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slavolinguistica 5 grammatik des polnischen - Das slavische Verb

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30<br />

4.1. Wortakzent 81<br />

spotkaΩem ‚ich habe getroffen’, przykΩady ‚Beispiele’, drukarka ‚Drucker’<br />

Dynamisch heißt, dass die betonte Silbe mit einer größeren akustischen Energie artikuliert<br />

wird. Gleichzeitig wird zusätzlich auch in einem gewissen Ausmaß der Ton erhöht und die<br />

Silbe in die Länge gezogen. Deshalb wird der Akzent <strong>des</strong> Polnischen auch von einigen<br />

Linguisten (W. Jassem) als musikalisch angesehen.<br />

Auch der deutsche Wortakzent ist dynamisch, im Gegensatz zum Polnischen ist er<br />

jedoch in morphologischer Hinsicht frei und unbeweglich.<br />

Der feste Akzent im Polnischen heißt praktisch, dass die morphologische Struktur<br />

<strong>des</strong> Wortes keinen Einfluss auf die Wahl der Akzentsilbe hat. Die delimitative Funktion<br />

ermöglicht, dass die direkt dem Akzent folgende Silbe als Wortgrenze erkannt wird. Der<br />

Akzent ist aber nicht das einzige Signal der Delimitation, weil in längeren Äußerungen die<br />

semantisch-syntaktische Struktur über die Wortgrenze entscheidet (Mariola o kocim spojrzeniu<br />

vs. Okocim ‚Mariola mit dem Katzenblick’ – Biermarke ‚Okocim’). Fest heißt auch,<br />

dass der Akzent in der Regel nicht phonologisch relevant ist, also keine Bedeutungen unterscheiden<br />

kann.<br />

Ausnahmen sind:<br />

wielka noc ‚große Nacht’, Wielkanoc ‚Ostern’<br />

dobra noc ‚gute Nacht’, dobranoc! ‚Gute Nacht!’<br />

In mehrsilbigen Ausdrücken und in Akzenteinheiten kann neben dem paroxytonischen<br />

Hauptakzent (akcent gΩo´wny) ein schwächerer Nebenakzent (akcent poboczny) auftreten.<br />

Dieser fällt meist auf die erste Silbe:<br />

wysokosćiowiec ‚Hochhaus’, przyjez˙dz˙ajcie ‚kommt’, biaΩoczerwony ‚weißrot’,<br />

najwytworniejszy ‚der vornehmste’, poza ‡ domem ‚außerhalb <strong>des</strong> Hauses’, za ‡ stodoΩa±<br />

‚hinter der Scheune’<br />

Es gibt eine Reihe von Ausnahmen von der Regel ‚Akzent auf der vorletzten Silbe’:<br />

a) Endbetonung (akcent oksytoniczny): haben<br />

• französische Lehnwörter<br />

nichtflektierbare: atelier, menu, puree<br />

flektierbare: Corneille<br />

• einige Abkürzungen<br />

MDM emdeem ‚MarszaΩkowska-Straße – Wohnviertel’, ZCHN zetchaen – Zjednoczenie<br />

Chrzesćijan´sko-Narodowe ‚Christlich-Nationale Union’<br />

• einsilbige Wörter mit den Präfixen arcy-, eks- und wicearcymistrz ‚Champion’,<br />

eksma±z˙ ‚Ex-Ehemann’, wicekro´l ‚Vizekönig’

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