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unaulutu - Brusberg Berlin

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Einladung<br />

Ausstellung 250 (24)<br />

vom 26. Juli<br />

bis 23. August 1986<br />

<strong>unaulutu</strong><br />

Frieder Heinze und Olaf Wegewitz<br />

»<strong>unaulutu</strong>« in Wellpappkarton<br />

Malerbuch mit 68 Grafiken. 1986<br />

53 • 46 • 9.5 cm<br />

Frieder Heinze und Olaf Wegewitz<br />

.Zeichen"<br />

Schablonenzeichnung, 1984<br />

Vorderansicht<br />

125 • 62 cm<br />

Bitte kommen Sie<br />

mit Ihren Freunden<br />

zur Vernissage der Ausstellung<br />

am Samstag, dem 26. Juli,<br />

von 10 bis 14 Uhr<br />

<strong>Brusberg</strong> <strong>Berlin</strong><br />

Montags bis freitags<br />

von 10 bis 13 Uhr und<br />

von 14.30 bis 18.30 Uhr<br />

samstags von 10 bis 14 Uhr<br />

Galerie <strong>Brusberg</strong> <strong>Berlin</strong><br />

Kurfürstendamm 213<br />

D-1000 <strong>Berlin</strong> 15<br />

Telefon (030) 8827682<br />

Unsere Ausstellung zum <strong>Berlin</strong>er Sommernachtstraum<br />

„<strong>unaulutu</strong>" - Steinchen im Sand<br />

Frieder Heinze<br />

und Olaf Wegewitz<br />

zwei junge Maler aus Leipzig<br />

Absichtslos, aber nicht ganz zufällig feiern wir mit »<strong>unaulutu</strong>« ein<br />

Jubiläum: die 250. Ausstellung der Galerie (in <strong>Berlin</strong> immerhin schon das<br />

zweite Dutzend).<br />

Aufgeboten wird aber kein großer Name, sondern ein fremdes Wort:<br />

»<strong>unaulutu</strong>« sagen die Karaja-lndianer für „Steinchen im Sand".<br />

Für zwei junge Künstler aus Leipzig - Frieder Heinze und Olaf Wegewitz -<br />

ist das Wort Programm: »<strong>unaulutu</strong>« ist der Titel eines Malerbuches, in dem<br />

sie ihrem Unbehagen ihre Lust am Ursprünglichen entgegenstellen; ihre<br />

Kunst, die sich von abendländischer Tradition zu lösen sucht, greift zurück<br />

auf „Äußerungen der Kultur aus grauer Vorzeit und die der verbliebenen<br />

Naturvölker" (Heinze): Protest gegen die Kunst (und das Kulturverständnis)<br />

der Väter und Großväter.<br />

Den Anstoß gab ein Malheft der Karaja-lndianer, das der Direktor des<br />

Leipziger Völkerkundemuseums 1908 von einer Expedition mitbrachte.<br />

Es wurde Vorbild und Maßstab für zwei Künstler, die Vergnügen, Neugier<br />

und Wachsein wecken wollen durch sinnlichen, spielerischen Umgang mit<br />

»<strong>unaulutu</strong>«, Aufmerksamkeit für ihre Forderung, „mit und in der Natur<br />

natürlich zu leben".<br />

Ist schon das Buch eine Herausforderung, so erst recht die Produktion.<br />

Die Schwierigkeiten der Herstellung, die Geduld und die Passion der<br />

beiden Künstler und ihrer vielen Helfer sind so schwer zu beschreiben<br />

wie der einzigartige Reiz von »<strong>unaulutu</strong>«. Und daß eine Co-Edition<br />

zwischen Reclam Leipzig und <strong>Brusberg</strong> <strong>Berlin</strong> nicht nur ein<br />

Sommernachtstraum ist, sondern greifbare Wirklichkeit, das spricht<br />

für die gewachsene Fähigkeit zum Miteinander.<br />

Daß »<strong>unaulutu</strong>« so buchstäblich preis- und preisenswert angeboten<br />

werden kann, gleicht manche Unbill aus. Hierzulande wäre das Buch<br />

kaum noch herstellbar und schon gar nicht zu bezahlen.<br />

Gründe zum Nachdenken, aber auch Grund zur Freude - und zum Feiern.<br />

Denn was könnte die Arbeit der Galerie besser beschreiben: Wir wollen<br />

„Steinchen im Sand" sein.<br />

Zum zweihundertfünfzigsten Mal und weiterhin.<br />

Sehr herzlich. Ihr


das Buch<br />

Frieder Heinze<br />

„Jagd"<br />

Farbzmkografie. 1983<br />

48 72 cm. S 88<br />

Frieder Heinze und Olaf Wegewitz<br />

„Ausgeweidet"<br />

Irisdruck von Zinkplatte. 1984<br />

48 72 cm. S 38<br />

Olaf Wegewitz<br />

„27/2/84"<br />

Siebdruck. 1984<br />

48 72 cm. S 91<br />

Frieder Heinze<br />

..Wetterleuchten"<br />

Farbzmkografie, 1983<br />

48 72 cm. S 82<br />

Frieder Heinze und Olaf Wegewitz<br />

„Indianerlandschaft"<br />

Farbzmkografie. 1984<br />

48 72 cm. S. 101<br />

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Frieder Heinze und Olaf Wegewitz<br />

„Kulturvergleich l"<br />

Palmblattflechtarbeit. Schwirrholz. Birkenrinde.<br />

Collage. 1984<br />

48 72 cm. S 60<br />

Frieder Heinze und Olaf Wegewitz<br />

..Blatterhilf e/Buch Konstruktion"<br />

lithografierte Anleitung zum Gebrauch des Buches<br />

48 72 cm<br />

Frieder Heinze<br />

„Im Wald"<br />

Siebdruck. 1984<br />

48 72 cm. S. 53<br />

Olaf Wegewitz<br />

„16/10/83"<br />

Farbzinkografie. 1983<br />

48 72 cm, S. 50<br />

Olaf Wegewitz<br />

„Labyrinth, zerstört"<br />

handkolorierte Radierung. 1983<br />

48 72 cm. S. 2<br />

Frieder Heinze und Olaf Wegewitz<br />

„Schwarzer Leopard"<br />

Farbzinkografie. 1984<br />

48 72 cm, S 24<br />

eine Auswahl


Information<br />

IHHBI<br />

das Buch<br />

die Autoren<br />

Frieder Heinze und Olaf Wegewitz<br />

»<strong>unaulutu</strong>« im Tragesack<br />

Malerbuch mit 68 Grafiken. 1986<br />

47-55 10cm<br />

Frieder Heinze/Olaf Wegewitz<br />

„<strong>unaulutu</strong>"-Steinchen im Sand<br />

Malerbuch mit 68 Grafiken: 7 Radierungen,<br />

25 Lithografien, (z.T. vom Stein,<br />

z.T. von der Zinkplatte gedruckt),<br />

10 Siebdrucken, 18 Holzschnitten und<br />

8 Unikaten - sowie Annotationen der<br />

Künstler und 26 Reproduktionen nach<br />

Zeichnungen der Karaja-lndianer.<br />

Das Buch ist versehen mit Spielelementen<br />

wie Schwirrholz, Reiskörnern, Schilfrohr,<br />

Flechtwerk von Palmblättern, Bambus,<br />

handgefertigtem Papier aus Rinderbast<br />

und Brennesseln.<br />

Es hat die Maße 51 45 • 9cm.<br />

Die buchbinderische Technologie (japanische<br />

Blockbindung in verschiedenen<br />

Abwandlungen, von der klassischen<br />

Blockbindung bis zum Leporello) erlaubt<br />

ein vielfaches Aus- und Ineinanderklappen<br />

in zahlreichen Variationen und<br />

ermöglicht damit den Vergleich verschiedener<br />

Blätter aus dem Buch, ohne<br />

daß das Buch zerlegt werden müßte;<br />

vor allem aber kann der Besitzer von<br />

»<strong>unaulutu</strong>« jedes gewünschte Einzelblatt<br />

auf einfache Weise dem Buch entnehmen<br />

und an die Wand (oder in den<br />

Raum) hängen, ohne das Buch als Einheit<br />

zu beeinträchtigen.<br />

Das Buch enthält eine Abhandlung über<br />

indianische Mythen von Lajos Boglär<br />

und den Essay „Die Obsession der<br />

Moderne" von Klaus Werner sowie Ketschua-Lyrik<br />

aus Peru und die legendäre<br />

Rede des Häuptlings Seattle „Wir sind<br />

ein Teil der Erde", gehalten vor dem<br />

Präsidenten der Vereinigten Staaten von<br />

Amerika im Jahre 1855.<br />

Herausgegeben von Hans Marquardt<br />

als sechster Druck der Dürer-Presse,<br />

Leipzig.<br />

Eine Gemeinschafts-Edition von<br />

Reclam Leipzig, und <strong>Brusberg</strong> <strong>Berlin</strong>.<br />

Auflage 110 Exemplare,<br />

wovon je 55 Exemplare für die DDR<br />

und die Bundesrepublik bestimmt sind.<br />

Subskriptionspreis 4500 DM.<br />

Ab 1. September 5555 DM.<br />

Frieder Heinze<br />

1950<br />

in Leipzig geboren<br />

1956-1969<br />

Schule und Maurerlehre<br />

1969-1977<br />

Hochschule für Grafik und Buchkunst,<br />

Leipzig<br />

1974<br />

Mitglied im Verband Bildender Künstler<br />

der DDR<br />

ab 1974<br />

Gemeinschaftsarbeiten, Projekte und<br />

Steinbildhauereien<br />

ab 1980<br />

Stoff- und Papierbilder sowie Kaschuren<br />

ab 1983<br />

Arbeit an »<strong>unaulutu</strong>« mit Wegewitz<br />

jährlich etwa vier Ausstellungen in der<br />

DDR; z. B. 1986: Galerie Thomas Kirchhof<br />

und Galerie Theaterpassage des<br />

Staatlichen Kunsthandels der DDR in<br />

Leipzig, Kirche Middelhagen, EigenArt,<br />

Kulturbund Saßnitz und viele Ausstellungsbeteiligungen:<br />

z. B. in Altenburg<br />

- „Der Berg ruft", Wanderausstellung in<br />

der DDR „100 ausgewählte Grafiken<br />

1986", Grafikbiennale 1986 in Tokio.<br />

Olaf Wegewitz<br />

1949<br />

geboren in Burgstedt/DDR<br />

1956-1971<br />

Schule und Schlosserlehre, LPG<br />

seit 1973<br />

intensive Beschäftigung mit dem Geist<br />

der Bauhäusler - autodidaktischer Bauhauskurs,<br />

orientiert an 0. Schlemmer:<br />

Treppensteiger, Figurenbilder in verschiedenen<br />

Positionen, Arbeiten mit<br />

Material aus Müllcontainern (Reliefs)<br />

1974<br />

Freundschaft mit dem Maler Gil<br />

Schlesinger, der zum Lehrer wurde;<br />

Malmaterialstudien bei Hans Schulze,<br />

einem der unbekannten, aber wichtigen<br />

Materialkundler mit großer Studiensammlung<br />

1976<br />

Anfang der Umsetzung von Tatlins<br />

zugänglichem Werk, vor allem studiendidaktisch<br />

(Erforschung des Insektenfluges);<br />

Gedanken an die Sozialstruktur unter<br />

Ausschaltung der Ideologie aus der<br />

Kunst<br />

1980<br />

erste kleine Ausstellungen und Beteiligungen;<br />

erste Studien in der Sammlung des<br />

Museums für Völkerkunde, Leipzig<br />

1981<br />

Entscheidung zur nicht auf den Gegenstand<br />

bezogenen Arbeitsweise. Im<br />

gleichen Jahr erste große Ausstellung<br />

zusammen mit Skulpturen aus der<br />

Sammlung des Museums für Völkerkunde,<br />

Leipzig, im Kabinett am Goetheplatz<br />

in Weimar. Von da ab jährlich Ausstellungen<br />

in Galerien der DDR und der<br />

östlichen Nachbarländer. Anträge<br />

Studienreisen wurden abgelehnt; zwei<br />

Ausstellungen mit H. H. Grimmling in<br />

Halle wurden geschlossen.<br />

1982<br />

Gedanken über das Prinzip der Zeic..<br />

nung, dazu Arbeit im Forschungsarchiv<br />

des Museums für Völkerkunde, Leipzig.<br />

Entdeckung der Indianerzeichnungen,<br />

welche 1908 von F. Krause mitgebracht<br />

wurden.<br />

Erste Buchexperimente, welche später<br />

auf der Internationalen Buchkunstausstellung<br />

Leipzig gezeigt wurden.<br />

Zusammenarbeit mit Frieder Heinze; von<br />

da ab viele gemeinsame Projekte von<br />

Baukunst bis zu Ausstellungsvorhaben.<br />

Brotaktion mit H. H. Grimmling<br />

1983<br />

Plan für das »unau/utu«-Buch; nebenher<br />

Papierherstellung aus Pflanzenfasern<br />

und Ausbau einer Werkstatt in der Landschaft<br />

des Huy.<br />

1986<br />

Nachdem der Reclamverlag und die Edition<br />

<strong>Brusberg</strong> die Buchherstellung unterstützten,<br />

Fertigstellung von »<strong>unaulutu</strong>«;<br />

daneben noch verschiedene kleinere<br />

Bücher (Gavrinis, Insektenbuch, das<br />

Große Buch vom Nestbau u. a.).

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