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slavolinguistica 5 grammatik des polnischen - Das slavische Verb

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86 5. Orthografie<br />

b) 1 Laut – ein Buchstabe mit diakritischem Zeichen (z˙aba, z´rebak, nac´, kon´,<br />

wo´z);<br />

c) 1 Laut – Buchstabenkombination, auch mit Buchstaben mit diakritischen Zeichen<br />

(szopa, czapka, rzeka, dzwon, dz´wig, dz˙dz˙ownica).<br />

Besondere Probleme treten bei der Schreibung der Palatalen auf. Die präpalatalen Konsonanten<br />

[∆], [©], [Ω], [t‡©] und [d‡Ω] werden auf drei verschiedene Arten geschrieben:<br />

a) als Buchstaben bzw. Buchstabenkombination mit Diakritika n´, s´, z´, c´, dz´ vor<br />

einem Konsonanten oder am Wortauslaut (ban´ka, kon´, Kas´ka, ktos´, buz´ka,<br />

paz´, c´ma, nac´, dz´wig);<br />

b) als Kombination n, s, c, dz plus i, wobei letzteres ausschließlich die Palatalität<br />

markiert, vor Vokalen (nie, siano, ziemia, ciaΩo, dziecko);<br />

c) als n, s, z, c, dz vor dem folgenden Vokal [i].<br />

Der Buchstabe i hat hier eine doppelte Funktion, einerseits steht er für einen Vokal, andererseits<br />

markiert er die Palatalität eines Konsonanten (niski, siwy, zima, cisza, dziki). Die<br />

Postpalatalen [c], [F] und [ç] werden durch die Kombination der Buchstaben k, g, h oder ch<br />

mit i geschrieben, vor dem Vokal [i] hat der Buchstabe i eine doppelte Funktion: er markiert<br />

die Palatalität <strong>des</strong> Konsonanten und gleichzeitig den Vokal (kieszen´, Gienia, kino,<br />

dΩugi, historia, Chiny).<br />

In Lehnwörtern steht der Buchstabe i nach Konsonanten (außer nach c, s, z) und<br />

vor Vokalen für den Laut [j]: akademia, armia, liana, materia, biologia, entropia, studio,<br />

mafia, fioΩek, wiadukt, diabeΩ, tiara, portier, hiena. Außerdem werden die Sonanten und<br />

Obstruenten (bilabiale, labiodentale, dentale und postpalatale) vor [j] palatalisiert. Der<br />

Sonant n nimmt in dieser Position die Lautgestalt [∆] an: Hiszpania, Dania, Abisynia, Rumunia,<br />

Niagara.<br />

Die gleiche Buchstabenkombination in nichtentlehnten Ausdrücken wie miara,<br />

mierny, miasto, piasek, piesek, piosenka, biaΩy, wiadro, wiedziec´ und wioska werden von<br />

einigen Linguisten anders interpretiert, nämlich als Markierung der Palatalisierung der<br />

labialen und labiodentalen Konsonanten durch den Buchstaben i. Diese Analyse hängt<br />

nicht zuletzt mit der unterschiedlichen Warschauer und Krakauer Aussprache zusammen.<br />

5.2. <strong>Das</strong> morphologische Prinzip<br />

<strong>Das</strong> morphologische Prinzip (zasada morfologiczna) beruht auf der Beibehaltung der<br />

Schreibung in den Flexionsformen eines Worts, wobei es zu einer Diskrepanz zwischen<br />

Lautung und Schreibung kommt: chleb im Auslaut gesprochen als [p] vs. chleba [b]; chlebek<br />

– chlebka. Gleichermaßen wirkt das morphologische Prinzip bei per Wortbildung abgeleiteten<br />

Ausdrücken: z˙aba [b] – z˙abka [p]. Der Verlust der Stimmhaftigkeit im Auslaut

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