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slavolinguistica 5 grammatik des polnischen - Das slavische Verb

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4.3. Satztyp mit unpersönlichem Prädikat 525<br />

Unpersönliches Prädikat ohne grammatisches sie˛ (Typvariante Grzmi)<br />

Als Prädikate erscheinen hier finite unpersönliche <strong>Verb</strong>en (d.h. <strong>Verb</strong>en, die nur unpersönlich<br />

gebraucht werden, z.B. s´wita ‚es wird Tag’, s´ciemnia sie˛ ‚es wird dunkel’, bΩyska sie˛<br />

‚es blitzt’) oder finite persönliche <strong>Verb</strong>en in der unpersönlichen Konstruktion (vgl. grzmi<br />

‚es donnert’ – cos´ grzmi ‚etwas donnert’). Die betreffenden Sätze lassen sich z.B. wie folgt<br />

gruppieren (sie± ist lexikalisches Affix, d.h. Bestandteil <strong>des</strong> Wortes als lexikalische Einheit):<br />

• Wechsel der Tageszeiten:<br />

Juz˙ s´wita. ‚Es wird schon Tag.’ Dnieje. ‚Es wird hell.’ Sπciemnia sie˛. ‚Es wird<br />

dunkel.’ Zmierzcha sie˛. ‚Es dämmert.’<br />

• Meteorologische und andere elementare Erscheinungen:<br />

Grzmi. ‚Es donnert’. BΩyska sie˛. ‚Es blitzt.’ Zbiera sie˛ na <strong>des</strong>zcz. ‚Es sieht nach<br />

Regen aus.’ Zanosi sie˛ na burze˛. ‚Ein Gewitter droht.’ ZachmurzyΩo sie˛. ‚Es hat<br />

sich bewölkt.’ OciepliΩo sie˛. ‚Es ist wärmer geworden.’ Ozie˛biΩo sie˛. ‚Es hat sich<br />

abgekühlt.’ Pali sie˛! ‚Es brennt.’ ∫a˛ke˛ zalaΩo woda˛. ‚Die Wiese ist vom Wasser<br />

überschwemmt.’<br />

<strong>Das</strong> <strong>Verb</strong> mit sie˛ ist hier nicht grammatisch gebildet, sondern lexikalisch abgeleitet.<br />

• Erscheinungen, die direkt über die Sinne wahrgenommen werden, durch<br />

– Riechen:<br />

Pachnie bzem. ‚Es duftet nach Flieder.’ SπmierdziaΩo dymem. ‚Es stank nach<br />

Rauch.’ Cuchnie ryba˛. ‚Es stinkt nach Fisch.’<br />

– Hören:<br />

Dudni na mos´cie. ‚Es dröhnt auf der Brücke.’ Szumi w uszach. ‚Es rauscht in<br />

den Ohren.’ W gΩowie trzeszczy. ‚Es dröhnt im Kopf.’<br />

– Sehen:<br />

W oknach sie˛ s´wieci. ‚In den Fenstern brennt Licht.’ W oczach miga. ‚In den<br />

Augen blitzt es.’ ZazieleniΩo sie˛ na polach. ‚Es wurde grün auf den Feldern.’<br />

• Körperliche Zustände und Vorgänge beim Menschen:<br />

Swe˛dzi mnie. ‚Es juckt mich.’ Boli mnie w boku. ‚Die Seite tut mir weh’. Mdli<br />

mnie. ‚Es ist mir übel.’ Boli mnie. ‚Es tut mir weh.’ KΩuje mnie w pΩucach. ‚Es<br />

sticht mich in der Lunge.’ KΩuje go w boku. ‚Er hat Seitenstiche.’<br />

Strukturell gehören hierher auch die Konstruktionen mit <strong>Verb</strong>en, die eine quantitative Verringerung<br />

oder Zunahme oder den Mangel ausdrücken, wie z.B. ubywac´ ‚abnehmen’, przybywac´<br />

‚zunehmen’, brakowac´ ‚fehlen’ + Genitiv-Objekt:<br />

Wody ubywa. ‚<strong>Das</strong> Wasser wird weniger.’

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