Egelner Mulde Nachrichten Winterzeit - Druckerei Lohmann

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Egelner Mulde Nachrichten Gemeinde Etgersleben Die Geschichte der Eisenbahn des Dorfes Etgersleben Im Jahre 1881 wurde mit dem Bau der Eisenbahnstrecke vom Blumenberg nach Staßfurt begonnen. Für die Menschen, die in dieser Region wohnten, war es eine enorme Verbesserung im Reiseverkehr. Auch für die Industriebetriebe, sowie für Handel und Handwerk, die jetzt am Güterverkehr teilnehmen konnten, waren die Gütertransportmöglichkeiten eine Bereicherung ihre Produkte abzusetzen und Material durch die Eisenbahn anliefern zu lassen. Am 10. August 1881 wurde die Eisenbahnstrecke von Blumenberg bis Egeln für den Bahnverkehr freigegeben. Im Amtsblatt war folgendes zu lesen: „Die Strecke Blumenberg Egeln wird am 10. August 1881 freigegeben durch die königliche Eisenbahndirektion für den Transport und die Beförderung von Person, Gepäck, Leichen, Fahrzeugen, lebenden Tieren aller Art und Güter für den Verkehr auf den neuen Strecken sind dieselben regelmentarischen und tariflichen Bestimmungen maßgebend welche auf übrigen diesseitigen Strecken gelten. Die Fahrpreise sind an den Billetschaltern der betreffenden Stationen ausgehängten Tarifen ersichtlich. Die Frachtsätze für die übrigen Transporte bzw. die der Ermittlung der Frachtsätze zu grundlegende Entfernungen sind in den diesseitigen Lokalgütertarif vom 1. d. M. bzw. in dem Nachtrag 1 zu demselben, sowie dem diesseiten Lokaltermin für die Beförderung von Leiche, Fahrzeugen und lebenden Tieren vom 1. Februar 1880 nebst Nachträge enthalten. Magdeburg, den 25. Juli 1881 Königliche Eisenbahndirektion“ Im Sommer 1888 wurde die Eisenbahnstrecke vom Bahnhof Etgersleben bis zur Grube Sophie bei Wolmirsleben gebaut. Diese Strecke diente nur zum Transport der dort vorhandenen Kohle. Die Strecke von der Grube Sophie bis zur Grube Johanna Henriette bei Unseburg wurde 1891 fertig gestellt und am 15. November 1891 eröffnet. Die Reststrecke bis Förderstedt war schon seit mehreren Jahren für den Güterverkehr der Grube Henriette in Betrieb. Der Personenverkehr auf der Strecke Etgersleben Förderstedt wurde am 1. Oktober 1892 aufgenommen. Seit dem 15. Oktober 1923 wurde zur Personenbeförderung auf der Strecke Etgersleben Förderstedt auch elektrisch angetriebene Triebwagen eingesetzt. Die Bahnstrecke Etgersleben Förderstedt wurde im Jahre 1967 geschlossen. Das Bahnhofsgebäude des Bahnhofes Etgersleben ist ein Bahnhofstypenbau aus roten Backsteinen. Das Bahnhofsgelände des Bahnhofes Etgersleben grenzt an der einen Seite an der Landstraße Etgersleben nach Egeln-Nord und an der anderen 0 Seite an einer Ackerfläche, hier baute im Jahre 1900 Herr Kanemeier eine Molkerei. Daneben entstand eine Gärtnerei des Bauern Otto Herbst. Die Eisenbahnlinie überquerte am Ortsausgang die Landstraße, hier wurde ein beschrankter Bahnübergang geschaffen. Etgersleben: Stellwerk am Bahnübergang Am: 14. Mai 1961; Foto: L. Bans Erbaut: 1880 Vom Stellwerk E S wurden die Schranken an der Landstraße und die in Sichtweite am Mühlenweg hinter der Malzfabrik liegenden Schranken bedient. An der Landstraße hinter dem Stellwerk E S bis zum Bahnhofsgebäude wurde ein kleiner Park angelegt, der bis Anfang des zweiten Weltkrieges einen sehr gepflegten Eindruck machte. Am Ende des Parks waren auf beiden Seiten Toiletten errichtet. In einer Entfernung von ca. 10 m wurde der Güterschuppen gebaut (einem Flachbau aus roten Ziegelsteinen), der direkt am Ladegleis gelegen war. An den Längsseiten des Güterschuppens waren Rampen angebracht, die zum Be- und Entladen des Gütergutes dienten. An der Kopfseite war eine schräge Rampe mit einer breiten Auffahrt. Am Güterschuppen schloss sich die Ladestraße an. Der Bahnhofsplatz und die Ladestraße waren mit Kopfsteinpflaster befestigt. In der Mitte der Ladestraße waren zwei Fuhrwerkswaagen installiert. Die eine Fuhrwerkswaage gehörte dem Kohlehändler Rohrschneider und die zweite dem Kohlehändler Lücke. Die technisch veraltete Waage vom Kohlehändler Rohrschneider wurde 1948 abgerissen. Einige Fuhrwerke wurden dann auf der Fuhrwerkswaage der Malzfabrik abgefertigt. Parallel zur Ladestraße verlief ein Gleis, auf dem Eisenbahnwaggons zur Be- und Entladung bereitsgestellt wurden. Der überwiegende Teil der Waggons wurde mit landwirtschaftlichen Produkten aus den Betrieben der Landwirtschaft und des Gartenbaus aus Etgersleben und den umliegenden Orten beladen. Die für diese Tätigkeit verantwortlichen Aufkäufer oder Vermarkter hatten hier das Sagen, namhafte Leute wie Hermann Hamel, Otto Kiel aus Etgersleben, Erich Häusler aus Egeln-Nord und Karl Robert Schulze aus Egeln. Entladen wurde vor allem Kohle als Brennmaterial durch die Kohlehändler Rohrschneider, Lücke und Schulze, aber auch Düngemittel und Baumatrial für die Landwirtschaft. Im Anschluss an der Ladestraße direkt an der Landstraße nach Egeln-Nord, am Ortsausgang baute die Eisenbahn zwei Mehrfamilienhäuser. Die Wohnungen wurden an Mitarbeitern der Bahn vermietet. Der Bahnhof Etgersleben hatte zwei Wasserkrähne zum betanken der Lokomotiven, ein Krahn stand am Bahnsteig, der andere am Wasserturm in der Nähe des Stellwerkes E N. Hier war auch eine
Drehscheibe, die manuell betrieben wurde. Der Wasserturm war technisch eine Rarität, denn seine beiden Wasserpumpen wurden mit Windkraft angetrieben. Die Malzfabrik in Etgersleben hatte ein Anschlussgleis zur Hauptstrecke Blumenberg Etgersleben, die auf den Bahnhof ankommenden Waggons mussten mit einem Ochsengespann zur Beund Entladestelle gezogen, später nach dem dort zweiten Weltkrieg wurde ein Elektrowagen bzw. ein LKW als Zugmaschine benutzt. Im Bahnhofsgebäude waren unten die Diensträume der Angestellten zur Abfertigung des Personenund Güterverkehrs und der Wartesaal, indem auch eine Bahnhofsgaststätte betrieben wurde. Die Gaststätte wurde von 1884 - 1944 vom Ehepaar Gottfried Fricke und seiner Ehefrau Bewirtschaftet. Fahrgäste, die in Etgersleben umsteigen mussten, wurden während der Wartezeit von den Wirtsleuten zuvorkommend bedient. Die Gaststube diente auch den Arbeitern, die Verladearbeiten auf dem Bahnhof zu verrichten hatten zu ihren Mahlzeiten als ein willkommener Aufenthaltsraum. Zur Konfirmation war es eine Tradition, dass sich die Konfirmanden bei Onkel Fricke, bei einem Fliegerbier oder Brause vom Top-Zahnzusatzversicherung • Komfortschutz bei Zahnersatz und Inlays • Kostenübernahme mind. 85 % der erstattungsfähigen Aufwändungen (inkl. Leistungen GKV) • Erstattung bis 100 % möglich (Regelversorgung bei Zahnersatz) • Kein Aufnahmehöchstalter • Erstklassige Testergebnisse: Jetzt Informationen anfordern! Rufen Sie an: (03 91) 5 32 73 26 Barmenia Krankenversicherung a. G. Bezirksdirektion Mario Somieski/Orgaleiter Versicherungsfachmann BWV Sternstr. 32 39104 Magdeburg Egelner Mulde Nachrichten 1 KV33 SW Somieski 90x105.indd 1 06.02.2008 13:04:21 Uhr Fass, auch einmal einem Rotkäppchenlikör trafen. Auch die Bewohner kehrten am Wochenende gern bei Onkel Fricke zu einem kleinen Umtrunk oder zum Kartenspielen ein. Nach einem 60 jährigem Arbeitsleben als Bahnhofsgastwirt beendete Herr Gottfried Fricke und seine Ehefrau ihre Tätigkeit. Als nachfolgender Bahnhofsgastwirt kam Herr Menzel aus Westeregeln und als letzter Bahnhofswirt trat Herr Walter Meier die Nachfolge an. Von der Eröffnung des Bahnhofes in Etgersleben 1861, bis zur Schließung am 30.05.1999 waren folgende Personen als Bahnhofsvorsteher tätig: - Herr Jenrich - Herr Meier - Herr Nehrkorn - Herr Hoyk - Herr Adriany - Herr Prompe - Herr Grossert und - Herr Schreiber niedergeschrieben von Heinz Unger Uta Deubner ��
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