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Egelner Mulde Nachrichten Winterzeit - Druckerei Lohmann

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Ferienerlebnis<br />

Es ist Februar, also Winterferienzeit. Da kommen mir<br />

schon mal Gedanken früherer Jahre.<br />

In der Schulzeit der DDR wurden regelmäßig in den Ferien<br />

Wanderfahrten durchgeführt. Die Schüler haben zahlreich<br />

davon Gebrauch gemacht. Überall in unserem Land gab<br />

es Jugendherbergen die vom Staat gefördert wurden und<br />

außerdem gab es für jeden Schüler für die Fahrt einen<br />

Zuschuss zu den anfallenden Kosten. Kinderreiche Familien<br />

profitierten in dieser Hinsicht besonders davon.<br />

In Wolmirsleben wurden die Schüler bis zur 10. Klasse<br />

unterrichtet, um anschließend in ihre berufliche Laufbahn<br />

zu wechseln. Da war eine gemeinsame Abschlussfahrt<br />

der Schüler mit ihrem Lehrer eine willkommene Gelegenheit.<br />

Im Abschlussjahr 1986 hat es sich ergeben, dass diese<br />

Fahrt schon in den Winterferien stattfand. Es spielten<br />

wahrscheinlich da einige Faktoren mit. Meistens verstreute<br />

es die Leute in den Sommerferien in alle Richtungen und<br />

da ist es schwierig, die ehemaligen Schüler noch einmal<br />

unter einen Hut zu bekommen. Also ging die Fahrt schon<br />

im Februar in die Sächsische Schweiz zur Burg Hohnstein.<br />

Bei etlichen Klassenfahrten war es mir möglich, als<br />

Betreuerin daran teilzunehmen, so auch bei dieser. Einige<br />

Erlebnisse haben sich dabei dann schon festgesetzt.<br />

Als wir dort ankamen fanden wir uns im Winter wieder,<br />

was in unserer Region nur selten der Fall ist.<br />

Die Unterkünfte befanden sich in verschiedenen Gebäuden.<br />

Die Mädchen hatten ihren Raum auf der einen Seite<br />

des Burgtraktes und die Jungen auf der gegenüberliegenden<br />

Seite. Zu den festgelegten Essenszeiten traf sich dann<br />

die gesamte Mannschaft im Speiseraum. Der Küchendienst,<br />

der tags zuvor schon eingeteilt war, sorgte dann<br />

für die Bewirtung der Gruppe und für den anschließenden<br />

Abwasch. Nach dem Essen verschwanden alle wieder in<br />

ihren Unterkünften und bereiteten sich zum Abmarsch<br />

vor. Die Leitung der Jugendherberge, die verantwortlichen<br />

Lehrer der einzelnen Gruppen und einige Klassensprecher<br />

berieten in kurzen Zusammenkünften über organisatorische<br />

Dinge, wie über Ausflugsziele. So unternahmen wir<br />

Wanderungen zu Sehenswürdigkeiten, besuchten Kirchen<br />

oder Museen. Abends konnten wir Lichtbildervorträge erleben<br />

oder uns die Zeit mit Gesellschaftsspielen vertreiben<br />

und vieles mehr.<br />

Eines Morgens nach der Lagebesprechung, kamen unsere<br />

Klassensprecher und teilten uns mit,<br />

dass wir zum Schlittenfahren gehen. Das Entsetzen der<br />

Schüler war groß. Alle riefen: „Wir sind doch keine<br />

kleinen Kinder, wie könnt Ihr denn so etwas von uns<br />

erwarten!“<br />

<strong>Egelner</strong> <strong>Mulde</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />

Aber es half ja nichts, wenn sie auch murrten, es war eine<br />

beschlossene Sache. So zogen wir bewappnet mit drei oder<br />

vier Schlitten hinaus zum Rodeln. Einige zeigten immer<br />

noch ihren Unmut, indem sie sich absondern wollten.<br />

Endlich war unser Ziel erreicht, der Rodelberg präsentierte<br />

sich vor uns und alle waren sichtlich überrascht.<br />

Wir kannten nur den kleinen Hügel in Wolmirsleben an<br />

der Landwehrhalle, aber was wir jetzt erblickten, war gewaltig.<br />

Nun konnten es alle gar nicht erwarten nach oben<br />

zu kommen, um dann eine tolle Rodelfahrt zu erleben.<br />

Der Weg hinauf war ganz schön beschwerlich, aber die<br />

Talfahrt hat das ganze dann entschädigt. Ich stand unten<br />

und habe die Sache mit ein wenig Angst beobachtet, denn<br />

die Schlitten entwickelten ein hohes Tempo und unten gab<br />

es sehr große Bäume. Es ging zum Glück alles glatt und<br />

alle waren so begeistert, dass sie gar nicht merkten wie<br />

die Zeit verging. Abends feierten wir einAbschlussfest im<br />

Gewölbesaal und dann ging es am nächsten Tag wieder<br />

heimwärts.<br />

Ich denke diese ehemaligen Schüler, die jetzt selbst Familien<br />

haben erinnern sich bestimmt an diese Fahrt zurück<br />

und berichten sicher auch ihren Kindern davon. Wenn bei<br />

uns die Familie mal wieder zusammen kommt, dann geht<br />

es auch: „Wisst Ihr noch......<br />

Ich hoffe, dass die Schüler von heute auch noch schöne Ferien<br />

erleben und nicht mit Gewalt konfrontiert werden.<br />

U. Gernegroß<br />

Text wurde auf CD geliefert.

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