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slavolinguistica 5 grammatik des polnischen - Das slavische Verb

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7.2. Zur Unterordnung von Sätzen 563<br />

X Elementarsatz i Y Elementarsatz<br />

sei es für einen über- und einen untergeordneten Satz:<br />

X Elementarsatz kiedy Y Elementarsatz<br />

Konjunktionen haben nebenordnende Funktion so wie im Elementarsatz oder ihre Funktion<br />

entspricht einer nebenordnenden Funktion von Konjunktionen im Elementarsatz.<br />

Durch unterordnende Konjunktionen werden inhaltliche (sachverhaltsbezogene)<br />

Relationen abgebildet oder vom Sprecher gesetzt, denen im Elementarsatz die Relationen<br />

entsprechen, die von Präpositionalkasus bzw. reinem Kasus ausgedrückt werden, sei es bei<br />

Objekten oder bei Adverbialen. Bei Objektsätzen: die Konjunktion ist Operator und bildet<br />

zusammen mit dem einen Teilsatz das Argument zum anderen Teilsatz, der übergeordneter<br />

Satz ist, während der Argument-Satz Nebensatz ist; bei Adverbialsätzen: die Konjunktion<br />

ist Operator und bildet zusammen mit dem einen Teilsatz den Prädikator für den anderen<br />

Teilsatz, der Hauptsatz ist, während der Prädikator-Satz Nebensatz ist.<br />

Bei dieser Konzeption <strong>des</strong> zusammengesetzten Satzes ‚Ordnung durch Verkettung’<br />

ist das Problem der Unterscheidung der unterordnenden und nebenordnenden Funktion<br />

von Konjunktionen entschärft. Diese Funktion wird hier Konjunktionen aufgrund der<br />

Relation, die ihre Standardbedeutung ist, zugeordnet. Damit liegt das Problem in der Explikation<br />

der Standardbedeutung der Konjunktion. (Eine adäquate und vollständige Liste<br />

der Standardbedeutungen polnischer Konjunktionen gibt die Akademie<strong>grammatik</strong> von<br />

1986: 270-294.) Auf dieser Grundlage wäre auch die Unterscheidung von Konjunktionen<br />

und pronominalen Adverbien wie dlatego, zatem ‚<strong>des</strong>wegen’ vorzunehmen (die <strong>des</strong>halb<br />

Probleme bereitet, weil Konjunktionen entwicklungsgeschichtlich auf Adverbien zurückgehen<br />

können). Konjunktionen nehmen wir dann an, wenn die Explikation keinen (anaphorischen)<br />

Verweis auf eine dem Elementarsatz vorangehende syntaktische Einheit enthält.<br />

Die unter- bzw. nebenordnende Funktion kann den Konjunktionen in Analogie zu<br />

entsprechenden Relationen im Elementarsatz zugeschrieben werden, auch wenn im Einzelfall<br />

eine Operationalisierung notwendig sein sollte.<br />

Die Unterscheidung von Nebenordnung bzw. Parataxe und Unterordnung bzw.<br />

Hypotaxe ist so problematisch, dass sie von Grochowski in der Syntax der Akademie<strong>grammatik</strong><br />

von 1986 (S. 245 ff.) als zumin<strong>des</strong>t gegenwärtig nicht begründbar zurückgewiesen<br />

wird oder dass sie als Kontinuum beschrieben wird (s. Weiss 1989). Hier wird die Unterscheidung<br />

in Analogie zu den Relationen im Elementarsatz vorgenommen, es werden<br />

keine Definitionen auf der Grundlage essenzieller funktionaler und formaler Merkmale der<br />

Teilsätze und ihrer Kombinationen gegeben. Diese sind, wie Weiss 1989 gezeigt hat, vielfältig<br />

und daher im Einzelfall als Position auf einem Kontinuum zu rekonstruieren.<br />

Zwischen nebengeordneten Teilsätzen kann implizit eine Relation bestehen, die<br />

einer Relation bei Unterordnung entspricht, z.B. einer konsekutiven bei nebenordnender<br />

Konjunktion:

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