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slavolinguistica 5 grammatik des polnischen - Das slavische Verb

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7. <strong>Verb</strong>en<br />

<strong>Das</strong> Adverbialpartizip der Vorzeitigkeit wird hauptsächlich in der Schrift-, weniger in der<br />

Umgangssprache gebraucht.<br />

7.12. Infinitiv<br />

Der Infinitiv (bezokolicznik) ist die Form <strong>des</strong> <strong>Verb</strong>s, mit der die Bedeutung <strong>des</strong> Stamms<br />

unabhängig von der grammatischen Formenbildung verwendet werden kann, wobei zum<br />

Infinitivstamm <strong>des</strong>sen jeweilige grammatischen Funktionen (Aspekt, grammatische Wortartfunktionen)<br />

gehören. Der Infinitiv mit der Funktionsbeschreibung ‚keine grammatische<br />

Funktion’ bildet die grammatische Opposition ‚Infinitiv-Suffix – flektivische Morpheme’<br />

und ist daher eine funktional flektivische Kategorie. Der Infinitiv gehört gemeinsam mit<br />

den Partizipien und Adverbialpartizipien zu den nichtfiniten Formen <strong>des</strong> <strong>Verb</strong>s; d.h. er<br />

trägt nicht die Merkmale Tempus, Modus und Person. Dahingegen unterscheiden wir Infinitiv<br />

Aktiv und Passiv.<br />

• Infinitiv Aktiv; z.B. kochac´ ‚lieben’<br />

• Infinitiv Passiv; z.B. byc´ kochanym ‚geliebt werden’<br />

Der Infinitiv ändert die Argumentstruktur <strong>des</strong> <strong>Verb</strong>s, indem er die syntaktische Realisierung<br />

<strong>des</strong> ersten Arguments beeinflusst. <strong>Das</strong> erste Argument kann entweder unausgedrückt<br />

bleiben oder in Kombination mit Auxiliaren als Subjekt im Nominativ auftreten.<br />

7.12.1. Formen<br />

Janek czyta ksia±z˙ki. vs. Trzeba czytac´ ksia±z˙ki. ‚Janek liest Bücher.’ vs. ‚Man muss<br />

Bücher lesen.’<br />

Janek be±dzie czytac´ ksia±z˙ki. ‚Janek wird Bücher lesen.’<br />

Der Infinitiv wird regelmäßig gebildet durch den Infinitivstamm plus Morphem -c´.<br />

czyta-c´ ‚lesen’, rozumie-c´ ‚verstehen’, mo´wi-c´ ‚sprechen’, kupowa-c´ ‚kaufen’,<br />

pisa-c´ ‚schreiben’<br />

Bei einigen unregelmäßigen <strong>Verb</strong>en aus der Konjugation -e±/-esz kommt es zu Abweichungen.<br />

Eine Besonderheit besteht darin, dass der Konsonant im Stammauslaut einer irregulären<br />

Alternation unterliegt.<br />

• -d- wird zu -s´-; Typ KRASπCπ ‚stehlen’: kradne±/kradΩ → krasć´<br />

• -t- wird zu -s´-; z.B. plote±/plo´tΩ → plesć´ ‚flechten’<br />

• -s- wird zu -s´-; NIESπCπ ‚tragen’: niose±/nio´sΩ → niesć´<br />

• -z- wird zu -z´-; z.B. wioze±/wio´zΩ → wiezć´ ‚transportieren’ (vgl. NIESπCπ)<br />

Als Einzelfall aus der Konjugation -m/-sz hat JESπCπ ‚essen’ ebenfalls diese Form (jadΩ →<br />

jesć´).<br />

Einige weitere unregelmäßige <strong>Verb</strong>en aus der Konjugation -e±/-esz haben statt <strong>des</strong><br />

Morphems -c´ die Form -c:

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