audimax IT 06/2017: Das Karrieremagazin für Informatiker
Made in Germany: Deutsche Softwareentwickler geben Gas. Weitere Themen im Heft: Dein Herz schlägt für Elektro? Ja - dann findest du hier Karrieremöglichkeiten und Informationen in der E-Technik. Außerdem: Studenten aufgepasst! Hol dir den Sieg: audimax MINT-Award & 39/17-Challenge und so bist du gut beraten: Dein Einstieg im IT-Consulting uvm.
Made in Germany: Deutsche Softwareentwickler geben Gas. Weitere Themen im Heft: Dein Herz schlägt für Elektro? Ja - dann findest du hier Karrieremöglichkeiten und Informationen in der E-Technik. Außerdem: Studenten aufgepasst! Hol dir den Sieg: audimax MINT-Award & 39/17-Challenge und so bist du gut beraten: Dein Einstieg im IT-Consulting uvm.
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MADE IN GERMANY<br />
Deutsche Softwareentwickler<br />
geben Gas<br />
I.TINFORMATIK<br />
im 10. Jahrgang • 6 - <strong>2017</strong> • Juni - Oktober <strong>2017</strong><br />
DEIN HERZ SCHLÄGT FÜR ELEKTRO<br />
Karriere in der E-Technik:<br />
Infos, Perspektiven, Jobs<br />
HOL DIR DEN SIEG<br />
<strong>audimax</strong> MINT-Award<br />
& 39/17-Challenge<br />
GUT BERATEN<br />
So gelingt dein Einstieg im <strong>IT</strong>-Consulting
Mehr über<br />
Philip erfahren.<br />
Discover Trainees<br />
in Bestform<br />
Als Trainees* haben wir schnell gelernt, dass es<br />
bei Vodafone nicht nur um Mobilfunk, sondern um<br />
Mobilität in jeder Form geht. Vodafone verbindet<br />
Menschen miteinander und bewegt die Welt.<br />
Deshalb haben wir einen Spendenlauf am Vodafone<br />
Campus organisiert. Um <strong>für</strong> Menschen zu laufen,<br />
bei denen es nicht so gut läuft.<br />
* Auch als Praktikant/<br />
Bachelorand (m/w) bist Du<br />
uns willkommen.<br />
We’re at our best when you’re at yours.<br />
Besuch uns auf vodafone.de/jobs<br />
vodafone_<br />
karriere<br />
vodafone<br />
DEkarriere<br />
Vodafone<br />
Power to you
TOP-THEMA:<br />
SOFTWARE MADE<br />
IN GERMANY<br />
Seiten 08-18<br />
INHALT<br />
ARBE<strong>IT</strong>SWELTEN<br />
08 Software Made in<br />
Germany<br />
Start-ups, F&E, Future<br />
Mobility und Trends in der<br />
Softwareentwicklung<br />
20 Banken & Versicherungen<br />
24 Consulting<br />
Wo einsteigen, was mitbringen<br />
und welche Aufgaben<br />
übernehmen<br />
38 Vertrieb<br />
42 Elektrotechnik<br />
Chancen, Trends und<br />
Wissenswertes im<br />
Branchenüberblick<br />
60 Maschinenbau<br />
KARRIERE<br />
<strong>06</strong> Mensagespräch<br />
Anette Weisbecker,<br />
stellvertretende Leiterin des<br />
Fraunhofer IAO, im Interview<br />
36 39/17-Challenge<br />
Mach mit und gestalte das<br />
Auto von morgen<br />
56 Future Work<br />
So verändert sich unser<br />
Arbeitsplatz durch die<br />
Digitalisierung<br />
66 Trendcheck<br />
Fünf Branchen. Fünf<br />
Trends. Ein Überblick<br />
68 Gewusst wie<br />
Lebenslauf: richtig<br />
aufbauen und gestalten<br />
87 Mint Minded Company<br />
<strong>audimax</strong> ehrt Unternehmen<br />
mit MINT-Engagement –<br />
unterstütze uns dabei<br />
STUDIUM<br />
40 MINT-Award Informatik<br />
Ausgezeichnet <strong>für</strong> Top-<br />
Abschlussarbeit<br />
70 Studienhilfe<br />
Abbrechen oder Weitermachen?<br />
72 International<br />
Mandy in Athen<br />
75 Umfrage<br />
Dein Traumstudiengang<br />
86 Masterforum<br />
Studiengänge im<br />
Kurzporträt<br />
LEBEN<br />
77 Wühlkiste<br />
Von Glocken, Chivito<br />
und Studium in Uruguay<br />
78 Festival, Musik &<br />
Outdoor<br />
Must-haves, Kurioses<br />
und Trends rund ums<br />
Draußensein<br />
83 Haben will!<br />
Schöne Dinge <strong>für</strong> dein<br />
Sommerabenteuer<br />
84 Wahl-Spazial<br />
Deine Stimme zählt!<br />
WIE IMMER<br />
04 <strong>IT</strong>-News<br />
64 Karriere-News<br />
69 Studium-News<br />
74 Rätsel & Impressum<br />
76 Leben<br />
87 Inserentenverzeichnis<br />
90 Mut zur Lücke<br />
Philipp Walulis<br />
NERDPERLE:<br />
AUF EINEM<br />
HACKATHON<br />
ENTWICKELTEN<br />
VIER STUDEN-<br />
TEN DER TEXA-<br />
NISCHEN RICE<br />
UNIVERS<strong>IT</strong>Y<br />
DIE SPRACHE<br />
TRUMPSCRIPT.<br />
ALLE PROGRAM-<br />
ME MÜSSEN M<strong>IT</strong><br />
›AMERICA IS<br />
GREAT‹ ENDEN<br />
UND ZAHLEN<br />
UNTER EINER<br />
MILLION ERZEU-<br />
GEN DIE FEHLER-<br />
MELDUNG »I’M<br />
REALLY RICH,<br />
PART OF THE<br />
BEAUTY OF ME IS<br />
I’M VERY RICH.«<br />
AUF ERFOLG<br />
PROGRAMMIERT:<br />
SOFTWAREENTWICKLER<br />
können sich aktuell<br />
hierzulande über beste<br />
Bedingungen auf dem<br />
Jobmarkt freuen. Wir<br />
haben uns die deutsche<br />
Szene angesehen, vom<br />
kleinen Start-up bis zu<br />
den größten<br />
Trends. Findest<br />
du ab<br />
Seite 8. +++<br />
Finance,<br />
Consulting,<br />
Vertrieb – du<br />
weißt schon<br />
konkreter, wo du nach<br />
dem Studium andocken<br />
möchtest? Läuft. Dann<br />
informier dich auf den<br />
Seiten 20, 24 und 38<br />
über Einstiegsmöglichkeiten,<br />
Anforderungen<br />
und die Trends der Branchen.<br />
+++ Etwas mehr<br />
Techie-Faktor bitte? Et<br />
voilà: Für die Liebesheirat<br />
zwischen <strong>IT</strong>lern und<br />
INGs steck deine Nase<br />
ins große Elektrotechnikspecial<br />
ab Seite 42.<br />
Fans von Industrie 4.0<br />
und Maschinenbau werden<br />
ab Seite 60 bedient.<br />
+++ Reicht <strong>für</strong>s Erste mit<br />
den Karriereinfos? Wir<br />
können auch Freizeit.<br />
Festivals zum Beispiel.<br />
Vom Moshpit bis zum<br />
Boratbadeanzug, Facts<br />
und Fantastisches <strong>für</strong><br />
den Eventsommer <strong>2017</strong><br />
gibt’s ab Seite 78.<br />
+++<br />
Schwing die Hüften und<br />
lass Glitzer regnen!<br />
Team<br />
&<br />
Fotos: © Markus Kästner, alphaspirit/Fotolia<br />
| www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 03
NEWS<br />
HACK<br />
ECK<br />
QUERBEET DIE HEISSESTEN NEWS<br />
FÜR FREUNDE DER <strong>IT</strong>. SCAN <strong>IT</strong>,<br />
READ <strong>IT</strong>, KNOW <strong>IT</strong><br />
PSST. GEHEIMTIPP FÜR <strong>IT</strong>LER.<br />
DER HACKMAN RÄT:<br />
SMARTPHONE-LAUTSPRECHER SELBER BAUEN<br />
Du brauchst eine leere Küchenpapierrolle und zwei<br />
große Plastikbecher: Schneide in Längsrichtung der<br />
Rolle einen Spalt <strong>für</strong> dein Smartphone und stecke<br />
es hochkant hinein. Der Lautsprecher deines<br />
Geräts sollte nicht direkt aufliegen, das<br />
dämpft den Sound. In die Seite jedes Plastikbechers<br />
ein <strong>für</strong> die Küchenrolle passendes<br />
Loch schneiden, Becher links und rechts auf<br />
die Küchenrolle stecken und fertig.<br />
WIRD BAYMAX REAL?<br />
Die Forschungsabteilung Disney Research hat ein Patent<br />
auf einen Roboter angemeldet, der weich und<br />
umarmbar ist. Spekulationen zufolge soll er künftig<br />
die Schausteller in den Themenparks ersetzen und mit<br />
Menschen interagieren können.<br />
FEHLER ENTDECKT<br />
Beim Update auf die neue Softwareversion aktueller Xperia-<br />
Geräte ist Sony ein Fehler unterlaufen: Die Aktualisierung<br />
stellt die Geräte teilweise auf Englisch um.<br />
CREATORS UPDATE<br />
Mit der Aktualisierung von Windows 10 auf Version 1703 hat<br />
Microsoft einen Game Mode integriert. Wer ihn einschaltet, soll<br />
eine bessere Leistung erhalten.<br />
KOMPRIMIERTERE DATENPAKETE SCHNÜREN<br />
Die Übertragung von Daten beschleunigen und das Downloadvolumen<br />
verringern – Dropbox setzt <strong>für</strong> Javascript und CSS auf die Kompressionstechnik<br />
Brotli. Im Vergleich zu Gzip reduziere sich die Datengröße<br />
<strong>für</strong> die Webseiteninhalte mit Brotli um etwa 20 Prozent.<br />
AUS ALT MACH NEU<br />
Apple teilte in seinem ›Environment<br />
Responsibility<br />
Report‹ mit, dass das Unternehmen<br />
künftig auf den<br />
Kauf von Rohstoffen verzichten<br />
und nur noch Rohstoffe<br />
aus Altgeräten nutzen<br />
wolle.<br />
SIRENEN GEHACKT<br />
Die Wettersirenen in Dallas im US-<br />
Bundesstaat Texas warnen die Bürger<br />
normalerweise vor Unwettern und<br />
Tornados. In einer Nacht im April begannen<br />
jedoch mehr als 100 Sirenen<br />
ohne Grund loszuheulen. Ein Hackerangriff.<br />
Die Suche nach den Verantwortlichen<br />
läuft.<br />
BASTLERHERZEN SCHLAGEN HÖHER<br />
Dein Lieblingsspielzeug: Der Raspberry<br />
Pi. Damit du weißt, was du aus dem Mini-<br />
PC alles rausholen kannst, lohnt der Blick<br />
in ›Elektronik verstehen mit Raspberry Pi‹<br />
aus dem Rheinwerk Verlag. Auf 361 Seiten<br />
frischst du dein Elektronikwissen auf und<br />
lernst die Schnittstellen des RasPi ganz genau<br />
kennen. Wissen, Tipps, Codes, spannende Projekte – was<br />
willst du mehr?<br />
SCHNELLERE TRANSAKTIONEN …<br />
… und mehr Sicherheit erhofft sich der Kreditkartenanbieter<br />
Mastercard durch die Authentifizierung per Fingerabdruck.<br />
Entsprechende Karten wurden bereits in Südafrika eingeführt.<br />
Nach erfolgreichen Tests könnte das Verfahren Ende<br />
des Jahres auch nach Europa kommen.<br />
ZEICHNEN WIE EIN PRO<br />
Mit Googles intelligentem Zeichenprogramm ›AutoDraw‹<br />
können nun auch weniger begabte Künstler<br />
identifizierbare Bilder malen. Die kostenlose Browseranwendung<br />
erkennt, was gekritzelt wurde und bietet<br />
dem User eine Auswahl an schönen Zeichnungen und<br />
Piktogrammen an.<br />
Text: Viktoria Feifer, Illustrationen: © M.studio, Gstudio Group/Fotolia Foto: © Jamrooferpix/Fotolia<br />
DROHNEN-REGELUNG IN KRAFT GETRETEN<br />
Flugverbotszonen, Flughöhe, Kennzeichnung<br />
und Führerschein: Die von Bundesverkehrsminister<br />
Dobrindt initiierte Verordnung <strong>für</strong> unbemannte<br />
Fluggeräte soll Privatsphäre schützen<br />
und Sicherheit im Luftraum gewährleisten. Alle<br />
Vorschriften unter www.bundesregierung.de.<br />
ANBIETER, DIE ZU NIEDRI-<br />
GE DATENRATEN …<br />
… zur Verfügung stellen,<br />
will die Bundesnetzagentur<br />
laut FAZ nun mit Bußgeldern<br />
strafen. Denn nur vier<br />
bis 25 Prozent der Endkunden<br />
erhalten im Festnetz 100<br />
Prozent der vereinbarten<br />
maximalen Datenübertragungsrate.<br />
ALGOR<strong>IT</strong>HMEN-POLIZEI<br />
Online-Angebote zu Versicherungstarifen,<br />
Studienplätzen oder Stellenauswahl<br />
– <strong>für</strong> Algorithmen von<br />
Internetdienstleistungen, die auf der<br />
Basis von gesammelten Informationen<br />
Angebote machen und <strong>für</strong> den<br />
Nutzer Entscheidungen treffen, fordert<br />
die Verbraucherzentrale Bundesverband<br />
nun eine unabhängige<br />
Behörde zu deren Überprüfung.<br />
04 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
Matthias Hobi liebt es, in der Freizeit steil zu gehen, besonders gerne aufs Zinalrothorn<br />
(4221 m.ü.M.) im Wallis. Als Software-Entwickler bei BSI in Zürich (408 m.ü.M.) liebt<br />
er hingegen die fl achen Hierarchien. Die sind bei BSI nicht nur Blabla, sondern gelebte<br />
Realität mit echten Vorteilen: 360°-Blick statt Teilprojekte, direkter Kundenkontakt,<br />
Beteiligung am Unternehmen und vieles mehr.<br />
Erfahre mehr über dein zukünftiges Team: www.bsi-software.com/kollegen<br />
BSI Business Systems Integration Deutschland GmbH
»ES MÜSSTE MEHR<br />
VORBILDER GEBEN.«<br />
PROF. DR.-ING. ANETTE WEISBECKER DES FRAUNHOFER<br />
IAO ÜBER DEN WEG ZUR DIG<strong>IT</strong>ALEN GESELLSCHAFT UND<br />
IHREN WUNSCH NACH MEHR FRAUEN IN DER <strong>IT</strong><br />
Interview: Eva Ixmeier<br />
Prof. Dr.-Ing.<br />
Anette Weisbecker<br />
ist stellvertretende<br />
Leiterin<br />
des Fraunhofer-<br />
Instituts <strong>für</strong> Arbeitswirtschaft<br />
und Organisation,<br />
IAO. Sie ist Mitglied<br />
der Female<br />
Patronage Group,<br />
die die Schirmherrschaft<br />
des<br />
Karriere-Events<br />
women&work<br />
trägt. Die Gruppe<br />
repräsentiert<br />
stellvertretend<br />
die Vielfalt von<br />
unterschiedlichen<br />
Persönlichkeiten,<br />
Karrierewegen<br />
und Erfolgsmodellen<br />
als Vorbilder<br />
<strong>für</strong> Frauen.<br />
Frau Weisbecker, wo steht Deutschland<br />
auf dem Weg zur digitalen Gesellschaft?<br />
Im guten Mittelfeld. Dem Monitoring<br />
Report Digital des Wirtschaftsministeriums<br />
zufolge rangiert Deutschland<br />
im Bereich der Digitalisierung auf dem<br />
sechsten Platz. Auch die Gesellschaft<br />
steht der Digitalisierung positiv gegenüber<br />
und sieht vor allem die Chancen,<br />
die sie bietet.<br />
Wo liegen Deutschlands Stärken im internationalen<br />
Vergleich? Deutschland<br />
ist stark im Bereich<br />
Industrie 4.0. Wir<br />
nutzen Informations-<br />
und Kommunikationstechnik<br />
stark, um Prozesse zu<br />
verbessern und neue<br />
Produkte anzubieten.<br />
Industrie 4.0 ist<br />
»WIR MÜSSEN DEN<br />
M<strong>IT</strong>TELSTAND AUF<br />
DEN WEG ZUR DIGI-<br />
TALISIERUNG M<strong>IT</strong>-<br />
NEHMEN.«<br />
ein Begriff, der in Deutschland geprägt<br />
wurde und von hier in die Welt gegangen<br />
ist.<br />
Wo besteht hingegen noch Handlungsbedarf?<br />
Wir müssen den Mittelstand<br />
auf den Weg zur Digitalisierung mitnehmen<br />
und mit gutem Beispiel zeigen,<br />
wie es machbar ist. Außerdem<br />
sollten wir uns neben der Digitalisierung<br />
der Prozesse auch Gedanken<br />
machen, wie wir die Digitalisierung<br />
<strong>für</strong> neue Geschäftsmodelle nutzen<br />
können. Zum Beispiel<br />
datenbasierte<br />
Geschäftsmodelle<br />
im Stadtumfeld: Wir<br />
können die Daten,<br />
die uns zur Verfügung<br />
stehen, nutzen,<br />
um den Besuchern<br />
in Städten beispielsweise<br />
zu zeigen, wo<br />
freie Parkplätze zu<br />
finden sind.<br />
Was braucht Deutschland, um diesen<br />
Weg zu gehen? Wir müssen da<strong>für</strong> sorgen,<br />
dass die Mitarbeiter qualifiziert<br />
und die Bürger geschult sind, mit diesen<br />
neuen Technologien umzugehen.<br />
Beides braucht Personal, es besteht<br />
also großer Bedarf an <strong>IT</strong>-Nachwuchs?<br />
Ja, viele Umfragen zeigen, dass die<br />
Haupthemmnisse der Digitalisierung<br />
auf den Mangel an qualifiziertem Personal<br />
zurückzuführen sind.<br />
Inwiefern sehen Sie hier die Hochschulen<br />
in der Pflicht? Zum einen würde ich<br />
mir eine praxisnahe Ausbildung der<br />
Studierenden wünschen. Zum anderen<br />
muss aber auch die Interdisziplinarität<br />
gefördert werden. Studierende<br />
dürfen sich nicht nur auf die Informationstechnik<br />
konzentrieren, sondern<br />
müssen auch die Anwendungsbereiche<br />
kennenlernen. Denn im Job müssen<br />
sie in Projekten mit vielen Leuten<br />
aus unterschiedlichen Bereichen zusammenarbeiten.<br />
Diese müssen sich<br />
untereinander verstehen, damit sie <strong>für</strong><br />
Probleme gemeinsam eine Lösung erarbeiten<br />
können.<br />
Was sollten <strong>IT</strong>-Absolventen neben interdisziplinärem<br />
Verständnis noch mitbringen?<br />
Ein zweiter wichtiger Punkt<br />
ist die Bereitschaft zum lebenslangen<br />
Lernen. Aufgrund der neuen Technologien<br />
sollten sie sich eine gewisse Neugier<br />
erhalten und Spaß daran haben,<br />
Neues auszuprobieren.<br />
Wie können sich Studierende bereits<br />
über das Studium hinaus auf die Anforderungen<br />
der Digitalisierung vorbereiten?<br />
Projektarbeit ist hilfreich, um praktische<br />
Erfahrungen zu sammeln: So erleben<br />
sie, wie die Zusammenarbeit mit<br />
anderen funktioniert. Die Inhalte sind<br />
hierbei nur die eine Herausforderung.<br />
Illustrationen: © Ramona Kaulitzki, undrey / Fotolia Foto: © privat<br />
<strong>06</strong> | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
MENSAGESPRÄCH FRAUNHOFER IAO<br />
»WIR MÜSSEN DAFÜR SORGEN, DASS DIE M<strong>IT</strong>ARBE<strong>IT</strong>ER<br />
QUALIFIZIERT UND DIE BÜRGER GESCHULT SIND, M<strong>IT</strong> DEN<br />
NEUEN TECHNOLOGIEN UMZUGEHEN.«<br />
Wichtig ist außerdem, zu<br />
erkennen, wie die interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit<br />
mit Auftraggebern und<br />
Kollegen, die unterschiedliche<br />
Standpunkte einnehmen, funktioniert.<br />
Sie haben selbst Informatik studiert – warum<br />
haben Sie sich als junge Frau <strong>für</strong> diese<br />
Männerdomäne entschieden? Damals<br />
war die Informatik etwas Neues und hat<br />
mich einfach interessiert, weil sie so viele<br />
Anwendungsbereiche eröffnet.<br />
Hatten Sie es als Frau schwerer als die<br />
Männer in Ihrem Studiengang? Ich habe<br />
keine Unterschiede festgestellt. Umso<br />
bedauerlicher finde ich es, dass so wenige<br />
Frauen diesen Studiengang wählen.<br />
Der Frauenanteil der Studienanfänger<br />
liegt zwar bei 25 Prozent, lediglich 17<br />
Prozent schließen jedoch das Studium<br />
ab. <strong>Das</strong> bedeutet dann natürlich auch,<br />
dass es wenige weibliche Bewerber auf<br />
dem Arbeitsmarkt gibt.<br />
Wie könnten wir mehr Frauen <strong>für</strong> vermeintlich<br />
männerdominierte Studiengänge<br />
motivieren? Es müsste mehr Vorbilder<br />
geben. Deshalb engagiere ich mich in<br />
der Female Patronage Group im Rahmen<br />
des Karrier-Events <strong>für</strong> Frauen<br />
women&work. Wir sind eine Gruppe<br />
von Frauen mit verschiedenen Lebensläufen,<br />
die in der europäischen und<br />
Bundespolitik aktiv sind, akademische<br />
Laufbahnen eingeschlagen haben oder<br />
führende Positionen in Unternehmen<br />
besetzen. Somit können wir zeigen, welche<br />
Möglichkeiten es gibt. Außerdem<br />
sollten wir klarstellen, dass die Informationstechnik<br />
nicht bedeutet, im stillen<br />
Kämmerchen zu programmieren, sondern<br />
ganz im Gegenteil Kommunikation<br />
und Interaktion mit vielen Personen<br />
einen Großteil der Arbeit ausmachen.<br />
Welchen Rat können Sie abschließend<br />
allen Frauen geben, die in der <strong>IT</strong>-Branche<br />
Karriere machen möchten? Sie sollten<br />
überlegen, was ihnen Spaß macht und<br />
auf die eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten<br />
bauen, Neues ausprobieren und<br />
Erfahrungen sammeln. Wichtig ist, die<br />
Chancen zu nutzen, die sich einem bieten.<br />
n<br />
„Wir sorgen da<strong>für</strong>, dass unsere innovativen Lösungen<br />
die Anforderungen unserer Kunden erfüllen.“<br />
Yu Zhenlei (Service Manager), Marie Duvivier (Projektmanager Qualität),<br />
Bruno Fuhge (Innovationsingenieur)<br />
Über 16.000 Beschäftigte in unseren fünf Teilkonzernen Metall, Controls,<br />
Defence, Aerosystems und Metering arbeiten an den Technologien von<br />
heute und morgen. Werden Sie Teil einer einzigartigen Unternehmenstradition<br />
der Stabilität und des gelebten Vertrauens. Bewerben Sie sich jetzt und<br />
entdecken Sie unseren umfassenden Beitrag zu zukunftsorientierten Technologien<br />
in vielen Bereichen von Alltag und Arbeitswelt sowie Ihre konkreten<br />
Karrieremöglichkeiten in unserer internationalen Gruppe.<br />
Aus Tradition: Zukunft!<br />
www.diehl.com/career
Software made in Germany<br />
Facts & Figures<br />
<br />
KANN WAS:<br />
SOFTWARE MADE IN<br />
GERMANY<br />
DEIN ZIEL: SOFTWARE ENTWICKELN. ABER HIER? WARUM DU NICHT<br />
ÜBER DEN TEICH MUSST, UM ZU CODEN WIE EIN WELTMEISTER, LIEST<br />
DU HIER. DENN SIE HAT’S DRAUF, DIE SOFTWARE MADE IN GERMANY<br />
Milliarden Euro beträgt der prognostizierte<br />
Umsatz im Bereich Software in<br />
Deutschland <strong>für</strong> das Jahr <strong>2017</strong>.<br />
Unternehmen der Software- und <strong>IT</strong>-Services-Branche<br />
in Deutschland generieren<br />
je einen Umsatz von mehr als 50<br />
Millionen Euro. Lediglich 20 Unternehmen<br />
erwirtschaften einen Umsatz<br />
von mehr als 250.000 Euro.<br />
23<br />
110<br />
Euro betrug das Jahresgehalt eines<br />
Softwareingenieurs in der <strong>IT</strong>K-Branche<br />
im Jahr 2016.<br />
Prozent von 1.300 befragten Unternehmen<br />
waren bereits Opfer eines Hackerangriffs.<br />
<strong>Das</strong> ergab eine Studie des<br />
VDE. Der Bereich Software zählt dabei<br />
zu den besonders gefährdeten Bereichen.<br />
Prozent der deutschen Start-ups konnten<br />
im Jahr 2016 dem Bereich <strong>IT</strong>- und<br />
Softwareentwicklung zugeordnet werden.<br />
Millionen Euro betrug das Marktvolumen<br />
von Software-as-a-Service auf dem<br />
deutschen Markt im Jahr 2016.<br />
70.319<br />
4.511 53<br />
15<br />
Kann sich sehen lassen: Deutschland<br />
nimmt Rang eins als Investitionsadresse<br />
im europäischen Vergleich ein. Dies zeigte<br />
eine Befragung von Führungskräften<br />
von über 735 weltweiten Unternehmen<br />
durch das Wirtschaftsprüfungsunternehmen<br />
EY im Jahr 2016. 69 Prozent nannten<br />
Deutschland unter den Top Drei der lohnenden<br />
Standorte <strong>für</strong> Investitionen. Die<br />
Hauptstadt Berlin wurde dabei von jedem<br />
zehnten Investor zu den drei Städten weltweit<br />
gezählt, die die besten Voraussetzungen<br />
<strong>für</strong> die ›Googles der Zukunft‹ bringt.<br />
Damit rangiert Berlin auf Platz sechs hinter<br />
San Francisco, London, Shanghai,<br />
New York und Peking der als zukünftig<br />
am wichtigsten eingeschätzten Standorte<br />
<strong>für</strong> Technologieunternehmen.<br />
Quellen: Gehalt.de, Bitkom, E<strong>IT</strong>O, Statistisches Bundesamt, VDE Tec Report <strong>2017</strong>, IG Metall, Experton, Bundesverband Deutsche<br />
Startups; KPMG; Uni Duisburg-Essen, The EY Attractiveness Survey Standort Deutschland 2016, Capgemini Studie ›<strong>IT</strong>-Trends 2016‹<br />
08 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
GEHALT SOFTWAREENTWICKLER<br />
je nach Programmiersprache, Bruttojahresgehalt<br />
59.740 €<br />
67.980 €<br />
C# /.NET / C / C++<br />
70.040 €<br />
Java<br />
PHP<br />
Illustrationen: © 31moonlight31, sapannpix, vladwel/Fotolia<br />
ZAHLENSALAT<br />
33 Prozent<br />
von 503 befragten<br />
Unternehmen entwickeln<br />
ihre eigene<br />
Software, so<br />
die Ergebnisse<br />
einer Erhebung<br />
des Branchenverbands<br />
Bitkom.<br />
Über 20<br />
Prozent mehr als<br />
im Vorjahr, nämlich<br />
51.000 offene<br />
Stellen <strong>für</strong><br />
<strong>IT</strong>-Spezialisten<br />
zählte der<br />
Branchenverband<br />
Bitkom im Jahr<br />
2016. Sechs von<br />
zehn Unternehmen<br />
suchen dabei<br />
nach Softwareentwicklern.<br />
5<br />
SOFTWARE<br />
TRENDS<br />
in Deutschland<br />
1<br />
Wir werden agil<br />
86 Prozent der von Capgemini befragten<br />
Unternehmen wollen agile<br />
Methoden wie Scrum,DevOps oder etwa<br />
Kanban <strong>für</strong> ihre Projekte nutzen.<br />
2<br />
Wir kaufen ein<br />
61 Prozent der Unternehmen prognostizierten,<br />
dass <strong>IT</strong>-Abteilungen<br />
künftig stärker als Einkäufer<br />
von Leistungen agieren werden.<br />
3<br />
Wir setzen auf Sicherheit<br />
Platz eins der wichtigsten Technologiebereiche<br />
im Jahr 2016:<br />
Sicherheit. Die relevantesten<br />
Themen: Privacy by Design,<br />
BYOx-Security, Security Automation<br />
oder etwa Cloud-Security.<br />
4<br />
Wir arbeiten in der Cloud<br />
Etwa ein Drittel der <strong>IT</strong>-Gesamtleistung<br />
beziehen Unternehmen<br />
bereits aus der Cloud.<br />
5<br />
Wir nutzen Big Data<br />
24 Prozent der Unternehmen<br />
betreiben mindestens<br />
eine Big Data-Anwendung. Vorreiter<br />
sind Finanzdienstleister,<br />
das produzierende Gewerbe<br />
sowie die Automobilindustrie.<br />
Joseph Adersberger,<br />
technischer Geschäftsführer<br />
von QAware, zum<br />
Thema Software Made in<br />
Germany<br />
Herr Adersberger, was ist derzeit<br />
der wichtigste Trend der deutschen<br />
Softwareentwicklung? Aus<br />
technischer Sicht Cloud Native Computing,<br />
also die Weiterentwicklung des Cloud Computing.<br />
Dazu zählen Big Data, IoT und verschiedene<br />
Containertechnologien.<br />
Wie schätzen Sie das Renommee von<br />
Software Made in Germany ein? Ich<br />
denke, deutsche Software wird als qualitativ<br />
hochwertig, jedoch etwas zaghaft beim<br />
Thema Innovation bewertet. <strong>Das</strong> liegt wohl<br />
auch an der deutschen Mentalität, die im<br />
Gegensatz zur disruptiven Herangehensweise<br />
im Silicon Valley rationaler und stärker<br />
auf Nachhaltigkeit ausgelegt ist.<br />
Welche Herausforderungen gilt es<br />
<strong>für</strong> deutsche Softwareunternehmen<br />
zu meistern? Erstens müssen sie<br />
noch produktiver werden, denn die Welt<br />
braucht aktuell mehr <strong>IT</strong>-Lösungen als produzierbar<br />
sind. Zweitens sollten die Unternehmen<br />
mehr Mut zum Experiment mit innovativen<br />
Technologien haben.<br />
Wie kann das funktionieren? Um<br />
die Produktivität zu steigern, müssen die Bedingungen<br />
von der Arbeitsumgebung bis<br />
hin zur Mitarbeiterbindung optimiert werden<br />
– auch Unternehmen wie Google tun<br />
dies nicht rein aus altruistischen Gründen.<br />
Um innovativer zu werden, sollte vermehrt<br />
auf den Modus Inspect & Adapt umgeschaltet<br />
werden: Mehr ausprobieren und daraus<br />
lernen. Hier<strong>für</strong> brauchen Entwickler entsprechenden<br />
›Playground‹: Zeit und Raum<br />
<strong>für</strong> kontrollierte Experimente mit innovativen<br />
Technologien und Lösungsideen.<br />
| www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 09
Software made in Germany<br />
Start-ups<br />
<br />
Synfioo | 2015 | Softwareentwicklung <strong>für</strong> die Logistik<br />
Die Idee: Synfioo bietet Logistikunternehmen eine intermodale ETA-Überwachung ihrer Transporte<br />
und eine Vernetzung mit den Logistikpartnern. Da<strong>für</strong> übergeben die Transportunternehmen ihre geplanten<br />
Routen an Synfioos Softwareplattform. Diese ermittelt aus vielen verschiedenen und heterogenen<br />
Quellen exakt alle in Ort und Zeit relevanten Störereignisse pro Transport, etwa Staus, Unwetter,<br />
Wartezeiten, und deren Auswirkung auf die gesamte Transportkette. Diese Informationen werden<br />
an alle betroffenen und am Transport beteiligten Logistikpartner weitergeleitet.<br />
Ohne geht’s nicht: »Kuchen! Die wöchentlichen Kuchenmeetings sind bei Synfioo bereits Tradition. Da<br />
man auch in einem kleineren Team schnell den Überblick verlieren kann, wer gerade was bearbeitet<br />
und welche Probleme zu bewältigen hat, gibt es bei uns hierbei jede Woche die Gelegenheit, dies zu<br />
berichten und auf Feedback und Lösungsvorschläge der Kollegen zu hoffen.« Sebastian Kluth, Synfioo<br />
Gründer-Ratschlag: »So schnell und so viel Feedback wie möglich aus der ›echten‹<br />
Welt einsammeln. Ein Gefühl <strong>für</strong> das Potenzial der eigenen Idee kannst du<br />
nur durch Gespräche mit potenziellen Kunden und Investoren, aber auch mit<br />
Wettbewerbern und Kooperationspartnern entwickeln – zumindest, wenn du<br />
im B2B-Bereich tätig bist.« Sebastian Kluth, Synfioo<br />
NEXT UNICORN<br />
SECHS DEUTSCHE SOFTWARE-START-UPS IM PORTRÄT<br />
Bitwala | 2015 | FinTech<br />
Die Idee: Bitwala will Bitcoin alltagstauglich machen und<br />
nutzt die Stärken der Blockchain Technology, um Geld<br />
kostengünstig um die Welt zu verschicken. Den Service<br />
nutzen sowohl kleine, international agierende Unternehmen<br />
als auch Digitalnomaden und Freelancer,<br />
die in Bitcoin bezahlt werden und<br />
davon leben und reisen.<br />
Der größte Brocken: »Durch die sehr junge<br />
Technologie, die wir benutzen, hängt die<br />
rechtliche Regulierung und das Image<br />
der Kryptowährung hinterher. So werden wir immer wieder<br />
ausgebremst und können unsere Produkte nicht so<br />
schnell freischalten.« Jörg von Minckwitz, Bitwala<br />
Ohne geht’s nicht: »Lola – unser ›Office dog‹. Sie ist seit Gründung<br />
bei Bitwala und ist mittlerweile unser COH, Chief Of<br />
Happiness, und aus dem Büro einfach nicht wegzudenken.«<br />
Jörg von Minckwitz, Bitwala<br />
Text: Petra Herr<br />
Holidu | 2014 | Tourismus<br />
Die Idee: Holidu ist ein Vergleichsportal <strong>für</strong> Ferienhäuser<br />
und -wohnungen. Als Metasuchmaschine<br />
prüft Holidu Millionen Ferienunterkünfte und ermöglicht<br />
eine Preisersparnis von bis zu 55 Prozent <strong>für</strong> dieselbe<br />
Unterkunft im selben Reisezeitraum. Um bei den verschiedenen<br />
Anbietern die identischen Objekte zu finden und den besten<br />
Preis zu zeigen, haben die Holidu-Gründer eine eigene Bilderkennungstechnologie<br />
entwickelt.<br />
Der größte Brocken: »Eine große Herausforderung war, schnell<br />
ein hochkarätiges Team aufzubauen. Wenn man zu Beginn nur<br />
wenig vorweisen kann und potenzielle Mitarbeiter erst davon<br />
überzeugen muss, mit anzupacken und darauf zu vertrauen, dass<br />
sich das Unternehmen erfolgreich entwickelt, ist das nicht so einfach.<br />
Aber auch das ging rasant: Mittlerweile umfasst das Holidu-<br />
Team über 70 reise- und techbegeisterte Mitarbeiter am Standort<br />
München.« Heike Müller, Holidu<br />
Ohne geht’s nicht: »Für uns als Reise-Start-up sind eigene Reisen<br />
immer noch die beste Quelle <strong>für</strong> neue Ideen und Inspiration. Und<br />
unsere Überzeugung, dass wir – fast – jedes Problem mit Technologie<br />
lösen können.« Heike Müller, Holidu<br />
Physec | 2016 | <strong>IT</strong>-Sicherheit<br />
Die Idee: Physec entwickelt Sicherheits- und Konnektivitätskonzepte<br />
zur Umsetzung neuer Funktionalitäten<br />
und Geschäftsmodelle im Internet der Dinge.<br />
Dazu zählen die Digitalisierung von Produkten,<br />
Prozessen und Produktion. Die Zielsetzung: maximale<br />
Sicherheit und vollständige Selbstbestimmung über Daten.<br />
Der größte Brocken: »Die Nutzenkommunikation der Physec-Technologie<br />
und Vertriebserfolge.« Dr. Heiko Koepke, Physec<br />
Ohne geht’s nicht: »Platt, aber wahr: Ohne Kaffee geht es nicht!«<br />
Dr. Heiko Koepke, Physecs<br />
Gründer-Ratschlag: »Glaube an deine Idee, nimm Ratschläge an und<br />
akzeptiere Rückschläge.« Heiko Koepke, Physec<br />
ArtiMinds Robotics | 2013 | Industrielle<br />
Automatisierung<br />
Die Idee: Gegründet als Spin-off des K<strong>IT</strong> in Karlsruhe. <strong>Das</strong> Produkt:<br />
Eine Software zur intuitiven und schnellen<br />
Roboterprogrammierung, welche den<br />
kostengünstigen und robusten Robotereinsatz<br />
auch in neuen Anwendungen ermöglicht. Darüber<br />
hinaus unterstützt ArtiMinds Robotics<br />
Systemintegratoren und Endanwender bei der Programmierung<br />
von anspruchsvollen Automatisierungslösungen.<br />
Der größte Brocken: »Die ersten paar Produktverkäufe, bis man<br />
den Stempel des Neulings langsam ablegen kann, sind sehr<br />
hart. Kaum jemand gehört gerne zu den Pionieren, aber Mitläufer<br />
sind sie alle gerne.« Rainer Jäkel, ArtiMinds Robotics<br />
Gründer-Ratschlag: »<strong>Das</strong> Geschäftsmodell muss wasserdicht<br />
sein: Marktgröße, Marktmomentum, Marktdiversität, Bruttomarge<br />
pro Verkauf, Heterogenität der Marktteilnehmer<br />
und Breite der Channel, Vielfalt und mangelnde Dominanz<br />
möglicher Partner sind nur einige Parameter, die passen<br />
müssen, sonst haben auch das beste Produkt und Team<br />
keine Chance.« Rainer Jäkel, ArtiMinds Robotics<br />
accu:rate | 2014 | Personenstromsimulation<br />
<strong>für</strong> die Bau-, Event- und Infrastrukturbranche<br />
Die Idee: Mit der eigens entwickelten Software crowd:it<br />
können komplexe Personenströme dargestellt<br />
und in verschiedenen Szenarien von der<br />
Standardsituation bis hin zur Notfallevakuierung<br />
getestet und analysiert werden.<br />
Der größte Brocken: »Aus dem sicheren Hafen der Gründungsfinanzierung<br />
in die raue See des selbst Finanzierens<br />
stechen.« Sophia Simon, accu:rate<br />
Ohne geht’s nicht: »Die Begeisterung des ganzen Teams<br />
und den Spaß, den wir bei der Arbeit alle haben!« Sophia<br />
Simon, accu:rate<br />
Der<br />
Lebenszyklus<br />
eines<br />
Start-ups<br />
SEED:<br />
<strong>Das</strong> Konzept<br />
wird entwickelt<br />
START-UP:<br />
<strong>Das</strong> Angebot<br />
ist marktreif,<br />
erste Umsätze<br />
in der Kasse<br />
GROWTH:<br />
<strong>Das</strong> Angebot<br />
ist auf dem<br />
Markt, starker<br />
Umsatzuwachs<br />
LATER:<br />
etablierter<br />
Marktteilnehmer,<br />
plant Verkauf/Börsengang<br />
STEADY:<br />
kein weiteres<br />
Umsatzwachstum<br />
10<br />
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Software made in Germany<br />
Software-Forschung & Entwicklung<br />
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KONTROLLE<br />
über Daten möglich machen, ist Ziel des Forschungsprojektes AVARE des FZI Forschungszentrums <strong>für</strong> Informatik<br />
<strong>Das</strong> Projekt … will Bürgern mittels einer<br />
nutzerfreundlichen Softwareanwendung die<br />
Kontrolle über Informationen zurückgeben,<br />
die die eigene Person betreffen. Die Basis bildet<br />
ein Datenschutzprofil <strong>für</strong> verschiedene<br />
Endgeräte, über welches der Nutzer eigene<br />
Daten verwalten kann.<br />
Relevanz Gleichzeitig mit dem immer<br />
schnelleren Technologiewandel und der<br />
wachsenden digitalen Durchdringung des<br />
Alltags beherrscht ein Phänomen unseren<br />
Umgang mit Daten: das Privacy-Paradoxon.<br />
Es besagt, dass Bürger sich zwar mehr<br />
Schutz der persönlichen Daten wünschen,<br />
es ihnen jedoch an konkretem Wissen mangelt,<br />
das Recht auf informelle Selbstbestimmung<br />
umzusetzen und wahrzunehmen.<br />
Wie Drei Jahre Laufzeit, drei Phasen: Zuerst<br />
wurde der Status Quo analysiert, dann das<br />
technische Konzept, die Architektur der Softwareanwendung,<br />
das User Interface sowie ein<br />
begleitendes rechtswissenschaftliches Konzept<br />
entwickelt. Aktuell beschäftigt sich das<br />
Team mit den prototypischen Implementierungen<br />
und Nutzertests zur Evaluation. Später<br />
folgt die rechtliche Endbegutachtung.<br />
Wer <strong>Das</strong> Team besteht aus Juristen, Wirtschaftswissenschaftlern<br />
mit Schwerpunkt<br />
betriebliche Informationssysteme und Informationswirten.<br />
Skills Wer in der Softwareforschung einsteigen<br />
will, sollte analytische Fähigkeiten<br />
mitbringen, um komplexe, theoretische Fragestellungen<br />
bearbeiten zu können. Genauso<br />
wichtig: eine strukturierte, eigenständige und<br />
methodische Arbeitsweise sowie ein Händchen<br />
<strong>für</strong> Kommunikation, um etwa Projektergebnisse<br />
vor Kunden, Partnern und Externen<br />
darzustellen.<br />
NEUE WEGE<br />
WER STEHEN BLEIBT, VERLIERT. ZWEI PIONIER-<br />
PROJEKTE DEUTSCHER SOFTWAREENTWICKLER<br />
UND -FORSCHER IM SCHNELLCHECK<br />
Text: Petra Herr<br />
DEEP LEARNING<br />
Im Oktober 2016 startete das Forschungsprojekt<br />
DeepER (Deep learning Extended<br />
Range Character Recognition), das vom<br />
Bildungsministerium gefördert wird.<br />
Dabei soll das Unternehmen CIB eine intelligente<br />
Softwarelösung zur optischen<br />
Zeichenerkennung entwickeln, die auf<br />
sogenannten deep learning-Technologien<br />
aufbaut. Wie bereits in anderen Wissenschaftsbereichen<br />
wie der Spracherkennung<br />
oder der Bildklassifizierung soll dieser Ansatz<br />
der Künstlichen Intelligenz auch im<br />
Bereich der Zeichenerkennung <strong>für</strong> einen<br />
Durchbruch sorgen. Fachleute bestätigen,<br />
dass heute noch immer bis zu 60 Prozent<br />
eingescannter Dokumente nachbearbeitet<br />
werden müssen. Für viele Anwendungsbereiche<br />
ist das ein inakzeptables Ergebnis,<br />
das die Automatisierung der nachgelagerten<br />
Unternehmensprozesse erschwert. Ziel<br />
des Forschungsprojektes ist es, mit dieser<br />
neuen Softwareentwicklung die Qualität<br />
beim Auslesen von gescannten Dokumenten<br />
so zu verbessern, dass der Standard einer<br />
menschlichen Interpretation erreicht<br />
wird und damit der Aufwand einer Nachbearbeitung<br />
drastisch sinkt.<br />
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TRENDSETTER<br />
SICHERHE<strong>IT</strong>, KÜNSTLICHE INTELLIGENZ UND<br />
USER EXPERIENCE – DAS BESCHÄFTIGT DEUTSCHE<br />
UNTERNEHMEN IN SACHEN SOFTWARE<br />
Text: Eva Ixmeier<br />
USER EXPERIENCE<br />
D<br />
ie Betrachtung der<br />
Software wandelt<br />
sich grundlegend:<br />
»Software muss<br />
nicht mehr nur primär funktionieren<br />
und ihren Zweck erfüllen,<br />
sondern muss so entwickelt<br />
werden, dass sie eine<br />
bestmögliche User Experience<br />
liefert«, betont Guido<br />
Baptist, <strong>IT</strong>-Abteilungsleiter<br />
beim Süßwarenhersteller August<br />
Storck. Zentrierung auf<br />
den Anwender und auf seine<br />
Anforderungen, Bedienbarkeit<br />
und Effizienz seien in den<br />
Vordergrund gerückt. »Daher<br />
müssen unsere Entwickler<br />
immer auch den Prozess und<br />
den Anwender nachvollziehen<br />
wollen, denn nur wenn<br />
sie verstehen, wie in den Fachbereichen<br />
gearbeitet wird,<br />
können sie auch gute und effiziente<br />
Lösungen liefern«, erklärt<br />
Baptist.<br />
Good to know<br />
Außerdem ändere sich auch<br />
die Art und Weise, wie Software<br />
entwickelt wird: Clean<br />
Code, TDD, Agilität und Sicherheit<br />
in der Softwareentwicklung<br />
werden immer zentraler.<br />
<strong>Das</strong> bedeute, dass<br />
zukünftig Softwareentwickler<br />
benötigt werden, die die<br />
neuen Paradigmen der Softwareentwicklung<br />
beherrschen.<br />
ALLROUNDLÖSUNG<br />
I<br />
n der Banken- und Versicherungsbranche<br />
lassen<br />
sich drei Entwicklungen<br />
beobachten. Zum einen:<br />
weg von Einzellösungen hin<br />
zu Produkten, die an die Wünsche<br />
des spezifischen Kunden<br />
angepasst werden, so Christian<br />
A. Rusche, Produktentwickler<br />
bei BSI Business Systems<br />
Integration. Sein Kollege<br />
Oliver Hechler, Community<br />
Manager Banken und Versicherungen,<br />
beobachtet zum<br />
anderen den Trend weg vom<br />
Spartendenken hin zu einem<br />
Gesamtangebot als digitaler<br />
Begleiter und Ideenbringer <strong>für</strong><br />
Präventivmaßnahmen. Als<br />
dritten Punkt hebt Zeno Hug,<br />
CRM-Experte bei BSI, den Datenschutz<br />
hervor: »<strong>Das</strong> ist ein<br />
großes Thema: Banken und<br />
Versicherungen wollen vermehrt<br />
in die Cloud – dürfen<br />
aber noch nicht«, erklärt der<br />
Experte.<br />
Good to know<br />
Durch diese Entwicklungen<br />
der Branche entstehen viele<br />
verschiedene Facetten der Entwicklung:<br />
Framework-Entwicklung,<br />
UI, App, Backendsysteme,<br />
Security, Internet of<br />
Things und neuronale Netze.<br />
»Jedes Thema <strong>für</strong> sich ist eine<br />
eigene Welt, die jahrelang<br />
Spaß macht«, betont Rusche<br />
von BSI.<br />
SAFETY FIRST<br />
E<br />
in übergreifendes Thema,<br />
das alle Softwareentwickler<br />
beschäftigt, ist die Sicherheit<br />
von Systemen. Je<br />
nach Einsatzgebiet der Software<br />
unterscheiden sich die Sicherheitsanforderungen:<br />
»Bei der Arbeit mit<br />
weniger sensiblen Daten sind Sicherheitsanforderungen<br />
üblicherweise<br />
generisch. Bei hochsensiblen<br />
Daten müssen die Besonderheiten<br />
des Einsatzgebietes sehr detailliert<br />
betrachtet werden. Dies geschieht,<br />
indem das Sicherheitskonzept des<br />
<strong>IT</strong>-Systems, in dem die fertige Software<br />
arbeiten soll, auf nachvollziehbare<br />
Art vollständig und korrekt<br />
auf die zu entwickelnde<br />
Software heruntergebrochen<br />
wird«, erklärt Alexander Wille, Senior<br />
Software Engineer bei ESG.<br />
Grundsätzlich muss eine Software<br />
die Vertraulichkeit, Integrität und<br />
Verfügbarkeit der verarbeiteten<br />
Daten in angemessener Weise sicherstellen.<br />
Diese Sicherheitsaspekte<br />
können durch Softwarefehler,<br />
Fehlbedienung oder Angriffe<br />
von Dritten beeinträchtigt werden.<br />
Good to know<br />
Hierbei gelte ein Minimumgesetz:<br />
Software ist nur so sicher, wie es<br />
der am wenigsten sorgfältig betrachtete<br />
Aspekt erlaubt. »Durch<br />
gutes Software Engineering und<br />
vor allem eigenständiges, lebenslanges<br />
Lernen können wir einen<br />
entscheidenden Beitrag zu sicherer<br />
Software leisten«, betont Wille.<br />
KÜNSTLICHE<br />
INTELLIGENZ<br />
E<br />
in sehr spannendes Zukunftsfeld<br />
ist die Künstliche<br />
Intelligenz: »Es<br />
geht darum, dass Software<br />
entwickelt wird, die eine<br />
gewisse Lernfähigkeit besitzt:<br />
<strong>Das</strong> sogenannte Machine Learning<br />
umfasst dabei eine breite<br />
Palette von Algorithmen und<br />
Methoden, um die Leistungsfähigkeit<br />
von Software durch<br />
wachsende Datenmengen zu<br />
verbessern«, erklärt Prof. Dr.-<br />
Ing. Peter Liggesmeyer, geschäftsführender<br />
Leiter des<br />
Fraunhofer Instituts <strong>für</strong> Experimentelles<br />
Software Engineering<br />
(IESE). Grundsätzlich gehe<br />
es beim Machine Learning darum,<br />
aus den Daten bestimmte<br />
Entwicklungen abzulesen oder<br />
Systematiken wiederzuerkennen.<br />
»Sobald die Software dann<br />
mit neuen Daten gefüttert wird,<br />
trifft sie die passenden Entscheidungen«,<br />
fügt der Experte<br />
hinzu. Verbreitete Spielarten<br />
von Machine Learning sind beispielsweise<br />
künstliche neuronale<br />
Netze, Support Vector Machine<br />
und Deep Learning.<br />
Good to know<br />
»Es ist schwierig, die korrekte<br />
Funktion dieser Komponenten<br />
zu garantieren, was derzeit ihren<br />
Einsatz in kritischen Anwendungen<br />
behindert«, schließt<br />
Liggesmeyer.<br />
SO WIRST DU ZUM TRENDSETTER<br />
B<br />
leib neugierig! »Ich rate meinen Studierenden immer, sich regelmäßig<br />
über aktuelle Trends zu informieren, die richtigen Fragen zu<br />
stellen und sich mit Experten auszutauschen«, betont Prof. Dr.-Ing.<br />
Peter Liggesmeyer, geschäftsführender Leiter des Fraunhofer Instituts<br />
<strong>für</strong> Experimentelles Software Engineering (IESE). Grundsätzlich sei<br />
auch der Blick in benachbarte Disziplinen von Vorteil. Denn Software ist<br />
heute allgegenwärtig. Mehr als 90 Prozent aller hergestellten Mikroprozessoren<br />
arbeiten nicht mehr in klassischen PCs, sondern in Alltagsgegenständen,<br />
Geräten und Maschinen. »Softwareentwicklung ist eine Querschnittsdisziplin,<br />
die über alle Branchen hinweg Eigenschaften beeinflusst. Es ist<br />
ausgesprochen wichtig <strong>für</strong> <strong>Informatiker</strong>, die Schnittstellen zu anderen Disziplinen<br />
kompetent bedienen zu können«, sagt der Experte.<br />
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Anbieter, einen Mobilitätsmanager, zu steuern. So sollen<br />
Pendler und Reisende in Echtzeit und ortsgebunden die Entscheidung<br />
fällen können, welcher Verkehrsträger sie auf dem<br />
besten Weg zum Ziel bringt. Hier<strong>für</strong> müssen die Beteiligten<br />
wie Autohersteller, Verkehrsverbünde, Bahnen, Airlines, Telekommunikationsanbieter,<br />
Internetunternehmen und<br />
Technologieanbieter zusammenarbeiten, denn es ist nicht<br />
nur essenziell, dass Verkehrsinformationen in Echtzeit <strong>für</strong><br />
jeden Nutzer verfügbar sind, sondern auch, dass Verkehrsmittel<br />
und Infrastruktur intelligent vernetzt sind.<br />
Text: Eva Ixmeier<br />
ichaels Wecker klingelt, die Weckzeit hat sein<br />
Smartphone anhand der Verkehrslage auf<br />
seinem Arbeitswegs errechnet. So kommt er<br />
M»DIE trotz Stau noch pünktlich zum Termin. Denn AKTUdie<br />
App rät ihm, besser die S-Bahn zu nehmen<br />
– das Ticket hat er bereits auf sein Smartphone<br />
geschickt bekommen. Nach dem Mee-<br />
ELLEN ENTting<br />
geht sein Flug nach Berlin, das nächste<br />
WICKLUNGEN<br />
Carsharing-Elektrofahrzeug steht nur eine<br />
WERDEN DIE<br />
Straße weiter, das zeigt sein Smartphone an.<br />
<strong>Das</strong> Navi lotst ihn über eine Alternativroute, AUTOMOBILda<br />
hat er grüne Welle. Entspannt kommt er<br />
am Flughafen an und weiß schon, dass in Berlin<br />
ein Taxi <strong>für</strong> ihn bereitsteht.<br />
INDUSTRIE<br />
UND DIE<br />
GESELL-<br />
SCHAFT<br />
REVOLUTI-<br />
ONIEREN.«<br />
JOCHEN FREY, WIRT-<br />
SCHAFTS- UND FINANZ-<br />
KOMMUNIKATION, BMW<br />
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Sei flexibel<br />
So bequem und flexibel kann Fortbewegung<br />
in Zukunft sein – wenn wir vernetzt sind. Dabei<br />
reicht es jedoch nicht aus, wenn nur Fahrzeuge<br />
untereinander oder mit Ladesäulen<br />
kommunizieren. Vielmehr müssen alle Verkehrsteilnehmer<br />
und -anbieter miteinbezogen<br />
werden. Denn das Ziel von Connected<br />
Mobility ist einer Studie von Roland Berger<br />
zufolge, Planung, Buchung und Bezahlung<br />
aller Verkehrsmittel einer Reise über einen<br />
Sei frei<br />
Wenn wir dieses Modell noch eine Stufe weiterdenken, sitzt<br />
Michael nicht am Steuer des Carsharing-Fahrzeugs, sondern<br />
lässt sich vom hochautonomen Fahrzeug zum Flughafen<br />
fahren, während er noch ein Manuskript durchliest. Ganz so<br />
abwegig scheint diese Vorstellung nicht zu sein, plant doch<br />
beispielsweise BMW, 2021 sein erstes autonom fahrendes<br />
Fahrzeug auf den Markt zu bringen. Damit dies Wirklichkeit<br />
wird, arbeiten Softwareentwickler wie Alexander Metz mit<br />
Hochdruck an der Künstlichen Intelligenz <strong>für</strong> das hochautonome<br />
Fahren. Der Machine Learning Engineer kennt die Herausforderungen,<br />
die gerade urbane Umfelder mit sich bringen:<br />
»Wir stoßen bei den Versuchen, mit regelbasierten<br />
Ansätzen die Umwelt zu verstehen und zu intepretieren an<br />
unsere Grenzen, da das Umfeld zu variabel ist. Daher verwenden<br />
wir Machine-Learning-Ansätze, um die Handlungen<br />
der anderen Verkehrsteilnehmer einzuschätzen und die<br />
Reaktion des eigenen Fahrzeuges zu steuern.«<br />
An der Entwicklung einer Software <strong>für</strong> das hochautomatisierte<br />
Fahren sind verschiedene Spezialisten beteiligt, neben<br />
Softwareentwicklern auch Datenmanager. Schließlich muss<br />
die Fülle an Daten <strong>für</strong> die Machine-Learning-Ansätze korrekt<br />
verwaltet werden. Außerdem gilt es, die Schnittstelle zur<br />
Serienproduktion zu bilden: »Die projektplangetriebene Arbeit<br />
in der klassischen Automobilindustrie mit unseren agilen,<br />
iterativen Entwicklungsmethoden zu vereinen, ist nicht<br />
immer einfach«, erklärt Metz. Die viel größere Herausforde-<br />
16 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
ung sei aber, die funktionale Sicherheit<br />
der Software auch in den<br />
absurdesten Randfällen sicherzustellen.<br />
»Daher müssen wir die aktuellen<br />
Methoden um statistische<br />
Methoden erweitern, damit wir<br />
unsere Modelle mit großen Mengen<br />
an Daten testen und verifizieren<br />
können.<br />
Sei sicher<br />
Gerade durch autonome beziehungsweise<br />
teilautomatisierte<br />
Fahrzeuge sollen Unfälle vermieden<br />
werden. Die Kampagne ›bester<br />
Beifahrer‹ des Deutschen Verkehrssicherheitsrates<br />
weist auf die<br />
Vorteile von Fahrerassistenzsystemen<br />
hin: 91 Prozent der Verkehrsunfälle<br />
mit Personenschaden sind<br />
auf das Fehlverhalten der Beteiligten<br />
zurückzuführen. Fahrerassistenzsysteme<br />
warnen frühzeitig vor<br />
kritischen Verkehrssituationen<br />
und können potenziell die Anzahl<br />
schwerer Verkehrsunfälle um die<br />
Hälfte reduzieren. Dadurch wird<br />
die Softwareentwicklung emotionalisiert,<br />
denn Entwickler wissen,<br />
dass sie einen großen Mehrwert <strong>für</strong><br />
die Gesellschaft leisten können.<br />
Alexander Metz reizt außerdem die<br />
Möglichkeit, am aktuellen Stand<br />
der Technik und Forschung zu arbeiten:<br />
»Da der Bereich noch sehr<br />
jung und noch im Wandel ist, haben<br />
wir als Entwickler die Möglichkeit,<br />
den technischen und organisatorischen<br />
Bereich in den<br />
Scrum-Teams mitzugestalten. Hier<br />
ist Pioniergeist gefragt«, sagt der<br />
Softwareentwickler.<br />
Mitgestalten der Mobilität von mogen<br />
ist auch das Stichwort <strong>für</strong> <strong>IT</strong>K<br />
Engineering: <strong>Das</strong> Unternehmen<br />
arbeitet seit Oktober 2016 an der<br />
Software AUTOSAR (Automotive<br />
Open System Architecture), einer<br />
neuen Plattform <strong>für</strong> das hochautomatisierte<br />
Fahren. Die Entwicklung<br />
neuer Software erfolgt hierbei<br />
nach sogenannten Scrum-Prozessen.<br />
Christoph Riedl, Fachreferent<br />
im Bereich Methoden bei <strong>IT</strong>K Engineering<br />
erklärt: »Beim automatisierten<br />
Fahren und der damit einhergehenden<br />
Vernetzung im<br />
Fahrzeug werden flexible Softwareplattformen<br />
benötigt, um Innovationen<br />
schnell in den Markt zu<br />
bringen. Durch unsere aktive Mitarbeit<br />
bei der Entwicklung der AUTO-<br />
SAR Adaptive Platform tragen wir<br />
maßgeblich dazu bei, dass die Plattform<br />
aktuellen und künftigen Herausforderungen<br />
im Bereich Safety und<br />
Security gerecht wird.«<br />
Im Bereich Softwareentwicklung <strong>für</strong><br />
Future Mobility besteht ein enormer<br />
Bedarf an <strong>IT</strong>-Nachwuchs. Bei BMW<br />
werden talentierte Softwareentwickler<br />
gesucht, die die Fähigkeit mitbringen,<br />
sich in komplexe Themen einzuarbeiten.<br />
Erste Kontakte in die<br />
Softwarebranchen werden genauso<br />
gerne gesehen wie die private Teilnahme<br />
an Softwareprojekten. Eine gewisse<br />
Begeisterung <strong>für</strong> Mobilität rundet<br />
das Profil ab, ist aber kein Muss: »Ich<br />
hatte ursprünglich nichts mit der Automobilindustrie<br />
zu tun, habe mich<br />
aber so sehr <strong>für</strong> Künstliche Intelligenz<br />
interessiert, dass ich zu BMW gekommen<br />
bin. Denn die Automobilindustrie<br />
ist derzeit das spannendste Umfeld,<br />
um diese Methoden<br />
anzuwenden«, schwärmt Alexander<br />
Metz. ■<br />
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<strong>IT</strong>-Nachwuchs und bietet vielfältige Einstiegsmöglichkeiten<br />
– ob durch ein Studium oder<br />
eine Ausbildung. Sergej Ritter, heute Junior<br />
ARIS Consultant, ist zum ersten Mal bei einer<br />
Berufsmesse <strong>für</strong> Hochschulabsolventen und <strong>IT</strong>-<br />
Interessierte auf die Software AG aufmerksam<br />
geworden: »Ich war sehr überrascht, dass es ein<br />
solch großes <strong>IT</strong>-Unternehmen quasi direkt vor<br />
meiner Haustür gibt«, sagt Ritter. Da der damalige<br />
Fachoberschüler schon immer großes Interesse<br />
<strong>für</strong> die <strong>IT</strong> und das Programmieren hatte,<br />
entschied er sich <strong>für</strong> eine Ausbildung zum Fach-<br />
informatiker <strong>für</strong> Anwendungsentwicklung bei<br />
der Software AG. Nach erfolgreich absolvierter<br />
Ausbildung entschloss Ritter sich, im Unternehmen<br />
zu bleiben: »Der Übergang verlief relativ<br />
problemlos. Ich wurde sofort in das Alltagsgeschäft<br />
integriert. Nach einer zweiwöchigen<br />
Schulung zu dem Produkt ARIS wurde ich dann<br />
einem Customizing-Team zugeordnet. Customizing<br />
bedeutet, dass ich das Produkt ARIS je nach<br />
Kundenwunsch um verschiedene Reports erweitere.«<br />
Umfassendes <strong>IT</strong>-Wissen sei hier<strong>für</strong> selbstverständlich<br />
unerlässlich. Aber auch ein grundlegendes<br />
Verständnis <strong>für</strong> Anforderungen und<br />
Geschäftsmodelle der Partner und Kunden sowie<br />
gute kommunikative Kompetenzen sind wichtig.<br />
Wer bei der Software AG arbeiten möchte, sollte<br />
außerdem Eigeninitiative und Engagement mitbringen.<br />
»Da die Software AG ein internationales<br />
Unternehmen ist, sollte jeder Bewerber auch über<br />
interkulturelle Kompetenzen sowie Team-Player-<br />
Qualitäten und Englischkenntnisse verfügen«,<br />
fügt der Consultant hinzu. Im Gegenzug erwartet<br />
den Mitarbeiter eine überdurchschnittliche Vergütung.<br />
Geld ist aber natürlich nur ein Faktor.<br />
Ritter schätzt beispielsweise auch das Gleitzeitmodell,<br />
das Betriebssportangebot, die internen<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten oder das Arbeitsklima<br />
innerhalb der Software AG. Außerdem hat<br />
Ritter als Consultant einen Beruf gefunden, der<br />
ihm viel Spaß macht: »Ich habe viel Kundenkontakt<br />
und bin gelegentlich auch bei Kunden vor Ort.<br />
<strong>Das</strong> Reisen macht mir entgegen meiner Erwartungen<br />
doch viel Spaß. Mir wird nicht langweilig, da<br />
immer neue Projekte und Herausforderungen auf<br />
mich warten.« ■<br />
Seit über 45 Jahren steht die Software AG <strong>für</strong><br />
Innovationen, die sich an den Bedürfnissen ihrer<br />
Kunden ausrichten. <strong>Das</strong> Unternehmen wird in<br />
zahlreichen Kategorien <strong>für</strong> Innovation und<br />
Digitalisierung als Marktführer eingestuft. Die<br />
Software AG beschäftigt rund 4.500 Mitarbeiter, ist<br />
in 70 Ländern aktiv und erzielte im Geschäftsjahr<br />
2016 einen Umsatz von 872 Millionen Euro.<br />
www.softwareag.de<br />
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Software made in Germany<br />
Standortfrage<br />
<br />
Dr. Frank Termer,<br />
Bereichsleiter Software beim Branchenverband<br />
Bitkom, sieht viel Potenzial in Software<br />
made in Germany. Die größte Herausforderung:<br />
der Fachkräftemangel. 51.000 offene<br />
<strong>IT</strong>-Stellen sind aktuell zu besetzen.<br />
Interview: Petra Herr<br />
Herr Dr. Termer, was<br />
zeichnet Deutschland<br />
als Standort<br />
<strong>für</strong> Softwareentwickler<br />
aus? Wir sind<br />
in Sachen <strong>IT</strong>-Arbeitgeber<br />
sehr breit aufgestellt, sowohl<br />
bei großen als auch<br />
bei mittleren und kleinen<br />
Unternehmen sowie Startups.<br />
Und nicht nur allein in der <strong>IT</strong>-<br />
Branche, sondern auch in anderen<br />
Branchen nimmt Software einen<br />
immer größeren Stellenwert ein.<br />
Deshalb haben wir <strong>für</strong> fast jeden<br />
Arbeitnehmer etwas in petto.<br />
In welchem Bereich nimmt<br />
Deutschland eine Vorreiterrolle<br />
in Sachen Softwareentwicklung<br />
ein? Besonders<br />
stark sind wir in den Bereichen<br />
Embedded Systems und Shopsysteme<br />
sowie im Automotivesektor.<br />
Insgesamt ist es jedoch schwierig,<br />
einer ganzen Nation eine Vorreiterrolle<br />
zuzuschreiben. Wer beispielsweise<br />
an U.S.-amerikanische<br />
Software denkt, assoziiert sofort<br />
B2C-Unternehmen wie Google<br />
oder Facebook – wieder ein ganz<br />
anderer Bereich und somit nicht<br />
wirklich vergleichbar.<br />
In den USA ist die Standortfrage<br />
klar: <strong>Das</strong> Silicon<br />
Valley is the place to be.<br />
Gibt es dazu ein deutsches<br />
Pendant? Die Frage ist, wie man<br />
das Silicon Valley definiert. Letztendlich<br />
ist es ein Ort, an dem Ideen<br />
mit technischem Know-how, Wissen<br />
und Geld zusammenfließen.<br />
Es ist ein Raum, um Neues auszuprobieren<br />
und diese neuen Ideen<br />
dann auch zu Geschäftsmodellen<br />
heranwachsen zu lassen. Etwas<br />
Vergleichbares schaffen wir in<br />
Deutschland aktuell mit den sogenannten<br />
›Hubs‹, die das Bundeswirtschaftsministeriums<br />
auf Initiative<br />
des Bitkom ins Leben gerufen<br />
hat. Hier geht es darum, deutsche<br />
Leitindustrien zu digitalisieren.<br />
STANDORT UND STATUS: WAS SOFTWARE MADE<br />
IN GERMANY DRAUF HAT. EIN GESPRÄCH M<strong>IT</strong><br />
B<strong>IT</strong>KOM-EXPERTE DR. FRANK TERMER<br />
Und welche sind das? Beispielsweise<br />
sind <strong>für</strong> den Bereich<br />
Logistik in Hamburg und Dortmund<br />
schon zwei solcher Hubs<br />
entstanden sowie <strong>für</strong> Mobility in<br />
München. Andere sollen noch<br />
folgen, wie etwa <strong>für</strong> Gesundheit<br />
in Nürnberg/Erlangen. <strong>Das</strong> Ziel<br />
ist jeweils, ein Gebäude oder eine<br />
Fläche dort bereitzustellen, wo sich<br />
die Spieler einer Branche – Global<br />
Player, Mittelständler und Startups,<br />
genauso wie Wissenschaft,<br />
Kommunen und öffentliche Verwaltung<br />
– treffen können, um eine<br />
Basisinfrastruktur zu schaffen und<br />
um Ideen auch ausprobieren zu<br />
können.<br />
Können die Hubs dem Vergleich<br />
mit dem Silicon Valley<br />
standhalten? Es geht nicht<br />
darum, ein eigenes Silicon Valley<br />
in Deutschland zu haben, sondern<br />
darum, zu verstehen, wie dieses<br />
Ökosystem <strong>für</strong> <strong>IT</strong>-Unternehmen<br />
funktioniert. <strong>Das</strong> Konzept ist dann<br />
auf die Gegebenheiten und Rahmenbedingungen<br />
Deutschlands<br />
anzupassen.<br />
Trotzdem schmücken sich<br />
<strong>IT</strong>-Unternehmen rund um<br />
Dresden mit dem Beinamen<br />
Silicon Saxony … Eine<br />
Einszueins-Kopie des Silicon Valley<br />
würde keinen Sinn machen,<br />
denn sie würde so bei uns nicht<br />
funktionieren. Sicher sind die Ansätze<br />
in Sachsen oder etwa im Softwarecluster<br />
Rhein-Main-Neckar<br />
ähnlich, die Kultur ist aber eine<br />
andere.<br />
Kein kleiner Fisch:<br />
So bedeutend ist die<br />
Softwarebranche<br />
Im Jahr 2014 waren<br />
rund 90.000 Unternehmen<br />
in der deutschen<br />
Informations- und<br />
Kommunikationsbranche<br />
tätig. Über 90<br />
Prozent dieser Firmen<br />
– 83.000 an der Zahl<br />
– erwirtschafteten<br />
ihren Umsatz dabei<br />
mit dem Schwerpunkt<br />
Software- und <strong>IT</strong>-<br />
Services. Dies zeigte<br />
eine Erhebung des<br />
Branchenverbandes<br />
Bitkom.<br />
Ein junger <strong>IT</strong>-Gründer fragt<br />
Sie, wo in Deutschland er auf<br />
fruchtbare Gründerwiesen stößt<br />
– was wäre Ihr Rat? <strong>Das</strong> hängt natürlich<br />
von der Branche ab. In einer Studie<br />
haben wir Start-up-Gründer selbst<br />
befragt, welche deutsche Stadt sie <strong>für</strong> den<br />
besten Ort <strong>für</strong> Gründungen halten. Knapp<br />
drei Viertel, also 73 Prozent der befragten<br />
Gründer, entschieden sich <strong>für</strong> Berlin, weit<br />
abgeschlagen folgen Hamburg mit 14 und<br />
München mit neun Prozent.<br />
Warum Berlin? Diese Stadt hat schlicht<br />
die besten Voraussetzungen <strong>für</strong> die Gründung<br />
eines <strong>IT</strong>-Start-ups. Es wirkt sich einerseits<br />
günstig aus, dass es dort bereits so<br />
viele Start-ups gibt. Dadurch hat sich eine<br />
gründerfreundliche Kultur entwickelt.<br />
Andererseits sind dort Lebenshaltungskosten<br />
noch vergleichsweise niedrig. Nicht<br />
zu unterschätzen ist auch der international<br />
sehr gute Ruf Berlins, denn viele Unternehmen<br />
streben eine schnelle Internationalisierung<br />
an.<br />
Nicht jeder ist ein Gründertyp.<br />
Woran können sich Absolventen<br />
orientieren, die in der Softwarebranche<br />
einsteigen wollen?<br />
Wer weiß, womit er sich nach dem Einstieg<br />
beschäftigen möchte, sollte sich in den jeweiligen<br />
Schwerpunktregionen umsehen.<br />
Typischerweise finden sich Automobilunternehmen<br />
eher im Süden Deutschlands,<br />
im Großraum München oder Stuttgart.<br />
Für Finanzen ist die Region um Frankfurt,<br />
<strong>für</strong> Versicherungen um Köln und <strong>für</strong> Logistik<br />
um Dortmund oder Hamburg attraktiv.<br />
<strong>Das</strong> Potenzial <strong>für</strong> Software in Deutschland<br />
ist sehr groß. Nun braucht es noch die entsprechenden<br />
Fachkräfte, um dieses Potenzial<br />
auch auszuschöpfen. n<br />
Foto: privat<br />
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Richtig handeln.<br />
Als <strong>IT</strong>'ler zum<br />
Discounter Nr.1<br />
fuer-echte-kaufleute.de
BANKEN & VERSICHERUNGEN<br />
LUST AUF VERÄNDE-<br />
RUNGEN? DANN KOMM<br />
IN DIE WELT DER<br />
FINANZDIENSTLEISTER<br />
UND VERSICHERUNGEN<br />
Text: Sabine Olschner<br />
Sina Gunkel<br />
Personalentwicklung & Talentmanagement,<br />
comdirect<br />
»Bewerber sollten <strong>für</strong> einen<br />
Einstieg bei uns ein abgeschlossenes<br />
<strong>IT</strong>-Studium oder eine<br />
vergleichbare Qualifikation mitbringen.<br />
Die Begeisterung <strong>für</strong> <strong>IT</strong>-<br />
Themen und erste Erfahrungen<br />
in Programmen wie Java sind<br />
ebenso wichtig wie die Freude<br />
an Teamarbeit, Begeisterung <strong>für</strong><br />
Neues und eine gute Kommunikationsfähigkeit.«<br />
Michel Hose<br />
Personalreferent,<br />
Barmenia Versicherungen<br />
»<strong>IT</strong>ler, die sich bei uns bewerben,<br />
müssen keine Versicherungskenntnisse<br />
mitbringen<br />
– das lernen sie bei uns in Weiterbildungen<br />
und bei der täglichen<br />
Arbeit. Von Vorteil sind<br />
zum Beispiel Java-Kenntnisse,<br />
denn Java ist bei uns die gebräuchlichste<br />
Programmiersprache.<br />
Berufserfahrung in<br />
der Branche wäre wunderbar.«<br />
Millionen Deutsche nutzten im<br />
Jahr 2016 Online-Banking-Dienste.<br />
4,4 Millionen Versicherungskunden<br />
haben vergangenes Jahr<br />
im Internet eine Versicherung abgeschlossen.<br />
Hunderte von Apps<br />
wollen Nutzern den Umgang mit<br />
ihren Finanzen erleichtern. Willkommen<br />
in der digitalen Welt der<br />
Banken, Versicherungen und Finanzdienstleister.<br />
Lange Zeit hinkte die Finanzbranche<br />
beim Thema Digitalisierung hinterher.<br />
An den Schnittstellen zu Kunden<br />
und Interessenten ist in den vergangenen<br />
Jahren bereits viel passiert – doch<br />
die internen Prozesse werden erst<br />
nach und nach digitalisiert. <strong>Das</strong> ist<br />
auch dringend nötig, denn anders lassen<br />
sich die vielen Daten, die durch<br />
onlinebasierte Geschäftsmodelle, aber<br />
auch durch die anhaltend hohen Regulierungsanforderungen<br />
gesammelt<br />
werden, nicht in den Griff bekommen.<br />
Aufsichtsbehörden fordern von<br />
Banken Stresstests und Performance-<br />
Kennzahlen, das interne Risikomanagement<br />
braucht Daten <strong>für</strong> die Risikoabschätzung.<br />
Big Data ist das<br />
Stichwort, das vor allem Banken und<br />
Versicherungen beschäftigt. Auch die<br />
<strong>IT</strong>-Sicherheit ist ein besonders wichtiges<br />
Thema in der Branche, die auf das Vertrauen<br />
ihrer Kunden baut. »Prozesse und Produkte der<br />
Finanzwelt werden sich weiterhin verändern,<br />
die Entwicklungszyklen werden schneller«,<br />
glaubt Prof. Dr. Peter Roßbach von der Frankfurt<br />
School of Finance & Management. Daher<br />
braucht die Branche dringend <strong>Informatiker</strong> und<br />
Wirtschaftsinformatiker, die die Unternehmen<br />
auf ihrem Weg in die Digitalisierung begleiten.<br />
Eines der Unternehmen, die händeringend<br />
Nachwuchs suchen, sind die Barmenia Versicherungen.<br />
»Es ist schwierig, gute <strong>IT</strong>ler zu finden,<br />
denn die Finanzbranche hat leider den Ruf,<br />
nicht besonders sexy zu sein«, sagt Personalreferent<br />
Michel Hose. »Wer aber einmal bei uns reingeschnuppert<br />
hat, ist meist überrascht über die<br />
Vielfalt der Aufgaben und die moderne und agile<br />
Arbeitsweise.« Die Barmenia beschäftigt über<br />
200 Mitarbeiter in der <strong>IT</strong>. Die meisten <strong>Informatiker</strong><br />
arbeiten in der Entwicklung und setzen die<br />
Anforderungen der Fachbereiche um. Andere<br />
beschäftigen sich etwa mit SAP-Lösungen oder<br />
betreuen die <strong>IT</strong>-Infrastruktur <strong>für</strong> die Mitarbeiter<br />
im Haus. »Die Nähe zu den Fachbereichen ist<br />
uns wichtig, daher wollen wir unsere <strong>IT</strong>-Aufgaben<br />
auch nicht zu externen Dienstleistern auslagern«,<br />
so der Personalreferent.<br />
Die Softwareentwickler kümmern sich zum<br />
Beispiel um Kundenmanagementsysteme, um<br />
die Internetpräsenz des Unternehmens oder um<br />
digitale Abschlussprozesse <strong>für</strong> Versicherungsverträge.<br />
An Ideen mangelt es den Fachbereichen<br />
nicht: »Für unsere Krankenversicherungskunden<br />
haben wir beispielsweise eine App<br />
entwickelt, mit der sie ihre Arztrechnungen<br />
einscannen und online an uns schicken können«,<br />
berichtet Michel Hose. Damit sich <strong>IT</strong>ler <br />
Fotos: privat<br />
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7 FRAGEN ???<br />
… beantwortet<br />
Corin Dignas,<br />
Junior-Entwickler<br />
bei Lunar, der <strong>IT</strong>-<br />
Tochter von Edeka.<br />
Der 28-jährige<br />
Absolvent der<br />
Informationstechnik<br />
startete seine<br />
Karriere mit einem<br />
Traineeprogramm<br />
Corin, wie hast du deine ersten hundert<br />
Tage als Junior-Entwickler bei Lunar<br />
erlebt? Während der ersten hundert<br />
Tage habe ich nicht nur meine Fähigkeiten<br />
als Entwickler verbessert, sondern<br />
auch ein umfangreiches Prozesswissen<br />
aufgebaut. Da<strong>für</strong> wurde mir ab<br />
dem ersten Tag ein Senior-Entwickler<br />
zugeteilt, der als eine Art Mentor fungierte<br />
und sich bewusst Zeit <strong>für</strong> meine<br />
Einarbeitung nahm.<br />
Warum würdest du das Traineeprogramm<br />
bei Lunar empfehlen?<br />
<strong>Das</strong> Programm bietet den Teilnehmern<br />
die Möglichkeit, nicht nur<br />
Lunar, sondern auch den Edeka-Verbund<br />
in vielen Facetten kennenzulernen.<br />
Die Arbeitsplatzrotation umfasst<br />
nämlich nicht nur unterschiedliche<br />
Bereiche bei Lunar, sondern auch<br />
einen Einsatz bei einer der sieben<br />
Edeka-Regionalgesellschaften, einem<br />
selbstständigen Einzelhändler und<br />
der Edeka-Zentrale. So bekommt<br />
man einen sehr guten Einblick in den<br />
Verbund.<br />
Was war bisher dein spannendstes Projekt?<br />
Die Einführung von SAP Transportation<br />
Management, einem Softwareprodukt<br />
zur Optimierung der<br />
Transportlogistik in einer der Edeka-<br />
Regionalgesellschaften.<br />
Wenn du deinen Arbeitgeber mit fünf<br />
Eigenschaftswörtern beschreiben müsstest,<br />
welche wären das? Ich versuche<br />
es mit den fünf Buchstaben von Lunar:<br />
lebhaft, unverwechselbar, nutzenorientiert,<br />
agil, richtungsweisend.<br />
Was zeichnet Lunar als Arbeitgeber<br />
aus? Lunar bietet mir interessante<br />
Aufgaben, flexible Arbeitszeiten,<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten, mit<br />
Hamburg und Mannheim attraktive<br />
Standorte sowie die unmittelbare<br />
Nähe zu Edeka, einem der größten Lebensmittelhändler<br />
Deutschlands.<br />
Wie gestaltet sich ein typischer Arbeitstag?<br />
Es gibt nicht den typischen<br />
Arbeitstag. Der Tag nimmt die unterschiedlichsten<br />
Wege: Als Entwickler<br />
schreibe ich nicht nur täglich zahlreiche<br />
Codezeilen, sondern analysiere<br />
auch Problemstellungen mit Beraterkollegen<br />
oder nehme an unterschiedlichen<br />
Meetings teil.<br />
Welche Herausforderungen begegnen<br />
dir als Junior-Entwickler bei Lunar? Die<br />
tagtäglichen Herausforderungen können<br />
unterschiedlichster Natur sein.<br />
<strong>Das</strong> geht von der Behebung von Softwarefehlern<br />
über die Architektur neuer<br />
Softwarekomponenten bis hin zur<br />
Analyse von <strong>IT</strong>-Prozessen. ■<br />
Foto: privat<br />
Wir sind alles andere als<br />
staubig.*<br />
Auch wenn sich die Versicherungsfälle der Hannover Rück gelegentlich<br />
um Sandstürme und Verwüstungen drehen, werden Sie bei uns nicht<br />
auf eine staubige Unternehmenskultur treffen. Vielmehr auf Teamgeist,<br />
Kollegialität und Raum <strong>für</strong> eigene Ideen. Haben Sie als Multitalent sowohl<br />
an kon zep tioneller Arbeit als auch am Tagesgeschäft Spaß? Bei<br />
uns können Sie Ihr ökonomisches oder mathema tisches Talent an vielen<br />
Stellen einbringen. Schauen Sie, was wir Ihnen zu bieten haben:<br />
hannover-rueck.jobs<br />
* Wir rückversichern sogar dagegen.<br />
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BANKEN & VERSICHERUNGEN<br />
»EINE SCHICKE WEBSE<strong>IT</strong>E, EINE COOLE APP FÜR EIN<br />
JUGENDLICHES PUBLIKUM UND SCHON IST DIE<br />
DIG<strong>IT</strong>ALISIERUNG VOLLZOGEN? DEM IST NICHT SO!«<br />
MARIO ZILLMANN, PARTNER BEI LÜNENDONK & HOSSENFELDER<br />
Marc-Oliver Dorn<br />
Senior Manager Human Resources,<br />
Hannover Re<br />
»Neben dem Wissen aus dem<br />
Studium sollten <strong>IT</strong>ler erste<br />
praktische <strong>IT</strong>-Erfahrungen mitbringen.<br />
Darüber hinaus ein<br />
starkes Interesse, fachlich aktuell<br />
zu bleiben. Da wir auch<br />
<strong>für</strong> unsere internationalen<br />
Standorte Service anbieten,<br />
sind Englischkenntnisse und<br />
Spaß an der Zusammenarbeit<br />
mit Kollegen aus anderen Kulturkreisen<br />
sehr wichtig.«<br />
Frank Paul<br />
Abteilungsleiter <strong>IT</strong> Finanzierung & Zahlungsverkehr,<br />
HSH Nordbank<br />
»Unsere <strong>Informatiker</strong> müssen<br />
das, was sie tun, in verständlichem<br />
Deutsch erklären können.<br />
Wir erwarten zu Beginn<br />
keine tiefen Bankkenntnisse, es<br />
ist allerdings zum Berufsstart<br />
hilfreich, ein Grundverständnis<br />
<strong>für</strong> Bankfunktionen zu<br />
haben. Softwareentwicklung<br />
erfolgt in der Regel mit Java<br />
beziehungsweise ABAP als Programmiersprache<br />
der SAP.«<br />
und Versicherungsexperten auch<br />
verstehen, gibt es in der Entwicklung<br />
erfahrene Leute, die sich jahrelang<br />
in Versicherungsthemen<br />
eingearbeitet haben. Auf Produktseite<br />
hingegen sitzen Zuständige,<br />
die auch Ahnung von <strong>IT</strong> haben.<br />
Diese beiden sprechen die<br />
gleiche Sprache und bilden damit<br />
die Brücke zwischen den Technikern<br />
und den Versicherungsfachleuten.<br />
»Besonders gute Brückenbauer<br />
sind Wirtschaftsinformatiker«, ist<br />
Peter Roßbach von der Frankfurt<br />
School überzeugt, »weil sie Wissen<br />
aus Technik und Wirtschaft mitbringen.«<br />
Reinen <strong>Informatiker</strong>n<br />
empfiehlt er, durch Praktika oder<br />
Werkstudententätigkeiten in der<br />
Finanzbranche Berufserfahrung<br />
zu sammeln. »Auch Traineeprogramme<br />
können <strong>für</strong> den Einstieg<br />
hilfreich sein«, so der Professor.<br />
Selbst wenn die <strong>IT</strong>-Aufgaben aufgrund<br />
der vielen Regulatorien<br />
strukturiert angegangen werden<br />
müssen, ist auch Kreativität gefragt,<br />
so Roßbach weiter. »Viele der<br />
künftigen Anwendungstechnologien<br />
arbeiten mit Künstlicher Intelligenz«,<br />
nennt er ein Beispiel.<br />
Innovative Option: Fintechs<br />
Zahlreiche Start-ups machen mittlerweile<br />
Banken und Versicherungen<br />
Konkurrenz. Ihr Vorteil: Sie<br />
konzentrieren sich von Anfang an<br />
auf den Einsatz moderner Finanztechnologien.<br />
Die Geschäftsmodelle<br />
sind ganz unterschiedlich:<br />
Fintechs vermitteln beispielsweise<br />
Finanzprodukte, unterstützen Kunden<br />
bei Finanzentscheidungen<br />
oder bieten Kreditvergleichsdienste.<br />
Den Ideen der Gründer sind keine<br />
Grenzen gesetzt, fast täglich betreten<br />
neue Anbieter den Markt.<br />
Eins der bereits etablierten Fintech-Unternehmen<br />
ist der Kreditvermittler Auxmoney,<br />
der seit zehn Jahren private Kreditnehmer<br />
und Anleger über einen Online-Marktplatz<br />
zusammenbringt. »Wir wollen unsere Geschäftsprozesse<br />
soweit es geht digitalisieren.<br />
<strong>Das</strong> macht es <strong>für</strong> unsere Kunden einfacher<br />
und schneller und <strong>für</strong> uns effizienter«, erklärt<br />
Chief Operation Officer, COO, Arie Wilder.<br />
<strong>Informatiker</strong> arbeiten dabei in agilen Teams<br />
eng mit Produkt- und Testmanagern zusammen,<br />
die die neu entwickelten Features testen,<br />
bevor sie öffentlich gemacht werden. Die<br />
Softwareentwickler werden früh in die Ideenfindung<br />
eingebunden und gestalten die<br />
Produkte mit.<br />
»Fachlich sollten sich Bewerber mit PHP-Programmierung<br />
und dem Datenbanksystem<br />
MySQL auskennen«, sagt Arie Wilder.<br />
Kenntnisse zu weiteren Softwareprogrammen<br />
sowie dem Webframework Symfony<br />
sind von Vorteil. »Finanzwissen ist <strong>für</strong> uns<br />
eher sekundär«, so der COO, »das können wir<br />
von <strong>Informatiker</strong>n weniger erwarten«. Allerdings<br />
sollten Bewerber gegenüber Finanzthemen<br />
aufgeschlossen sein und sich vor allem<br />
in den Kunden hineinversetzen können. Darüber<br />
hinaus sind Neugierde und die Motivation,<br />
sich weiterentwickeln zu wollen, entscheidend.<br />
»Im Gegensatz zu vielen<br />
klassischen Finanzdienstleistern setzen wir<br />
auf agile Softwareentwicklung«, so Wilder.<br />
<strong>Das</strong> bedeutet: sich selbst organisierende<br />
Teams, ein geringer bürokratischer Aufwand<br />
und schnelle Entwicklungszyklen.<br />
Wenn man also genau hinschaut, wird klar:<br />
Die Finanzbranche ist alles andere als verstaubt.<br />
Es tut sich derzeit viel – mitunter viel<br />
mehr als in anderen Branchen, die die Digitalisierung<br />
bereits vollzogen haben und schon<br />
wieder in ruhigerem Fahrwasser schwimmen.<br />
<strong>IT</strong>ler, die Lust auf Veränderungen haben,<br />
sind also aktuell bei Banken, Versicherungen,<br />
Finanzdienstleistern oder Fintechs<br />
gut aufgehoben. ■<br />
Fotos: © www.rolandschmidt-fotografie.de, privat<br />
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Ihr Job: Gemeinsam.*<br />
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WANTED: <strong>IT</strong>LER M<strong>IT</strong><br />
BERATERQUAL<strong>IT</strong>ÄTEN<br />
Text: Julia Wolf<br />
DIE DIG<strong>IT</strong>ALISIERUNG VERÄNDERT DIE CONSULTINGBRANCHE: NEUE ARBE<strong>IT</strong>SWEISEN ENTSTEHEN,<br />
<strong>IT</strong>-EXPERTENWISSEN IST INZWISCHEN IN ALLEN BEREICHEN GEFRAGT.<br />
WO EINSTEIGEN, WAS M<strong>IT</strong>BRINGEN UND WELCHE AUFGABEN ÜBERNEHMEN? DAS LIEST DU HIER<br />
Prozent der Personaler achten bei Bewerbungen<br />
um eine Beraterstelle auf die Abschlussnote.<br />
Euro verdiente ein Berater in der <strong>IT</strong>K-Branche<br />
in Deutschland durchschnittlich im Jahr 2016.<br />
55<br />
56.821<br />
neue Beraterjobs sind in Deutschland im Jahr<br />
2016 in den Consultingfirmen geschaffen worden.<br />
Prozent der Consultants glauben, dass sich das Portfolio,<br />
die Geschäftsmodelle und die Prozesse im Unternehmen<br />
mit der zunehmenden Digitalisierung verändern werden.<br />
Consultants kümmerten sich im Jahr 2016 in Deutschland<br />
darum, Unternehmen mit ihrer Expertise voranzubringen.<br />
Prozent der Personalverantwortlichen<br />
schätzen Englischkenntnisse als wichtige<br />
bis sehr wichtige Zusatzqualifikation ein.<br />
76<br />
5.000<br />
115.000<br />
84<br />
Die Consultingbranche in Deutschland<br />
boomt. Im vergangenen Jahr ist der Umsatz<br />
der Branche um 7,4 Prozent gestiegen – auf<br />
ganze 29 Milliarden Euro. Und es wird rosig<br />
weitergehen: Für das Jahr <strong>2017</strong> erwartet der<br />
Bundesverband Deutscher Unternehmensberater<br />
eine Zunahme um 8,3 Prozentpunkte.<br />
Mitverantwortlich <strong>für</strong> das Branchenwachstum<br />
ist natürlich der digitale Wandel. Doch<br />
Unternehmensberatungen gibt es schon<br />
weitaus länger als etwa Computer, Smartphones<br />
oder das Internet: Sie gehen auf das 19.<br />
Jahrhundert zurück. Treiber <strong>für</strong> ihr Aufkommen<br />
war die Industrialisierung. Sie sorgte da<strong>für</strong>,<br />
dass man Arbeitsschritte aufteilte und<br />
sich Eigentümer von Managern unterschieden.<br />
Die Wirtschaftskrise von 1929 feuerte<br />
die Entwicklung weiter an. Der Blick auf die<br />
Geschichte zeigt: Je komplexer die Welt, desto<br />
mehr sind wir auf die Expertise anderer angewiesen.<br />
Beste Aussichten <strong>für</strong> Berater.<br />
24 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
EINSTIEGSGEHALT<br />
Junior <strong>IT</strong>-Berater, Jahresbruttoverdienst<br />
43.563 €<br />
oberes Viertel der Gehälter<br />
42.881 €<br />
Median<br />
40.500 €<br />
unteres Viertel der Gehälter<br />
Ein 4,8 prozentiges<br />
Marktwachstum erwarten die<br />
führenden deutschen Anbieter<br />
von Technologieberatung und<br />
Engineering Services <strong>für</strong> <strong>2017</strong>.<br />
Ganze 92 Prozent der Consultants<br />
rechnen in den nächsten<br />
Jahren mit einer zunehmenden<br />
Virtualisierung ihrer Dienstleistung.<br />
Quellen: JobTrends <strong>2017</strong>, BDU, gehaltsreporter.de, Statista, Lünendonk<br />
Illustrationen: © Markus Mainka, alexdndz, vladwel / Fotolia Foto: Platinion<br />
5<br />
GRÜNDE<br />
FÜR<br />
eine Karriere<br />
als <strong>IT</strong>-Berater<br />
1<br />
Challenge <strong>IT</strong><br />
Wer Herausforderungen liebt<br />
und gern Verantwortung trägt,<br />
ist in der Beratung goldrichtig.<br />
2<br />
Earn <strong>IT</strong><br />
Beratungshäuser verlangen<br />
viel, entlohnen ihre Mitarbeiter<br />
aber auch entsprechend gut.<br />
3<br />
Make <strong>IT</strong> (a) Career<br />
Selbst wenn es ›out‹ statt ›up‹<br />
heißen sollte, stehen <strong>IT</strong>-Beratern<br />
meist viele Türen offen.<br />
4<br />
Know <strong>IT</strong><br />
Die Lernkurve von Beratern ist<br />
sehr steil, das akquirierte Wissen<br />
nützlich <strong>für</strong> Folgeprojekte.<br />
5<br />
Network <strong>IT</strong><br />
Zahlreiche Kunden, wechselnde<br />
Teammitglieder – <strong>IT</strong>-Berater haben<br />
mit vielen Personen Kontakt.<br />
Spannende Projekte, anspruchsvolle<br />
Kunden und viel <strong>IT</strong>-Expertise<br />
Mirjam Bayatloo erzählt von ihrer Arbeit beim<br />
<strong>IT</strong>-Consultingunternehmen Platinion<br />
Frau Bayatloo, wie verlief Ihr Einstieg? Angenehm<br />
und sehr intensiv. Nach einer Woche Onboarding<br />
ging es direkt zum ersten Kundenprojekt. In jedem<br />
neuen Projekt ist eine sehr schnelle Einarbeitung<br />
in die fachliche, technische und organisatorische<br />
Situation des Kunden gefragt. Hier<strong>für</strong> stand und<br />
steht mir auch heute noch viel Support von allen<br />
Seiten zur Verfügung.<br />
Ihre größte Herausforderung bei der Arbeit?<br />
Tatsächlich die sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten<br />
beim Kunden – und weniger die Inhalte oder die<br />
Arbeitsbelastung selbst. Meine Erfahrung ist, dass es<br />
sich lohnt, beim Kunden sehr schnell die politischen<br />
Verflechtungen im Unternehmen aufzugreifen und sie<br />
bei Terminen zu berücksichtigen. <strong>Das</strong> beeinflusst den<br />
Ablauf des gesamten Projekts ungemein. <strong>Das</strong> richtige<br />
Fingerspitzengefühl kann entscheidend sein.<br />
Welches Projekt hat Sie bisher am meisten weitergebracht?<br />
Mein aktuelles: Wir erstellen aus strategischer<br />
Perspektive ein fachlich-technisches Zielbild<br />
<strong>für</strong> die nächsten zehn Jahre in einem hochkomplexen<br />
Umfeld. Ich kann sehr viel <strong>für</strong> mich mitnehmen,<br />
lerne neue Tools und Methoden kennen und<br />
bekomme Einblicke in eine <strong>für</strong> mich unbekannte<br />
Branche mit herausfordernden Anwendungslandschaften.<br />
Gibt es Aufgaben, die Sie so nicht erwartet haben? Es<br />
gibt tatsächlich wenige alltägliche Aufgaben, was<br />
ich positiv finde. Etwa drei Monate nach meinem<br />
Einstieg wurde mir die Verantwortung <strong>für</strong> ein Teilmodul<br />
des Projekts übertragen: In vier Wochen die<br />
Entwicklung eines Zielbilds <strong>für</strong> eine Konzerninfrastruktur<br />
in einem internationalen Team steuern.<br />
<strong>Das</strong> ist sicherlich nicht selbstverständlich.<br />
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GROSSE FISCHE<br />
ODER GOLDENE M<strong>IT</strong>TE<br />
Text: Julia Wolf<br />
WAS ERSCHEINT<br />
DIR VERLOCKEN-<br />
DER – ARBE<strong>IT</strong>EN IM<br />
M<strong>IT</strong>TELSTAND ODER<br />
IM KONZERN? DIE<br />
RICHTIGE WAHL DES<br />
ARBE<strong>IT</strong>GEBERS KANN<br />
ENTSCHEIDEND SEIN<br />
FÜR DEINE ZUFRIE-<br />
DENHE<strong>IT</strong> IM JOB<br />
Nehmen wir zuerst das Naheliegende unter die<br />
Lupe: <strong>für</strong> viele <strong>IT</strong>-Absolventen mit Consulting-<br />
Faible ist das der Einstieg bei den Großen, deren<br />
Name schon lange ein Begriff ist. Dort hat auch<br />
Marco Willmanns seine Karriere gestartet. Für<br />
den heutigen <strong>IT</strong>-Consultant und Client Manager<br />
bei Atos zählte vor allem die große Vielfalt an<br />
Möglichkeiten, die ein Konzern bietet. Er absolvierte<br />
ein Duales Studium mit dem Unternehmen,<br />
hatte Lust, viele internationale Erfahrungen<br />
zu sammeln und in einem multikulturellen<br />
Team weltweit Kontakte zu knüpfen. Und noch<br />
etwas steckte hinter seiner Entscheidung <strong>für</strong> einen<br />
Global Player: Willmanns wollte vermeiden,<br />
sich sofort auf ein Fachgebiet festzulegen. Er<br />
hielt sich lieber die Möglichkeit offen, sich innerhalb<br />
des Konzerns frei nach seinen Interessen zu<br />
entwickeln. So überrascht der Karriereweg des<br />
jungen <strong>IT</strong>-Beraters kaum: »Ich habe als Document<br />
Management Systems Consultant begonnen,<br />
bin dann über Output Management Consulting<br />
zum <strong>IT</strong> Project Management gekommen,<br />
war zwischendurch Service Delivery Manager<br />
und bin aktuell Client Manager«, erzählt Willmanns.<br />
Auch Harry Daniel Lersch hat sich mit IBM <strong>für</strong><br />
ein großes Unternehmen entschieden, weil er<br />
einen möglichst breiten Überblick über das vielseitige<br />
Spektrum an <strong>IT</strong>-Themen und ihre Zusammenhänge<br />
gewinnen wollte. Besonders<br />
wichtig war es dem heutigen Managing Consultant,<br />
in der Praxis herauszufinden, was wirklich<br />
hinter dem Schlagwort ›digitale Transformation‹<br />
steckt, was <strong>für</strong> eine erfolgreiche Umsetzung dieser<br />
wichtig ist, und welche Themen ihm am<br />
meisten Spaß machen. »In einer großen <strong>IT</strong>-Beratung<br />
gibt es buchstäblich <strong>für</strong> jedes Thema Experten,<br />
von denen ich lernen und mich mit ihnen<br />
austauschen kann«, erklärt Lersch begeistert.<br />
Doch es ist nicht nur die große Themenvielfalt,<br />
die Konzerne attraktiv macht. Sanna Takanen,<br />
Senior Managerin bei Accenture, war zum Beispiel<br />
besonders vom achtwöchigen Trainingsprogramm<br />
angetan. <strong>Das</strong> Unternehmen bereitet<br />
damit neue Kollegen aus dem technischen Bereich<br />
in praxisnahen Schulungen auf den Einsatz<br />
beim Kunden vor. Für Takanen stellte es die ideale<br />
Möglichkeit dar, im <strong>IT</strong>-Bereich durchzustarten.<br />
Zum Durchstarten eignet sich der Mittelstand<br />
natürlich ebenfalls, auch wenn hier wieder andere<br />
Aspekte im Vordergrund stehen. Für Caroline<br />
Kleist, Business Intelligence-Consultant bei Mayato,<br />
war die Kombination aus fachlicher Analyse<br />
und technischer Umsetzung im Bereich Business<br />
Intelligence und Analytics sowie die<br />
familiäre Unternehmenskultur ausschlaggebend.<br />
Beides begeisterte sie sofort. »Ich habe bei<br />
Mayato die Möglichkeit gefunden, mich direkt<br />
beim Berufseinstieg mit meinem Wissen einbringen<br />
zu können und mich laufend weiterzubilden,<br />
da ich eng mit erfahrenen Kollegen zusammenarbeite<br />
und so von ihrer Erfahrung<br />
profitieren kann«, erzählt Kleist von ihren Anfängen<br />
bei dem mittelständischen <strong>IT</strong>-Unternehmen.<br />
<strong>IT</strong>-BERATER IM M<strong>IT</strong>TELSTAND<br />
SOLLTEN AUCH MAL INS KALTE<br />
WASSER SPRINGEN KÖNNEN.<br />
Auch <strong>für</strong> Christian Großmann, ERP-Berater bei<br />
Cosmo Consult, zählten in erster Linie die Menschen.<br />
Er schätzt den direkten Draht, den er zu<br />
seinen Kunden hat, und arbeitet bei seinen Projekten<br />
gerne in Teams eng mit seinen Kollegen<br />
zusammen. In einem kleineren Unternehmen<br />
sieht er hier<strong>für</strong> das ideale Umfeld. Die enge Zusammenarbeit<br />
bringt viele Vorteile mit sich:<br />
Fotos: privat, Michel Buchmann<br />
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Großmann schätzt es etwa, einen guten Gesamtüberblick<br />
über alle Projekte und Lösungen<br />
im Unternehmen zu haben. Daneben erleichtern<br />
kurze Abstimmungswege seine tägliche<br />
Arbeit. »Wir haben zum Beispiel hier in Berlin<br />
eine Feedback-Box im Flur hängen, in die ich<br />
meine Zettel mit Ideen und Meinungen stecke.<br />
Ich bekomme darauf direkt Rückmeldung von<br />
der Geschäftsleitung – kürzer geht die Abstimmung<br />
gar nicht«, erzählt Großmann von den<br />
einfachen Abläufen in seinem Unternehmen.<br />
Den persönlichen, teils familiären Umgang<br />
empfindet der ERP-Berater als sehr angenehm.<br />
Doch auch harte Faktoren bestätigen ihn in seiner<br />
Entscheidung <strong>für</strong> den Mittelstand: Die Lernkurve<br />
sei am Anfang steiler, sagt er. Weil Einsteiger<br />
schneller beim Kunden dabei sind.<br />
PROJEKTARBE<strong>IT</strong> HEISST M<strong>IT</strong> MENSCHEN<br />
ARBE<strong>IT</strong>EN. EMPATHIEFÄHIGKE<strong>IT</strong> IST<br />
DESHALB ENORM WICHTIG.<br />
Doch natürlich sollten Einsteiger auch mit der<br />
Kehrseite dieser Eigenschaften rechnen. So werden<br />
sie etwa nicht wie im Konzern häufig üblich<br />
an die Hand genommen, sondern haben von Beginn<br />
an eine hohe Eigenverantwortung. Auch<br />
die Jobposition ist nicht starr fixiert. Schon am<br />
folgenden Tag können neuartige Aufgaben auf<br />
die Einsteiger zukommen. Daher ist Flexibilität<br />
gefragt. Scheuklappendenken hindert enorm,<br />
da<strong>für</strong> sei der Blick über den Tellerrand umso<br />
wichtiger, findet Christian Großmann von Cosmo<br />
Consult. Auch Caroline Kleist von Mayato<br />
betont das dynamische Umfeld und den steten<br />
Wandel, auf den sich Mitarbeiter in einem mittelständischen<br />
Beratungshaus einstellen müssen.<br />
Dieser Wandel ist entscheidend: Wachsende<br />
Unternehmen in einem kompetitiven Beratungs-<br />
und Technologieumfeld müssen sich laufend<br />
weiterentwickeln, um immer einen Schritt<br />
voraus zu sein. »<strong>Das</strong> Spannende daran ist, dass<br />
ich aufgrund der Unternehmensgröße und -kultur<br />
diese Entwicklung aktiv mitgestalten kann«,<br />
sagt Kleist.<br />
Im Konzern ist der einzelne Mitarbeiter dagegen<br />
oft das kleine Rädchen im Getriebe. Was seine<br />
Arbeit am Ende bewirkt, zeigt sich zum Teil nur<br />
indirekt. Doch wo es Nachteile gibt, tauchen andere<br />
Vorteile auf: »Größter Pluspunkt sind <strong>für</strong><br />
mich die vielfältigen Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten,<br />
fachlich wie auch persönlich«,<br />
verrät IBM Managing Consultant Lersch. Wer<br />
sich anfangs noch nicht auf ein konkretes Thema<br />
festlegen wolle, könne in Projekten, Schulungen<br />
und im Austausch mit Kollegen in viele Themen<br />
hineinschnuppern, Erfahrungen sammeln und<br />
sich dann schlussendlich aufgrund dieser Erfahrungen<br />
entscheiden, sagt er. So können sich Berufseinsteiger<br />
Harry Lersch zufolge langfristig<br />
zu ausgewiesenen Experten entwickeln – sei es<br />
<strong>für</strong> die Bereiche digitale Strategie,<br />
mobile App-Entwicklung, Softwarelösungen<br />
oder eben <strong>für</strong> bestimmte<br />
Industrien.<br />
Harry Daniel Lersch, Managing Consultant<br />
bei IBM<br />
Worauf müssen sich Einsteiger bei<br />
großen Konzernen einstellen?<br />
»Konzerne brauchen, um<br />
wettbewerbsfähig zu bleiben,<br />
ein gewisses Maß an standardisierten<br />
Strukturen, Prozessen und Hierarchien,<br />
die sich jedoch im Laufe der Zeit<br />
wandeln können. Einsteiger sollten die<br />
Spielregeln eines großen, eingespielten<br />
Teams annehmen und zugleich<br />
durch gute Ideen und die individuelle<br />
Persönlichkeit eigene Akzente setzen.«<br />
Caroline Kleist, Business Intelligence-<br />
Consultant bei Mayato<br />
Warum lohnt es sich, bei einem Mittelständler<br />
zu arbeiten?<br />
»Aus meiner Sicht sind unsere<br />
flachen Hierarchien und die familiäre<br />
Unternehmenskultur ein großer<br />
Vorteil, in einem mittelständischen<br />
Unternehmen wie Mayato zu arbeiten.<br />
Wir haben die Möglichkeit, durch kurze<br />
und schnelle Entscheidungswege<br />
direkt am Erfolg des Unternehmens<br />
mitzuarbeiten und zu partizipieren.«<br />
Sanna Takanen von Accenture<br />
kann sich gut vorstellen, dass sich<br />
Neueinsteiger erst in die Unternehmenskultur<br />
eines Konzerns einfinden<br />
müssen. Schließlich erscheint<br />
so ein großes, vernetztes Gebilde<br />
auf den ersten Blick doch recht<br />
komplex. Da der einzelne Mitarbeiter<br />
unter tausenden schnell mal untergehen<br />
kann, rät Harry Daniel<br />
Lersch von IBM: »Es gehört auch<br />
dazu, sich mal mutig nach vorne zu<br />
stellen und zu zeigen, was man<br />
kann, will und wo<strong>für</strong> man steht. So<br />
bleibt man Kollegen und Führungskräften<br />
besser im Gedächtnis,<br />
schafft Vertrauen und baut nebenbei<br />
seine persönliche Marke auf.«<br />
Daneben bedeutet Arbeiten in einem<br />
großen Konzern vor allem<br />
auch den Kontakt mit vielen unterschiedlichen<br />
Menschen. Absolventen<br />
sollten deshalb Freude am Netzwerken<br />
haben und sich<br />
gegenseitig austauschen und<br />
unterstützen.<br />
Netzwerken hilft auch, um eigene<br />
Projekte voranzutreiben.<br />
Bei Atos gebe es <strong>für</strong> nahezu alle<br />
Themen auch global aufgestellte<br />
Communities, etwa zu DevOps,<br />
Blockchain oder IoT,<br />
sagt Marco Willmanns. »Wenn<br />
sie offen und selbstbewusst<br />
auftreten und neuen Aufgaben<br />
und Herangehensweisen positiv<br />
gegenüberstehen, können<br />
gerade junge Mitarbeiter dazu<br />
beitragen, neue Ideen auch in<br />
großen Unternehmen umzusetzen«,<br />
ist sich Willmanns sicher.<br />
Die richtige Wahl des Arbeitgebers<br />
lässt sich nicht pauschal<br />
bestimmen. Wichtig ist, sich<br />
selbst treu zu bleiben, und die<br />
Vor- und Nachteile nach persönlichen<br />
Vorlieben und Zielen<br />
zu gewichten. ■<br />
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STEPHAN HARTELT ist Business Intelligence-Consultant bei<br />
SOLISYON. Zum Consulting ist der studierte Medieninformatiker<br />
durch Eigeninitiative gekommen. Er hatte Lust auf den<br />
Umgang mit Menschen auf verschiedenen Ebenen und sprach<br />
seinen jetzigen Chef auf eine Beraterstelle an.<br />
ORGANISATIONSTALENT<br />
TORBEN VOLKMANN ist Managing Consultant und Teamleiter bei<br />
BLUECUE CONSULTING. Er hat naturwissenschaftliche Informatik<br />
studiert und ist über Umwege zum Consulting gekommen. Besonders<br />
schätzt er die große Abwechslung und die intensive Arbeit<br />
mit seinen Kunden.<br />
Herr Volkmann, bitte beschreiben Sie Ihre Arbeit in fünf Sätzen.<br />
Derzeit übernehme ich viele Migrationsprojekte im Bereich Messaging.<br />
Generell muss ich als Projektleiter flexibel sein, denn die<br />
Aufgaben variieren teils stark. Da spielt es nur eine untergeordnete<br />
Rolle, ob es sich um Drucker, Mailclients oder Server-Hardware<br />
handelt. Daneben gehört die Kundenberatung zu meinen Aufgaben.<br />
In diesem Zusammenhang beschäftige ich mich momentan<br />
vor allem mit Künstlicher Intelligenz und deren Auswirkung.<br />
Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus? <strong>Das</strong> Schöne ist, dass es keinen Alltag<br />
gibt. Jeder Tag unterscheidet sich vom anderen. Generell liegt<br />
der Schwerpunkt aber auf Kommunikation und Organisation,<br />
also gehören Telefonate, Mails und Meetings fest zum Tagesablauf.<br />
Die Kernherausforderung ist Ihrer Meinung nach … die Selbstorganisation.<br />
<strong>Das</strong> liegt daran, dass meistens mehrere Projekte gleichzeitig<br />
laufen und Aufgaben wie die Teamleitung noch hinzukommen.<br />
Sehr entscheidend ist dann ein gutes Task- und Zeitmanagement.<br />
Was sollte der ideale Mitarbeiter mitbringen? Aufgeschlossenheit<br />
<strong>für</strong> Technik und Wirtschaft sowie sehr gute kommunikative Fähigkeiten,<br />
denn in Beratungsprojekten müssen Consultants auf<br />
ganz unterschiedliche Personen eingehen und ihre Fragen beantworten<br />
können. Ein Administrator hat zum Beispiel andere Sorgen<br />
und Wünsche als ein Geschäftsführer oder Abteilungsleiter.<br />
Studierenden empfehlen Sie, … sich im Studium nicht nur auf den<br />
technischen Bereich zu fixieren, sondern sich auch mit den wirtschaftlichen<br />
und kulturellen Auswirkungen zu beschäftigen. Nur<br />
mit diesem breiten Wissen können sie Firmen später wirklich gut<br />
beraten.<br />
Als Consultant bei Solisyon … bin ich Projektleiter <strong>für</strong> Business<br />
Intelligence-Projekte und Hauptansprechpartner <strong>für</strong> unsere<br />
Kunden. Darüber hinaus beschäftige ich mich schwerpunktmäßig<br />
mit Berichtswesen und Visualisierung von Daten und<br />
gebe Softwareschulungen – sowohl Remote als auch beim<br />
Kunden vor Ort.<br />
Wie sieht ein typischer Tagesablauf bei Ihnen aus? Der Morgen<br />
beginnt mit der Beantwortung meiner E-Mails. Im Laufe des<br />
Vormittages treffen meistens Kundenanfragen bei mir ein.<br />
Diese arbeite ich nach Priorität ab oder delegiere sie. Am Nachmittag<br />
steht die Koordination mit den Projektmitarbeitern beziehungsweise<br />
die reine Projektarbeit auf der Tagesordnung.<br />
Die kann aber immer von einem sehr wichtigen Problem beim<br />
Kunden unterbrochen werden. Bei einem Vor-Ort-Termin<br />
heißt es: sehr früh aufstehen, ins Auto oder Flugzeug steigen,<br />
gegen neun Uhr das erste Meeting beim Kunden starten. Oft<br />
übernachte ich dann im Hotel.<br />
Ihre größte Herausforderung? Als Berater bin ich die erste Anlaufstelle<br />
<strong>für</strong> alle Schwierigkeiten, die das Projekt betreffen.<br />
Meist liegt das Problem beim Kunden selbst. Hier ist es dann<br />
nötig, einen kühlen Kopf zu bewahren und dem Kunden mögliche<br />
Lösungswege einfach und verständlich aufzuzeigen – das<br />
ist die schwierigste und meist auch undankbarste Aufgabe.<br />
Welche Fähigkeiten sind <strong>für</strong> Consultants entscheidend? Kommunikation<br />
ist das A und O, sowohl mit dem Kunden als auch<br />
innerhalb des Teams. Auch der ›gesunde Menschenverstand‹<br />
ist sehr wichtig, denn damit können Consultants die meisten<br />
Herausforderungen gut bewältigen, solange sie Ruhe bewahren<br />
und ihr zuvor Gelerntes anwenden. Ansonsten hilft eine<br />
große Portion Durchhaltevermögen, da viele Meetings und<br />
Arbeitstage sehr lang und abverlangend sein können.<br />
Ihr Tipp <strong>für</strong> einen angehenden <strong>IT</strong>-Berater lautet: Werde zur<br />
›Frontsau‹! Nutze jede Chance, frei vor Menschen zu sprechen<br />
und deinen Standpunkt klarzumachen – das hilft dir später im<br />
Consulting. Gleichzeitig solltest du aber auch gut zuhören und<br />
Anliegen verstehen können. Der Kunde weiß in den meisten<br />
Fällen nicht genau, was er benötigt. Hier muss der Berater das<br />
Business des Kunden erfassen und mit wenigen Informationen<br />
ein Konzept ausarbeiten, um ihm bei der Problemlösung<br />
zu helfen.<br />
Text: Julia Wolf Fotos: bluecue, Solisyon<br />
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Ein Kunde ruft<br />
an – und du stehst<br />
erst einmal vor einem<br />
oft kniffligen<br />
Problem, das sich<br />
nicht mal kurz auf<br />
die Schnelle lösen<br />
lässt. In vielen<br />
Fällen dauern<br />
die Projekte<br />
mehrere Monate<br />
oder sogar Jahre.<br />
Darüber hinaus<br />
sind Meetings mit<br />
den Kunden sowie<br />
die Arbeitstage an<br />
sich meist recht<br />
lang. Da ist Ausdauer<br />
gefragt!<br />
Du hast ausgeprägte<br />
analytische Fähigkeiten<br />
Klar, es hilft, wenn<br />
du früher immer<br />
gut in Mathe warst<br />
– denn bei vielen<br />
Problemstellungen<br />
sind Zahlen<br />
im Spiel. Doch als<br />
analytisches Genie<br />
solltest du auch<br />
in der Lage sein,<br />
ein Problem in<br />
seiner Gesamtheit<br />
zu erfassen, die<br />
einzelnen Teilaspekte<br />
herauszufiltern<br />
und so eine<br />
sinnvolle Lösung<br />
vorzubereiten.<br />
Den Fokus auf<br />
relevante Details<br />
hast du auch im<br />
Blut? Läuft!<br />
Du bist kommunikationsstark<br />
Als Berater stehst<br />
du quasi ständig<br />
im Austausch<br />
– sowohl mit<br />
Kunden als auch<br />
mit Kollegen.<br />
Doch einfach<br />
nur drauflos<br />
quatschen bringt<br />
dich noch nicht<br />
weiter. Es gilt,<br />
dem Kunden gut<br />
zuzuhören, ihn<br />
in seiner Sprache<br />
zu beraten und<br />
ihn in Präsentationen<br />
von deiner<br />
Kompetenz zu<br />
überzeugen. Alles<br />
kein Problem <strong>für</strong><br />
dich? Dann los!<br />
Deine Lernbereitschaft<br />
ist hoch<br />
Du bist wissbegierig,<br />
neugierig<br />
und findest es toll,<br />
deinen Wissensschatz<br />
ständig zu<br />
erweitern – wo<br />
kannst du das<br />
besser, als in der<br />
Unternehmensberatung?<br />
Mit jedem<br />
neuen Projekt bieten<br />
sich dir bisher<br />
womöglich unbekannte<br />
Einblicke<br />
in einen speziellen<br />
Bereich. Dein neu<br />
akquiriertes Wissen<br />
kannst du anschließend<br />
gleich<br />
<strong>für</strong> Folgeprojekte<br />
nutzen.<br />
Du bist flexibel<br />
An deinem<br />
perfekten Tag läuft<br />
alles genau so,<br />
wie du es vorab<br />
minütlich geplant<br />
hast? Dann bist<br />
du im Consulting<br />
leider fehl am<br />
Platz, denn hier ist<br />
kein Tag wie der<br />
andere. Mal beim<br />
Kunden, mal im<br />
Office – und ständig<br />
kann etwas<br />
Unvorhergesehenes<br />
dazwischen<br />
kommen, das<br />
sofort erledigt<br />
werden muss. Deine<br />
Flexibilität ist<br />
also unabdingbar.<br />
Du hast Lust, viel auf<br />
Reisen zu sein<br />
Heute beim<br />
Kunden hier, die<br />
Woche drauf beim<br />
nächsten Kunden<br />
dort, freitags mal<br />
wieder im Büro.<br />
Ein Consultant ist<br />
ständig unterwegs.<br />
Wer Freude<br />
an viel Abwechslung,<br />
Flugreisen,<br />
Essen außer Haus<br />
und Nächten im<br />
Hotel hat, ist in der<br />
Beraterbranche<br />
gut aufgehoben.<br />
Effizientes Packen<br />
ist ohnehin deine<br />
Leidenschaft und<br />
Langweile macht<br />
dich unruhig? Na<br />
dann, heb ab.<br />
FOKUS AUSRICHTEN FÜR <strong>IT</strong>-BERATER<br />
Alles auf Grün umschalten<br />
Fairen Kaffee und faire Kleidung, das gibt es schon.<br />
Doch auch in der Technikwelt ist viel Potenzial vorhanden,<br />
um beispielsweise Lieferketten von technologischer Ware<br />
wie Smartphone oder Computermaus gerechter zu gestalten.<br />
Um Themen wie diese kümmert sich Green-<strong>IT</strong>-Berater<br />
Rüdiger Maas von Ecofair Consulting. Daneben setzt er sich<br />
da<strong>für</strong> ein, dass Produkte sparsamer und langlebiger werden.<br />
Berater mit Schwerpunkt<br />
Bei <strong>IT</strong>-Beratern handelt es sich in den meisten Fällen<br />
um Spezialisten, die sich auf wenige Themengebiete<br />
fokussieren und darin sehr tiefgreifende Kenntnisse vorweisen<br />
können. Denkbar wäre zum Beispiel, dass du als <strong>IT</strong>-<br />
Consultant besonders gut Anforderungsanalysen im Bereich<br />
betrieblicher Informationssysteme erstellen kannst oder ein<br />
Ass in puncto Sicherheitsanalysen von <strong>IT</strong>-Systemen bist.<br />
Cooles Studium<br />
An der Universität Hamburg können Studierende<br />
den aufbauenden Masterstudiengang ›<strong>IT</strong>-Management<br />
und -Consulting‹ absolvieren. Auch die Hochschule<br />
Ludwigshafen am Rhein bereitet auf den Beruf des <strong>IT</strong>-<br />
Consultants vor: Im Wintersemester <strong>2017</strong>/18 startet dort<br />
der neu konzipierte Masterstudiengang ›Wirtschaftsinformatik<br />
mit Schwerpunkt Data Science & Consulting‹.<br />
Du als SAP-Consultant<br />
Als SAP-Berater hast du die Aufgabe, die Enterprise-<br />
Resource-Planning-Software, kurz ERP, in Unternehmen<br />
einzuführen und bedarfsgerecht anzupassen. Die<br />
SAP-Umgebung setzt sich aus verschiedenen Modulen wie<br />
Rechnungswesen, Logistik und Personalmanagement zusammen.<br />
Der Einsatz der SAP-Software soll den reibungslosen<br />
Informationsfluss in einem Unternehmen sicherstellen.<br />
Etwas gründen<br />
<strong>IT</strong>-Berater beschäftigen sich ständig mit neuen Projekten,<br />
lernen viele Produkte kennen – und kommen dabei<br />
vielleicht auf eine zündende Idee, die sie am liebsten selbst umsetzen<br />
möchten. So auch Felix Bopp, der nach seiner <strong>IT</strong>-Consultingtätigkeit<br />
einen Buzzer erfand, der die Arbeitszeit <strong>für</strong> einzelne<br />
Aufgaben erfasst, sie verschiedenen Auftraggebern zuordnet<br />
und sich mit vielen Drittanbieterlösungen verknüpfen lässt.<br />
Text: Julia Wolf<br />
32 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
Daten sind Deine<br />
Leidenschaft ?<br />
Beratung ist<br />
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Commerzbank AG und Hamburger Sparkasse. Dabei lösen wir Aufgaben in einem<br />
interdisziplinären Kontext und setzen neueste Technologien ein. Langjährige<br />
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Auszeichnungen belegen den Erfolg unserer Arbeit.<br />
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Eigeninitiative? Legst Du Wert auf eine individuelle Einarbeitung sowie ein attraktives<br />
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EINE FRAGE DER<br />
PERSPEKTIVE<br />
Als interner oder externer Berater arbeiten – viele Absolventen<br />
stellen sich diese Frage erst gar nicht. Doch<br />
es lohnt sich, die Unterschiede zu kennen<br />
Text: Julia Wolf<br />
Welchen Vorteil sehen Sie<br />
in der Arbeit als externer<br />
Berater?<br />
»Externes Consulting<br />
bietet die Möglichkeit,<br />
innerhalb einer Branche<br />
verschiedene Unternehmen<br />
kennenzulernen. Durch die Zusammenarbeit<br />
mit mehreren<br />
Kunden kann ich mir als externer<br />
Berater ein ganzheitliches<br />
Verständnis <strong>für</strong> die Branche und<br />
deren Spieler aufbauen, was bei<br />
Kunden sehr geschätzt wird.«<br />
Maximilian Storp, Consultant bei Deloitte<br />
Was sollten Bewerber<br />
<strong>für</strong>s Inhouse Consulting<br />
mitbringen?<br />
»Inhouse-Berater sollten<br />
Lust haben, sich<br />
ein Netzwerk im eigenen<br />
Unternehmen aufzubauen und<br />
zu pflegen – sowohl <strong>für</strong> die erfolgreiche<br />
Projektarbeit als auch<br />
<strong>für</strong> eine mögliche Karriere im<br />
Konzern. Daneben sollten sie es<br />
schätzen, Veränderungen über<br />
einen langen Zeitraum zu begleiten<br />
und auch nach Projektende in<br />
Reichweite der Kunden zu sein.«<br />
Tim Tetzlaff, Senior Consultant<br />
bei DHL Consulting<br />
F<br />
ür einen Großteil der Absolventen,<br />
die eine Consulting-Karriere anstreben,<br />
steht früh fest, dass sie den Einstieg<br />
in ein externes Beratungshaus<br />
finden möchten. Sie wollen also als Experten<br />
von außen in ein Unternehmen kommen<br />
und es bei der Problemlösung unterstützen.<br />
DER BLICK VON AUSSEN<br />
Johanna Katharina Scheerbarth hat sich<br />
nach einem Praktikum bei A.T. Kearney<br />
dazu entschlossen, in diesem Unternehmen<br />
den Grundstein <strong>für</strong> ihre Karriere zu legen.<br />
»Ich habe mich <strong>für</strong> den Einstieg in die externe<br />
Beratung entschieden, da ich mir den<br />
Freiraum lassen wollte, verschiedene Industrien,<br />
Kunden und auch Projektteams kennenzulernen<br />
und mich somit nicht von Anfang<br />
an festlegen zu müssen«, sagt die<br />
Associate. Sie hat den Eindruck, dass sie bei<br />
einer externen Unternehmensberatung Einblicke<br />
in viele Industrien bekommt und sich<br />
mit ganz unterschiedlichen Problemstellungen<br />
beschäftigen kann. Bei internen Beratungen<br />
hingegen sei doch ein stärkerer Branchenfokus<br />
zu sehen. Die Consultingarbeit<br />
von außen findet Scheerbarth sehr dynamisch:<br />
vergleichsweise kurze Projekte und<br />
immer neue Kunden und Herausforderungen.<br />
Die Folge sei eine steilere und diversere<br />
Lernkurve als in der internen Beratung.<br />
Auch Maximilian Storp, Consultant bei Deloitte,<br />
schätzt die Möglichkeit, verschiedene<br />
Unternehmen innerhalb einer Branche kennenzulernen.<br />
<strong>Das</strong> Arbeitspensum kann dabei<br />
je nach Projektphase stark schwanken,<br />
auch sehr spontane Planungsänderungen<br />
sind keine Seltenheit. Storp arbeitet zwischen<br />
40 und maximal 65 Stunden pro Woche.<br />
Der Job als externer Berater erfordert daher ein<br />
hohes Maß an Flexibilität und Spontanität.<br />
ALS INSIDER ARBE<strong>IT</strong>EN<br />
Interne Berater gehen ebenfalls fordernden Aufgaben<br />
nach und haben eine branchenüblich<br />
hohe Arbeitszeit, die je nach Projektphase variiert.<br />
Insgesamt müssen sie jedoch weniger aus<br />
dem Koffer leben. Während externe Berater in<br />
der Regel vier Tage pro Woche beim Kunden<br />
sind und in Hotels übernachten, findet zum Beispiel<br />
ein Großteil der Beratungsprojekte von<br />
Audi Consulting am Hauptsitz des Unternehmens<br />
in Ingolstadt statt. »Ich persönlich genieße<br />
es, nicht jede Woche verreisen zu müssen«, gibt<br />
Consultant Dr. Susanne Scherer zu. »So bleibt<br />
neben vielen spannenden Aufgaben und Projekten<br />
auch Zeit <strong>für</strong> private Hobbies.«<br />
Die ausgewogenere Work-Life-Balance ist nicht<br />
der einzige Vorteil, den Scherer in der internen<br />
Beratung sieht. So betont die Beraterin, dass sie<br />
direkt an den Kernthemen des Unternehmens<br />
arbeitet und die Möglichkeit hat, die Zukunft<br />
des Konzerns aktiv mitzugestalten. Ihre Kunden<br />
sind dabei gleichzeitig ihre Kollegen. Also sitzen<br />
bei internen Projekten alle in einem Boot und arbeiten<br />
gemeinsam daran, das Unternehmen auf<br />
die künftigen Herausforderungen auszurichten.<br />
Der gemeinsame Nenner ist dabei stets: die Faszination<br />
<strong>für</strong> das Automobil.<br />
Mathias Gerner, Principal bei DB Management<br />
Consulting hebt ebenfalls die Beziehung der Berater<br />
zu ihren Kunden als positiv hervor. »Als<br />
Teil der Deutschen Bahn genießen sie ein deutlich<br />
höheres Vertrauen bei den Kollegen«, verrät<br />
Gerner. Dies erlaubt auch eine höhere Selbstständigkeit<br />
der Consultants im Umgang mit ver-<br />
Fotos: © Privat<br />
34 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
schiedenen Ansprechpartnern. »So<br />
können insbesondere junge Kollegen<br />
sehr früh ›alleine‹ laufen«, sagt er.<br />
Aufgrund der engen, persönlichen<br />
Verzahnung zwischen den Partnern<br />
und den Top-Entscheidungsträgern<br />
haben Inhouse Consultants einen<br />
besseren Zugang zur oberen Managementebene<br />
als externe Berater.<br />
Diesen Umstand weiß auch Tim<br />
Tetzlaff von DHL Consulting zu<br />
INHOUSE CONSULTANTS HABEN IDE-<br />
ALERWEISE EIN STARKES INTERESSE<br />
SPEZIELL FÜR IHR UNTERNEHMEN.<br />
schätzen. Er hat mit der Zeit nicht<br />
nur viel Wissen über die Branche akquiriert,<br />
sondern auch über die internen<br />
Prozesse im Unternehmen.<br />
<strong>Das</strong> bedeutet, dass Berater sofort<br />
wissen, wen sie wo<strong>für</strong> anfragen können.<br />
»Wenn wir ein neues Projekt<br />
anfangen und Daten sammeln müssen,<br />
haben wir oft schon nach einer<br />
Woche eine Informationslage, die<br />
<strong>für</strong> Externe wesentlich schwerer zu<br />
erreichen wäre. <strong>Das</strong> macht uns sehr<br />
effizient«, erklärt Tetzlaff. Und noch<br />
etwas gefällt ihm an der internen<br />
Perspektive: Er sieht, wie seine Ideen<br />
langfristig umgesetzt werden und<br />
den Unternehmenserfolg beeinflussen.<br />
<strong>Das</strong> spornt an.<br />
Für viele zählt ein zusätzlicher<br />
Punkt: internen Beratern steht auch<br />
eine Unternehmenskarriere offen.<br />
Bei DB Management Consulting<br />
führt der nächste Entwicklungsschritt<br />
nach drei bis fünf Jahren sogar<br />
klassischerweise in den DB Konzern<br />
mit dem Ziel, Verantwortung<br />
im Rahmen einer Führungsposition<br />
zu übernehmen.<br />
Am Ende des Tages ist letztlich keine<br />
Perspektive – weder die interne noch<br />
die externe – die per se ›bessere‹. Für<br />
die Zufriedenheit im Job ist es jedoch<br />
entscheidend, dass sich Einsteiger<br />
fragen, worauf sie bei ihrer<br />
beruflichen Tätigkeit Wert legen.<br />
Aufgrund persönlicher Ziele und Interessen<br />
können sie dann den <strong>für</strong> sie<br />
passenden Arbeitgeber wählen. ■<br />
Was empfehlen Sie<br />
Absolventen <strong>für</strong> den<br />
Einstieg ins Consulting?<br />
»Ein Praktikum hilft bei der<br />
Entscheidung <strong>für</strong> einen zukünftigen<br />
Job ungemein, denn<br />
Studierende und Absolventen können<br />
so herausfinden, ob ihre Erwartungen<br />
erfüllt werden. Ein Praktikum ist meines<br />
Erachtens der beste Weg, um die<br />
Arbeit, das Unternehmen, dessen Kultur<br />
sowie die zukünftigen Kollegen auf<br />
Herz und Nieren zu prüfen.«<br />
Johanna Katharina Scheerbarth,<br />
Associate bei A.T. Kearney<br />
Welchen Aspekt schätzen Sie<br />
an der internen Beratung?<br />
»Ich finde es schön, mitverfolgen<br />
zu können, wie<br />
unsere Beratungsprojekte im<br />
Unternehmen umgesetzt werden.<br />
Unser Ziel ist es, nicht nur konzeptionell<br />
zu beraten und Impulse zu geben,<br />
sondern auch zu sehen, welche langfristigen<br />
Ergebnisse bleiben.«<br />
Dr. Susanne Scherer,<br />
Consultant bei Audi Consulting<br />
| www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 35
TRAD<strong>IT</strong>ION GOES FUTURE<br />
DU & DEIN TEAM PIMPEN DAS<br />
AUTOMOBIL VON GESTERN<br />
IN DER GROSSEN<br />
MOBIL<strong>IT</strong>Y FOR<br />
TOMORROW<br />
39/17-CHALLENGE<br />
DARUM GEHT’S<br />
Tradition goes Future, 1939 meets <strong>2017</strong>: Gemeinsam<br />
mit <strong>audimax</strong> und dem Automobilzulieferer<br />
Schaeffler wird ein Oldtimer<br />
zum Fahrzeug der Zukunft. Du darfst kreativ<br />
aufs Ganze gehen und ein DKW-F8-Meisterklasse-Cabrio<br />
700, Baujahr 1939 zum<br />
modernen High-End-Mobil umgestalten.<br />
Und wie? Na so: Du überlegst dir ein Konzept<br />
und gestaltest den Oldtimer visuell<br />
zum Auto der Zukunft. Der DKW sollte dabei<br />
seine ursprüngliche Außenform behalten,<br />
das Innenleben kannst du vollkommen<br />
frei nach den Vorlieben der Generation Y<br />
gestalten. Dabei willst du die Meisterklasse<br />
aber nicht nur restaurieren, sondern lässt<br />
dich von der Vergangenheit inspirieren und<br />
designst deine Vision der mobilen Zukunft.<br />
Wie soll das aussehen? Alles ist erlaubt: Du<br />
darfst gerne auch Bleistift und Co. verwenden.<br />
Nach dem Motto: ›Sei grenzenlos!‹ bist<br />
du vollkommen frei in der Art der Ausgestaltung<br />
deines Konzepts – lass deiner Kreativität<br />
ihren Lauf! Lass’ dich nicht eingrenzen<br />
von dem, was es schon gibt – sei mutig<br />
und denke an Übermorgen! Beam’ dich in<br />
die Welt der Zukunft und überschreite die<br />
Alle weiteren Infos zu Teilnahme und Ablauf<br />
findet ihr unter<br />
www.schaeffler-auto-challenge.de<br />
technischen Grenzen. Bilde mit bis zu vier<br />
weiteren Studierenden ein Fiktions-Team<br />
und gestalte deine Version des Oldtimer-<br />
Zukunftsautos.<br />
Digital Natives, werft uns euer Konzept um<br />
die Ohren: Sobald euer Ideen-Scribble fertig<br />
ist, wird es geprüft – von einer dreiköpfigen<br />
Fachjury aus dem Bereich Corporate<br />
Innovation bei Schaeffler. Die zehn besten<br />
Teams dürfen weiter machen und ihre Ideen<br />
den Sommer über ausarbeiten – um im<br />
Wettstreit um das beste 39/17-Konzept zu<br />
gewinnen.<br />
36 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
<strong>Das</strong> springt <strong>für</strong><br />
euch raus:<br />
Freiraum nutzen<br />
Ihr könnt eure Kreativität<br />
und Innovationskraft von<br />
der Leine lassen<br />
Know-how tanken<br />
Ihr vertieft eure Skills in<br />
Sachen Future Mobility<br />
Praxisluft atmen<br />
Ihr steht im intensiven Aus-<br />
tausch mit dem Team Inno-<br />
vation Projects und weiteren<br />
kreativen Mitarbeitern von<br />
Schaeffler<br />
Time for Networking<br />
Ihr baut euch bei Treffen<br />
und einer exklusiven<br />
Führung im Schaeffler-<br />
Headquarter ein Netzwerk<br />
im Schaeffler-Kosmos auf<br />
Meet the Diamonds<br />
Ihr knüpft wertvolle<br />
Kontakte zu einer hochkarätigen<br />
Jury<br />
Leckerbissen:<br />
Diese Gewinne<br />
warten außerdem<br />
auf dich und dein<br />
Siegerteam<br />
ein Kaminabend mit Innovatoren<br />
aus dem Schaeffler-<br />
Management<br />
eine exklusive Führung<br />
im Dauphin-Museum<br />
– eine der größten Privatsammlungen<br />
Europas zum<br />
Thema Automobile und<br />
Motorräder<br />
eine Vorstellung von<br />
Future-Mobility bei<br />
Schaeffler – E-Wheel Drive,<br />
BioHybrid und vieles mehr<br />
und natürlich<br />
ein Sachpreis:<br />
ein Retro-Radio, dem Motto<br />
»Tradition goes Future« entsprechend<br />
pro Teammitglied<br />
SO LÄUFT’S<br />
16.<strong>06</strong>.17<br />
Bewerbungsschluss!<br />
Ihr wollt dabei sein – dann<br />
schickt euren Konzeptvorschlag<br />
als PDF (max. eine Seite)<br />
sowie euren Kurz-CV per<br />
E-Mail an leidner@<strong>audimax</strong>.<br />
de. Ob ihr es unter die zehn<br />
besten Teams in die nächste<br />
Runde geschafft habt, erfahrt<br />
ihr bis zum 07.07.17.<br />
KW 30 <strong>2017</strong><br />
Get in touch:<br />
Beim Kick-off-<br />
Meeting mit<br />
Schaeffler habt ihr<br />
Gelegenheit, einen<br />
Blick auf den Oldtimer<br />
zu werfen<br />
und euch zusätzliche<br />
Inspiration <strong>für</strong><br />
das Konzept zu<br />
holen.<br />
29.09.17<br />
Einsendeschluss<br />
der<br />
Konzepte –<br />
get it done: Über<br />
die Semesterferien<br />
habt ihr Zeit,<br />
euer Konzept <strong>für</strong><br />
die 39/17-Challenge<br />
auszuarbeiten.<br />
13.10.17<br />
And the<br />
winner is...<br />
<strong>Das</strong> Siegerteam<br />
wird bekannt gegeben<br />
und später<br />
auf einer Preisverleihung<br />
– nach<br />
Terminabsprache<br />
– gekürt.<br />
Foto: <strong>audimax</strong>, Hersteller<br />
Noch Fragen?<br />
Einfach per E-Mail an Ivo Leidner<br />
leidner@<strong>audimax</strong>.de.<br />
| www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 37
VERTRIEB<br />
UPLOADING: VERKAUFSTALENT<br />
ALS <strong>IT</strong>LER IN DEN VERTRIEB EINSTEIGEN: EINE SPANNENDE<br />
ANGELEGENHE<strong>IT</strong>. WAS DU DAFÜR TUN MUSST, LIEST DU HIER<br />
Text: Sabine Olschner<br />
I<br />
nformatiker und Absolventen mit anderem <strong>IT</strong>-<br />
Hintergrund können in der Regel programmieren.<br />
Aber können sie auch verkaufen? Mit Sicherheit!<br />
Denn wer könnte ein Produkt besser an den<br />
Mann bringen als derjenige, der sich gut damit auskennt?<br />
Vertrieb ist <strong>für</strong> viele <strong>IT</strong>ler nicht unbedingt naheliegend,<br />
wenn sie über ihren Berufswunsch nachdenken.<br />
Aber in Anbetracht des hohen Bedarfs an<br />
Fachleuten im Vertrieb lohnt es sich durchaus, solch<br />
einen Karriereweg in Betracht zu ziehen.<br />
»Ob man im Vertrieb Erfolg hat, ist eine Typfrage«,<br />
meint Prof. Dr. Key Pousttchi, Inhaber des Lehrstuhls<br />
<strong>für</strong> Wirtschaftsinformatik und Digitalisierung an der<br />
Universität Potsdam und Fachgruppensprecher der<br />
Gesellschaft <strong>für</strong> Informatik. »Vertriebler brauchen<br />
nicht nur viel Wissen über das zu vertreibende Produkt,<br />
sondern auch Leidenschaft <strong>für</strong> den Verkauf.« <strong>Das</strong><br />
Gehalt könne sich auf jeden Fall sehen lassen, weiß Key<br />
Pousttchi. Er empfiehlt allen <strong>Informatiker</strong>n, die eine<br />
Führungsposition anstreben oder sich mit einem<br />
Start-up selbstständig machen wollen, einmal im Vertrieb<br />
zu arbeiten, um zu erleben, wie der Verkauf eines<br />
Produkts funktioniert. »Nur dann weiß man wirklich,<br />
wie ein Produkt beim Kunden ankommt.«<br />
Im reinen Informatikstudium werden Studierende in<br />
der Regel gar nicht auf Aufgaben im Vertrieb vorbereitet.<br />
Wer als <strong>Informatiker</strong> in den Vertrieb einsteigen<br />
will, sollte also frühzeitig entsprechende Praktika absolvieren.<br />
Anders sieht es bei Wirtschaftsinformatikern<br />
aus. »Es hat sich gezeigt, dass Studenten der<br />
Wirtschaftsinformatik von der Kombination<br />
aus <strong>IT</strong> als Geschäftszweck und dem ergänzenden<br />
betriebswirtschaftlichen Verständnis<br />
profitieren«, sagt Udo F. Littke, Senior<br />
48.330<br />
Euro verdienen Berufseinsteiger mit Bachelorabschluss<br />
im Schnitt im Vertrieb.<br />
Mögliche<br />
AUFGABEN<br />
im Vertrieb: Kundenstamm aufbauen, bestehende<br />
Kundenbeziehungen ausbauen, Angebote<br />
erstellen, Wettbewerbsanalysen durchführen.<br />
11<br />
Prozent beträgt im Schnitt<br />
der variable Gehaltsanteil <strong>für</strong><br />
Einsteiger im Vertrieb. Provisionen<br />
sind im Vertrieb die Regel.<br />
Vice President Human Resources bei<br />
Atos Deutschland. Der <strong>IT</strong>-Dienstleister<br />
bietet Absolventen auch direkt<br />
nach ihrem Hochschulabschluss Einstiegsmöglichkeiten.<br />
»Produkterfahrung<br />
ist nicht zwingend notwendig«,<br />
so Littke.<br />
Ähnlich sieht es bei Datev aus, einem<br />
Softwarehaus und <strong>IT</strong>-Dienstleister <strong>für</strong><br />
Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und<br />
Rechtsanwälte. »Unsere Einsteiger lernen<br />
in der Einführungsphase unsere<br />
Softwareprodukte und die betriebswirtschaftlichen<br />
Inhalte kennen, die<br />
sie <strong>für</strong> den Vertrieb benötigen«, erklärt<br />
Recruiterin Maike Krause. <strong>IT</strong>-Knowhow<br />
allein reicht nämlich <strong>für</strong> die Arbeit<br />
im Vertrieb nicht aus. »Man muss<br />
auch Gespräche führen, den Kunden<br />
beraten und das Produkt verständlich<br />
präsentieren können.« Daher legt<br />
Krause Wert auf erste Berufserfahrung<br />
aus Praktika, Nebenjobs, Werkstudententätigkeiten<br />
oder in Form einer<br />
praktischen Abschlussarbeit.<br />
»Vertriebskompetenz ist lernbar«, betont<br />
die Recruiterin. »Aber <strong>IT</strong>ler müssen<br />
auch offen da<strong>für</strong> sein und unter<br />
anderem Flexibilität zeigen. Reisetätigkeiten<br />
sind im Vertrieb zum Beispiel<br />
keine Seltenheit.« Als Vermittler<br />
zwischen Kunde und Entwickler muss der <strong>IT</strong>-<br />
Vertriebler zwar keine tiefgehenden Programmierkenntnisse<br />
haben, aber er sollte wissen,<br />
was technisch möglich ist.<br />
Weitere wichtige Kompetenzen sind eine<br />
schnelle Auffassungsgabe, Empathie sowie die<br />
Fähigkeit zuzuhören. »Mindestens genauso<br />
wichtig ist zudem die Bereitschaft <strong>für</strong> lebenslanges<br />
Lernen, denn gerade in der <strong>IT</strong> werden<br />
die Innovationszyklen immer kürzer und neue<br />
Technologien drängen in immer kürzeren Abständen<br />
auf den Markt«, sagt Udo F. Littke. »Daher<br />
ist es generell wichtig, immer neugierig<br />
zu bleiben.« n<br />
Foto: privat Illustration: © aleutie /Fotolia Quelle: StepStone Gehaltsreport <strong>für</strong> Absolventen 2016<br />
38 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
FAKTENALARM<br />
Mögliche<br />
Karriere stufen im Vertrieb<br />
Vertriebsassistent, Junior Vertriebsbeauftragter,<br />
Vertriebsbeauftragter, Senior<br />
Vertriebsbeauftragter, Leiter Vertrieb<br />
Positionen im Vertrieb:<br />
Vertriebsinnendienstler unterstützen den<br />
Vertrieb; der Außendienst hält Kontakt<br />
zum Kunden, Key-Account Manager betreuen<br />
wichtige Großkunden, Sales Consultants<br />
legen den Schwerpunkt auf Beratung.<br />
SIE WOLLEN<br />
HOCH HINAUS?<br />
HIER GEHT’S<br />
LANG!<br />
Mit diesen Soft Skills<br />
punktest du im Vertrieb:<br />
Kommunikationsstärke, Authentizität,<br />
Kritikfähigkeit, Verbindlichkeit, guter<br />
Zuhörer und Beobachter sein.<br />
Mit der Zeit gehen<br />
Customer Experience Management,<br />
Customer Journey oder empathisches<br />
CRM sind moderne Ansätze im <strong>IT</strong>-Vertrieb,<br />
so das Marktanalyse- und Beratungsunternehmen<br />
Pierre Audoin Consultants.<br />
PRAXIS-CHECK<br />
EIN <strong>IT</strong>LER, DER IM VERTRIEB<br />
ARBE<strong>IT</strong>ET, LÄSST BLICKEN<br />
<strong>IT</strong>-Kenntnisse als Pluspunkt im Vertrieb<br />
Michael Polczyk, Sales Consultant bei CAS Software<br />
»Mein Studium der Informationswirtschaft am Karlsruher<br />
Institut <strong>für</strong> Technologie, K<strong>IT</strong>, bestand zu etwa 40 Prozent aus<br />
Informatik, zu 40 Prozent aus Betriebswirtschaft<br />
und zu 20 Prozent aus Jura. Während<br />
des Studiums habe ich als Werkstudent<br />
und nach meinem Bachelorabschluss als<br />
Angestellter bei einem großen <strong>IT</strong>-Unternehmen<br />
gearbeitet und dort Daten <strong>für</strong> die<br />
Vertriebsunterstützung aufbereitet. Nach<br />
einem Jahr bin ich zu CAS in den Vertrieb<br />
gewechselt. Ich arbeite nun als Sales Consultant<br />
<strong>für</strong> unseren Produktkonfigurator, mit dem sich Kunden maßgeschneiderte<br />
Maschinen und Anlagen erstellen lassen können.<br />
Da ich unsere Interessenten direkt berate, ist es sehr hilfreich,<br />
dass ich mich gut mit <strong>IT</strong>-Themen auskenne. Ich muss die Prozesse<br />
bei meinen Kunden verstehen, Lösungen <strong>für</strong> sie erarbeiten<br />
und diese an unsere Produktentwicklung kommunizieren.<br />
Außerdem präsentiere ich den Kunden unsere Produkte über<br />
das Web oder gebe Workshops. An der Vertriebsarbeit reizt<br />
mich vor allem diese Vielfalt.«<br />
Werden Sie Trainee im <strong>IT</strong>-Vertrieb bei Europas<br />
führendem herstellerübergreifenden <strong>IT</strong>-Dienstleister.<br />
Am 01.10.<strong>2017</strong> startet es wieder: Unser bundesweites, neun -<br />
monatiges Sales-Traineeprogramm! Eine um fassende Aus bildung<br />
mit Hand und Fuß <strong>für</strong> Talente mit Herz und Verstand: Wenn Sie Ihr<br />
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verknüpfen möchten, findet Ihre eindrucksvolle Karriere hier ihren<br />
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Die Preisträger des MINT-Award Informatik von l. n. r.: Philipp Neugebauer,<br />
Tobias Pfeffer, Khalil Bijjou und Fabian Trautsch. Verliehen<br />
wurde der Preis von Ivo Leidner, <strong>audimax</strong> MEDIEN, Ulrike Mölau, KPMG,<br />
sowie Hans-Peter Fischer, Jurymitglied, KPMG.<br />
eine Initiative der<br />
MINT-Award<br />
Informatik<br />
2016<br />
Unterstützt von<br />
<strong>audimax</strong> ist im Kuratorium<br />
3.000<br />
Euro Preisgeld erhält der Gesamtsieger<br />
des MINT-Award Informatik.<br />
500<br />
Euro gewinnen die Sieger der<br />
einzelnen Kategorien.<br />
AND THE WINNER IS …<br />
VEREDELT UND GEWÜRDIGT: FÜNF <strong>IT</strong>-ABSOLVENTEN<br />
FREUEN SICH ÜBER DEN MINT-AWARD INFORMATIK<br />
Text: Petra Herr<br />
Sie sind brandaktuell und bewegen sich inhaltlich auf höchstem<br />
Niveau: Diese fünf Abschlussarbeiten sind es einfach wert, nicht<br />
in den Tiefen eines Aktenschrankes zu verschwinden. Deshalb<br />
wurden ihre Verfasser nun mit dem MINT-Award Informatik von<br />
<strong>audimax</strong> und KPMG ausgezeichnet. Inhaltlich beschäftigten sich<br />
die <strong>IT</strong>-Absolventen mit den Trendthemen Data & Analytics, Cyber<br />
Security, E-Crime sowie Digitale Transformation.<br />
Fabian Trautsch strahlt, als er Urkunde und Award<br />
in den Händen hält. Der Gesamtsieger des MINT-<br />
Award Informatik freut sich sichtlich über die Würdigung<br />
seiner Arbeit zum Thema Software-Testing<br />
mittels Big Data-Technologien. MINT-Förderung<br />
sei ein wichtiger Beitrag, um die Zukunftsfähigkeit<br />
des Wirtschafsstandorts Deutschland sicherzustellen,<br />
meint der Doktorand an der Georg-August-<br />
Universität Göttingen. Nur konsequent möchte der<br />
Absolvent daher einen Teil seines Gewinns <strong>für</strong><br />
Computerbildung in der Gesellschaft spenden.<br />
Eine großzügige Geste, denn immerhin erhielt<br />
Trautsch als Gesamtsieger des von <strong>audimax</strong> und<br />
KPMG initiierten MINT-Award Informatik <strong>für</strong> seine<br />
Masterthesis ›A Platform for the Integration of<br />
Repository Mining and Software Analytics<br />
through Big Data Technologies‹ ein Preisgeld von<br />
3.000 Euro. Die weiteren vier Sieger in den Einzelkategorien<br />
Philipp Neugebauer von der Uni Bamberg<br />
(Data & Analytics), Tobias Pfeffer von der TU<br />
Berlin (E-Crime) Khalil Bijjou von der Frankfurt<br />
University of Applied Sciences (Cyber-Security)<br />
sowie Tim Wilke von der Hochschule Heilbronn<br />
(Digitale Transformation) konnten sich jeweils<br />
über 500 Euro freuen.<br />
<strong>audimax</strong> engagiert sich bereits seit vielen Jahren als<br />
Kuratoriumsmitglied und strategischer Partner des<br />
bundesweiten Netzwerks ›MINT Zukunft schaffen‹.<br />
Im Rahmen der MINT-Awards werden<br />
Verfasser herausragender Abschlussarbeiten<br />
aus den unterschiedlichen MINT-Disziplinen<br />
geehrt. »Es begeistert mich, mit welcher Euphorie<br />
und welchem Enthusiasmus sich unsere<br />
Preisträger mit hochkomplexen Themen<br />
auseinandersetzen, die unser aller Leben in<br />
Zukunft angenehmer und sicherer machen<br />
werden«, zeigte sich Ivo Leidner, Projektleiter<br />
bei <strong>audimax</strong> MEDIEN, beeindruckt. Partner<br />
beim aktuellen MINT-Award Informatik ist<br />
mit KPMG eines der weltweit führenden Wirtschaftsprüfungs-<br />
und Beratungsunternehmen.<br />
Eine hochkarätige Jury, bestehend aus Experten<br />
des Wirtschaftsprüfungsunternehmens<br />
KPMG und der Wissenschaft, wählte aus zahlreichen<br />
Einsendungen die fünf besten Arbeiten<br />
anhand ihrer Zukunftsausrichtung, der<br />
Relevanz <strong>für</strong> die <strong>IT</strong>-Praxis sowie der Qualität<br />
der Ausarbeitung aus. »Digitale Themen sind<br />
die Themen von morgen. Die Wirtschaft hat<br />
einen hohen Bedarf an qualifizierten <strong>IT</strong>-Experten,<br />
um die Herausforderungen der Digitalisierung<br />
zu meistern. Deshalb ist der MINT-<br />
Award Informatik eine ideale Plattform, junge<br />
Nachwuchskräfte zu fördern und im Idealfall<br />
auch <strong>für</strong> den Bereich <strong>IT</strong>-Consulting zu begeistern«,<br />
sagt Hans-Peter Fischer, Partner <strong>für</strong> Cyber<br />
Security bei KPMG, Jury-Mitglied und<br />
Keynote-Speaker im Rahmen der Verleihung.<br />
Bleib auf dem Laufenden und halte Ausschau<br />
nach zukünftigen Ausschreibungen<br />
auf mint-award-informatik.de. ■<br />
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<strong>IT</strong>-Probleme lösen.<br />
Digitale Zukunft gestalten.<br />
Mit Erfindergeist und Handwerksstolz.<br />
Weitere Informationen und Bewerbung:<br />
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Elektrotechnik-Special<br />
Es funkt<br />
zwischen uns<br />
<strong>Das</strong> muss echte Liebe sein: Elektrotechnik und die Zukunft haben gerade ein heißes Date – und sie passen<br />
ziemlich gut zusammen. Chancen, Trends und Wissenswertes im Branchenüberlick<br />
Text: Petra Herr<br />
Jeder fängt einmal an.<br />
Und damit kommt<br />
auch keiner am Thema<br />
Gehalt vorbei, auch<br />
Elektrotechnikingenieure<br />
nicht. Die erste Gehaltsverhandlung<br />
macht meist wenig Spaß,<br />
und schon im Vorstellungsgespräch<br />
wird häufig eine genaue Gehaltsvorstellung<br />
seitens des Kandidaten<br />
erwartet. Deshalb ist es sinnvoll,<br />
genau zu wissen, was du verlangen<br />
kannst. Die folgenden Faktoren<br />
spielen hier mit rein:<br />
Abschluss Master schlägt Diplom<br />
schlägt Bachelor. Absolventen einer FH<br />
oder eines Dualen Studiums haben in<br />
den letzten Jahren zwar aufgeholt, liegen<br />
aber noch immer unter dem Niveau<br />
von Uni- und TU-Ings. Am meisten verdient<br />
ein Ingenieur mit einer Promotion<br />
– ob eine entsprechende Stelle zur Verfügung<br />
steht, ist die andere Frage.<br />
Unternehmensgröße Großes Unternehmen<br />
füllt dicke Geldbörsen. Klingt<br />
nach Binsenweisheit, ist aber wahr. Bis<br />
zu 9.000 Euro kann der Unterschied zwischen<br />
kleinem Unternehmen und Konzern<br />
sein. Wer die 50.000-Euro-Marke<br />
gleich zu Beginn knacken will, wende<br />
sich an Letztere. Auch mit mehr Berufserfahrung<br />
lassen sich hier mehr Scheine<br />
holen.<br />
Standort Die gute Nachricht: Auf dem<br />
Land lebt es sich meist billiger. Die weniger<br />
gute: Hier werden auch niedrigere<br />
Löhne gezahlt. Darum sollten Einsteiger<br />
abwägen, wie viel ihnen das ruhige Landleben<br />
wert ist. Denn Unternehmen in Ballungszentren<br />
zahlen mehr. Außerdem:<br />
<strong>Das</strong> Gehaltsniveau einer Region kannst<br />
du besser abschätzen, wenn du dir die<br />
regionalen Tarifverträge ansiehst. Nicht<br />
tarifgebundene Arbeitgeber zahlen<br />
meist etwa 3.000 bis 4.000 Euro weniger.<br />
Einstiegsart Trainees verdienen weniger<br />
als Direkeinsteiger, werden da<strong>für</strong> in<br />
einem vorstrukturierten Programm mitunter<br />
auf Führungsposten ausgebildet.<br />
Milliarden Euro setzt die deutsche Elektroindustrie<br />
nach Schätzungen des Zentralverband<br />
Elektrotechnik- und Elektronikindustrie<br />
im Jahr <strong>2017</strong> um – drei Milliarden<br />
mehr als im Jahr zuvor. Tendenz: steigend.<br />
Euro brutto verdienen frischgebackene<br />
Elektrotechnik- und Elektronikingenieure<br />
durchschnittlich im Jahr.<br />
Euro – oder 1,8 Prozent – betrug das<br />
Plus, um das das Einstiegsgehalt von<br />
Elektrotechnik- und Elektronikingenieuren<br />
vom Jahr 2015 auf 2016 gestiegen ist.<br />
Prozent des Produktportfolios der<br />
deutschen Elektroindustrie sind Industriegüter,<br />
etwa <strong>für</strong> den Bereich Automation,<br />
Energietechnik oder Medizintechnik.<br />
Beschäftigte in Deutschland zählt<br />
die Elektroindustrie momentan.<br />
Patente meldet die deutsche<br />
Elektroindustrie pro Jahr an.<br />
48.150<br />
78<br />
182<br />
13.000<br />
865<br />
846.000<br />
42
Elektrotechnik-Special<br />
Einstiegsgehalt E-Technikingenieure<br />
nach Aufgabengebiet<br />
44.200 €<br />
Konstruktion<br />
45.400 €<br />
Instandhaltung<br />
46.500 €<br />
Vertrieb<br />
47.300 €<br />
Projektabwicklung<br />
49.400 €<br />
Produktion<br />
1893 patentierte G. Meyer in<br />
den Vereinigten Staaten ein Fahrrad mit<br />
elektrischer Lampe und Dynamo. Im<br />
gleichen Jahr wird der Verband Deutscher<br />
Elektrotechniker – der heutige VDE<br />
– gegründet, um erste Sicherheitsvorschriften<br />
zur Errichtung von Niederspannungsanlagen<br />
zu beschließen.<br />
57 Prozent der Unternehmen der<br />
deutschen Elektroindustrie betrieben<br />
im Jahr 2015 Forschung und Entwicklung.<br />
Insgesamt investierten die Unternehmen<br />
dabei über 19,6 Milliarden<br />
Euro in Innovationen.<br />
Fotos: © blende11.photo, adam121 / Fotolia Quellen: ingenieurkarriere.de Studie Ingenieureinkommen 2002 - 2016, www.zvei.org, www.vde.com, ZEW Branchenreport 2016, www.get-in-engineering.de, gehalt.de<br />
5 Spezialisierungen<br />
<strong>für</strong> E-Ingenieure<br />
NACHRICHTENTECHNIK Du<br />
arbeitest etwa bei TV- und Rundfunkanstalten<br />
oder <strong>für</strong> Internet- und Telekommunikationsanbieter.<br />
Deine Aufgaben:<br />
Übertragunssysteme bauen, Netzwerkinfrastrukturen<br />
entwickeln oder Sendeund<br />
Empfangsanlagen optimieren.<br />
ANTRIEBSTECHNIK<br />
Antriebe<br />
aller Art – von Elektro, Hybrid- bis<br />
Biogas – sind dein Spezialgebiet. Du<br />
entwickelst und testest Konzepte und<br />
begleitest die Implementierung in die<br />
Maschine.<br />
REGELUNGSTECHNIK<br />
Die<br />
Messtechnik gibt die Führungsgrößen<br />
vor. Diesen näherst du deine Regelgrößen<br />
an und hältst dabei den Einfluss<br />
von Störungen gering. Du erstellst Labormuster,<br />
Prototypen und testest sie.<br />
AUTOMATISIERUNGS-<br />
TECHNIK Der gesamte Prozess<br />
einer automatisierten Anlage wird von<br />
dir begleitet. Du entwirfst und implementierst<br />
Automatisierungsfunktionen,<br />
Materialnachschub oder etwa<br />
die Wartung. Mess-, Steuerungs- und<br />
Regelungstechnik sind Vertiefungsrichtungen.<br />
MESSTECHNIK Du planst, entwickelst<br />
und wartest elektronische<br />
Produkte. Hier<strong>für</strong> legst beeinflussbare<br />
Größen fest und entwirfst Messmethoden<br />
und Systeme, um Daten zu erfassen<br />
und aufzuarbeiten.<br />
Seit Jahren<br />
Vollbeschäftigung<br />
Gute Aussichten: Ansgar Hinz, Vorstandsvorsitzender des<br />
Verband der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik,<br />
VDE, über die Perspektiven <strong>für</strong> Elektroingenieure<br />
Herr Hinz, welcher Typ Elektroingenieur<br />
wird aktuell am stärksten gesucht?<br />
Im Moment ist es egal, welche<br />
Vertiefungsrichtung ein Absolventmitbringt:<br />
Unternehmen und Forschungseinrichtungen<br />
suchen gleichermaßen<br />
händeringend qualifizierte Elektroingenieure.<br />
Im Zweifel bilden die<br />
Unternehmen Berufseinsteiger ›on the<br />
job‹ aus. Für Elektroingenieure herrscht<br />
schon seit Jahren Vollbeschäftigung und<br />
daran wird sich auch nicht so schnell etwas<br />
ändern.<br />
<strong>Das</strong> hört sich gut an. Mit welchen<br />
Schwerpunktthemen dürfen Einsteiger<br />
rechnen, die im kommenden Jahr ihr<br />
Studium abschließen?<br />
Die Schwerpunktthemen<br />
sind stark von den jeweiligen<br />
Branchen und Unterneh-men<br />
abhängig. Betrachten wir aber nur<br />
die aktuellen Hypethemen mit dem<br />
größten Innovationspotenzial, dann sind<br />
das die Bereiche Elektromobilität und<br />
Autonomes Fahren, Industrie 4.0, Robotik,<br />
Künstliche Intelligenz und Cyber<br />
Security sowie die Themen Energieeffizienz,<br />
Speichertechnologien, Smart Grid<br />
und Smart Living.<br />
<strong>Das</strong> große Interview mit Ansgar Hinz über<br />
Jobs und Anforderungen <strong>für</strong> Elektroingenieure<br />
findest du auf der nächsten Seite.<br />
43
?<br />
Herr<br />
Was in der Elektrotechnikbrache<br />
gerade passiert und worauf sich<br />
zukünftige E-Technik-ingenieure einstellen<br />
können, erklärt Ansgar Hinz,<br />
Vorstandsvorsitzender des VDE<br />
Interview: Petra Herr<br />
Perspektiven in der E-Technik<br />
ANSGAR HINZ,<br />
Vorstandsvorsitzender des Verband<br />
der Elektrotechnik Elektronik und<br />
Informationstechnik, VDE<br />
Hinz, wie geht es der deutschen Elektrotechnikbranche?<br />
Ausgezeichnet. Der Elektro- und<br />
<strong>IT</strong>-Anteil wächst an der Wertschöpfung in<br />
fast allen Branchen und die Elektroindustrie<br />
hat einen großen Anteil daran, dass Deutschland<br />
2016 wieder Exportweltmeister geworden<br />
ist. Die Ausfuhren der Elektrobranche<br />
haben zwischen Januar und November 2016<br />
gegenüber dem Vorjahr um vier Prozent auf<br />
166,5 Milliarden Euro zugelegt. <strong>Das</strong> ist ein<br />
Siebtel aller deutschen Ausfuhren. <strong>2017</strong> könnte<br />
sogar der Branchenumsatz-Rekord von 182<br />
Milliarden Euro aus dem Jahr 2008 geknackt<br />
werden. Der einzige Unsicherheitsfaktor ist<br />
zurzeit, ob die internationale Handelspolitik<br />
künftig stärker in Richtung Protektionismus<br />
oder Freihandel tendiert.<br />
Welche Trendthemen bewegen die Branche<br />
aktuell?<br />
Alle. Ingenieure der Elektro- und Informationstechnik<br />
sind längst die Trendsetter,<br />
nicht nur der deutschen Wirtschaft. Sie treiben<br />
den digitalen Wandel voran und damit<br />
auch die Trendthemen der Zukunft: Energiewende,<br />
Elektromobilität und autonomes Fahren,<br />
Industrie 4.0, E-Health, Smart Living und<br />
viele andere mehr.<br />
<strong>Das</strong> klingt so, als müsste man sich als E-<br />
Techniker vorerst keine Sorgen machen?<br />
Unsere Welt wird immer vernetzter,<br />
elektrischer und digitaler.<br />
Damit steigt auch die Nachfrage nach<br />
Ingenieuren der Elektro- und Informationstechnik.<br />
92 Prozent unserer 1.300 Mitgliedsunternehmen<br />
und Hochschulen sind<br />
von den exzellenten Karriereperspektiven<br />
von Elektroingenieuren überzeugt. Etwa die<br />
Hälfte der Unternehmen rechnet damit, dass<br />
sie in den nächsten Jahren offene Stellen <strong>für</strong><br />
Elektroingenieure und <strong>IT</strong>-Experten nicht besetzen<br />
können. Die VDE-Arbeitsmarktstudie<br />
2016 bestätigt dieses Stimmungsbild.<br />
Unsere Experten haben ausgerechnet,<br />
dass in den nächsten zehn Jahren in<br />
Deutschland rund 100.000 Ingenieure<br />
der Elektro- und Informationstechnik<br />
mehr benötigt werden, als hierzulande<br />
ausgebildet werden. Wenn die Anzahl<br />
der Studienanfänger nicht gravierend<br />
steigt, hilft nur noch das Werben um<br />
Elektroingenieure aus dem Ausland.<br />
Wo und wie können diese Nachwuchskräfte<br />
künftig einsteigen?<br />
Elektroingenieuren steht<br />
die ganze Welt offen. Hier spreche<br />
ich aus persönlicher Erfahrung.<br />
Neben der Elektrobranche suchen der<br />
Maschinen- und Automobilbau, die<br />
Luft- und Raumfahrtbranche sowie die<br />
Chemiebranche. Auch Unternehmensberatungen,<br />
die zunehmend die digitale<br />
Welt <strong>für</strong> sich entdecken, konkurrieren<br />
um Absolventen der Elektro- und Informationstechnik.<br />
Wir haben unsere<br />
6.000 Young Professionals im VDE<br />
gefragt, wie viele Bewerbungen sie versenden<br />
mussten, bis sie den ersten Vertrag<br />
in der Tasche hatten: Die Hälfte der<br />
Hochschulabsolventen verschickte bis<br />
zum Berufsstart weniger als fünf Bewerbungen<br />
und hatte spätestens nach drei<br />
Vorstellungsgesprächen den ersten Arbeitsvertrag<br />
in der Tasche. Unsere Mitgliedsunternehmen<br />
suchen aktuell insbesondere<br />
<strong>für</strong> die Bereiche Forschung<br />
und Entwicklung, Planung, Projektierung,<br />
Engineering und <strong>IT</strong> und Software.<br />
Aber auch in den Bereichen Produktion,<br />
Data Science und Analytics, Beratung<br />
und Dienstleistung, Marketing und<br />
Vertrieb sowie Qualitätsmanagement.<br />
Und nicht zu vergessen: Auch an Hochschulen<br />
fehlt es an wissenschaftlichem<br />
Nachwuchs.<br />
Foto: privat<br />
44
Im Zeitgeist des Wandels: Welche<br />
Qualifikationen bringt der ideale<br />
Elektrotechnikingenieur heute<br />
mit?<br />
Absolut notwendig ist<br />
die Fachkompetenz, das<br />
heißt: fundierte Kenntnisse<br />
der Elektrotechnik<br />
und die Fähigkeit, Hochschulwissen<br />
auf praktische<br />
Aufgabenstellungen<br />
zu übertragen und sich<br />
die fehlenden Kenntnisse<br />
selbstständig oder durch<br />
Weiterbildung zu erarbeiten.<br />
Befragt man Unternehmen<br />
allgemeiner nach ihren Wunschvorstellungen<br />
<strong>für</strong> Ingenieure, dann<br />
steht die Persönlichkeit der Kandidaten<br />
ganz oben auf der Liste.<br />
Zu welchem Bildungsabschluss<br />
raten Sie Studierenden?<br />
Die Frage ist nicht pauschal<br />
zu beantworten. Es<br />
gibt Positionen, beispielsweise in<br />
der Produktion oder im Vertrieb,<br />
in der ein Bachelor ausreichend<br />
ist. Bei anderen Positionen wird<br />
ein Masterabschluss vorausgesetzt.<br />
<strong>Das</strong> gilt gerade in der Forschung<br />
und Entwicklung, wo ein hohes<br />
theoretisches Wissen erwartet wird.<br />
Grundsätzlich ist es nicht falsch, ein<br />
Masterstudium zu absolvieren, es<br />
garantiert aber keine Karriere! Die<br />
Sporen müssen sich Ingenieure in<br />
der beruflichen Praxis verdienen.<br />
Und wie sieht es in Sachen Promotion<br />
aus?<br />
Die Promotion ist der<br />
Nachweis, dass die Person<br />
auf hohem Niveau wissenschaftlich<br />
arbeiten kann<br />
und dass sie über ausgeprägte<br />
Abstrak-tions- und<br />
Analysefähigkeiten verfügt.<br />
Dies sind exzellente Voraussetzungen<br />
<strong>für</strong> eine akademische Laufbahn<br />
oder eine sehr anspruchsvolle Tätigkeit<br />
in der Wirtschaft. So sieht<br />
die Mehrheit der frisch gebackenen<br />
Dr.-Ing. die Promotion als Sprungbrett<br />
<strong>für</strong> eine erfolgreiche Karriere<br />
in einem Unternehmen. Gegen eine<br />
Promotion spricht, dass sie zunächst<br />
einmal Zeit und Geld kostet und <strong>für</strong><br />
die individuelle Karriere vielleicht<br />
gar nicht notwendig ist – wenn zum<br />
Beispiel die angestrebte Stelle einen<br />
starken Praxisbezug hat, wie etwa in<br />
den Bereichen Marketing, Vertrieb<br />
oder Fertigung.<br />
»<strong>2017</strong><br />
könnte<br />
der Umsatzrekord<br />
der<br />
Branche<br />
von 182<br />
Milliarden<br />
Euro geknackt<br />
werden.«<br />
Ihr Rat an die E-Ingenieure der<br />
Zukunft:<br />
Von Vorteil sind sicherlich<br />
aussagekräftige<br />
praktische Erfahrungen<br />
wie Praktika, Werkstudententätigkeit<br />
oder die Abschlussarbeit<br />
im Unternehmen.<br />
Für viele ergibt sich<br />
daraus ein Arbeitsvertrag noch<br />
vor der letzten Prüfung. Was den<br />
größten nicht-fachlichen Wunsch<br />
von Unternehmen betrifft: Ein<br />
Mitarbeiter, der zeigt, dass er über<br />
den Tellerrand schauen kann.<br />
Unternehmen registrieren beispielsweise<br />
sehr positiv, wenn ein<br />
Absolvent während des Studiums<br />
ein Auslandssemester oder ein<br />
Auslandspraktikum absolviert hat.<br />
Auch, ob er sich neben dem Studium,<br />
beispielsweise beim VDE, ehrenamtlich<br />
engagiert und vernetzt<br />
hat. <strong>Das</strong> alles sind Pluspunkte, die<br />
ein Absolvent während des Studiums<br />
sammeln kann und die ihm<br />
das gewisse Etwas geben. ■<br />
DER EINZIGE, DER IMMER<br />
UNTER STROM SEIN SOLLTE:<br />
DER AKKU IHRES AUTOS.<br />
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UND <strong>IT</strong>-SPEZIALISTEN VON FERCHAU:<br />
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Elektrifizierung des<br />
Antriebsstrangs<br />
Komfortables induktives<br />
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Energiemanagement<br />
Wir bringen Klimaschutz und Verkehr in Einklang. Da<strong>für</strong><br />
verwandeln wir Straßenlaternen in Ladestationen oder parkende<br />
Autos in Energiespeicher. Im Bordnetz erhöhen wir die Spannung<br />
und gewinnen beim Bremsen Energie zurück. FERCHAU,<br />
Deutschlands Engineering- und <strong>IT</strong>-Dienstleister Nr. 1, führt<br />
Automotive und <strong>IT</strong> zusammen – <strong>für</strong> die E-Mobilität der Zukunft.<br />
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45
E-Technik goes Future<br />
Was<br />
ist<br />
Was?<br />
Spannende<br />
Projekte rund um<br />
Connected Mobility,<br />
Future Work und<br />
Smart Home<br />
Text: Julia Henke<br />
Es werde Licht<br />
Ingenieure und <strong>IT</strong>-Experten bei Microsens machen<br />
die LED-Beleuchtung zum Teil des IP-Netzwerkes. Sie<br />
entwickeln Möglichkeiten, wie energieeffiziente LED-Leuchten,<br />
die über Datenleitungen (Power over Ethernet) mit Energie<br />
versorgt und über das IP-Netzwerk gesteuert werden können.<br />
In Kombination mit leistungsfähigen Sensoren und intelligenten<br />
Controllern wird die Beleuchtung autonom und adaptiv.<br />
Energieeinsparungen von bis zu 80 Prozent sind möglich.<br />
Wohnen mit IP<br />
»IP-basierte Konzepte werden herkömmliche<br />
Automationslösungen und Steuerungsanlagen<br />
in Gebäuden zunehmend verdrängen. Vorreiter sind<br />
intelligente, smarte Zweckgebäude, die neue Möglichkeiten<br />
an Ergonomie, Komfort und Energieeffizienz schaffen. <strong>IT</strong>-<br />
Experten und Ingenieure sind das intellektuelle Fundament<br />
solcher IoT-Konzepte.« Uli Schunk, Sprecher Euromicron<br />
Im großen Stil<br />
Ingenieure und <strong>IT</strong>-Experten der Euromicron arbeiten<br />
an der Automation und zentralen Bedienung<br />
von Bürokomplexen, Flughäfen oder Fertigungshallen.<br />
Ihre intelligenten, vernetzten Systeme übernehmen Aufgaben<br />
der Gebäudesystemtechnik und sorgen <strong>für</strong> erhöhte Sicherheit<br />
und Wirtschaftlichkeit der ›Smart Buildings‹.<br />
Die Beweger<br />
»Ingenieure und<br />
<strong>IT</strong>-Experten gestalten<br />
in der Automobilbranche<br />
den größten Transformationsprozess<br />
seit der Erfindung<br />
des Autos: Die gesamten<br />
Produktentstehungs-, Herstellungs-<br />
und Vermarktungsprozesse<br />
verändern<br />
sich. Themen wie übergreifende<br />
Softwarearchitekturen,<br />
maschinelles Lernen und die<br />
Übersetzung von Sensordaten<br />
werden immer wichtiger. Bei<br />
Audi wollen wir intuitivste<br />
Bedienmethodik bei maximaler<br />
Sicherheit bieten. <strong>Das</strong> alles<br />
bedeutet ein sehr dynamisches<br />
Entwicklungstempo.« Christoph<br />
Steinberg, Leiter Personalreferate<br />
Technische Entwicklung, Audi<br />
Lernende<br />
Autos<br />
Mit dem ›Audi<br />
Q2 deep learning concept‹<br />
entwickeln Ingenieure und<br />
<strong>IT</strong>-Experten bei Audi eine<br />
Methode, mit dem künftige<br />
Fahrzeuge deutlich<br />
intelligenter einparken<br />
können als bisher. Denn<br />
sie finden selbstständig<br />
geeignete Parkbuchten<br />
und parken dort ein. Die<br />
Fähigkeit zum Einparken<br />
erwirbt das Fahrzeug mittels<br />
Deep Reinforcement<br />
Learning: Ein Algorithmus<br />
erkennt eigenständig<br />
die erfolgreichen<br />
Aktionen und verfeinert<br />
auf diese Weise die Parkstrategie<br />
immer weiter.<br />
Neue Rolle<br />
»Bei der Suche<br />
nach intelligenten<br />
Lösungen <strong>für</strong> das Ambient<br />
Assisted Living (AAL) werden<br />
Ingenieure und <strong>IT</strong>-Experten<br />
zu wichtigen Mitgliedern<br />
interdisziplinärer Teams. Weil<br />
sie mit Sozialwissenschaftlern,<br />
Altersforschern und Designern<br />
intensiv an technischen<br />
Ideen etwa <strong>für</strong> autonome,<br />
mobile Roboter oder Haushaltskontrollsysteme<br />
zusammenarbeiten,<br />
übernehmen sie<br />
eine <strong>für</strong> sie noch ungewohnte<br />
Rolle.« Prof. Katrin Hinz, Kommunikationsdesign,<br />
Hochschule<br />
<strong>für</strong> Technik und Wirtschaft Berlin<br />
Industrie<br />
4.0<br />
Mit Industrie<br />
4.0 läuten Ingenieure<br />
und <strong>IT</strong>ler eine neue<br />
Ära der Automatisierung<br />
ein. Bei<br />
der Kuka-Start-up-<br />
Tochter Connyun<br />
beispielsweise entwickeln<br />
sie eine offene<br />
Cloud-Plattform zur<br />
Anbindung von Maschinen,<br />
um Lösungen<br />
<strong>für</strong> die Analyse<br />
und Optimierung<br />
von Produktionsund<br />
Logistikprozessen<br />
zu entwickeln.<br />
46
E-Technik goes Future<br />
<strong>Das</strong> Fahrzeug<br />
kommt zum Fahrer<br />
Die Ingenieure und <strong>IT</strong>-Experten von Bosch<br />
und Daimler arbeiten gemeinsam an der Entwicklung<br />
eines Systems <strong>für</strong> fahrerlose Autos im öffentlichen<br />
urbanen Straßenverkehr: Car-Sharing-Autos oder<br />
Robotertaxen werden über Smartphones geordert und<br />
kommen <strong>für</strong> die Weiterfahrt fahrerlos zum Nutzer.<br />
Dadurch soll der Verkehrsfluss in den Städten verbessert<br />
und die Sicherheit auf den Straßen erhöht werden.<br />
Automatisierung<br />
»Digitalisierung und Automatisierung sind<br />
grundlegende Themen, die einen umfassenden<br />
Einfluss darauf haben, wie wir produzieren,<br />
kommunizieren, uns weiterentwickeln und lernen.<br />
Unsere Ingenieure und <strong>IT</strong>-Spezialisten arbeiten an einer<br />
Vielzahl elementarer Lösungen <strong>für</strong> Automatisierung<br />
und IoT.« Silvia Buchinger, Konzernpersonalleiterin, Kuka<br />
Lass uns<br />
reden<br />
»Wie gestaltet<br />
sich die Kommunikation<br />
zwischen selbstfahrenden<br />
Fahrzeugen und der Umwelt?<br />
Und wie verändert<br />
sich der Innenraum dieser<br />
Fahrzeuge? Unsere Ingenieure<br />
und <strong>IT</strong>ler entwickeln<br />
intuitive Lösungen<br />
im Bereich User Interaction<br />
und User Experience.<br />
Sie gestalten die Mobilität<br />
der Zukunft.« Dr. Anna-<br />
Maria Karl, Leiterin Global<br />
Talent Sourcing, Daimler<br />
Digitale<br />
Transformation<br />
Die aktuelle ›heiße Phase‹<br />
der digitalen Transformation<br />
in Deutschland wird <strong>für</strong> Ingenieure<br />
und <strong>IT</strong>ler bis 2025<br />
abgeschlossen sein. Davon<br />
sind laut einer Umfrage<br />
unter den Mitgliedsunternehmen<br />
des Technologieverbandes<br />
VDE 64 Prozent der<br />
Befragten überzeugt. Eine<br />
wesentliche Voraussetzung<br />
da<strong>für</strong> ist die Entwicklung<br />
des neuen Kommunikationsstandards<br />
5G.<br />
Gravierender Graben<br />
Deutschland benötigt im Zeitraum von 2016<br />
bis 2026 rund 100.000 Ingenieure der Elektro-<br />
und Informationstechnik mehr, als hierzulande ausgebildet<br />
werden. Zu diesem Schluss kommt eine Studie,<br />
die unter anderem vom VDE in Auftrag gegeben wurde.<br />
DIE RICHTIGE WAHL<br />
ANZEIGE<br />
Tim Raiser entschloss<br />
sich nach seinem<br />
Wirtschaftsinformatikstudium<br />
<strong>für</strong> den<br />
Einstieg bei dem <strong>IT</strong>-<br />
Softwareunternehmen<br />
USU. Diese Entscheidung<br />
hat der Junior<br />
Consultant nie bereut<br />
Tim, warum hast du dich <strong>für</strong> USU entschieden?<br />
Mir war es wichtig, spannende<br />
Projekte zu bearbeiten und dabei<br />
viel lernen zu können – und wo lernt<br />
man mehr als in einem Beratungshaus.<br />
Im Bewerbungsgespräch war dann<br />
schnell klar, dass auch die Chemie und<br />
das Zwischenmenschliche stimmten –<br />
ein weiterer Punkt, der entscheidend<br />
<strong>für</strong> mich war.<br />
Woran hast du das gemerkt? Ich hatte<br />
von Beginn an das Gefühl, dass das<br />
Gespräch auf Augenhöhe stattfand. Ich<br />
wurde offen begrüßt, das Miteinander<br />
stand im Vordergrund.<br />
Du hattest als Bewerber noch weitere<br />
Zusagen. Hast du deine Entscheidung je<br />
bereut?<br />
Auf keinen Fall. <strong>Das</strong> Projektum-<br />
feld und das<br />
Technologiespektrum ist<br />
sehr vielfältig. Außerdem gefällt<br />
mir die familiäre Atmosphäre:<br />
Ich verbringe schließlich einige<br />
Zeit dort, da möchte ich mich<br />
auch wohlfühlen.<br />
Wie verlief dein Einstieg? Bei<br />
der<br />
Einführungsveranstaltung<br />
konnte ich das ganze Unternehmen<br />
kennenlernen. Jeder Mitarbeiter hat uns<br />
damals per Handschlag begrüßt – eine<br />
tolle Willkommenskultur. Von Anfang an<br />
wurde mir außerdem ein Pate zur Seite<br />
gestellt, der mich fachlich begleitet.<br />
Ist es dir leicht gefallen, ins Team zu finden?<br />
Ja, denn die Kollegen sind sehr aufgeschlossen.<br />
Alle drei Monate findet zudem<br />
die U Step In! Veranstaltung statt,<br />
bei der ich viele Mitarbeiter – auch aus<br />
anderen Fachbereichen und Niederlassungen<br />
– intensiv beim Teambuilding<br />
kennenlernen durfte. Von diesem Netzwerk<br />
profitiere ich bis heute.<br />
Gab es etwas, dass dich überrascht hat?<br />
Ehrlich gesagt dachte ich, dass mir der<br />
fachliche Part meiner Arbeit leichter<br />
fallen würde, da ich schon in einigen<br />
Praktika und auch als Selbstständiger<br />
Erfahrung gesammelt hatte. Die ersten<br />
sechs Monate im Projektumfeld waren<br />
nicht leicht, die Lernkurve steil. Einen<br />
kurzen Moment habe ich an mir gezweifelt,<br />
aber mein Vorgesetzter hat mich<br />
ermutigt, dran zu bleiben. <strong>Das</strong> hat sich<br />
gelohnt.<br />
Wie sieht deine Tätigkeit als Junior<br />
Consultant bei der USU im Bereich Business<br />
Solutions aus? Basierend auf der<br />
Beratung sowie den Anforderungen des<br />
Kunden konzipiere und entwickle ich<br />
mit meinen Kollegen individuelle Softwarelösungen.<br />
In der Regel handelt es<br />
sich dabei um Lösungen, die nicht durch<br />
Standardsoftware abgebildet werden<br />
können, wie beispielsweise die Umsetzung<br />
von <strong>IT</strong>-Architekturen, Portal-Lösungen<br />
oder mobilen Anwendungen.<br />
Was sind aktuell deine größten Herausforderungen?<br />
Bei der Einbindung in<br />
verschiedene Kundenprojekte geht es<br />
darum, seine Ressourcen geschickt zu<br />
verteilen. Hier die richtige Balance zu<br />
finden, fordert mich momentan noch.<br />
Was macht dir am meisten Spaß? Die<br />
kreative Arbeit im Team. Besonders im<br />
Bereich Architektur-Design bringe ich<br />
mich gerne mit ein.<br />
Was zeichnet USU als Arbeitgeber aus?<br />
Bei der USU werden echte Werte gelebt.<br />
Jeder Einzelne wird geschätzt, gefördert<br />
und gefordert. ■<br />
Foto: USU<br />
47
Medizintechnik<br />
Ein gutes<br />
Gefühl<br />
Mit 12.263 Patentanträgen führt die<br />
Medizintechnik die Zahl der angemeldeten Innovationen<br />
in Deutschland an.<br />
In der deutschen Gesundheitswirtschaft arbeiten<br />
zurzeit rund<br />
Menschen.<br />
Die Zahl der Beschäftigten ist in den vergangenen<br />
zehn Jahren um<br />
gestiegen und<br />
wächst weiter.<br />
Keine andere ingenieurwissenschaftliche<br />
Disziplin hat in den<br />
vergangenen zehn<br />
Jahren so bedeutende<br />
Fortschritte<br />
gemacht wie die<br />
Medizintechnik.<br />
Text: Julia Henke<br />
»ONE<br />
apple a<br />
day keeps<br />
the doctor<br />
away.« Seit fast 150 Jahren hält sich dieser Sinnspruch.<br />
Und ebenso lange heißt es von offizieller<br />
Seite: denkste! Denn so einfach ist es natürlich<br />
nicht. Ein Apfel hin und wieder mag nicht<br />
schlecht sein, aber wir brauchen trotzdem Ärzte<br />
und Pflegepersonal – und diese wiederum<br />
brauchen medizintechnische Produkte, die sie<br />
unterstützen. Mehr noch: Die Kostenexplosion<br />
im Gesundheitswesen und der demographische<br />
Wandel machen es nötig, dass Technik und Automation<br />
einen immer bedeutenderen Teil bei<br />
Versorgung und Pflege übernehmen.<br />
Während Ärzte und Pflegepersonal nah an den<br />
Patienten arbeiten, sorgen Medizintechniker<br />
im Hintergrund da<strong>für</strong>, dass die Möglichkeiten<br />
in Diagnostik und Behandlung vielfältiger<br />
werden. Herzschrittmacher, Knieprothesen,<br />
Röntgengeräte, Kernspintomographen – in der<br />
Medizintechnik werden die unterschiedlichsten<br />
Produkte, Geräte und Verfahren entwickelt. Die<br />
Medizinprodukte-Hersteller beschäftigen in<br />
Deutschland 210.000 Mitarbeiter in rund 1.250<br />
größeren und 11.300 Kleinunternehmen. »Seit<br />
Jahren ist die Medizintechnik ein Jobmotor und<br />
wird es auch noch bleiben. Dabei sind vor allem<br />
Ingenieure gefragt«, sagt Carol Petri vom<br />
Bundesverband Medizintechnologie. Vier von<br />
fünf Unternehmen haben offene Stellen, jede<br />
dritte davon soll idealerweise mit einem Ingenieur<br />
besetzt werden. Gesucht wird vor allem<br />
im Bereich Forschung und Entwicklung. Aber<br />
auch <strong>für</strong> den Vertrieb, in Marketing und der<br />
Medizintechnik-Kommunikation und im Key<br />
Account Management gibt es Bedarf. Dabei<br />
sind neben der Ausbildung erste Erfahrungen<br />
etwa durch Praktika im medizintechnischen<br />
Bereich Voraussetzung <strong>für</strong> den Einstieg.<br />
Oder Ingenieure entscheiden sich noch während<br />
des Studiums <strong>für</strong> einen medizintechni-<br />
schen Schwerpunkt. So<br />
wie Thomas Fränkler.<br />
Der Medizininformatiker<br />
arbeitet bei dem<br />
Medizin- und Sicherheitstechnik-Unternehmen<br />
Dräger in Lübeck.<br />
An der Medizintechnik<br />
haben ihn vor allem die<br />
Dynamik der Branche<br />
und die Vielfalt der<br />
Aufgaben fasziniert.<br />
»Als <strong>Informatiker</strong> geht<br />
es ohnehin immer darum,<br />
kreativ zu sein.<br />
In der Medizintechnik<br />
kann ich diesen Ansatz<br />
intensiv nutzen«, sagt<br />
er. Bei Dräger entwickelt<br />
er als Software-<br />
Projektleiter in enger<br />
Absprache mit anderen<br />
Ingenieuren und den<br />
Kunden Beatmungsgeräte.<br />
Mit ihnen kann<br />
der Patient maschinell<br />
beatmet oder bei seiner<br />
Atmung unterstützt<br />
werden. »Durch Aufgaben<br />
wie diese kommt<br />
neben dem Reiz an der<br />
technischen Entwicklung<br />
noch die Sinnhaftigkeit<br />
dazu«, sagt<br />
Fränkler.<br />
<strong>Das</strong> sieht Vivienne Paton<br />
ähnlich. Sie hat in<br />
Hamburg Mediziningenieurwesen<br />
studiert<br />
und absolviert derzeit<br />
bei Siemens Healthineers<br />
die dritte Station<br />
ihres 24-monatigen<br />
48
Medizintechnik<br />
Traineeprogramms. So lernte<br />
sie Unternehmensbereiche<br />
wie beispielsweise Digital<br />
Health Services kennen, wo<br />
sie an Cloud-Lösungen <strong>für</strong><br />
Medizinprodukte mitgearbeitet<br />
hat. Auf einer anderen<br />
Station in den USA hat sie<br />
sich mit der Entwicklung von<br />
Software <strong>für</strong> Kardiologieanwendungen<br />
vertraut gemacht<br />
und – zurück im Headquarter<br />
in Erlangen – im Bereich Customer<br />
Services Erfahrungen<br />
zu Magnetresonanztomographen<br />
gesammelt. »Techniken<br />
zu entwickeln, mit denen<br />
Ärzte in den Menschen quasi<br />
hineinsehen können sind ein<br />
Beispiel, warum mich die Medizintechnik<br />
so interessiert«,<br />
sagt Paton. Hinzu komme die<br />
intensive Zusammenarbeit<br />
mit den Ärzten und das Gefühl,<br />
Positives zu bewirken. n<br />
In kaum einem anderen ingenieurwissenschaftlichen<br />
Bereich ist eine Promotion<br />
<strong>für</strong> die Karriere in einem Unternehmen<br />
so entscheidend<br />
wie in der Medizintechnik.<br />
Allein in Deutschland werden<br />
im Jahr 2030 voraussichtlich<br />
mehr als 28 Millionen<br />
Menschen 60 Jahre und<br />
älter sein. Pflege und Versorgung<br />
durch medizintechnische<br />
Geräte müssen dann<br />
zum Standard gehören.<br />
Schon heute verfügen ältere<br />
Menschen in Europa<br />
über mehr als drei Billionen<br />
Euro. Medizintechnische<br />
Entwicklungen im Bereich<br />
Ambient Assistent Living<br />
in Verbindung mit Smart<br />
Home sind zu einem wesentlichen<br />
Wirtschaftsfaktor<br />
geworden.<br />
GLÄNZENDE AUSSICHTEN<br />
»Die Berufsaussichten in der Medizintechnologie-Branche sind<br />
<strong>für</strong> Ingenieure und Medizintechniker, aber auch <strong>für</strong> Marketingspezialisten<br />
im Allgemeinen ausgezeichnet. Der Bedarf an<br />
Ingenieuren wird nach Expertenmeinung weiter steigen. Ein<br />
Grund ist der Erfolg der medizintechnischen Unternehmen aus<br />
Deutschland auf dem Weltmarkt. Gut ausgebildetes Personal<br />
wird vor allem <strong>für</strong> Forschung und Entwicklung, aber auch <strong>für</strong><br />
den Bereich Zulassungsfragestellungen gesucht. Medizinprodukte<br />
und ihr Weg von der Idee zum Markt werden zunehmend<br />
komplexer, sodass das Know-how und die personellen Ressourcen<br />
in den Unternehmen ständig verbessert werden müssen.«<br />
Manfred Beeres, Bundeverband Medizintechnologie<br />
ZWISCHEN TECHNIK UND MEDIZIN<br />
»Durch modernste <strong>IT</strong>-Technik wird es möglich, Organe eines<br />
Patienten anhand verschiedener Daten so zu beschreiben, dass<br />
sich ein virtuelles Patientenmodell erstellen lässt, um dann im<br />
Computer den weiteren Krankheitsverlauf und mögliche Auswirkungen<br />
eines bestimmten Therapieansatzes zu simulieren.<br />
Auf diese Weise lässt sich die individuell sinnvollste Behandlungsmethode<br />
finden. Eine optimale Anpassung von medizintechnischen<br />
Systemen erfordert von Experten deshalb<br />
oftmals nicht nur technisches, sondern darüberhinausgehend<br />
auch biologisches und unter Umständen sogar pharmazeutisches<br />
Wissen.« Prof. Dr. Schmitz-Rode, Chairman Applied Medical Engineering<br />
RWTH Aachen University und stellvertretender Vorsitzender der<br />
Deutschen Gesellschaft <strong>für</strong> Biomedizinische Technik (DGBMT) im VDE<br />
NIMM2 VERBINDET<br />
GENERATIONEN.<br />
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49<br />
Guido B., Abteilungsleiter <strong>IT</strong>
Cyber Security<br />
Lücken im<br />
System<br />
Die Zahl der offenen<br />
Stellen <strong>für</strong> Cyber<br />
Security-Experten<br />
steigt. Genau wie<br />
die Ansprüche an<br />
das Know-how der<br />
Einsteiger<br />
Text: Julia Henke<br />
Digitalisierung rund um Industrie<br />
4.0 und das Internet<br />
of Things hat eine regelrechte<br />
Ideenexplosion ausgelöst: Über<br />
eine Trillion Sensoren, Steuersysteme<br />
und Endgeräte sind weltweit miteinander<br />
vernetzt. Aber das ist eben nur die eine Seite<br />
der Medaille. Die andere Seite ist eine massive<br />
Anfälligkeit dieser Systeme und der Boom einer<br />
neuen Berufsgruppe: Diebe 2.0. Offensichtlich<br />
werden sich Hochschulen, Institutionen und<br />
Industrieunternehmen der immensen Gefahr<br />
erst allmählich vollumfänglich bewusst. Anders<br />
ist es kaum zu erklären, dass die Ausgaben <strong>für</strong><br />
<strong>IT</strong>-Sicherheit laut Branchenverband Bitkom<br />
erst seit wenigen Jahren um jährlich rund sieben<br />
Prozent wachsen. Unabhängig davon, ob in<br />
Industrie, Forschungsunternehmen oder mittelständisch<br />
geprägten Unternehmen.<br />
Bei der Bundeswehr heißt es beispielsweise:<br />
»Wir haben über 20.000 <strong>IT</strong>-Spezialisten in der<br />
Bundeswehr, bieten derzeit aber fast 2.000 neue<br />
Stellen <strong>für</strong> <strong>IT</strong>-Fachkräfte. Gesucht werden Cyber-Forensiker,<br />
<strong>IT</strong>-Sicherheits-Spezialisten und<br />
Softwareprogrammierer.« Und: »Wir arbeiten<br />
intensiv daran, die klügsten Köpfe zu bekommen«,<br />
sagt Bernd Schneider, Oberstleutnant<br />
i.G., Referatsgruppenleiter Personelle Grundsatzangelegenheiten,<br />
Kommando Cyber- und<br />
Informationsraum. Hintergrund dabei sei unter<br />
anderem, dass Angriffsversuche über das Internet<br />
auf Ministerien, Bundesbehörden und die<br />
Streitkräfte inzwischen alltäglich sind.<br />
Auch Institutionen wie der TÜV Rheinland<br />
suchen derzeit intensiv: »Unsere Mitarbeiter<br />
unterstützen und beraten unsere Kunden beim<br />
Betrieb von Technologien zur Erkennung von<br />
gezielten Angriffen auf Unternehmensnetze<br />
und entwickeln innovative Detektions- und<br />
Verteidigungsmaßnahmen. Sie analysieren<br />
Zero-Day Attacken und zielgerichtete Angriffe<br />
auf Kundennetze und erstellen Handlungsempfehlungen<br />
zur Bekämpfung der Sicherheitsvorfälle.<br />
Allein in diesem Jahr wollen wir 20 bis<br />
30 Stellen durch <strong>IT</strong>ler besetzen«, erklärt Andy<br />
Fuchs, Teamleiter Personalmarketing, TÜV<br />
Rheinland Service. Dabei ist die Spannbreite<br />
der Einsatzmöglichkeiten <strong>für</strong> <strong>IT</strong>-Experten groß:<br />
Im Bereich der klassischen Forschung gehört<br />
dazu beispielsweise das Fraunhofer-Institut <strong>für</strong><br />
sichere Informationstechnologie S<strong>IT</strong>, wo <strong>IT</strong>-<br />
Experten an einem ›Volksverschlüsselungssystem‹<br />
<strong>für</strong> E-Mails arbeiten oder das Fraunhofer-<br />
Institut <strong>für</strong> Graphische Datenverarbeitung IGD,<br />
wo Angriffe großflächig visualisiert werden. Bei<br />
Herstellern drahtloser Kommunikationstech-<br />
nik wie Rohde & Schwarz<br />
übernehmen Ingenieure<br />
und <strong>IT</strong>-Experten neben<br />
der Entwicklung auch<br />
Aufgaben als Softwaretester<br />
oder Scrum Master,<br />
arbeiten <strong>für</strong> das Produktmarketing<br />
oder den technischen<br />
Vertrieb. Beim<br />
<strong>IT</strong>-Dienstleister Computacenter<br />
übernehmen zurzeit<br />
über 160 <strong>IT</strong>-Consultants<br />
neben der Beratung<br />
zu Security-Konzepten<br />
verstärkt auch die praktische<br />
Abwehrarbeit.<br />
Gesucht wird überall.<br />
Neben rund 300 spezialisierten<br />
Security Dienstleistern<br />
in Deutschland,<br />
die Personal aufstocken<br />
wollen, den allgemeinen<br />
Sicherheitsfirmen, die<br />
ihren Aufgabenbereich<br />
erweitern wollen und den<br />
Sicherheitsabteilungen<br />
großer Firmen sind es aber<br />
vor allem mittelständische<br />
Unternehmen, die einen<br />
teils massiven Nachholbedarf<br />
in Sachen Cyber<br />
Security haben. Laut der<br />
›Global Information Security<br />
Workforce‹-Studie<br />
beklagen über 50 Prozent<br />
der Unternehmen, keine<br />
Fachkräfte zu finden.<br />
Andererseits aber sind<br />
die Ansprüche an einen<br />
Job in der Cyber Security<br />
auch besonders hoch.<br />
Meist ist ein Hochschulabschluss<br />
zu wenig, um<br />
einen so sensiblen Bereich<br />
anvertraut zu bekommen.<br />
Andy Fuchs vom TÜV<br />
Rheinland bringt es auf<br />
den Punkt: »Manche Bewerber<br />
verlassen sich auf<br />
den Fachkräftemangel<br />
und gehen davon aus, sich<br />
die Jobs nach dem Studium<br />
aussuchen zu können.<br />
<strong>Das</strong> aber fällt ohne praktische<br />
Kenntnisse jedoch oft<br />
schwerer als gedacht.« n<br />
Inside!<br />
Zwei Einsteiger<br />
und ihre Aufgaben<br />
Als Security Analyst bei<br />
Computacenter ist Dr. Mara<br />
Grahl so etwas wie die Feuerwehr<br />
<strong>für</strong> <strong>IT</strong>-Systeme.<br />
»Kunden rufen uns beispielsweise<br />
an, weil ein akuter<br />
Malwarebefall die Kernprozesse<br />
eines Unternehmens<br />
lahmzulegen droht. Dann<br />
geht es darum, unter Zeitdruck<br />
verdächtige Vorgänge<br />
und schädliche Software<br />
mit Hilfe von Monitoring-<br />
Systemen und Spezialtools<br />
zu analysieren, forensisch<br />
nachzuvollziehen und entsprechende<br />
Abwehrmaßnahmen<br />
einzuleiten«, erzählt<br />
sie. In den vergangenen<br />
Jahren gab es beispielsweise<br />
viele Ransomwarevorfälle,<br />
bei denen es darum ging, die<br />
Verbreitung der Schadsoftware<br />
einzudämmen, Daten<br />
wiederherzustellen und <strong>für</strong><br />
die Zukunft Maßnahmen zu<br />
ergreifen.<br />
Alexander Fehse ist Softwareentwickler<br />
<strong>für</strong> die Rohde<br />
& Schwarz Cybersecurity<br />
in Leipzig. Dort ist er <strong>für</strong> die<br />
Implementierung der Gerätesoftware<br />
zuständig. »Bei<br />
der Entwicklung kommt<br />
es darauf an, verschiedene<br />
Mechanismen der Kryptologie<br />
zu kombinieren und<br />
die Verfahren immer ›state<br />
of the art‹ einzubauen«, sagt<br />
er. »Ich muss also ständig<br />
am Ball bleiben – das sorgt<br />
<strong>für</strong> Abwechslung«. Die Entwicklungen<br />
der vergangenen<br />
Jahre hätten gezeigt, wie<br />
umfassend <strong>IT</strong>-Systeme und<br />
Infrastrukturen immer mehr<br />
vor Cyberangriffen geschützt<br />
werden müssen. Da<strong>für</strong> die<br />
Technologie zu entwickeln,<br />
während sich auch die Anforderungen<br />
permanent weiterentwickeln,<br />
sei eines der<br />
zentralen Punkte, die Cybersecurity<br />
spannender machen<br />
als manch andere ingenieurwissenschaftliche<br />
Bereiche.<br />
50
Cyber Security<br />
Einbruch auf Bestellung<br />
Unternehmen müssen<br />
verstärkt auf Sicherheit setzen.<br />
Doch ob das System effektiv<br />
geschützt ist, zeigt sich erst<br />
dann, wenn Profi-Hacker ihren<br />
Daten-Dietrich auspacken<br />
Bis zum Jahr<br />
2020 werden<br />
weltweit 1,8<br />
Millionen<br />
Fachkräfte in<br />
Sachen Cybersicherheit<br />
fehlen, so die<br />
›Global Information<br />
Security<br />
Workforce‹-<br />
Studie.<br />
Text: Julia Henke<br />
Allein beim<br />
Bundesamt<br />
<strong>für</strong> Sicherheit<br />
in der Informationstechnik<br />
sind<br />
180 Stellen<br />
vakant.<br />
Auf die Frage, ob sie nicht schon<br />
einmal daran gedacht haben die<br />
Seiten zu wechseln, antworten<br />
die beiden Geschäftsführer von<br />
RedTeam Pentesting mit professioneller<br />
Nachsicht: »Klar, man könne die Seiten<br />
wechseln und nicht zum Vorteil, sondern zum<br />
Nachteil von Unternehmen und Institutionen in<br />
deren Datensysteme einbrechen. Aber warum?«<br />
Die Herausforderung <strong>für</strong> einen <strong>IT</strong>-Spezialisten<br />
sei doch in beiden Fällen die gleiche. Aber im<br />
einen Fall wartet nach acht Stunden der Feierabend,<br />
inklusive gutem Verdienst. Im anderen<br />
die JVA. Zumal ihr Job auch sonst kaum zu überbieten<br />
sei an Interessantem und Abwechslungsreichen,<br />
so die Hack-Profis weiter.<br />
Patrick Hof und Jens Liebchen sind Experten <strong>für</strong><br />
individuelle Penetrationstests, kurz Pentests. Gemeinsam<br />
mit einem derzeit achtköpfigen Team<br />
spezialisierter <strong>IT</strong>-Sicherheitsexperten greifen sie<br />
im Auftrag ihrer Kunden diesen Kunden an, um<br />
Sicherheitslücken in Netzwerken, Anwendungen<br />
oder Geräten aufzudecken. Die entscheidenden<br />
Werkzeuge da<strong>für</strong>: Kreativität und die<br />
Fähigkeit, sich cool in eine ›Angreiferperspek-<br />
tive‹ hineinzudenken. Denn wer<br />
bei RedTeam Pentesting arbeitet,<br />
muss auch die Nerven haben,<br />
live, also während der Abschlusspräsentation<br />
und vor den Augen<br />
der Kunden das System effektiv<br />
anzugreifen. Aber da<strong>für</strong> braucht<br />
es nicht allein die entsprechende<br />
Souveränität, sondern auch das<br />
Know-how. »Ohne grundlegende<br />
Kenntnisse beispielsweise zur<br />
Programmierung von Datenbanken<br />
geht es nicht. Deshalb haben<br />
alle Mitarbeiter bei uns eine akademische<br />
Ausbildung im Bereich<br />
<strong>IT</strong>«, sagt Liebchen. In der Regel<br />
arbeiten immer zwei von ihnen<br />
zwischen einer und drei Wochen<br />
von ihren Büros in Aachen aus an<br />
einem Einbruch, dann ist Präsentation<br />
beim Kunden vor Ort.<br />
Einer der Profi-Hacker ist Benjamin<br />
Grap. Er erklärt eine simple<br />
Methode, das Datenbanksystem<br />
eines Online-Shops durcheinanderzubringen:<br />
»Wenn ich statt<br />
einem Produkt nun zehn bestelle,<br />
zahle ich auch den zehnfachen<br />
Preis. Dieser Algorithmus ist<br />
im System hinterlegt. Was aber,<br />
wenn ich stattdessen negative<br />
Zahlen eingebe und minus zehn<br />
Produkte bestelle und die Bestellung<br />
mit der ›normalen‹ Order<br />
von weiteren zehn Produkten<br />
ergänze? Unter Umständen verrechnet<br />
das System dann den<br />
negativen Preis der ersten Produkte<br />
mit dem Preis des zweiten<br />
und ich erhalte 20 Produkte ohne<br />
Geld da<strong>für</strong> bezahlen zu müssen«,<br />
erklärt der 32-Jährige. <strong>Das</strong>s dem<br />
Team die Arbeit nicht ausgeht, sei<br />
offensichtlich, sagt Geschäftsführer<br />
Hof. Wo früher nur wenige<br />
Computer angreifbar gewesen<br />
wären, habe das Internet der Dinge<br />
nun die Einbruchsmöglichkeiten<br />
und damit ihre Aufgaben<br />
vervielfacht. Einbrüche können<br />
sich also auch auszahlen. ■<br />
51
Status Quo<br />
Quo Vadis<br />
Elektroingenieur?<br />
Mit der Studie<br />
›Young Professionals<br />
der Elektro- und<br />
Informationstechnik‹<br />
bringt der VDE Licht<br />
in Situation und<br />
Erwartungen des<br />
Berufs<br />
Text: Julia Henke<br />
Anforderungen, Arbeitszahlen, Auslandsaufenthalt:<br />
Die wichtigsten Fragen und<br />
Antworten im Überblick.<br />
Wie empfinden junge Elektroingenieure<br />
ihren Berufseinstieg?<br />
Die Mehrheit der Berufseinsteiger beschreibt ihren Job<br />
als kreativ und abwechslungsreich (71 Prozent) mit guten<br />
Karriereaussichten (61 Prozent) und als krisensicher (46<br />
Prozent). 17 Prozent geben an, bereits Personalverantwortung<br />
zu haben, 56 Prozent streben diese an und 26<br />
Prozent erwarten sie innerhalb der nächsten drei Jahre.<br />
Bei der Wahl ihrer Tätigkeit setzen die Young Professionals<br />
auf die Zukunftstechnologien: 23 Prozent aller<br />
Befragten arbeiten im Bereich Smart Grid, knapp ein<br />
Fünftel bewegt sich auf dem Arbeitsfeld der E-Mobility<br />
(19 Prozent), im Bereich der Medizintechnik sind 15 Prozent<br />
und im Bereich Industrie 4.0 rund 14 Prozent der<br />
Befragten tätig. 12 Prozent ordnen ihre Tätigkeit dem<br />
Smart Home zu, neun Prozent beschäftigen sich mit<br />
Smart Cities.<br />
53 Prozent der Elektroingenieure und<br />
Informationstechniker verschicken bis zum<br />
Berufsstart weniger als fünf Bewerbungen.<br />
Elektroingenieure und Informationstechniker<br />
benötigen durchschnittlich höchstens<br />
Vorstellungsgespräche. Dann<br />
haben Sie ihren Arbeitsvertrag<br />
in der Tasche.<br />
Fast 50 Prozent der Elektroingenieure<br />
und Informationstechniker absolvieren<br />
mindestens eines ihrer Praktika im Ausland<br />
Wird von den Ingenieuren viel verlangt?<br />
Ja. Der Beruf gibt viel, fordert aber auch viel. Die Arbeit<br />
eines Ingenieurs bedeutet ständige Verfügbarkeit, häufige<br />
Überstunden und Wochenendarbeiten: Rund ein Viertel<br />
der Befragten stimmt dieser Aussage voll und ganz zu<br />
(24 Prozent). Auch wenn Familie und Freunde fast allen<br />
Befragten wichtiger ist als die Karriere – 41 Prozent stimmen<br />
hier voll und ganz zu, 52 Prozent mehr oder weniger<br />
–, akzeptieren 81 Prozent, ihr Privatleben einschränken<br />
zu müssen, um beruflich voranzukommen. Allerdings<br />
sind nur zwölf Prozent der Meinung, dass sie ihre sozialen<br />
und familiären Bedürfnisse nicht mit beruflichen<br />
Pflichten in Einklang bringen können. Die Motivation<br />
der Young Professionals, sich <strong>für</strong> die berufliche Karriere<br />
zu engagieren, ist dennoch hoch: Rund elf Tage im Jahr<br />
nehmen die Befragten durchschnittlich an internen und<br />
externen Weiterbildungsveranstaltungen teil.<br />
Wie wichtig sind Work-Life-Balance und ein überdurchschnittliches<br />
Gehalt?<br />
Sagen wir so: Es gibt andere Faktoren, die den jungen<br />
Elektroingenieuren deutlich wichtiger sind: Eine Tätigkeit,<br />
mit der sie sich gut identifizieren können, stand <strong>für</strong><br />
64 Prozent der Bewerber bei der Suche nach einem Arbeitsplatz<br />
an erster Stelle. Ein angenehmes Arbeitsumfeld<br />
mit netten Kollegen halten 60 Prozent <strong>für</strong> sehr wichtig.<br />
Zudem sollte ihnen ihr künftiger Arbeitgeber eine langfristige<br />
Perspektive bieten können (53 Prozent). Flexible<br />
Arbeitszeiten sind <strong>für</strong> 44 Prozent der Befragten sehr<br />
wichtig. In einem internationalen Umfeld zu arbeiten, ein<br />
überdurchschnittliches Gehalt zu beziehen und vom Arbeitgeber<br />
beim Thema Kinderbetreuung unterstützt zu<br />
52
Status Quo<br />
werden, stufen jeweils nur etwa<br />
15 Prozent der Befragten bei der<br />
Suche nach einem Job als sehr<br />
wichtig ein.<br />
Wie sieht es mit der Lust aus,<br />
auch mal ins Ausland zu gehen?<br />
Die Bereitschaft <strong>für</strong> einige Zeit ins<br />
Ausland zu gehen, ist bereits bei<br />
Studierenden hoch. Vor dem Jobeinstieg<br />
hat knapp die Hälfte ein<br />
Praktikum im Ausland absolviert,<br />
davon die meisten in den USA.<br />
Insgesamt haben 16 Prozent der<br />
Befragten ein Auslandssemester<br />
eingelegt. Berufserfahrungen im<br />
europäischen Ausland oder in<br />
den USA zu sammeln und da<strong>für</strong><br />
– wenn nötig – auch die Familie<br />
mitzunehmen, können sich mehr<br />
als die Hälfte der Young Professionals<br />
vorstellen. Für 41 Prozent der<br />
Befragten käme ein beruflicher<br />
Aufenthalt in Asien in Betracht.<br />
Zu weiteren beliebten Ländern<br />
zählen Australien, Kanada und<br />
Neuseeland. Auch die süd- und<br />
mittelamerikanischen Staaten<br />
sind <strong>für</strong> einige attraktiv. n<br />
Elektroingenieure und Informationstechniker<br />
bilden Qualifikationen aus,<br />
die beruflich von übergeordneter Bedeutung<br />
sein können: Dazu gehören<br />
das Denken in dynamischen Systemen<br />
und Prozessen, die strukturierte<br />
Suche nach den Ursachen und das<br />
Beheben von Fehlern in Systemen<br />
sowie der Umgang mit komplexen<br />
Systemhierarchien, Schnittstellen<br />
und Wirkungszusammenhängen.<br />
Die VDE-Experten zeigen in ihrer<br />
Studie, dass die Gründungsneigung<br />
von Elektroingenieure und Informationstechniker<br />
hierzulande wenig<br />
ausgeprägt ist. Der wichtigste Grund<br />
da<strong>für</strong> ist sicherlich die besonders<br />
gute Arbeitsmarktsituation, die einer<br />
Vollbeschäftigung gleichkommt.<br />
Ein Fünftel aller Vorstände in einem<br />
DAX-Unternehmen sind Ingenieure.<br />
Nach Wirtschaftswissenschaftlern<br />
(50 Prozent) sind sie damit noch vor<br />
den Juristen (13 Prozent) die am<br />
stärksten vertretene Berufsgruppe.<br />
Was leisten Ingenieure der Elektro- und Informationstechnik?<br />
In einem Thesenpapier unterstreicht der VDE die Bedeutung<br />
der Elektroingenieure. Der Tenor: »Ingenieure der Elektro- und<br />
Informationstechnik entwickeln in zentralen Bereichen Wirtschaft<br />
und Gesellschaft weiter und tragen damit erheblich zum<br />
Wohlstand unserer Gesellschaft bei. Arbeitswelt und Kommunikation<br />
gehören genauso dazu wie Energieversorgung und<br />
Mobilität. Hinzu kommen Impulse <strong>für</strong> Medizin und Bildung.<br />
Außerdem können sie aufgrund ihrer breiten Qualifikation in<br />
vielen Berufsbereichen eingesetzt werden – von klassischer Forschungs-<br />
und Entwicklungsarbeit über Fertigung, Betrieb und<br />
Service bis hin zu Marketing, Vertrieb oder Lehrtätigkeit.«<br />
Kompetenz und Können<br />
Laut VDE-Thesenpapier verfügen Elektroingenieure über eine<br />
so breite Qualifikation, das ihr Einsatz in vielen Berufsbereichen<br />
möglich ist. Die Ingenieurberufe reichen demnach von klassischer<br />
Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten über Fertigung,<br />
Betrieb und Service bis hin zu Marketing, Vertrieb oder Lehrtätigkeit.<br />
Und dass sowohl in Fach- als auch in Führungskarrieren.<br />
Ingenieure seien deshalb in jeder Art von Unternehmen und<br />
Institutionen zu finden. Auch deshalb – so der VDE – sollte es<br />
Ingenieuren nahezu als Pflicht erscheinen, ihre Sachkompetenz<br />
auch in politische Entscheidungen einzubringen.<br />
KLARE ANSAGEN UND TROTZDEM<br />
GANZ VIEL SPIELRAUM, GEHT DAS?<br />
WARUM NICHT?<br />
Wenn du bei CEN<strong>IT</strong>, dem <strong>IT</strong>- Software-<br />
Beratungshaus, ein Praktikum machst,<br />
deine Abschlussarbeit schreibst oder<br />
als Werkstudent arbeitest, wirst du<br />
gleich ein Teil unseres starken Teams.<br />
Nachdem du eingearbeitet wurdest,<br />
kannst du dich beweisen, direkt mit<br />
einbringen und bekommst schon während<br />
deines Studiums Verantwortung<br />
bei uns.<br />
WWW.CEN<strong>IT</strong>.DE/KARRIERE<br />
53
VDE YoungNet<br />
Jeder anders<br />
– alle aktiv<br />
?Herr Pillmann, rund 60 Hochschulgruppen<br />
sind derzeit im VDE aktiv. Von<br />
München bis Wismar, von Aachen bis<br />
Cottbus …<br />
… wobei man die Gruppen<br />
und ihre Aktivitäten nicht<br />
über einen Kamm scheren sollte.<br />
Jede Gruppe setzt andere Schwerpunkte.<br />
Gemeinsam aber ist allen die Idee, dass<br />
sich Studenten der Elektrotechnik und<br />
Informationstechnik besser kennenlernen<br />
sollten, gemeinsam Spaß haben und so gut<br />
wie möglich vorbereitet und informiert<br />
sein müssen, wenn sie Prüfungen bewältigen<br />
wollen oder in ihren Beruf starten.<br />
Natürlich gibt es dabei Klassiker, die fast<br />
jede Hochschulgruppe anbietet: Dazu gehören<br />
Tutorials, Stammtische oder auch<br />
Kamingespräche, zu denen Vertreter von<br />
Unternehmen eingeladen werden. Aber<br />
es gibt auch eine Vielzahl weiterführender<br />
Events – von einer Stadtrally über die<br />
Fahrzeug-entwicklung <strong>für</strong> die Formula<br />
Student Germany bis hin zu eigengestalteten<br />
Unterrichtseinheiten <strong>für</strong> Schulen.<br />
Welche Großveranstaltungen des<br />
YoungNet sind <strong>für</strong> das zweite Halbjahr<br />
geplant?<br />
Dazu gehört vorneweg die<br />
siebte YoungNet Convention<br />
<strong>2017</strong> in München, zu der<br />
rund 300 Studenten aus ganz<br />
Deutschland erwartet werden.<br />
Weitere Highlights dürften die<br />
Jungmitgliedersitzung und das Treffen<br />
der Bundesteams sein. Hier tauschen die<br />
Teilnehmer ihre Erfahrungen in der Hochschulgruppenarbeit<br />
aus und besprechen<br />
bundesweite Aktionen.<br />
<strong>Das</strong> VDE YoungNet<br />
unterstützt die Aktivitäten<br />
der Hochschulgruppen<br />
und<br />
Initiativen junger<br />
Elektroingenieure<br />
Interview: Julia Henke<br />
STEPHAN PILLMANN ist Leiter der<br />
Geschäftsstelle im VDE YoungNet.<br />
Inwieweit kann das VDE YoungNet Einfluss<br />
nehmen, beispielsweise auf Fragen zur Zukunft<br />
der Ingenieursausbildung?<br />
Einerseits nehmen wir aktiv<br />
Einfluss, beispielsweise durch<br />
unsere Vertreter im Ausschuss<br />
Ingenieurausbildung des VDE. Da<strong>für</strong><br />
arbeiten wir Vorschläge und Konzepte aus.<br />
Andererseits ist Bildungspolitik in der Regel ein<br />
träges Unterfangen. Es kann also sein, dass ein<br />
Aktiver einen Vorschlag macht, aber bereits im<br />
Berufsleben steht, wenn dieser dann umgesetzt<br />
wird.<br />
Im VDE YoungNet mitzuarbeiten bedeutet<br />
auch, sich zeitlich engagieren zu müssen.<br />
Was bringt das YoungNet den Studierenden<br />
und Young Professionals?<br />
Jeder, der ein Ehrenamt übernimmt,<br />
weiß, dass er Zeit investieren<br />
muss. <strong>Das</strong> ist im Sportverein nicht anders<br />
als bei der Feuerwehr oder im YoungNet.<br />
Die Motive, sich zu engagieren, sind bei den<br />
einzelnen Studierenden – und das YoungNet<br />
hat über 8.000 Mitglieder – sehr unterschiedlich.<br />
Hauptgründe sind aber, dass sich die Studierenden<br />
in ihrer Hochschulgruppe wohlfühlen<br />
und persönliche, fachliche und berufliche<br />
Netzwerke ausbilden können. Ein dritter wichtiger<br />
Grund sind die vielfältigen Seminare und<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten, die wir anbieten.<br />
Sei es im Bereich von Bewerbungen, dem Ausbau<br />
sozialer Kompetenzen oder auch durch<br />
eher technisch geprägte Veranstaltungen.<br />
Wie sieht die Zukunft des YoungNet aus?<br />
Es wird sich weiterentwickeln<br />
– genau wie der VDE und die Ingenieurwissenschaften<br />
insgesamt.<br />
Konkret heißt das beispielsweise, dass wir den<br />
Aufbau der Hochschulgruppen vorantreiben<br />
werden. Noch ist das YoungNet nicht an jeder<br />
Hochschule präsent. Zusätzlich werden wir<br />
die Serviceangebote, unsere Dienstleistungen<br />
und die Plattform, die wir den Studierenden<br />
bieten, weiter verbessern und natürlich unsere<br />
Kontakte jenseits des VDE ausbauen, um Ingenieure<br />
aus anderen Ländern intensiver kennenzulernen.<br />
n<br />
Foto: © Privat<br />
54
VDE-News<br />
Mix &<br />
Match<br />
Bundesteam<br />
Beim VDE YoungNet<br />
hat das Bundesteam<br />
seine Arbeit aufgenommen.<br />
So sollen<br />
überregionale Projekte<br />
und Themen verstärkt<br />
in den Vordergrund<br />
gerückt werden.<br />
YES - EUREL Young Engineers<br />
Seminar<br />
Mitglieder des VDE YoungNet können<br />
sich <strong>für</strong> das kommende YES Seminar<br />
anmelden. Vom 5. bis 7. Juli <strong>2017</strong><br />
fahren die Teilnehmer auf Exkursion<br />
durch die Technik- und Politikwelt in<br />
Brüssel. Parlamentsbesuch inklusive.<br />
Weitere Infos: www.vde.com/youngnet<br />
MikroSystemTechnik Kongress<br />
Der MikroSystemTechnik Kongress vom 23. bis 25. Oktober <strong>2017</strong> in München<br />
ist die nationale Plattform <strong>für</strong> Ingenieure im Bereich der Mikroelektronik, Mikrosystem-<br />
und Feinwerktechnik. VDE YoungNet-Mitglieder sind herzlich<br />
willkommen. www.mikrosystemtechnik-kongress.de<br />
Was wichtig ist<br />
und wichtig<br />
wird im VDE<br />
Text: Julia Henke<br />
Junges Forum<br />
BMT <strong>2017</strong><br />
Die Biomedizinische Technik<br />
ist ein stark interdisziplinär<br />
geprägtes, vielschichtiges<br />
Fachgebiet. Auf dem<br />
Jungen Forum BMT erhalten<br />
Studierende am 9. September<br />
<strong>2017</strong> in Dresden im<br />
Rahmen der BMT-Tagung<br />
speziell auf sie zugeschnittene<br />
Informationsangebote.<br />
Jenseits der Norm<br />
Die Next Generation DKE ist das Netzwerk junger Ingenieure und Ingenieurinnen,<br />
die an Themen rund um die Zukunft der Normung und Standardisierung<br />
arbeiten wollen. www.dke.de/de/services/next-generation-dke<br />
Ab in die Eifel<br />
Vom 30. Juni bis 2. Juli <strong>2017</strong> treffen sich Mitglieder des VDE YoungNet in der<br />
Eifel. Der ›Sommertreff‹ soll vor allem dem Networking dienen. Ziel ist es, durch<br />
gemeinsame Aktivitäten eine ungezwungene Teamatmosphäre zu schaffen.<br />
7 FRAGEN ???<br />
... beantwortet uns Tim<br />
Brutscher, Consultant<br />
webMethods bei der<br />
Software AG<br />
Tim, wie hast du zur Software AG gefunden?<br />
Während meiner Schulzeit<br />
konnte ich bereits lehrreiche Praktika<br />
bei der Software AG absolvieren. Die<br />
spannenden Erfahrungen waren ausschlaggebend<br />
<strong>für</strong> meine Entscheidung,<br />
ein Informatikstudium in Kooperation<br />
mit dem Unternehmen aufzunehmen.<br />
2008 bewarb ich mich schließlich <strong>für</strong><br />
das kooperative Informatikstudium<br />
(KoSI).<br />
Was hat dich von der Software AG überzeugt?<br />
Die Tätigkeiten sind herausfordernd,<br />
abwechslungsreich und zudem<br />
äußerst interessant. Obendrein ist das<br />
Klima des international agierenden<br />
Unternehmens dennoch familiär und<br />
die Kollegen sind stets hilfsbereit.<br />
Was war bisher dein spannendstes Projekt?<br />
<strong>Das</strong> <strong>für</strong> mich herausforderndste<br />
Projekt erlebe ich zurzeit bei SOKA-<br />
Bau in Wiesbaden. <strong>Das</strong> Spannende<br />
hierbei ist einerseits die technische Ablösung<br />
eines Alt-Systems, andererseits<br />
die <strong>für</strong> mich neue Rolle als Anforderungsmanager.<br />
Weißt du schon, wie es <strong>für</strong> dich bei der<br />
Software AG weitergeht? <strong>2017</strong> konnte<br />
ich erfolgreich den ›Junior‹-Titel ablegen.<br />
Nun stehen die nächsten Schritte<br />
in meiner Entwicklung an. Dabei<br />
bietet die Software AG verschiedene<br />
Möglichkeiten: Ob im technischen<br />
Bereich, im Projektmanagement oder<br />
im People Management stehen mir die<br />
Türen offen.<br />
Welchen Tipp hast du <strong>für</strong> Absolventen,<br />
die sich <strong>für</strong> den Einstieg ins Consulting<br />
bei der Software AG interessieren? Wer<br />
sich unsicher ist, ob der Beruf als Consultant<br />
die richtige berufliche Zukunft<br />
ist, oder ob die Software AG der passende<br />
Arbeitgeber ist, dem rate ich ein<br />
Praktikum als ersten Schritt.<br />
Was sollten Bewerber mitbringen? Neben<br />
den technischen Grundlagen – unter<br />
anderem Java-Kenntnisse – gehört<br />
der Wille, sich in das Umfeld und die<br />
Anforderungen von sich wechselnden<br />
Kunden einzuarbeiten, zum Job eines<br />
Consultants. Von Vorteil sind zudem<br />
Kenntnisse über verschiedene Entwicklungsmethoden<br />
wie Scrum, da<br />
diese ebenfalls von Kunde zu Kunde<br />
wechseln können. Abschließend sollte<br />
ein Consultant eine gewisse Reisebereitschaft<br />
mitbringen.<br />
Was zeichnet die Software AG als Arbeitgeber<br />
aus? Die Software AG ist ein<br />
innovatives Unternehmen, das sich<br />
neuen Herausforderungen der <strong>IT</strong>-Welt<br />
nicht verschließt, sondern diese versucht<br />
mit geeigneten Technologien zu<br />
lösen. Durch eine interne Corporate<br />
University kann sich jeder Mitarbeiter<br />
individuell weiterbilden. ■<br />
Foto: Andreas Schödl
FUTURE WORK<br />
László Földesi ist selbstständiger<br />
Berater zu den Themen<br />
Digitalisierung und Arbeit der<br />
Zukunft. Mehr Infos unter<br />
www.kompetenzzentrumdigitalisierung.com<br />
Interview: Viktoria Feifer<br />
Herr Földesi, wie wirkt sich<br />
die Digitalisierung auf unsere<br />
Arbeitsweise aus? Die<br />
technische Entwicklung<br />
führt zu einer höheren<br />
Kommunikationsdichte.<br />
Smartphones und Computer<br />
bieten uns nicht nur<br />
die Möglichkeit mit Personen zu<br />
kommunizieren, die mit uns im<br />
Raum sind, sondern verbinden uns<br />
zeitgleich mit Menschen überall<br />
auf der Welt. Im analogen Raum<br />
gibt es weniger Produktivitäts-, da<strong>für</strong><br />
aber mehr Kommunikationsund<br />
Erholungsfläche. Der digitale<br />
Raum wird über Angebote wie<br />
Software-as-a-Service (SaaS) und<br />
Platform-as-a-Service (PaaS) zum<br />
Produktivitätsraum. Produktion<br />
kann damit in vielen Branchen<br />
günstiger sowie orts- und zeitunabhängig<br />
stattfinden.<br />
Und in Bezug auf unseren Arbeitsplatz<br />
– was zeichnet einen Digital<br />
Workplace aus? Es muss einen guten<br />
Fluss zwischen analogen sowie<br />
digitalen Kommunikations- und<br />
Arbeitsmitteln geben. Neben einer<br />
guten Internetverbindung geht es<br />
vor allem darum, wie ich unabhängig<br />
vom Betriebssystem mit verschiedenen<br />
digitalen Werkzeugen<br />
team-, orts- und zeitübergreifend<br />
arbeiten kann – ob aus dem Büro<br />
oder von der einsamen Insel. Da<strong>für</strong><br />
bedarf es einer guten Nutzerführung.<br />
<strong>Das</strong> heißt konkret? Die Systeme<br />
müssen einfach und gut erklärt<br />
sein, verlässlich funktionieren, ein<br />
ansprechendes Design haben sowie<br />
ergonom und individualisierbar<br />
sein. Verschiedene Dienste<br />
müssen interkonnektiv zusammenwirken.<br />
Welche Vorteile bieten diese Arbeitsplatzumgebungen?<br />
Der digitale<br />
Raum ermöglicht es global miteinander<br />
zu arbeiten. Arbeits platzumgebungen<br />
können und müssen<br />
WIE SICH UNSER<br />
ARBE<strong>IT</strong>SPLATZ<br />
DURCH DIE DI-<br />
G<strong>IT</strong>ALISIERUNG<br />
VERÄNDERT<br />
UND WIE ER<br />
KÜNFTIG AUS-<br />
SEHEN KÖNNTE<br />
– LÁSZLÓ FÖL-<br />
DESI M<strong>IT</strong> EINEM<br />
AUSBLICK<br />
flexibler werden. Arbeit, Methoden<br />
und Programme sind gezwungen,<br />
sich ständig weiterzuentwickeln.<br />
Kommunikation und<br />
Prozesse haben die Möglichkeit<br />
sich nachhaltig zu verbessern, und<br />
zwar dann, wenn klare Kommunikationsregeln<br />
und eine wertschätzende<br />
Feedback- und Unternehmenskultur<br />
entstehen. So können<br />
Arbeitnehmer und Arbeitgeber<br />
ihre eigene Vorstellung von Arbeitsweise<br />
und Arbeitsplatzumgebung<br />
entwerfen.<br />
Der Digital Workplace stellt <strong>Informatiker</strong><br />
sicher auch vor neue Herausforderungen<br />
… Sicher, <strong>Informatiker</strong><br />
werden zu Allroundern. Sie sind<br />
nicht länger nur mit Code beschäftigt,<br />
sondern müssen sich stärker<br />
in die Nutzer einfühlen und die Perspektive<br />
wechseln. Es geht darum,<br />
Probleme der Nutzer zu erkennen<br />
und zu verstehen, diesen empathisch<br />
zu begegnen und flexible<br />
Individuallösungen anzubieten.<br />
<strong>Das</strong> erfordert eine stetige Weiterentwicklung<br />
der Soft und Coaching<br />
Skills sowie die Zusammenarbeit<br />
mit Arbeitspsychologen,<br />
Anthropologen oder Feelgood Managern.<br />
Sie haben gesagt, <strong>Informatiker</strong><br />
müssen sich stärker in die Nutzer einfühlen<br />
und ihnen Individuallösungen<br />
anbieten. Welche Anforderungen<br />
werden Nutzer denn künftig an ihre<br />
Arbeitsplätze stellen? In unserer<br />
Freizeit nutzen wir viele Programme,<br />
die auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten<br />
sind und die wir zu einem<br />
großen Teil selbst gestalten<br />
können. Zum Beispiel <strong>für</strong> unsere<br />
Lebens- und Freizeitplanung. Diese<br />
Anforderungen übertragen wir<br />
auf unsere Arbeitsplätze: Wir wollen<br />
leistungsfähig kommunizieren,<br />
arbeiten und gleichzeitig eine<br />
bessere Balance zwischen Arbeit,<br />
Freizeit und Familie. Beide Entwicklungen<br />
werden dazu führen,<br />
dass Arbeit und Freizeit fließend<br />
ineinander übergehen.<br />
Welche Berufsgruppen werden besonders<br />
von einem Digital Workplace<br />
profitieren? Alle Berufsgruppen<br />
werden direkt oder indirekt von<br />
der Digitalisierung profitieren<br />
können, aber nicht im gleichen<br />
Maße. Erzieher oder Altenpfleger<br />
werden beispielsweise durch Maschinen<br />
und Programme unterstützt<br />
und entlastet. Am meisten<br />
profitieren werden meiner Meinung<br />
nach Unternehmen und<br />
Selbstständige, die Informationen<br />
verarbeiten oder einen fernmündlichen<br />
Kundenservice anbieten.<br />
Ebenso wie beispielsweise Webdesigner<br />
und Programmierer haben<br />
sie die Möglichkeit, Dienste zu einem<br />
Großteil zu automatisieren<br />
und orts- und zeitunabhängig<br />
durchzuführen.<br />
Und was glauben Sie, wie werden<br />
unsere Arbeitsplätze in zehn Jahren<br />
aussehen? Es wird viel mehr Selbstständige<br />
sowie kleine und mittlere<br />
Unternehmen geben, denn Fachwissen<br />
und digitale Werkzeuge stehen<br />
heute nahezu jedem gleichermaßen<br />
zur Verfügung. Konzerne<br />
werden sich massiv entwickeln<br />
müssen, um nicht disruptiven Geschäftsmodellen<br />
zum Opfer zu fallen.<br />
Es wird weniger Büros geben,<br />
die nach Arbeit aussehen. Büroflächen<br />
werden kleiner und eher<br />
Wohnzimmercharakter haben.<br />
Viele Prozesse und Arbeiten werden<br />
von Maschinen und Programmen<br />
erledigt. Coworking Spaces<br />
und Home Offices werden stark<br />
zunehmen und Digitale Nomaden<br />
werden ihre Arbeit von dort erledigen,<br />
wo andere Urlaub machen. n<br />
Fotos: privat, www.joerglaube.de<br />
56 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
FUTURE WORK<br />
INTERNET OF THINGS FAQ<br />
WELCHE HERAUSFORDERUNGEN UND MÖGLICHKE<strong>IT</strong>EN BIRGT DAS IOT? WIR HABEN DIE ANTWORTEN<br />
»Auch im Internet der Dinge bleiben Menschen die Entscheider,<br />
die die Aktivitäten der Dinge kontrollieren: Mensch<br />
und Roboter arbeiten in der Produktion Hand in Hand.<br />
Zusätzliche vernetzte Sensorik liefert Daten, auf deren Basis<br />
die Menschen neuartige Analysen und Geschäftsmodelle<br />
kreieren können. Für die Arbeitswelt ergeben sich ebenfalls vielfältige Optionen:<br />
intelligenter Einsatz der Arbeitskraft, eine höhere Souveränität in Bezug auf<br />
Arbeitszeit und -ort, Ergebnis-, statt Präsenzkultur sowie alters- und alternsgerechtes<br />
Arbeiten.« Jan-Christoph Schüler, Personalleiter ABB Deutschland<br />
»Durch das IoT haben wir die Möglichkeit direkt mit unseren<br />
Kunden zu kommunizieren. Es gibt Konzepte NFC<br />
Chips in Produkte zu integrieren, welche exklusive digitale<br />
Mehrwerte wie Informationen zur Umweltfreundlichkeit<br />
und Herstellung ermöglichen. Besitzt ein Kunde beispielsweise<br />
mehrere mit einer digitalen ID ausgestattete adidas Schuhe,<br />
könnte ihm eine App eine zum Wetter abgestimmte Trageempfehlung<br />
geben und somit den Trainingserfolg steigern.« Michael Kräutlein,<br />
Senior Manager Talent Aquisition, adidas<br />
»<strong>Das</strong> IoT wird komplett neue Geschäftsmodelle hervorbringen.<br />
Die Herausforderung wird im Wesentlichen darin bestehen,<br />
die Komplexität und Abhängigkeiten dieser Möglichkeiten<br />
zu überblicken. <strong>Das</strong> wird nur in offeneren Netzwerken<br />
funktionieren. Die Chancen sind enorm. Der Softwareanteil an<br />
Innovationen wird deutlich größer werden. Die Softwareentwicklung wird somit<br />
in allen Bereichen wesentlich stärker zum Erfolg beitragen.« Stefan Seuferling,<br />
Leiter Connect & Develop, Dräger<br />
»Cyber Security ist sicherlich eine der größten Herausforderungen<br />
<strong>für</strong> <strong>Informatiker</strong> im Rahmen des Internet of<br />
Things. Ob Fitness Tracker, Smart Home-Komponenten<br />
wie Steuergeräte <strong>für</strong> Heizungen oder Einbruchsschutz, das<br />
smarte Auto oder auch Herzschrittmacher: Cyber Security<br />
bezieht sich nicht mehr nur auf Daten, sondern auf unseren<br />
gesamten Alltag.« Marko Vogel, HR-Partner im Bereich Consulting –<br />
Cyber Security, KPMG<br />
»<strong>Das</strong> IoT macht das Arbeiten ›smarter‹: Klassische Produkte erhalten neue, digitale Funktionen<br />
und auch zusätzlichen Nutzen.« Ingo Krauß, Leiter Personal Technologie, Schaeffler<br />
Wir machen Sie<br />
fit <strong>für</strong>s Studium!<br />
Mit unseren Büchern gelingt der Einstieg<br />
Rheinwerk<br />
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| www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 57
FUTURE WORK<br />
Fort- und Weiterbildung<br />
Neben verschiedenen Sportangeboten bietet adidas seinen<br />
Mitarbeitern die Möglichkeit sich ständig weiterzuentwickeln<br />
und zu lernen: »Wir stellen Mitarbeitern den Zugang zu führenden<br />
<strong>IT</strong>-Lernportalen zur Verfügung, schicken sie zu <strong>IT</strong>-Fachkonferenzen<br />
und begleiten ihre Entwicklung durch unsere Inhouse <strong>IT</strong>-Akademie«,<br />
erzählt Michael Kräutlein, Senior Manager Talent Aquisition.<br />
Für Volkswagen sind Themen wie Quantencomputing, Mensch-<br />
Roboter-Kooperation und Maschinelles Lernen genauso essentiell wie<br />
Cloud und Car-<strong>IT</strong>. »Wir verbinden ein agiles, modernes und flexibles<br />
Arbeitsumfeld mit der Sicherheit und fast unbegrenzten persönlichen<br />
Möglichkeiten zur Weiterentwicklung«, sagt der Leiter des Software<br />
Development Center Wolfsburg Thomas Alexander George.<br />
Ingo Krauß, Leiter Personal Technologie bei Schaeffler, sieht die Benefits<br />
<strong>für</strong> <strong>Informatiker</strong> in dem anspruchsvollen Industrieumfeld. »Wir<br />
verbinden das Bearbeiten von <strong>IT</strong>- und Digitalisierungsaufgaben im<br />
Sinne einer Start-up-Kultur mit den Werten eines erfolgreichen Familienunternehmens«,<br />
beschreibt er das Konzept von Schaeffler.<br />
Work-Life-Balance<br />
Allen Mitarbeitern mit ihren<br />
individuellen und wechselnden<br />
Lebens- und Berufshintergründen ein<br />
attraktives Arbeitsumfeld zu ermöglichen<br />
– das ist der Anspruch von ABB Deutschland:<br />
»Neben einer leistungsgerechten<br />
Vergütung bieten wir eine Vielzahl attraktiver<br />
betrieblicher Angebote und sozialer<br />
Leistungen wie flexible Arbeitszeitmodelle,<br />
die Möglichkeit zusätzliche Urlaubstage<br />
zu erwerben und Sabbaticals <strong>für</strong> Aus- und<br />
Weiterbildungen oder Pflegezeiten«, so<br />
Personalleiter Jan-Christoph Schüler.<br />
Sick lässt seinen Mitarbeitern Freiraum,<br />
um sich auszuprobieren und weiterzuentwickeln.<br />
»Außerdem kann ich von dort aus<br />
arbeiten, wo es am besten <strong>für</strong> mich passt,<br />
und mir meine Arbeitszeit weitgehend frei<br />
einteilen«, schwärmt <strong>IT</strong>-Prozessberater<br />
und Projektleiter Martin Sprenger.<br />
Gehalt<br />
<strong>Informatiker</strong><br />
treffen bei<br />
Aldi Nord auf eine<br />
Teamkultur, die sich<br />
durch Offenheit und<br />
Vertrauen auszeichnet.<br />
»Darüber hinaus<br />
punktet Aldi Nord mit<br />
zahlreichen Benefits,<br />
wie überdurchschnittlichen<br />
Gehältern sowie<br />
jährlichen Gehaltsentwicklungen«,<br />
berichtet<br />
Mustafa Yazici, Bereichsgeschäftsführer<br />
<strong>IT</strong><br />
Online & E-Commerce.<br />
HEISS<br />
BEGEHRT<br />
SO LEGEN SICH ARBE<strong>IT</strong>GEBER<br />
FÜR INFORMATIKER INS ZEUG<br />
Text: Viktoria Feifer<br />
Sport und Gesundheit<br />
KPMG bietet seinen Mitarbeitern von der individualisierten Arbeitszeit<br />
bis hin zu Essenszuschüssen oder Kooperationen mit Fitnessstudios<br />
unterschiedlichste Benefits. »Für mich persönlich sind aber unsere anspruchsvollen<br />
und herausfordernden Projekte der größte Benefit <strong>für</strong> <strong>Informatiker</strong>«,<br />
sagt Marko Vogel, HR-Partner im Bereich Consulting – Cyber Security.<br />
»Für unsere Mitarbeiter gibt es unter anderem ein betriebliches Altersvorsorge-<br />
Programm, ein jährliches Mitarbeiter-Aktienprogramm sowie flexible Arbeitszeiten«,<br />
führt Katrin Prag, HR-Managerin bei Dräger, auf. »Hier stehen neben<br />
gesundheitsfördernden Kursen auch Angebote zu Persönlichkeitsbildung und<br />
Ernährung <strong>für</strong> die Mitarbeiter bereit. Darüber hinaus haben wir ein umfangreiches<br />
Angebot an Betriebsportgruppen.«<br />
Acando beschleunigt die persönliche und fachliche Entwicklung seiner Mitarbeiter:<br />
»Mit Trainings, Mentoring, Coaching, Zertifizierungen sowie Brown Bag<br />
Sessions«, verrät Recruiting-Managerin Verena Clemens. »Mitarbeiter können<br />
ihr Expertennetzwerk zudem bei vielen Sportevents wie etwa Rudern, Laufen,<br />
Fußball und Golfen ausbauen. Und wer eine Auszeit mag, macht ein Sabbatical.«<br />
Vergünstigungen<br />
Mitarbeiter bei Electronic Arts, EA, erhalten landesspezifisch<br />
unterschiedliche Leistungen: »Diese<br />
umfassen unter anderem Zuschüsse zu einer privaten Krankenversicherung<br />
und Altersvorsorge, Fitnesskursen sowie<br />
Spielekonsolen«, so PR Direktor und Jugendschutzbeauftragter<br />
Martin Lorber. »Außerdem: Gutscheine <strong>für</strong> Games, gesunde<br />
Ernährung in den Büros – beispielsweise in Form von kostenlosen<br />
Obstkörben, eine Krankenkassenzusatzversicherung<br />
<strong>für</strong> Dienstreisen ins Ausland, sowie flexible Arbeitszeiten.«<br />
Darüber hinaus greift EA sozialen Einrichtungen unter die<br />
Arme, wenn sich Mitarbeiter ehrenamtlich engagieren.<br />
Illustration: © nadia_snopek / Fotolia<br />
58 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
SATZERGÄNZUNG...<br />
Katja Könnecke,<br />
HR-Consultant bei<br />
Computacenter<br />
beendet, was wir<br />
begonnen haben<br />
Einstiegsmöglichkeiten bei Computacenter<br />
… sind unterschiedliche Traineeprogramme,<br />
zum Beispiel im Consulting,<br />
Projektmanagement, Service<br />
Management sowie der Direkteinstieg.<br />
Aktuell suchen wir Absolventen <strong>für</strong><br />
unser Traineeprogramm <strong>IT</strong>-Vertrieb.<br />
Computacenter steht <strong>für</strong> … ein erstklassiges<br />
Unternehmen, das seit mehr<br />
als 30 Jahren <strong>für</strong> große, international<br />
erfolgreiche Unternehmen maßgeschneiderte<br />
<strong>IT</strong>-Lösungen entwickelt,<br />
implementiert und betreibt.<br />
Wer bei Computacenter anfängt … trifft<br />
auf eine lebendige Teamatmosphäre,<br />
in der sich jeder Mitarbeiter mit seinen<br />
persönlichen Stärken einbringen<br />
kann. Bei uns herrschen ein unkompliziertes<br />
Miteinander sowie eine Politik<br />
der offenen Türen und der gelebten<br />
Zusammenarbeit über verschiedene<br />
Bereiche und Standorte hinweg.<br />
Trendthemen sind derzeit … vor allem<br />
die Digitalisierung, die zunehmend<br />
alle Branchen und Arbeitsbereiche<br />
betrifft. Die vier großen Treiber Social<br />
Business, Mobility, Big Data Analytics<br />
und Cloud geben die Richtung der<br />
digitalen Transformation vor. Hinzu<br />
kommen Innovationen wie das Internet<br />
der Dinge und Industrie 4.0.<br />
Der ideale Bewerber … liegt im Auge<br />
des Betrachters und sollte – je nach<br />
Aufgabe – unterschiedliche Eigenschaften<br />
mitbringen. Was bei uns aber<br />
unisono gilt, ist, dass wir Menschen<br />
suchen, die eine hohe <strong>IT</strong>-Affinität<br />
mitbringen sowie Begeisterungsfähigkeit<br />
<strong>für</strong> neue Herausforderungen,<br />
gute kommunikative Fähigkeiten und<br />
Teamgeist.<br />
Ein großes Plus bei Computacenter ist<br />
…, dass wir als leistungsorientiert,<br />
innovativ und zuverlässig am Markt<br />
bekannt sind. Nicht nur deshalb bringen<br />
uns unsere Kunden und Partner<br />
eine hohe Wertschätzung entgegen,<br />
sondern auch, weil wir geradlinig auftreten,<br />
praxisnahe Lösungen präsentieren<br />
und unsere Zusagen einhalten.<br />
Außerdem liegt uns die Begeisterung<br />
<strong>für</strong> den Erfolg einfach im Blut.<br />
Computacenter legt Wert auf … Mitarbeiter,<br />
die selbstständig arbeiten und<br />
etwas bewegen möchten.<br />
Die Unternehmenskultur … zeichnet<br />
sich aus durch Teamgeist, gegenseitige<br />
Unterstützung und den offenen<br />
Austausch, den wir seit vielen Jahren<br />
pflegen.<br />
Weiterbildung heißt <strong>für</strong> Computacenter<br />
…, dass wir unsere Mitarbeiter mit<br />
einem breitgefächerten Angebot an<br />
Weiterbildungs- und Zertifizierungsmöglichkeiten<br />
unterstützen, ihren<br />
persönlichen Karrierepfad erfolgreich<br />
zu gehen. ■<br />
Foto: Bernd Arnold<br />
ENERGIE<br />
PERSPEKTIVEN GESTALTEN _<br />
Innovative Ideen kennzeichnen unsere Erfolge und treiben uns an. Mit Leidenschaft errichten wir weltweit unsere Windenergieanlagen und<br />
geben Antworten auf die energietechnischen Herausforderungen von morgen. Leisten Sie einen Beitrag, um mit Ihren Ideen die regenerative<br />
Energiezukunft mitzugestalten. Wir bieten neben Bachelor-, Master- und Diplomarbeiten beste Perspektiven <strong>für</strong> Hochschulabsolventen<br />
und Berufserfahrene der Fachrichtungen / Elektrotechnik, Informatik, Maschinenbau, Bauwesen, Wirtschaftsingenieurwesen,<br />
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MASCHINENBAU<br />
HALLO HERAUSFORDERUNG!<br />
»Bei unseren komplexen Entwicklungs- und Produktionsprozessen<br />
ist es eine große Herausforderung,<br />
unterschiedlichste Hard- und Softwareelemente zu<br />
passgenauen Lösungen <strong>für</strong> individuelle Kundenanforderungen<br />
zu kombinieren«, weiß Henriette<br />
Viebig, Leiterin Konzernkommunikation bei Körber.<br />
SCHÖNE AUSSICHT<br />
Die Nachfrage nach gut ausgebildeten <strong>Informatiker</strong>n<br />
ist groß, die Beschäftigungsprognosen rosig.<br />
Durch Neuerungen in technologischen Entwicklungen<br />
ergeben sich völlig neue Perspektiven <strong>für</strong> <strong>IT</strong>ler.<br />
Die Jobs zeichnen sich durch abwechslungsreiche<br />
und vielseitige Tätigkeiten aus – auch im Maschinenbau.<br />
MONEY, MONEY, MONEY<br />
Der Maschinen- und Anlagenbau<br />
zählt neben Fahrzeugbau<br />
und -zulieferern zu den<br />
Top-Branchen <strong>für</strong> ein hohes<br />
Einstiegsgehalt <strong>für</strong> <strong>Informatiker</strong>.<br />
Ein Bachelorabsolvent<br />
verdient durchschnittlich knapp<br />
45.000 Euro brutto im Jahr, ein<br />
Masterabsolvent bekommt ein<br />
Jahresbruttogehalt von 49.000<br />
Euro.<br />
WANTED: KLUGE KÖPFE<br />
»Im Maschinenbau sind <strong>IT</strong>ler<br />
gefragt, die es verstehen, Software-Merkmale<br />
auf klassisch<br />
mechanisch geprägte Produkte<br />
pfiffig zu übertragen, wie etwa<br />
Update-Fähigkeit, versatile<br />
use oder Modularität. Freude<br />
am Übertragen und Kreativität<br />
sind gefragt«, meint Dr. Martin<br />
Randler, Leiter Aktive und Passive<br />
Sicherheit in der zentralen<br />
Vorentwicklung beim Automobilzulieferer<br />
ZF.<br />
SCHNELLES<br />
WISSEN<br />
<strong>IT</strong><br />
MEETS<br />
ING<br />
Text: Julia Wolf<br />
DU WILLST WISSEN, WAS<br />
GENAU DU IM MASCHINENBAU<br />
MACHST? ET VOILÀ<br />
Eine Vielzahl an unterschiedlichen<br />
Aufgaben wartet auf <strong>IT</strong>ler, die im<br />
Maschinenbau tätig werden. Dabei<br />
variieren die Tätigkeiten je nach den<br />
Produkten, die das jeweilige Unternehmen<br />
herstellt. <strong>IT</strong>ler können etwa da<strong>für</strong><br />
verantwortlich sein, Programmsprachkonzepte<br />
zu erarbeiten, Embedded<br />
Software zu entwerfen und zu programmieren<br />
oder Konzepte zum Aufbau<br />
von Robotiksystemen zu entwickeln<br />
und verifizieren. Daneben kann<br />
es auch wichtig sein, sicherzustellen,<br />
dass die Unternehmensprodukte in<br />
die Automatisierungssysteme verschiedener<br />
Hersteller integriert werden<br />
können. Henriette Viebig, Leiterin<br />
Konzernkommunikation bei Körber,<br />
erklärt, welche Aufgaben <strong>IT</strong>ler im<br />
Konzern übernehmen: »Die <strong>IT</strong>-Experten<br />
bei unseren Konzernunternehmen<br />
Werum <strong>IT</strong> Solutions und Inconso entwickeln<br />
jeden Tag neue <strong>IT</strong>-Lösungen<br />
<strong>für</strong> Produktions- und Logistikprozesse.«<br />
Hierzu wenden sie Viebig zufolge<br />
zum Beispiel agile Methoden wie Scrum<br />
an. Gleichzeitig arbeiten <strong>IT</strong>-Experten in<br />
allen Geschäftsfeldern an Konzepten <strong>für</strong><br />
›intelligente Fabriken‹ im Rahmen von Industrie<br />
4.0, wie die Leiterin der Konzernkommunikation<br />
fortführt. »Unser konzernweites<br />
Experten-Netzwerk entwickelt<br />
und implementiert smarte Produkte, Applikationen<br />
und Services und betreut diese<br />
vor Ort«, erklärt sie. Die Erfolgsformel <strong>für</strong><br />
zufriedene Kunden liegt dabei darin, die<br />
gesamte Wertschöpfungskette zu betrachten<br />
sowie intensiv und funktionsübergrei-<br />
fend zusammenzuarbeiten.<br />
Illustrationen: © jemastock, partyvector/Fotolia<br />
BE SOFT, BABY!<br />
Obwohl <strong>IT</strong>ler in erster Linie<br />
aufgrund ihrer fachlichen<br />
Kenntnisse gefragt sind, können<br />
die ein oder anderen Soft<br />
Skills nicht schaden. Zu den<br />
Top-Fähigkeiten zählen kommunikative<br />
und analytische<br />
Kompetenz, Einfühlungsvermögen<br />
sowie Team- und<br />
Kritikfähigkeit.<br />
IMMER INFORMIERT<br />
In der schnelllebigen <strong>IT</strong>-<br />
Branche ist es von Vorteil,<br />
wenn du deinen Wissensstand<br />
immer aktuell hältst.<br />
Untermauern solltest du ihn<br />
mit den neuesten Technologien<br />
sowie den jüngsten agilen<br />
Projekt- und Entwicklungsmethoden.<br />
VERNETZTES STUDIUM<br />
Früher hieß es bei der Studienwahl:<br />
entweder <strong>IT</strong> oder<br />
Maschinenbau. Heute musst<br />
du dich nicht zwingend<br />
entscheiden – mach einfach<br />
beides! An der Universität<br />
Augsburg gibt es zum<br />
Beispiel den interdisziplinären<br />
Masterstudiengang<br />
Ingenieurinformatik.<br />
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MASCHINENBAU<br />
APPLIKATIONS-ASSE AUFGEPASST<br />
In den letzten beiden Jahren hat dem Verband<br />
Deutscher Maschinen- und Anlagenbau zufolge vor<br />
allem die Bedeutung von Apps im Maschinenbau<br />
stark zugenommen, nämlich um 50 Prozent. Auch<br />
der Softwareanteil der Produkte wächst, sie werden<br />
intelligenter und komplexer. Damit sind mehr und<br />
mehr <strong>IT</strong>-Spezialisten gefragt, die das technische Umfeld<br />
verstehen, in das ihre Software integriert wird.<br />
ALTE MASCHINEN, NEUE AUSSTATTUNG<br />
<strong>Informatiker</strong> und Ingenieurwissenschaftler der<br />
Frankfurt University of Applied Science haben in<br />
Projektarbeiten Methoden entwickelt, um bestehende<br />
Fertigungsanlagen mit möglichst geringer<br />
Umrüstung <strong>für</strong> intelligente Lösungen einsetzbar<br />
zu machen. Dadurch können auch mittelständische<br />
Unternehmen vom Fortschritt im Bereich der<br />
dezentralen Datenanalyse mit Cognitive Services<br />
profitieren.<br />
M<strong>IT</strong> <strong>IT</strong> WERT SCHÖPFEN<br />
Mehr und mehr Fabriken<br />
werden mit cyber-physischen<br />
Systemen und dem Internet der<br />
Dinge ausgestattet. Dank dieser<br />
Entwicklung wird der deutsche<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
aktuellen Prognosen zufolge bis<br />
2025 eine jährliche Steigerung<br />
der Bruttowertschöpfung von<br />
2,21 Prozent erfahren.<br />
INDUSTRIE 4.0 LIEGT VOLL<br />
IM TREND …<br />
… und das macht sich finanziell<br />
bemerkbar: In Deutschland wer-<br />
den da<strong>für</strong> dem Bundesministerium<br />
<strong>für</strong> Wirtschaft und Energie<br />
zufolge bis 2020 jährlich 40<br />
Milliarden Euro investiert.<br />
CHECKLISTE<br />
ALS <strong>IT</strong>LER IM MASCHI-<br />
NENBAU? GEHT SO:<br />
Du stehst neuen Lösungsvorschlägen offen<br />
gegenüber.<br />
Du kannst anderen gut zuhören und dich in<br />
sie hineinversetzen.<br />
Du kommst gerne im Team auf die beste<br />
Lösung.<br />
Du blickst auch mal über deinen eigenen<br />
<strong>IT</strong>-Tellerrand hinaus.<br />
Du stehst auf die neuesten Trends und<br />
willst unbedingt vorne mitmischen.<br />
Du kannst dein <strong>IT</strong>-Fachwissen verständlich<br />
vermitteln.<br />
Illustration: © evgeniyzimin / Fotolia Quellen: BMBF, Bitkom, Fraunhofer IAO, Absolventa<br />
DEIN TYP WIRD VERLANGT<br />
Die einzelnen Fachrichtungen<br />
wie Maschinenbau oder Elektrotechnik<br />
können kaum noch <strong>für</strong><br />
sich alleinstehend betrachtet werden.<br />
Denn die klassische <strong>IT</strong> dringt<br />
immer mehr in die Industrie ein.<br />
Mit der starken Vernetzung gehen<br />
auch neue Anforderungen und<br />
Aufgaben einher.<br />
SMART DEVICES<br />
Viele Maschinenbauer haben<br />
sich an <strong>IT</strong>-Häuser gewendet, um<br />
Smart Devices in ihre Systeme<br />
integrieren zu lassen. So können<br />
sie Informationen von der<br />
Maschine, etwa Servicemeldungen,<br />
auf mobilen Endgeräten wie<br />
Smartphones und Tablets lesen.<br />
Inzwischen sind Smart Devices<br />
ziemlich weit verbreitet. Etwa<br />
70 Prozent der Maschinenbauer<br />
setzen sie in verschiedenen Integrationsgraden<br />
ein – die übrigen<br />
30 Prozent müssen dringend<br />
nachziehen.<br />
Prof. Claus Oetter vom Fachverband<br />
Software und Digitalisierung<br />
des Verbands Deutscher<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
zufolge setzen sich erfolgreiche<br />
Teams aus zwei Typen zusammen:<br />
»Einerseits braucht es Kandidaten,<br />
die den Überblick behalten.<br />
Solche, die eine Vision und<br />
Verständnis <strong>für</strong> Zukunftstechnologien<br />
haben und über den<br />
Tellerrand blicken. Sie beherrschen<br />
zwar womöglich die neueste<br />
Programmiersprache nicht,<br />
PROF. OETTER VOM VERBAND DEUTSCHER MASCHINEN-<br />
UND ANLAGENBAU ÜBER AKTUELLE <strong>IT</strong>-TRENDS IM MASCHINENBAU<br />
VIRTUELLE REAL<strong>IT</strong>ÄT<br />
Über ihre Brille sieht das Servicepersonal<br />
Programmabläufe<br />
und Schaltpläne. Bei Problemen<br />
wird ihnen über die Brille gezeigt,<br />
an welcher Stelle ein Problem<br />
aufgetreten ist – so kann<br />
VR in Zukunft aussehen. Die<br />
Verschmelzung von Virtuellem<br />
und Realem wird im Maschinenbau<br />
eine ganz große Rolle<br />
spielen, vor allem bei Serviceeinsätzen<br />
und Produktplanungen.<br />
Hier<strong>für</strong> sind Mitarbeiter<br />
mit einem ausgeprägten <strong>IT</strong>- und<br />
Softwareverstand unabdingbar.<br />
KÜNSTLICHE<br />
INTELLIGENZ<br />
Von Künstlicher Intelligenz<br />
sind wir im Vergleich zu<br />
Smart Devices und Virtueller<br />
Realität noch am weitesten entfernt.<br />
Doch auch hier wird es einen<br />
Riesenschwung geben, sowohl im Maschinen-<br />
und Anlagenbau als auch in allen<br />
anderen industriellen Bereichen. Hier<br />
geht es darum, Systeme zu integrieren,<br />
die sich eigenständig weiterentwickeln<br />
können. <strong>Das</strong> heißt, sie lernen aus Fehlern<br />
und vermeiden diese beim nächsten Produktionsprozess.<br />
So werden sich Systeme<br />
in Zukunft selbst optimieren.<br />
wissen aber, welche technologischen<br />
Möglichkeiten es aktuell<br />
gibt und an welcher Stelle sie <strong>für</strong><br />
ein bestimmtes Produkt relevant<br />
sein können. Andererseits sind<br />
Kandidaten gefragt, die in die<br />
Tiefe bohren können und als Softwarearchitekten<br />
alle handwerklichen<br />
Tätigkeiten ausführen, also<br />
die technische Umsetzung vornehmen.<br />
Domainübergreifendes<br />
Wissen brauchen sie nicht unbe-<br />
dingt. Aber eines sollten sie mitbringen:<br />
Kommunikationsfähig-<br />
keit – das ist ganz entscheidend.<br />
Auch ein Verständnis <strong>für</strong> andere<br />
Disziplinen hilft im Berufsleben«,<br />
erklärt Oetter. »Ich plädiere jedoch<br />
da<strong>für</strong>, <strong>IT</strong>ler nicht zu sehr zu<br />
verbiegen. Schließlich bringen sie<br />
genau die speziellen Fähigkeiten<br />
mit, die im Maschinenbau fehlen«,<br />
ergänzt der Experte.<br />
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eu/de/ 16.05. meet@hochschule-hannover Ort:<br />
Hannover Info: www.iqb.de 17.05. campus-X-change<br />
Ort: Cottbus Info: www.b-tu.de 18.05. sciencemeetscompanies<br />
Ort: Halle (Saale) Info: www.sfi-halle.<br />
de 22.-23.05 FKG Ort: München Info: www.fkg-lmu.<br />
de 23.05. FOR YOUR CAREER Ort: Lüneburg Info:<br />
www.leuphana.de 23.-24.05. akademika Ort:<br />
Nürnberg Info: www.akademika.de 31.05. REAL<strong>IT</strong>Y<br />
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iqb.de 07.<strong>06</strong>. meet@uni-frankfurt Ort: Frankfurt Info:<br />
www.iqb.de 08.<strong>06</strong>. JurStart Ort: Münster Info: www.<br />
jurstart.de 08.<strong>06</strong>. meet@thm-campus-friedberg Ort:<br />
Friedberg Info: www.iqb.de 17.<strong>06</strong>. women&work<br />
Ort: Bonn Info: www.womenandwork.de 19.-22.<strong>06</strong>.<br />
IKOM Ort: Garching bei München Info: www.ikom.tum.de<br />
24.<strong>06</strong>. LZ Karrieretag <strong>2017</strong> Ort: Frankfurt Info: www.<br />
lzjobs.de 29.<strong>06</strong>. jobvector career day Ort: Frankfurt<br />
Info: www.jobvector.de 01.07. PANDA Young<br />
Talent Ort: Berlin Info: www.we-are-panda.com<br />
ING <strong>IT</strong> JURA NaWi MINT WiWi Alle<br />
Frauen<br />
Karrierefrage<br />
Wie wichtig ist Auslandserfahrung <strong>für</strong> den Berufseinstieg?<br />
Nicolai Netz, Wissenschaftler am Deutschen Zentrum<br />
<strong>für</strong> Hochschul- und Wissenschaftsforschung<br />
»Wer während des Studiums im Ausland war, arbeitet<br />
später auch eher im Ausland oder ist in Deutschland<br />
direkt in internationale Arbeitszusammenhänge eingebunden.<br />
Auslandserfahrung geht sogar mit einem<br />
EUROPEAN YOUTH AWARD<br />
Auch <strong>2017</strong> sucht der European<br />
Youth Award (EYA) wieder<br />
herausragende digitale Projekte,<br />
die auf besonders kreative und<br />
innovative Weise gesellschaftliche<br />
Herausforderungen lösen.<br />
Die Kategorien <strong>2017</strong>: Healthy<br />
Life, Smart Learning, Connecting<br />
Cultures, Go Green, Active<br />
Citizenship, Sustainable Economics,<br />
Open Innovation und<br />
die Spezialkategorie Water. Die<br />
Teams mit den besten Einsendungen<br />
werden eingeladen, ihre<br />
Projekte vom 29. November bis 2.<br />
Dezember <strong>2017</strong> am EYA Festival<br />
in Graz vorzustellen. Einsendeschluss:<br />
15. Juli <strong>2017</strong>. Mehr Infos<br />
www.eu-youthaward.org<br />
FUTURE AWARD<br />
Beim Future Award kommt<br />
es auf Innovationen zu den<br />
Themenschwerpunkten ›Digitale<br />
Transformation‹, ›Gesellschaft und<br />
Bildung‹, ›Ressourcen und Umwelt‹<br />
sowie ›Technologie und Leben‹ an.<br />
Egal ob Konzept, Modell, Idee oder<br />
Vision – am Wettbewerb können<br />
alle Studenten teilnehmen, die an<br />
einer Hochschule eingeschrieben<br />
sind. Mach mit! Einsendeschluss ist<br />
der 10. September <strong>2017</strong>. Mehr Infos<br />
unter www.dvpt.de<br />
JOBPROFILE IM WANDEL<br />
Weltweit bleiben Arbeitnehmer<br />
durchschnittlich nur noch viereinhalb<br />
Jahre bei einem Arbeitgeber. <strong>Das</strong><br />
geht aus der aktuellen Human-Capital-<br />
Trend-Studie von Deloitte hervor, die<br />
Antworten von über 10.400 Geschäftsführern<br />
und HR-Leitern aus über 140<br />
Ländern umfasst.<br />
DRIVE-E <strong>2017</strong><br />
Es ist wieder soweit: Studierende technischer<br />
Fachrichtungen an deutschen<br />
Hochschulen haben ab sofort die Möglichkeit<br />
ihre Bewerbung <strong>für</strong> den DRIVE-<br />
E-Studienpreis und die DRIVE-E-Akademie<br />
einzureichen: www.drive-e.org<br />
geringen Einkommensvorteil einher. Dieser erklärt<br />
sich vor allem dadurch, dass Auslandserfahrene<br />
häufiger Gehaltssprünge durch Arbeitgeberwechsel<br />
erreichen und besseren Zugang zu großen und multinationalen<br />
Firmen haben, die hohe Gehälter zahlen.<br />
Auslandspraktika scheinen sich hierbei etwas mehr<br />
auszuzahlen als reine Studienphasen im Ausland.«<br />
Text: Viktoria Feifer Quelle: Deloitte, ManpowerGroup Deutschland Fotos: © otsphoto, eyetronic / Fotolia<br />
64<br />
64 | www.<strong>audimax</strong>.de www.<strong>audimax</strong>.de – Die Die Jobbörse Jobbörse <strong>für</strong> <strong>für</strong> Akademiker<br />
Akademiker
eige MINT 2015_Die Zeit_Layout 1 18.03.15 09:43 Seite 1
TRENDBRANCHEN<br />
TRENDCHECK<br />
Fünf Branchen. Fünf Trends. Ein Überblick<br />
Fünf Branchen. Fünf Trends. Ein Überblick<br />
Text: Petra Herr<br />
<strong>IT</strong>K<br />
<strong>IT</strong>-SICHERHE<strong>IT</strong><br />
Kurzgesagt »Verschlüsselung und synchronisierte <strong>IT</strong>-Sicherheitssysteme<br />
werden immer wichtiger <strong>für</strong> Unternehmen. Sämtliche<br />
Funktionen <strong>für</strong> sich gesehen gelingen meist bereits einwandfrei,<br />
aber entscheidend ist heute, dass alle diese Systeme intelligent<br />
miteinander verknüpft sind und miteinander kommunizieren.«<br />
Andreas Grosse, Development Manager bei dem Sicherheitssoftwareentwickler<br />
Sophos<br />
Praxisbeispiel »Als Teamleiter übernehme ich die Koordination<br />
sowie das Controlling von Projekten aus dem Bereich Sicherheitsanalysen.<br />
Neben den organisatorischen Aufgaben führe ich<br />
technische Sicherheitsanalysen in Form von Penetrationstests<br />
durch oder übernehme Notfalleinsätze im Rahmen unseres<br />
Computer Emergency Response Teams. Des Weiteren beraten<br />
wir, in Zusammenarbeit mit unserem Consulting Team, unsere<br />
Kunden zu Schwerpunktthemen wie der Absicherung von Produktionsumgebungen<br />
in der Industrie. Wir sind ständig neuen<br />
Themen, Produkten und natürlich Sicherheitslücken ausgesetzt,<br />
zu denen wir unsere Kunden beraten.<br />
Die Herausforderung besteht darin, sich in kurzer Zeit in neue<br />
Themen einzuarbeiten, diese aufzubereiten und den Kunden ver-<br />
ständlich zu erklären. « Sebastian Bittig, <strong>IT</strong>-Sicherheitsspezialist, r-tec<br />
Mitbringen »Wichtig sind gute Kenntnisse in der Netzwerktechnik<br />
und in Netzwerkprotokollen. Programmierkenntnisse sind ebenfalls<br />
notwendig, je nach Arbeitsbereich kann systemnahe Programmierung<br />
oder auch Erfahrung mit modernen Sprachen nötig<br />
sein. Erfahrung im Scripting mit Bash, Python oder Perl, sowie<br />
Einblick in die Funktion von Firewalls, Secure Coding Practices,<br />
Threat Modelling und Web Application Security sind ebenso hilfreich.«<br />
Andreas Grosse, Sophos<br />
Übrigens Laut einer Studie der Cybersicherheitsexperten von Kaspersky<br />
Lab gehen 68 Prozent der befragten Unternehmen davon<br />
aus, dass die Anzahl der Mitarbeiter, die sich Vollzeit <strong>IT</strong>-Sicherheitsfragen<br />
widmen, steigen wird. Auch beim Staat sind <strong>IT</strong>-Sicherheitsexperten<br />
gefragt: Allein das Bundesamt <strong>für</strong> Sicherheit<br />
in der Informationstechnologie stellte kürzlich 180 Spezialisten<br />
ein, die im Bundeswahlkampf <strong>2017</strong> <strong>für</strong> Sicherheit sorgen sollen.<br />
ADD<strong>IT</strong>IVE MANUFACTURING<br />
Kurzgesagt Horrende Produktionskosten und lange Vorlaufzeiten<br />
ade: Additive Verfahren ermöglichen eine individuelle und<br />
unglaublich flexible Herstellungsweise im Maschinenbau. Dr.<br />
Jörg Friedrich vom Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />
(VDMA) erklärt Additive Manufacturing daher zu einem<br />
der wichtigsten Zukunftsthemen des Maschinen- und Anlagenbaus.<br />
Der Clou »Für die Fertigung im additiven Bereich werden keine<br />
Werkzeuge benötigt. Die neuen Verfahren bieten die Möglichkeit,<br />
beliebige Geometrien – fast – ohne Einschränkungen aufzubauen«,<br />
sagt Rainer Gebhardt, Projektleiter der Arbeitsgemeinschaft<br />
Additive Manufacturing im VDMA. »Hierbei können verschiedene<br />
Materialien wie zum Beispiel Metall und Kunststoff verwendet<br />
werden. Diese werden dann schichtweise aufgebaut. Dabei werden<br />
gezielt Formen erzeugt, indem Material selektiv verschweißt,<br />
aufgeschmolzen und abgelegt oder auch mittels UV-Strahlung<br />
ausgehärtet wird«, erklärt Gebhardt weiter.<br />
Praxisbeispiel »Ein Beispiel <strong>für</strong> die additive Fertigung sind Spritzgusswerkzeuge,<br />
die als Einzelstücke gefertigt werden müssen. Dabei<br />
kann man durch optimierte, konturnahe Kühlkanäle beliebiger<br />
Geometrien eine Leistungs- und Qualitätssteigerung<br />
gegenüber herkömmlich gefertigten Werkzeugen erreichen.«<br />
Rainer Gebhardt, Arbeitsgemeinschaft Additive Manufacturing, VDMA<br />
Mitbringen »Nachwuchskräfte sollten vor allem kreativ, innovativ<br />
und offen <strong>für</strong> digitale Fertigungskonzepte sein. Additive Manufacturing<br />
bietet maximalen Mehrwert, wenn es über den gesamten<br />
Produkt-Lebenszyklus verstanden wird: Von der Konzeption über<br />
die Fertigung bis zur Nutzung.« Rainer Gebhardt, VDMA<br />
Oho-Faktor Wer sich davon überzeugen will, dass der 3D-Druck<br />
mittlerweile auch die vierte Dimension erobert hat, schaut sich die<br />
im Wasser ›aufblühende‹ Orchideenkonstruktion aus Hydrogel<br />
an. Forscher aus Harvard haben sie so designed und per 3D-Druck<br />
gefertigt, dass die flache Schablone erst in Berührung mit Wasser<br />
ihre Blütenform einnimmt – die Zeit als vierte Dimension.<br />
MASCHINENBAU<br />
Illustration: © paladjai / Fotolia<br />
66 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
TRENDBRANCHEN<br />
LEGAL TECH<br />
Kurzgesagt Die Digitalisierung hat längst auch das Rechtswesen<br />
erreicht: »Legal Tech, dass sind digitale Technologien, die dazu gedacht<br />
sind, juristische Arbeit zu unterstützen, zu vereinfachen<br />
und effizienter zu gestalten«, fasst Natalie Eichler, Veranstaltungsleiterin<br />
und Organisatorin des ersten Legal Tech-Hackatons ›hacking.law‹,<br />
zusammen. Die Szene der Legal Tech-Start-ups wächst<br />
aktuell zunehmend. Auch Rechtsabteilungen etablierter Unternehmen<br />
und Kanzleien rüsten sich <strong>für</strong> den digitalen Wandel. So<br />
steht beispielsweise der diesjährige Deutsche Anwaltstag des<br />
Deutschen Anwaltverein unter dem Motto ›Innovationen & Legal<br />
Tech‹.<br />
Praxisbeispiel Ansätze gibt es zahlreiche: »Bei der Automatisierung<br />
der Erstellung von rechtlichen Texten, beim Handling von<br />
Verträgen, in der Due Diligence, bei strafrechtlichen oder kartellrechtlichen<br />
Untersuchungen, in großen Verfahren, bei den Anbietern<br />
von juristischen Datenbanken, aber natürlich auch in<br />
vielen Bereichen außerhalb der inneren Arbeitswelt der Juristen,<br />
wenn man zum Beispiel die Blockchain und Smart Contracts als<br />
Legal Tech einordnet«, erklärt Dr. Frederik Leenen, Counsel und<br />
Leiter Legal Tech der Kanzlei CMS. Verbraucherzentrierte Konzepte<br />
sind beispielsweise Rechtsdienste wie die digitalisierten<br />
Chat-bots von ›DoNotPay.co.uk‹, die Londoner und New Yorker<br />
Parksünder beraten oder etwa die kostenlose Überprüfung von<br />
Hartz-IV-Bescheiden des Start-ups ›rightmart‹.<br />
Mitbringen »Ich rate Studierenden, täglich auch spezifische Tech-<br />
Nachrichten zu lesen, sich immer die Hintergründe zu erschließen<br />
und vielleicht auch einmal eine Programmiersprache zu erlernen.<br />
Für den Juristen geht es nicht darum, ein vollwertiger Programmierer<br />
zu werden. Aber wer die grundlegenden Konzepte, die eigentlich<br />
alle Programmiersprachen vermitteln, einmal gesehen und<br />
verstanden hat, der tut sich im Umgang mit Technologie doch erheblich<br />
leichter.« Dr. Frederik Leenen, Counsel und Leiter Legal Tech, CMS<br />
RECHTSWESEN<br />
MEDIZIN<br />
ROBOTER IM OP<br />
Kurzgesagt Präzisere Eingriffe, kürzere OP-Zeiten: <strong>Das</strong> sind die<br />
Hoffnungen, die die Entwicklung von medizinischen Robotern<br />
voran treiben. Noch steht etwa die Chirurgierobotik am Anfang,<br />
doch teilautomatisierte OP-Prozesse sind immer weiter<br />
auf dem Vormarsch, besonders im Bereich minimalinvasiver<br />
Eingriffe.<br />
Praxisbeispiele Derzeit lassen sich drei Typen von Medizinrobotern<br />
unterscheiden: ferngesteuerte Robotersysteme, Hands-on-<br />
Roboter, an denen ein Instrument zwar befestigt ist, die jedoch<br />
durch den Arzt bewegt werden sowie vollautomatische Roboter.<br />
Letzere werden derzeit vor allem <strong>für</strong> bildgebende Verfahren<br />
wie beispielsweise der Röntgen- oder Ultraschalluntersuchung<br />
verwendet. Dabei fährt der Roboter auf einer vordefinierten Bewegungsbahn<br />
relativ zum Patienten wie der Angiograph von<br />
Siemens, mit welchem mittels 3D-Bildgebungsverfahren Gefäßerkrankungen<br />
diagnostiziert und therapiert werden können.<br />
Ein Beispiel <strong>für</strong> ein ferngesteuertes Robotersystem ist der<br />
Intuitive-Surgical-s DaVinci-Roboter <strong>für</strong> Eingriffe im urologischen<br />
und gynäkologischen Bereich: »Die Roboterarme sind<br />
dabei über der Patientenliege angebracht, der Arzt sitzt daneben<br />
an der Steuerkonsole und bewegt die Instrumente im Inneren<br />
des Patienten«, erklärt Prof. Dr. Tim Lüth vom Lehrstuhl <strong>für</strong> Mikrotechnik<br />
und Medizingerätetechnik der TU München.<br />
Mitbringen Wer in der medizinischen Robotik einsteigen wolle,<br />
sollte logisches Denkvermögen, ein gutes Prozessverständnis<br />
und eine starke medizinaffine Grundneugier mitbringen, meint<br />
Dr. Joachim Schulz, Vorsitzender des Vorstands des Medizintechnik-Herstellers<br />
Aesculap. Außerdem von Vorteil: Die Krankenhauspraxis<br />
etwa in Praktika kennenlernen. Gesucht werden<br />
beispielsweise Ingenieure aus den Bereichen Medizintechnik,<br />
<strong>IT</strong>, Elektronik, Elektrotechnik, Maschinenbau, oder Mechatronik.<br />
BIG DATA ANALYTICS<br />
Kurzgesagt »Durch Big Data-Analysen wird ein jahrzehntelang<br />
unerfüllter Marketingtraum wahr: die Entdeckung von<br />
Ursache-Wirkungs-Beziehungen. Bringt etwa eine Werbekampagne<br />
nicht den erhofften Erfolg – meist die Erhöhung<br />
der Absatzmenge –, hieß es bisher: ›Ist aber gut <strong>für</strong> das Markenimage.‹<br />
Die Frage, ob das verpuffte Budget nicht besser<br />
in andere Werbekanäle oder Sendezeiten investiert gewesen<br />
wäre, war auch durch aufwändige Marketingforschung<br />
kaum zu beantworten. Im Big Data-Marketing ist heute analytisch<br />
nachvollziehbar, woran es gelegen hat. Außerdem<br />
können durch die Nutzung der Analyseergebnisse Marketing-,<br />
Vertriebs- und Serviceprozesse oft sprunghaft effizienter<br />
gestaltet werden: Denn wenn ich weiß, welcher Kunde<br />
voraussichtlich positiv auf eine Direktmarketingaktion reagiert,<br />
kann ich zielgenau nur diese Kundengruppe kontaktieren.<br />
<strong>Das</strong> spart Kosten und reduziert zudem den Werbedruck<br />
erheblich.« Peter Neckel, Leiter Analytics, mayato<br />
Praxisbeispiele »Die Analyseszenarien sind gerade im Marketing–umfeld<br />
sehr vielfältig – das Spektrum reicht von der Preisanalyse über Absatzprognosen<br />
bis zu Media Analytics, der Voraussage, wie das Marketingbudget<br />
am effizientesten über alle Kanäle aufgeteilt werden sollte.<br />
Prognosen aller Art sind besonders gefragt: Für eine Bank prognostizieren<br />
wir beispielsweise aktuell, welche Kunden aus welchen Segmenten<br />
voraussichtlich zu welchem Zeitpunkt ihr Tagesgeldkonto kündigen<br />
werden. Dieses Wissen kann dann <strong>für</strong> gezielte Kundenrückgewinnungsaktionen<br />
genutzt werden.« Peter Neckel, mayato<br />
Mitbringen »Big Data-Marketing vereint mindestens zwei Bereiche: <strong>Das</strong><br />
Marketing und die Analytik. Big Data-Marketiers müssen beide Bereiche<br />
im Blick haben – das heißt, sie kennen idealerweise die fachlichen<br />
Anforderungen aus dem Marketing und können ihr Verständnis der<br />
Marketingprozesse mit den aktuellen Möglichkeiten moderner Datenanalyseverfahren<br />
verheiraten. Dazu braucht es eine gewisse Zahlenaffinität<br />
sowie Neugier und Spaß daran, den Ursache-Wirkungs-Beziehungen<br />
im Marketing auf den Grund zu gehen.« Peter Neckel, mayato<br />
MARKETING<br />
www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 67
KALEIDOSKOP<br />
Gewusst wie:<br />
Lebenslauf<br />
Richtig aufbauen und gestalten<br />
Frau Werner, wie ist der ideale Lebenslauf aufgebaut?<br />
Der Lebenslauf beginnt mit allgemeinen Angaben zur Person,<br />
das heißt Name, Adresse, Kontaktdaten. Dazu sehen Perso-<br />
naler immer gerne noch das Geburtsdatum. Danach kommen<br />
die Angaben zum Studium und zur Schulbildung, bevor prak-<br />
tische Erfahrungen in Form von Praktika, Nebentätigkeiten<br />
oder Ähnliches folgen. Anschließend bietet es sich an, eine<br />
Kategorie ›Weitere Kenntnisse/Interessen‹ anzufügen. In<br />
dieser werden <strong>IT</strong>- und Sprachenkenntnisse aufgelistet, sowie<br />
soziales Engagement und Interessen.<br />
Wie ausgefallen darf das Layout des Lebenslaufs sein?<br />
Wer sich nicht gerade in der Kreativbranche zum Beispiel als<br />
Grafikdesigner bewirbt, dem empfehle ich, sich an gängige,<br />
einfache Layoutformate zu halten. Entscheider wollen zwar<br />
individuell geschriebene Anschreiben und Lebensläufe, gleich-<br />
zeitig bevorzugen sie eher schlichte Layouts. Struktur und<br />
inhaltliche Aussagekraft gewinnen.<br />
Inwieweit darf bei Angaben im Lebenslauf geflunkert<br />
werden? Ich würde es anders benennen – nämlich Anga-<br />
ben umformulieren. Es geht in erster Linie darum, dass ein<br />
Bewerber das Interesse des Unternehmens <strong>für</strong> sich und sein<br />
Profil weckt. Längere Auszeiten werden beispielsweise nicht<br />
mit ›Krankheit‹ oder ›arbeitssuchend‹ benannt, sondern<br />
können mit Nebentätigkeiten oder Reisen gefüllt oder ganz<br />
ausgelassen werden. <strong>Das</strong> ist jedoch individuell zu betrachten.<br />
Es geht darum, allein die Dinge stehen und wirken zu lassen,<br />
die <strong>für</strong> den zukünftigen Arbeitgeber wirklich relevant sind.<br />
Stichwort schlechtes Arbeitszeugnis: Sollten Bewer-<br />
ber die Tätigkeit im Lebenslauf auslassen oder das<br />
Arbeitszeugnis nicht beilegen? Ich würde die Tätigkeit,<br />
wenn sie <strong>für</strong> die ausgeschriebene Stelle relevant ist, im<br />
Lebenslauf aufführen und das Zeugnis auslassen. Wenn der<br />
Bewerber danach gefragt wird, kann er immer noch ent-<br />
scheiden, ob er es – mit zwei Sätzen der Erklärung – nachreicht<br />
oder darauf verweist, dass keines vorliegt.<br />
Nützliche Lektüre<br />
Christine<br />
Werner,<br />
Berufs- &<br />
Bewerbungscoach<br />
Auf einen Blick<br />
Tipp 1: Strukturiere deinen Lebenslauf<br />
von allgemeinen Angaben<br />
zur Person bis zu praktischen<br />
Erfahrungen und weiteren Kenntnissen<br />
Tipp 2: Halte gängige, einfache<br />
Layoutformate ein<br />
Tipp 3: Achte auf inhaltliche Aussagekraft<br />
im Lebenslauf<br />
Tipp 4: Hebe die <strong>für</strong> den Arbeitgeber<br />
interessanten Aspekte hervor<br />
und lasse unwichtige aus<br />
Tipp 5: Führe nur die relevanten<br />
Tätigkeiten im Lebenslauf auf<br />
Bewerbungsblüte:<br />
Lebenslauf-Chaos<br />
Wie sah der chaotischste<br />
Lebenslauf aus, den Sie je zu<br />
Gesicht bekamen? Er war chaotisch<br />
im Hinblick auf Struktur<br />
und Übersichtlichkeit. Ich wusste<br />
nicht, wo ich anfangen sollte zu<br />
lesen, welche Inhalte zu welcher<br />
Kategorie gehören sollten und<br />
was mir der Bewerber eigentlich<br />
mit seinen ellenlangen, <strong>für</strong> die<br />
Stelle irrelevanten Ausführungen<br />
zu einzelnen Stationen sagen<br />
wollte.<br />
Download-Tipp: Auf <strong>audimax</strong>.de/<br />
bewerbung findest du kostenlose<br />
Mustervorlagen <strong>für</strong> Lebensläufe<br />
›Training Lebenslauf‹ von Hesse/Schrader<br />
In deinem Lebenslauf findet sich die eine<br />
oder andere Lücke. Er ist schlichtweg nicht<br />
perfekt – und du fragst dich, wie du ihn am<br />
besten optimieren kannst? Anhand von Beispielen<br />
erfolgreicher Bewerber zeigen Hesse/<br />
Schrader in ihrem Band vom Stark-Verlag,<br />
wie’s funktioniert. Auf der beiliegenden CD-<br />
ROM findest du Mustervorlagen und Übungen;<br />
17,95 Euro.<br />
Text: Viktoria Feifer Fotos: privat, Hersteller Illustration: © swillklitch / Fotolia<br />
68 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
studium<br />
Prozent der 18- bis 34-jährigen Deutschen<br />
halten das Bildungssystem hierzulande <strong>für</strong><br />
ungerecht.<br />
59<br />
STUDENTENWUCHER Teuer,<br />
teurer, München. Laut einer Studie<br />
des Instituts der deutschen<br />
Wirtschaft (IW) in Köln sind die<br />
Mieten von Studentenwohnungen<br />
seit Beginn des Jahrzehnts<br />
extrem gestiegen – weit mehr<br />
noch als auf dem gesamten<br />
Wohnungsmarkt. Teuerste<br />
Stadt bleibt München mit<br />
durchschnittlich 17 Euro pro<br />
Quadratmeter. Am billigsten<br />
wohnen Studenten in Leipzig<br />
und Bochum. Dort lagen die<br />
Mieten im Schnitt noch unter<br />
6,50 Euro pro Quadratmeter.<br />
WOHNST DU NOCH?<br />
Wir bleiben bei angespannten<br />
Wohnungsmärkten:<br />
Aus der Not heraus werden<br />
inzwischen alternative<br />
Wohnkonzepte entwickelt,<br />
doch entsprechen diese<br />
deinen Vorstellungen? Die<br />
Humboldt Universität zu<br />
Berlin will zusammen mit<br />
CBRE herausfinden, wie<br />
ihr wohnt, was eure Erfahrungen<br />
sind und wie ihr<br />
euch modernes Wohnen<br />
vorstellt. Die Umfrage soll<br />
aufzeigen, wie die Wohnbedingungen<br />
<strong>für</strong> junge<br />
Menschen verbessert<br />
werden können. Mach<br />
mit unter www.<strong>audimax</strong>.de/<br />
junges-wohnen und gewinne<br />
ein iPad oder einen<br />
von zehn Amazon-Gutscheinen.<br />
Neuigkeiten des Monats<br />
VON SPARERN, PUBLIZISTEN UND WOH-<br />
NUNGSSUCHENDEN<br />
MACH ES PUBLIK Seminararbeiten,<br />
Bachelor- und Masterarbeit – ein<br />
Student schreibt viel – leider jedoch oft<br />
<strong>für</strong> die Schublade. Der benotende Dozent<br />
bleibt meist der einzige, der es liest.<br />
<strong>Das</strong> muss aber nicht sein: Studentische<br />
Fachzeitschriften bieten beispielsweise<br />
die Möglichkeit, eigene Arbeiten zu<br />
veröffentlichen. <strong>Das</strong> Magazin 3600 zum<br />
Beispiel erscheint einmal im Semester<br />
zu einem interdisziplinären Überthema.<br />
Einfach mit deinen Texten <strong>für</strong> eine Veröffentlichung<br />
bewerben. SPARSAMS-<br />
TER STUDENT GESUCHT Gute Noten,<br />
ehrenamtliches Engagement, außergewöhnliche<br />
Verdienste – alles nicht<br />
wichtig. Was <strong>für</strong> dieses Stipendium<br />
zählt, ist einzig, wie kreativ du mit wenig<br />
Geld dein Studium finanzierst. Bei<br />
der Auswahl der Stipendiaten kommt<br />
es vor allem auf den individuellen<br />
Hintergrund, die Persönlichkeit und<br />
auch auf die Originalität der Bewerbung<br />
an, so die Initiatoren des<br />
Stipendiums von mystipendium.de.<br />
NOTEN-ROULETTE Flensburger<br />
Bildungsforscher haben in der<br />
Studie ›Noten an Deutschlands<br />
Hochschulen‹ festgestellt, dass<br />
Examensnoten an deutschen<br />
Hochschulen seit den Siebzigerjahren<br />
immer besser geworden<br />
sind. Die Notengebung verlaufe<br />
in Zyklen: Bestehe viel Bedarf<br />
am Arbeitsmarkt, würden<br />
bessere Noten vergeben. Muss<br />
in einem Fach aufgrund der<br />
großen Nachfrage ausgesiebt<br />
werden, würden schlechte<br />
Noten dabei helfen. <strong>Das</strong><br />
macht Noten oft wenig vergleichbar,<br />
daher plädieren<br />
die Forscher <strong>für</strong> mehr Losverfahren<br />
bei der Vergabe<br />
von Masterplätzen, denn<br />
gute Noten bedeuten<br />
nicht unbedingt gut ausgebildete<br />
Studenten.<br />
Nebenjobrakete<br />
AKTMODELL<br />
<strong>Das</strong> tust du: Nackt posieren, damit zum Beispiel<br />
Kunststudenten beim Zeichnen ein Gefühl <strong>für</strong><br />
Körperproportionen und das Spiel von Licht und<br />
Schatten bekommen. <strong>Das</strong> solltest du mitbringen: Du<br />
solltest keine Scheu vor dem Nacktsein haben.<br />
Du musst aber keineswegs vermeintlichen Schönheitsidealen<br />
entsprechen, Hauptsache ist, du fühlst<br />
dich wohl in deinem Körper. Good to know: Aktmodell<br />
stehen hat nichts mit Erotik zu tun. Vielmehr<br />
ist es wirklich harte Arbeit, denn eine Position einzunehmen<br />
und <strong>für</strong> eine lange Zeit beizubehalten ist<br />
gar nicht so einfach, wie es aussieht. Es ist also mehr,<br />
als einfach nur herumzustehen. Gehalt: Die Bezahlung<br />
kann stark variieren und hängt vor allem davon ab, wo<br />
und <strong>für</strong> wen du Modell stehst. In der Regel verdienst du<br />
zwischen zehn und 20 Euro pro Stunde. Dort findest du Angebote:<br />
Jobangebote findest du weniger im Internet, mehr<br />
in Form von Aushängen an Kunsthochschulen oder ähnlichen<br />
Einrichtungen.<br />
Wettbewerb<br />
OCEAN GAME JAM: WISSENSCHAFT TRIFFT GAME DESIGN<br />
Gamer, Programmierer, Designer und Studierende aufgepasst: Beim<br />
Ocean Game Jam entwickeln kreative Tüftler in zwei Tagen Prototypen<br />
<strong>für</strong> Spiele-Apps und Online-Games. Diese sollen den Nutzern<br />
spielerisch aktuelle Themen rund um das Wissenschaftsjahr 2016/17<br />
›Meere und Ozeane‹ näherbringen. Wissenschaftler und Spieleentwickler<br />
geben eine inhaltliche Einführung und bieten Inspiration <strong>für</strong><br />
die Teilnehmer. Nach intensiven Tagen des Programmierens und Hackens<br />
entscheiden das Publikum und eine Jury, welche Game-Idee in den<br />
darauffolgenden Wochen realisiert und veröffentlicht wird. Die Teilnahme<br />
ist kostenfrei. Anmeldung und Informationen unter: www.oceangamejam.de.<br />
Termine: 20. bis 21. Mai <strong>2017</strong> in Berlin und 10. bis 11. Juni <strong>2017</strong> in<br />
Köln.<br />
Fotos: © otsphoto, Dirk Vonten , Clemens Schüßler / Fotolia Text: Eva Ixmeier<br />
Quelle: Europabericht ›Generation What‹<br />
www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 69
STUDIENHILFE<br />
ABBRECHEN<br />
oder<br />
WE<strong>IT</strong>ERMACHEN?<br />
ZWEIFEL AM STUDIUM? WIE DU AUS EINEM<br />
SCHLECHTEN GEFÜHL EINEN STRUKTURIER-<br />
TEN ENTSCHEID UNGSPROZESS MACHST<br />
Text: Peter Piolot<br />
Dein Studium ist anders als du es dir vorgestellt hast? Kann passieren,<br />
denn ein Studium ist Neuland und damit ein Weg durch<br />
unbekanntes Gelände. Nur durch die eigenen Erfahrungen der<br />
ersten Wochen und Monate lernst du deinen Studiengang wirklich<br />
kennen. Du stellst fest, welche Teilgebiete dich interessieren und<br />
durch welche du dich quälst. Kein Studium macht immer nur Spaß.<br />
Aber wenn du das Gefühl hast, der Frust überwiegt die Erfolgserlebnisse,<br />
wird es Zeit, in Ruhe über fünf Fragen nachzudenken.<br />
1. KRISE ODER DURCHHÄNGER?<br />
Einen Durchhänger hat jeder mal. Aber nicht jede versiebte Klausur<br />
ist schon ein Grund aufzugeben. Wann aber wird aus einem<br />
Durchhänger, der von selbst vorüber geht, eine ernste Studienkrise?<br />
Ein kritisches Stadium ist dann erreicht, wenn vor Prüfungen<br />
deine Aufmerksamkeit nicht vom Lernen, sondern überwiegend<br />
von Grübeleien über den Sinn deines Studiums beansprucht<br />
wird. Irgendwann wird das Gefühl hinzukommen, der erfolgreiche<br />
Abschluss rückt nicht näher, sondern in immer weitere Ferne.<br />
<strong>Das</strong> sind deutliche Anzeichen, dass die Lage ernst ist und du<br />
eine nüchterne Bilanz deiner Studienleistungen ziehen solltest.<br />
Überprüfe deinen Rückstand in Relation zu deiner Semesterzahl<br />
und bespreche ihn mit der Fachberatung.<br />
2. WIE VIEL STRESS IST GUT FÜR DICH?<br />
Stress ist normal. Ein völlig stressfreies Studium wäre nicht ok.<br />
Es würde nämlich bedeuten, dass das Studium zu leicht ist und<br />
deshalb keine Herausforderungen und folglich keine Erfolgserlebnisse<br />
bietet. Du würdest unter deinen Möglichkeiten bleiben.<br />
Aber wie viel Stress solltest du dir zumuten? Der Schwellenwert,<br />
bei dem positiver Stress in krankmachende Überforderung umschlägt,<br />
ist bei jedem Menschen verschieden. Manche sind belastbar,<br />
andere sind empfindlich und geraten schneller in Panik.<br />
Deine persönliche Stressschwelle hast du definitiv überschritten,<br />
wenn eines oder mehrere der folgenden Symptome auftreten:<br />
D<br />
O<br />
N’<br />
T<br />
P<br />
A<br />
N<br />
I<br />
C<br />
• Konzentrationsstörungen<br />
• hartnäckige Kopfschmerzen<br />
• anhaltende depressive Stimmung<br />
• anhaltende Schlafstörungen<br />
• ›leeres‹ Grübeln – deine Gedanken kreisen zwanghaft<br />
immer um das gleiche Problem<br />
• Angstzustände, insbesondere Prüfungsangst<br />
• Suchtverhalten<br />
• massive Gewichtszunahme oder -abnahme<br />
• plötzlich auftretende oder verstärkte Allergien<br />
Der negative Stress kann am Studium liegen, muss er aber<br />
nicht. Bevor du also vorschnell dem Studium die Schuld<br />
gibst, solltest du deine gesamte persönliche Situation<br />
überdenken und ausschließen, dass der Stress andere Ursachen<br />
als das Studium hat.<br />
3. DRÜCKST DU DICH VOR DER ENTSCHEIDUNG?<br />
Schiebst du die Entscheidung über dein weiteres Studium<br />
schon längere Zeit, möglicherweise seit mehreren Semestern,<br />
vor dir her? Ein Projekt nur deshalb weiter zu verfolgen,<br />
weil du es einmal angefangen hast, ist kein Zeichen<br />
von Stärke, sondern von Passivität und fehlender Initiative.<br />
Die veränderte Situation zu ignorieren ist einfach bequemer.<br />
<strong>Das</strong> Eingeständnis, das falsche Studium gewählt<br />
zu haben, fällt schwer gegenüber sich selbst und gegenüber<br />
Eltern und Freunden. Du solltest aber einkalkulieren,<br />
dass die Korrektur der eingeschlagenen Richtung immer<br />
schwerer fällt, je länger du abwartest. Je mehr Zeit und<br />
Energie du in dein Studium investierst, desto hartnäckiger<br />
wirst du an dem eigentlich schon verlorenen Projekt<br />
festhalten. Hier hilft nur eins: Setze dir ein Limit. Lege fest,<br />
welche Klausur oder welche Prüfung über die Fortsetzung<br />
des Studiums entscheiden soll. Schreibe das Limit – den<br />
Wendepunkt – auf einen Zettel und hänge es an deinen<br />
Spiegel. Kommuniziere das Limit mit Personen deines<br />
Vertrauens, dann gibt es kein Zurück mehr. Und wenn es<br />
denn sein muss: Ziehe die nötigen Konsequenzen.<br />
4. WORAN LIEGT ES?<br />
In dem Nachdenken über einen Studienabbruch steckt<br />
<strong>für</strong> dich bei genauem Hinsehen auch die Chance, einen<br />
Foto: © olly/Fotolia<br />
70 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
STUDIENHILFE<br />
besseren Weg zu finden. Aber nur mit etwas Ursachenforschung<br />
kriegst du heraus, was besser oder schlechter<br />
in deinem Fall bedeutet. Was stört dich in erster Linie an<br />
deinem Studium?<br />
Zu schwer: Du lernst viel, aber Lernaufwand und Studienleistungen<br />
stehen in keinem guten Verhältnis. Die<br />
Zahl deiner Credit-Points oder Scheine ist in deutlichem<br />
Rückstand gegenüber deiner Semesterzahl. Bei der Frage,<br />
welcher Rückstand noch ›normal‹ ist, hilft dir die Fachberatung.<br />
Langweilig: Der Lernstoff interessiert dich einfach<br />
nicht. Nur mit viel Selbstkontrolle kannst du dich überhaupt<br />
zum Lernen zwingen. Im Gegensatz zu Interesse<br />
erschöpft sich Selbstkontrolle jedoch irgendwann und<br />
dann geht nichts mehr.<br />
Ziellos: Du fragst dich, was du später einmal mit dem,<br />
was du lernst, anfangen sollst. Ohne ein solches Ziel –<br />
eine extrinsische Motivation – wird dein Studium irgendwann<br />
bedeutungslos <strong>für</strong> dich. Entweder du entwickelst<br />
eine berufliche Perspektive <strong>für</strong> dein Studium oder es verliert<br />
seinen Sinn.<br />
5. WAS KANNST DU TUN?<br />
Wenn deine Diagnose so weit klar ist, hast du in einer solchen<br />
Situation grundsätzlich drei Möglichkeiten:<br />
Weitermachen im bisherigen Studiengang: Dieser<br />
Weg macht nur Sinn, wenn du bereit bist, an den Ursachen<br />
der Probleme etwas zu ändern. Wenn deine Lernorganisation<br />
oder dein Selbstmanagement schlecht sind,<br />
erkundige dich nach Seminaren zu diesem Thema. Diese<br />
bietet jede Hochschule an: Die Zentrale Studienberatung<br />
oder die psychosoziale Beratung können dir hier weiterhelfen.<br />
Wenn es an der fehlenden Perspektive liegt, wende<br />
dich an den Career-Service deines Fachbereichs.<br />
Fachwechsel: Nur zu empfehlen, wenn die Krise wirklich<br />
an deiner Studienwahl liegt und du ein interessanteres,<br />
motivierenderes Studium gefunden hast. Wenn es<br />
aber an Defiziten in der Lernorganisation oder fehlenden<br />
Zukunftsvorstellungen liegt, würdest du diese Probleme<br />
in das neue Studium mitschleppen. Bei Fachwechsel berät<br />
die Zentrale Studienberatung deiner Hochschule.<br />
Ausstieg aus der Hochschule: Diese Option ist das<br />
kleinere Übel im Vergleich zu einem verkorksten Le-<br />
benslauf. Lass dich nicht durch<br />
die – scheinbar – verlorene Investition<br />
an Zeit und Arbeit davon<br />
abhalten, diese Option zu<br />
wählen. Statt diesen ›sunk costs‹<br />
nachzutrauern, fragst du dich<br />
besser: »Was erreiche ich zukünftig<br />
mit einem bestimmten<br />
Arbeitsaufwand einerseits in<br />
einem fragwürdig gewordenen<br />
Studienprojekt mit ungewissem<br />
Ausgang oder andererseits in<br />
der Berufswelt?« Die Beratung<br />
der Agentur <strong>für</strong> Arbeit informiert<br />
Studienaussteiger und<br />
kann in vielen Fällen attraktive<br />
verkürzte Ausbildungswege anbieten.<br />
Die Entscheidung ist, so oder so,<br />
nicht leicht. Aber das Problem<br />
wird durch Angst vor dem Eingeständnis<br />
gegenüber anderen<br />
Menschen, durch falsches Statusdenken<br />
oder durch schlichte<br />
Passivität nicht kleiner, sondern<br />
größer. Ein Fachwechsel oder<br />
ein Ausstieg aus der Hochschule<br />
ist kein Schandfleck im Lebenslauf,<br />
sondern ein Zeichen, dass<br />
du dein Leben im Griff hast. n<br />
Generalistenstudium<br />
MBA<br />
MASTER OF BUSINESS<br />
ADMINISTRATION,<br />
englischsprachig<br />
MASTER OF ARTS (M.A.)<br />
Studiengang:<br />
· Management<br />
0800 195 95 95<br />
fom.de<br />
Semesterstart<br />
März und September<br />
DENK DRÜBER NACH<br />
Studium hinschmeißen oder<br />
weiter machen – keine leichte<br />
Entscheidung, und vor allem<br />
keine, in die du nicht wenigstens<br />
ein paar Stunden Zeit investieren<br />
solltest.<br />
Um der Grübelei etwas Struktur<br />
zu verschaffen, wirf doch einen<br />
Blick in Peter Piolots Buch »Don`t<br />
Panic! Studienabbruch als<br />
Chance.« Auf 216 Seiten wartet<br />
eine Mischung aus Tipps und<br />
Lösungsansätzen, die den ganzen<br />
Prozess vom ersten Gedanken ans<br />
Abbrechen bis zum Durchführen<br />
und dem unbekannten Danach<br />
durchdekliniert. Für 17,99 im<br />
UVK Verlag.<br />
29 Hochschulzentren<br />
in Deutschland.<br />
Masterstudium<br />
Spezialistenstudium<br />
MASTER OF SCIENCE (M.SC.)<br />
Studiengänge:<br />
· Elektrotechnik<br />
· Finance & Accounting<br />
· Human Resource Management<br />
· <strong>IT</strong> Management<br />
· Logistik &<br />
Supply Chain Management<br />
· Marketing & Communication<br />
· Maschinenbau<br />
· Mechatronik<br />
· Public Health<br />
· Medizinmanagement<br />
· Risk Management & Treasury<br />
· Sales Management<br />
· Technologie- und<br />
Innovationsmanagement<br />
· Wirtschaftsingenieurwesen<br />
· Wirtschaftspsychologie<br />
· Wirtschaftspsychologie &<br />
Consulting<br />
NEU.<br />
MASTER OF LAWS (LL.M.)<br />
Studiengänge:<br />
· Taxation<br />
· Unternehmensrecht,<br />
Mergers & Acquisitions<br />
Aachen · Augsburg · Berlin · Bochum · Bonn · Bremen · Dortmund · Duisburg · Düsseldorf · Essen<br />
Frankfurt a. M. · Gütersloh · Hagen · Hamburg · Hannover · Karlsruhe · Kassel · Köln · Leipzig<br />
Mannheim · Marl · München · Münster · Neuss · Nürnberg · Siegen · Stuttgart · Wesel · Wuppertal<br />
NEU.
INTERNATIONAL<br />
Von außen betrachtet ist die Panteion-<br />
University ein echter Hingucker.<br />
IN DER TAVERNE ZU LYRAMUSIK TANZEN, INSELN ERKUNDEN UND DAS ENTSPANNTE<br />
TREIBEN GENIESSEN – MANDY KOMMT BEIM ERZÄHLEN VON IHREM ERASMUSSEMESTER<br />
IN ATHEN INS SCHWÄRMEN<br />
Mandy und Griechenland<br />
– Liebe auf den ersten Blick<br />
<strong>audimax</strong>-Serie<br />
<strong>Das</strong> Leben<br />
anderswo<br />
DAS ANDERSWO<br />
Athen ist nicht nur die Hauptstadt<br />
Griechenlands, sondern<br />
beherbergt mit 3,17 Millionen<br />
Einwohnern auch über ein Drittel<br />
aller Griechen. Die überwiegend<br />
weißen Häuser sind umgeben<br />
von Stränden, felsiger Küste und<br />
hohen Bergen. Die Wirtschaftskrise<br />
des Landes hat auch vor<br />
der bedeutendsten Metropole<br />
der Helenen nicht Halt gemacht<br />
– trotzdem haben die Griechen<br />
ihre Gastfreundlichkeit und ihr<br />
Lächeln nicht verloren. <strong>Das</strong> wichtigste<br />
Reiseutensil <strong>für</strong> Frauen:<br />
Flache Schuhe – denn Athen ist<br />
sehr hügelig und das Straßenbild<br />
durch Pflastersteine geprägt.<br />
A<br />
ls ich mein Auslandssemester in Athen antrat, hatte<br />
ich keine Ahnung, dass es die beste Entscheidung<br />
meines Lebens sein würde. Darum rate ich jedem,<br />
der die Möglichkeit hat, im Ausland zu studieren oder zu<br />
arbeiten, diese Chance zu nutzen, denn: Du kannst nur<br />
gewinnen! An neuen Erkenntnissen und Erfahrungen<br />
und daran, neue, wundervolle Leute kennenzulernen,<br />
die dir ihre Heimat als dein zweites Zuhause aufzeigen,<br />
von dem du dich später nur schwer wieder losreißen<br />
kannst. Doch um all das erleben zu können, musst du offen<br />
<strong>für</strong> Neues sein und Veränderungen in deinem bisherigen<br />
Leben zulassen.<br />
Anderes Land, andere Sitten<br />
In Deutschland läuft der Tag schon am Morgen in geregelten<br />
Bahnen – in Griechenland passiert vor 10 Uhr<br />
nicht viel. Die Griechen lassen sich nicht gerne hetzen.<br />
Für Deutsche ist das anfangs ungewohnt – trotzdem<br />
lohnt es sich, zu versuchen, die griechische Gelassenheit<br />
anzunehmen. Gefrühstückt wird in Griechenland nie,<br />
aber da<strong>für</strong> starten die Griechen ihren Tag immer mit einem<br />
Frappé, dem griechischen Eiskaffee. Nach einem<br />
entspannten Start in den Tag wird es spätestens nachts<br />
sehr lebendig: Ab 22 Uhr sind alle Restaurants proppenvoll.<br />
Auch hier lässt sich ein Grieche niemals hetzen,<br />
schon gar nicht beim Essen. Die Menschen nehmen sich<br />
Zeit <strong>für</strong>s Essen und mit einem Ouzo geht es gerne auch<br />
mal feuchtfröhlich zu. Üblich ist, dass in den Tavernen<br />
griechische Livemusik auf einer Lyra gespielt wird. Dabei<br />
kann man gar nicht anders, als mitzutanzen.<br />
Mein Alltag in Athen<br />
Vor 12 Uhr musste ich<br />
nie in die Uni fahren, da<br />
die Professoren gerne<br />
erst nach einem gemütlichen<br />
Kaffeeplausch die<br />
Vorlesungen starten.<br />
Von außen betrachtet<br />
war meine Universität<br />
traumhaft schön: Die<br />
›Panteion-University‹<br />
wurde vor einigen Jahren<br />
restauriert. Als ich am<br />
ersten Tag ankam, begrüßten<br />
mich gleich am<br />
Eingang zwei prächtige Palmen. Im Inneren des<br />
Gebäudes mangelte es jedoch leider an einfachen<br />
Gegenständen wie Stühlen, Tischen, Kreide oder<br />
einer Klimaanlage. Da in Griechenland praktisch<br />
im März der Sommer beginnt, wurden die Vorlesungen<br />
oft nach draußen vertagt. Im Vergleich<br />
zum Studium an einer deutschen Hochschule hatte<br />
ich als Erasmusstudent viel weniger Arbeitsaufwand<br />
– ein Privileg. Und doch schaffte ich am<br />
Ende sehr gute Noten. Die Dozenten fördern es,<br />
dass Erasmusstudenten viel verreisen und sich das<br />
Land anschauen.<br />
Verkehrsanbindung<br />
Vom Athener Flughafen benötigt der Bus X95 eine<br />
knappe Stunde in die Innenstadt. Am Syntagma<br />
Platz befinden sich das Parlament und der prachtvolle<br />
Nationalgarten, der zum Joggen unter Palmen<br />
einlädt. Ratsam ist, sich eine Monatskarte zu<br />
holen, da es am Syntagma Platz von Kontrolleuren<br />
nur so wimmelt und sie es gar nicht gerne sehen,<br />
wenn ausländische Studenten keine Fahrkarte besitzen!<br />
Sehenswürdigkeiten in Athen<br />
In der griechischen Hauptstadt warten die Schätze<br />
der Antike auf dich. Vom Akropolishügel mit dem<br />
Parthenon-Tempel ist der Ausblick über die griechische<br />
Metropole atemberaubend. Die Besichtigung<br />
der Akropolis sowie des Panathinaiko Stadiums,<br />
wo die ersten Olympischen Spiele der<br />
<strong>Das</strong> ausgelassene Athener Nachtleben<br />
lernte Mandy in ihrem Erasmussemester<br />
in Griechenland kennen.<br />
Fotos: Mandy Baumgärtner<br />
72<br />
| www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
Weiße Fassaden, felsige Küsten und<br />
azurblaues Meer. Griechenland<br />
geizt nicht mit Postkartenmotiven.<br />
Innovation im Job.<br />
Inspiration in der Stadt.<br />
MANDYS<br />
TIPPS<br />
Neuzeit 1986 stattfanden, ist ein Muss!<br />
In Athen gibt es vier U-Bahnlinien. Eine<br />
davon fährt direkt zum Hafen Piräus.<br />
Sobald du den U-Bahnhof verlässt,<br />
weht dir auch schon der Fischgeruch<br />
um die Nase. Von diesem Hafen fahren<br />
Fähren auf jede griechische Insel.<br />
DAS GEHT NUR HIER<br />
Ein Live-Konzert im Amphitheater<br />
– Gänsehaut pur<br />
aufgrund des Klangs.<br />
LIEBER NICHT<br />
Taxi fahren. Die Taxifahrer<br />
ziehen Ausländer gerne über<br />
den Tisch. Busse oder die neue<br />
Metro sind billig und modern.<br />
Perlen im Mittelmeer – die griechischen<br />
Inseln<br />
Meine Empfehlung <strong>für</strong> Griechenland: Insel-Hopping.<br />
Für dieses Erlebnis brauchst<br />
du bei über 6.000 griechischen Inseln<br />
zwar etwas Zeit, aber dank der niedrigen<br />
Kosten nur einen kleinen Geldbeutel.<br />
Während meiner fünf Monate Auslandsaufenthalt<br />
in Griechenland habe<br />
ich mir insgesamt zehn Inseln angesehen.<br />
Santorini war eine davon. Sie ist<br />
Postkartenmotiv, sehenswert und meine<br />
Lieblingsinsel. Dort fand ich keine<br />
großen Hotelketten, sondern nur kleine<br />
Apartments, da fast jede Unterkunft auf<br />
dieser Insel einen Blick aufs Meer gewährleisten<br />
soll. Erkundet habe ich die<br />
Insel per Esel oder Scooter. An diesem<br />
Ort kommt die griechische Kultur und<br />
Mentalität ganz besonders zum Vorschein.<br />
Kein Stress, einfach nur die Seele<br />
baumeln lassen. Sehr schön fand ich<br />
den Aussichtspunkt Oia, eine perfekte<br />
Stelle, um den Sonnenuntergang zu genießen.<br />
Mein letzter Inseltrip – und mein Geheimtipp<br />
–, ist die Insel Zakynthos, verbunden<br />
mit einem Tagesausflug nach<br />
Kefalonia. Dort fühlte ich mich fast wie<br />
in Thailand oder in der Karibik. Türkisfarbenes<br />
Meer, weiße Strände, Schnorcheln,<br />
Riesenschildkröten beobachten,<br />
Tretboot fahren, Bungee Jumping, lange<br />
Strandspaziergänge oder auch einfach<br />
nur einen Scooter mieten und<br />
planlos drauf losfahren – dies ist nur<br />
eine kleine Auswahl von Möglichkei-<br />
UNBEDINGT PROBIEREN<br />
Gyros Pita – eine leckere<br />
griechi sche Spezialität <strong>für</strong><br />
unterwegs.<br />
Macht schnell süchtig!<br />
GEHEIMTIPP ZUM AUSGEHEN<br />
Hotel Athens mit der Rooftop-<br />
Bar. Dort hast du einen wunderschönen<br />
Ausblick auf die<br />
Akropolis.<br />
WICHTIGSTE VOKABELN<br />
Kalimera = Guten Morgen<br />
Ti Kanis? = Wie geht’s dir?<br />
ten, die Zakynthos bietet.<br />
Mein Fazit<br />
Während ich meine Erinnerungen<br />
über die letzten fünf<br />
Monate aufschreibe, packt<br />
mich erneut das Fern- und<br />
Heimweh. Ich kann kaum in<br />
Worte fassen, was <strong>für</strong> eine<br />
wundervolle Zeit ich erlebt<br />
habe. Athen ist <strong>für</strong> mich wie<br />
eine zweite Heimat geworden.<br />
<strong>Das</strong> Gefühl, wenn du nach einer<br />
Weile eben nicht mehr als<br />
Tourist durch die Straßen<br />
läufst, sondern fast blind<br />
weißt, welche Abbiegung du<br />
zu nehmen hast oder dich im<br />
Restaurant auf der Landessprache<br />
unterhalten kannst,<br />
lässt dich spüren, alles richtig<br />
gemacht zu haben und Teil der<br />
© BSM/Daniel Möller<br />
braunschweig.de/bestchoice<br />
„<strong>Das</strong> habe ich gar nicht erwartet –<br />
Braunschweig ist ja richtig schön!“ –<br />
ein Ausspruch, den man oft hört von Menschen, die das erste Mal in<br />
Braunschweig sind. Wir möchten mit der Initiative best choice neugierig<br />
machen, informieren und davon überzeugen, dass man in Braunschweig<br />
gut leben kann. Warum in Braunschweig arbeiten und leben? Innovativ,<br />
kreativ und vernetzt – eine vergleichbare Dichte an international anerkannten<br />
Forschungsinstitutionen wie in Braunschweig findet man<br />
selten und daher gehören wir zu den besten Wirtschafts- und Wissenschaftsstandorten<br />
Deutschlands. Neben Jobs in starken und innovativen<br />
Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Hochschulen bietet das<br />
Leben in Braunschweig viel Lebensqualität auf kurzen Wegen.<br />
Kultur- und Freizeitangebote sind vielfältig und jede Braunschweigerin<br />
und jeder Braunschweiger findet <strong>für</strong> sich das gewisse Etwas: Kunst<br />
entdecken und genießen im Herzog Anton Ulrich-Museum, Bummeln<br />
und Relaxen in unserer schönen Innenstadt, Spazierengehen oder<br />
Sportmachen in einem der Parks, Bootfahren auf der Oker, Stöbern in<br />
kleinen Geschäften, auf dem Flohmarkt, bei einer Vernissage, …<br />
Mehr Informationen gibt es auf der Internetseite<br />
www.braunschweig.de/bestchoice<br />
Herzog Anton Ulrich-Museum
SOUVERÄN STUDIEREN. BESSER ARBE<strong>IT</strong>EN.<br />
DAS AB<strong>IT</strong>URIENTENMAGAZIN<br />
<strong>für</strong><br />
schlaue´Füchse<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />
4<br />
12<br />
13<br />
10<br />
14 15 16<br />
17<br />
7<br />
18 19 20<br />
21<br />
6<br />
22<br />
23 24<br />
25 26<br />
2<br />
8<br />
27 28 29 30 31<br />
32<br />
37<br />
1<br />
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3<br />
1 2 3 4 5 6<br />
34 35 36<br />
5<br />
38 39<br />
7 8 9 10<br />
Waagerecht 1 DIE Umgebung <strong>für</strong> Auskenner 12 Was manche Lehrer sogar in Automobilen tun 14 Maß <strong>für</strong>s<br />
Übliche 15 Wo Römer Segel setz(t)en 17 Bringt von A nach B – und manchen einen steifen Nacken 18 Angelegenheit<br />
st erledigt, ist er gelutscht 19 Tritt auf, wo auch PIN gefragt ist (Abk.) 20 Da hier nicht geworben<br />
wird: ein nordisches Geschlecht 22 Ihr Sieger hieß erneut Spanien 23 Zu ihm könnte greifen, wer auf den Teegeschmack<br />
gekommen ist 26 Tönende Silberlinge (Abk.) 27 Umgibt Leonardos Mona Lisa, aber nicht Michelangelos<br />
David 30 Von allen bekannten Richtern einer der schärfsten (Nachn.) 32 Von Sportlern 2012 gern besucht (Abk.)<br />
33 Klingt wie ein Schiffsmann, dieses Geschnittene 34 Zu leistender in der Schneiderei 36 Wie gehen Entschlossene?<br />
37 Gehört zum Rüstzeug des filigranen Fußballers 38 Besitzerklärung 39 <strong>Das</strong> Hastige beim Verweilen<br />
Senkrecht 1 Ist <strong>für</strong> Fußballfans untrennbar mit Bern verknüpft 2 Ideal <strong>für</strong> Leute, die außerordentlich umschreiben<br />
wollen 3 Brennt nicht lange, wird gern fehlendem Hirn gleichgesetzt 4 Erlaubt, den Fuß vom Gas zu nehmen<br />
5 Er hätte sich wohl nicht träumen lassen, dass mal diverse Center nach ihm benannt würden 6 Ziert, gekürzt,<br />
jedes Haus 7 Ein (fast All-)Mächtiger 8 Ein Ire mit <strong>für</strong>wahr ausgezeichnetem Witz (Nachn.) 9 Steht mal <strong>für</strong> Kleingeld,<br />
mal <strong>für</strong> vertretbare Verspätung 10 Produkt der 33 waager., 3 senkr. vergleichbar 11 Umgibt den geheiligten<br />
Kumpel von Max 13 Marzahns mehr oder weniger witzigstes Exportprodukt 16 Auch sie dient der Geschwindigkeitsangabe<br />
17 Was Ihnen zu Peter und (!) Alexander einfallen sollte 21 Auch abgestanden; wärmt den Hals<br />
24 Christlich gesehen der menschliche Hauptbestandteil 25 <strong>Das</strong> Finale im Beamtendeutsch 28 Kurzform des<br />
universitären Türöffners 29 Von dort aus lässt sich mühelos und CO²-neutral Bremen erreichen (Kfz-Kennz.) 30<br />
Folgt der Lore, der felsigen 31 Belegt als Letzter modischen Einfluss (frz.) 32 Heimat der Urdemokraten (Abk.)<br />
35 Was früher so war, ist heute hip<br />
TRAIN your BRain<br />
Dadurch wird die halbe Stunde, die<br />
das zweite Seil noch zum abbrennen<br />
benötigt, halbiert: Es dauert<br />
noch genau 15 Minuten, bis es verbrannt<br />
ist. So sind insgesamt nach<br />
Abbrennen der Seile 45 Minuten<br />
vergangen.<br />
9<br />
© SeHer<br />
Inga hat keine Uhr, möchte aber<br />
wissen, wann 45 Minuten vorüber<br />
sind. Sie hat zwei Seile, die jeweils in<br />
einer Stunde ganz abbrennen. Aber:<br />
Die Seile brennen nicht konstant<br />
ab, die Brenngeschwindigkeit<br />
variiert. Beispielsweise<br />
können nach vier Minuten<br />
bereits 90 Prozent des einen Seils<br />
abgebrannt sein, während das andere<br />
Seil in derselben Zeit nur zu zehn<br />
Prozent abgebrannt ist. Wie gelingt<br />
es Inga mit Hilfe der beiden Seile genau<br />
45 Minuten abzumessen?<br />
Inga zündet beide Seile gleichzeitig<br />
an: <strong>Das</strong> Erste an beiden Enden, das<br />
zweite nur von einer Seite. Ist das<br />
erste vollständig verbrannt, ist<br />
eine halbe Stunde vergangen. Nun<br />
muss sie das zweite Seil ebenfalls<br />
an der anderen Seiten entzünden.<br />
EINE WIE KEINE<br />
Upcycling vom Feinsten: In ihrem<br />
ersten Leben waren die Produkte von<br />
www.feuerwear.de echte Helden, denn<br />
sie bestehen aus dem Material von<br />
gebrauchten Feuerwehrschläuchen.<br />
Jedes Stück ist dabei ein Unikat, denn<br />
die vielen Jahre im Löscheinsatz zwischen<br />
Schlamm und Geröll haben<br />
Spuren hinterlassen – so geht Used<br />
Look. Die Feuerwear-Mannschaft<br />
zeigt, was alles möglich ist, und holt<br />
Umhängetaschen, Federmäppchen<br />
und Schlüsselanhänger aus den alten<br />
Schläuchen. Du bist brandheiß darauf,<br />
deine Kollektion im einzigartigen<br />
Feuerwear-Style in den Händen<br />
zu halten – geht ganz einfach: Rätsel<br />
lösen, mitmachen und eines von zwei<br />
Sets der Feuerwear-Serie gewinnen<br />
unter www.<strong>audimax</strong>.de/gewinnspiele!<br />
Teilnahmeschluss: 31.07.<strong>2017</strong>. Der<br />
Rechtsweg ist ausgeschlossen, die<br />
Lösung gibt’s ab 01.08.<strong>2017</strong> auf<br />
www.<strong>audimax</strong>.de.<br />
Impressum<br />
GEWINN-<br />
SPIEL<br />
VERLAG <strong>audimax</strong> MEDIEN GmbH, Hauptmarkt 6-8 • 90403 Nürnberg<br />
• Zentrale: 0911. 23 77 9-0, Fax: 0911. 20 49 39 • E-Mail: info@<strong>audimax</strong>.de<br />
Herausgeber: Oliver Bialas<br />
REDAKTION Fon: 0911. 23 77 9-24, -41 und -38 (Online)<br />
Mail: leserbriefe@au di max.de<br />
BV3<br />
Heftentwicklung und Redaktionskonzeption: Barbara Martin<br />
Chefredaktion: Petra Herr, Eva Ixmeier (V.i.S.d.P.)<br />
Redaktion: Julia Wolf, Viktoria Feifer<br />
Redaktionelle Mitarbeit: Julia Henke, Sabine Olschner, Peter Piolot, Mandy<br />
Baumgärtner<br />
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Titelbild: © Mauritius / Westend61 / HuberStarke<br />
Druck: Jungfer Druckerei & Verlag GmbH, Herzberg am Harz<br />
Vertrieb: Dipl.-Kfm. Joachim Bärtl, Fon: 09 11. 23 77 9-23<br />
ANZEIGEN Fon: 0911. 23 77 9-40 Mediaberatung: Ana Baltazar, Markus Erhardt, Ivo<br />
Leidner, Josefine Lorenz, Antje Schmidtpeter, Stephanie Rogers-Graf, Dr. Rowena<br />
Sandner • Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 31 vom 01.01.<strong>2017</strong>. <strong>audimax</strong> erscheint<br />
mo natlich in der Vorlesungszeit und ist politisch unabhängig. Wir drucken,<br />
zertifiziert mit dem ›Blauen Engel‹, besonders CO2-neutral und energiesparend.<br />
Für die Vollständigkeit und Richtigkeit von Ter minan ga ben wird keine Gewähr<br />
über nom men. Für uns un verlangt gesandte Ma nus kripte, Fotos und Illus wird<br />
nicht gehaftet. Bezug per Abo: siehe www.<strong>audimax</strong>.de/abo.<br />
Verbreitete Auflage laut IVW 01/17: 32.500 Expl., ISSN 1869-9553<br />
<strong>Das</strong> nächste <strong>audimax</strong> I.T erscheint am 13.10.<strong>2017</strong>.<br />
Hinweis: Der Lesbarkeit halber wird in allen Artikeln die männliche Schreibweise<br />
verwendet. Selbstverständlich sind Frauen und Männer immer gleichermaßen angesprochen.<br />
Foto: © freshidea / Fotolia<br />
74 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
UMFRAGE<br />
Wissenschaft<br />
der Deduktion<br />
Kochwissenschaft<br />
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KORBINIAN, 25<br />
Entwicklungshilfe<br />
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Geldmanagement<br />
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DEEP<strong>IT</strong>A, 26<br />
Studiengang,<br />
bei dem man lernt,<br />
wie man lernt,<br />
ohne zu lernen<br />
SOPHIE, 19<br />
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Welchen Studiengang<br />
würdest du gerne<br />
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Wie man<br />
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Technology<br />
Arts Sciences<br />
TH Köln<br />
www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 75
Ins Leben startet heute <strong>für</strong> dich Eva. Was sie besonders am Frühling mag:<br />
den Geruch – eine Mischung aus Blütenduft, warmer Luft und Eis.<br />
eben<br />
92<br />
Prozent<br />
der befragten Studierenden finden es<br />
am besten, neue Bekanntschaften über Freunde<br />
zu schließen. Lediglich elf Prozent setzen bei der<br />
Datesuche auf entsprechende Apps.<br />
Erinnern<br />
1.000 DINGE, DIE UNS IN SCHULE UND<br />
STUDIUM GENERVT HABEN.<br />
HEUTE: BIBLIOTHEKSBESUCHE<br />
LAUBENPIEPER - MARTIN<br />
DEMMLER Eine eigene Gartenparzelle,<br />
selbst angebautes<br />
Gemüse, ein kleiner Teich – es<br />
könnte so entspannt laufen<br />
<strong>für</strong> Sabine und Robert in ihrer<br />
Kleingartenkolonie. Wären<br />
da nicht die schwere Arbeit,<br />
nervtötende Maulwürfe und<br />
kuriose Nachbarn. Und dann<br />
kommt auch noch die junge<br />
gut aussehende Yvonne ins<br />
Spiel. Martin Demmler nimmt<br />
uns mit seiner ironisch-trockenen<br />
Sprache mit in das Leben<br />
der Kleingärtner – mit all<br />
ihren Absurditäten, Wirren,<br />
aber auch Freuden. Auch –<br />
oder gerade weil – Demmler<br />
kein Klischee auslässt, bietet<br />
das Buch gute Unterhaltung<br />
– und ein paar unerwartete<br />
Begebenheiten gibt es dann<br />
doch. TABEAH - STARS<br />
AT EYE-HEIGHT <strong>Das</strong> Debütalbum<br />
der Komponistin und<br />
Sängerin präsentiert sich gefühlvoll,<br />
intim und bisweilen<br />
dramatisch. Zusammen mit<br />
ihrer Band schafft sie zwölf<br />
überzeugende Tracks, die<br />
immer wieder durch ungeahnte<br />
musikalische Elemente<br />
Sehen, lesen, hören<br />
Vergegenwärtigen<br />
erstaunen. Besonders schön<br />
und eindrucksvoll sind die<br />
Stücke in Zusammenarbeit<br />
mit einem Streicher- und<br />
Bläser-Trio. Ihre Stimme – unverwechselbar,<br />
gefühl- und<br />
kraftvoll – berührt. Große<br />
Musik zum Wegträumen,<br />
Dahinschmelzen und tief<br />
Reinfühlen. MAX PRO-<br />
SA - KEINER KÄMPFT FÜR<br />
MEHR Tanzbar und eingängig<br />
kommt es daher, das neue Album<br />
des Berliner Jungen mit<br />
seiner Gitarre. Die vielen poppigen<br />
Elemente überraschen<br />
im ersten Moment, die poetischen<br />
Texte sind aber ganz<br />
Max Prosas Manier. HO-<br />
NIGFRAUEN Erfurt 1986: Die<br />
Schwestern Maja (Sonja Gerhardt)<br />
und Catrin (Cornelia<br />
Gröschel) halten die Reiseerlaubnis<br />
in den<br />
Händen und<br />
fahren das erste<br />
Mal ohne Eltern<br />
in den Urlaub.<br />
<strong>Das</strong> Ziel: am<br />
Plattensee einen<br />
tollen Sommer<br />
erleben, mit Jungs,<br />
Sonne und ohne<br />
Sorgen – fernab<br />
des DDR-Regimes.<br />
Den Plan haben sie<br />
jedoch ohne die Stasi,<br />
Catrins leiblichen<br />
Vater und die Liebe<br />
gemacht. Der Urlaub<br />
stellt die Beziehung<br />
der Schwestern auf<br />
die Probe und fordert<br />
Entscheidungen – sowohl<br />
politisch als auch<br />
emotional. Am Anfang<br />
etwas vorhersehbar und<br />
seicht, nimmt der Dreiteiler<br />
zum Ende des ersten<br />
Teils an Fahrt auf und<br />
überrascht mit tragischen<br />
Wendungen. Fazit: Geschichtsunterricht<br />
garniert<br />
mit Liebeswirren und dem<br />
modischen Charme der<br />
1980er Jahre.<br />
Vorab: Ich liebe Bücher. Aber: Ich bekomme Zustände,<br />
wenn ich an die Büchersuche in der Unibibliothek<br />
denke. Warum? Die Signatur herausgesucht<br />
und auf einen Zettel geschrieben, tigere<br />
ich auf Zehenspitzen los und suche das richtige<br />
Regal – müsste im ersten Stock sein – ach nein,<br />
doch im Erdgeschoss. Zweite Reihe hinten links<br />
– Stop, falsch – hinten rechts. Wer hat sich dieses<br />
System ausgedacht? Am richtigen Regal angelangt,<br />
stehe ich zehn Minuten davor und finde<br />
das gewünschte Buch nicht. Also zurück zum<br />
Computer: Signatur checken – war richtig notiert.<br />
Verfügbarkeit checken – ausleihbar. Also<br />
möglichst geräuschlos zurück zum Regal. Ich<br />
checke jeden Buchrücken: nichts. Genervt<br />
gehe ich zur Ausleihtheke – inzwischen<br />
nicht mehr auf Zehenspitzen, mir doch egal.<br />
Die Aushilfe erklärt mir freundlich, dass das<br />
Buch eigentlich da sein müsste und sie sich<br />
das jetzt auch nicht erklären könne. Ich solle<br />
warten, dann frage sie mal ihre Kollegin.<br />
Tief durchatmen – sie kann ja nichts da<strong>für</strong>.<br />
Ein Blick auf die Uhr verrät mir jedoch,<br />
dass ich nicht warten kann, die nächste<br />
Vorlesung beginnt in drei Minuten. Ich<br />
verlasse wütend stampfend die Bibliothek.<br />
Nach der Vorlesung starte ich<br />
noch einen Versuch. Checke noch einmal<br />
die Signatur am Computer – alles<br />
richtig. Checke die Verfügbarkeit – entliehen<br />
und zwei Mal vorgemerkt. Ich<br />
hasse diese Bücherverstecker.<br />
Text: Eva Ixmeier Quelle: Uniplaces Fotos: © otsphoto, Fotoschlick / Fotolia Coverfoto: Fattoria Musica Records/Timezone<br />
»Was <strong>für</strong> ein herrliches Leben hatte ich! Ich wünschte nur, ich hätte es früher bemerkt.«<br />
SIDONIE-GABRIELLE CLAUDINE COLETTE (* 1873 † 1954), FRANZÖSISCHE SCHRIFTSTELLERIN UND VARIETÉKÜNSTLERIN<br />
76 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
WÜHLKISTE<br />
ÜBER DEN TELLERRAND<br />
STUDIEREN IN URUGUAY<br />
Der vollständige Name des Landes lautet ›República Oriental del<br />
Uruguay‹, übersetzt Republik östlich des Uruguay. Der namensgebende<br />
Río Uruguay bildet die Landesgrenze zum Nachbarland Argentinien.<br />
Uruguay ist mit seiner Fläche von 176.215 Quadratkilometern<br />
das zweitkleinste Land in Südamerika. Zum Vergleich:<br />
Deutschland hat eine etwa doppelt so große Landesfläche. In der<br />
Hauptstadt Montevideo leben 1,3 Millionen Einwohner – mehr als<br />
ein Drittel der Gesamtbevölkerung. Der Kontrast zwischen der Landesmetropole,<br />
der subtropischen Grassteppe des Hinterlands – auch<br />
Pampas genannt –, den Sumpfgebieten entlang des Río Uruguay und<br />
den Stränden an der Atlantikküste lockt Touristen in das Land im<br />
Südosten Südamerikas.<br />
In Uruguay gibt es sechs Universitäten. Darunter die staatliche ›Universidad<br />
de la República‹, die kirchliche ›Universidad Católica del<br />
Uruguay‹ sowie private Einrichtungen, alle mit Sitz in Montevideo.<br />
Studierende der staatlichen Universität zahlen keine Studiengebühren.<br />
An den Privatuniversitäten variiert die Gebührenhöhe je nach<br />
Fachrichtung und Hochschule zwischen 1.500 und 2.000 US-Dollar<br />
im Studienjahr. Dieses umfasst zwei Semester. Ein Bachelorstudium<br />
dauert je nach Fachrichtung vier bis fünf Jahre. Aufbauend auf den<br />
Bachelorabschluss werden auch einjährige Spezialisierungs- sowie<br />
zweijährige Masterprogramme angeboten. Internationale Studienbewerber<br />
müssen neben einer Hochschulzugangsberechtigung<br />
auch gute Spanischkenntnisse nachweisen können. Denn alle Lehrveranstaltungen<br />
finden auf Spanisch statt. An einigen Hochschulen<br />
werden deshalb vorbereitende Sprachkurse angeboten.<br />
EAT THE WORLD: URUGUAY<br />
Chivito<br />
Chivito ist das Nationalgericht Uruguays. Es sieht<br />
aus wie eine Mischung aus Sandwich und Burger.<br />
Die Grundzutaten sind: Filetsteak, Tomatenscheiben,<br />
Käse, Mayonnaise, Speck, gekochter Schinken,<br />
Spiegelei und Salatblätter. Serviert wird ein Chivito<br />
in einem Brötchen, als Beilage gibt’s Pommes Frites.<br />
Kurz gesagt ein Chivito ist eine einzige Kalorienbombe.<br />
<strong>Das</strong> Probieren soll sich aber lohnen!<br />
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Quellen: Auswärtiges Amt, DAAD, Duden: Berühmte Zitate und Redewendungen Fotos:/Illustrationen: © hansgeel, grgroup / Fotolia<br />
WOHER KOMMT EIGENTLICH?<br />
an die große<br />
Glocke hängen<br />
Bedeutung: Etwas im großen Stil öffentlich machen. Immer<br />
dann, wenn wir einer anderen Person etwas erzählen und nicht<br />
wollen, dass das Erzählte der breiten Masse zugänglich gemacht<br />
oder sogar noch auffällig ausgeschmückt wird, kommt<br />
diese Redewendung zum Einsatz.<br />
Herkunft: Die Redensart geht auf einen alten Brauch zurück,<br />
der ab dem sechsten Jahrhundert – durch die Verbreitung der<br />
Glocken – in Europa Einzug erhielt. Damals, als noch nicht einmal<br />
annähernd die Rede von Radio, Fernsehen und Internet<br />
war, diente die Glocke der Nachrichtenankündigung. <strong>Das</strong><br />
einzelne oder gemeinsame Läuten von Glocken, die Anzahl<br />
der Glockenschläge und die Art des Läutens oder<br />
Schlagens vermittelten der Allgemeinheit verschiedene<br />
Anlässe wie etwa Gottesdienste, Geburten, Bekanntmachungen,<br />
drohende Gefahren oder öffentliche<br />
Rügen. Der Klang der Glocke – meist der<br />
Kirchenglocke – informierte die Leute<br />
von Nah und Fern über Neuigkeiten.<br />
Und das obwohl die Bevölkerung<br />
gerade in ländlichen Gegenden<br />
damals sehr zerstreut lebte.<br />
Übrigens: Die Zweiteilung<br />
in kirchliches und bürgerliches<br />
Läuten bei den Kirchenglocken<br />
gibt es bis heute<br />
noch.<br />
Every day we make it, we’ll make it the best we can<br />
Seit über zehn Jahren ist JACK DANIEL‘S fester Bestandteil der Festivalszene. In diesem<br />
Jahr rockt Jack bei ›Rock im Park‹, auf dem ›Hurricane‹ und erstmalig auch beim ›MS<br />
Dockville‹. JACK DANIEL‘S führt die Festivalfans auf die Spuren von Jack und lässt sie<br />
erleben, was hinter der Herstellung des ›Old No. 7‹ steckt. In 360 Grad mit VR-Brille<br />
gibt’s einen Kurztrip nach Lynchburg, und in real life zeigt sich, wer aus dem richtigen<br />
Holz geschnitzt ist: Fässer bauen, Ricks stapeln und Filtern durch Holzkohle. Wer tatkräftig<br />
anpackt, hat die Chance, beliebte JACK DANIEL’S Festival-Items zu gewinnen:<br />
Jack-Bag, Cap, T-Shirt und Sonnenbrille. Dazu einen Jack on the Rocks und die Festival-<br />
Ausstattung ist komplett.<br />
Every drop from a small town<br />
Noch heute wird jeder Tropfen JACK DANIEL‘S auf dieselbe Art und an demselben Ort<br />
produziert: in der Destillerie in Lynchburg, Tennessee, aus dem reinen, eisenfreien<br />
Wasser der eigenen Höhlenquelle, Tropfen <strong>für</strong> Tropfen durch eine drei Meter dicke<br />
Holzkohleschicht vom Zuckerahorn gefiltert und in selbstgefertigten Fässern aus<br />
amerikanischer Weißeiche gelagert.<br />
Cheers and keep on rocking!<br />
JACK DANIEL’S<br />
rockt <strong>2017</strong>:<br />
auf den Festivals Rock im Park,<br />
Hurricane und erstmalig<br />
dem MS Dockville<br />
www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 77
Boombastisch.<br />
Festivalrekorde<br />
1. ALTER VOR SCHÖNHE<strong>IT</strong>, Reading<br />
Festival, UK, seit 1961 Die Granny unter<br />
den Popmusik-Festivals ist das Reading<br />
Festival, 60 Kilometer von London. Seit<br />
1961 findet das älteste jährlich zelebrierte<br />
Musikfestival weltweit statt – mittlerweile<br />
zeitgleich mit dem Zwilling Leeds Festival.<br />
Von den Rolling Stones (1963) bis Nirvana<br />
(1992) und Metallica (2015) spielte dort<br />
seither so ziemlich alles, was im Musikbiz<br />
Rang und Namen hat.<br />
2. INTERNATIONALE GRÖSSE, WO-<br />
MAD, seit 1982 Schon der Name ›World of<br />
Music, Arts and Dance‹ lässt ahnen: Dieses<br />
Festival findet nicht nur an einem Ort statt,<br />
sondern auf 160 Events in 30 verschiedenen<br />
Ländern. Mitbegründet wurde das<br />
Festival durch den ehemaligen Genesis-<br />
Sänger Peter Gabriel.<br />
3. MONSTERBÜHNE, The Villa Mix Festival,<br />
Goiânia, 2015 Gigantische Ausmaße<br />
<strong>für</strong> Rockveteranen: dezente 52 Meter ragte<br />
der Bühnenaufbau <strong>für</strong> ein Konzert von<br />
U2 auf dem brasilianischen Musikfestival<br />
›The Villa Mix‹ in die Höhe. Die Konstruktion<br />
in Form von fünf nach oben<br />
zulaufenden Dreiecken nahm insgesamt<br />
eine Fläche von über 2.788 Quadratmetern<br />
ein – etwas größer als ein halbes<br />
Fußballfeld. 31 Tage lang verbauten<br />
über 1.500 Arbeiter mehr als 628 Tonnen<br />
Material <strong>für</strong> diese Monsterbühne.<br />
4. LIVE-STREAMING. Wacken Open Air,<br />
Wacken, 2016 Mehr als eine halbe Million,<br />
genauer gesagt 550.000 User, sahen sich<br />
die Live-Übertragung des Konzerts der<br />
Metalband Iron Maiden auf dem Wacken<br />
Open Air 2016 an – Streaming-Rekord<br />
laut Veranstalter. Auch live kann W:O:A<br />
mithalten: <strong>Das</strong> Festival ist nach Besucherzahlen<br />
das größte Heavy Metal-Festival<br />
der Welt. 2016 bevölkerten über 75.000<br />
Besucher das Festivalgelände neben dem<br />
1.800 Seelen-Ort – macht knapp 42 Metalheads<br />
pro Einwohner.<br />
Text: Eva Ixmeier & Petra Herr<br />
5. MASSENSPASS, Donauinselfest, Wien, 2015 <strong>Das</strong> Donauinselfest in Wien knackte im Jahr<br />
2015 den Rekord der meisten Besucher eines Musikfestivals auf einer Location. Über 3.300.000<br />
Musikfans feierten auf der 21 Kilometer langen Insel, unterhalten von über 2.000 Künstlern.<br />
Kuschelige Zeiten <strong>für</strong> Wien, wenn man bedenkt, dass die österreichische Hauptstadt selbst<br />
›nur‹ 1,8 Millionen Einwohner hat.<br />
Ohne Einhornkostüm fährst du auf kein Festival? Wir haben die<br />
Stars gefragt, was bei ihrem Festivalbesuch auf keine Fall fehlen<br />
darf …<br />
ANTILOPEN GANG<br />
Dorsch Dieser Knochenfisch<br />
ist reich an Eiweiß und arm an<br />
Kalorien. Somit eignet er sich<br />
hervorragend als Proviant <strong>für</strong><br />
die anstrengenden Festivaltage.<br />
Pförtner Niemand lässt sein<br />
Zelt gerne unbeaufsichtigt.<br />
Um die Freuden eines Festivals<br />
sorgenfrei genießen zu können,<br />
sollte man immer einen Pförtner<br />
engagieren.<br />
Klöppel Ohne Klöppel kann<br />
eine Glocke nicht klingen.<br />
Daher sollte man auf Festivals<br />
immer einen Klöppel zur Hand<br />
haben, damit man jederzeit die<br />
Glocken läuten kann.<br />
KENO VON<br />
MOOP MAMA<br />
Ohrstöpsel Als Einstieg bisschen<br />
Stimmungsbremse, aber<br />
unabdingbar in Tourbus und<br />
Backstagecontainern. Nicht alle<br />
Bands sind live so gut wie wir.<br />
Laufschuhe Die Blicke die man<br />
bekommt wenn man morgens<br />
um zehn Uhr nüchtern<br />
durch die Zeltplätze joggt sind<br />
unbezahlbar! Beleidigungen,<br />
Staunen, alles dabei.<br />
Megaphon Sonst hört einen<br />
ja keiner bei dem Rummel, die<br />
haben wohl alle Ohrstöpsel<br />
drin?!<br />
JUD<strong>IT</strong>H HOLOFERNES<br />
Mantel Mein Mantel ist aus<br />
einer Oma-Sofadecke, bodenlang,<br />
mit einem riesigen<br />
Tigerkopf auf dem Rücken.<br />
Darin fühle ich mich wie eine<br />
Mischung aus Muhammad Ali<br />
und, naja, seiner Oma eben.<br />
Regenüberzieher <strong>für</strong> die<br />
Schuhe Die lassen sich klein<br />
zusammenfalten, und ich<br />
brauche kein schweres Paar<br />
Gummistiefel.<br />
Mikrofaser-Turbantücher<br />
Mit denen werden die Haare<br />
extrem schnell trocken, auch<br />
ohne Fön.<br />
LABRASSBANDA<br />
Hut Bewahrt einen kühlen<br />
Kopf und schützt vor Sonnenstich.<br />
Müllsäcke und Klebeband<br />
Nicht nur zur Müllaufbewahrung<br />
sondern ideal zum Stiefel<br />
und Poncho basteln.<br />
Stuhl Zwischen dem Feiern<br />
vor der Bühne sind die kurzen<br />
Pausen vorm Zelt viel schöner<br />
mit einem gemütlichen Stuhl<br />
zum relaxen und trinken.<br />
MAX PROSA<br />
Sonnenschirm Nie wieder<br />
morgens verkatert in einem<br />
stickigen Zelt liegen auf das<br />
die Sonne brezelt. Sich nach<br />
draußen rollen und noch ein<br />
paar Stunden auf der Wiese zu<br />
dösen ist dagegen himmlisch.<br />
Kopfhörer Wenn nachts die<br />
Bässe gegen die Zeltwand<br />
hämmern, hilft mir ein bisschen<br />
klassische Musik, um<br />
zur Ruhe zu kommen.<br />
Notizbuch Denn die besten<br />
Ideen kommen beim Tanzen<br />
oder wenn ich nicht damit<br />
rechne. So ein Notizbuch<br />
im Hosentaschenformat ist<br />
praktisch.<br />
Fotos: <strong>audimax</strong>, privat, Lena Semmelrogge, Robert Eikelpoth; Quellen: Guiness World Records, Wacken Open Air<br />
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1. HELFER-APP Du bist gerne alleine in der Natur unterwegs<br />
– mal mit dem Mountainbike, mal zum Klettern. So<br />
richtig sicher ist das nicht, sagen deine Freunde. Mit Back-<br />
Checker hast du nun einen digitalen Aufpasser dabei. So<br />
funktioniert's: Du stellst die voraussichtliche<br />
Dauer bis zu deiner<br />
Rückkehr im Timer ein und wählst<br />
drei Notfallkontakte aus. Stößt dir<br />
etwas zu, schickt die App eine Nachricht<br />
mit deiner Geo-Position an die<br />
Kontakte. Die Notfall-Infos werden<br />
ausschließlich im Alarmfall weitergegeben,<br />
bist du heil zurück, werden<br />
sie automatisch gelöscht. Ab Juni <strong>für</strong><br />
iOS und Android erhältlich.<br />
2. NIE WIEDER DURSTIG Keine<br />
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fünf Jahre haltbar. Läuft.<br />
3. ATLAS IN DER HOSENTASCHE Sie zeigt dir Höhe,<br />
Namen und Entfernung zu Berggipfeln und Zielen in der<br />
Umgebung an – und kann noch vieles mehr: ViewRanger<br />
heißt die App, die dich beim Wandern unter anderem mit<br />
Kartenmaterial und detailiierten Routeninfos versorgt. Besonders<br />
hilfreich: Wer sich die Karten zuhause noch speichert,<br />
kann bei der Verwendung vor Ort offline gehen. Die<br />
App ist kostenlos <strong>für</strong> iOS und Android verfügbar, Kartenmaterial<br />
ist in unterschiedlicher Qualität entweder umsonst<br />
oder gegen Aufpreis downloadbar.<br />
4. ERLEUCHTUNG Taschenlampe, Batterien, Aufladegerät<br />
– kannst du alles zuhause lassen. Stattdessen sollte in dein<br />
Gepäck die aufblasbare Solarzellenleuchte. Platzsparend<br />
und leicht kommt der umweltfreundliche Lichtsprender<br />
daher. Einfach tagsüber in die Sonne legen oder an den<br />
Rucksack hängen und die Solarzelle aufladen lassen.<br />
Abends aufblasen und voila: Es werde Licht.<br />
Was dran ist am Outdoorboom erklärt uns Thomas Bucher,<br />
Pressesprecher des Deutschen Alpenvereins. Außerdem:<br />
Tipps <strong>für</strong> Wanderlustige<br />
Herr Bucher, Wandern galt lange Zeit als<br />
Rentnersport – jetzt liegt es voll im Trend.<br />
Wie erklären Sie sich das? Der gesamte<br />
Outdoorbereich hat einen Imagewandel<br />
erlebt. So haben auch viele jüngere Leute<br />
das Wandern aus einem neuen Blickwinkel<br />
entdeckt. Außerdem hat der Hype um das<br />
Klettern auf das Wandern abgefärbt und es<br />
ein Stück weit mitgerissen. Zu guter Letzt ist<br />
dann noch die Industrie auf den rollenden<br />
Zug aufgesprungen und hat den Imagewandel<br />
vollendet. Es passt einfach in unsere Zeit.<br />
Wie meinen Sie das? Wir sind ständig gestresst<br />
und immer erreichbar. Gerade die<br />
Menschen, die in der digitalen, beschleunigten<br />
Welt leben, brauchen einen Gegenpol.<br />
Da hat Wandern einen besonderen Reiz.<br />
Wandern ist nicht nur entspannend, sondern<br />
auch ein echter Fitmacher – was macht Wandern<br />
so gesund? Es macht konditionell total<br />
fit, auf eine Art und Weise, die Spaß macht.<br />
Viele bekommen oft gar nicht mit, wie sehr<br />
sie sich beim Wandern körperlich anstrengen.<br />
Gleichzeitig ist man in der Natur, entspannt<br />
und wird vielseitig gefordert – mal<br />
steil bergauf, mal mit Wanderstöcken, mal<br />
bergab, mal muss der Wanderer schneller<br />
gehen, weil hinter ihm das Gewitter droht.<br />
Es ist eine vieldimensionale Betätigung und<br />
das führt dazu, dass es so gesund ist.<br />
Was liegt neben dem klassischen Wandern<br />
noch im Trend? Trekking ist sehr beliebt, also<br />
das Wandern über mehrere Tage von Hütte<br />
zu Hütte. Ansonsten gibt es immer mehr<br />
Unterdisziplinen, zum Beispiel Trailrunning,<br />
Speedhiking, Wandern und Yoga oder<br />
24-Stunden-Wandern.<br />
Welchen Tipp haben Sie <strong>für</strong> Wanderlustige?<br />
Nicht die ausgetretenen und vollen<br />
Routen nutzen. Es gibt tausende Kilometer<br />
Wanderwege, die total einsam sind. Mit etwas<br />
Kreativität ist es möglich, den ganzen<br />
Tag alleine unterwegs zu sein. Da<strong>für</strong> am<br />
besten nicht die prominenten Berge besuchen<br />
– die zweithöchsten Berge sind genauso<br />
interessant, aber leer.<br />
Worauf sollte im Vorfeld einer Wanderung<br />
geachtet werden? Die Ausrüstung ist an<br />
die Art der Wanderung anzupassen. Gute<br />
Wanderschuhe aus dem Fachgeschäft<br />
sind unabdingbar. Und auch Sonnen- und<br />
Regenschutz sowie Getränke sollten im<br />
Rucksack sein. Die Tourenplanung ist<br />
aber genauso wichtig: Jeder sollte sich eine<br />
Tour entsprechend seiner Verfassung aussuchen,<br />
dabei in der Gruppe immer am<br />
Schwächsten orientieren. Außerdem immer<br />
den Wetterbericht checken.<br />
Fotos: privat, © Jakob Lund / Fotolia<br />
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WAHL-SPEZIAL<br />
UNSRE<br />
VERDAMMTE<br />
PFLICHT<br />
WARUM ES IM SEPTEMBER AN UNS LIEGT, WENN WIR UNS NICHT<br />
EINMISCHEN. WIR HABEN DIE WAHL<br />
Interview: Eva Ixmeier, Petra Herr<br />
Herr Prof. Dr. Albert,<br />
wissen Sie<br />
schon, wem Sie im<br />
September Ihre<br />
Stimme geben?<br />
Im Moment weiß<br />
ich noch nicht,<br />
wen ich wählen werde, das<br />
entscheide ich näher am<br />
Wahltermin.<br />
Gibt es hier<strong>für</strong> einen bestimmten<br />
Grund? Es liegt<br />
einfach daran, dass es<br />
heutzutage sehr schwierig<br />
ist, sich <strong>für</strong> eine bestimmte<br />
Partei zu entscheiden.<br />
Denn Parteien stehen<br />
heute nicht mehr <strong>für</strong> geschlossene<br />
ideologische<br />
Weltbilder und haben oftmals<br />
Schwerpunktsetzungen, die sich<br />
zum Teil überlappen. Es gibt <strong>für</strong><br />
die wenigsten Leute heute noch die<br />
eine Partei, die in allen Bereichen<br />
das vertreten, was sie präferieren.<br />
Da muss man genau abwägen, was<br />
<strong>für</strong> einen selbst wichtig ist.<br />
Wie können sich Unentschlossene<br />
auf die Wahl vorbereiten? Ich würde<br />
immer raten, die Wahlprogramme<br />
der Parteien anzuschauen. Aber<br />
nicht nur die gegenwärtigen, sondern<br />
auch die der letzten Bundestagswahl.<br />
Insbesondere bei den<br />
Regierungsparteien lohnt es hier,<br />
zu vergleichen, was von den Wahlversprechen<br />
wirklich umgesetzt<br />
wurde.<br />
Prof. Dr. Mathias<br />
Albert, Politikwissenschaftler<br />
an der Uni<br />
Bielefeld, antwortet auf die<br />
Frage: »Sind wir zu unpolitisch?«<br />
Wir schauen mit Dr.<br />
pol. in den Spiegel<br />
Klingt nach viel Aufwand, worauf<br />
manche vielleicht keine Lust<br />
haben. Warum ist es aber wichtig,<br />
dass jeder wählt? Wir sehen an vielen<br />
Entwicklungen auch außerhalb<br />
Deutschlands, dass Wahlen wirklich<br />
einen Unterschied machen.<br />
Gerade bei der Präsidentenwahl<br />
in den USA und dem Brexit-Referendum<br />
gab es großes Erstaunen<br />
bei den Menschen, die gegen die<br />
Ergebnisse waren, aber dennoch<br />
nicht zur Wahl gegangen sind.<br />
Wahlen sind in einer Demokratie<br />
der zentrale Stellhebel, um etwas<br />
zu bewirken.<br />
Dennoch hält sich die Einstellung<br />
›Meine Stimme bewirkt doch eh<br />
nichts.‹ ... <strong>Das</strong> beste Beispiel ist auch<br />
hier der Brexit. Die Mehrheit der<br />
jungen Briten war dagegen, viele<br />
sind aber genau aus dieser Einstellung<br />
heraus nicht zur Abstimmung<br />
gegangen – mit bekanntem<br />
Ergebnis. Die einzelne Stimme<br />
bewirkt als Teil eines Stimmverhaltens<br />
natürlich etwas.<br />
Sind die deutschen Studenten wieder<br />
politischer? In der Fläche gesehen<br />
gibt es keinen breiten Trend<br />
hin zu einer Politisierung oder<br />
Debattierfreudigkeit der Studierenden.<br />
Aber wir können ein Ansteigen<br />
des politischen Interesses<br />
bei jüngeren Menschen, die in den<br />
nächsten Jahren ins Studieralter<br />
kommen, beobachten.<br />
Heißt das, die Studenten heute sind<br />
zu unpolitisch? Es gibt natürlich lokale<br />
Besonderheiten, aber im Großen<br />
und Ganzen ist das politische<br />
Interesse und die Bereitschaft der<br />
Studierenden, sich politisch einzubringen,<br />
relativ gering.<br />
Welche Gefahren birgt dies? Eine<br />
unpolitische Jugend kann dazu<br />
führen, dass das gesamtgesellschaftliche<br />
Meinungsbild, das sich<br />
eigentlich in Wahlen ausdrücken<br />
sollte, verfälscht wird – zugunsten<br />
der älteren Generation. Außerdem<br />
ergibt sich dadurch die Gefahr,<br />
dass die spezifischen Belange der<br />
jungen Menschen deutlich schwieriger<br />
Gehör finden, wenn Politiker<br />
diese Gruppe nicht ernst nehmen,<br />
weil die Wahlbeteiligung so gering<br />
ist.<br />
Kann das Wahlergebnis auch von<br />
Wutbürgern und Protestwählern<br />
verfälscht werden? Ja. Dieses Phänomen,<br />
dass Teile der Gesellschaft<br />
sehr laut werden und eine größere<br />
Stimme bekommen, weil andere<br />
Bevölkerungsteile sich zurückhalten,<br />
ist eine Gefahr. Für das<br />
politische System gerade in der<br />
Bundesrepublik sollte es daher von<br />
zentraler Bedeutung sein, dass sich<br />
junge Menschen wieder stärker interessieren<br />
und sich wieder mehr<br />
einbringen.<br />
Wie kann die Bundesrepublik das<br />
schaffen? Obwohl wir es mit einer<br />
Parteienverdrossenheit zu tun haben,<br />
sind dennoch weiter die politischen<br />
Parteien diejenigen, die<br />
aufgefordert sind, Willensbildung<br />
zu betreiben, indem sie aktiv auf<br />
die jungen Menschen zugehen und<br />
zum Beispiel Diskussionsangebote<br />
bereitstellen. Und das nicht nur<br />
kurz vor der Wahl. Aber natürlich<br />
liegt es auch in der Verantwortung<br />
jedes Einzelnen, sich zu überlegen,<br />
welche Konsequenzen ein politisches<br />
Desinteresse hat.<br />
Welches Ergebnis erwarten Sie im<br />
September? Es ist schwieriger denn<br />
je zuvor, eine Prognose abzugeben.<br />
Denn wir haben in der letzten Zeit<br />
die Unzuverlässigkeit der repräsentativen<br />
Umfragen gesehen. Zudem<br />
zeigt sich – Stichwort Schulz-Effekt<br />
– wie schnelllebig Zustimmungswerte<br />
von Parteien innerhalb von<br />
wenigen Wochen variieren. Meiner<br />
Meinung nach liegt die größte<br />
Wahrscheinlichkeit in der Fortsetzung<br />
der großen Koalition. n<br />
Illustration: © stockWERK, alphaspirit/Fotolia Foto: © privat Quelle: Friedrich Ebert Stiftung, ›Nichtwählen als rationales Handeln‹, Steffen Kühnel / Dieter Fuchs, IWK, Donnerwetter.de<br />
84 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
60 SEK<br />
WAHL-SPEZIAL<br />
Sei dabei<br />
Ihren Höhepunkt hatte die Wahlbeteiligung bei der<br />
Bundestagswahl 1972 mit 91,1 Prozent. Schlusslicht ist<br />
die Bundestagswahl 2009: Nur 70,8 Prozent der Wahlberechtigten<br />
gaben ihre Stimme ab. Deutschland ist an zweiter Stelle<br />
hinter Portugal und vor Frankreich die sogenannte Demokratie<br />
mit dem größten Rückgang bei der Wahlbeteiligung.<br />
Durchhalten<br />
Schäuble gehört seit 1972 dem Bundestag an und ist somit<br />
in der Geschichte der Bundesrepublik der Abgeordnete<br />
mit der längsten Amtszeit. <strong>Das</strong> erste Mal Abgeordneter war<br />
Schäuble unter Willy Brandt, es folgten drei Mal das Kabinett<br />
Schmidt, fünf Mal Kohl, zwei Mal Schröder und Angela Merkel.<br />
Wer wohl in seiner 13. Legislaturperiode an der Spitze ist ...<br />
Wenn die Sonne lacht …<br />
Thesen, so abwechslungsreich wie Aprilwetter:<br />
An der Frage, ob die Wetterlage Einfluss auf das<br />
Wahlergebnis nimmt, scheiden sich die Geister. Die Forscher<br />
Kühnel und Fuchs fanden 1998 beispielsweise heraus, dass<br />
das Wetter insgesamt keinen messbaren Einfluss auf die<br />
Wahlbeteiligung habe – je unentschlossener aber ein Wähler,<br />
desto stärker falle etwa schlechtes Wetter bei der Entscheidung<br />
›wählen oder nichtwählen‹ ins Gewicht. Einer Studie des Hamburger<br />
Instituts <strong>für</strong> Wetter- und Klimakommunikation, IWK,<br />
zufolge kostet jedes Grad Celsius mehr auf dem Thermometer<br />
die Wahlbeteiligung von etwa 100.000 Wählern. Meteorologen<br />
des Wetterservice Donnerwetter.de behaupten zudem, mieses<br />
Wetter animiere die Wähler zum Schwarzsehen und beschere<br />
somit der Regierungspartei schlechtere Werte als schönes.<br />
… in 60<br />
Sekunden.<br />
Lies dich<br />
schlau<br />
Bei der Bundestagswahl handelt<br />
es sich um eine personalisierte<br />
Verhältniswahl. Im Klartext: Du<br />
hast zwei Stimmen. Mit der Erststimme<br />
– links auf dem Wahlzettel<br />
– wählst du per Direktwahl deinen<br />
Wahlkreisabgeordneten, nennen<br />
wir ihn Walter. Deine Stimme<br />
ist also Walters Fahrkarte in den<br />
Bundestag, sein Direktmandat.<br />
Die zweite Stimme auf der rechten<br />
Seite geht an die Landesliste<br />
einer Partei in deinem Bundesland.<br />
Darauf finden sich zwar Kandidaten,<br />
du kannst aber nur die ganze<br />
Liste wählen. Anders gesagt: Hier<br />
zeigt sich das Wahlergebnis über<br />
die Anzahl der Sitze, die die Partei<br />
später im Bundestag inne hat. Die<br />
Stuhlpolster werden dabei gemäß<br />
der intern – nicht öffentlich – festgelegten<br />
Reihenfolge an die Kandidaten<br />
vergeben. Hat etwa Gudrun<br />
Platz zwei auf der Landesliste,<br />
DIE BUNDESTAGSWAHL …<br />
bekommt sie wahrscheinlicher<br />
ein Mandat als Dieter auf Platz 34.<br />
Logisch soweit. Aber halt, da war<br />
noch was. Es gilt nämlich: Direktmandat<br />
schlägt Listenplatz. <strong>Das</strong><br />
heißt: Gudrun und Dieter kommen<br />
erst an die Reihe, wenn durch Walter<br />
und die übrigen Direktmandate<br />
nicht alle Sitze besetzt wurden. Stehen<br />
der Partei also 17 Sitze zu und<br />
Walter und Kollegen erlangten 15<br />
Direktmandate, sind zwei <strong>für</strong> die<br />
Landeslistler frei. Hat Gudrun zusätzlich<br />
zum Listenplatz auch ein<br />
Direktmandat erkämpft, dann darf<br />
der Kandidat auf Rang drei nachrücken.<br />
War’s das? Nicht ganz. Erreichen<br />
die Kandidaten einer Partei<br />
mehr Direktmandate als Sitze per<br />
Zweitstimmen, dürfen sie dennoch<br />
in den Bundestag einziehen<br />
– nennt sich Überhangmandat.<br />
<strong>Das</strong> führte etwa im 18. Bundestag<br />
dazu, dass mit 630 Sitzen mehr als<br />
die festgelegten 598 Stück vergeben<br />
wurden. Der Bundeskanzler<br />
wird schließlich – vorgeschlagen<br />
vom Bundespräsidenten – durch<br />
den Bundestag gewählt.<br />
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AUDIMAX EHRT UNTERNEHMEN<br />
FÜR IHR AUSSERGEWÖHNLICHES<br />
MINT-ENGAGEMENT – M<strong>IT</strong> DEINER HILFE<br />
vorzuschlagen, die sich nachweislich in besonderer<br />
Weise um den MINT-Gedanken verdient<br />
gemacht haben – egal, ob Familienunternehmen,<br />
Mittelständler oder Großkonzerne. Nach Durchsicht<br />
der vielen tausend Nennungen und Prüfung<br />
der vorgeschlagenen Unternehmen, haben wir den<br />
nominierten Unternehmen die frohe Botschaft<br />
überbracht. Mehr als 60 Unternehmen haben sich<br />
bereits durch das Unterschreiben der 10-Punkte-<br />
Erklärung ›MINT Welcomes‹ als ›MINT Minded<br />
Company‹ <strong>2017</strong> zertifiziert.<br />
<strong>Das</strong> Außergewöhnliche an unserem Arbeitgebersiegel:<br />
Im Gegensatz zu den meisten anderen Arbeitgeberzertifikaten<br />
ist ›MINT Minded Company‹<br />
nicht käuflich erwerbbar oder mit sonstigen Kosten<br />
verbunden. <strong>audimax</strong> will sich mit dem Siegel<br />
keine goldene Nase verdienen, sondern die Unternehmen<br />
auszeichnen, die sich aktiv dem MINT-<br />
Fachkräftemangel entgegenstellen, sich <strong>für</strong> mehr<br />
MINT-Frauen an Hochschulen einsetzen und durch<br />
gezielte Maßnahmen das MINT-Image in der Gesellschaft<br />
geraderücken.<br />
<strong>audimax</strong> engagiert sich seit vielen Jahren als strategischer<br />
Partner und Kuratoriumsmitglied in der Wirtschaftsinitiative<br />
›MINT Zukunft schaffen‹ und geht<br />
mit dem Arbeitgebersiegel einen weiteren Weg, um<br />
den MINT-Gedanken in der öffentlichen Wahrnehmung<br />
zu vertiefen.<br />
Du kannst uns auch weiterhin bei der Suche nach<br />
den besten MINT-Arbeitgebern unterstützen,<br />
denn die Nominierungsrunde <strong>für</strong> 2018 hat bereits<br />
begonnen. Du kennst ein Unternehmen, das alle<br />
geforderten Kriterien erfüllt? Dann verrate es uns<br />
per E-Mail an projektleitung@mint-minded-company.de.<br />
Alle weiteren Informationen findest du auf<br />
www.mint-minded-company.de. ■<br />
Illustrationen: © jemastock, timboosch / Fotolia<br />
INSERENTENVERZEICHNIS 6.<strong>2017</strong><br />
Mit dem QR-Code wirst du direkt verlinkt zum jeweiligen<br />
Unternehmensprofil im Career-Center auf www.<strong>audimax</strong>.de<br />
integration-factory<br />
GmbH & Co. KG<br />
Windmühlstraße 2<br />
60329 Frankfurt am Main<br />
www.integration-factory.de<br />
Kontakt:<br />
Andreas Hoeck<br />
Fon: +49 (0) 69 25669269-20<br />
bewerbung@integrationfactory.de<br />
Branche: <strong>IT</strong>-Beratung<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Experten <strong>für</strong> die Integration<br />
von Unternehmensdaten, deren<br />
Transformation zu nachhaltig<br />
wertvollen Informationen und<br />
die Umsetzung von analytischen<br />
Business Applikationen.<br />
adesso AG<br />
Stockholmer Allee 20<br />
44269 Dortmund<br />
www.aaajobs.de<br />
Kontakt:<br />
Olivia Slotta<br />
Fon: 0231-7000-7100<br />
jobs@adesso.de<br />
Branche:<br />
<strong>IT</strong>-Dienstleitung, <strong>IT</strong>-Beratung<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
<strong>Das</strong> Leistungsspektrum von adesso<br />
reicht von der Strategieentwicklung<br />
über die Architekturkonzeption<br />
bis hin zur Anwendungsentwicklung<br />
und -integration. Je nach<br />
Kundenanforderung setzen sich<br />
die Projektteams aus Experten<br />
der Leistungsbereiche Business<br />
Consulting, <strong>IT</strong>-Consulting, Software<br />
Development und <strong>IT</strong>-Management<br />
zusammen.<br />
ALDI Nord<br />
ALDI Einkauf GmbH & Co. oHG<br />
Eckenbergstraße 16 + 16 A<br />
45307 Essen<br />
www.aldi-nord.de/it<br />
Kontakt:<br />
ohg-bewerbung@aldi-nord.de<br />
Branche:<br />
Lebensmitteleinzelhandel<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Als führender Discounter im<br />
Lebensmitteleinzelhandel<br />
liefert die ALDI Nord <strong>IT</strong> moderne<br />
Ansätze, um alle Aktivitäten,<br />
Informationen, Interaktionen<br />
und Kontaktpunkte von gestern,<br />
heute und morgen aktuell und in<br />
Echtzeit verarbeiten zu können.<br />
Ob E-Commerce oder Online, ob<br />
Verkaufs- und Filialmanagementlösungen<br />
oder SAP-Systeme,<br />
unsere <strong>IT</strong> bietet spannende,<br />
internationale Projekte.<br />
Voith GmbH<br />
St. Pöltener Straße 43<br />
89522 Heidenheim<br />
www.voith.com/karriere<br />
Branche:<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Seit 150 Jahren inspirieren die<br />
Technologien von Voith Kunden,<br />
Geschäftspartner und Mitarbeiter<br />
weltweit. Gegründet 1867 ist Voith<br />
heute mit rund 19.000 Mitarbeitern,<br />
4,3 Milliarden Euro Umsatz und<br />
Standorten in über 60 Ländern der<br />
Welt eines der großen Familienunternehmen<br />
Europas. Als Technologieführer<br />
setzt Voith Maßstäbe<br />
in den Märkten Energie, Öl & Gas,<br />
Papier, Rohstoffe<br />
und Transport &<br />
Automotive.<br />
Siehe Anzeige Seite 33 Siehe Anzeige Seite 15<br />
Siehe Anzeige Seite 19 Siehe Anzeige Seite 61<br />
| www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 87
Inserentenverzeichnis<br />
INSERENTENVERZEICHNIS 6.<strong>2017</strong><br />
Mit dem QR-Code wirst du direkt verlinkt zum jeweiligen Unternehmensprofil im Career-Center auf www.<strong>audimax</strong>.de<br />
mayato GmbH<br />
Am Borsigturm 9<br />
13507 Berlin<br />
www.mayato.com/karriere<br />
Kontakt:<br />
Karin Kral<br />
Fon: +49 151 1211 2470<br />
recruiter@mayato.com<br />
Branche:<br />
Consulting / Beratung<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
mayato unterstützt Unternehmen,<br />
den optimalen Nutzen aus<br />
verfügbaren Informationen zu<br />
ziehen. Gemeinsam mit seinen<br />
Kunden entwirft und realisiert<br />
mayato Lösungen in den Bereichen<br />
Financial Analytics, Customer<br />
Analytics, Industry Analytics und<br />
Security Analytics.<br />
Siehe Anzeige Seite 29<br />
AUGUST STORCK KG<br />
Paulinenweg 12<br />
33790 Halle (Westf.)<br />
www.storck.de/karriere<br />
Kontakt:<br />
Personalabteilung<br />
Birte Schmitz<br />
Fon: 05201-12 8351<br />
Branche:<br />
Konsumgüter / Süßwaren<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Die Storck Gruppe gehört heute<br />
mit vielen bekannten Marken zu<br />
den zehn größten Süßwarenherstellern<br />
der Welt.<br />
Deloitte<br />
Schwannstraße 6<br />
40476 Düsseldorf<br />
www2.deloitte.com/careers<br />
Kontakt:<br />
Recruiting Team<br />
Fon: 0211-8772-4111<br />
career@deloitte.de<br />
Branche:<br />
Prüfung und Beratung<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Deloitte erbringt Dienstleistungen<br />
aus den Bereichen Wirtschaftsprüfung,<br />
Risk Advisory, Steuerund<br />
Rechtsberatung, Financial<br />
Advisory und Consulting.<br />
Siehe Anzeige Seite 35<br />
CEN<strong>IT</strong> AG<br />
Industriestraße 52-54<br />
70565 Stuttgart<br />
www.cenit.de/karriere<br />
Kontakt:<br />
Anne-Katrin Schlenker<br />
Fon: 0711 7825 3163<br />
a.schlenker@cenit.de<br />
Branche:<br />
Beratung/SoftwareBeratung/<br />
Software<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Die CEN<strong>IT</strong> AG ist seit 29 Jahren<br />
erfolgreich <strong>für</strong> die Optimierung<br />
von Geschäftsprozessen im<br />
Product Lifecycle Management<br />
(PLM) und Enterprise Information<br />
Management (EIM) aktiv.<br />
Bertelsmann SE &<br />
Co. KGaA<br />
Carl-Bertelsmann-Straße 270<br />
33311 Gütersloh<br />
www.createyourowncareer.de<br />
www.facebook.com/<br />
CreateYourOwnCareer<br />
Kontakt:<br />
Dr. Nico Rose<br />
n.rose@bertelsmann.de<br />
Branche: Medien, Dienstleistung<br />
und Bildung<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Bertelsmann ist ein Medien-, Dienstleistungs-<br />
und Bildungsunternehmen,<br />
das in rund 50 Ländern der Welt aktiv<br />
ist. Zum Konzernverbund gehören<br />
die Fernsehgruppe RTL Group, die<br />
Buchverlagsgruppe Penguin Random<br />
House, der Zeitschriftenverlag Gruner +<br />
Jahr, das Musikunternehmen BMG, der<br />
Dienstleister Arvato, die Bertelsmann<br />
Printing Group, die<br />
Bertelsmann Education<br />
Group sowie das<br />
internationale Fonds-<br />
Netzwerk Bertelsmann<br />
Investments.<br />
Siehe Anzeige Seite 92<br />
Hannover Rück<br />
Karl-Wiechert-Allee 50<br />
3<strong>06</strong>25 Hannover<br />
hannover-rueck.jobs<br />
Kontakt:<br />
personnel@hannover-re.de<br />
Branche:<br />
Rückversicherung<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Die Hannover Rück ist mit einem<br />
Prämienvolumen von rund 17<br />
Milliarden Euro der drittgrößte<br />
Rückversicherer der Welt. Sie<br />
betreibt alle Sparten der Schadenund<br />
Personen-Rückversicherung<br />
und ist mit rund 2.500 Mitarbeitern<br />
auf allen Kontinenten vertreten.<br />
Vodafone GmbH<br />
Ferdinand-Braun-Platz 1<br />
40549 Düsseldorf<br />
www.vodafone.de/jobs<br />
Kontakt:<br />
Astrid Lehmann<br />
Fon: 0800-172-227-337<br />
career.de@vodafone.com<br />
Branche: Telekommunikation<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Vodafone Deutschland mit<br />
Hauptsitz in Düsseldorf ist mit 45<br />
Millionen Kunden, 11 Milliarden<br />
Euro Umsatz und 14.000 Mitarbeitern<br />
das führende integrierte<br />
Telekommunikationsunternehmen<br />
Deutschlands. Vodafone liefert<br />
den Kunden alle Produkte und<br />
Services aus einer Hand: Festnetz,<br />
Mobilfunk, Internet, Fernsehen –<br />
als einziges Unternehmen sowohl<br />
über Mobilfunk-, DSL- als auch<br />
Kabeltechnologie.<br />
Siehe Anzeige Seite 02<br />
Generali<br />
Deutschland AG<br />
Adenauerring 7-11<br />
81737 München<br />
www.generali.de<br />
karriereblog.generali-deutschland.de<br />
Kontakt:<br />
www.generali.de<br />
karriereblog.generali-deutschland.de<br />
Branche:<br />
Versicherungen & Finanzdienstleistungen<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Unter dem Dach der Generali<br />
Deutschland arbeiten namhafte<br />
Versicherer und Finanzdienstleistungsunternehmen<br />
wie die<br />
AachenMünchener, Generali<br />
Versicherungen, CosmosDirekt,<br />
Central Krankenversicherung,<br />
Advocard Rechtsschutzversicherung,<br />
Deutsche Bausparkasse<br />
Badenia und Dialog Lebensversicherung.<br />
Siehe Anzeige Seite 49<br />
Siehe Anzeige Seite 53<br />
Siehe Anzeige Seite 21<br />
Siehe Anzeige Seite 23<br />
88 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
QAware<br />
FERCHAU<br />
Engineering GmbH<br />
Enercon GmbH<br />
Axel Springer SE<br />
Jungheinrich AG<br />
Aschauer Str. 32<br />
81549 München<br />
www.qaware.de/karriere/<br />
Kontakt:<br />
Christine Kantsperger<br />
Fon: 089-232315-115<br />
christine.kantsperger@qaware.de<br />
Branche: Softwareentwicklung,<br />
<strong>IT</strong>-Beratung<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Die QAware ist ein unabhängiges<br />
Beratungs- und Projekthaus. Wir<br />
analysieren, renovieren, erfinden<br />
und realisieren Softwaresysteme<br />
und wurden von kununu sowie<br />
vom Great Place to Work® Institut<br />
mehrmals als einer der besten<br />
<strong>IT</strong>-Arbeitgeber Deutschlands<br />
ausgezeichnet.<br />
Steinmüllerallee 2<br />
51643 Gummersbach<br />
ferchau.com<br />
Kontakt:<br />
Frau Alexa Wigger<br />
Fon: 02261-30<strong>06</strong>-120<br />
bewerber@ferchau.com<br />
Branche:<br />
Engineering-Dienstleistungen<br />
(entwickeln, konstruieren,<br />
dokumentieren, projektieren,<br />
programmieren und berechnen)<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Die FERCHAU Engineering GmbH ist<br />
mit über 100 Niederlassungen und<br />
Standorten Deutschlands Nr. 1 <strong>für</strong><br />
Engineering und <strong>IT</strong>.<br />
Dreekamp 5<br />
26605 Aurich<br />
Kontakt:<br />
Simone Philipp<br />
Fon: 04941-927 244<br />
Branche:<br />
Erneuerbare Energien<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Windenergieanlagen, Solarwechselrichter,<br />
Wasserkraftwerke<br />
Axel-Springer-Straße 65<br />
10888 Berlin<br />
www.axelspringer.de/karriere<br />
Kontakt:<br />
Personalentwicklung<br />
Fon: 030-2591-77308<br />
personalentwicklung@axelspringer.de<br />
www.facebook.com/<br />
AxelSpringerKarriere<br />
www.instagram.com/Axel_<br />
Springer_Karriere<br />
Branche:<br />
Medien<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Die Axel Springer SE ist der<br />
führende digitale Verlag in Europa<br />
– mit einer Vielzahl erfolgreicher<br />
journalistischer Angebote und Vermarktungs-<br />
und Rubrikenportale in<br />
mehr als vierzig Ländern.<br />
Friedrich-Ebert-Damm 129<br />
22047 Hamburg<br />
www.jungheinrich.de<br />
Kontakt:<br />
www.jungheinrich.de/karriere<br />
Branche:<br />
Maschinen- und Anlagenbau,<br />
Logistik, Dienstleistungen<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Ohne Jungheinrich bliebe Ihr<br />
Einkaufswagen vermutlich leer.<br />
Und nicht nur der. Täglich bewegen<br />
unsere Geräte Millionen von Waren<br />
in Logistikzentren auf der ganzen<br />
Welt.<br />
Wir zählen zu den weltweit führenden<br />
Flurförderzeugherstellern,<br />
sind in 36 Ländern mit Direktvertrieb<br />
vertreten<br />
– und sehr neugierig<br />
auf Ihre Bewerbung.<br />
Siehe Anzeige Seite 41<br />
Siehe Anzeige Seite 45<br />
Siehe Anzeige Seite 59<br />
Siehe Anzeige Seite 27<br />
Siehe Anzeige Seite 63<br />
Diehl Stiftung &<br />
Co. KG<br />
msg<br />
Computacenter<br />
AG & Co. oHG<br />
BSI Business<br />
Systems Integration<br />
AG<br />
Kaufland<br />
Stephanstraße 49<br />
90478 Nürnberg<br />
www.diehl.com/de/karriere.html<br />
Kontakt: Laura Haupmann<br />
Fon: 0911/9472216<br />
perspektiven@diehl.com<br />
Branche: Metall-und Elektroindustrie,<br />
Luftfahrtindustrie,<br />
Verteidigung<br />
Branche: Kupfer- und Messinghalbzeuge,<br />
Synchronringe <strong>für</strong> die<br />
Fahrzeugindustrie, Steuerung <strong>für</strong><br />
die Haus- und Heizungstechnik,<br />
Flight Controlsysteme, Cockpit-Displays<br />
und innovative Lichtsysteme<br />
<strong>für</strong> die Luftfahrtindustrie, Integrierte<br />
Systemlösungen im Bereich<br />
der Kabinenausstattung, intelligente<br />
Verteidigungssysteme,<br />
Systemlösungen zur Messung von<br />
Energieverbrauch, Smart Metering<br />
sowie Energiedienstleistungen.<br />
Robert-Bürkle-Straße 1<br />
85737 Ismaning / München<br />
https://karriere.msg.group<br />
Kontakt:<br />
Recruiting Services<br />
Fon: +49 89 96 10 10<br />
recruiting@msg.group<br />
Branche: <strong>IT</strong>-Beratung und<br />
<strong>IT</strong>-Lösungen<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
msg ist eine unabhängige, international<br />
agierende Unternehmensgruppe<br />
mit weltweit mehr als 6.000<br />
Mitarbeitenden. Mit ihrem ganzheitlichen<br />
Leistungsspektrum aus<br />
strategischer Beratung und intelligenten,<br />
nachhaltig wertschöpf–<br />
enden <strong>IT</strong>-Lösungen hat sich msg in<br />
über 35 Jahren einen ausgezeichneten<br />
Ruf als Branchenspezialist<br />
erworben.<br />
Europaring 34-40<br />
50170 Kerpen<br />
www.computacenter.de<br />
Kontakt:<br />
Kostenlose Karrierehotline:<br />
+49 (0) 800 4682326<br />
Branche:<br />
<strong>IT</strong>-Dienstleistung<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Computacenter ist Europas führender<br />
herstellerübergreifender<br />
Dienstleister <strong>für</strong> eine Informationstechnologie,<br />
die Anwender<br />
und deren Geschäft erfolgreich<br />
macht. Computacenter berät<br />
Organisationen hinsichtlich ihrer<br />
<strong>IT</strong>-Strategie, implementiert die am<br />
besten geeigneten Technologien,<br />
optimiert deren Performance oder<br />
managt die <strong>IT</strong>-Infrastruktur seiner<br />
Kunden.<br />
Täfernweg 1<br />
CH-5405 Baden<br />
www.bsi-software.com/jobs<br />
Kontakt: Claudia Isler<br />
Fon: +41-56-4841920<br />
Branche: Softwareentwicklung<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Unsere Stärke sind Business-Applikationen<br />
<strong>für</strong> CRM, CTMS, Kassen<br />
und Kundendienst – langjährig entwickelte<br />
Softwareprodukte sowie<br />
Individualsoftware. Wir programmieren<br />
u.a. in Java, .NET, C++, und<br />
setzen auf moderne Technologien<br />
wie das Open Source Framework<br />
Eclipse Scout, REST, HTML5 oder Lucene.<br />
Zuhause in Baar, Baden, Bern,<br />
Düsseldorf, Darmstadt, München<br />
und Zürich. 250 Mitarbeiter stark.<br />
Inhabergeführt, mit 185 beteiligten<br />
Mitarbeitern.<br />
Rötelstraße 35<br />
74172 Neckarsulm<br />
www.kaufland.de/arbeitgeber<br />
Kontakt:<br />
karriere@kaufland.de<br />
facebook.com/kauflandkarriere<br />
Branche:<br />
Lebensmitteleinzelhandel<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Kaufland ist ein erfolgreiches<br />
internationales Handelsunternehmen<br />
– leistungsstark, dynamisch<br />
und fair. <strong>Das</strong> Unternehmen setzt<br />
auf Motivation und Engagement<br />
von jedem Einzelnen.<br />
Siehe Anzeige Seite 07<br />
Siehe Anzeige Seite 31<br />
Siehe Anzeige Seite 39<br />
Siehe Anzeige Seite 05<br />
Siehe Anzeige Seite 11<br />
| www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 89
<strong>audimax</strong><br />
MUT ZUR LÜCKE<br />
beweist<br />
Philipp Walulis<br />
Fotos: © victor zastolˇskiy / Fotolia, privat<br />
Philipp Walulis wurde am 5. August 1980 in Starnberg geboren. Nach seinem Studium der Theaterund<br />
Kommunikationswissenschaft sowie der Psychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München begann er seine<br />
Laufbahn 2004 als Moderator und Ressortleiter beim Münchner Radiosender M94.5. Schon damals machte er sich satirisch über<br />
die Medienlandschaft lustig. Richtig bekannt wurde er mit seinem TV-Format ›Walulis sieht fern‹. Heute nimmt er auf seinem<br />
YouTube Channel ›Walulis‹ TV-Shows, YouTuber und Stars aufs Korn – immer mit einer ordentlichen Portion Sarkasmus.<br />
Mut zur Lücke beweist das nächste Mal: Judith Holofernes<br />
Und im<br />
nächsten <strong>audimax</strong>?<br />
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Wann?<br />
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an deiner Hochschule!<br />
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