Fällen als Lügner überführt, üben die Redakteure<br />

jedoch nicht etwa Selbstkritik, sondern<br />

rufen nach polizeistaatlichem Vorgehen gegen<br />

unlieb same Alternativ-Konkurrenten. «Angesichts<br />

wachsenden Zuspruchs für Medien, die sich um<br />

Presseethik nicht scheren, ist eine Einschränkung<br />

der Pressefreiheit künftig nicht auszuschließen”,<br />

forderte der Chefredakteur der auflagenstärksten<br />

Tageszeitung Dagens Nyheter, Peter Wolodarski.<br />

Das Auswärtige Amt warnt vor<br />

Vergewaltigungen in Schweden.<br />

Doch warum werden die zumeist jungen moslemischen<br />

Männer zu Vergewaltigern? Viel interessanter,<br />

als die Ursachen in irgendwelchen Koranversen<br />

zu suchen, ist die Frage, welche demoralisierenden<br />

Auswirkungen auf einen Menschen<br />

seine kulturelle Entwurzelung hat. Vor allem Männer<br />

aus Ländern, in denen eine starke Sozialkontrolle<br />

herrscht, werden in Europa offenbar dazu<br />

verführt, sich drastisch daneben zu benehmen. In<br />

einigen der Herkunftsländer dürfen Männer fast<br />

alles – zumindest ihren Frauen gegenüber. Ebenso<br />

gut kann es aber auch passieren, <strong>das</strong>s ein Mann,<br />

der sich an der falschen Frau vergreift, von einem<br />

Mob gelyncht wird. Sicherlich spielen kulturelle<br />

Missverständnisse eine große Rolle, die nicht nur<br />

auf den Islam zurückzuführen sind – wenngleich<br />

die muslimische Verachtung von «Kuffar» (Ungläubigen)<br />

unter dem erstarkten Einfluss von Hasspredigern<br />

eindeutig dazu beiträgt, <strong>das</strong>s die Hemmschwelle<br />

deutlich niedriger ist, sich an einem «ungläubigen»<br />

Mädchen zu vergehen, <strong>das</strong> sowieso<br />

schon in der Kategorie «Hure» rangiert. Auch Vorurteile<br />

sitzen nämlich tief. Wer mit dem Bild aufwächst,<br />

<strong>das</strong>s der Westen dekadent und moralisch<br />

verkommen ist, der wird wohl in seinem ganzen Leben<br />

nicht kapieren, <strong>das</strong>s die Menschen in Europa<br />

ihr Leben nach ganz anderen Maßstäben ausrichten<br />

als die in Hollywood fabrizierte virtuelle Realität<br />

ihnen vorgaukelt.<br />

Virginia Schallmayer erlebt die männlichen <strong>Asyl</strong>forderer in<br />

ihrem Heimatort Traiskirchen: «Viele Männer haben keinen<br />

Respekt. Sie sagen ”Süße” und lachen. Als sie mir vorige<br />

Woche den Weg versperrt haben, war ich kurz davor, die Polizei<br />

zu rufen.» Foto: Daniel Schaler<br />

Brandbrief aus<br />

Hessen<br />

Mitte August schlugen der Landesfrauenrat<br />

Hessen, pro familia<br />

und die Landesarbeitsgemeinschaft<br />

Hessischer Frauenbüros<br />

Alarm. In ihrem Offenen<br />

Brief hieß es unter anderem:<br />

«Die Unterbringung in Großzelten<br />

(…) spielt denjenigen Männern<br />

in die Hände, die Frauen<br />

ohnehin eine untergeordnete<br />

Rolle zuweisen und alleinreisende<br />

Frauen als ”Freiwild” behandeln.<br />

Die Folge sind zahlreiche<br />

Vergewaltigungen und sexuelle<br />

Übergriffe, zunehmend wird<br />

auch von Zwangsprostitution<br />

berichtet. Es muss deutlich gesagt<br />

werden, <strong>das</strong>s es sich hierbei<br />

nicht um Einzelfälle handelt.<br />

Frauen berichten, <strong>das</strong>s sie, aber<br />

auch Kinder, vergewaltigt wurden<br />

oder sexuellen Übergriffen<br />

ausgesetzt sind. So schlafen<br />

viele Frauen in ihrer Straßenkleidung.<br />

Frauen berichten<br />

regelmäßig, <strong>das</strong>s sie nachts<br />

nicht zur Toilette gehen, weil<br />

es auf den Wegen dorthin und<br />

in den sanitären Einrichtungen<br />

zu Überfällen und Vergewaltigungen<br />

gekommen ist. Selbst<br />

am Tag ist der Gang durch <strong>das</strong><br />

Camp bereits für viele Frauen<br />

eine angstbesetzte Situation.»<br />

«Vielen Frauen geht es in den<br />

Unterkünften so wie einer Studentin,<br />

die einen Besuch in einem Männerknast<br />

macht», sagte ein Angestellter<br />

eines Hamburger Heimes<br />

der «Welt». Foto: Archiv<br />

_ Daniela Sedlmayer studiert<br />

Kulturwissenschaften in Leipzig. In<br />

<strong>COMPACT</strong> 11/2015 schrieb sie über<br />

Pro-<strong>Asyl</strong>-Propaganda in Jugendmedien.<br />

Aktuelle Meldungen zum<br />

Thema hat sie unter anderem auf<br />

dem Online-Presseportal unter<br />

der Rubrik «Blaulicht» gefunden,<br />

wo alle Meldungen der Polizei<br />

überregional gesammelt werden:<br />

presseportal.de/blaulicht/<br />

37


Blanker Hass aus Kindermund<br />

_ von Hans-Hermann Gockel<br />

38<br />

Islamisten-Propaganda fällt mittlerweile auch in deutschen Schulen<br />

auf fruchtbaren Boden. Junge Muslime werden von radikalen Imamen<br />

aufgehetzt – mit erschreckendem Ergebnis.<br />

Fast ein Drittel der Schüler<br />

in Deutschland haben einen<br />

Migrationshintergrund. Foto: dpa/<br />

Peter Steffen<br />

«Du Christ» ist für<br />

sie eine schlimme<br />

Beleidigung.<br />

Die Augsburger Allgemeine bringt einen Bericht,<br />

der die Region aufwühlt. Viele Leser wollen zunächst<br />

nicht glauben, was sie erfahren. Doch es<br />

ist die bittere Wahrheit. Der Bericht dokumentiert<br />

deutsche Zustände im wortwörtlichen Sinne. Nachfolgend<br />

die ersten drei Absätze. Schon die sind erschütternd:<br />

«Christen muss man töten», sagt der 9-jährige<br />

Bub. Als wäre es <strong>das</strong> Selbstverständlichste der<br />

Welt. Sein Klassenkamerad legt nach: «Die Toten<br />

von Charlie Hebdo haben <strong>das</strong> doch verdient.» Verstörende<br />

Sätze, wie aus dem Mund eines Hasspredigers<br />

im Irak oder in Afghanistan.<br />

Doch sie fallen in einer Grundschule, die überall<br />

in Deutschland sein könnte. Die in diesem Fall<br />

aber in Neu-Ulm steht. Beate Altmann ist Leiterin<br />

dieser Schule, die viele Kinder mit Migrationshintergrund<br />

besuchen. Gerade ist Pause, aus ihrem Bürofenster<br />

blickt sie auf den Schulhof, wo etwa 220<br />

Kinder aus 22 Nationen ausgelassen miteinander<br />

spielen. Es geht lebhaft zu, fröhlich. Doch wenn die<br />

Rektorin, eine zierliche Frau mit roten Locken, erzählt,<br />

was manche ihrer Schüler im Unterricht sagen,<br />

offenbar glauben, ringt sie um Fassung. Lehrerinnen<br />

der Grundschule Stadtmitte haben es genau<br />

aufgeschrieben, jeden Satz. Blanker Hass aus<br />

Kindermund.<br />

Es ist Mitte Januar 2015, nach den islamistisch<br />

motivierten Anschlägen von Paris, bei denen<br />

17 Menschen getötet worden sind. Eine Lehrerin<br />

will im Unterricht über die Ereignisse diskutieren,<br />

über die auch viele Schüler reden. Die Pädagogin<br />

ist Klassenleiterin und gibt zudem Ethikunterricht<br />

in der vierten Jahrgangsstufe. Das Gespräch geht<br />

in eine Richtung, die sie nicht erwartet hat. Neunund<br />

zehnjährige Mädchen und Buben muslimischen<br />

Glaubens erzählen ganz selbstverständlich, <strong>das</strong>s<br />

«Du Christ» für sie eine schlimme Beleidigung ist.<br />

Dass «Jude» ein noch übleres Schimpfwort sei. Ein<br />

Kind sagt, völlig unbekümmert, <strong>das</strong>s «Juden auf der<br />

Stufe von Schweinen stehen».<br />

Omerta für Kritiker<br />

Die Lehrerin informiert die Schulleitung. Schnell<br />

zeigt sich, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Gesagte nur die Spitze des Eisberges<br />

ist. Die Kinder, die sich so äußern, hatten<br />

viel Zeit in bestimmten Moscheen und Gebetsräu-


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ In Multikultistan<br />

men verbracht. Die Schule vermutet, <strong>das</strong>s sie dort<br />

von muslimischen Geistlichen indoktriniert wurden,<br />

keiner anderen Religion gegenüber Respekt oder<br />

Wertschätzung zu zollen, wie es in einem schulinternen<br />

Protokoll steht.<br />

Ein Redakteur nimmt sich der Sache an und<br />

recherchiert weiter. Die Augsburger Allgemeine<br />

gibt der Reportage schließlich diese Schlagzeile:<br />

«Hetz-Parolen an Grundschule – Wer <strong>das</strong> Kreuz<br />

malt, kommt in die Hölle.»<br />

Die hasserfüllten Aussagen der Kinder sind für<br />

die Lehrer ein Schock – aber wie sollen sie mit der<br />

Sache umgehen? Der Bericht dokumentiert auch<br />

diese Sorge: «Die Pädagogen wissen, <strong>das</strong>s <strong>das</strong><br />

Thema alle Möglichkeiten bietet, in die Kritik zu<br />

geraten, sich Ärger einzuhandeln.»<br />

Ein Satz von beschämender Deutlichkeit. Ein<br />

Satz aber auch, der die Grundstimmung in Deutschland<br />

nicht besser ausdrücken könnte. Viele Menschen<br />

haben inzwischen Angst, klar Stellung zu beziehen.<br />

Wer es dennoch tut, läuft Gefahr, ein Rassist<br />

genannt zu werden. Zumindest aber sieht man<br />

sich dem Vorwurf der Islamophobie ausgesetzt.<br />

Ruckzuck findet man sich in einer Studie wieder.<br />

einer Kultur des Wegsehens, des Schönredens, des<br />

Verdrängens. Ein multikulturelles Biotop, in dem genau<br />

<strong>das</strong> gedeiht, was die Pädagogen der Grundschule<br />

Stadtmitte zu hören bekamen.<br />

Die Rolle der Koranschulen<br />

Der Politologe und Islamforscher Bassam Tibi<br />

hat schon vor Jahren vor den privaten Islamschulen<br />

in Deutschland gewarnt: «In ihnen werden die<br />

kleinen Kinder wie weiße Blätter islamistisch beschrieben.»<br />

Junge Menschen als Knetmasse, ein Horrorszenario,<br />

bekannt aus der Geschichte totalitärer Regime.<br />

Die Soziologin Claudia Dantschke: «Diese<br />

Strategie ist sehr langfristig angesetzt.» Auch die<br />

Islamforscherin Ursula Spuler-Stegemann hat die<br />

Koranschulen im Visier: «In diesen Schulen wird gegen<br />

den Westen und unsere Lebenskultur agitiert,<br />

da werden Überlegenheitsansprüche geltend gemacht<br />

und so die Ghettoisierung gefördert.»<br />

Mehr als 100.000 Kinder und jugendliche Muslime<br />

besuchen täglich diese Schulen in Deutschland.<br />

Es sind Lehranstalten, denen immer häufiger<br />

selbst Moslems ein vernichtendes Urteil ausstellen.<br />

Der Pädagoge Hasan Alacacioglu: «Bei fast allen<br />

Koranschulen ist es nicht <strong>das</strong> erste Ziel, den<br />

Menschen bei der Ausübung ihrer Religion behilflich<br />

zu sein, sondern eine politische Anschauung<br />

zu verbreiten.» Der Mann – selbst Imam – kritisiert:<br />

Diese Schulen forcieren die innere Zerrissenheit<br />

der Kinder und Jugendlichen, statt ihnen zu<br />

helfen. So würden diese jungen Menschen mit aller<br />

Macht zurück in die Welt ihrer Großeltern gezogen,<br />

statt ihnen eine Brücke in die moderne Gesellschaft<br />

zu bauen.<br />

«Die Bürgermeister, die Stadtkämmerer<br />

und die Leiter der Sozialämter<br />

wissen, wie es um Deutschland<br />

steht: Diese Nation wird gegen die<br />

Wand gefahren!», schrebt Hans-<br />

Hermann Gockel in seinem neuen<br />

Buch. Foto: HHG Verlag<br />

«Kinder werden wie<br />

weiße Blätter<br />

islamistisch<br />

beschrieben.» <br />

Bassam Tibi<br />

Der Leipziger Imam Hassan Dabbagh<br />

alias Abu Alhussain gehört<br />

zu den Lehrern des «Islambildungstreffs»<br />

und er zählt zu den radikalsten<br />

Islampredigern Deutschlands.<br />

Im Internet wird er wie ein Popstar<br />

gefeiert. Foto: Reuters<br />

Die Lehrerinnen und Lehrer jedenfalls verhalten<br />

sich verantwortungsvoll. Sie gehen an die Öffentlichkeit<br />

und zeigen damit genau die Art der Zivilcourage,<br />

die bei vielen Gutmenschen inzwischen verpönt<br />

ist. Deren Multikulti-Kultur erschöpft sich in<br />

39


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ In Multikultistan<br />

40<br />

Deutschenfeindlichkeit<br />

Unter dem Titel «Deutschenfeindlichkeit<br />

in Schulen» veröffentlichte<br />

die Gewerkschaft<br />

Erziehung und Wissenschaft<br />

(GEW), Landesverband Berlin,<br />

im Jahr 2009 folgende Expertise<br />

von Andrea Posor und Christian<br />

Meyer:<br />

«Mit der zunehmenden Segregation<br />

der SchülerInnenschaft, insbesondere<br />

in den Schulen, die<br />

in sozialen Brennpunkten liegen,<br />

verstärkt sich eine Art von Deutschenfeindlichkeit<br />

unter vielen<br />

SchülerInnen mit Migrationshintergrund.<br />

(...) Viele deutsche<br />

SchülerInnen empfinden sich<br />

als eine abgelehnte, provozierte,<br />

diskriminierte Minderheit, meist<br />

ohne nicht-deutsche Freunde. In<br />

den Klassen komme es, äußern<br />

deutsche SchülerInnen, immer<br />

wieder zu Beschimpfungen und<br />

Konflikten: Namen werden verballhornt,<br />

Schüler bedroht und<br />

gemobbt. Bei Konflikten erhielten<br />

die nicht-deutschen Schüler<br />

meist rasch Hilfe von Verwandten<br />

oder Freunden. Bei der Gruppe<br />

der deutschen SchülerInnen<br />

sei <strong>das</strong> oft nicht der Fall. Vor allem<br />

der Aufenthalt auf dem<br />

Schulhof wird zuweilen als ein<br />

Spießrutenlaufen mit diversen<br />

Beschimpfungen erlebt.<br />

Vielfach wurden deutsche SchülerInnen<br />

auch provozierend gefragt,<br />

was sie «hier» wollten,<br />

<strong>das</strong> sei doch nicht ihre Schule.<br />

Auch hätten die deutschen<br />

SchülerInnen zuweilen <strong>das</strong> Gefühl,<br />

<strong>das</strong>s sie aus der Schule gedrängt<br />

werden sollten. Sehr oft<br />

gingen sie mit Wut im Bauch<br />

nach Hause und fühlten sich unterwegs<br />

bedroht. Auch Richter<br />

und Polizisten berichten über<br />

eine deutlich zunehmende Deutschenfeindlichkeit<br />

vor allem unter<br />

türkisch- und arabischstämmigen<br />

Jugendlichen.»<br />

Berliner Lehrerzeitung (blz)<br />

11/2009<br />

_ Hans-Hermann Gockel hat als<br />

TV-Journalist viele Jahre für RTL,<br />

SAT. 1 und N24 gearbeitet. Heute ist<br />

er freier Journalist und Produzent.<br />

Der Text ist seinem aktuellen Buch<br />

«Finale Deutschland – <strong>Asyl</strong>. Islam.<br />

Innere Sicherheit.» (HHG-Verlag,<br />

19,99 Euro) entnommen, <strong>das</strong> den<br />

passenden Untertitel trägt: «Mit Klartext<br />

gegen die Gedankenfeigheit.»<br />

Die Kinder, die an der Grundschule in Neu-Ulm<br />

auffällig wurden, benutzten Begriffe, die jeden Erwachsenen<br />

wegen Volksverhetzung vor ein deutsches<br />

Gericht gebracht hätten. Diese Jungen und<br />

Mädchen weigerten sich auch, die Symbole anderer<br />

Weltreligionen im Unterricht auf ein Arbeitsblatt<br />

zu malen: «Man kommt in die Hölle, wenn<br />

man <strong>das</strong> Kreuz der Christen anschaut oder malt.»<br />

Und mit Christenkindern dürfe man niemals spielen.<br />

Die Kinder, so die Augsburger Allgemeine, wurden<br />

nachmittags und an den Wochenenden in der<br />

Koranschule einer Moschee «unterrichtet». Laut der<br />

Zeitung gehört diese Moschee zum Verband Islamischer<br />

Kulturzentren (VIKZ), einem der größten<br />

muslimischen Dachverbände in Deutschland. Der<br />

VIKZ hatte sich in Neu-Ulm auch um die Einrichtung<br />

eines Internats bemüht. Die Behörden dort verweigerten<br />

die Erlaubnis. Anderswo war der VIKZ dagegen<br />

erfolgreich.<br />

Die Leiterin der Grundschule in Neu-Ulm kennt<br />

Mädchen, die solche Internate mit Realschule und<br />

Gymnasium besucht haben. Ihr Urteil: «Wenn ich<br />

sie heute treffe, erkenne ich sie kaum wieder. Aus<br />

fröhlichen Kindern sind ernste, verschlossene junge<br />

Frauen mit Kopftuch geworden.»<br />

Selbstverständlich gibt die Zeitung dem Moscheeverein<br />

Gelegenheit, sich zu den Vorwürfen<br />

zu äußern. Ein Sprecher erklärt, er habe keine Ahnung,<br />

wie die Kinder auf die bedenklichen Aussagen<br />

kämen.<br />

Die Augsburger Allgemeine dazu: «Möglicherweise<br />

haben die Geistlichen (…) Wind von der Diskussion<br />

an der Grundschule bekommen. Denn inzwischen<br />

geben sich gerade jene Kinder auffallend<br />

verschlossen, die zuvor durch christen- und judenfeindliche<br />

Äußerungen aufgefallen sind. Oder sie<br />

antworten auf entsprechende Fragen plötzlich ganz<br />

anders, als noch Tage zuvor. Alle Religionen sind<br />

wichtig, sei etwa so ein Satz, der nun immer wieder<br />

falle. Der für die Lehrer dann aber klingt wie<br />

eine Formel, die auswendig gelernt ist.»<br />

Verfassung gegen Scharia<br />

Innere Zerrissenheit und die eingeimpfte Verachtung<br />

für die Werte unserer Gesellschaft werden<br />

zu einer hochexplosiven Mischung. Die Frage<br />

ist nur: Wer schützt unsere Gesellschaft davor? Artikel<br />

4 unseres Grundgesetzes garantiert «die Freiheit<br />

des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses»<br />

und die «ungestörte Religionsausübung» –<br />

aber nicht verfassungsfeindliche Propaganda.<br />

Nichts anderes jedoch ist die Hetze, die hinter<br />

manchen Türen privater Koranschulen stattfindet.<br />

Mehr als 100.000 Kinder<br />

besuchen täglich Koranschulen in<br />

Deutschland.<br />

Wenn wir noch nicht einmal ansatzweise in der<br />

Lage sind, diese Hetze zu verhindern, könnte es am<br />

Ende heißen: Finale Deutschland. Denn auch hier<br />

gilt: Eine Gesellschaft ohne Schutz ist eine Gesellschaft<br />

ohne Zukunft. Wo aber bleiben die vielen Politiker,<br />

die sich sonst so gern inszenieren?<br />

Wo sind diejenigen, die etwas tun könnten?<br />

Man sieht sie nicht, man hört sie nicht. Auch die<br />

Lehrerinnen und Lehrer der Grundschule Stadtmitte<br />

in Neu-Ulm werden im Stich gelassen.<br />

Zum Glück sind es mutige und engagierte Pädagogen.<br />

Sie haben sich geschworen, nicht aufzugeben.<br />

Das ehrt sie. Dafür verdienen sie unseren Respekt.<br />

«Wir werden weiter um jedes Kind kämpfen»,<br />

sagt die Schulleiterin. Es hört sich an, als müsse<br />

sie sich selbst Mut machen. Man kann ihr und ihrem<br />

Kollegium nur wünschen, stark zu bleiben. Damit<br />

die Mächte, denen sie sich gegenüber sehen,<br />

nicht siegen.<br />

Autor Gockel bei der Vorstellung seines Buches. Sein Lebensmotto:<br />

«Lieber ein Knick in der Karriere als ein Knick im Rückgrat.»<br />

Foto: HHG Verlag


Die Invasion<br />

Die Bundeskanzlerin hat die Grenzen geöffnet<br />

– und lockt damit Millionen nach Deutschland.<br />

Darunter sind dreiste <strong>Asyl</strong>forderer, die sich<br />

mit Gewalt nehmen, was ihnen nicht zusteht.


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ Die Invasion<br />

Sturm auf Europa<br />

_ von Jürgen Elsässer<br />

Die Grenzwächter haben die Waffen gestreckt, nun ist der Weg ins<br />

Herz des Kontinents offen: Seit Mitte August 2015 kennt die Völkerwanderung<br />

kein Halten mehr. Hauptursache dafür ist die Öffnung<br />

der deutschen Grenzen durch die Bundeskanzlerin.<br />

42<br />

«Der österreichische<br />

Staat<br />

hat vor diesem<br />

Ansturm kapituliert.»<br />

Major Moser<br />

«Sie ist besser als du!» skandierten<br />

Iraker in Bagdad Anfang September<br />

gegen ihren Außenminister Ibrahim<br />

al-Dschafari. Gleichzeitig drohten<br />

sie mit ihrer Ausreise nach Deutschland.<br />

Foto: Birgit Svensson<br />

Mutti ruft – und alle, alle kommen.<br />

Illegale vor dem Budapester Ostbahnhof<br />

am 4. September.<br />

Foto: picture alliance/dpa<br />

«21. Oktober 2015: Heute ist der schwärzeste<br />

Tag in meinem Leben. Ich musste mit eigenen Augen<br />

mit ansehen, wie um 11.30 Uhr etwa 5.000<br />

durchwegs junge, durchtrainierte Männer die<br />

öster reichische Grenze bei Spielfeld, völlig ungehindert<br />

und unkontrolliert, durchbrochen haben. Der<br />

österreichische Staat hat, statt Durchsetzung seiner<br />

Souveränität und Schutz der österreichischen<br />

Bevölkerung, seine Polizei- und Militärkräfte vor<br />

diesem Ansturm kapitulieren lassen. Ich musste<br />

mit ansehen, wie über eine Stunde etwa 5.000<br />

Okkupanten in bedrohlicher, arroganter und auch<br />

aggressiver Art und Weise wie selbstverständlich<br />

österreichisches Staatsgebiet besetzten, ungeniert<br />

ihre Notdurft verrichteten, Müll in völlig unzivilisierter<br />

Manier einfach wegwarfen – all <strong>das</strong> sieht<br />

der Durchschnittsösterreicher nicht. Über all diese<br />

Ungeheuerlichkeiten berichten unsere Lügenmedien<br />

nicht.» Diese Worte des österreichischen Majors<br />

Rudolf Moser beschreiben aus der Sicht eines<br />

Militärs eine der entscheidenden Niederlagen bei<br />

der Verteidigung der Festung Europa. Doch was an<br />

jenem Tag in der Steiermark geschah, hatte sich<br />

vorher schon an anderen Brennpunkten der Einfallsroute<br />

angedeutet: Überall wurde die Grenzöffnung<br />

von jungen Männern mit Gewalt erzwungen – Frauen<br />

und Kinder waren nur die fotogene Staffage für<br />

die Militanten.<br />

Vom Fallen der Dominosteine<br />

Die Historiker werden sich in späteren Zeiten<br />

streiten, wo der entscheidende Durchbruch gelang.<br />

War es auf den Inseln in der östlichen Ägäis?<br />

Dort kamen seit Anfang August 2015 von der nahen<br />

türkischen Küste beinahe im Stundentakt die<br />

Schlauchboote an – von der griechischen Marine<br />

war weit und breit nichts zu sehen. In glühender<br />

Hitze warteten die Menschen im Stadion von Kos<br />

oder an der Promenade von Lesbos, bis große Fähren<br />

aus Athen kamen, tobten gegen die Registrierung<br />

durch Beamte und prügelten sich untereinander<br />

um die besten Plätze. Unter den armen Opfern,<br />

als die sie unsere Medien präsentierten, erkannte<br />

man schon bei dieser ersten Berührung mit der<br />

europäischen Zivilisation brutale Gewaltmenschen.<br />

«Horden von illegalen Einwanderern stürmten eine<br />

Polizeistation auf Kos und verletzten dort mehrere<br />

Polizeioffiziere», berichtete eine englischsprachige<br />

griechische Zeitung. Der Bürgermeister der Insel,<br />

Giorgos Kyritsis, warnte: «Wenn die Situation<br />

sich weiter verschlimmert, ist ein Blutbad unausweichlich.»<br />

Bevor es jedoch zum Äußersten kam,<br />

ließ man die Massen auf die Schiffe.<br />

Wer in Athen anlandete, für den war der Weg<br />

nach Norden frei. Die Regierung unter dem durch<br />

Betrug an den eigenen Wählern geschwächten<br />

Alexis Tsipras bestand in jenen Tagen nur noch<br />

auf dem Papier und war lediglich darauf bedacht,<br />

die Ankommenden möglichst schnell nach Norden<br />

durchzuschleusen – an die Grenze zu Mazedonien.<br />

Der kleine Balkanstaat ist den Hellenen seit seiner<br />

Neugründung 1991 ein Dorn im Auge, da er schon<br />

mit seinem Namen an <strong>das</strong> Weltreich des großen<br />

Alexander erinnert, dessen Erbe auch Athen beansprucht.<br />

Die Regierung in Skopje handelte zunächst tatsächlich<br />

wie ein souveräner Staat: Sie verteidigte<br />

ihre Grenze gegen die illegalen Einwanderer.<br />

Zur Konfrontation kam es beim Städtchen Gevgelija:<br />

Die Polizei sicherte die Grenzen unter Einsatz<br />

von Tränengas – 4.000 Flüchtlinge saßen im Niemandsland<br />

fest. Am 21. August wurde ein Beamter<br />

von einem Migranten erstochen – <strong>das</strong> konnte<br />

man aber nicht in deutschen, nur österreichischen<br />

Medien lesen. Am nächsten Tag nützte die Masse


<strong>das</strong> humanitäre Entgegenkommen der Grenzschützer:<br />

«Nur wenigen Familien mit kleinen Kindern hatte<br />

die mazedonische Polizei laut Medienberichten<br />

die Weiterreise erlaubt. Dies soll <strong>das</strong> Chaos an<br />

der Grenze ausgelöst haben, da die Menge nachdrängte.»<br />

(zeit.de)<br />

Merkels Dolchstoß<br />

In dieser sich zuspitzenden Situation baute die<br />

ungarische Regierung fieberhaft an einem Zaun,<br />

der – ganz nach Geist und Buchstaben der Schengen-Verträge<br />

– die Südgrenze des Landes und damit<br />

die EU-Außengrenze zum Nichtmitgliedstaat<br />

Serbien vor den illegalen Massen schützen sollte.<br />

Die Fertigstellung war für Ende August geplant.<br />

Doch die Bundesregierung stach den Ungarn den<br />

Dolch in den Rücken: Am 24./25. August ließ sie<br />

durchblicken, <strong>das</strong>s Deutschland Syrer künftig auch<br />

dann als <strong>Asyl</strong>bewerber anerkennen werde, wenn<br />

sie über ein anderes Land einreisten – ein klarer<br />

Bruch des Dublin-Abkommens, <strong>das</strong> eine Registrierung<br />

im jeweiligen Ankunftsstaat festlegt. Damit<br />

hatte Merkel die Syrer «an den gedeckten Tisch<br />

eingeladen» (Premier Viktor Orbán). Die unmittelbare<br />

Folge: Am 26. August wurde die ungarische<br />

Südgrenze erstmals großflächig überrannt, Tausende<br />

brachen aus Auffanglagern aus und machten<br />

sich auf den Weg nach Budapest. Ein schwunghafter<br />

Handel mit syrischen Ausweispapieren, echten<br />

und gefälschten, setzte ein – Emigranten jeder<br />

Nationalität sahen sie als Eintrittskarte für <strong>das</strong> gelobte<br />

Land.<br />

Bemerkenswert waren auch die Worte, die<br />

Merkel zu den kriminellen Schleppern fand. Als<br />

am 27. August 71 qualvoll erstickte Flüchtlinge in<br />

einem Kühlwagen auf einer österreichischen Autobahn<br />

entdeckt wurden, war sie von dieser «entsetzlichen<br />

Nachricht» zwar furchtbar betroffen.<br />

Aber ihre Analyse des Verbrechens war skandalös:<br />

Die Menschen hätten sterben müssen, «weil<br />

sich Schlepper um die ihnen anvertrauten Leben»<br />

nicht «gekümmert» hätten. Als ob <strong>das</strong> nicht eiskalte<br />

Killer wären, die für den Maximalprofit über Leichen<br />

gehen – sondern unvorsichtige Helfer, die ihrer<br />

Obhutspflicht nicht nachkommen! Ihre sensible<br />

Wortwahl in diesem Fall muss man vergleichen mit<br />

dem Fluch, den sie gegen ihre andersdenkenden<br />

Landsleute schleuderte: «Keine Toleranz» forderte<br />

sie da nämlich nicht nur gegenüber Gewalttätern,<br />

sondern auch gegenüber friedlichen Demonstranten.<br />

«Und es ist genauso beschämend, wie Bürger,<br />

sogar Familien mit Kindern, durch ihr Mitlaufen<br />

diesen Spuk unterstützten», kommentierte sie<br />

am 24. August die Proteste im sächsischen Heidenau.<br />

Die «ganze Härte des Gesetzes» – so die Formulierung<br />

von Innenminister Thomas de Maizère –<br />

wurde nicht den Schleppern, sondern den <strong>Asyl</strong>kritikern<br />

angedroht.<br />

Gevgelija: Auch animiert von<br />

Nachrichten bereits Angekommener<br />

überrennen weitere sogenannte<br />

Flüchtlinge die Grenze nach<br />

Mazedonien. Dort beginnt die<br />

Balkanroute nach Deutschland.<br />

Foto: picture alliance/dpa<br />

«Wir lieben Dich»<br />

stand auf den<br />

Merkel-Postern der<br />

Flüchtlinge.<br />

43


Ausgabe 10/2015 | 4,95 EUR<br />

www.compact-online.de<br />

<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ Die Invasion<br />

Die Königin<br />

der Schlepper<br />

Wie Merkel Millionen<br />

ins Land holt<br />

Politikerpack<br />

Gabriel in Heidenau<br />

Modell DDR<br />

Ausländer im Osten<br />

Utopia lebt<br />

Königreich Deutschland<br />

Gothics<br />

Die klugen Schwarzen<br />

Dossier: Ungarn macht dicht<br />

Premier Orban: «Europa den Europäern!»<br />

<strong>COMPACT</strong> 10/2015. Foto: <strong>COMPACT</strong><br />

Trickbilder: Was sehen Sie?<br />

«Die Zeit» kommentierte <strong>das</strong> Bild<br />

links mit «Flüchtlinge wehren sich<br />

am Bahnhof von Bicske dagegen,<br />

abgeführt zu werden.» Tatsächlich<br />

hatte der hysterische Mann die Frau<br />

mit Kind selbst zu Boden geworfen.<br />

Die Polizisten versuchen ihn<br />

von der hilflosen Mutter herunter zu<br />

zerren. Das rechte Bild zeigt ebenfalls<br />

etwas völlig anderes, als die<br />

«Berliner Zeitung» den Leser glauben<br />

machen will. Sie schreiben:<br />

«Ungarische Polizisten nehmen in<br />

Bicske eine Frau und ihr Baby fest.»<br />

Das ungeschnittene Video enthüllt:<br />

Die Beamten helfen ihr wieder auf,<br />

nachdem sie von dem Mann im Bild<br />

links zu Boden gerungen wurde.<br />

Fotos: Screenshot SRF<br />

Fast zeitgleich begannen sogenannte Flüchtlinge,<br />

an völlig unterschiedlichen Orten mit Merkel-<br />

Postern zu paradieren: Anfang September tauchten<br />

sie zum ersten Mal vor dem Hauptbahnhof in Budapest<br />

auf, angeblich von Syrern getragen. Dann<br />

sah man sie bei den Marschkolonnen auf den Autobahnen<br />

Richtung Österreich. Großformatig. Im Laserdruck<br />

hergestellt. Hatten die findigen Fachkräfte<br />

sie selbst produziert? Oder wer hatte sie ihnen<br />

in die Hand gedrückt?<br />

Gleich sieben gefälschte Pässe<br />

fand man bei einem der<br />

Randalierer.<br />

Schnell verbreiteten sich die Ikonenbildchen<br />

auch über Facebook und Twitter. Die Kanzlerin wurde<br />

als «mitfühlende Mutter» oder als «Heilige» betitelt,<br />

«Wir lieben Dich» stand bei einigen auf arabisch<br />

drunter. «Das ist auch eine Spitze in Richtung<br />

des syrischen Regimes, dessen Anhänger mit diesem<br />

Satz Bilder des Gewaltherrschers Baschar al-<br />

Assad beschrifteten», freute sich die Frankfurter<br />

Allgemeine. Aber nicht nur in Damaskus, so wurde<br />

suggeriert, war die deutsche Regierungschefin zur<br />

heimlichen Führerin der Opposition aufgestiegen –<br />

auch in Bagdad sah man Poster mit ihrem Konterfei<br />

unter der Überschrift «The Iraqi People Thanks<br />

You». Die Welt berichtete flankierend: «Angela<br />

Merkel gilt zwischen Euphrat und Tigris als Beispiel<br />

für gute Regierungsführung.» Und: «Demonstranten<br />

in Bagdad drohen mit der Ausreise, wenn<br />

sich in ihrem Land nichts ändert.» Man fühlt sich<br />

an den Herbst 1989 erinnert, als DDR-Bürger auf<br />

den Straßen von Leipzig und Dresden ihrer Staatsspitze<br />

<strong>das</strong>selbe Ultimatum stellten und mit einer<br />

massenhaften Flucht zunächst den Fall der Mauer,<br />

dann den Sturz Erich Honeckers und schließlich die<br />

Wiedervereinigung erzwangen. Da kaum anzunehmen<br />

ist, <strong>das</strong>s sich demnächst der Nahe Osten der<br />

Bundesrepublik anschließen wird, dürfte der Bruderbund<br />

wohl per pedes vollzogen werden: Millionen<br />

Unzufriedene aus den «failing states» marschieren<br />

zu uns. Zur Vorbereitung könnten sie einen<br />

Slogan von 1989 abwandeln: «Kommt die Merkel,<br />

bleiben wir, kommt sie nicht, geh‘n wir zu ihr.» Der<br />

Arabische Frühling, der vor Ort in einem blutigen<br />

Winter geendet hat, könnte dann Deutschland zum<br />

Erblühen bringen.<br />

Kampf um Röszke<br />

Am 4. September verkündete Merkel den generellen<br />

Wegfall von Kontrollen an den deutschen<br />

Grenzen. Die Folgen zeigten sich in ihrer schlimmsten<br />

Form am 16. September an der ungarisch-serbischen<br />

Grenze bei Röszke. Tags zuvor hatte Budapest<br />

den Stacheldrahtzaun im gesamten Verlauf<br />

der 135 Kilometer langen Demarkationslinie<br />

zu seinem südlichen Nachbarstaat geschlossen, jedem<br />

illegal Einreisenden drohten seit Mitternacht<br />

mehrjährige Haftstrafen. Auf der serbischen Seite<br />

staute sich eine riesige Menschenmenge auf offenem<br />

Feld. Am Morgen stellten sie den ungarischen<br />

Grenzschützern ein Ultimatum: Sollten diese<br />

die Absperrung nicht binnen einer Stunde öffnen,<br />

würden sie angegriffen. Als nichts geschah,<br />

gingen die Militanten in die Offensive und bombardierten<br />

die Polizisten mit Stein-, Metall-, Beton-<br />

und Ziegelstücken, 14 Beamte wurden verletzt.<br />

Auch nachdem die Menge zuerst den serbi-<br />

44


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ Die Invasion<br />

Hauptherkunftsländer<br />

der <strong>Asyl</strong>bewerber<br />

im ersten Halbjahr 2015 in Prozent<br />

Pakistan 1,7<br />

Die Königin der<br />

Schlepper<br />

Albanien 13,6<br />

Nigeria 1,8<br />

Quelle: BAMF<br />

Serbien 6,3<br />

Kosovo 17,9<br />

Mazedonien 2,6<br />

Syrien 20,3<br />

schen Kontrollpunkt überrannt und sich dann gegen<br />

den ungarischen Zaun geworfen hatte, hielten sich<br />

die Grenzschützer noch zurück. Erst als die vorderen<br />

Reihen auf ungarisches Territorium vordrangen,<br />

setzte die Polizei Tränengas und Wasserwerfer ein.<br />

Die Bilder gingen um die Welt, im Westen beklagte<br />

man die Herzlosigkeit und Brutalität der Regierung<br />

von Premier Viktor Orbán. Was nicht gezeigt<br />

wurde: Die Angreifer trugen in einigen Fällen<br />

Kinder als lebendige Schutzschilde vor sich her,<br />

zwei Kinder wurden sogar über den Zaun geworfen.<br />

Aufsehen erregte besonders die Szene, als eine ungarische<br />

Kamerafrau einen syrischen Flüchtling mit<br />

seinem Sohn zu Fall brachte – die Empörung über<br />

den angeblich rassistischen Vorfall war groß. Kaum<br />

einer dem Empörten bekam mit, worauf die Kurdenmiliz<br />

PYD – der PKK-Ableger in Syrien – später in<br />

einer Presseerklärung hinwies: Bei dem vermeintlich<br />

armen Opfer handele es sich um Osama Abdul<br />

Mohsen, der in den Reihen der al-Nusra-Front, einem<br />

Ableger von al-Qaida, gekämpft hatte.<br />

Die Instrukteure der Invasion<br />

Irak 5,2<br />

Eritrea 2,2<br />

Afghanistan<br />

5,0<br />

Grafik: <strong>COMPACT</strong><br />

Die ungarischen Sicherheitsbehörden fanden<br />

mittels Videoüberwachung heraus, <strong>das</strong>s der Sturm<br />

auf die Grenze nicht spontan erfolgte, sondern von<br />

Einpeitschern mit Megafonen dirigiert worden war.<br />

Solche Instrukteure mit Lautsprechern waren bereits<br />

zuvor bei anderen Auseinandersetzungen auf<br />

der Balkanroute beobachtet worden. «Die meisten<br />

dieser Leute seien nach Erkenntnissen der Polizei<br />

gar nicht mit den Flüchtlingen ins Land gekommen,<br />

sondern erst später zu den Migranten etwa am Budapester<br />

Ostbahnhof gestoßen oder an der serbischen<br />

Grenze bei Röszke», berichtet Welt-Korrespondent<br />

Boris Kalnoky. Die Flüchtlinge gaben auf<br />

Nachfrage von Reportern an, sie wüssten nicht,<br />

wer die Organisatoren seien.<br />

Zwei der militanten Megafon-Männer des 16.<br />

September wurden kurz darauf in Ungarn verhaftet.<br />

Der eine ist ein syrischer Staatsbürger namens Jassir,<br />

der nach Angaben der Polizei mit diversen radikal-islamischen<br />

Gruppen sympathisiert, gegen den<br />

aber kein Terrorverdacht besteht. Der andere, ein<br />

gewisser Ahmed H., ist ebenfalls Syrer. Wie die Orbán-kritische<br />

Tageszeitung Népszabadság aus Sicherheitskreisen<br />

erfahren hat, habe der Mann sieben<br />

gefälschte Pässe bei sich gehabt, alle mit einem<br />

echten Schengen-Visum versehen. Um einen<br />

Flüchtling aus der kriegszerrissenen Levante handelt<br />

es sich bei ihm keineswegs: Der Mann lebte<br />

seit vielen Jahren auf Zypern, vermutlich im türkischen<br />

Teil der Insel, hatte dort eine Arbeitsgenehmigung,<br />

ein eigenes Unternehmen, fünf Autos und<br />

ein Fischerboot. Angeblich wollte er für 90.000<br />

Euro ein Haus bauen.<br />

Was treibt so einen Sunnyboy dazu, seine Insel<br />

zu verlassen und im Dreck vor Röszke den Sturmangriff<br />

auf die ungarische Grenze zu dirigieren?<br />

Die ungarische Polizei gibt offiziell an, <strong>das</strong>s Ahmed<br />

H. Mitglied der Tablighi Jamaat ist. Die von<br />

den Werten des Ur-Islam inspirierte Bewegung gilt<br />

nicht als extremistisch, aber aus ihr gingen viele<br />

spätere Terroristen hervor, etwa die angeblichen<br />

Bombenleger bei den Anschlägen auf <strong>das</strong> Londoner<br />

Nahverkehrsnetz im Juli 2005. Warum ein tiefreligiöser<br />

Mensch allerdings fünf Autos und eine<br />

neue Villa braucht, ist nicht ganz klar. Ein solches<br />

Luxusleben mit perfekten Alias-Identitäten passt<br />

eher zu einem Jetset-Agenten, zum Beispiel einem<br />

007 der türkischen Regierung. (Mehr dazu auf Seite<br />

59 bis 61)<br />

«Ist Angela Merkel eine Schleuserin?»<br />

betitelte der Passauer<br />

Strafrechtler Holm Putzke seine<br />

mehrseitige Expertise, die durch<br />

eine auszugsweise Veröffentlichung<br />

der FAZ Anfang November<br />

2015 besonderes Gewicht<br />

erhielt. Putzke beantwortet die<br />

Frage mit einem Vergleich: «Entweder<br />

erfüllen Personen, die ab<br />

dem 5. September Flüchtlinge<br />

nach Deutschland befördert haben,<br />

nicht den Tatbestand des<br />

Einschleusens von Ausländern»,<br />

dann wären Hunderte von entsprechenden<br />

Verfahren vor<br />

deutschen Gerichten einzustellen.<br />

«Oder all jene haben sich<br />

ebenfalls strafbar gemacht, die<br />

bei der unerlaubten Einreise Hilfe<br />

geleistet haben, darunter die<br />

Bundeskanzlerin». Und weiter:<br />

«Angela Merkels Entschluss, zusammen<br />

mit Österreich die EU-<br />

Abreden über <strong>das</strong> Weiterreiseverbot<br />

von Flüchtlingen außer<br />

Kraft zu setzen, stellt sich zweifellos<br />

als eine solche Förderung<br />

dar, wenn es nicht sogar konkludent<br />

als Aufforderung zur unerlaubten<br />

Einreise zu verstehen<br />

war, was ebenfalls strafbar<br />

wäre, nämlich nach Paragraph<br />

111 Absatz 1 des Strafgesetzbuches<br />

(StGB).»<br />

Mama was a Rolling Stone… Foto:<br />

Facebook<br />

Bild oben links: Vergebliche Schlichtungsversuche<br />

durch die griechische<br />

Polizei in Idomeni. Foto: picture alliance/AP<br />

Photo<br />

Bei dem vermeintlich<br />

armen<br />

Opfer handelte es<br />

sich um einen<br />

al-Nusra-Kämpfer.<br />

45


Messer, Morde und Migranten<br />

_ von Martin Müller-Mertens<br />

46<br />

Deutschlands <strong>Asyl</strong>antenheime sind Schauplatz ethnischer Gewalt<br />

und moslemischen Terrors. Vergewaltigungen sind an der Tagesordnung.<br />

Die Behörden vertuschen <strong>das</strong> wahre Ausmaß der Kriminalität.<br />

Allein in Baden-Württemberg<br />

fuhr die Polizei zwischen August<br />

2014 und August 2015 rund 2.000<br />

Großeinsätze in Erstaufnahmeeinrichtungen.<br />

Foto: Patrick Schüller<br />

«Sie kommen aus<br />

einem Kriegsgebiet,<br />

um hier<br />

weiter zu<br />

kämpfen.»<br />

Der Angriff begann am Abend des 30. September<br />

2015. «Wir haben geschlafen und auf einmal kamen<br />

die Araber. Die haben mit Steinen geworfen und mit<br />

Stöcken geschlagen. Auf unsere Köpfe, auf die Köpfe<br />

unserer Kinder», berichtet eine fassungslose Bewohnerin<br />

des <strong>Asyl</strong>heimes in Hamburg-Bergedorf. Der<br />

nichtige Anlass: Syrer hatten von einem Afghanen<br />

die Herausgabe eines Toilettenschlüssels gefordert,<br />

den der Mann aber offenbar gar nicht besaß. Wie<br />

von Sinnen prügelten sie daraufhin auf ihn ein. Noch<br />

am selben Abend des 30. September gingen bis zu<br />

200 Männer beider Ethnien in einem Rausch der Gewalt<br />

aufeinander los. Erst am nächsten Tag konnte<br />

ein Großaufgebot der Polizei die Lage beruhigen.<br />

Seitdem regiert die Angst in Bergedorf: «Sie kommen<br />

aus einem Kriegsgebiet. Sie sind gekommen, um hier<br />

weiter zu kämpfen», klagt ein Bewohner.<br />

Vorfälle wie in Hamburg gab es in den vergangenen<br />

Monaten etwa in Suhl, Heidenau, Sinsheim,<br />

Bramsche, Ellwangen, Trier, Dresden oder Leipzig.<br />

Geschlagene 3.700 Mal mußte Hamburgs Feuerwehr<br />

zwischen Januar und Oktober 2015 zu <strong>Asyl</strong>unterkünften<br />

ausrücken, wie aus einer parlamentarischen<br />

Antwort der Stadtregierung hervorging.<br />

Aus zwei Einrichtungen in den Stadtteilen Harburg<br />

und Wilhelmsburg werde der Rettungsdienst teilweise<br />

30 Mal am Tag alarmiert. In Nordrhein-Westfalen<br />

fuhr die Polizei in den ersten sieben Monaten<br />

des Jahres 2015 zu insgesamt 1.288 Einsätzen<br />

in <strong>Asyl</strong>antenheimen. Allein im August waren es an<br />

Rhein und Ruhr bereits 926. Dabei warten auf Beamte<br />

und Helfer oft Orgien enthemmter Gewalt. Auf<br />

dem Leipziger Messegelände kam es am 24. und<br />

25. September zu einer zweitägigen Massenschlägerei<br />

zwischen 200 Afghanen und Syrern, nachdem<br />

ein betrunkener Afghane ein elfjähriges syrisches<br />

Mädchen belästigt haben soll. «Wie im Krieg» sei<br />

es in dieser Nacht in der als Erstaufnahmeeinrichtung<br />

genutzten Messehalle zugegangen, berichtet<br />

ein Augenzeuge. Auch zwei Mitarbeiterinnen des<br />

Roten Kreuzes wurden krankenhausreif geschlagen.<br />

Deutschlands Behörden wissen es längst: In<br />

<strong>Asyl</strong>heimen herrschen Bürgerkrieg und Terror. Doch<br />

die Verantwortlichen schweigen, verharmlosen, suchen<br />

nach politisch-korrekten Erklärungen. Nach einer<br />

Massenschlägerei in einem Heim auf dem alten<br />

Flughafen Kassel am 27. September bezeichnete<br />

es der örtliche Polizeisprecher Torsten Werner als<br />

«ganz normal», <strong>das</strong>s bei 1.500 dort untergebrachten<br />

<strong>Asyl</strong>anten Konflikte nicht immer nur verbal ausgetragen<br />

würden.


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ Die Invasion<br />

Es handelt sich jedoch gar nicht um Konflikte<br />

einzelner Heimbewohner, sondern um Fälle organisierter<br />

Kriegsführung: Beteiligt sind grundsätzlich<br />

ganze Rudel von Schlägern der gleichen Ethnie, deren<br />

Gewaltbereitschaft offenbar keine Schranken<br />

kennt. Als Waffen dienen beispielsweise Stuhlbeine,<br />

Stahlrohre, Messer und sogar Äxte. Dieses<br />

Arsenal kam am 16. August im niedersächsischen<br />

Friedland zum Einsatz, nachdem ein 52-jähriger Iraker<br />

einer 28-jährigen Afghanin gegen deren Willen<br />

auf die Wange geküsst hatte. Die Frau erschien<br />

später nebst Ehemann und einem weiteren <strong>Asyl</strong>bewerber<br />

im Zimmer des Irakers und trat ihm gegen<br />

<strong>das</strong> Bein. «Die Situation sorgte schnell für starkes<br />

Aufsehen in der Einrichtung, so<strong>das</strong>s sich innerhalb<br />

kürzester Zeit etwa 100 Flüchtlinge beider Nationalitäten<br />

am Ereignisort einfanden. Die Stimmung<br />

war zunehmend aufgeheizt und aggressiv», heißt<br />

es in der nüchternen Sprache des Polizeiberichts.<br />

vergangen zu haben. Das zuständige Polizeipräsidium<br />

Karlsruhe hatte bereits Mitte Oktober etwa 50<br />

Flüchtlingseinsätze täglich eingeräumt. «Die meisten<br />

Probleme gibt es dabei mit jungen Männern<br />

aus Nord- und Schwarzafrika», schrieb die Pforzheimer<br />

Zeitung.<br />

Christen als Freiwild<br />

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Terror die<br />

Heime verlässt und über die deutschen Anwohner<br />

herfällt. Einen Vorgeschmack lieferte die Gewaltnacht<br />

von Suhl am 19. August. Ein afghanischer<br />

Heimbewohner hatte Seiten aus einem Koran gerissen<br />

und in die Toilette geworfen. Rund 100 fanatisierte<br />

<strong>Asyl</strong>anten randalierten daraufhin unter Allahu-Akbar-Schreien<br />

mit Messern und Eisenstangen,<br />

auch in den Straßen der thüringischen Stadt;<br />

griffen wahllos Polizisten, Rettungskräfte und Bewohner<br />

an. Ende September wurden gerade 15 Rädelsführer<br />

verhaftet. Ihnen wird schwerer Landfriedensbruch,<br />

versuchter Totschlag, Körperverletzung,<br />

Sachbeschädigung vorgeworfen – aber seltsamer<br />

Weise nicht Mordversuch. Dabei räumt selbst Markus<br />

Knapp, der Sprecher der Staatsanwaltschaft,<br />

ein, zumindest einigen der Täter sei es um <strong>das</strong> «Lynchen»<br />

des angeblichen Koranschänders gegangen.<br />

Deutschlands Straßen werden zur Kampfzone:<br />

Im niedersächsischen Hameln fuchtelte Mitte November<br />

ein 21-jähriger somalischer <strong>Asyl</strong>bewerber<br />

mit einem Messer vor Polizisten herum, die wegen<br />

einer nächtlichen Ruhestörung gerufen worden waren.<br />

In der Jacke des Illegalen fanden die Beamten<br />

Angst vor<br />

Kriminalität<br />

Meinung zum Migrantenansturm<br />

laut einer Umfrage der<br />

ARD im September 2015.<br />

Kriminalität und Terrorgefahr<br />

werden zunehmen.<br />

NEIN<br />

38%<br />

JA<br />

57%<br />

5% keine Angabe – weiß nicht.<br />

Quelle: infratest dimap<br />

57 Prozent der Deutschen hielten<br />

im September erhöhte Kriminalität<br />

und Terrorgefahr durch Flüchtlinge<br />

für wahrscheinlich. Im Oktober<br />

glaubten laut Deutschlandtrend 76<br />

Prozent der Deutschen an starke<br />

Veränderungen der Gesellschaft<br />

durch Massenmigration. 68 Prozent<br />

sehen laut N24-Emnid-Umfrage den<br />

inneren Frieden in Gefahr. Nach<br />

den Pariser Anschlägen dürfte sich<br />

die Zahl vervielfacht haben. Grafik:<br />

<strong>COMPACT</strong><br />

Bergdorf: Offene Aggressionen<br />

gegen Polizisten sind Alltag in<br />

<strong>Asyl</strong>antenheimen. Foto: Privat/BGZ<br />

Aus dem Vergewaltiger Ali S.<br />

machte die Münchner Abendzeitung<br />

«Joseph T.».<br />

In Wiesloch bei Heidelberg gingen am 29. Oktober<br />

gleich 400 <strong>Asyl</strong>anten «mit Metallstangen und<br />

Stuhlbeinen» aufeinander los. Im Enzkreis (Baden-<br />

Württemberg) gab ein kosovarischer <strong>Asyl</strong>bewerber<br />

am 13. November zu, sich an einer 12-Jährigen<br />

47


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ Die Invasion<br />

Die nackten Zahlen<br />

Die Stuttgarter Nachrichten referieren<br />

am 26.11.2015 die Polizeistatistik<br />

über <strong>Asyl</strong>antengewalt<br />

– nur auf <strong>das</strong> Bundesland<br />

Baden-Württemberg bezogen:<br />

«Aus einem Lagebild, <strong>das</strong> die<br />

Polizei für <strong>das</strong> Innenministerium<br />

erstellt hat, geht hervor,<br />

<strong>das</strong>s es zwischen Januar und<br />

Oktober in Baden-Württemberg<br />

23.511 Straftaten gegeben hat,<br />

in denen <strong>Asyl</strong>bewerber als Täter<br />

aufgetreten sind. Darunter finden<br />

sich häufig sogenannte Armutsdelikte,<br />

etwa 6.451 Ladendiebstähle<br />

oder 4.385 erwischte<br />

Schwarzfahrer. Es sind aber<br />

auch Tausende schwere Straftaten<br />

dabei: Der Bericht listet 873<br />

gefährliche oder schwere Körperverletzungen<br />

auf, 663 Wohnungseinbrüche,<br />

1.565 Rauschgift-<br />

und 202 Sexualdelikte. Die<br />

Opfer sind häufig andere Flüchtlinge,<br />

aber bei Weitem nicht immer.<br />

Gut 4.000 der Straftaten<br />

haben sich innerhalb von <strong>Asyl</strong>bewerberunterkünften<br />

abgespielt.»<br />

Die Polizei fragt: Wer erkennt den<br />

Räuber? Foto: Polizei Lahn-Dill-Kreis<br />

gleich noch eine Ladung zum Haftantritt in Hannover.<br />

Im nordrhein-westfälischen Espelkamp wurde<br />

am 15. November ein 31-jähriger Marokkaner von<br />

einem anderen <strong>Asyl</strong>bewerber erstochen. Zwei Tage<br />

später gab es zwei Tote bei Auseinandersetzungen<br />

in <strong>Asyl</strong>antenheimen in Niedersachsen und Thüringen.<br />

Ebenfalls am 15. November wurde ein 20-Jähriger<br />

auf dem Dortmunder Hauptbahnhof offenbar<br />

grundlos von 40 Männern nach Zeugenaussagen<br />

«kaputt» geschlagen. Die Polizei nahm zwölf albanische<br />

<strong>Asyl</strong>bewerber fest.<br />

Fakten zur Migrantenkriminalität<br />

werden «kaschiert, weggedrückt<br />

und umbenannt.»<br />

Nicht nur islamischer Fanatismus tobt sich ungehindert<br />

in Deutschland aus, auch Vergewaltigungen<br />

nehmen zu. Gesucht werden dann in verbrämtem<br />

Beamtendeutsch zumeist «Südländer»,<br />

«Nordafrikaner», oder Männer mit «dunklem Teint».<br />

Dabei sind die veröffentlichten Fälle nur die Spitze<br />

des Eisberges. Gedeckt werden die Täter dabei<br />

nicht nur durch die Behörden, sondern auch durch<br />

die mediale Propaganda. Als der vorbestrafte Vergewaltiger<br />

Ali S. aus Somalia im Juni wegen eines<br />

wiederholten Sexualverbrechens zu vier Jahren<br />

und neun Monaten Haft verurteilt wurde, ändert<br />

die Münchner Abendzeitung den Namen in «Joseph<br />

T.» – so wurde aus dem moslemischen ein<br />

christlicher Täter. Im Übrigen sollen sich die Deutschen<br />

gefälligst anpassen: So forderte die Polizei<br />

im bayrischen Mering Eltern auf, ihre Töchter nicht<br />

mehr alleine auf die Straße zu schicken. Vorausgegangen<br />

war die Vergewaltigung einer 16-Jährigen<br />

am 12. September. Statt die Sicherheit von<br />

Frauen durchzusetzen, rät die Polizeiführung zur Unterwerfung<br />

unter die Vorschriften der Scharia-Gesellschaft.<br />

Sekundiert wird ihr dabei aus der Politik.<br />

«Wenn minderjährige muslimische Jungs ins Freibad<br />

gehen, sind sie völlig überfordert damit, Mädchen<br />

in Bikinis zu sehen», äußert ein bayrischer Lokalpolitiker<br />

gegenüber der Welt vom 26. Juni kaum<br />

verhohlen Verständnis für Übergriffe.<br />

Vertuschung und Straffreiheit<br />

Was der Multikulti-Lobby bei Migrantenkriminalität<br />

bisher recht war (vergleiche Seite 15 bis<br />

17), soll nun offenbar auch bei <strong>Asyl</strong>antengewalt<br />

billig sein: Verfälschte Statistiken. «Es werden<br />

ganz bewusst Dinge weggelasen», sagte ein Kriminalbeamter<br />

Mitte November 2015 der Leipziger<br />

Volkszeitung. So würden «Statistikfilter ein wenig<br />

anders gesetzt», Zahlen mit Verspätung eingearbeitet,<br />

Fakten «kaschiert, weggedrückt und umbenannt».<br />

Grund sei die Sorge des Innenministeriums,<br />

die wahren Daten über die Gewaltwelle könnten<br />

die Sorgen der Bevölkerung bestätigen. Der Bericht<br />

deckt sich mit einer Meldung der Thüringer Regionalzeitung<br />

Freies Wort vom Oktober 2015. Demnach<br />

wurde die Polizei von der rot-rot-grünen Landesregierung<br />

angewiesen, bei «Einsätzen in den<br />

Unterkünften, die keine Außenwirkung erzielen<br />

(…), keine Pressemeldung» herauszugeben. Erst<br />

auf Anfrage der AfD-Fraktion im Erfurter Landtag<br />

räumte die Landesregierung für die ersten acht Monate<br />

des Jahres 1.743 «Vorkommnisse im Zusammenhang<br />

mit <strong>Asyl</strong>bewerbern» ein.<br />

An der Basis der Polizei gärt es – dort, wo die<br />

Ordnungshüter wortwörtlich den Kopf hinhalten<br />

müssen für eine falsche Politik. Einige Beamte<br />

machten Ende November gegenüber den Stuttgarter<br />

Nachrichten ihrer Verärgerung darüber Luft,<br />

<strong>das</strong>s sie Straftätern im <strong>Asyl</strong>verfahren fast machtlos<br />

gegenüberstehen. Rüdiger Seidenspinner, der<br />

Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei<br />

(GdP), kritisiert, <strong>das</strong>s die üblichen Sanktionen oft<br />

nicht griffen: «Wer eine Geldstrafe bekommt, kann<br />

die nicht bezahlen.» Andere Täter tauchten einfach<br />

unter. Und selbst wer wiederholt mit dem Gesetz<br />

in Konflikt komme, müsse noch lange nicht fürchten,<br />

Deutschland verlassen zu müssen. «Das nutzen<br />

zunehmend auch Kriminelle aus, die unter dem<br />

Schutzmantel des <strong>Asyl</strong>rechts ausschließlich nach<br />

Deutschland kommen, um Einbrüche zu begehen<br />

oder mit Drogen zu handeln», resümiert die Tageszeitung<br />

aus der Schwabenmetropole.<br />

48<br />

In Hamburg-Bergedorf kam es zu einer Massenschlägerei,<br />

nachdem Albaner Gebühren für die Benutzung der Duschen<br />

verlangt hatten. Foto: picture alliance / rtn-radio t


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ Die Invasion<br />

«Mit Waffen, mit Messern,<br />

mit Knüppeln»<br />

_ Interview mit Rainer Wendt<br />

Krawalle in <strong>Asyl</strong>heimen, fehlende Abschiebungen, Politikversagen und Kuscheljustiz:<br />

Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) geht mit der<br />

deutschen Flüchtlingspolitik hart ins Gericht.<br />

Polizeieinsätze in Flüchtlingsheimen gehören<br />

mittlerweile zum Alltag in Deutschland.<br />

Womit sind die Beamten in den Einrichtungen<br />

konfrontiert?<br />

Teilweise mit einer unglaublichen Respektlosigkeit,<br />

mit einem hohen Aggressionspotential, <strong>das</strong> sich<br />

vor allem in der Gruppe äußert. Junge Männer, die<br />

glauben, in der Gruppe auch sehr sehr stark zu sein<br />

und dann sowohl auf andere Flüchtlinge als auch<br />

auf die Polizei losgehen. Unsere Einsatzkräfte sind<br />

da ganz, ganz massiv gefordert.<br />

Sie haben jüngst beklagt, <strong>das</strong>s die Politik Gewaltvorfälle<br />

in <strong>Asyl</strong>unterkünften verharmlost.<br />

Wenn man Politiker-Äußerungen hört, dann stellt<br />

sich <strong>das</strong> immer so dar, als ginge es hier um eine<br />

Rangelei bei der Essensausgabe. Als ob jemand<br />

eine Tasse Kaffee umgekippt hat. Die Wahrheit ist,<br />

<strong>das</strong>s zumeist Gruppen von bis zu mehreren Hundert<br />

zumeist männlicher junger Personen aufeinander<br />

losgehen, aus unterschiedlichsten Motiven. Und<br />

Tatsache ist auch, <strong>das</strong>s es dort richtige Kriminalität<br />

gibt. Wenn jetzt, wie in Hamburg, der Streit daran<br />

entbrannt ist, <strong>das</strong>s die Afghanen nicht bereit waren,<br />

bei den Albanern fürs Duschen zu bezahlen, dann<br />

sieht man schon, wo die Reise hingeht. Da geht’s<br />

um Kriminalität und um handfeste Auseinandersetzungen<br />

mit Waffen, mit Messern, mit Knüppeln. In<br />

Hamburg soll auch eine Schusswaffe im Spiel gewesen<br />

sein, die allerdings nicht gefunden wurde.<br />

Abschiebestopp ist «totaler Blödsinn»<br />

Sind Angehörige einzelner Ethnien oder Religionen<br />

besonders anfällig für Gewalttaten?<br />

Es geht eigentlich quer durch. Aber wir stellen<br />

immer wieder fest, <strong>das</strong>s männliche junge Albaner<br />

häufiger als andere dort präsent sind, und wir<br />

sind schon auch der Auffassung, <strong>das</strong>s insbesondere<br />

die, deren Bleibeperspektive ohnehin gleich<br />

null ist, jedenfalls dann, wenn sie schwere Straftaten<br />

begehen, sofort aus dem Verkehr gezogen werden<br />

müssen. Es hat jeder Anspruch darauf, <strong>das</strong>s<br />

sein <strong>Asyl</strong>ersuchen nach rechtsstaatlichen Grundsätzen<br />

geprüft wird. Aber es hat nicht jeder Anspruch<br />

darauf, <strong>das</strong>s er diese Prüfung auch in Freiheit<br />

abwarten kann. Das kann er auch im Abschiebegewahrsam.<br />

Die meisten Abschiebehaftanstalten wurden<br />

geschlossen. Hat man sie denn in den letzten<br />

Jahren nicht mehr gebraucht?<br />

Die Einrichtungen hätte man schon gebraucht, aber<br />

der politische Wille, auch konsequent dafür zu sorgen,<br />

<strong>das</strong>s diejenigen, die hier keine Bleibeperspektive<br />

haben, deren <strong>Asyl</strong>verfahren auch abgeschlossen<br />

waren, in die Heimat zurückgeführt werden,<br />

war einfach nicht da.<br />

Die Bochumer Polizistin Tania Kambouri hat<br />

aktuell in einem Buch aufgezeigt, welcher<br />

Respektlosigkeit und Aggressivität sie im<br />

Dienst ausgesetzt ist. Ein Einzelfall?<br />

Das ist kein Flüchtlingsthema, sondern hier geht es<br />

um die Machokultur junger Muslime, denen diese<br />

Kultur anerzogen wurde, die sie auch aus der Heimat<br />

mitgebracht haben. Eine Kultur, die ihnen sagt:<br />

Du bist hier der Obermacker in dieser Familie, Frauen<br />

sind weniger wert, Frauen muss man weder be-<br />

Rainer Wendt. Foto: polg-bremen.de<br />

Frauen zu verachten,<br />

gehört fast<br />

zu den genetischen<br />

Grundbausteinen<br />

dieser Kultur.<br />

49


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ Die Invasion<br />

Ein Hilferuf<br />

Ein Polizeibeamter, der anonym<br />

bleiben will, hat seinen Arbeitsalltag<br />

in einem Brief an COM-<br />

PACT geschildert. Darin heißt es<br />

unter anderem: «Die Gewaltbereitschaft<br />

unter einem Teil der<br />

Flüchtlinge ist so groß, <strong>das</strong>s regelmäßig<br />

ein ganzer Zug Bereitschaftspolizei<br />

ansteht, um <strong>das</strong><br />

Einschreiten in Flüchtlingsheimen<br />

abzusichern, wenn dort normale<br />

polizeiliche Maßnahmen<br />

wie etwa Durchsuchungen stattfinden.<br />

Gerade die afrikanischen<br />

Flüchtlinge haben öfter die Eigenschaft,<br />

jedes Einschreiten<br />

gegen sie nach einer Straftat nur<br />

auf ihre Hautfarbe zu beziehen<br />

und laut zu schreien «It’s only because<br />

I’m black» (Es ist nur, weil<br />

ich schwarz bin). Dieses wird<br />

oftmals von den umstehenden<br />

Bürgern in gutbürgerlichen «grünen»<br />

Stadtteilen ungefragt übernommen,<br />

so<strong>das</strong>s man sich noch<br />

während der Festnahme Rassismusvorwürfe<br />

anhören muss.»<br />

Sogenannte Lampedusa-Flüchtlinge<br />

durchbrechen 2014 die Bannmeile<br />

des Hamburger Rathauses.<br />

Foto: Archiv<br />

achten noch respektieren. Das gehört fast zu den<br />

genetischen Grundbausteinen dieser Kultur. Um <strong>das</strong><br />

zu ändern, bedarf es eines langen Prozesses, der<br />

Staat darf da an keiner Stelle zurückweichen. Darauf<br />

wollte die Kollegin aufmerksam machen. Das<br />

ist auch richtig so, <strong>das</strong>s niemand es sich erlauben<br />

kann, weibliche Polizisten im Einsatzfall abzulehnen<br />

und zu meinen, von denen lasse ich mir nichts<br />

sagen. Das erleben wir in den Unterkünften natürlich<br />

auch, <strong>das</strong>s gesagt wird, Frauen dürfen nicht in<br />

der Essensausgabe arbeiten, weil sie unrein sind<br />

oder so ein Quatsch, oder Frauen muss man nicht<br />

die Hand geben. Das darf man nirgendwo dulden.<br />

Immer wieder hört man: Straftätern passiert<br />

ja sowieso nichts…<br />

Das trifft uns als Polizei nicht, weil wir ja einen gesetzlichen<br />

Auftrag erfüllen. Aber es trifft schon die<br />

Justiz, und dieser Kritik schließen wir uns ausdrücklich<br />

an. Da hat es in Teilen der Justiz schon eine<br />

Wohlfühlkultur gegeben, die mit Rechtsstaatlichkeit<br />

schon kaum noch etwas zu tun hat. Ich halte<br />

es zum Beispiel für einen absoluten, ausgemachten<br />

Blödsinn, ein Abschiebeverbot nach Griechenland<br />

zu verhängen. Griechenland ist ein europäischer<br />

Rechtsstaat. Selbst wenn es nicht ganz so komfortabel<br />

ist wie in Deutschland, kann es nicht sein,<br />

<strong>das</strong>s die Gerichte uns verbieten, die Menschen<br />

dorthin zurückzuführen.<br />

Polizei als Prellbock<br />

Wie kann man die Empfindung von Polizisten<br />

angesichts der aktuellen Entwicklungen beschreiben?<br />

Wir kriegen jetzt genau diese Konflikte wieder mal<br />

vor die Füße geworfen. Man hätte es früher wissen<br />

können. Man hätte es anders regeln können.<br />

Auf den Knochen unserer Kolleginnen und Kollegen<br />

wird <strong>das</strong> jetzt alles abgeladen. Gleichzeitig geht<br />

<strong>das</strong> auch auf die Psyche, solche Einsätze. Wir hören<br />

<strong>das</strong> eine oder andere Wort des Dankes, und zugleich<br />

wird im Bundesinnenministerium an Erlassen<br />

gestrickt, die Feiertagszulage zu kürzen.<br />

In Suhl gab es im Sommer massive Ausschreitungen<br />

von <strong>Asyl</strong>bewerbern in der Innenstadt.<br />

Es gibt Berichte, wonach die Polizei in einzelnen<br />

Gegenden Frauen warnt, sich alleine<br />

auf der Straße zu bewegen. Droht ein Überschwappen<br />

der Gewalt von den Heimen auf<br />

die Straße?<br />

Es gibt ja drei Handlungsfelder in Bezug auf Flüchtlingsheime:<br />

Erstens die Attacken auf diese Heime.<br />

Dann gibt es die Konflikte innerhalb und drittens<br />

natürlich auch die Wirkung nach außen. Dass ist<br />

die Zunahme von Diebstählen, von Einbruchsdelikten,<br />

aber auch Gewalt, die dann auf der Straße ausgetragen<br />

wird. Das ist übrigens in Hamburg längst<br />

der Fall. Diese Gefahr besteht. Ich finde es, was<br />

die Attacken auf die Heime angeht und was die Demonstrationen<br />

angeht, übrigens absolut daneben,<br />

<strong>das</strong>s wir erlauben, <strong>das</strong> Rechtsextremisten, <strong>das</strong><br />

Rechtspopulisten sich unmittelbar vor der Haustür<br />

von Flüchtlingen austoben und unschuldige Menschen<br />

in Angst und Schrecken versetzen.<br />

Die Machokultur wird jungen<br />

Muslimen anerzogen.<br />

Verstehen Sie die Sorgen von Bürgern auch?<br />

Privatpersonen, die Polizisten ja auch sind, haben<br />

für <strong>das</strong> eine oder <strong>das</strong> andere mehr oder weniger<br />

Verständnis. Aber als Polizei haben wir einen gesetzlichen<br />

Auftrag zu erfüllen. Das ist die Gewährleistung<br />

der Versammlungsfreiheit, der Schutz von<br />

Demonstrationen unabhängig davon, welchen Inhalt<br />

sie haben.<br />

Bevor der moslemische Lynchmob<br />

am 19. August 2015 durch Suhl zog,<br />

zertrümmerte er <strong>das</strong> <strong>Asyl</strong>heim. Hier<br />

<strong>das</strong> Büro des Sicherheitsdienstes.<br />

Foto: proofpic.de<br />

50<br />

_ Rainer Wendt ist seit 1973<br />

Polizist und führt den Dienstgrad<br />

Polizeihauptkommissar. Seit 2007<br />

ist er Vorsitzender der Deutschen<br />

Polizeigewerkschaft. Außerdem<br />

ist Wendt seit den 1970er Jahren<br />

Mitglied der CDU und gehört dem<br />

Vorstand des Deutschen Beamtenbundes<br />

an. – Interview: Martin<br />

Müller-Mertens


Kalifat Europa<br />

_ von Mária Schmidt<br />

Sie kommen, ohne zu klopfen – und verlangen Geld, Rechte, Einfluss, Land. Die Neusiedler<br />

werden unseren Kontinent schon bald beherrschen, denn die linksliberalen<br />

Eliten Westeuropas, vor allem Deutschlands, öffnen ihnen bereitwillig die Tore.<br />

Mit öffentlichen Gebeten provozierten<br />

Moslems in Frankreich 2011<br />

systematisch die Behörden. Am<br />

Ende erhielten sie passender Weise<br />

ein früheres Kasernengelände bei<br />

Paris für den Bau einer Moschee.<br />

Foto: arabpress.eu<br />

Die Europäische Union ist eine leichte Beute.<br />

Sie verfügt weder über die Fähigkeit zur Verteidigung<br />

noch zum Schutz der Grenzen, hat keine<br />

koordinierte Außen- und Innenpolitik, und ihre<br />

nicht steuerbare Bürokratie ist auf betriebssichere<br />

Weise handlungsunfähig. In Erkenntnis dessen<br />

hat sich der Menschenschmuggel zu einem gewaltigen<br />

und mehr als alles andere sich rentierenden<br />

Geschäftszweig entwickelt. Afghanen, Pakistanis,<br />

Inder, Syrer, Menschen aus dem Kosovo und Eritrea,<br />

aus Afrika sowie dem Westbalkan und wer<br />

weiß noch von woher strömen nach Westeuropa.<br />

Nach Deutschland werden in diesem Jahr beinahe<br />

eine Million Menschen kommen [Anmerkung COM-<br />

PACT: Der Text wurde im September 2015 geschrieben].<br />

Wenn diese Menschen aufgenommen werden,<br />

wird dies neue Wellen von Zuwanderern animieren.<br />

Deren Zahl wird so lange anwachsen, bis<br />

es ausreicht, um für sich all <strong>das</strong> zu besetzen, was<br />

wir, Europäer, im Laufe von Jahrhunderten erschaffen<br />

haben.<br />

Das Ziel ist klar: Über den demographischen<br />

Überschuss und die Übersiedlung der zum Gebären<br />

vieler Kinder bereiten Frauen eine Heimat in Besitz<br />

zu nehmen und den verteidigungsunfähig gewordenen<br />

Westen zu besetzen, der sie einst geplündert<br />

und unterworfen hatte (Kreuzzüge, Kolonialisierungen,<br />

Demokratieexport, Bombardierungen).<br />

Wir sollten keine Illusionen haben, diese Siedlungswelle<br />

ist Teil einer gut geplanten und ausgeführten<br />

Strategie. Es ist nämlich wirklichkeitsfremd<br />

anzunehmen, <strong>das</strong>s Massen von Analphabeten<br />

und Arbeitslosen beziehungsweise ein<br />

bedeutender Teil der jungen Elite der oben genannten<br />

Gebiete sich auf einmal spontan auf den Weg<br />

machen, zehntausende von Dollars (!) den Schleppern<br />

für den Zug, <strong>das</strong> Schiff, für Wüstenführer und<br />

so weiter zahlen (nur für die Überquerung des Ärmelkanals<br />

werden 3.000 bis 4.000 Pfund verlangt,<br />

für den Weg zwischen der ungarischen Grenze und<br />

Deutschland fordern die pakistanischen Schlepper<br />

4.500 Euro), um in Ländern ein neues Leben zu beginnen<br />

oder ihr altes fortzusetzen, deren Namen<br />

sie nie zuvor gehört haben und zumeist noch nicht<br />

einmal wissen, <strong>das</strong>s es diese gibt. Diese Neusiedler<br />

und die sich unter ihnen befindenden Lenker,<br />

Imame und Schläfer-Agenten werden es sein, die<br />

die sich an verschiedenen Orten Ansiedelnden im<br />

Burkas – die traditionelle Tracht<br />

für Muslimas. Foto: Thinkstock/<br />

Getty Images<br />

Diese Siedlungswelle<br />

ist Teil einer<br />

geplanten<br />

Strategie.<br />

51


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ Die Invasion<br />

Namen und im Interesse des Islam steuern werden,<br />

indem sie sich um den reibungslosen Nachschub,<br />

die «Familienzusammenführung» (es handelt<br />

sich um recht große Familien, häufig um Clans) beziehungsweise<br />

um die Ansiedlung immer weiterer<br />

Flüchtlingswellen kümmern.<br />

Nützliche Idioten<br />

Diese Siedler können, zusammen mit den schon<br />

früher Angekommenen, bereits in der nahen Zukunft<br />

eine politische Macht darstellen, die uns<br />

christlich-jüdische Einheimische auf demokratische<br />

Weise unserer Heimatländer beraubt. All dies geschieht<br />

vor unseren Augen, mit der nachdrücklichen<br />

Unterstützung der Elite aus Politik und Medien, die<br />

sich aus linken 68-igern («nützlichen Idioten», sagte<br />

Lenin spöttisch, wenn auch in anderem Zusammenhang)<br />

rekrutieren. Diese Elite hat niemals für<br />

irgendetwas Verantwortung übernommen, für ihre<br />

Irrtümer bat sie nicht und bittet sie auch weiterhin<br />

nicht um Verzeihung. Sie hat Stalin, Pol Pot und<br />

auch Mao unterstützt. Ihre «aufgeklärteren» Teile<br />

begannen ihre Laufbahn meist als Trotzkisten. Sie<br />

haben sich geirrt. Na und? Das Wesentliche ist,<br />

<strong>das</strong>s sie auf der guten, der fortschrittlichen Seite<br />

standen und auch heute dort stehen. Und außerdem:<br />

Das war <strong>das</strong> Blut von Anderen, <strong>das</strong> Leben der<br />

Anderen. Schlimmstenfalls werden sie sich auch<br />

jetzt irren. Kinder und Enkel haben sie kaum, und<br />

wenn sie welche haben, so interessieren diese sie<br />

nicht. Was riskieren sie?<br />

Sie werden schon zurecht kommen. Hierauf vertrauen<br />

sie, da sie nicht einmal über Vorstellungskraft<br />

verfügen. Diese Europa beherrschende linksliberale<br />

Elite (zu ihnen gehört leider auch ein großer<br />

Teil der westlichen Christdemokraten) ist immer<br />

und immer wieder fähig, blind an jedwede Idiotie<br />

zu glauben, was ein Maß an Unwissen verrät, welches<br />

laut Oscar Wilde nur <strong>das</strong> Ergebnis jahrelangen<br />

Lernens sein kann. So wie sie über Jahrzehnte<br />

alle Propagandaparolen Moskaus für bare Münze<br />

genommen haben, so plappern sie jetzt jenes<br />

linksliberale Mantra nach, <strong>das</strong> aus New York, Berlin<br />

und Brüssel ausströmt.<br />

Die Linksliberalen versuchen, den<br />

Kolonialisierungsversuch des<br />

Islam zu bagatellisieren.<br />

Sie schnattern über eine humanitäre Katastrophe<br />

und schwingen Reden über die Menschenrechte<br />

der Flüchtlinge, und darüber, <strong>das</strong>s es unsere<br />

Pflicht als Christen sei, den Bedürftigen zu<br />

helfen. Im Moralisieren können sie alle bisherigen<br />

Rekorde übertreffen. Indessen haben sie aber<br />

noch nicht darüber nachgedacht, ob es nicht die<br />

Angelegenheit der auf dem Ölgeld sitzenden moslemischen<br />

Länder wäre, die dortige Armut zu lin-<br />

Der Nährboden des<br />

Dschihad<br />

Der radikale Islam wird seit<br />

dem letzten Drittel des vergangenen<br />

Jahrhunderts in der islamischen<br />

Welt stärker, indem er<br />

die sich zur Mitte des 20. Jahrhunderts<br />

auftretende panarabische<br />

Ideologie ablöst, die den<br />

Islam in die arabische Welt eingezwängt<br />

hätte.<br />

Die Konflikte in den einstigen<br />

Kolonien – im Nahen Osten, in<br />

einem bedeutenden Teil Afrikas<br />

oder jener zwischen Pakistan<br />

und Indien – wurzelt in der Ausbildung<br />

von Konfliktbrandherden,<br />

die den Interessen der britischen<br />

beziehungsweise französischen,<br />

niederländischen, belgischen<br />

und portugiesischen<br />

Kolonialmächte entsprechen.<br />

Die Grenzen der Kolonien beziehungsweise<br />

der nach dem Ersten<br />

Weltkrieg ins Leben gerufenen<br />

Mandatsgebiete zogen die<br />

hierfür Zuständigen, in erster Linie<br />

die Briten, entsprechend ihrer<br />

alten und gut bewährten<br />

Sitte bewusst unter Missachtung<br />

der ethnischen und konfessionellen<br />

Grenzen, so wie sie<br />

dies auch in unserer Region getan<br />

haben, um aus der Rolle des<br />

Schiedsrichters unter den in Unfrieden<br />

Zurückgelassenen zu<br />

profitieren. Das nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg hergestellte zerbrechliche<br />

Gleichgewicht wurde<br />

durch die gegensätzlichen Interessensphären<br />

der bipolaren<br />

Welt gesichert. Inzwischen ist<br />

es aber eindeutig, <strong>das</strong>s die USA<br />

den Nahen Osten nur durch <strong>das</strong><br />

ständige Chaos und durch anhaltende<br />

Bruder- beziehungsweise<br />

Religionskriege im Griff<br />

halten können. (Mária Schmidt)<br />

Islamisten in Somalia.<br />

Foto: Archiv<br />

Die Springer-Boulevardblätter «Bild»<br />

und «B.Z.» haben sich der Sprache<br />

der Invasoren bereits angepasst.<br />

Foto: Bild<br />

53


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ Die Invasion<br />

werden? Die von den oben angeführten Beispielen<br />

überhaupt nicht überzeugt sind und die sich<br />

noch daran erinnern, wie von Zeit zu Zeit die frischen<br />

oder vielleicht auch gar nicht mehr so frischen<br />

Einwanderermassen in den Vorstädten von<br />

London, Paris und anderswo alles kurz und klein<br />

schlagend in die Zentren strömten?<br />

Die Linksliberalen befinden sich in einer großen<br />

Klemme. Deshalb versuchen sie, den Kolonialisierungsversuch<br />

des Islam zu bagatellisieren und<br />

ihn, entsprechend ihren Gepflogenheiten, zu einer<br />

Frage der Menschenrechte umzudeuten. Sie sind<br />

kaum in der Lage, ausreichend dankbar dafür zu<br />

sein, <strong>das</strong>s sie neue Opfer gefunden haben, deren<br />

Partei sie ergreifen können.<br />

Gefahr aus Deutschland<br />

54<br />

Grünen-Chef Cem Özdemir begrüßt<br />

am 28.8.2015 in Heidenau illegale<br />

Siedler. Foto: dpa-Zentralbild<br />

Deutschland ist<br />

mental globalisiert<br />

worden.<br />

Mária Schmidt. Foto: Privat<br />

_ Mária Schmidt gehört zu den<br />

führenden Historikern Ungarns. Sie<br />

ist Direktorin des Terror-Hauses,<br />

des zentralen Museums in Ungarn,<br />

<strong>das</strong> sich den Verbrechen der<br />

faschistischen wie der kommunistischen<br />

Diktatur im Land widmet.<br />

Der Text ist auszugsweise einem<br />

längeren Essay entnommen,<br />

der ursprünglich unter dem<br />

Titel «Ohne zu klopfen» in der<br />

«Budapester Zeitung»<br />

(budapester.hu) erschienen ist.<br />

dern. Gäbe es nicht auch einen anderen Weg der<br />

Fürsorge für ihre moslemischen Brüder, als diese<br />

als Siedler zu uns zu schicken? Wäre es nicht ihre<br />

Aufgabe, für die politische Stabilität ihrer Region<br />

zu sorgen? Stattdessen zahlen sie die Kosten der<br />

Reise nach Europa für jene, die als überflüssig erachtet<br />

worden sind.<br />

Das Kalkül der Ökonomen<br />

Der die Direktiven der internationalen Geschäftswelt<br />

vermittelnde The Economist hat seine<br />

eigenen Argumente für die Ansiedlung billiger Arbeitskräfte<br />

in Europa: Weil vorerst «nur» ein <strong>Asyl</strong>bewerber<br />

auf 1.900 europäische Bürger kommt,<br />

gebe es keinen Grund, nervös zu werden. Außerdem<br />

wisse ein jeder – so der Economist weiter –,<br />

<strong>das</strong>s die Einwanderer sogleich geschäftliche Unternehmungen<br />

starteten und die Wirtschaft der Aufnahmeländer<br />

aufblühen ließen. Nicht nur, <strong>das</strong>s sie<br />

die gemeinsame Kasse auffüllten, sondern sie verübten<br />

auch weniger Straftaten als die Alteingesessenen.<br />

Er gibt auch ein Rezept für die einfachste<br />

Assimilierung der einwandernden Massen. «Die<br />

Antwort kann man in wenigen Worten zusammenfassen»<br />

– so spricht der Kiebitz, der selbst nicht<br />

am Spiel teilnimmt und nicht betroffen ist –: «Man<br />

muss sie arbeiten lassen. Dieses Rezept hat sich in<br />

London, New York und Vancouver bewährt. Der Arbeitsplatz<br />

hält die jungen Menschen von den Problemen<br />

fern. Während der Arbeit ist der Einwanderer<br />

zusammen mit den hier Lebenden, und sie lernen<br />

gegenseitig ihre Sitten kennen.»<br />

Doch was geschieht mit den Ländern, in denen<br />

es keinen Mangel an Arbeitskräften gibt? Wo die<br />

Löhne und Einkommen niedrig sind, die durch <strong>das</strong><br />

Anwachsen des Angebots noch weiter gedrückt<br />

Die Einwanderungswelle besteht zum Großteil<br />

aus Wirtschaftsflüchtlingen, die sich, wie dies<br />

auch die gegenwärtig führenden Politiker Europas<br />

zugeben, in der Hoffnung auf einen höheren Lebensstandard<br />

aufgemacht haben, um sich eine<br />

neue Heimat zu suchen. Die uns durch Deutschland<br />

aufgezwungene Opferkultur, die die Deutschen<br />

jahrzehntelang eingeübt haben, wird jetzt<br />

mit der Einladung, ja sogar Anlockung der Neusiedler<br />

kombiniert, was die Aversion in unserer Region<br />

gegenüber den Deutschen nur erhöht. Wir verstehen<br />

nämlich sehr gut, <strong>das</strong>s die Summe von jährlich<br />

12.000 bis 13.000 Euro, die Deutschland für die<br />

Neusiedler pro Kopf und Jahr ausgibt, höher liegt<br />

als <strong>das</strong> ungarische Durchschnittseinkommen, höher<br />

als <strong>das</strong> in allen ehemaligen sozialistischen Ländern.<br />

Es wird damit argumentiert, <strong>das</strong>s die Einwanderung<br />

für <strong>das</strong> älter werdende Deutschland ein Segen<br />

ist, weil man die Arbeit der Immigranten brauche.<br />

Die Neusiedler seien gut ausgebildet. Nach Ulrich<br />

Reitz, Chefredakteur der CDU-nahen Zeitschrift<br />

Focus, erinnert die Ansiedlung von Millionen von<br />

Moslems an die Wiedervereinigung des in zwei<br />

Teile gezwungenen Deutschland! «Mit der Wiedervereinigung<br />

wurde Deutschland östlicher und protestantischer.<br />

Mit dieser neuen Völkerwanderung<br />

aus gescheiterten nahöstlichen und afrikanischen<br />

Staaten wird Deutschland südlicher, bunter, jünger,<br />

wohl auch moslemischer.» Seiner Meinung nach<br />

sollte Deutschland darauf stolz sein, <strong>das</strong>s diese<br />

vielen Menschen kommen wollen. Und man sollte<br />

keine Angst vor ihnen haben, denn die Deutschen<br />

seien keine Fremdenfeinde, sondern Internationalisten:<br />

Ein Land, <strong>das</strong> mental globalisiert worden sei.<br />

Dieses mental globalisierte, internationalistische<br />

Deutschland ist auf Grund seiner Größe und wirtschaftlichen<br />

Kraft sowie durch seine geopolitischen<br />

Lage wieder zum Problem Europas geworden.


Ein gewaltiger Migrationsstrom entsteht nicht ohne<br />

strategische Unterstützung. Die Rolle von Muslimbrüdern,<br />

türkischer Regierung und den Netzwerken der<br />

Hochfinanz ist offensichtlich.


Von Kairo bis Köln<br />

_ von Karel Meissner<br />

Proteste nach der Absetzung des ägyptischen Präsidenten<br />

Mohammed Mursi in Kairo am 11. Oktober 2013. Foto: picture<br />

alliance / AP Photo<br />

56<br />

Überall, wo der Dschihad vorbereitet wird, finden sich Emissäre<br />

eines Geheimbundes: der Muslimbrüder. In Deutschland reicht ihr<br />

Einfluss bis in die höchsten islamischen Gremien. Die Staatsschutzorgane<br />

sind alarmiert, doch die Politik zieht keine Konsequenzen.<br />

Mursi vor Gericht im Juni 2015. Der<br />

den Muslimbrüdern nahestehende<br />

Ex-Präsident wurde zum Tode verurteilt.<br />

Foto: Facebook<br />

«Erdogan, der<br />

ewige Muslimbruder».<br />

Die Welt<br />

Am 6. Januar 2015 gedachte Berlin der Opfer<br />

der islamistischen Anschläge, die kurz zuvor Paris<br />

und Frankreich in Schrecken versetzt hatten.<br />

10.000 Menschen waren einem Aufruf des Zentralrats<br />

der Muslime (ZdM) gefolgt, der seinerseits<br />

von der Bundesregierung mehr oder weniger kräftig<br />

animiert worden war. Redner war unter anderem<br />

der ZdM-Vorsitzende Aiman Mazyek. Wie wenig<br />

populär die Veranstaltung bei Mazyeks Leuten gewesen<br />

ist, zeigt eine genauere Untersuchung. Das<br />

RTL-Nachtjournal merkt an: «Für eine muslimische<br />

Veranstaltung waren es zu wenige Muslime. Vielleicht<br />

2.000. Doppelt so viele kommen, wenn Erdogan<br />

Wahlkampf macht in Berlin.» Stern.de resümierte:<br />

«Bei dieser Mahnwache waren fast mehr<br />

Minister als Moslems.»<br />

Ali Ertan Toprak, Vorsitzender der Kurdischen<br />

Gemeinde Deutschland, äußerte im Vorfeld Unverständnis,<br />

<strong>das</strong>s mit Islamisten gegen Terrorismus demonstriert<br />

werden sollte: «Wissen die deutschen<br />

Parteien, mit wem sie am Dienstag demonstrieren?<br />

Muslimbrüder und Atib, eine Abspaltung der türkischen<br />

Grauen Wölfe, sind Mitglied des Zentralrats<br />

der Muslime. Das sind Fundamentalisten und<br />

Islamo-Faschisten. Wie kann man einerseits Pegida<br />

verteufeln, aber mit ihren muslimischen und türkischen<br />

Gesinnungsgenossen eine Mahnwache gegen<br />

Extremismus machen?»<br />

Bomben gegen Nasser<br />

Während die Grauen Wölfe eine spezifisch osmanische<br />

Vereinigung sind, hat die Muslimbruderschaft<br />

(MB) weltweite Bedeutung: Sie gilt als Impulsgeber<br />

des islamischen Terrorismus auf allen<br />

Kontinenten und hat heute nach eigenen Angaben<br />

100 Millionen Mitglieder, die in nationalen Sektionen<br />

in über 70 Ländern organisiert sind.<br />

Gegründet wurde die MB 1928 in Ägypten von<br />

dem Grundschullehrer Hasan al-Banna (1906–<br />

1949). Berühmt und berüchtigt wurde die Organisation<br />

zu Beginn der 1950er Jahre, als der ägyptische<br />

König von patriotischen Offizieren unter Gamal abdel<br />

Nasser gestürzt wurde. Die MB kritisierte die<br />

mangelnde Frömmigkeit der neuen Führung und<br />

reagierte mit Bombenanschlägen und Attentaten.<br />

Nasser konterte und ließ die MB mehrfach verbieten<br />

und ihren wichtigsten Theoretiker Seyyid Qutb<br />

1966 in Kairo hinrichten. Dessen Bruder flüchtete<br />

nach Saudi-Arabien, unterrichtete dort als Professor<br />

an der Universität von Dschidda und verbreitete<br />

die verbotenen Schriften weiter – unter anderem<br />

an einen jungen Studenten namens Osama bin<br />

Laden. Der hingerichtete Qutb war «der intellek-


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ Die Drahtzieher<br />

tuelle Held aller Gruppen, die später bei al-Qaida<br />

mitmachten, ihr Karl Marx, ihr Führer», fasst Paul<br />

Berman in der New York Times zusammen. Jedenfalls<br />

gingen aus der Muslimbruderschaft Organisationen<br />

wie die Hamas in Palästina und die Gruppe<br />

Islamischer Dschihad in Ägypten hervor. In Syrien<br />

(1982) und in Algerien (in den 1990er Jahren) waren<br />

sie an blutigen Aufständen gegen die Staatsmacht<br />

beteiligt.<br />

Vorstoß nach Europa<br />

Der Anführer der ägyptischen MB, Aywan al-<br />

Zawahiri, schickte in den 1990er Jahren, ebenso<br />

wie bin Laden, seine Gotteskrieger auf den Balkan.<br />

Ziel war die Einführung der Scharia in Bosnien-Herzegowina,<br />

<strong>das</strong> sich 1991 von Jugoslawien<br />

abgespalten hatte.<br />

In Sarajevo wurden die 5.000 arabischen Dschihadisten<br />

1992 bereitwillig von Alija Izetbegovic<br />

empfangen, der sich als Präsident an die Spitze<br />

der Sezessionsrepublik gesetzt hatte. Die serbische<br />

Volksgruppe kämpfte erbittert gegen die Abspaltung<br />

– auch deswegen, weil sie die Entrechtung<br />

aller Nicht-Muslime befürchtete. Ein dreijähriger<br />

Bürgerkrieg mit 100.000 Toten war die Folge.<br />

«Das Weiße Haus sah die Muslimbrüder<br />

als stillen Alliierten.» <br />

<br />

CIA-Agent Robert Baer<br />

des öffentlichen Lebens: «Die Erziehung des Volkes<br />

und besonders die Massenmedien – Presse, Radio,<br />

TV und Film – sollten in den Händen von Leuten sein,<br />

deren islamische Moral und intellektuelle Autorität<br />

unzweifelhaft sind. Die Medien dürfen nicht, wie<br />

so oft, in die Hände verdorbener und degenerierter<br />

Leute fallen, die dann die Ziellosigkeit und Leere<br />

ihres eigenen Lebens auf andere übertragen.»<br />

Trotz dieser extremistischen Ansichten, die Izetbegovic<br />

in Jugoslawien eine Haftstrafe eingebracht<br />

hatten, und trotz seines Schulterschlusses mit bin<br />

Laden und al-Zawahiri erfreute sich der Politiker<br />

während des bosnischen Bürgerkrieges der geschlossenen<br />

Unterstützung der NATO-Staaten. Dieses<br />

perverse Bündnis war nicht neu. Der Islamwissenschaftler<br />

Robert Dreyfuss weist in seinem Buch<br />

Devil‘s Game (Des Teufels Spiel; New York, 2005)<br />

nach, <strong>das</strong>s der Westen sich immer wieder der Muslimbruderschaft<br />

für eigene Interessen bedient hat –<br />

vor allem als Rammbock gegen arabische Nationalisten<br />

wie Nasser, die mit Enteignungen gegen<br />

anglo amerikanische Ölinteressen vorgingen. Auch<br />

die Hamas erfreute sich in der Frühphase kräftiger<br />

Unterstützung aus Israel – die Zionisten wollten<br />

in den 1980er Jahren die damals noch allmächtige<br />

PLO von Jassir Arafat schwächen. Der ehemalige<br />

CIA-Agent Robert Baer spricht in seinem Buch<br />

Sleeping with the Devil (Mit dem Teufel schlafen;<br />

New York, 2003) von einem «schmutzigen kleinen<br />

Geheimnis»: «Das Weiße Haus sah die Brüder als<br />

stillen Alliierten, eine Geheimwaffe gegen (was<br />

sonst?) den Kommunismus.» Tatsächlich nutzte die<br />

US-Außenpolitik die MB auch zur Anzettelung von<br />

Unruhen in den zentralsiatischen Sowjetrepubliken.<br />

Der bosnische Präsident Alija Izetbegovic<br />

war bereits als junger<br />

Mann während des Zweiten Weltkrieges<br />

in extremistischen Kreisen<br />

aktiv. 1970 forderte er eine «Islamisierung<br />

der säkularisierten Muslime».<br />

Foto: klix.ba<br />

Das gelbe Stirnband war Symbol<br />

der von Muslimbrüdern organisierten<br />

Proteste gegen den Militärputsch<br />

gegen Mursi vom Juli 2013.<br />

Hier eine vollverschleierte Demonstrantin<br />

im gutsituierten Kairoer Vorort<br />

Helwan. Foto: picture alliance/<br />

AP Photo<br />

Wie sehr Izetbegovic selbst von der Muslimbruderschaft<br />

beeinflusst war, kann man seinem<br />

Hauptwerk Islamische Deklaration entnehmen.<br />

Im Mittelpunkt steht «<strong>das</strong> Prinzip der islamischen<br />

Ordnung, <strong>das</strong> heißt die Einheit von Religion und<br />

Politik». Das Buch ist eine Kampfansage an andere<br />

Religionen: «Es kann keinen Frieden und keine<br />

Koexistenz zwischen dem Islamischen Glauben<br />

und nicht-islamischen Gemeinschaften und politischen<br />

Institutionen geben.» Izetbegovic befürwortete<br />

«den Kampf zur Schaffung einer großen islamischen<br />

Föderation von Marokko bis Indonesien,<br />

von Schwarzafrika bis Mittelasien». Dafür müssten<br />

auch Gesellschaften mit nicht-islamischen Bevölkerungsteilen<br />

erobert werden. «Die islamische<br />

Bewegung sollte und muss die Macht übernehmen,<br />

sobald sie moralisch und numerisch stark genug<br />

ist, um nicht nur die vorhandene nicht-islamische<br />

Herrschaft zu stürzen, sondern auch eine neue islamische<br />

aufzubauen (...) .» Um den verderblichen<br />

westlichen Einfluss zurückzudrängen, empfahl Izetbegovic<br />

eine fundamentalistische Gleichschaltung<br />

57


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ Die Drahtzieher<br />

Ein Alarmruf<br />

«Die IGD in Deutschland und die<br />

mit ihr unmittelbar oder mittelbar<br />

vernetzten Organisationen,<br />

wie etwa die türkische Milli Görüs,<br />

sind politische Islamisten.<br />

Sie vertreten eine sehr radikale<br />

Haltung, die die absolute Geltung<br />

des Grundgesetzes nicht<br />

akzeptiert. Wie die terroristischen<br />

Islamisten kämpfen sie<br />

für die Verbreitung der Scharia,<br />

doch ihre Vorgehensweise ist<br />

anders: Sie rufen nicht direkt zur<br />

Gewalt auf, sondern nutzen gesetzliche<br />

Freiräume, um gegen<br />

unsere Rechtsordnung vorzugehen.<br />

Die ihnen zugerechneten<br />

Publikationen sind voll von antisemitischer<br />

Hetze und propagieren<br />

die Überlegenheit des Mannes<br />

gegenüber der Frau. Die Frage<br />

zum Beispiel, ob man seine<br />

Ehefrau schlagen sollte, wenn<br />

sie nicht gehorcht, beantworten<br />

politische Islamisten auf ihren<br />

Internetseiten so: erst reden,<br />

dann getrennte Ehebetten,<br />

und wenn auch <strong>das</strong> nicht<br />

hilft, helfen Prügel.» (Die damalige<br />

CDU-Bundestagsabgeordnete<br />

und spätere Bundesfamilienministerin<br />

Kristina Schröder<br />

in der Frankfurter Allgemeinen<br />

Zeitung, 11.5.2007, nach einem<br />

Auftritt des IGD-Chefs el-Zayat<br />

auf der Islamkonferenz der Bundesregierung)<br />

Das Symbol der IGD. Quelle: IGD<br />

Bild links: «Als Generalbevollmächtigter<br />

der Europäischen Moscheebau-<br />

und Unterstützungsgesellschaft<br />

verwaltet El-Zayat mehr als<br />

600 Moscheen in Europa.» («Kölner<br />

Stadtanzeiger», 19.12.2007)<br />

Foto: Csaba Peter Rakoczy<br />

Gefahr für Deutschland<br />

Die aktuelle Stärke der Muslimbrüder zeigte<br />

sich im Jahr 2012, als sie in Ägypten nach dem<br />

Sturz von Staatschef Hosni Mubarak vorübergehend<br />

die Macht ergreifen und einen der ihren,<br />

Mohammed Mursi, als Präsidenten durchsetzen<br />

konnten. In den Oppositions- und Terrorbewegungen<br />

gegen Baschar al-Assad in Syrien spielten sie,<br />

nicht erst seit dem Ausbruch offener Gewalt 2011,<br />

ebenfalls die zentrale Rolle.<br />

Auch dem türkischen Präsidenten werden Verbindungen<br />

zur MB nachgesagt: «Recep Tayyip Erdogan,<br />

der ewige Muslimbruder», titelte Die Welt<br />

Ende 2013. Tatsächlich hatte sich der machtbewusste<br />

Türke im ägyptischen Machtkampf offen<br />

hinter Mursi gestellt. In jedem Fall gehörte Erdogans<br />

politischer Ziehvater Necmettin Erbakan<br />

der Geheimgesellschaft an: Die MB hatte auf die<br />

Gründung eines türkischen Zweiges verzichtet, weil<br />

sie in der von Erbakan geführten Milli-Görüs-Bewegung<br />

(«Nationale Sicht») Gesinnungsgenossen sah.<br />

«Ihr Ziel bleibt die Errichtung einer<br />

auf der Scharia basierenden<br />

Ordnung.» Verfassungsschutz<br />

Ist es möglich, <strong>das</strong>s sich <strong>das</strong> bosnische Szenario<br />

in Mitteleuropa wiederholt? Könnten Erdogan<br />

und die Dschihadisten in Syrien ihre MB-Verbindung<br />

nutzen, um auch Deutschland in einen Bürgerkrieg<br />

zu treiben? Der deutsche Inlandsgeheimdienst<br />

hat jedenfalls ein wachsames Auge auf die<br />

Muslimbrüder mit ihren geschätzt 1.600 Anhängern<br />

in der Bundesrepublik. 2009 fand man einen Vierjahresplan<br />

der MB. «Die darin vorgesehenen Maßnahmen<br />

basieren auf einer Doppelstrategie», heißt<br />

es im bayrischen Verfassungsschutzbericht 2013.<br />

«Nach außen gibt sich die MB offen, tolerant und<br />

dialogbereit und strebt eine Zusammenarbeit mit<br />

politischen Institutionen und Entscheidungsträgern<br />

an, um so Einfluss im öffentlichen Leben zu gewinnen.<br />

Ihr Ziel bleibt aber die Errichtung einer auf der<br />

Scharia basierenden gesellschaftlichen und politischen<br />

Ordnung, wobei die MB für sich die Führungsrolle<br />

für alle Muslime beansprucht.»<br />

Als mitgliederstärkste MB-Organisation in<br />

Deutschland wird die 1958 gegründete Islamische<br />

Gemeinschaft in Deutschland (IGD) mit Sitz in Köln<br />

betrachtet. Am 15. November 2014 veröffentlichte<br />

<strong>das</strong> Kabinett der Vereinigten Arabischen Emirate<br />

eine Liste mit 83 dem islamischen Terrorismus<br />

zuzurechnenden Organisationen. Als einzige<br />

deutsche Organisation ist hier die IGD aufgeführt.<br />

Der in Kairo wohnhafte langjährige oberste MB-<br />

Führer Mohammed Mahdi Akef bezeichnete 2007<br />

den damaligen IGD-Präsidenten Ibrahim el-Zayat<br />

laut einem ARD-Fernsehbeitrag als «Chef der Muslimbrüder<br />

in Deutschland». El-Zayat bestritt <strong>das</strong>.<br />

Das NRW-Innenministerium schrieb, el-Zayats Verbindungen<br />

reichten «durch persönliche Kontakte von<br />

Funktionären und gemeinsame Projekte sowohl in<br />

den Bereich von islamisch-extremistischen Organisationen<br />

arabischstämmiger als auch türkischstämmiger<br />

Muslime, sowie zu einer islamischen Hilfsorganisation,<br />

die im Verdacht steht, heimlich den<br />

islamistischen Terrorismus zu unterstützen».<br />

Während el-Zayat eine Mitgliedschaft in der<br />

Muslimbruderschaft immer leugnete, bezeichnete<br />

er sie als «die wichtigste islamische Reformbewegung<br />

im 20. Jahrhundert», die sich «für die Befreiung<br />

der Frau, für die Lösung sozialer Probleme» einsetze<br />

und «eine an Raum und Zeit angepasste Interpretation<br />

des Korans» fordere – alles Ziele, die<br />

er unterstütze.<br />

Bild rechts: Sie wissen, wem ihre<br />

Loyalität gehört: Türken feiern ihren<br />

Ministerpräsidenten Recep Tayyip<br />

Erdogan im Mai 2014 in Köln. Foto:<br />

picture alliance / AA<br />

58<br />

_ Karel Meissner war <strong>COMPACT</strong>-<br />

Volontär und lebt in Birmingham.


Der Brandstifter<br />

_ von Jürgen Elsässer<br />

Erdogan versetzt Köln in Aufruhr:<br />

Während er am 24. Mai 2014 in<br />

einer Großhalle selbstbewusst auftritt,<br />

protestieren draußen Zehntausende.<br />

Foto: picture alliance / dpa<br />

Der türkische Präsident Erdogan ist zu einem doppelten Sicherheitsrisiko geworden:<br />

Zum einen unterstützt er den Islamischen Staat, zum anderen schleust er die aus<br />

Syrien Kommenden nach Europa weiter – egal, ob Flüchtlinge oder Dschihadisten.<br />

Doch je aggressiver er agiert, umso mehr wird er aus Brüssel und Berlin belohnt.<br />

Die letzte Novemberwoche des Jahres 2015<br />

war eine Lehrstunde für alle, die noch Illusionen<br />

in Recep Tayyip Erdogan hatten: Am 24. November<br />

ließ er seine Luftwaffe ein russisches Kampfflugzeug<br />

abschießen, <strong>das</strong> Stellungen des Islamischen<br />

Staates in Syrien bombardierte. Einer der mit dem<br />

Schleudersitz abgesprungenen Piloten wurde von<br />

pro-türkischen Milizen ermordet.<br />

Am 26. November wurden zwei leitende Redakteure<br />

der oppositionellen Tageszeitung Cumhuriyet<br />

verhaftet. Ihnen wird Mitgliedschaft in einer terroristischen<br />

Vereinigung und Spionage vorgeworfen.<br />

Doch sie hatten weder Bomben geworfen noch Attentate<br />

vorbereitet. Ihr Terrorismus war nur Journalismus:<br />

Cumhuriyet hatte im Sommer Fotos veröffentlicht,<br />

die angeblich eine türkische Waffenlieferung<br />

für syrische Dschihadisten zeigten. Erdogan<br />

hatte höchstpersönlich Anzeige gestellt.<br />

Am 28./29. November erpresste der starke<br />

Mann aus Ankara den versammelten EU-Gipfel: Er<br />

werde nur dann den Migrantenstrom nach Europa<br />

drosseln, wenn er dafür üppige Gegenleistungen<br />

bekomme. Das Pokerspiel zahlte sich aus: Die Türkei<br />

erhält künftig aus Brüssel mindestens drei Milliarden<br />

Euro – angeblich, um eine bessere Versorgung<br />

der Flüchtlinge auf ihrem Gebiet zu sichern.<br />

Außerdem wurde Ankara die Visafreiheit für Reisen<br />

in die EU in Aussicht gestellt. Mit anderen Worten:<br />

Selbst wenn Erdogan sich an den Deal hält, werden<br />

künftig zwar weniger Syrer, aber dafür mehr<br />

Türken zu uns kommen.<br />

Erdogans <strong>Asyl</strong>poker<br />

Nur Stunden nach der Übereinkunft nahmen die<br />

türkischen Behörden rund 1.300 Migranten fest, die<br />

sich auf die Überfahrt nach Griechenland vorbereiteten.<br />

Alle seien in ein Abschiebezentrum gebracht<br />

worden, hieß es von den Behörden. Nichts beweist<br />

besser als diese Razzia, wie zynisch Erdogan in den<br />

Monaten zuvor die <strong>Asyl</strong>waffe gegen Europa eingesetzt<br />

hat. Der türkische Premier dreht nach Belieben<br />

den Hahn an der Flüchtlingspipeline auf oder<br />

zu – gerade so, wie es ihm nützt. Und die EU, unfähig<br />

und unwillens zum Schutz ihrer Außengrenzen,<br />

macht sich von einem solchen Potentaten abhängig<br />

und belohnt ihn auch noch.<br />

Ausgabe 07/2013 | 4,80 EUR<br />

www.compact-magazin.com<br />

Druckauflage: 30.000<br />

Maizières Misere<br />

Drohnen-Dröhnung<br />

AfD-Debatte<br />

Merkel stützen?<br />

NSU-Lexikon<br />

Agenten von A-Z<br />

Brust ab<br />

Angelina Jolie<br />

Islamist Erdogan<br />

Gefahr für Europa<br />

– und die Türkei<br />

Dossier: Wer tötet wen?<br />

Rechte Gewalt & Ausländergewalt<br />

Der große Vergleich<br />

<strong>COMPACT</strong> 7/20113. Foto: <strong>COMPACT</strong><br />

Für Erdogan ist<br />

Journalismus<br />

Terrorismus.<br />

4192153 20 4803 0 7<br />

59


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ Die Drahtzieher<br />

Ankara setzt die<br />

Flüchtlinge als<br />

Druckmittel gegen<br />

Europa ein.<br />

Fahnenmeer auf einer Kundgebung<br />

der Union Europäisch-Türkischer<br />

Demokraten (UETD), einer Lobbyorganisation<br />

der türkischen Partei<br />

AKP von Staatschef Erdogan, im<br />

Herbst 2015 in Mannheim.<br />

Foto: Archiv<br />

Bezeichnend ist, <strong>das</strong>s 2015 die meisten Migranten<br />

über die Türkei und die Balkanroute zu uns kamen<br />

– anders als 2014, als die <strong>Asyl</strong>anten noch<br />

vorzugsweise über Italien einströmten. Mit objektiven<br />

Fluchtgründen hat <strong>das</strong> kaum etwas zu tun: Der<br />

Krieg in Irak und Syrien war im vorhergehenden<br />

Jahr genauso schlimm wie im aktuellen.<br />

Dass sich der Invasionsvektor geändert hat, ist<br />

vielmehr Resultat eines perfiden geopolitischen<br />

Schachzugs von Erdogan. Die Frankfurter Allgemeinen<br />

Zeitung referierte am 21. September<br />

Analysen von Journalisten aus Ankara und Istanbul:<br />

«Anfangs tat die Türkei alles, was sie konnte,<br />

um zu verhindern, <strong>das</strong>s die Seewege für die illegale<br />

Einwanderung nach Europa genutzt werden.»<br />

Das habe sich aber 2015 geändert. «Enttäuscht von<br />

einer Welt, die seinen Ideen zur Befriedung Syriens<br />

nicht folgen will (Kampf gegen Assad zuerst,<br />

Einrichtung einer Pufferzone in Nordsyrien), habe<br />

sich Erdogan dazu entschlossen, die Flüchtlingsmassen<br />

nach Europa weiterzuleiten. Wer nicht hören<br />

will, muss aufnehmen.» Und weiter: «Ist es vorstellbar,<br />

<strong>das</strong>s in einem Land, in dem nicht einmal<br />

zehn Oppositionelle eine Demonstration abhalten<br />

können, ohne von der doppelten Anzahl an Polizisten<br />

umringt zu werden, Hunderttausende einfach<br />

so illegal die Grenze überqueren können? Natürlich<br />

nicht. Erdogan lässt die Menschen aus Kalkül<br />

ziehen, er setzt die Flüchtlinge als Druckmittel gegen<br />

Europa ein.»<br />

Sprungbrett der Terroristen<br />

«Gelangen IS-Terroristen über die Türkei in die<br />

Europäische Union?» lautete die Überschrift eines<br />

FAZ-Artikels vom 17. Januar 2015. «Dies bestätigte<br />

der Vorsitzende der türkischen Regierungspartei<br />

AKP in der Provinz Mersin», schreib FAZ-Korrespondent<br />

Michael Martens weiter. Unter den sage und<br />

schreibe 110.000 Syrern, die sich damals in Mersin<br />

aufhielten, agierten Schlepperbanden mit Lockangeboten<br />

für den Transport in die EU. Zu den Vermutungen<br />

von Menschenrechtlern, der türkische Geheimdienst<br />

müsse von der Bandentätigkeit Kenntnis haben,<br />

sagte der Politiker gegenüber der FAZ: «Wenn<br />

(...) eine Person sagt, solche Dinge könnten nicht geschehen,<br />

ohne <strong>das</strong>s der Geheimdienst davon wisse,<br />

dann ergibt <strong>das</strong> auch für mich Sinn.»<br />

In einem weiteren Artikel in der FAZ vom 19.<br />

Januar ist Martens den Abläufen nachgegangen.<br />

Die Schiffe der Menschenhändler sind den Behörden<br />

in Mersin demnach bekannt. Außerdem hat<br />

jedes Schiff eine siebenstellige sogenannte IMO-<br />

Nummer, ähnlich unverwechselbar wie die Fahrgestellnummer<br />

eines Autos und damit absolut zuverlässig<br />

dem aktuellen Besitzer zuzuordnen. Die<br />

FAZ schlussfolgert: «Umso seltsamer ist es, <strong>das</strong>s<br />

die türkischen Behörden angeblich die Hintermänner<br />

dieser neuen Art des Menschenschmuggels im<br />

Mittelmeer nicht identifizieren können.»<br />

Aufbau einer 5. Kolonne<br />

60<br />

Seit mehreren Jahren mischt sich Erdogan auch<br />

immer wieder in die deutsche Innenpolitik ein und<br />

lässt keine Gelegenheit aus, der türkischen Minderheit<br />

Ratschläge zu geben und Forderungen an<br />

die Bundesregierung zu stellen. Im Februar 2008<br />

sagte er vor 16.000 Anhängern in der Köln-Arena:<br />

«Assimilierung ist ein Verbrechen gegen die<br />

Menschlichkeit. Ich verstehe sehr gut, <strong>das</strong>s Ihr gegen<br />

die Assimilierung seid. Man kann von Euch<br />

nicht erwarten <strong>das</strong>s Ihr Euch assimiliert.» «Verbrechen<br />

gegen die Menschlichkeit» – <strong>das</strong> roch nach<br />

Gaskammer und Massenmord. War <strong>das</strong> ernst gemeint?<br />

Dass die Formulierung wohl überlegt war,<br />

beweist ihre Wiederholung bei einem Treffen im<br />

Februar 2010, zu dem der Premier türkischstämmige<br />

Parlamentarier aus mehreren europäischen<br />

Ländern nach Istanbul geholt hatte. Nach Angaben<br />

der Tageszeitung Die Welt war die Zusammenkunft<br />

vor der Öffentlichkeit zunächst geheim gehalten<br />

worden. Ende Februar 2011 dann wieder ein Bad<br />

in der Menge, 10.000 Türken waren in eine Halle<br />

in Düsseldorf gekommen und bejubelten Erdogans<br />

Ansprache: «Man nennt Euch Gastarbeiter, Ausländer<br />

oder Deutschtürken. Aber egal, wie Euch alle<br />

nennen: Ihr seid meine Staatsbürger, Ihr seid meine<br />

Leute, Ihr seid meine Freunde, Ihr seid meine


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ Die Drahtzieher<br />

Geschwister!» Selbst der ansonsten so multikulti-freundliche<br />

FDP-Politiker Christian Lindner blieb<br />

da nicht ruhig: «Es ist empörend und inakzeptabel,<br />

<strong>das</strong>s Herr Erdogan die Souveränität unseres Landes<br />

und der Menschen, die hier leben, infrage stellt.»<br />

Doch es blieb bei aufgeregten Worten. Erdogan<br />

wird bis heute nach Deutschland eingeladen. Pikant:<br />

In der Bundesrepublik darf Gattin Emine nach<br />

islamischer Sitte mit Kopftuch an den offiziellen<br />

Empfängen teilnehmen. In der Türkei ist <strong>das</strong> – immer<br />

noch – verboten.<br />

Während deutsche Politiker von der Bevölkerung<br />

eine «Willkommenskultur» gegenüber Einwanderern<br />

fordern, macht Erdogan <strong>das</strong> Gegenteil<br />

und sät Zwietracht. Etwa nach einem verheerenden<br />

Feuer Anfang Februar 2008 in Ludwigshafen,<br />

als er sehr schnell – die neun Leichen türkischer<br />

Bewohner waren noch nicht kalt – kommentierte:<br />

«Wir wollen kein zweites Solingen erleben.» Diese<br />

Anspielung auf eine neonazistische Brandstiftung<br />

im Jahr 1993 mit fünf Toten legitimierte die<br />

Scharfmacher in den türkische Medien. Sie hatten<br />

fälschlich behauptet, <strong>das</strong>s die Rettungskräfte<br />

20 Minuten gebraucht hätten, bis sie am Unfallort<br />

eintrafen. Die Unruhe in der türkischen Gemeinde<br />

Ludwigshafens war beträchtlich und führte dazu,<br />

<strong>das</strong>s ein 37-jähriger Türke in einer Gaststätte einen<br />

Feuerwehrmann schlug und Einsatzkräfte des Technischen<br />

Hilfswerks beim Aufräumen bespuckt wurden.<br />

Erdogan rief vor Ort zur Mäßigung auf, aber<br />

die Saat des Misstrauens war schon aufgegangen.<br />

Zu einer ähnlichen Zuspitzung kam es fünf Jahre<br />

später. Bei einem Brand im schwäbischen Backnang<br />

Anfang Februar 2013 starben sieben türkische<br />

Kinder und ihre Mutter. «Ein neues Solingen?», titelte<br />

<strong>das</strong> Massenblatt Vatan daraufhin, «Solingen-<br />

Verdacht?» hielt <strong>das</strong> Konkurrenzblatt Taraf dagegen.<br />

«Wieder Deutschland – wieder Türken verbrannt»,<br />

hieß es auch in Hürriyet. Erdogan selbst äußerte<br />

sich nicht, aber sein Vizepremier Bekir Bozdag unkte:<br />

«Wir hoffen, <strong>das</strong>s es kein rassistischer Anschlag<br />

war.» Auch in diesem Fall ließen die deutschen Behörden<br />

zu, <strong>das</strong>s türkische Kriminalisten an den Ermittlungen<br />

beteiligt wurden. Wie zuvor in Ludwigshafen<br />

kamen sie einvernehmlich zum selben Urteil:<br />

keine Fremdeinwirkung, kein Anschlag.<br />

«Assimilierung ist ein Verbrechen<br />

gegen die Menschlichkeit.» <br />

<br />

Erdogan<br />

Was will Erdogan von Deutschland? Seine Forderungen<br />

hat er klar formuliert: Beitritt seines Landes<br />

zur EU. Generelle Ermöglichung einer doppelten<br />

Staatsbürgerschaft, Einrichtung von Gymnasien<br />

und Universitäten, in denen auf Türkisch unterrichtet<br />

wird. Seine Landsleute – viele davon deutsche<br />

Staatsbürger! – ruft er dazu auf, ihre Kinder zuerst<br />

Türkisch lernen zu lassen und dann erst Deutsch.<br />

Angesichts der Sprachdefizite von Einwanderern<br />

an deutschen Schulen <strong>das</strong> beste Rezept, um ihren<br />

Abstand von den Einheimischen groß zu halten.<br />

Geht es Erdogan noch um mehr? Soll die Eroberung<br />

von Europa, die die osmanischen Herrscher<br />

nicht geschafft haben, im zweiten Anlauf verwirklicht<br />

werden? Mit der Übereinkunft zwischen der<br />

Türkei und der EU von Ende November 2015 ist jedenfalls<br />

klar, <strong>das</strong>s Erdogans 5. Kolonne in Deutschland<br />

zahlenmäßig weiter wachsen wird.<br />

Der Pate des IS<br />

Hilfestellung für den Islamischen<br />

Staat leistete Ankara von<br />

Anfang an. «Türkische Behörden<br />

unterstützen salafistische Terrorkämpfer<br />

weit stärker als bisher<br />

bekannt,» schrieb der Focus<br />

Anfang Juli 2014. Mindestens<br />

bis Ende 2013 ließ die Türkei<br />

nach Informationen des<br />

britischen Economist ausländische<br />

Dschihadisten unbehelligt<br />

nach Syrien einreisen. CNN veröffentlichte<br />

ein belastendes Video<br />

mit dem Titel «Die geheime<br />

Dschihadisten-Schmuggelroute<br />

durch die Türkei». Insgesamt<br />

sollen sich dem IS auf diese<br />

Weise etwa 3.000 Kämpfer,<br />

auch aus Deutschland und anderen<br />

EU-Staaten, angeschlossen<br />

haben.<br />

Offiziell streitet die Türkei jedwede<br />

Unterstützung des IS ab.<br />

Aber zahlreiche Indizien sprechen<br />

eine andere Sprache. Ahmet<br />

Türk, der Bürgermeister<br />

von Mardin, äußerte am<br />

16. Juni 2014 gegenüber dem<br />

Deutsch-türkischen Journal:<br />

«Die Kurden hier haben mit eigenen<br />

Augen gesehen, wie ISIS-<br />

Mitglieder in Nizip, Ceylanpınar<br />

und Akçakale bewaffnet die<br />

Grenze passierten. In Ceylanpınar<br />

wurde ein Auto gekippt, in<br />

dem vier Araber, in türkischer<br />

Soldatenuniform getarnt, entdeckt<br />

wurden.»<br />

Der russische Präsident Wladimir<br />

Putin hat sich den Kritikern<br />

angeschlossen: «Wir haben allen<br />

Grund anzunehmen, <strong>das</strong>s die<br />

Entscheidung, unser Flugzeug<br />

abzuschießen, von dem Willen<br />

gelenkt war, die Ölversorgungslinien<br />

zum türkischen Territorium<br />

zu schützen», sagte er am<br />

30. November 2015.<br />

Der IS rückt mit erbeuteten Panzern<br />

vor. Foto: Screenshot YouTube<br />

Bild oben links: Die schwarze Fahne<br />

des IS weht über einem Viertel des<br />

syrischen Territoriums.<br />

Foto: Medyan Dairieh<br />

61


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ Die Drahtzieher<br />

Die unsichtbare Hand<br />

_ von Marc Dassen<br />

Die Hochfinanz mischt in der Flüchtlingskrise die Karten. Wie<br />

immer, wenn es um Destabilisierung und bunte Revolutionen geht,<br />

ist Mega-Spekulant George Soros vorne mit dabei. Aber er ist nicht<br />

der Einzige.<br />

Twitter-Nachrichten nach dem Satz «Refugees Welcome»<br />

untersucht und ein überraschendes Ergebnis<br />

erhalten: Knapp 50 Prozent der Einladungen<br />

nach Deutschland stammten aus den USA, Großbritannien<br />

und Australien. Das Netz werde zum Teil<br />

mithilfe sogenannter Bots – Maschinen, die automatisch<br />

generierte Nachrichten immer gleichen<br />

Inhalts absenden – regelrecht geflutet, so Schalak.<br />

Nur etwa sechs Prozent der Willkommensgrüße<br />

stammten tatsächlich aus Deutschland.<br />

Ist die Refugee-Promotion möglicherweise organisiert?<br />

Das behauptet der ungarische Ministerpräsident<br />

Viktor Orbán. «Diese Invasion wird einerseits<br />

vom Schlepper-Business gelenkt, andererseits<br />

von jenen Aktivisten, die alles unterstützen, was<br />

die Nationalstaaten schwächt», zitierte ihn die Tageszeitung<br />

Die Welt am 30. Oktober. Und weiter:<br />

«Diese westliche Denkweise und dieses Aktivistennetz<br />

wird vielleicht am stärksten durch George Soros<br />

repräsentiert.» Soros fördere mit seiner milliardenschweren<br />

Open Society Foundation «von Budapest<br />

aus auch Aktivisten, die den Flüchtlingen<br />

helfen», kritisierte der Premier.<br />

62<br />

George Soros, einer der größten<br />

Spekulanten der Welt. Politisch<br />

beeinflußt wurde er maßgeblich<br />

durch den Philosophen Karl Popper<br />

und dessen Konzept der «offenen<br />

Gesellschaft». Foto: Reuters<br />

Marc Dassen ist Redakteur bei<br />

<strong>COMPACT</strong>. In <strong>COMPACT</strong>-Spezial Nr.7<br />

«<strong>Asyl</strong>. Die Flut», schrieb er über die<br />

heimlichen Profiteure der <strong>Asyl</strong>industrie<br />

und ihre Opfer.<br />

«Dein Heimatland ist alles was Du kennst, es ist<br />

da wo Du aufgewachsen bist, wo Du geliebt und<br />

gelebt hast, all die Jahre. Was passiert nun, wenn<br />

Dir eines Tages – ohne Vorwarnung – dieses Gefühl<br />

von Sicherheit genommen wird? (…) Du und Deine<br />

Familie werden gezwungen, in eine ungewisse<br />

Zukunft zu fliehen und sich unbekannten Gefahren<br />

auszusetzen.» So gefühlvoll kommentiert <strong>das</strong> Weiße<br />

Haus auf seiner Internetseite Mitte September<br />

2015 die Lage der syrischen Flüchtlinge. Millionen<br />

von Menschen seien vor den Bomben des «gnadenlosen<br />

Assad-Regimes» geflohen und suchten verzweifelt<br />

Hilfe. Frappierend ist nur: Die USA haben<br />

seit 2011 gerade einmal 1.600 syrische Flüchtlinge<br />

ins Land gelassen. Zum Vergleich: In Deutschland<br />

kommen seit Anfang September 2015 jeden Tag<br />

etwa 10.000 Menschen über die Grenze!<br />

<strong>Asyl</strong>krieg der Hochfinanz<br />

Statt selbst ihre Tore zu öffnen, animieren die<br />

US-Amerikaner die Europäer dazu. Der russische<br />

Wissenschaftler Wladimir Schalak hat tausende<br />

«Die Invasion wird vom<br />

Schlepper-Business gelenkt.» <br />

<br />

Viktor Orbán<br />

Soros, der US-Megaspekulant und Hedgefonds-<br />

Hai (geschätztes Vermögen: 25 Milliarden Dollar)<br />

ist bekannt für seine großzügige Unterstützung von<br />

Umstürzen und Farbenrevolutionen in Osteuropa.<br />

Ende September schrieb der 85-Jährige einen Artikel<br />

mit der Überschrift: «Der Umbau des <strong>Asyl</strong>systems»,<br />

in dem er die Europäer auffordert, «für die<br />

absehbare Zukunft eine Million <strong>Asyl</strong>sucher pro Jahr<br />

zu akzeptieren». Kosten und Mühen dürften die Europäer<br />

dabei nicht scheuen: «Die EU muss mindestens<br />

15.000 Euro pro <strong>Asyl</strong>bewerber» pro Jahr bereitstellen.<br />

Er fordert außerdem, <strong>das</strong>s man «Flüchtlinge<br />

dort ansiedelt, (…) wo sie sein möchten und<br />

wo sie gewünscht sind». Der Clou: Zielländer wie<br />

Deutschland sollen die enormen Kosten durch<br />

«Langzeit-Bonds», <strong>das</strong> heißt Kreditaufnahme, bewältigen,<br />

die «der europäischen Wirtschaft sogar<br />

einen gerechtfertigten, finanzpolitischen Stimulus»<br />

verschaffen würden. So spricht die Hochfinanz, die<br />

in der <strong>Asyl</strong>krise ein profitables Geschäft sieht.


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ Die Drahtzieher<br />

Eine der von Soros finanzierten Nichtregierungsorganisationen<br />

ist die Internationale Migrationsinitiative.<br />

Sie macht sich vor allem außerhalb der<br />

USA dafür stark, ein Menschenrecht auf Migration<br />

durchzusetzen. Man sei an jeder Stelle der Fluchtströme,<br />

vom Herkunfts- bis zum Zielland, «aktiv»<br />

dabei, um Einfluss auf politische Entscheidungen<br />

souveräner Nationalstaaten zu nehmen. «Die Initiative<br />

versucht die Fähigkeit der Migranten zu stärken,<br />

ihre Rechte zu behaupten und zu verteidigen»,<br />

heißt es. Schon vor ihrer Abreise (!) sollen Flüchtlinge<br />

durch «Training und Orientierungsseminare» juristisch<br />

geschult werden. Zusätzlich sollen Migranten<br />

durch eigens geschaffene Gruppen mobilisiert<br />

und ihr Einfluss gestärkt werden – etwa durch Medien<br />

und Presseorgane, die von Migranten selbst<br />

geleitet werden. Das langfristige Ziel ist «eine inklusivere,<br />

tolerantere Gesellschaft und eine besser<br />

informierte Öffentlichkeit, um Fremdenhass und<br />

Diskriminierung zu bekämpfen».<br />

30 Millionen Neu-Deutsche<br />

Peter Sutherland, Vorstandsmitglied der US-<br />

Großbank Goldman Sachs und Sondergesandter<br />

der UN für Internationale Migration, sieht die Lage<br />

ähnlich. «Wir haben in der Tat demographische Probleme,<br />

die uns abverlangen, mehr, nicht weniger<br />

Migranten hereinzubringen, um die Lücken in unserem<br />

Wirtschaftssystem zu füllen. (…) Deutschland<br />

hat die niedrigste Geburtenrate der Welt. Die<br />

niedrigste Geburtenrate der Welt erfordert es, <strong>das</strong>s<br />

eventuell über eine Million Einwanderer pro Jahr<br />

über die nächsten 30 Jahre hinweg herkommen<br />

(...).» Und weiter: «Ich werde die Regierungen darum<br />

bitten, zu kooperieren und anzuerkennen, <strong>das</strong>s<br />

Souveränität eine Illusion ist – <strong>das</strong>s Souveränität<br />

eine absolute Illusion ist, die wir hinter uns lassen<br />

müssen.»<br />

Hat der frühere EU-Kommissar und Immernoch-Bilderberger<br />

Sutherland seinen Einfluss genutzt,<br />

um seine Visionen auch in Brüssel durchzusetzen?<br />

Der britische Daily Express berichtete<br />

am 11. Oktober 2008 von einem «Geheimplan, 50<br />

Millionen Afrikaner in die EU zu lassen». Dies bezog<br />

sich auf eine Studie der EU-Statistikbehörde Eurostat,<br />

wonach die Mitgliedsstaaten bis zum Jahre<br />

2050 insgesamt 56 Millionen Migranten bräuchten,<br />

um den Bevölkerungsschwund auszugleichen.<br />

Wörtlich heißt es darin: «Illegale Migranten dürfen<br />

nicht als Kriminelle behandelt werden.»<br />

seine migrationspolitische Schocktherapie wie Sutherland<br />

mit der Demographie («Irgendjemand wird<br />

uns in unseren Betten umdrehen müssen, wenn<br />

wir alt sind») und bezieht sich auf einen im März<br />

2000 erschienenen Bericht der UNO-Abteilung für<br />

Bevölkerungsfragen. Um etwa in Europa den Anteil<br />

an Personen im erwerbsfähigen Alter zu erhalten,<br />

warnte die Weltorganisation, müssten «jeglichen<br />

vernünftigen Erwartungen widersprechende<br />

Einwanderungszahlen erreicht werden». In der<br />

deutschsprachigen Fassung des UNO-Berichts ist<br />

die Rede von einer «Bestandserhaltungsmigration».<br />

«Geheimplan: 50 Millionen<br />

Afrikaner in die EU.» Daily Express<br />

Die richtige Übersetzung des englischen Originalbegriffs,<br />

«Replacement Migration» ist hingegen<br />

Nachfolge- oder Austauschmigration. Dies entspricht<br />

dem, was die asylkritische Bewegung als<br />

den «Großen Austausch» kritisiert – und Richard<br />

Nikolaus Coudenhove-Kalergi (1894–1972) als <strong>das</strong><br />

künftige Paneuropa begrüßt. In seinem 1925 erschienenen<br />

Werk Praktischer Idealismus schreibt<br />

der Sohn eines österreichischen Botschafters: «Die<br />

eurasisch-negroide Zukunftsrasse, äußerlich der<br />

altägyptischen ähnlich, wird die Vielfalt der Völker<br />

durch eine Vielfalt der Persönlichkeiten ersetzen.»<br />

Goldman Sachs New World Headquarters – Hauptsitz in New<br />

York City. Vorsitzender von Goldman Sachs Deutschland ist<br />

Alexander Dibelius. Er ist Berater von Bundeskanzlerin Angela<br />

Merkel. Foto: Bloomberg<br />

Wenn Soros plaudert<br />

Was Soros‘ scheinbar selbstloses<br />

Engagement für «offene Gesellschaften»<br />

im Kern antreibt,<br />

hat Krisztina Koenen im FAZ-<br />

Magazin von 20. Juli 1990 wie<br />

folgt umschrieben: «Ob der Antisemitismus<br />

stärker werde oder<br />

irgendwann einmal verschwinde,<br />

hänge davon ab, ob die Idee<br />

der offenen Gesellschaft siegen<br />

werde oder nicht», äußerte Soros<br />

in einem Gespräch mit der<br />

Autorin. «Die Juden seien die<br />

ewig Fremden, sie blieben ”Ausländer”<br />

in jeder Gesellschaft.<br />

Aber in Systemen, die fremde<br />

Elemente in sich aufzunehmen<br />

imstande seien, dort könnten<br />

Juden eine hervorragende<br />

Rolle spielen.» Dabei mag der<br />

«überzeugte Egoist» Soros wohl<br />

auch an sich selbst und an sein<br />

«philanthropisches Wirken» gedacht<br />

haben.<br />

Fachkräfte für die «offene Gesellschaft».<br />

Foto: Archiv<br />

Mit ähnlichen Zuwanderungszahlen jongliert<br />

der US-Geostratege Thomas P. M. Barnett, den viele<br />

als Nachfolger der greisen Vordenker Zbigniew<br />

Brzezinski und Henry Kissinger sehen. Schon 2004<br />

forderte er, bis 2050 sollte Europa jährlich 1,5 Millionen<br />

Zuwanderer aufnehmen. Barnett begründet<br />

63


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ Die Drahtzieher<br />

Die Peng!-Strategie<br />

_ von Marc Dassen<br />

Der Massenexodus nach Deutschland wird von skrupellosen<br />

Schleusern im In- und Ausland organisiert. Mit von der Partie ist<br />

eine ganze Armee deutscher Revoluzzer mit entlarvend proamerikanischen<br />

Ansichten. Ein Überblick über <strong>das</strong> Netz der linken<br />

Schleuser.<br />

«So kannst auch Du<br />

Fluchthelfer<br />

werden.» Die Zeit<br />

Professionell wie ein Hollywoodfilm:<br />

Mit diesem Video animiert<br />

Peng! Urlauber zur Schleuserkriminalität.<br />

Foto: Screenshot<br />

www.fluchthelfer.in<br />

Bevor wir uns um die linke Schlepperszene<br />

kümmern, sei klar gestellt: An der Spitze dieses<br />

Geschäftszweiges steht niemand anderer als die<br />

Bundeskanzlerin selbst. Schon seit Anfang des<br />

Jahres gibt die Bundesregierung eine kostenlose<br />

Hochglanzbroschüre («Willkommen in Deutschland»)<br />

heraus. Die dient als Leitfaden für interessierte<br />

<strong>Asyl</strong>bewerber und rührt – in allen erdenklichen<br />

Sprachen – kräftig die Werbetrommel. Auf<br />

der Regierungswebseite findet sich der vielsagende<br />

Hinweis, man möge bei Bestellung von über 100<br />

Exemplaren, «die in <strong>das</strong> Ausland gehen», geltende<br />

Vorschriften beachten. Im August 2015 gab die<br />

Bundesregierung sogar einen «Werbefilm für <strong>das</strong><br />

gelobte Land» (so Die Welt mit spöttischem Unterton)<br />

in Auftrag, «ein wahres Musterbeispiel für<br />

die Willkommenskultur». Er beschreibt die «fiktive<br />

Fluchtgeschichte eines jungen <strong>Asyl</strong>suchenden aus<br />

Irak, gespielt von einem Schauspieler» und wird<br />

seit Langem überall in Deutschland «zur Beratung<br />

von <strong>Asyl</strong>suchenden eingesetzt».<br />

Die Aktionen linker <strong>Asyl</strong>befürworter beschränken<br />

sich schon lange nicht mehr nur auf <strong>Asyl</strong>marketing,<br />

<strong>das</strong> Verteilen von Teddybären oder Sitzblockaden<br />

zur Verhinderung von Abschiebungen. Öffentlich<br />

und völlig unbehelligt rufen mittlerweile<br />

linksgrüne, kirchliche und sonstige pseudohumanistische<br />

Aktionsgruppen in Deutschland nicht nur zum<br />

Menschenschmuggel auf, sie unterstützen ihn auch<br />

aktiv, geben allerhand hilfreiche Tipps und Tricks<br />

und brechen damit Gesetze (siehe Infobox Seite 67).<br />

Dass ihnen niemand in den Arm fällt, hängt wohl<br />

damit zusammen, <strong>das</strong>s jene Aktivisten letztlich nur<br />

die Politik der Bundesregierung verwirklichen. Linke<br />

Schleppergehilfen, vereidigt auf Merkels Mantra<br />

der offenen Grenzen? Die ganze Wahrheit ist:<br />

Die in Deutschland regierenden Parteien sind nicht<br />

nur Komplizen des Rechtsbruchs, sondern sie bezahlen<br />

ihn meist sogar mit Steuergeld.<br />

Trojanische Pferde<br />

64<br />

Betrachten wir zuerst die Webseite Fluchthelfer.<br />

in. Sie ruft EU-Bürger dazu auf, Flüchtlinge aus dem<br />

Urlaub mit nach Hause zu bringen. Um dabei nicht<br />

erwischt zu werden, empfehlen die Aktivisten den<br />

«Einsatz von Wegwerfhandys, die Verwendung einer<br />

Geheimsprache und eine angemessene Verkleidung».<br />

«Seid findig, seid unberechenbar, lasst Euch<br />

nicht schnappen!», rufen sie ihren Hilfsfreiwilligen<br />

zu. Wer mit dem (frei erfundenen) «Europäischen<br />

Verdienstkreuz» für seine Schlepperdienstleistungen<br />

belohnt werden will, muss der Organisation<br />

mindestens 800 Euro spenden. Das «Starterkit» (ab<br />

300 Euro) enthält: Eine Straßenkarte, die auch «alternative<br />

Routen» zeigt, «Tönungsfolie» für die Autoscheiben,<br />

«Deutschlandfahnenüberzieher für den<br />

Seitenspiegel» zur Tarnung bei Behördenkontakt<br />

und ein «sauberes Handy». Für den Fall der Fälle ha-


en die Betreiber bereits einen Rechtshilfe-Fonds<br />

angelegt, in dem schon knapp 18.000 Euro zusammengekommen<br />

sein sollen. Vor Strafverfolgung<br />

müsse man sich aber nicht fürchten, da Schleuser<br />

meist «straffrei» bleiben würden, heißt es.<br />

Betreiber der Plattform Fluchthelfer.in ist ein<br />

gewisser Jean Peters alias Paul von Ribbeck. Zuerst<br />

hatte der 31-Jährige versucht, seine Spuren zu<br />

verwischen und eine libertäre US-Denkfabrik, <strong>das</strong><br />

Ayn- Rand-Institute, als Urheber der Seite eingetragen.<br />

Mitte Oktober 2015 änderte er den Eintrag auf<br />

den Namen des fiktiven Escape Institute. Ribbeck<br />

ist einer der Köpfe des sogenannten Peng!Kollektivs<br />

– einer Gruppierung, die Greenpeace als «anarchistische<br />

Spaßguerilla» bezeichnet. Die Umweltschützer<br />

fühlen sich den <strong>Asyl</strong>-Anarchos verbunden,<br />

weil die zuvor mit Protestaktionen gegen die Konzerne<br />

Shell und Vattenfall aufgefallen waren. Laut<br />

Greenpeace bilden etwa «zehn Leute (…) den harten<br />

Kern des Peng!Kollektivs, unter ihnen Studenten<br />

und Künstler ebenso wie Webdesigner, Ingenieure<br />

und Referenten aus dem bundespolitischen<br />

Geschäft in Berlin». Auf der eigenen Webseite pen.<br />

gg wird erklärt, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Kollektiv aus «klugen und<br />

albernen Personen» bestehe, die «kreative politische<br />

Stunts und Kampagnen» produzierten.<br />

Drahtzieher Ribbeck ist außerdem verbunden<br />

mit der Gruppe RiseUp!, die als Internetplattform<br />

Verbindungen zu linken Aktionsgruppen auf der<br />

ganzen Welt unterhält und ihren Sitz laut Providerangabe<br />

ausgerechnet in Washington D.C. hat.<br />

Auf der Webseite heißt es: «Wir inszenieren Revolutionen<br />

und freie Gesellschaften.» In diesem Sinne<br />

setzt sich Peng! auch für die Entkriminalisierung<br />

der Menschenschleuser ein, da jene nur dabei helfen,<br />

«eine freie Gesellschaft möglich zu machen».<br />

«Seid findig, seid unberechenbar,<br />

lasst Euch nicht schnappen!» <br />

<br />

Fluchthelfer.in<br />

Die Taktik von Peng! bringt <strong>das</strong> Greenpeace-<br />

Exposé gut auf den Punkt: «Wenn man eine Festung<br />

stürmen will, dann kann man sie belagern.<br />

Das dauert und kostet Kraft. Oder man baut ein<br />

Trojanisches Pferd, stellt es vor den Festungsmauern<br />

ab – und wartet.» Und genau <strong>das</strong> tun diese<br />

Aktivisten: Sie ermutigen leichtgläubige Gutmenschen<br />

zu Straftaten, fördern aktiv den Volksaustausch,<br />

fordern dabei die Entkriminalisierung brutaler<br />

und profitgieriger Menschenhändler – und<br />

warten. Anfang August 2015 bewarb die Wochenzeitung<br />

Die Zeit die Aktivitäten der Gruppierung<br />

unter dem Titel «So kannst auch du Fluchthelfer<br />

werden». Den Leser erwartete die rührselige Geschichte<br />

einer Familie aus dem Wendland, die sich<br />

aufmachte, illegale Einwanderer aus Griechenland<br />

abzuholen. Anfang September berichtete ein Zeit-<br />

Reporter namens Robert Misik, wie er selbst eini-<br />

So lobhudeln die ZPS-Krawallmacher:<br />

«Der Marsch der Entschlossenen<br />

markiert den künstlerischen<br />

Quantensprung des Zentrums für<br />

politische Schönheit: Plötzlich fiel<br />

der Zaun. Fiel sanft wie in Zeitlupe.<br />

Und 5.000 Menschen drehten sich<br />

fast gleichzeitig in einer weichen<br />

Bewegung und nahmen die unerwartet<br />

entgrenzte Reichstagswiese<br />

in Besitz.» Foto: Zentrum für<br />

politische Schönheit<br />

Jean Peters. Foto: Peng! Collective<br />

65


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ Die Drahtzieher<br />

66<br />

Bild oben: Die Tagung wurde unter<br />

anderem von der EU-Kommission,<br />

der Stadt München, der Rosa-<br />

Luxemburg-Stiftung und Pro-<strong>Asyl</strong><br />

finanziert. Foto: ISS<br />

Bild rechts: Eines der Gesichter des<br />

ZPS: Nina van Bergen. Foto: politicalbeauty.de<br />

Dieses Handbuch ist eine professionelle<br />

Gebrauchsanweisung zur<br />

Eroberung Europas durch Illegale.<br />

Foto: news.sky.com<br />

«Pässe fälschen,<br />

Beamte bestechen<br />

und Büros<br />

besetzen.» <br />

Philipp Ruch, ZPS<br />

ge Flüchtlinge illegal über Ungarn nach Österreich<br />

einschleuste. Er habe ein «schlechtes Gewissen»<br />

gehabt – nicht wegen der Verwerflichkeit seiner<br />

Tat, sondern wegen jener Flüchtlinge, die er nicht<br />

mitnehmen konnte.<br />

Angriff der <strong>Asyl</strong>-Guerilla<br />

Die Webseite Fluchthelfer.in ist nur eine von<br />

vielen Plattformen des linken Gutmenschen-Milieus.<br />

Ähnlich wichtig sind die Aktionskünstler des<br />

Zentrums für Politische Schönheit (ZPS), die immer<br />

wieder als regelrechte <strong>Asyl</strong>-Propagandisten<br />

von sich reden machen. Bei ihrer letzten Inszenierung<br />

im Juni 2015 – unter dem Titel «Die Toten<br />

kommen» – gab Chefideologe Philipp Ruch vor, die<br />

Leichen ertrunkener Flüchtlinge nach Deutschland<br />

gebracht zu haben (siehe <strong>COMPACT</strong> 8/2015). Eine<br />

auf der Flucht gestorbene Syrerin und ihr Baby seien<br />

in Blechkisten nach Berlin-Gatow transportiert<br />

und dort nach islamischem Ritus beerdigt worden.<br />

Man habe mit dieser makabren Show ein Zeichen<br />

gegen die Unmenschlichkeit «des europäischen Abwehrregimes»<br />

setzen und insbesondere Deutschland<br />

zur Verantwortung ziehen wollen. Etwa 5.000<br />

Jugendliche aus der linken «Refugee-Welcome»-<br />

Szene konnte der 34-Jährige für den sogenannten<br />

«Marsch der Entschlossenen» am 21. Juni 2015 vor<br />

dem Berliner Reichstag versammeln. Auf ein Zeichen<br />

hin stürmte die wild gewordene Horde plötzlich<br />

los, riss Absperrungen rings um die Rasenfläche<br />

nieder und begann, mit Schaufeln, Hacken<br />

und bloßen Händen symbolische Gräber vor dem<br />

Parlament auszuheben. Die knapp 400 Polizisten<br />

schafften es nicht, die Lage wieder unter Kontrolle<br />

zu bringen. Kann man sich vorstellen, was passiert<br />

wäre, wenn <strong>Asyl</strong>kritiker auf dieselbe Art die<br />

Bannmeile verletzt hätten?<br />

Hinter der humanitären Fassade «Politischer<br />

Schönheit» schimmert die hässliche Fratze des<br />

US-Imperialismus durch. ZPS-Chef Ruch unterstützte<br />

<strong>das</strong> Eingreifen des Westens in Libyen 2011<br />

ausdrücklich, indem er «schärfste Sanktionen» gegen<br />

Muammar al-Gaddafi und die Einrichtung einer<br />

«Flugverbotszone» forderte – also genau <strong>das</strong>,<br />

was die Kriegskoalition unter Führung der USA<br />

und Frankreichs letztlich umsetzte. Die Ergebnisse<br />

sind bekannt: Zehntausende Tote, humanitärer<br />

Notstand, Machtergreifung bewaffneter Islamisten<br />

– und riesige Flüchtlingsströme nach Europa, für die<br />

Ruch heute ausgerechnet Deutschland verantwortlich<br />

macht, <strong>das</strong> sich damals dem NATO-Krieg explizit<br />

verweigert hatte.<br />

Als die Bundesregierung, ebenfalls 2011, auch<br />

eine Beteiligung an der Bombardierung Syriens ablehnte,<br />

schimpfte Ruch: «Wir inszenieren uns als<br />

friedliebende Nation auf Kosten der Zivilbevölkerung<br />

Syriens.» In einem Taz-Interview Ende Mai<br />

2013 erklärte er weiter: «Pazifismus ist feige.» Auch<br />

für <strong>das</strong> Grundgesetz hat Ruch nur Verachtung übrig.<br />

Geht es nach ihm, so sollten besonders <strong>Asyl</strong>aktivisten<br />

militant vorgehen, «Pässe fälschen, Beamte<br />

bestechen und Büros besetzen».<br />

Anleitung zum <strong>Asyl</strong>missbrauch<br />

In derselben Liga wie Fluchthelfer.in spielt auch<br />

die Webseite w2eu.info (sprich: Welcome to Europe).<br />

Ihr Betreiber ist der Mathematiker und Kulturanthropologe<br />

Bernd Kasparek, der sich als Flüchtlingsaktivist<br />

in der linken Aktionsgruppe Karawane<br />

in München und im Netzwerk Kritische Migrationsund<br />

Grenzregimeforschung engagiert. In einem Interview<br />

mit den Jungen Grünen von Ende März 2011<br />

lobte der 35-Jährige die US-gesteuerten Umstür-


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ Die Drahtzieher<br />

Schleuser sind<br />

Straftäter<br />

Nach Paragraph 96 Strafgesetzbuch<br />

begehen auch jene Schleuser<br />

eine Straftat, die zwar ohne<br />

Bezahlung, aber zugunsten mehrerer<br />

Personen oder mehrfach<br />

handeln. Wörtlich heißt es:<br />

«Einschleusen von Ausländern<br />

Mit Freiheitsstrafe von drei Monaten<br />

bis zu fünf Jahren, in minder<br />

schweren Fällen mit Freiheitsstrafe<br />

bis zu fünf Jahren<br />

oder mit Geldstrafe wird bestraft,<br />

wer einen anderen anstiftet<br />

oder ihm dazu Hilfe leistet,<br />

eine Handlung<br />

(1) nach § 95 Abs. 1 Nr. 3 oder<br />

Abs. 2 Nr. 1 Buchstabe a [illegale<br />

Einreise] zu begehen und<br />

(...) wiederholt oder zugunsten<br />

von mehreren Ausländern handelt<br />

(...).<br />

(3) Der Versuch ist strafbar.»<br />

ze während des Arabischen Frühlings in Nordafrika<br />

als «ein starkes Signal der Hoffnung». Im Oktober<br />

2013 erklärte er im Gespräch mit der Wochenzeitung<br />

Die Zeit, <strong>das</strong>s Grenzen «ein Anachronismus»<br />

seien und man ein «postnationales Modell von Bürgerschaft»<br />

entwickeln müsse, <strong>das</strong> den Migranten<br />

die gleichen Rechte zusichert wie den Eingeborenen<br />

( «EU-Staatsbürgerschaft»). Die «<strong>Asyl</strong>migration»<br />

will auch er gerne legalisieren und fordert daher EU-<br />

Visa für alle, und zwar «ohne jede Vorbedingung».<br />

Hinter der Webseite w2eu.info steckt Kaspareks<br />

2011 in München gegründeter Verein bordermonitoring<br />

e.V., der wiederum zur Hamburger Stiftung :do<br />

gehört, die nach eigenen Angaben seit 2005 jedes<br />

Jahr bis zu 50 Flüchtlingsprojekte mit durchschnittlich<br />

80.000 Euro im In- und Ausland fördert. Einen<br />

«Beitrag zur Veränderung der Realität an den Grenzen»<br />

will man bei bordermonitoring dadurch leisten,<br />

<strong>das</strong>s man <strong>das</strong> «Grenzregime» der EU bekämpft.<br />

Die Mission von w2eu.info sei es, jenen zu helfen,<br />

die «auf der Suche nach einem besseren Leben» zu<br />

uns kommen wollen. Dazu gab Kasparek auch ein<br />

Fluchthandbuch heraus, <strong>das</strong> in vielen Sprachen (unter<br />

anderem auf Arabisch) erhältlich ist. Eine dieser<br />

Schleuser-Anleitungen fand ein britischer Reporter<br />

von Sky News am Strand der griechischen<br />

Insel Lesbos. Der vermutete, <strong>das</strong>s die Schlepperbroschüre<br />

auch in der Türkei an potentielle Flüchtlinge<br />

verteilt wird, bevor sie den Weg in die EU antreten.<br />

Das genannte Fluchthandbuch – unter anderem<br />

beworben durch die staatlich geförderte Flüchtlingsorganisation<br />

Pro <strong>Asyl</strong> – gibt interessierten Einwanderern<br />

Tipps für die erfolgreiche Antragstellung<br />

und wünscht allen «eine gute Reise – denn die Bewegungsfreiheit<br />

ist jedermanns Recht!». Schon auf<br />

der ersten Seite findet sich <strong>das</strong> Bekenntnis: «Wir<br />

glauben an (…) eine Welt ohne Grenzen». Migranten,<br />

die in Griechenland Station machen, wird wenig<br />

verklausuliert dazu geraten, ihre Ausweisdokumente<br />

nicht vorzuzeigen, da sie damit Gefahr laufen<br />

würden, in die Türkei zurückgeschickt zu werden.<br />

Im nächsten Absatz wird darauf hingewiesen, <strong>das</strong>s<br />

Grenzbeamte «verschiedene Fragen über <strong>das</strong> angegebene<br />

Heimatland (Flagge, Geographie, Kultur, Geschichte,<br />

Politik etc.) » stellen könnten – <strong>das</strong> heißt:<br />

Wer die Grenzbeamten hinters Licht führen will,<br />

sollte seine Geschichte vorher gut einstudieren.<br />

«EU-Visa für alle, und zwar ohne<br />

jede Vorbedingung.» <br />

<br />

Bernd Kasparek<br />

Mit dem Hinweis, <strong>das</strong>s einige europäische Länder<br />

bereits registrierte Flüchtlinge nach der Dublin-<br />

Regelung wieder abschieben, wird praktisch dazu<br />

aufgerufen, sich der erkennungsdienstlichen Behandlung<br />

und Registrierung an der Grenze zu widersetzen<br />

– was immer wieder auch zu Gewalt<br />

gegen Beamte geführt hat. Wer beim illegalen<br />

Grenzübertritt Schwierigkeiten habe, solle einen<br />

«NGO-Rechtsanwalt» engagieren, der weder «Fragen<br />

stellt» noch «Geld verlangt». Damit sind langwierige<br />

Prozesse garantiert, die die Verwaltung<br />

lähmen und Abschiebungen hinauszögern. Sogar<br />

eine Notruf-Hotline haben die Schleusergehilfen<br />

eingerichtet, um «Küstenwache und Behörden» zu<br />

kontrollieren, «Medien und die Politik zu informieren<br />

und Druck auszuüben», falls nicht alles nach<br />

Wunsch verläuft.<br />

Foto: fluchthelfer.in<br />

Bild oben links: <strong>Asyl</strong>forderer<br />

belagern im September 2015 den<br />

Übergang Roeszke an der serbischungarischen<br />

Grenze.<br />

Fotos: picture alliance/Citipress24<br />

Bernd Kasparek (oben) und Robert<br />

Misik. Fotos: Screenshot YouTube<br />

67


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ Die Drahtzieher<br />

68<br />

Pro <strong>Asyl</strong> – Anti<br />

Heimat<br />

Der Verein Pro <strong>Asyl</strong> will die Migrationsströme<br />

nach Deutschland<br />

auf allen Ebenen beschleunigen.<br />

«Auch Deutschland muss<br />

und kann mehr Flüchtlinge aufnehmen»,<br />

heißt es in ihrer aktuellen<br />

Broschüre. Gleichzeitig<br />

will man bei Pro <strong>Asyl</strong> auch<br />

«rechte Hetze» bekämpfen. Bei<br />

«den Sorgen und Ängsten der<br />

Bürgerinnen und Bürger» dürfe<br />

man nicht «hängen bleiben».<br />

Gewarnt wird besonders vor<br />

Menschen, die bei ihrer Kritik<br />

«den eigenen “Heimatbezug”»<br />

herausstellen. Solche «eindeutig<br />

rechtsextremen Akteurinnen<br />

und Akteure» sollte man «von<br />

vorneherein ausschließen», entsprechende<br />

Gruppen im Netz<br />

«mit rassistischen Inhalten» am<br />

besten sofort melden. – Der Verein<br />

Pro <strong>Asyl</strong> verfügt über Rücklagen<br />

von mehr als 3,2 Millionen<br />

Euro und erwirtschaftete<br />

im letzten Jahr Überschüsse in<br />

Höhe von 400.000 Euro.<br />

Diese Propagandabroschüre wurde<br />

von der IG Metall und der Amadeu<br />

Antonio Stiftung unterstützt.<br />

Foto: Pro <strong>Asyl</strong><br />

Ein Bild lügt mehr als tausend Worte.<br />

Der tote Aylan (3) wurde zum Werkzeug<br />

der <strong>Asyl</strong>lobby. Foto: Screenshot<br />

Youtube<br />

_ Marc Dassen ist Redakteur<br />

bei <strong>COMPACT</strong>. In Ausgabe<br />

12/2015 schrieb er über die<br />

Ungereimtheiten beim Attentat auf<br />

die Kölner Oberbürgermeisterkandidatin<br />

Henriette Reker.<br />

<strong>Asyl</strong>party auf Staatskosten<br />

Ein besonderes Highlight in der Fluchthelfer-Branche<br />

war die sogenannte «Internationale<br />

Schlepper- und Schleusertagung (ISS)», die Mitte<br />

Oktober 2015 zum zweiten Mal in München<br />

veranstaltet wurde. Unter dem Deckmantel einer<br />

Kunst-Aktion wurde hier ebenfalls zur Entkriminalisierung<br />

der Schleppernetzwerke aufgerufen.<br />

Man lud zur «Fachtagung der weltweit agierenden<br />

Fluchthilfe-Unternehmen», um eine «Image-<br />

Aufwertung» beziehungsweise «Neubewertung<br />

der Dienstleistungen Schleppen und Schleusen»<br />

durchzusetzen. Sogar ein Preis wurde verliehen –<br />

an Leute, die sich durch «innovative Schlepper- und<br />

Schleuser-Unternehmungen» verdient gemacht haben.<br />

Die Tagung fand im Rahmen des sogenannten<br />

Open Border Kongresses an den Münchner Kammerspielen<br />

statt – unter den Referenten war auch<br />

der eben erwähnte Bernd Kasparek von bordermonitoring.eu.<br />

«In meinen Augen sind <strong>das</strong><br />

Helden!» <strong>Asyl</strong>-Anwalt Axel Nagler<br />

Unterstützt und finanziert wurde diese Veranstaltung<br />

aus Steuermitteln – etwa von der Europäischen<br />

Union, dem Kulturreferat der Landeshauptstadt<br />

München, der Kulturstiftung des Bundes,<br />

der Rosa-Luxemburg-Stiftung der Linkspartei<br />

und natürlich von Pro <strong>Asyl</strong>. Im Theater, so die Organisatoren,<br />

sollte die offene und multikulturelle Gesellschaft<br />

bereits eingeübt und propagandistisch<br />

idealisiert werden. Die zentrale Frage für die Aktivisten<br />

lautete daher: «Welche inneren und äußeren<br />

Grenzen müssen wir verändern oder einreißen,<br />

um eine Gesellschaft der Offenheit und Vielfalt entstehen<br />

zu lassen?» Die Aktivistin Natalie Assmann<br />

zeigte sich auf der Tagung zufrieden, da die «öffentliche<br />

Diskursverschiebung» – <strong>das</strong> heißt die Umdeutung<br />

der kriminellen Handlung Menschenschmuggel<br />

zu einem Akt der Nächstenliebe – «<strong>das</strong> Beste»<br />

sei, was passieren konnte. Sehr erfolgreich sei<br />

man darin gewesen, die Flüchtlingskrise als politisches<br />

Problem, nämlich als Folge unzureichender<br />

Weltoffenheit der Zielländer, zu präsentieren. «In<br />

meinen Augen sind <strong>das</strong> Helden», ruft ein Anwalt<br />

für <strong>Asyl</strong>recht, Axel Nagler, den Schleusern, pardon:<br />

mutigen Fluchthelfern, während des Kongresses zu.<br />

Der Chef des ZPS, Philipp Ruch. Foto: HAU<br />

Jan Korte, innenpolitischer Sprecher der Linksfraktion<br />

im Bundestag, gab sich bereits im Vorfeld<br />

verständnisvoll und erklärte, <strong>das</strong>s es «<strong>das</strong> Mindeste»<br />

sei, die «zivile, unentgeltliche Fluchthilfe vom<br />

Straftatbestand der Beihilfe oder Schleusung auszunehmen».<br />

Der bayrische Innenminister Joachim<br />

Herrmann (CSU) fand die Verharmlosung krimineller<br />

Machenschaften dagegen überhaupt nicht lustig.<br />

Im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung merkte<br />

er Ende September an, <strong>das</strong>s ihn diese Aktion an<br />

«die Schleusermafia und ihre brutalen, menschenverachtenden<br />

Methoden» erinnere. Insgesamt, so<br />

Herrmann, «erscheint <strong>das</strong> weniger als ein gelungenes<br />

Kulturprojekt, sondern mehr als fehlgeleitete<br />

Politpropaganda». Wie aber erklärt er sich, <strong>das</strong>s<br />

die EU, der Bund und die Stadt München diese Propaganda<br />

mitfinanzierten?<br />

Der unmittelbare Effekt dieses Treibens: Potenzierung<br />

der Fluchtanreize, aktive Unterstützung<br />

organisierter Kriminalität, Aushöhlung geltenden<br />

Rechts und Verhinderung geordneter <strong>Asyl</strong>-Verfahren.<br />

Frage: Was passiert eigentlich mit den Menschen,<br />

die da zu Tausenden illegal über die Grenze<br />

geschafft werden? Denen jene <strong>Asyl</strong>aktivisten große<br />

Versprechungen gemacht haben? Werden Sie<br />

von den freundlichen Fluchthelfern mit nach Hause<br />

genommen und beherbergt, oder werden sie an<br />

der erstbesten Autobahnraststätte abgesetzt? In<br />

jedem Fall werden sie im Zielland zu einem ärmlichen<br />

Schatten<strong>das</strong>ein am Rande der Gesellschaft<br />

und der Legalität gezwungen sein – eine leichte<br />

Beute für Kriminelle, Dschihad-Rekruteure oder Zuhälter<br />

vom Billiglöhner-Strich. Ist es <strong>das</strong>, was die<br />

heroischen Fluchthelfer erreichen wollten?


Die Pulverfässer stehen bereit, es wird gezündelt:<br />

Wenn sich linksradikale Revoluzzer mit Gotteskriegern<br />

verbünden, droht Explosionsgefahr – oder Notstandsdiktatur.


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ Der Bürgerkrieg<br />

Der Arabische Frühling<br />

kommt nach Europa<br />

_ von Jürgen Elsässer<br />

Die Linke hat in den Flüchtlingen ein neues revolutionäres Subjekt<br />

gefunden. Nachdem die Arbeiterschaft sich nicht unter der roten<br />

Fahne sammeln wollte, laufen die Achtundsechziger jetzt der<br />

grünen Fahne der muslimischen Einwanderer hinterher: Bis alles in<br />

Scherben fällt...<br />

«Ein Gespenst geht<br />

um in der Welt, und<br />

sein Name ist<br />

Migration.» Toni Negri<br />

Vortrag von Antonio Negri im<br />

Rahmen der zweiten Marx-Herbstschule.<br />

Berlin, 21.11.2009.<br />

Foto: Rosa-Luxemburg-Stiftung,<br />

CC BY 2.0, flickr.com<br />

Was ist eigentlich mit den Linken los? Wollten<br />

die nicht mal <strong>das</strong> Proletariat befreien? Seit<br />

die Arbeiter kämpfer vom Achtundsechziger-Virus<br />

befallen sind, hat sich <strong>das</strong> Zug um Zug geändert.<br />

Den «umherschweifenden Haschrebellen» – so die<br />

Selbstbezeichnung eines Fähnleins der damaligen<br />

Revoluzzer – waren die Malocher nämlich irgendwie<br />

viel zu spießig. «Wer zwei Mal mit derselben<br />

pennt, gehört schon zum Establishment» – mit diesem<br />

Slogan gingen die verkrachten Studenten auch<br />

auf ihre Eltern los, die ihnen als Werktätige ihre Eskapaden<br />

finanzierten.<br />

Im Unterschied zu den Sozialdemokraten und<br />

Kommunisten der alten Schule machten die Achtundsechziger<br />

um die Betriebe einen großen Bogen<br />

– Arbeiten war ihnen nämlich ebenfalls viel zu spießig.<br />

Ersatzweise entdeckte man <strong>das</strong> revolutionäre<br />

Subjekt in allen möglichen gesellschaftlichen Randgruppen:<br />

Hippies, Obdachlose, Heimzöglinge, Aussteiger,<br />

Feministinnen, Homosexuelle. Faustregel:<br />

Je irrer – umso revolutionärer.<br />

Da diese Randgruppen aber kaum die zu einem<br />

Umsturz notwendige kritische Masse auf die Beine<br />

bringen, rückten die Migranten in den Fokus.<br />

Erste Spuren dieser strategischen Umorientierung<br />

finden sich bereits Anfang der 1970er Jahre, als<br />

noch vereinzelt Fabrikagitation betrieben wurde:<br />

Joschka Fischer und seine Genossen vom Revolutionären<br />

Kampf (RK) versuchten damals bei Opel<br />

Rüsselsheim, die Streikunwilligkeit der deutschen<br />

Gewerkschafter mit Hilfe von aktionswütigen Gastarbeitern<br />

zu brechen. Ab Mitte der 1980er Jahre<br />

begannen die Revolutionären Zellen (RZ), ein RAF-<br />

Konkurrenzunternehmen, mit Anschlägen auf Einrichtungen<br />

und Führungspersonal der deutschen<br />

<strong>Asyl</strong>politik. In diesem Zusammenhang taucht der<br />

Begriff «revolutionäres Subjekt» in Bezug auf die<br />

sogenannten Flüchtlinge zum ersten Mal auf. «Ausländer,<br />

lasst uns mit den Deutschen nicht allein»<br />

lautete der begleitende Slogan für die nicht-militante<br />

Szene. Zu Anfang der 1990er Jahre, während<br />

der <strong>Asyl</strong>krawalle nach der Wiedervereinigung,<br />

kämpfte die Linke bereits – vereinigt von den Grünen<br />

mit Claudia Roth über die PDS mit Gregor Gysi<br />

bis hin zu den autonomen Hasskappen – für die Öffnung<br />

der Grenzen.<br />

Flüchtlinge aller Länder, vereinigt Euch!<br />

Den theoretischen Unterbau für die Migrations-<br />

Revolution lieferte der als Terrorist verurteilte Italiener<br />

Toni Negri zusammen mit dem US-Amerikaner<br />

Michael Hardt in ihrem im Jahr 2000 erschienen<br />

Bestseller Empire. Der slowenische Philosoph<br />

Slavoj Zizek sprach vom «kommunistischen Manifest<br />

des 21. Jahrhunderts». «Hier kommt der Masterplan»,<br />

verkündete die antinationale Wochenzeitschrift<br />

Jungle World schon in der Überschrift, auch<br />

die marxistische Tageszeitung Junge Welt widmete<br />

dem Werk eine Fortsetzungsserie. «Empire knallt<br />

wie ein gewaltiger Johnny Cash-Song», lobhudelte<br />

es gleich im ersten Teil. Waren zunächst Sponti-Linke<br />

und wildgewordene Bürgerkinder im Negri-Taumel,<br />

so setzte sich der Diskurs später in der Linkspartei<br />

fort. Ende 2006 taucht der italienische Publizist<br />

als Referenzgröße in einem Grundsatzpapier<br />

der heutigen Parteivorsitzenden Katja Kipping auf.<br />

70<br />

Der Bruch mit Marx ist bei den Autoren offensichtlich:<br />

Sie begrüßten sowohl den Welthandel<br />

wie auch die Rolle der USA als Weltpolizisten und<br />

unterstützten sogar dessen Kriege gegen den Irak


(1991) und Jugoslawien (1999). «Die linke Strategie,<br />

gegen die Globalisierung Widerstand zu leisten<br />

und <strong>das</strong> Lokale zu verteidigen, ist (...) schädlich<br />

(...), weil sie die wirklichen Alternativen verdunkelt»,<br />

schreiben Negri und Hardt.<br />

Was aber sollen die «wirklichen Alternativen»<br />

sein, wenn doch Weltmarkt und selbst US-Kriege<br />

gar nicht so schlecht sind? Bei Negri und Hardt ist<br />

es die Schaffung einer Weltrepublik, und <strong>das</strong> wesentliche<br />

Instrument dafür ist die Vermischung der<br />

Völker durch Flüchtlinge. Im Kommunistischen Manifest<br />

hatte es geheißen: «Ein Gespenst geht um<br />

in Europa – <strong>das</strong> Gespenst des Kommunismus.» Negri<br />

und Hardt entwickelten <strong>das</strong> schöpferisch weiter:<br />

«Ein Gespenst geht um in der Welt, und sein<br />

Name ist Migration.» Und weiter: «Als die wahren<br />

Helden der Befreiung der Dritten Welt dürfen<br />

heute die Emigranten und die Bevölkerungsströme<br />

gelten, die alte und neue Grenzen zerstört haben.»<br />

«Zeit»-Geist und Revolution<br />

Wie sehr diese linksradikalen Theorien 15 Jahre<br />

nach ihrer Erstveröffentlichung die politische Klasse<br />

erfasst haben, zeigt ein Pamphlet in der Zeit<br />

vom 15. Oktober 2015, verfasst von ihrem Auslandsredakteur<br />

Ulrich Ladurner: «In den Menschen,<br />

die jetzt zu Hunderttausenden zu uns kommen, sehen<br />

wir Opfer. Das sind sie auch. Was wir aber<br />

übersehen, ist, <strong>das</strong>s diese Opfer eine beträchtliche<br />

Macht haben. Es ist die Macht der Masse. (...) Die<br />

schiere Masse der Migranten hat die Regierung<br />

des mächtigsten Landes Europas zur Öffnung gezwungen.<br />

(...) Diese Politisierung hat nicht erst auf<br />

europäischem Boden begonnen, aber sie hat sich<br />

hier beschleunigt. Viele Migranten kommen aus<br />

Ländern, die den sogenannten Arabischen Frühling<br />

erlebt haben. Massendemonstrationen haben<br />

eine Reihe von Herrschern des Nahen Ostens in die<br />

Knie gezwungen, wenn auch mit unterschiedlichem<br />

Erfolg. Selbst wer am Arabischen Frühling nicht<br />

beteiligt war oder ihm sogar kritisch gegenüberstand,<br />

dem hat die Erfahrung der Flucht <strong>das</strong> Selbstbewusstsein<br />

gegeben, <strong>das</strong>s er die Dinge selbst in<br />

die Hand nehmen kann, <strong>das</strong>s er nicht ohnmächtig<br />

ist. Die Flüchtlinge, die es geschafft haben, wissen,<br />

<strong>das</strong>s sie erreichen können, was sie sich vorgenommen<br />

haben.» Und weiter: «Wir haben es bei den<br />

Flüchtlingen mit einem revolutionären Subjekt zu<br />

tun. Das Paradox ist: Dieses Subjekt will keine Revolution,<br />

es will Sicherheit und Frieden. Aber als<br />

Bürger werden diese Menschen die Regeln, nach<br />

denen wir leben, mitschreiben wollen. Damit haben<br />

sie bereits begonnen – an jenem Tag im September,<br />

als Angela Merkel Deutschland für sie geöffnet<br />

hat.»<br />

Wenn Marx <strong>das</strong> noch erleben dürfte: Die Revolution<br />

in Europa soll nicht vom Proletariat gemacht<br />

werden, sondern von Zuwanderern aus islamischen<br />

Ländern, die sich ihr Selbstbewusstsein aus der<br />

«Arabellion» der Dschihadisten geholt haben. Und<br />

Türöffner – oder, frei nach Lenin, nützlicher Idiot –<br />

dieser für den Autor höchst erstrebenswerten Umwälzung<br />

ist die deutsche Kanzlerin. Man kann Marx<br />

für Vieles verantwortlich machen – aber nicht für<br />

diesen Murxismus.<br />

So bewirbt man sich um <strong>Asyl</strong>?<br />

Illegale beim Angriff auf den ungarischen<br />

Grenzposten Horgos am 16.9.<br />

2015. Foto: picture alliance/dpa<br />

Über Fremdarbeiter<br />

– damals und heute<br />

«Der Staat ist verpflichtet, seine<br />

Bürgerinnen und Bürger zu<br />

schützen. Er ist verpflichtet zu<br />

verhindern, <strong>das</strong>s Familienväter<br />

und Frauen arbeitslos werden,<br />

weil Fremdarbeiter zu niedrigen<br />

Löhnen ihnen die Arbeitsplätze<br />

wegnehmen. Das kann<br />

nicht in einer sozialen Demokratie<br />

zum Alltag werden.» (Oskar<br />

Lafontaione, Rede in Chemnitz,<br />

15. Juni 2005)<br />

«Das Arbeitsverbot für Flüchtlinge<br />

muss endlich vom Tisch».<br />

(Gesine Lötzsch, Bundestagsabgeordnete<br />

der Linkspartei,<br />

15.11.2015)<br />

Oskar Lafontaine. Foto: Dirk Vorderstraße,<br />

CC BY 2.0, Wikimedia<br />

Commons<br />

71


Sturmabteilung des Establishments<br />

_ von Karel Meissner und Martin Müller-Mertens<br />

72<br />

Durch die Politik von der Leine gelassen, terrorisieren Antifa-<br />

Schlägertrupps Bürger und Polizei. Finanziert wird die linke SA aus<br />

Steuergeldern, um die Schmutzarbeit gegen Andersdenkende zu<br />

übernehmen.<br />

Gewaltnacht in Leipzig.<br />

Foto: indymedia<br />

Leipzigs Polizeipräsident<br />

bezeichnete<br />

den Krawallakt als<br />

«kriegerischen<br />

Angriff».<br />

Freitag, 5. Juni 2015, kurz nach 22 Uhr: Im Leipziger<br />

Johannapark westlich des Stadtzentrums versammeln<br />

sich Randalierer. Sie bewaffnen sich, füllen<br />

Rucksäcke mit Steinen, bevor sie in Richtung<br />

Innenstadt abmarschieren. Ein Passant sieht, wie<br />

sich mehrere junge Leute «Masken und Kampfkleidung»<br />

überziehen, und wählt daraufhin den Notruf,<br />

schreibt der Spiegel Mitte Juli. Die grölende Meute<br />

ist als der schwarze Block bekannt, die Sturmabteilung<br />

der selbsternannten Antifaschisten. Während<br />

Flaschen, Steine und Teerbeutel fliegen, hallen Explosionen<br />

von Feuerwerkskörpern durch die Straßen.<br />

Auf einem Transparent, <strong>das</strong> die Meute bei ihrer<br />

abendlichen Randale-Operation vor sich herträgt,<br />

steht in großen Lettern «Troika, G7, Frontex,<br />

Leipzig, Deutschland – Es kotzt uns an – Der Aufstand<br />

wird kommen».<br />

«Überfallartig», so kommentierte die Frankfurter<br />

Allgemeine Zeitung später, waren «gut einhundert<br />

teils vermummte Autonome durch die Innenstadt<br />

gezogen. Sie hatten Böller und Bengalos gezündet,<br />

Farbbeutel (…), Molotowcocktails und mit<br />

Exkrementen gefüllte Gläser geworfen, mit mehr<br />

als 200 Pflastersteinen Haltestellen ”entglast” und<br />

Autos demoliert.» Als die Polizei den Randalierern<br />

vor dem Bundesverwaltungsgericht den Weg abschneidet,<br />

wird sie selbst attackiert, Barrikaden<br />

aus Reifen gehen in Flammen auf, dann verteilt<br />

sich die Meute in Kleingruppen, die auf ihrem Weg<br />

durch die Stadt eine Orgie der Zerstörung feiern.<br />

«Selbst erfahrene Polizisten waren sprachlos», beschreibt<br />

die Frankfurter Allgemeine Zeitung eine<br />

Woche später die Fassungslosigkeit der Beamten.<br />

«Die Tat habe alles bisher Erlebte überschritten.»<br />

Der Leipziger CDU-Abgeordnete Ronald Pohle<br />

sprach von einer «paramilitärisch organisierten Aktion»,<br />

Polizeipräsident Bernd Merbitz bezeichnete<br />

den Krawallakt als «kriegerischen Angriff».<br />

Schwelle zum Terrorismus<br />

Die Krawallnacht war im Jahr 2015 schon der<br />

«sechste, wenngleich wohl heftigste Gewaltausbruch<br />

in Leipzig» (FAZ) gewesen. Die Messestadt<br />

ist damit ein besonders drastischer, jedoch kein Einzelfall.<br />

Im Berliner Stadtteil Friedrichshain nutzten<br />

Linksautonome einen Stromausfall im März 2015<br />

für stundenlangen Straßenterror. Dabei plünderten<br />

sie einen Supermarkt, anrückende Streifenwagen<br />

wurden mit einem Hagel aus Steinen eingedeckt,


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ Der Bürgerkrieg<br />

«Antifa heißt Angriff» ist <strong>das</strong> selbstgewählte Motto der linksradikalen<br />

Schlägertrupps. Foto: picture alliance / dpa<br />

Beamte teils schwer verletzt. Im Nordkiez, in dem<br />

die linksradikale Szene mehrere Wohnhäuser als<br />

sogenannte selbstverwaltete Projekte kontrolliert,<br />

sind Attacken auf die Polizei längst Alltag. Im Hamburger<br />

Schanzenviertel lieferten sich am 21. Dezember<br />

2013 rund 4.500 gewaltbereite Linksradikale<br />

eine mehrstündige Straßenschlacht mit der Polizei,<br />

die an einen Bürgerkrieg erinnerte. 120 Beamte<br />

wurden zum Teil schwer verletzt, eine unbeteiligte<br />

Familie beinahe gelyncht. Nach Angaben des damaligen<br />

Hamburger Verfassungsschutzchefs Manfred<br />

Murck gab es 2014 in der Hansestadt 297 linksextremistische<br />

Straftaten, davon 187 Gewaltdelikte.<br />

Mehr als doppelt so viele wie im Jahr zuvor. In<br />

Mecklenburg-Vorpommern verzeichnete die Polizei<br />

2014 eine Steigerung linksextremer Kriminalität<br />

um über 100 Prozent. In Berlin stieg die Anzahl<br />

im ersten Halbjahr 2014 gegenüber dem Vorjahr um<br />

68 Prozent. Bundesweit sah der Verfassungsschutz<br />

2013 einen Zuwachs entsprechender Delikte um 40<br />

Prozent: 8.673 Fälle fanden ihren Weg in die Akten.<br />

und eine zunehmende Gewalt-Rhetorik insbesondere<br />

in der antiimperialistischen Szene bergen die<br />

Gefahr, <strong>das</strong>s sich der generelle Szenekonsens, direkte<br />

Angriffe auf Leib und Leben zu unterlassen,<br />

zunehmend auflösen und die Schwelle zu terroristischen<br />

Handlungen erreicht werden könne», heißt<br />

es in einer Einschätzung des Hamburger Verfassungsschutzes.<br />

«Der Zombie stirbt nur, wenn man<br />

ihm direkt ins Gehirn schießt.»<br />

Besonders brisant ist diese Entwicklung, weil<br />

Antifa und schwarzer Block längst nicht mehr so<br />

autonom agieren, wie es ihre Selbstbezeichnung<br />

nahelegt. Ergingen sich Linksradikale früher in allgemeinen<br />

Revolutionsträumen «gegen Staat und<br />

Kapital», so hat zumindest die Führungsebene<br />

der Szene längst ihren Frieden mit dem Establishment<br />

gemacht. Nun dienen sie ihm bereitwillig als<br />

Sturmabteilungen und Putzgruppen – im Gegenzug<br />

bleiben Straßenschlachten mit der Polizei meist<br />

folgenlos. Manchmal, wie bei einem Protestzug<br />

gegen den AfD-Parteitag in Hannover im November<br />

2015, marschieren Politiker der Rats-Parteien, DGB-<br />

Vertreter und sogar Bundestagsvizepräsidentin<br />

Claudia Roth (Grüne) gleich Seit’ an Seit mit den<br />

militanten Anarchisten.<br />

Aufgabe des Schlägermobs sind Überfälle auf<br />

Andersdenkende, mit denen offensichtlich eine Atmosphäre<br />

der Angst geschaffen werden soll. So<br />

prügelten linke SA-Leute im Juli 2015 in Berlin-<br />

Friedrichshain auf einen Mann und eine Frau ein –<br />

explizit begründet mit ihrer Teilnahme an einer De-<br />

Lob der Lügenpresse<br />

In seltener Offenheit veröffentlichte<br />

der Berliner Tagesspiegel<br />

im Januar 2014 eine Danksagung<br />

an die Gewaltausbrüche<br />

der Antifa. In dem Text heißt<br />

es unter anderem: «Denn wäre<br />

die Antifa nicht da, gäbe es viel<br />

mehr Nazis in meinem Leben.<br />

Dass sie im Zentrum Berlins<br />

nicht ständig mit Infotischen,<br />

Fackelläufen und Aufmärschen<br />

präsent sind, ist im Wesentlichen<br />

ein Verdienst der Antifa<br />

und ihrer Unterstützer. Wollen<br />

Nazis heute durch Straßen<br />

ziehen, werden sie von einem<br />

riesigen Polizeiaufgebot abgeschirmt.<br />

Die gesamte Wegstrecke<br />

ist von Hundertschaften abgesperrt,<br />

es gibt Gitter und Polizeiketten<br />

– Passanten sind weit<br />

weg, Hetzparolen verhallen ungehört.<br />

Das alles passiert nur,<br />

weil der Staat genau weiß, <strong>das</strong>s<br />

militante Linke sonst Radau machen.»<br />

«Wo sind die Trainingsangebote für<br />

Stock- und Straßenkampf? Wo sind<br />

explizit linksradikale Freefightveranstaltungen?»,<br />

fragte der Journalist<br />

Marcus Staiger im Juli 2015 auf<br />

antifa.de Foto: picture alliance/dpa<br />

Entscheidend sind jedoch weniger die nackten<br />

Zahlen als die zunehmende Brutalität und Menschenverachtung.<br />

Traditionell beschränkte sich <strong>das</strong><br />

linksradikale Spektrum weitgehend auf sogenannte<br />

Gewalt gegen Sachen. Doch diese relative Zurückhaltung<br />

ändert sich gerade: «Einschlägige Aktionen<br />

73


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ Der Bürgerkrieg<br />

74<br />

Steckbriefe als Bühnenbild von<br />

«Fear». Foto: Arno Declair<br />

Mutmaßlich linksextreme Täter<br />

haben ein Auto der «Demo-füralle»-Initiatorin<br />

Hedwig Freifrau von<br />

Beverfoerde angezündet.<br />

Foto: Hedwig von Beverfoerde<br />

Die Angreifer<br />

gingen<br />

professionell vor<br />

und trugen<br />

Sturmhauben.<br />

_ Martin Müller-Mertens ist Chef<br />

vom Dienst bei <strong>COMPACT</strong> und<br />

Chefredakteur von <strong>COMPACT</strong>-TV.<br />

In Ausgabe 12/2015 schrieb er<br />

ausführlich über <strong>das</strong> Theaterstück<br />

«Fear» an der Berliner<br />

Schaubühne, <strong>das</strong> offen zur Gewalt<br />

gegen Andersdenkende aufruft.<br />

monstration des örtlichen Pegida-Ablegers. In der<br />

gleichen Gegend lauerte eine Antifa-Bande im November<br />

dem Landeschef des AfD-Jugendverbandes<br />

Manuel Schmidt auf. «Anschließend sollen die Vermummten<br />

auf <strong>das</strong> Opfer eingeschlagen, dessen Tasche<br />

geraubt und es nochmals geschlagen haben,<br />

bevor sie geflüchtet seien», teilte die Polizei mit.<br />

Im Dezember 2014 patrouillierte ein 30 Mann<br />

starker Sturmtrupp der Gruppe Undogmatische Radikale<br />

Antifa Dresden in einem Regionalzug nach<br />

Leipzig und griff sechs Pegida-Anhänger brutal an.<br />

In Stuttgart überfiel ein Räumkommando im November<br />

2015 einen Infostand der AfD. Die Angreifer<br />

gingen dabei professionell vor und trugen<br />

Sturmhauben. Manchmal verselbständigen sich<br />

die Handlanger auch. So unternahm die Autonome<br />

Zelle Umzug Ende 2014 einen «Antirassistischen<br />

Adventsbesuch bei Monika Herrmann», der grünen<br />

Bezirksbürgermeisterin von Berlin-Kreuzberg.<br />

Herrmann hatte die Besetzung des Oranienplatzes<br />

sowie der Gerhart-Hauptmann-Schule durch illegal<br />

eingereiste Afrikaner geduldet. Wegen einer (letztlich<br />

abgesagten) Räumung der Schule war sie dennoch<br />

ins Visier der Linksradikalen geraten. Nur in<br />

diesem Fall empörte sich die Landespolitik vollmundig<br />

über die Attacke.<br />

Steuergeld für Schläger<br />

Gelockt wird die linke SA mit üppigen Summen<br />

aus den Steuerkassen. Beispiel Leipzig: Das Jugendund<br />

Kulturzentrum Conne Island im Stadtteil Connewitz<br />

gilt als Antifa-Spielplatz und -Schulungszentrum<br />

und wird, obwohl zeitweise unter polizeilicher<br />

Beobachtung, vom städtischen Kulturamt gefördert.<br />

Regelmäßig versammeln sich dort Linksextreme,<br />

aber auch staatliche Professoren und linke Journalisten<br />

zu Vorträgen im sogenannten Roten Salon.<br />

Typisch für <strong>das</strong> Angebot des Szenetreffs Conne<br />

Island war die Bewerbung einer Vorlesungsreihe<br />

an der Uni Leipzig mit dem Titel «Über die Feinde<br />

Israels» – gemeint waren natürlich wieder einmal<br />

die ewig-antisemitischen Deutschen... Organisiert<br />

wurde die Hetze vom Leipziger Bündnis gegen Antisemitismus<br />

und Antizionismus, bezahlt wurde<br />

sie unter anderem durch die Stadt Leipzig, die israelische<br />

Botschaft und die Amadeu-Antonio-Stiftung.<br />

Letztere sponsert mit ihrem Jahresbudget von<br />

rund 1,5 Millionen Euro hauptsächlich antifaschistische<br />

Initiativen. Auch <strong>das</strong> Bundesfamilienministerium<br />

und die Bundesinitiative Demokratie leben!<br />

beteiligten sich finanziell. Familienministerin Manuela<br />

Schwesig (SPD) rief letztere Mitte 2014 ins<br />

Leben und schaffte gleichzeitig <strong>das</strong> Programm gegen<br />

Linksextremismus, <strong>das</strong> ihre Vorgängerin Kristina<br />

Schröder (CDU) 2010 eingeführt hatte, wieder<br />

ab. Zur Begründung hieß es, <strong>das</strong> Problem mit den<br />

Linken sei «aufgebauscht».<br />

Aufruf zum Mord<br />

Bislang vermeidet die Politik zumeist, sich mit<br />

Gewalttaten offen zu solidarisieren. Eine Zurückhaltung,<br />

die die Kulturszene derzeit aufzugeben<br />

scheint. So ist seit Herbst 2015 an der mit öffentlichen<br />

Geldern subventionierten Berliner Schaubühne<br />

erstmals ein Stück zu sehen, <strong>das</strong> den Straßenterror<br />

der Antifa konsequent zu Ende denkt. Im<br />

Mittelpunkt von Fear stehen als Feindbilder die Publizistinnen<br />

Birgit Kelle und Gabriele Kuby, die AfD-<br />

Politikerinnen Beatrix von Storch und Frauke Petry,<br />

sowie die Familienschutzaktivistin Hedwig von Beverfoerde.<br />

Hinzu gesellen sich in wilder Mischung<br />

etwa die Politikerin des Front National Marine Le<br />

Pen, die vermeintliche NSU-Komplizin Beate Zschäpe<br />

und Bettina Röhl, Tochter der RAF-Terroristin Ulrike<br />

Meinhof, aber auch Viktor Orbán oder Horst<br />

Seehofer. «Wie Untote, Zombies, Wiedergänger<br />

aus der Vergangenheit kehren längst überkommen<br />

geglaubte Kategorien, Denkmuster, eine Rhetorik<br />

und ein Vokabular aus Zeiten des Nationalsozialismus<br />

zurück», heißt es im Pressetext des Stückes.<br />

Zombie wird zum Kampfbegriff. Mit dem untoten<br />

Kadaver ist jede inhaltliche Auseinandersetzung<br />

ausgeschlossen. Er ist, wenngleich dereinst<br />

Mensch, nur noch ein von niederen Trieben gesteuertes,<br />

willenloses Produkt des Bösen, <strong>das</strong> keine moralischen<br />

Bedenken verdient. So lässt es auch Autor<br />

Falk Richter auf der Bühne aussprechen: «Der<br />

Zombie stirbt nur, wenn man ihm direkt ins Gehirn<br />

schießt und sein Gehirn auslöscht.» Während Fotografien<br />

der oben genannten «hassenden Frauen»<br />

gezeigt werden, ist wiederholt von «wegmachen»,<br />

oder «unter die Erde bringen» die Rede. Es sind<br />

offene Mordaufrufe, drapiert als Botschaften der<br />

Aufklärung.


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ Der Bürgerkrieg<br />

Mehmet und die Döner-Morde<br />

_ von Federico Bischoff<br />

Hat der Nationalsozialistische Untergrund (NSU) zehn Menschenleben auf dem<br />

Gewissen? Im Münchner Prozess gegen Beate Zschäpe, die einzige Überlebende des<br />

angeblichen Terror-Trios, fehlen die Beweise. Zeit also, eine alternative Spur wieder<br />

aufzurollen: Dass zumindest in einige Tötungsdelikte der türkische Geheimdienst<br />

verwickelt war.<br />

Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos sollen, unterstützt<br />

von Beate Zschäpe, von 2000 bis Frühjahr<br />

2007 insgesamt zehn Menschen getötet haben.<br />

Dies behauptet die Bundesanwaltschaft in der<br />

Anklage vor dem Oberlandesgericht München gegen<br />

Zschäpe und angebliche Unterstützer des sogenannten<br />

Terror-Trios. Der Beweis für diese These<br />

steht allerdings noch aus. Zum einen sind die Zeugenaussagen,<br />

die die Beschuldigten an einigen wenigen<br />

– keineswegs an allen! – der Tatorte gesehen<br />

haben wollen, sehr vage und widersprüchlich.<br />

Die teilweise angefertigten Phantombilder weisen<br />

keinerlei Ähnlichkeit mit ihnen auf. Fingerabdrücke<br />

und DNA fehlen vollständig. Auch die beiden einzigen<br />

materiellen Beweisstücke sind nur von eingeschränktem<br />

Wert: Die Herstellung des sogenannten<br />

Bekennervideos mit der Comic-Figur Paulchen<br />

Panther auf einem Computer in der Zwickauer Wohnung<br />

der drei ist nicht nachweisbar. Die dafür verwendeten<br />

Fotos und Filme stammen aus öffentlich<br />

zugänglichen Quellen und deuten nicht auf exklusives<br />

Täterwissen hin. Die in den meisten Fällen als<br />

Mordwaffe verwendete Ceska-83 wurde zwar im<br />

Brandschutt des Zwickauer Unterschlupfes gefunden<br />

– aber seltsamer Weise erst nach einigen Tagen.<br />

Wurde die Pistole untergeschoben? Völlig unklar<br />

ist auch, wie die Ceska in den Besitz des Trios<br />

gekommen sein soll.<br />

Schüsse im Internetcafé<br />

An diesem Punkt lohnt ein Blick auf eine andere<br />

Theorie zu den Morden – die Theorie der türkischen<br />

Spur. Sie lag schon dem Begriff «Döner-Morde»<br />

zugrunde, der von vielen Medien bis Oktober<br />

2011 verwendet worden ist und auch «Bosporus»<br />

als Titel für die wichtigste LKA-Ermittlergruppe inspirierte.<br />

Diese Spur findet sich etwa in einem Ar-<br />

Veli A. wurde von<br />

Zeugen mit drei der<br />

Bluttaten in Verbindung<br />

gebracht.<br />

Die Kölner Keupstraße nach dem<br />

Nagelbombenattentat von 2004.<br />

Foto: AP


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ Der Bürgerkrieg<br />

76<br />

Urlaubsfoto des Zwickauer Trios<br />

– vermutlich 2004 aufgenommen.<br />

Kamerascheu waren die vermeintlichen<br />

Rechtsterroristen nicht.<br />

Foto: BKA<br />

Anklagebank reserviert für die letzte<br />

Überlebende des NSU. Seit Jahren<br />

warten alle Beteiligten auf ihre<br />

Aussage. Foto: iStock<br />

tikel im Spiegel, der im September 2011 erschienen<br />

ist – unmittelbar vor dem Auffliegen des angeblichen<br />

NSU. In dem Beitrag berichtet ein Türke<br />

mit dem Decknamen Mehmet, <strong>das</strong>s er den deutschen<br />

Ermittlern die Döner-Tatwaffe Ceska-83 liefern<br />

könne. Mehmet behauptete, zu einer geheimen<br />

türkischen Untergrundorganisation zu gehören,<br />

die die Morde begangen habe, und kündigte an,<br />

auspacken zu wollen. «Etwa über die Zusammenarbeit<br />

von ein paar Abtrünnigen seiner Organisation<br />

mit Beamten des Verfassungsschutzes. Diese,<br />

behauptet Mehmet, seien kurz vor dem bislang letzten<br />

[Döner-]Mord darüber informiert worden, <strong>das</strong>s<br />

in Halit Y[ozgat]s Internetcafé in Kassel ”wieder etwas<br />

geplant” sei. Daraufhin sei <strong>das</strong> Lokal vom Geheimdienst<br />

beschattet worden.» (Spiegel 34/2011)<br />

Was für die Echtheit der Aussage spricht: Es war<br />

tatsächlich ein Geheimdienstmann vor Ort, als in<br />

Kassel am 6. April 2006 besagter Mord begangen<br />

wurde, ein gewisser Andreas Temme vom hessischen<br />

Verfassungsschutz. Zu seinem Aufgabenbereich<br />

gehörte auch <strong>das</strong> Führen islamistischer V-<br />

Männer. Obwohl die Rolle von Temme und der von<br />

Mehmet bezeichneten Organisation bei dieser Bluttat<br />

ungeklärt ist, steht fest: In dem Internetcafé<br />

waren an jenem Tag nur Türken und andere Ausländer<br />

– mit Ausnahme von Temme. Mundlos und<br />

Böhnhardt jedenfalls wurden nicht gesichtet.<br />

Der türkische Agent<br />

Eines der größten Rätsel in der NSU-Affäre<br />

ist der Mord, den <strong>das</strong> Trio angeblich am 25. April<br />

2007 an der Polizeimeisterin Michèle Kiesewetter<br />

in Heilbronn begangen haben soll. Es ist die einzige<br />

der Bluttaten, bei der die tödlichen Kugeln nicht<br />

aus der Ceska-83 kamen, sondern aus einer russischen<br />

Tokarev beziehungsweise einer polnischen<br />

Radom Vis. Und nur in diesem Fall war ein deutsches<br />

Opfer zu beklagen – und zwar nicht aus Gruppen,<br />

die von Rechtsradikalen ansonsten als «undeutsch»<br />

angesehen werden wie Linke, Punks oder<br />

Obdachlose. Warum sollten die NSU-Killer 600 Kilometer<br />

nach Heilbron fahren, um eine Polizistin<br />

zu töten? Wie konnten sie wissen, <strong>das</strong>s Frau Kiesewetter<br />

am Nachmittag auf der Theresienwiese<br />

Dienst tat, wo sie doch nur vertretungsweise eingesprungen<br />

war? Alle Versuche, eine persönliche<br />

Verbindung zwischen dem Opfer und den angeblichen<br />

Tätern zu konstruieren – zum Beispiel über<br />

eine Gaststätte im Thüringer Urlaubsort Oberweißbach<br />

–, sind gescheitert.<br />

«Mehmet behauptete, zu einer<br />

geheimen türkischen Untergrundorganisation<br />

zu gehören, die die<br />

Morde begangen habe.»<br />

Licht ins Dunkel dieser Tat kam am 1. Dezember<br />

2011, als der Stern ein aufsehenerregendes<br />

Dokument des US-amerikanischen Militärgeheimdienstes<br />

DIA veröffentlichte. (Die Echtheit des Dokuments<br />

wurde später bestritten, hat sich schließlich<br />

aber doch bestätigt.) Das DIA-Observationsprotokoll<br />

wurde vom «Special Investigation Team<br />

Stuttgart» erstellt, <strong>das</strong> an jenem 25. April 2007 in


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ Der Bürgerkrieg<br />

Heilbronn war. Die Agenten beobachteten einen<br />

«Contact» mit der Abkürzung M. K. und einen nicht<br />

identifizierten weiteren Verdächtigen bei der Einzahlung<br />

von 2,3 Millionen Euro in einer Filiale der<br />

Santander Bank. Um 13.50 Uhr bewegten sich die<br />

Zielpersonen zur Theresienwiese, wo die Observation<br />

endete, als es zu einer Schießerei kam – dem<br />

Mord an Michèle Kiesewetter.<br />

«Welche Kontakte unterhält der<br />

türkische Geheimdienst zu<br />

deutschen Neonazis?»<br />

<br />

Gerhard Piper<br />

Der bei der Bankeinzahlung beobachtete M. K.<br />

ist ein gewisser Mevlüt Kar. Er wurde im August<br />

2002 in der Türkei verhaftet und spätestens dann<br />

vom dortigen Geheimdienst Millî stihbarat Tekilât<br />

(MIT) unter dem Decknamen «Ubeyde» angeworben.<br />

«Der (türkische) Geheimdienst habe den Informanten<br />

in Kooperation mit der CIA geführt. Die<br />

deutschen Behörden seien über <strong>das</strong> Projekt schon<br />

früh informiert gewesen», berichtete Bild im Juli<br />

2009. Im Jahre 2004 stieg Kar in eine Operation<br />

ein, die Schlagzeilen machen sollte: Er machte sich<br />

in Istanbul an den Chef der späteren «Sauerland-<br />

Gruppe», den Ulmer Konvertiten Fritz Gelowicz, heran<br />

und überzeugte den prospektiven Dschihadisten,<br />

nicht nach Tschetschenien zu gehen, sondern<br />

nach Afghanistan. Kar schleuste den Novizen an<br />

den Hindukusch, wo er – anstatt seinem ursprünglichen<br />

Wunsch gemäß vor Ort gegen die US-Amerikaner<br />

zu kämpfen – von Instrukteuren der ebenfalls<br />

Geheimdienst-kontrollierten Splittergruppe Islamische<br />

Dschihad Union (IJU) zum Bombenlegen<br />

in Deutschland animiert wurde. Zurückgekehrt nach<br />

Ulm, bekam Gelowicz wiederum von Kar die dafür<br />

notwendige Hardware: Im Sommer 2007 übergab<br />

er insgesamt 26 Zünder, die er im Kosovo und der<br />

Türkei beschafft hatte, an die «Sauerland-Gruppe».<br />

Bevor diese zum Jahrestag des 11. September ein<br />

«deutsches 9/11» inszenieren konnte, schlug die<br />

Polizei zu und brachte Gelowicz und seine Helfer<br />

hinter Gitter. Gegen Kar selbst erließ die Bundesanwaltschaft<br />

im August 2009 Haftbefehl und stellte<br />

ein Auslieferungsersuchen an die Türkei, die diesem<br />

aber bis jetzt nicht nachgekommen ist. Kar lebt<br />

heute unbeschwert in Istanbul.<br />

Zurück zum Heilbronner Polizistenmord. War Kar<br />

an der Schießerei auf der Theresienwiese beteiligt?<br />

In der Nähe des Tatorts wurden jedenfalls zwei Araber<br />

kontrolliert, von denen nach Stern-Informationen<br />

mindestens einer Bezüge zu Mevlüt Kar hatte.<br />

Und etwa dreißig Minuten nach dem Mord wurde<br />

ein blutverschmierter Verletzter in den etwa 1.500<br />

Meter entfernten Neckarwiesen beobachtet, der<br />

sich in einen blauen Audi 80 schleppte. Ein Mann<br />

im Wagen rief ihm auf Russisch etwas zu. Kar, der<br />

laut Stern viel mit Tschetschenen und Serben zu<br />

tun hat, spricht diese Sprache.<br />

Gerhard Piper, der für <strong>das</strong> Berliner Institut für<br />

Transatlantische Beziehungen (BITS) ein Who is<br />

Who «Al-Qaida und ihr Umfeld in Deutschland»<br />

erstellt und über Kar für <strong>das</strong> Internetportal Telepolis<br />

detailgenau recherchiert hat, stellt die richtigen<br />

Fragen: «Gibt es eine zumindest geheimdienstliche<br />

Verbindung zwischen der islamistischen<br />

Sauerland-Gruppe und der neonazistischen Zwickauer-Gruppe?<br />

Und welche Kontakte unterhält eigentlich<br />

der türkische Geheimdienst Millî stihbarat<br />

Tekilât (MIT) zu deutschen Neonazis, die wiederum<br />

türkische Staatsbürger in Deutschland reihenweise<br />

umbringen?»<br />

Ein Kurde an drei Tatorten<br />

Am 9. Juni 2004 detonierte eine Nagelbombe<br />

in der Kölner Keupstraße, mitten im Herzen des<br />

Multikulti-Viertels der rheinischen Metropole. 22<br />

Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Mehrmals<br />

filmten Überwachungskameras am Gebäude<br />

des Musiksenders Viva in den Stunden vor der Explosion<br />

zwei Männer, die Fahrräder mit vollen Tüten<br />

in Richtung des Tatortes schoben. Doch während<br />

die meisten Medien entsprechend der Anklage des<br />

Generalbundesanwalts als Fakt darstellen, <strong>das</strong>s die<br />

Aufnahmen die NSU-Mitglieder Uwe Mundlos und<br />

Uwe Böhnhardt zeigen, ist eine definitive Identifizierung<br />

aufgrund der Qualität der Bilder sowie der<br />

Kopfbedeckungen kaum möglich.<br />

Eine Zeugin («B.») beschrieb dagegen den einen<br />

Fahrradfahrer als «einen hübschen Mann<br />

eher mediterranen Typs» (NSU-Abschlussbericht<br />

des Bundestages, Seite 672). Eine weitere Zeugin<br />

will einen der beiden Kölner Tatverdächtigen<br />

wiedererkannt haben, nachdem man ihr <strong>das</strong> Überwachungsvideo<br />

aus der Keupstraße vorgespielt<br />

hat – allerdings habe sie den Mann erst im Folgejahr<br />

persönlich gesehen, im Zusammenhang mit<br />

einem weiteren mutmaßlichen NSU-Mord, dem an<br />

Ismail Yasar 2005 in Nürnberg. Auf dem Phantombild,<br />

<strong>das</strong> die Polizei nach der Bluttat in der Frankenmetropole<br />

in der Bild-Zeitung veröffentlicht hatte,<br />

identifizierte ein weiterer Zeuge einen gewissen<br />

Veli A. Im Polizeiprotokoll heißt es zur Person: «Er<br />

ist Mitglied/Anhänger der PKK, hat hier in HH-Billstedt<br />

gewohnt.» Mit PKK ist die kurdische Arbeiterpartei<br />

gemeint, die sich seit 30 Jahren einen blutigen<br />

Kampf mit der türkischen Staatsmacht liefert.<br />

Sonder-Ausgabe Nr. 1 | 8,80 Euro<br />

www.compact-magazin.com<br />

Kai Voss<br />

<strong>SPEZIAL</strong><br />

Operation «Nationalsozialistischer Untergrund»<br />

Neonazis, V-Männer und Agenten<br />

Die größte Mordserie seit Gründung der<br />

Bundesrepublik ist nicht aufgeklärt. Aus dem Inhalt:<br />

Das Rätsel der Mordwaffe | CIA-Mann Mevlüt Kar | Ein Verfassungsschützer<br />

am Tatort | Die türkische Spur | Das Spukhaus in Zwickau.<br />

<strong>COMPACT</strong>-Spezial Nr. 1. Foto: COM-<br />

PACT<br />

Halit Yozgat. Foto: Archiv<br />

Phantombild des mutmaßlichen<br />

Bombenlegers von Köln.<br />

Foto: Archiv<br />

Tatort des angeblichen Doppelselbstmordes<br />

von Uwe Böhnhardt<br />

und Uwe Mundlos. Foto: Archiv<br />

4 198394208808 0 1<br />

77


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ Der Bürgerkrieg<br />

Die Sicht der türkischen<br />

Medien<br />

«Nach den letzten Morden in<br />

2006 (Mehmet Kubasik am 4.<br />

Aprik 2006 in Dortmund und Halit<br />

Yozgat am 6. April 2006 in<br />

Kassel) wurde die mediale Jagd<br />

auf die PKK endgültig eröffnet.<br />

Im türkischen Fernsehen wurden<br />

zahlreiche Talkshows und<br />

Nachrichtensendungen gezeigt,<br />

in denen türkische ”Terrorismusexperten”<br />

über ”Drogengeschäfte<br />

der PKK und in diesem Zusammenhang<br />

stehende Morde<br />

in Deutschland” spekulierten.<br />

(...) Am 30. April 2006 berichtet<br />

die Tageszeitung Hürriyet,<br />

<strong>das</strong>s ”türkische Sicherheitsbehörden<br />

hinter den Morden PKK-<br />

Mitglieder vermuten, die unabhängig<br />

von der Organisationszentrale<br />

Drogengeschäften und<br />

Schutzgelderpressung nachgehen”.<br />

(...) So berichteten die Tageszeitungen<br />

Bugün, Hürriyet,<br />

Sabah, Star, Yeni Safak, Zaman<br />

und andere im Oktober 2007,<br />

<strong>das</strong>s <strong>das</strong> Generaldirektorat der<br />

türkischen Polizei einen ”Ergebnisbericht”<br />

veröffentlicht habe<br />

und dieser Bericht ”die getöteten<br />

acht Türken als Drogenverkäufer<br />

bezeichnet”. In diesem<br />

Bericht (...) werde ”eine kurdische<br />

Familie aus Diyarbakır beschuldigt,<br />

die Drogenverkäufer<br />

von einem 5-köpfigen Killerkommando<br />

exekutieren gelassen zu<br />

haben”.» (Murat Cakir, Mitarbeiter<br />

der Linkspartei-nahen Rosa-<br />

Luxemburg-Stiftung)<br />

Man könnte einwenden, <strong>das</strong>s es von Zeugenaussagen<br />

dieser Art Dutzende, vielleicht Hunderte<br />

gab, die sich im Weiteren nicht verifizieren ließen.<br />

Das Besondere an diesem Veli A. ist aber, <strong>das</strong>s er<br />

auch von anderen Zeugen genannt wurde, und zwar<br />

im Zusammenhang mit einem weiteren Mord, der<br />

dem NSU zugeschrieben wird: Am 27. Juni 2001<br />

wurde Süleyman Tasköprü in Hamburg getötet. Das<br />

Opfer, heißt es in den Ermittlungsunterlagen, habe<br />

«von einem bislang unbekannten Türken namens<br />

Veli» Kokain bezogen. Ein weiterer Zeuge gibt an,<br />

Tasköprü und diesen Veli in den Vorjahren im Kulturverein<br />

Frikik bekannt gemacht zu haben. Ist dieser<br />

Veli, der beim Mord in Nürnberg gesehen wurde,<br />

identisch mit dem Keupstraßenverdächtigen des<br />

Jahres 2004 und dem Drogenkontakt Veli des Toten<br />

aus dem Jahr 2001? Mit 99-prozentiger Sicherheit<br />

stimmt zumindest Letzteres: Die polizeiliche<br />

Personenübersicht zum Hamburger Fall führt ihn<br />

unter Position 3.15 mit demselben Geburtsdatum<br />

auf, <strong>das</strong> ebenfalls im Nürnberger Protokoll genannt<br />

wird: 10. Mai 1976.<br />

Der türkische Offizier<br />

Unter den Verletzten in der Keupstraße war<br />

auch der türkische Offizier Talat T. Selbst beim<br />

Westdeutsche Rundfunk (WDR) wundert man<br />

sich: «Ein Militär am Ort eines Bombenanschlages?<br />

Obendrein aus einem Land, <strong>das</strong> zur NATO gehört.<br />

Talat T. durfte zunächst nicht nach Istanbul zurückfliegen.<br />

Hielten die Ermittler einen Zusammenhang<br />

mit dem Militär für möglich wegen der Art und<br />

Schwere des Bombenanschlages?» (Radiofeature,<br />

22. Januar 2015)<br />

PKK-Demonstration in Paris, 2013. Foto: Chris Sang-hwan Jung<br />

from K.L, Malaysia, CC BY-SA 2.0, Wikimedia Commons<br />

Laut WDR wurde der pensionierte Offizier im<br />

August 2013 in der türkischen Tageszeitung Hürriyet<br />

folgendermaßen zitiert: Er sei in Berlin in der<br />

Wohnung seines Bruders von einer Spezialeinheit,<br />

die auch den Tatort besuchte, mehrere Stunden<br />

vernommen worden. «Die Akten seien anschließend<br />

vernichtet worden. In den Ermittlungsunterlagen<br />

finden sich ganze eineinhalb Seiten einer Vernehmung<br />

mit ihm, erstellt vom Landeskriminalamt<br />

Berlin einen Tag nach dem Attentat. Spektakuläres<br />

kann man darin nicht lesen.» Preisfrage: Wurde da<br />

etwas vertuscht? War der Offizier am Tatort, um einen<br />

PKK-Anschlag zu verhindern?<br />

Es könnte auch umgekehrt gewesen sein: Dass<br />

Agenten Ankaras ihrerseits in die Döner-Mordserie<br />

verwickelt waren und anschließend versuchten, sie<br />

der PKK in die Schuhe zu schieben. Das war auch<br />

lange Zeit der Tenor in den türkischen Medien (siehe<br />

Infokasten). Gegen eine Täterschaft der Untergrundorganisation<br />

spricht jedenfalls, «<strong>das</strong>s fünf der<br />

acht aus der Türkei stammenden Opfer kurdischer<br />

Abstammung sind», wie die Kurdische Gemeinde<br />

Deutschlands (KGD) schreibt.<br />

Es ist sicherlich zu früh, um diese losen Enden<br />

zu einer schlüssigen Tatversion zu verbinden. Die<br />

Anwesenheit von türkischen Untergrundfiguren an<br />

den genannten Orten kann Zufall sein. Sollten die<br />

Spuren ernsthaft ausermittelt werden – etwa durch<br />

Vernehmung des dreifach belasteten Veli A. – und<br />

am Ende den Verdacht erhärten, <strong>das</strong>s Schattenmänner<br />

vom Bosporus auf deutschem Boden innenpolitische<br />

Rechnungen mit den Kurden beglichen<br />

oder mafiöse Konkurrenzkämpfe austrugen, würfe<br />

dies jedoch ein grelles Schlaglicht auf <strong>das</strong> anatolische<br />

Bürgerkriegspotential in unserem Land.<br />

Gedenken an die Opfer der Mordserie.<br />

Foto: Archiv<br />

«Ein Militär am Ort<br />

eines Bombenanschlages?»<br />

WDR<br />

78


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ Der Bürgerkrieg<br />

Merkels Notstandsdiktatur<br />

_ von Jürgen Elsässer<br />

Abschaffung von Freiheitsrechten, Kaltstellen des Bundestages – <strong>das</strong> droht unserem<br />

Land bei inneren Unruhen. Ein Blick in die Gesetzeslage – und in den Wunschkatalog<br />

der CDU/CSU.<br />

Die «Sicherheitsstrategie für Deutschland», ein<br />

von der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Mai 2008<br />

beschlossenes und auch von der Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel unterstütztes Konzept, ist die bisher<br />

deutlichste Blaupause für den Weg von der parlamentarischen<br />

Demokratie zur Notstandsdiktatur.<br />

Homeland Security<br />

Die Intensivierung weltweiter Militäreinsätze<br />

mit deutscher Beteiligung lassen Vergeltungsaktionen<br />

auf deutschem Boden befürchten. Da außenpolitische<br />

Zurückhaltung nicht gewünscht ist,<br />

plädiert die Union zur Terrorabwehr für die innere<br />

Militarisierung unter dem Stichwort «vernetzter<br />

Heimatschutz» – eine Referenz an die bisher in<br />

der Bundesrepublik ungebräuchliche Formulierung<br />

«Homeland Security».<br />

Nach US-Vorbild soll ein<br />

Nationaler Sicherheitsrat die<br />

Macht an sich ziehen.<br />

An die Stelle des Parlaments soll im Krisenfall<br />

ein neu zu schaffender Nationaler Sicherheitsrat –<br />

auch dieser Begriff stammt aus den USA: National<br />

Security Council (NSC) – unter Vorsitz des Kanzlers<br />

beziehungsweise der Kanzlerin treten. Seine Aufgabe<br />

ist «die umfassende, Ressort übergreifende<br />

Analyse möglicher Bedrohungen für die innere und<br />

äußere Sicherheit. Die verschiedenen Informationen<br />

zu sicherheitsrelevanten Veränderungen aus<br />

Auslandsvertretungen, Nachrichtendiensten und<br />

Entwicklungsinstitutionen sind in präventive, zeitgerechte<br />

und zielgerichtete außen-, sicherheitsund<br />

entwicklungspolitische Maßnahmen zu überführen.»<br />

Man beachte <strong>das</strong> Wörtchen «präventiv»:<br />

Wenn im Weiteren von der «Einleitung geeigneter<br />

Abwehrmaßnahmen und Notfallplanungen» sowie<br />

dem «Einsatz von Heimatschutzkräften» die Rede<br />

ist, bedeutet <strong>das</strong> also bei Gefahr im Verzug auch<br />

<strong>das</strong> «präventive», auf Deutsch: «vorbeugende» Zuschlagen<br />

von Uniformierten. Bei diesen Uniformierten<br />

geht es nicht nur um die Polizei. «In besonderen<br />

Gefährdungslagen muss ein Einsatz der Bundeswehr<br />

im Innern (...) möglich sein.»<br />

Bundeswehreinsätze im Innern<br />

Das ständige Trommeln der Union für Bundeswehreinsätze<br />

im Innern verwundert auf den ersten<br />

Blick, denn solche Einsätze sind nach Maßgabe<br />

der 1968 verabschiedeten «Notstandsgesetze» bisher<br />

schon möglich. Dort heißt es, die Bundesregierung<br />

könne im Bedarfsfall «Streitkräfte zur Unterstützung<br />

der Polizei und der Bundespolizei beim<br />

Schutz von zivilen Objekten und bei der Bekämpfung<br />

organisierter und militärisch bewaffneter Aufständischer»<br />

(Artikel 87a Absatz 4 Grundgesetz)<br />

einsetzen. Allerdings muss dieser Bedarfsfall mit<br />

Zweidrittelmehrheit vom Bundestag (oder dem Gemeinsamen<br />

Ausschuss, einer Notfallvertretung, in<br />

«Wir müssen eine Strategie-Kultur<br />

entwickeln, die ein frühzeitiges,<br />

rasches und wenn nötig robustes<br />

Eingreifen fördert», heißt es in der<br />

Europäischen Sicherheitsstrategie<br />

vom 12.12.2003. Foto: Bundeswehr/<br />

Vennemann<br />

>>> eine sicherheitsstrategie<br />

für deutschland<br />

Beschluss der CDU/CSU-Bundestagsfraktion<br />

vom 6. Mai 2008<br />

vorgestellt auf der Sicherheitskonferenz der<br />

CDU/CSU-Bundestagsfraktion am 7. Mai 2008 in Berlin<br />

«Sicherheitsstrategie für Deutschland»<br />

Quelle: CDU/CSU<br />

79


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ Der Bürgerkrieg<br />

Putschtruppen<br />

Die parlamentarische Kontrolle<br />

der Notstandsmaßnahmen, die<br />

die Notstandsgesetze von 1968<br />

noch vorsehen, könnten durch<br />

eigens instruierte Putschtruppen<br />

umgangen werden, die außerhalb<br />

der Befehlskette der Armee<br />

aufgebaut wurden. Dazu gehören<br />

sogenannte Alarmrotten<br />

der Luftwaffe im norddeutschen<br />

Wittmund und im süddeutschen<br />

Neuburg. Dort gebe es Offiziere,<br />

«die im Fall eines übergesetzlichen<br />

Notstandes zur hundertprozentigen<br />

Befehlsausübung<br />

bereit sind», versicherte<br />

ein deutscher Offizier aus einer<br />

NATO-Luftverteidigungseinsatzzentrale<br />

Mitte September 2007<br />

gegenüber der Leipziger Volkszeitung.<br />

Eine «Befehlsverweigerung»<br />

im Falle eines Abschussbefehls<br />

für Flugzeuge sei auf<br />

Grund der Vorabsprachen deshalb<br />

«nicht vorstellbar», stellte<br />

der Offizier klar.<br />

«Auf den Kanzler<br />

kommt es an.»<br />

Im italienischen Vicenza haben<br />

europäische Polizeien ein sechswöchiges<br />

Anti-Terror-Manöver abgehalten.<br />

Foto: ilgiornaledivicenza.it<br />

der die Parteien im selben Proporz vertreten sind)<br />

festgestellt werden. Weiterhin heißt es in Artikel<br />

87a einschränkend: «Der Einsatz von Streitkräften<br />

ist einzustellen, wenn der Bundestag oder der Bundesrat<br />

es verlangen.»<br />

Warum reichen den Unionisten diese 1968 eingeführten<br />

Möglichkeiten nicht? Ist ihnen lästig,<br />

<strong>das</strong>s sie nur mit einer parlamentarischen Zweidrittelmehrheit<br />

– also mit Zustimmung von zumindest<br />

Teilen der Opposition – in Kraft treten können?<br />

Dafür sprechen die Überlegungen, die Rudolf<br />

Georg Adam, Leiter der Bundesakademie für Sicherheitspolitik,<br />

bereits im Januar 2006 geäußert<br />

hat. Der frühere BND-Vize und Redenschreiber von<br />

Bundespräsident Richard von Weizsäcker plädierte<br />

damals, wie 2008 die Union in ihrem gerade zitierten<br />

Strategiepapier, für die Schaffung eines Nationalen<br />

Sicherheitsrates. Im Unterschied zum weitgehend<br />

machtlosen Bundessicherheitsrat soll er im<br />

Bedarfsfall die Macht in die Hände eines einzigen<br />

Mannes – im aktuellen Fall: einer einzigen Frau –<br />

legen. «Auf den Kanzler kommt es an, dann sollten<br />

die Grundfragen der nationalen Existenz, die Frage<br />

über Krieg und Frieden, die Bestimmung, was<br />

in letzter Konsequenz im deutschen Interesse liegt<br />

und welche Opfer dafür geboten sind, beim Kanzler<br />

liegen.» Und wann wäre dieser Fall gegeben?<br />

Laut Adam nicht nur bei einem kriegerischen Angriff<br />

auf <strong>das</strong> deutsche Staatsgebiet. «Es spricht Vieles<br />

(...) dafür, die Befehls- und Kommandogewalt<br />

nicht nur beim klassischen Verteidigungsfall, sondern<br />

auch bei (...) den militärisch relevanten Kriseneinsätzen<br />

(...) dem Kanzler zu übertragen.» Dasselbe<br />

soll auch im Falle eines Terrorangriffs auf<br />

deutschem Boden gelten. Da der Nationale Sicherheitsrat<br />

auch in der CDU/CSU-Strategie präventiv<br />

tätig werden soll (siehe oben), könnte er nach diesen<br />

Vorstellungen bereits bei der – echten oder<br />

erfundenen – Warnung vor einem Anschlag alle<br />

Macht an sich ziehen.<br />

Wie <strong>das</strong> abläuft, lehrt ein Blick auf die Kubakrise<br />

1962: US-Aufklärungsflugzeuge hatten sowjetische<br />

Raketen auf der Zuckerinsel entdeckt. John F. Kennedy<br />

berief <strong>das</strong> Executive Committee des Nationalen<br />

Sicherheitsrates ein. In der Stunde der Gefahr<br />

schien keine Zeit mehr für Beratungen und Abstimmungen<br />

im Kongress, alle Macht lag bei der Exekutive.<br />

Die Falken im Beraterstab plädierten mehrheitlich<br />

für Luftangriffe oder gar für eine Bodeninvasion.<br />

Da zog der Präsident die Notbremse und<br />

einigte sich mit seinem sowjetischen Amtskollegen<br />

Nikita Chruschtschow in letzter Minute auf beiderseitige<br />

Abrüstung. Der Dritte Weltkrieg war nur<br />

verhindert worden, weil der einsame Mann an der<br />

Staatsspitze klüger war als der Nationale Sicherheitsrat.<br />

Wie eine Kanzlerin Merkel im Falle eines<br />

Falles handeln würde, steht in den Sternen. Die<br />

gewählten Volksvertreter jedenfalls hatten im Falle<br />

der Kubakrise nie etwas zu melden.<br />

Einsatz von EU-Truppen<br />

Im Lissaboner Vertrag der Europäischen Union,<br />

der seit 1. Dezember 2009 in Kraft ist, gibt es eine<br />

«Solidaritätsklausel», die den Einsatz militärischer<br />

Mittel der EU auch auf dem Hoheitsgebiet der Mitgliedsstaaten<br />

erlaubt. Die Formulierung bezieht<br />

sich auf die Abwehr von Terrorismus – doch wer definiert<br />

schon, wer oder was darunter fällt? Die «brüderliche<br />

Hilfe» wird in Marsch gesetzt, sobald die<br />

Regierung des jeweiligen Staates sie anfordert und<br />

der Europäische Rat mit Mehrheit zugestimmt hat.<br />

Ein UN-Mandat ist nicht erforderlich, und auch <strong>das</strong><br />

Europäische Parlament hat nicht mitzuentscheiden,<br />

es wird lediglich unterrichtet. Wenn einige Staaten<br />

Bedenken haben sollten, können die anderen<br />

die «ständige strukturierte Zusammenarbeit» einer<br />

Gruppe proklamieren, sozusagen ein Ad-hoc-Bündnis<br />

innerhalb der EU gründen.<br />

80<br />

Im Interventionsfall dürfte zunächst die European<br />

Gendarmerie Force zum Einsatz kommen,<br />

eine Hybrid-Truppe aus Polizei und Armee. Die<br />

600-Mann starke Einheit ist 2006 gegründet worden<br />

und ist im norditalienischen Vicenza stationiert.<br />

Bisher hat die Truppe kaum etwas zu tun gehabt,<br />

ein bisschen Friedenssicherung in Bosnien,<br />

ein bisschen Erdbebenhilfe in Haiti. Kommt es zu<br />

einem Kampfeinsatz, kann sie in Kürze um 2.300<br />

Soldaten aufgestockt werden.


Was tun?<br />

_ von Götz Kubitschek / Jürgen Elsässer<br />

Deutschland wird von einer Flüchtlingswelle in historisch einmaliger Dimension<br />

überschwemmt – aber der demokratische Souverän wehrt sich kaum, und die<br />

Organisatoren des großen Volksaustausches treiben jeden Protest in die Illegalität.<br />

Gibt es dennoch Hoffnung?<br />

Wenn die Politik versagt, müssen<br />

die Bürger die Grenzen ihrer Länder<br />

selbst schützen. Hier eine Aktion<br />

der Gruppe Grenzhelfer.in in Spielfeld/Steiermark<br />

am 31.10.2015.<br />

Foto: picture alliance/dpa<br />

Kubitschek: Es gibt einen Spruch, der lautet<br />

ungefähr so: Wenn die Enttäuschten von links und<br />

rechts zusammenfinden, beginnen die Verhältnisse<br />

zu tanzen. Das ist also eine Art Querfront-Formel.<br />

Nun muss ich aber leider sagen, <strong>das</strong>s der Großteil<br />

der Pegida-Gänger an derlei Bündnissen kein Interesse<br />

hat. Was bedeutet denn »enttäuscht« in<br />

unserem Zusammenhang? Enttäuscht bedeutet im<br />

Wortsinn, <strong>das</strong>s man die Täuschung durchschaut<br />

hat und hinter die Kulissen blickt. Hier möchte ich<br />

die nützlichen Idioten des Großkapitals doch gerne<br />

sortieren: Wir sehen auf der einen Seite die große<br />

Zahl derer, die gegen die Pegida standen und<br />

agierten und nicht begriffen, <strong>das</strong>s sie <strong>das</strong> Drecksgeschäft<br />

fürs Establishment erledigten; wir sehen<br />

auf der anderen Seite diejenigen, die diese Rolle<br />

der Linken begriffen und sie dennoch beförderten.<br />

Auch <strong>das</strong> passt ideologisch ganz gut, denn der natürliche<br />

Verbündete dessen, was emanzipatorisch<br />

links ist (und nicht zuvörderst solidarisch oder sozialistisch),<br />

ist tatsächlich der Liberalismus in seiner<br />

alle Bindungen auflösenden und vermarktenden<br />

Tendenz. Ich habe <strong>das</strong> in meinen Pegida-Reden<br />

immer wieder angesprochen: Die Reduzierung<br />

des Menschen auf seine Funktion als Schmiermittel<br />

der Weltwirtschaft ist etwas, <strong>das</strong> einem gestandenen<br />

Linken ebenso aufstoßen sollte wie einem<br />

Konservativen, Rechten.<br />

Elsässer: Ob die Pegida-Spaziergänger an<br />

Querfront kein Interesse haben oder, was ich behaupten<br />

würde, ohne viel Theoretisiererei eine Art<br />

Querfront schon verwirklicht haben – bereits Sarrazins<br />

Buch Deutschland schafft sich ab hatte ja<br />

unter Links-Wählern höhere Zustimmungsraten als<br />

unter den Wählern anderer Parteien, zum Entsetzen<br />

der linken Funktionäre natürlich –, <strong>das</strong> lohnt<br />

den Streit nicht. Die Wahrheit liegt immer auf dem<br />

Platz, wie «Ente» Lippens mal gesagt hat, soll heißen:<br />

Im Augenblick darf man nicht theoretisieren,<br />

sondern muss praktisch ausprobieren. Daran hapert‘s...<br />

Die Leute sind wütend, aber sie kommen<br />

immer noch nicht wieder in nennenswerter Anzahl<br />

zu den Demos. Die Teilnehmerzahlen in Dresden,<br />

Die Wahrheit liegt<br />

immer auf dem<br />

Platz, wie «Ente»<br />

Lippens mal gesagt<br />

hat. Elsässer<br />

_ Götz Kubitschek (44) verantwortet<br />

seit 2003 die jeden zweiten<br />

Monat erscheinende Zeitschrift<br />

«Sezession» (sezession.de) und ist<br />

Chef des Verlags Antaios. – Jürgen<br />

Elsässer ist Chefredakteur von<br />

<strong>COMPACT</strong>-Magazin. – Die vollständige<br />

Fassung obiger Debatte<br />

kann man in <strong>COMPACT</strong> 9/2015<br />

nachlesen.<br />

81


<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ Der Bürgerkrieg<br />

Ein Prozent genügt<br />

Leipzig und Chemnitz stagnieren. Trotzdem scheint<br />

mir <strong>das</strong> die richtige Richtung: Tun, nicht debattieren.<br />

Ob dann über einem besetzten Platz oder Gebäude<br />

die Wirmer-Flagge, <strong>das</strong> Lamba-Symbol der Identitären,<br />

Schwarz-rot-gold oder eine Putin-Flagge weht<br />

– oder alle zusammen –, ist am Ende wurscht.<br />

Patriotisch oder völkisch?<br />

82<br />

Götz Kubitschek hat mit Unterstützung<br />

von Karl Albrecht<br />

Schachtschneider, Jürgen Elsässer<br />

und anderen die Vernetzungsinitiative<br />

einprozent.de<br />

ins Leben gerufen. Im Aufruftext<br />

heißt es: «Die Flüchtlingsinvasion<br />

ist eine Katastrophe für<br />

Deutschland und Europa. Politik<br />

und Medien wollen uns vor<br />

vollendete Tatsachen stellen?<br />

Wir machen nicht mit! Wir brauchen<br />

eine Bürgerbewegung,<br />

eine breite Lobby für Deutschland.<br />

Unsere Vision: Tausende<br />

Mitglieder unterstützen unsere<br />

juristischen, medialen und politischen<br />

Aktionen, verbreiten die<br />

Informationen, die in den Medien<br />

nicht zu finden sind, und<br />

wehren sich in ihren Gemeinden<br />

gegen die Auflösung unseres<br />

Staates.<br />

Kurzum: Wir brauchen die Unterstützung<br />

von einem Prozent<br />

der Deutschen, nicht mehr. Ein<br />

Prozent reicht aus! (...) Lasst<br />

uns beginnen – kreativ, finanzstark<br />

und so groß, <strong>das</strong>s wir nicht<br />

mehr ignoriert werden können!<br />

Jeder, dem unser Land am Herzen<br />

liegt, kann sich beteiligen.»<br />

Einprozent veröffentlicht die Demonstrationstermine<br />

im ganzen<br />

Land und dreht Video-Filme,<br />

die wichtige Ansätze vorstellen.<br />

Wo es Aktivisten an Geld fehlt,<br />

wird geholfen. Als beispielsweise<br />

Linksextremisten etwa<br />

80 PKWs von Teilnehmern einer<br />

Menschenkette am österreichischen<br />

Grenzübergang Spielfeld<br />

zerstörten, überwies Einprozent<br />

10.000 Euro zur Reparatur<br />

der Schäden. «Wir halten zu<br />

denen, die für uns den Kopf hinhalten!»,<br />

sagte Kubitschek zur<br />

Begründung.<br />

Mehr Informationen unter einprozent.de<br />

Foto: einprozent.de<br />

Pegida wurde zum Markennamen<br />

für den Volkswiderstand. Foto:<br />

picture alliance/dpa<br />

K: Ich sehe <strong>das</strong> genauso, stelle aber die Frage,<br />

welcher Grad des zivilen Ungehorsams selbst für<br />

wütende Deutsche vorstellbar ist und wer ihn sich<br />

tatsächlich leisten würde. Gegen Recht und Ordnung<br />

zu verstoßen (und sei es auch nur im Rahmen<br />

einer Demonstration), liegt dem am Erhalt der<br />

Rechtsordnung interessierten Deutschen nicht, und<br />

Pegida war auch deshalb so ein erfolgreiches Projekt,<br />

weil es von den Leuten nicht mehr forderte<br />

als <strong>das</strong>, was ihr gutes Recht war. Ich habe dieses<br />

gute Recht in meinen Reden immer wieder betont,<br />

und etliche Leute sagten oder schrieben mir danach,<br />

wie wichtig diese Vergewisserung war, weder in<br />

ethischer noch in rechtlicher Hinsicht an etwas Unrechtem<br />

beteiligt zu sein. Es ist bizarr, <strong>das</strong>s man<br />

also gleichzeitig auf die Barrikaden will, um vor<br />

der Gesamtlage nicht zu kapitulieren, und dennoch<br />

mit einem revolutionären Subjekt rechnen muss,<br />

<strong>das</strong> verzweifelt an der Ordnung festhält. Und zuletzt:<br />

Die Blockupy-Linke übertritt auf ihren Demos<br />

ja stets jede Grenze, selbst die hin zur schwersten<br />

Körperverletzung – aber sie kommt keinen Schritt<br />

voran. Was tun?<br />

E: Es gab ja einen Erfolg in den letzten Wochen!<br />

In Mainstockheim im bayrischen Landkreis Kitzing<br />

gelang, was sonst noch nirgends gelang: Ein <strong>Asyl</strong>heim<br />

wurde von den Behörden geräumt, und zwar<br />

am 27. Juli. Wie auch andernorts hatten die sogenannten<br />

Flüchtlinge, zumeist Albaner, in den Vorwochen<br />

randaliert, gepöbelt, belästigt und so weiter.<br />

Aber die Bevölkerung wehrte sich: Ende Juli zogen<br />

an mehreren Tagen hintereinander die Bürger<br />

In Dresden, Erfurt und anderen Städten gingen Zehntausende<br />

gegen den <strong>Asyl</strong>wahnsinn auf die Straße. Foto: Facebook<br />

vor die Unterkunft, absolut friedlich. Zuletzt, am 26.<br />

Juli, waren es über 300 (von etwa 2.000 Einwohnern).<br />

Am nächsten Tag wurde die <strong>Asyl</strong>unterkunft<br />

von den Behörden geräumt.<br />

«Man muss mit einem<br />

revolutionären Subjekt rechnen,<br />

<strong>das</strong> verzweifelt an der Ordnung<br />

festhält.» <br />

Kubitschek<br />

Warum gaben die Behörden in diesem Fall nach,<br />

was sie sonst nirgends machten? Vermutlich deswegen:<br />

Unabhängig von den «Urdeutschen» protestierten<br />

auch türkische Jugendliche gegen die<br />

<strong>Asyl</strong>anten. Dabei blieb es zwar auch friedlich, aber<br />

die Jungs hatten ein paar Werkzeuge zur Demo<br />

mitgebracht: Baseballschläger und Fahrradketten.<br />

Offensichtlich befürchteten die Behörden eine türkisch-albanische<br />

Blutfehde und räumten <strong>das</strong> Heim<br />

deshalb. Was lernen wir daraus? Erstens: Es ist<br />

ein demokratisches Armutszeugnis, <strong>das</strong>s die Behörden<br />

dem friedlichen Protest deutscher Bürger<br />

nicht nachgeben, wohl aber militanten Drohgebärden<br />

von Immigrantenkids. Und zweitens: Die deutschen<br />

<strong>Asyl</strong>kritiker sollten viel öfter mit Immigranten<br />

zusammenarbeiten, wenn es um Protestaktionen<br />

gegen gewalttätige <strong>Asyl</strong>anten geht. Merke: Den<br />

italienischen, spanischen, russischen und auch<br />

den türkischen Alteingesessenen geht es genauso<br />

gegen den Strich wie den autochthonen Deutschen,<br />

wenn dieses Land mit <strong>Asyl</strong>betrügern überschwemmt<br />

wird, ihre Frauen und Kinder nicht mehr<br />

sicher sind. Meine These: Der Protest gegen den<br />

<strong>Asyl</strong>wahnsinn wird nur Erfolg haben, wenn er republikanisch-patriotisch<br />

angelegt ist, also die integrierten<br />

Teile der schon länger hier lebenden Migranten<br />

mitnimmt. Verengt sich der Protest auf<br />

deutsch-völkisch, wird er vom System zerquetscht,<br />

so berechtigt er auch sein mag.


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