slavolinguistica 5 grammatik des polnischen - Das slavische Verb
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23 72 3. Distribution und Kombinatorik Die Reduktion besteht im Verschwinden eines Elementes aus einer zusammengesetzten Gruppe. Kombinatorische Alternationen können innerhalb eines Ausdrucks bzw. einer Akzenteinheit vorkommen oder an der Grenze zweier aufeinander folgender Ausdrücke. Aussagen aus einem einzigen Laut sind ausgesprochen selten (z.B. O!). Die aus einem Laut bestehenden Ausdrücke werden fast immer in einem größeren Kontext gebraucht (a, i, z, u, w, o). Vokale verbinden sich stärker mit dem vorangehenden als mit dem folgenden Konsonanten. Genauso wirken Konsonanten stärker auf die Konsonanten vor ihnen als auf diejenigen, die ihnen folgen. Möglich sind gedoppelte Vokale und Konsonanten, die sog. Geminate. Für das Polnische typisch sind ausgebaute Konsonantengruppen, die zwei bis fünf Laute zählen können. 3.1. Kombinatorik der Vokale a) Die Vokale [Å], [C], [u], [], [¥] und [i] können vor allen Konsonanten auftreten. Beschränkt ist jedoch ihr Vorkommen nach Konsonanten (⇑Kombinatorik der Konsonanten). Die Vokale [Å], [C], [u], [], [¥] und [i] erscheinen im Anlaut, Inlaut und Auslaut. Die Anzahl der Ausdrücke mit einem vokalischen Anlaut ist relativ klein; außer bei [u] handelt es sich meist um Wörter fremder Herkunft. Der Laut [¥] tritt nicht im Anlaut auf; Ausnahme: der Name des griechischen Buchstaben Y – ypsylon. b) Die Nasalvokale – mit den Buchstaben e± und a± geschrieben – treten niemals im Anlaut auf. Die Nasalvokale sind vor Frikativen obligatorisch, im Auslaut fakultativ (⇑Aussprache der Nasale). Von den anderen Nasalvokalen werden die nasalen Varianten [Å] und [i] bisweilen im Auslaut und Inlaut gesprochen (ambaras, instynkt, kampania, winda), die nasalen Varianten von [u] und [¥] kommen nur im Inlaut vor (tryumf, ryngraf). Keiner dieser Laute kann im Auslaut stehen. c) In der polnischen Wortstruktur können Vokale neben anderen Vokalen stehen (aorta, zaorac´, zaimek, na szyi). Kombinationen von mehr als drei Vokalen zählen zu den absoluten Ausnahmen. Sehr selten sind Kombinationen mit dem Vokal [i]. Die Verbindungen [Å], [CÅ], [C], [¥i] und [Å] in den Lehnwörtern aerodynamika, toaleta, wyizolowany, poeta, Beata und [ÅC], [Åu], [Cu] in den einheimischen Ausdrücken naoczny, nauczyc´, pouczac´, zaimek können die beiden Vokale recht klar voneinander getrennt werden. Diese Kombinationen treten bei Lehnwörtern nur im Anlaut und Inlaut, bei einheimischen Wörtern nur im Inlaut auf. Die grafischen Verbindungen eu und au werden als Kombination eines Vokals mit einem Halbvokal ausgesprochen: [w] (Europa) [Åw] (auto). Die gleiche Buchstabenverbindung wird im Inlaut unabhängig von der Herkunft des Ausdrucks als zwei unabhängige Vokale ausgesprochen (nauka, liceum).
3.2. Kombinatorische Alternationen der Vokale 73 3.2. Kombinatorische Alternationen der Vokale a) Modifikationen der Vokale sind im Polnischen nur schwach vertreten. Im Auslaut kommt es zu einer Abschwächung der Intensität des Vokals, der Ton wird abgesenkt und u.U. leicht gedehnt. b) Die doppelten Vokale [CC] (zoologia, kooperacja, dookoΩa, poobiedni, czarnooki) [ÅÅ] (zaawansowany, zaalarmowany), [uu] (kontynuuje) und [] (idee) können wie gedehnte [C], [Å], [u] bzw. [] ausgesprochen werden. Doppeltes [ii] gibt es im Prinzip nicht. c) Die Vokale [Å], [C] und [] in unmittelbarer Nachbarschaft der palatalen Konsonanten (niania, ciocia, siedzi) werden mit Verlagerung nach vorn und nach oben ausgesprochen. d) Vor sonantischen Nasalen können die Vokale fakultativ einer teilweisen oder auch vollständigen Nasalierung unterliegen (wa±s, konstrukcja, we±z˙szy, bengalski, awans, kunszt, symfoniczny, inspekt). e) In der Position nach dem Wortakzent kommt es in Wörtern, die auf der drittletzten Silbe betont werden, bei schnellem Sprechen zur Reduktion eines Vokals prezydent [przdnt], uniwersytet [u∆ivrstet], w ogo´le [vCgl]. In wenigen Fällen kommt es auch vor der Akzentstelle zur Reduktion: oryginalny [CrFinÅln¥]. 3.3. Kombinatorik der Konsonanten a) Halbvokale [j] tritt vor allen Vokalen auf außer vor [¥]. Der Laut kann in allen Positionen eines Ausdrucks stehen, immer in unmittelbarer Nachbarschaft von Vokalen (jajko, daj). Ausgeschlossen ist [j] hingegen in Konsonantengruppen zwischen zwei Konsonanten und als letztes Element im Auslaut. Gleichermaßen ausgeschlossen ist die Stellung nach Präpalatalen und nach [w]. [w] kann in allen Positionen auftreten (Ωyz˙ka, buΩka, daΩ). Vor [i] tritt er nicht auf. b) Sonanten [m] und [n] sind in allen Positionen im Wort möglich (mamy, na manez˙u, dam, pan, nie). [m] und [n] treten im Anlaut und Inlaut auf vor Vokalen außer [i] und [j], [∆] kommt vor allen Vokalen außer [¥] vor. Vor [i] und [j] kommt nur das palatalisierte [m≤] vor (mis´, chemia). [N] wird nur im Inlaut vor [k] und [g] (bank, gang), auch in den Buchstabenkombinationen e±k, a±k, e±g, a±g gesprochen (wdzie±k, ba±k, wste±ga, dra±g). Der Laut findet sich auch im Auslaut 24 25
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3.2. Kombinatorische Alternationen der Vokale 73<br />
3.2. Kombinatorische Alternationen der Vokale<br />
a) Modifikationen der Vokale sind im Polnischen nur schwach vertreten. Im Auslaut<br />
kommt es zu einer Abschwächung der Intensität <strong>des</strong> Vokals, der Ton wird abgesenkt<br />
und u.U. leicht gedehnt.<br />
b) Die doppelten Vokale [CC] (zoologia, kooperacja, dookoΩa, poobiedni, czarnooki) [ÅÅ]<br />
(zaawansowany, zaalarmowany), [uu] (kontynuuje) und [] (idee) können wie gedehnte<br />
[C], [Å], [u] bzw. [] ausgesprochen werden. Doppeltes [ii] gibt es im Prinzip nicht.<br />
c) Die Vokale [Å], [C] und [] in unmittelbarer Nachbarschaft der palatalen Konsonanten<br />
(niania, ciocia, siedzi) werden mit Verlagerung nach vorn und nach oben ausgesprochen.<br />
d) Vor sonantischen Nasalen können die Vokale fakultativ einer teilweisen oder auch vollständigen<br />
Nasalierung unterliegen (wa±s, konstrukcja, we±z˙szy, bengalski, awans, kunszt,<br />
symfoniczny, inspekt).<br />
e) In der Position nach dem Wortakzent kommt es in Wörtern, die auf der drittletzten Silbe<br />
betont werden, bei schnellem Sprechen zur Reduktion eines Vokals prezydent<br />
[przdnt], uniwersytet [u∆ivrstet], w ogo´le [vCgl]. In wenigen Fällen kommt es auch<br />
vor der Akzentstelle zur Reduktion: oryginalny [CrFinÅln¥].<br />
3.3. Kombinatorik der Konsonanten<br />
a) Halbvokale<br />
[j] tritt vor allen Vokalen auf außer vor [¥]. Der Laut kann in allen Positionen eines Ausdrucks<br />
stehen, immer in unmittelbarer Nachbarschaft von Vokalen (jajko, daj). Ausgeschlossen<br />
ist [j] hingegen in Konsonantengruppen zwischen zwei Konsonanten und als<br />
letztes Element im Auslaut. Gleichermaßen ausgeschlossen ist die Stellung nach Präpalatalen<br />
und nach [w].<br />
[w] kann in allen Positionen auftreten (Ωyz˙ka, buΩka, daΩ). Vor [i] tritt er nicht auf.<br />
b) Sonanten<br />
[m] und [n] sind in allen Positionen im Wort möglich (mamy, na manez˙u, dam, pan, nie).<br />
[m] und [n] treten im Anlaut und Inlaut auf vor Vokalen außer [i] und [j], [∆] kommt vor<br />
allen Vokalen außer [¥] vor.<br />
Vor [i] und [j] kommt nur das palatalisierte [m≤] vor (mis´, chemia).<br />
[N] wird nur im Inlaut vor [k] und [g] (bank, gang), auch in den Buchstabenkombinationen<br />
e±k, a±k, e±g, a±g gesprochen (wdzie±k, ba±k, wste±ga, dra±g). Der Laut findet sich auch im Auslaut<br />
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