slavolinguistica 5 grammatik des polnischen - Das slavische Verb

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5.1. Objekte 5. Der Elementarsatz: Die sekundären Satzglieder Objekte (dopeΩnienia) sind einem Nicht-Substantiv syntaktisch untergeordnet und von ihm regiert, d.h. ihre syntaktische Funktion ist von regierendem Wort, meist einem Verb, determiniert. 5.1.1. Direktes Objekt Das direkte Objekt (dopeΩnienie bliz˙sze) ist ein von einem transitiven Verb regiertes Substantiv, dem in einer Umformung von einer aktiven in eine passive Konstruktion das grammatische Subjekt entspricht. Es steht in der Regel im präpositionslosen Akkusativ, auch im Genitiv, selten im Instrumental, welche dann die gleiche Relation zu der vom Verb ausgedrückten Situation wiedergeben, wie der Akkusativ (direkte Objekte sind 2. Argument / logisches Objekt). Ojciec kocha co´rke˛. ‚Vater liebt seine Tochter.’ Robotnicy wykonuja˛ prace˛. ‚Die Arbeiter führen die Arbeit aus.’ Kierowca prowadzi samocho´d. ‚Der Fahrer lenkt das Auto.’ (Vgl. die Passiv-Konstruktionen: Co´rka jest kochana przez ojca. ‚Die Tochter wird von ihrem Vater geliebt.’ Praca jest wykonywana przez robotniko´w. ‚Die Arbeit wird von den Arbeitern ausgeführt.’ Samocho´d jest prowadzony przez kierowce˛. ‚Das Auto wird vom Fahrer gelenkt.’) Die anderen Objekte sind indirekte Objekte. Dem grammatischen Subjekt des Aktiv-Satzes entspricht im Passiv-Satz, wenn es überhaupt als explizites Satzglied erscheint, ein indirektes Objekt (s.u.). Nach verneinten transitiven Verben erscheint das direkte Objekt immer im Genitiv: Ojciec nie kocha co´rki. ‚Der Vater liebt seine Tochter nicht.’ Robotnicy nie wykonuja˛ pracy. ‚Die Arbeiter führen die Arbeit nicht aus.’ Kierowca nie prowadzi samochodu. ‚Der Fahrer lenkt das Auto nicht.’ Alternativ zum direkten Objekt im Akkusativ tritt das direkte Objekt im Genitiv auf, wenn nur ein Teil des Partizipanten erfasst wird (Genitivus partitivus, heute tendenziell mit stilistischer Färbung). Ein Beispiel zum Unterschied: zagotuj mleko ‚koch die Milch’ verwenden wir dann, wenn wir die vollständige Menge Milch meinen, eine Formulierung wie zagotuj mleka ‚koch Milch’ dagegen dann, wenn es um ein wenig, einen Teil oder eine unbestimmte Teilmenge geht, vgl.:

5.1. Objekte 533 KupiΩem chleb. – KupiΩem chleba. ‚Ich habe das Brot gekauft.’ – ‚Ich habe Brot gekauft.’ ZjadΩem rybe˛. – ZjadΩem ryby. ‚Ich habe den Fisch gegessen. – Ich habe Fisch gegessen.’ WypiΩem herbate˛. – WypiΩem herbaty. ‚Ich habe den Tee getrunken. – Ich habe Tee getrunken.’ Daj mi masΩo! – Daj mi masΩa! ‚Gib mir die Butter! – Gib mir Butter!’ Wzia˛Ωem so´l. – Wzia˛Ωem soli. ‚Ich habe das Salz genommen. – Ich habe Salz genommen.’ Poz˙yczyΩem pienia˛dze. – Poz˙yczyΩem pienie˛dzy. ‚Ich habe das Geld verliehen. – Ich habe Geld verliehen.’ Die Verben poz˙yczyc´ ‚leihen’, wzia˛c´ ‚nehmen, dac´ ‚geben’, potrzymac´ ‚festhalten’ können mit einem Genitiv-Objekt auch dann verbunden werden, wenn der Partizipant nur für eine kurze Zeit, einen Augenblick von dem Vorgang erfaßt wird. Poz˙ycz mi oΩo´wka! ‚Gib mir mal den Bleistift!’ Daj mi mΩotka! ‚Gib mir mal den Hammer!’ Nach vielen Verben mit dem Präfix na-, do-, tritt das direkte Objekt nur im Genitiv auf: nazbierac´ owoco´w ‚Früchte sammeln’, dosypac´ cukru ‚Zucker hinzufügen’, dolac´ herbaty ‚Tee nachschenken’, nabrac´ wody ‚Wasser aufnehmen’, napic´ sie˛ kawy ‚Kaffee trinken’ Das direkte Genitiv-Objekt erscheint auch nach den Verben: chciec´ ‚wollen’, z˙a˛dac´ ‚fordern, verlangen’, zabraniac´ ‚verbieten’, szukac´ ‚suchen’, sΩuchac´ ‚hören’, udzielic´ ‚mitteilen, erteilen, einräumen’, dotykac´ ‚anfassen’ und anderen, vgl.: Chce˛ spokoju. ‚Ich will Ruhe haben.’ Z∆a˛dam wykonania. ‚Ich fordere die Ausführung.’ Zabrania sie˛ postoju. ‚Halten verboten.’ SzukaΩ klucza. ‚Er suchte den Schlüssel.’ SΩuchaΩa muzyki. ‚Sie hörte Musik.’ Udzielono wywiadu. ‚Man gab ein Interview.’ Bei einer kleinen Gruppe von Verben mit der Bedeutung des Herrschens usw. erscheint das direkte Objekt im Instrumental: kierowac´ fabryka˛ ‚eine Fabrik leiten’, dowodzic´ bitwa˛ ‚eine Schlacht führen’, rza˛dzic´ pan´stwem ‚den Staat regieren’ Reflexivpronomina können als direktes Objekt erscheinen, vgl. das Reflexivpronomen sie˛ in myje˛ sie˛ ‚ich wasche mich’, czesze˛ sie˛ ‚ich kämme mich’. Wenn die Reflexivität nicht durch das Verb auf sie˛ festgelegt ist, hat das Objekt die Paralellenformen sie˛ und siebie: Widze˛ sie˛ w lustrze. oder Widze˛ siebie w lustrze. ‚Ich sehe mich im Spiegel’.

5.1. Objekte 533<br />

KupiΩem chleb. – KupiΩem chleba. ‚Ich habe das Brot gekauft.’ – ‚Ich habe Brot<br />

gekauft.’<br />

ZjadΩem rybe˛. – ZjadΩem ryby. ‚Ich habe den Fisch gegessen. – Ich habe Fisch gegessen.’<br />

WypiΩem herbate˛. – WypiΩem herbaty. ‚Ich habe den Tee getrunken. – Ich habe Tee<br />

getrunken.’<br />

Daj mi masΩo! – Daj mi masΩa! ‚Gib mir die Butter! – Gib mir Butter!’<br />

Wzia˛Ωem so´l. – Wzia˛Ωem soli. ‚Ich habe das Salz genommen. – Ich habe Salz genommen.’<br />

Poz˙yczyΩem pienia˛dze. – Poz˙yczyΩem pienie˛dzy. ‚Ich habe das Geld verliehen. – Ich<br />

habe Geld verliehen.’<br />

Die <strong>Verb</strong>en poz˙yczyc´ ‚leihen’, wzia˛c´ ‚nehmen, dac´ ‚geben’, potrzymac´ ‚festhalten’ können<br />

mit einem Genitiv-Objekt auch dann verbunden werden, wenn der Partizipant nur für eine<br />

kurze Zeit, einen Augenblick von dem Vorgang erfaßt wird.<br />

Poz˙ycz mi oΩo´wka! ‚Gib mir mal den Bleistift!’ Daj mi mΩotka! ‚Gib mir mal den<br />

Hammer!’<br />

Nach vielen <strong>Verb</strong>en mit dem Präfix na-, do-, tritt das direkte Objekt nur im Genitiv auf:<br />

nazbierac´ owoco´w ‚Früchte sammeln’, dosypac´ cukru ‚Zucker hinzufügen’, dolac´<br />

herbaty ‚Tee nachschenken’, nabrac´ wody ‚Wasser aufnehmen’, napic´ sie˛ kawy<br />

‚Kaffee trinken’<br />

<strong>Das</strong> direkte Genitiv-Objekt erscheint auch nach den <strong>Verb</strong>en: chciec´ ‚wollen’, z˙a˛dac´ ‚fordern,<br />

verlangen’, zabraniac´ ‚verbieten’, szukac´ ‚suchen’, sΩuchac´ ‚hören’, udzielic´ ‚mitteilen,<br />

erteilen, einräumen’, dotykac´ ‚anfassen’ und anderen, vgl.:<br />

Chce˛ spokoju. ‚Ich will Ruhe haben.’ Z∆a˛dam wykonania. ‚Ich fordere die Ausführung.’<br />

Zabrania sie˛ postoju. ‚Halten verboten.’ SzukaΩ klucza. ‚Er suchte den<br />

Schlüssel.’ SΩuchaΩa muzyki. ‚Sie hörte Musik.’ Udzielono wywiadu. ‚Man gab ein<br />

Interview.’<br />

Bei einer kleinen Gruppe von <strong>Verb</strong>en mit der Bedeutung <strong>des</strong> Herrschens usw. erscheint das<br />

direkte Objekt im Instrumental:<br />

kierowac´ fabryka˛ ‚eine Fabrik leiten’, dowodzic´ bitwa˛ ‚eine Schlacht führen’,<br />

rza˛dzic´ pan´stwem ‚den Staat regieren’<br />

Reflexivpronomina können als direktes Objekt erscheinen, vgl. das Reflexivpronomen sie˛<br />

in myje˛ sie˛ ‚ich wasche mich’, czesze˛ sie˛ ‚ich kämme mich’. Wenn die Reflexivität nicht<br />

durch das <strong>Verb</strong> auf sie˛ festgelegt ist, hat das Objekt die Paralellenformen sie˛ und siebie:<br />

Widze˛ sie˛ w lustrze. oder Widze˛ siebie w lustrze. ‚Ich sehe mich im Spiegel’.

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