slavolinguistica 5 grammatik des polnischen - Das slavische Verb
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66 3. Phonologie im Kapitel Phonetik genannten Kriterien und Terminologie von neuem zu ordnen. Im Inventar finden sich: 1. ±vokalisch: Fehlen eines durch die Artikulationsorgane gebildeten Hindernisses Dieses Merkmal ermöglicht die Unterscheidung von vokalischen und konsonantischen Phonemen 2. ±silbisch: Fehlen einer starken Verengung in den Artikulationsorganen Dieses Merkmal dient zur Bestimmung eigentlicher oder vollständiger Konsonanten. Es wird auch als Silbenhaftigkeit bezeichnet. Artikulatorisch handelt es sich um eine starke Verengung des Stimmkanals im Vergleich zu den Sonanten oder um eine artikulatorsche Veränderlichkeit im Vergleich zu eigentlichen Konsonanten. Das Merkmal ist wichtig in der Klasse der konsonantischen Phoneme und erlaubt eigentliche Vokale (+silbisch) von Halbvokalen (–silbisch) zu unterscheiden. 3. ±halboffen Eine andere Bezeichnung ist ‚Sonorität’. Artikulatorisch liegt ein recht hoher Öffnungsgrad des Stimmkanals vor. Dieses Merkmal spielt bei den Konsonanten eine Rolle, indem es Sonanten (+halboffen) und Obstruenten (–halboffen) unterscheidet. 4. ±nasal Nasalität bezeichnet den Anteil des Nasenraums bei der Artikulation. Sie spielt ausschließlich bei den Sonanten eine Rolle und grenzt Nasale (+nasal) von Liquiden (–nasal) ab. 5. ±lateral Dieses Merkmal spielt nur bei den Liquiden eine Rolle, die es in Laterale (+lateral) und Vibranten (–lateral) einteilt. 6. ±zentral Das Merkmal (± zentral) bezieht sich auf die horizontale Lage der Zungenmasse. Es ist relevant für die Abgrenzung von /Å/ (+zentral) von allen anderen vokalischen Phonemen (–zentral). Im letzteren Falle ist das Merkmal redundant. 7. ±nichthoch Dieses Merkmal, das die Lage der Zungenmasse in der Senkrechten betrifft, ermöglicht eine Differenzierung von hohen (–nichthoch) und mittleren bzw. niedrigen (beide +nichthoch) Vokalen. Außerdem tritt es im Falle der nasalen Sonanten und Obstruenten auf. In beiden Gruppen haben die Palatalen und Velaren das Merkmal (–nichthoch) im Gegensatz zu den anderen nasalen Sonanten und Obstruenten (+nichthoch).
1.3. Beschreibung der Artikulation der einzelnen Laute 67 8. ±labial Labialität hat mit der Artikulationsstelle der Lippen zu tun. Auf der Basis dieses Merkmals können wir die Labialen (+labial) von den Phonemen mit anderer Artikulationsstelle (–labial) abheben. Es wirkt auch bei den Halbvokalen und den Sonanten und Obstruenten, die mit nichthoher Lage der Zungenmasse gebildet werden. 9. ±dental Unter den Obstruenten, die nicht an den Lippen gebildet werden, lassen sich Dentale (+dental) und Alveolare (–dental) unterscheiden. 10. ±vordere (palatal) Wie (±zentral) bezieht sich dieses Merkmal auf die horizontale Lage der Zungenmasse. Es ist distinktiv bei den vokalischen Phonemen außer bei /Å/, das phonologisch durch (+zentral) gekennzeichnet ist, und unterteilt diese in vordere (+vordere) und hintere (–vordere) Vokale. Phonologisch (+vordere) sind gleichermaßen alle palatalen Phoneme (+vordere) in Opposition zu den hinteren Velaren (–vordere). 11. ±präpalatal Das Merkmal (±präpalatal), das als Artikulationsstelle den vorderen Teil des Gaumens angibt, teilt die palatalen Obstruenten in präpalatale (+präpalatal) und postpalatale (–präpalatal). 12. ±zentralisiert Dieses von Sawicka in das Inventar eingeführte Merkmal bezeichnet im Falle des Phonems /¥/ die im Vergleich zu /i/ leichte Bewegung nach hinten bei gleichzeitigem leichten Absenken. ‚± zentralisiert’ ist für die Abgrenzung dieser Phoneme wichtig: /¥/ (+zentralisiert) und /i/ (–zentralisiert). 13. ±plosiv Dieses Merkmal ist relevant für alle Obstruenten und unterteilt die Phoneme in Plosive (+plosiv) und in solche mit anderer Artikulationsart (–plosiv). Die Obstruenten (–plosiv) sind Frikative, soweit sie nicht der Opposition (± affrikativ) unterliegen. 14. ±affrikativ Dieses Merkmal besitzen die Phoneme der Obstruenten mit dem Merkmal (–plosiv), die über zwei Artikulationsarten verfügen. Der Wert (+affrikativ) zeigt die Artikulationsart (affrikativ) im Gegensatz zum Wert (–affrikativ), das für Frikativität steht. 15. ±stimmhaft (±stimmhaft) ist ein distinktives Merkmal aller Obstruenten außer /ç/ und /x/, deren stimmhaften Pendants nicht als Phoneme zu werten sind. Auf der Basis dieser Merkmale lässt sich das phonologische System des Polnischen einmal als Matrix und einmal als Baumdiagramm darstellen.
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66 3. Phonologie<br />
im Kapitel Phonetik genannten Kriterien und Terminologie von neuem zu ordnen. Im Inventar<br />
finden sich:<br />
1. ±vokalisch: Fehlen eines durch die Artikulationsorgane gebildeten Hindernisses<br />
Dieses Merkmal ermöglicht die Unterscheidung von vokalischen und konsonantischen<br />
Phonemen<br />
2. ±silbisch: Fehlen einer starken Verengung in den Artikulationsorganen<br />
Dieses Merkmal dient zur Bestimmung eigentlicher oder vollständiger Konsonanten. Es<br />
wird auch als Silbenhaftigkeit bezeichnet. Artikulatorisch handelt es sich um eine starke<br />
Verengung <strong>des</strong> Stimmkanals im Vergleich zu den Sonanten oder um eine artikulatorsche<br />
Veränderlichkeit im Vergleich zu eigentlichen Konsonanten. <strong>Das</strong> Merkmal ist<br />
wichtig in der Klasse der konsonantischen Phoneme und erlaubt eigentliche Vokale<br />
(+silbisch) von Halbvokalen (–silbisch) zu unterscheiden.<br />
3. ±halboffen<br />
Eine andere Bezeichnung ist ‚Sonorität’. Artikulatorisch liegt ein recht hoher Öffnungsgrad<br />
<strong>des</strong> Stimmkanals vor. Dieses Merkmal spielt bei den Konsonanten eine<br />
Rolle, indem es Sonanten (+halboffen) und Obstruenten (–halboffen) unterscheidet.<br />
4. ±nasal<br />
Nasalität bezeichnet den Anteil <strong>des</strong> Nasenraums bei der Artikulation. Sie spielt ausschließlich<br />
bei den Sonanten eine Rolle und grenzt Nasale (+nasal) von Liquiden<br />
(–nasal) ab.<br />
5. ±lateral<br />
Dieses Merkmal spielt nur bei den Liquiden eine Rolle, die es in Laterale (+lateral) und<br />
Vibranten (–lateral) einteilt.<br />
6. ±zentral<br />
<strong>Das</strong> Merkmal (± zentral) bezieht sich auf die horizontale Lage der Zungenmasse. Es ist<br />
relevant für die Abgrenzung von /Å/ (+zentral) von allen anderen vokalischen Phonemen<br />
(–zentral). Im letzteren Falle ist das Merkmal redundant.<br />
7. ±nichthoch<br />
Dieses Merkmal, das die Lage der Zungenmasse in der Senkrechten betrifft, ermöglicht<br />
eine Differenzierung von hohen (–nichthoch) und mittleren bzw. niedrigen (beide<br />
+nichthoch) Vokalen. Außerdem tritt es im Falle der nasalen Sonanten und Obstruenten<br />
auf. In beiden Gruppen haben die Palatalen und Velaren das Merkmal<br />
(–nichthoch) im Gegensatz zu den anderen nasalen Sonanten und Obstruenten (+nichthoch).